DE19925323A1 - Elektronisches Endoskop - Google Patents

Abstract

Ein elektronisches Endoskop mit einem rohrförmigen Schaft, an dessen distalem Ende eine über eine den Schaft durchlaufende Videoleitung angeschlossene Videokamera angeordnet ist, mit einer vom distalen Ende des Schaftes abstrahlenden Beleuchtungseinrichtung, die über eine den Schaft durchlaufende Lichtversorgungsleitung versorgt ist, und mit einem am proximalen Ende des Schaftes vorgesehenen Hauptkörper, der den Schaft hält und der von den Leitungen durchlaufen ist, die vom Hauptkörper zu extern angeordneten Einrichtungen zur Bildverarbeitung und zur Lichtversorgung abgehen, ist dadurch gekennzeichnet, daß das distale Ende des Schaftes mit dem als Kuppelkörper ausgebildeten Hauptkörper über eine mechanische Kupplung verbunden ist, welche eine Videoübertragungskupplung und eine Lichtversorgungskupplung aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein elektronisches Endoskop nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei bekannten gattungsgemäßen Endoskopen, wie sie in US 4 858 001 beschrie­ ben sind, sind Schaft und Hauptkörper fest verbunden. Zum Wechseln des Schaftes, wenn dies beispielsweise aus Gründen einer anderen erforderlichen Schaftlänge oder eines anderen Blickwinkels der Videokamera gewünscht ist, muß das gesamte Gerät gewechselt und müssen die vom Hauptkörper zu den Ein­ richtungen zur Bildverarbeitung und Lichtversorgung gehenden Leitungen neu verlegt werden.

Bei einem nicht gattungsgemäßen optischem Endoskop mit optischer Bildüber­ tragung gemäß JP 57-156 851 U, ist es bekannt, den einen Teil der optischen Bildübertragungseinrichtung aufweisenden Schaft mit einer Kupplung am Haupt­ körper auswechselbar vorzusehen, in der der optische Strahlengang der Bild­ übertragungseinrichtung und die als Lichtleitfaserbündel ausgebildete Lichtver­ sorgungsleitung gekuppelt sind. Diese Konstruktion wirft erhebliche Probleme bei der exakten Kopplung des Strahlenganges auf.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes elektronisches Endoskop hinsichtlich der Wechselmöglichkeiten des Schaftes konstruktiv und handhabungsmäßig einfacher auszubilden.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß ist der Hauptkörper nur noch als einfacher Kuppelkörper aus­ gebildet, der mechanisch auf das proximale Ende des Schaftes kuppelbar ist und Kupplungen für die Videoleitung und die Lichtversorgungsleitung aufweist, so­ wie die Abgänge für die Leitungen zu den Einrichtungen zur Bildverarbeitung und Lichtversorgung bereitstellt. Dadurch wird eine sehr einfache und räumlich klein ausführbare Konstruktion des Hauptkörpers geschaffen, die im wesentli­ chen nur noch ein Kabelendstück darstellt. Nach Entkuppeln kann der Schaft ge­ gen einen anderen Schaft ausgewechselt werden, der z. B. eine andere Länge oder eine andere Blickrichtung (geradeausblickend, schräg blickend) bereitstellt. Auch hinsichtlich der Reinigung und Sterilisierung der Teile bei medizinischen, im Körper verwendbaren Endoskopen ergeben sich durch die entkuppelbare Anord­ nung Vorteile, da der nicht mit dem Operationsgebiet in Berührung kommende, außen liegende Hauptkörper nicht unbedingt mit derselben Sorgfalt steril gehalten werden muß wie der in den Körper einzuführende Schaft, der getrennt, z. B. durch Autoklavieren, sterilisiert werden kann.

Die Beleuchtungseinrichtung kann beispielsweise aus distal im Schaft angeord­ neten Leuchtdioden bestehen, wobei die Lichtversorgungsleitung eine elektrische Leitung ist. Dies bietet Vorteile hinsichtlich der Kupplung zwischen Schaft und Kuppelkörper. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 2 vorgese­ hen. Diese Konstruktion bietet die in der Endoskopie üblichen Vorteile. Es ergibt sich die Standardkonstruktion des Schaftes mit innen liegendem Lichtleiterbündel. Die Lichtversorgungskupplung kann vorteilhaft gemäß Anspruch 3 auf einfache Weise erfolgen.

Die mechanische Kupplung kann auch als Drehkupplung vorgesehen sein, ist vorteilhaft jedoch gemäß Anspruch 4 drehfest haltend ausgebildet, was insbeson­ dere Vorteile hinsichtlich der Kupplung elektrischer Leitungen bildet, die mit Steckstiften kuppelbar ausgebildet sein können, während bei einer Drehkupplung z. B. elektrische Schleifkontakte oder eine optische Kopplung für eine als optische Signalleitung ausgebildete Videoleitung erforderlich wären.

Die Videoleitung und die Lichtversorgungsleitung können vom Kuppelkörper getrennt abgehen. Vorteilhaft gehen sie jedoch gemäß Anspruch 5 in einem ge­ meinsamen Anschlußkabel ab, was Vorteile hinsichtlich der Übersichtlichkeit des Arbeitsplatzes schafft. Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen. Der axiale Abgang des Anschlußkabels ermöglicht ein besonderes behinderungsfreies Verdrehen des Endoskopes um seine Achse, was beispiels­ weise bei seitlich blickender Videokamera zur Änderung des Betrachtungswin­ kels häufig erforderlich ist.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch im Achs­ schnitt durch ein entkuppeltes erfindungsgemäßes Endoskop dargestellt.

Die einzige Figur zeigt einen Schaft 1 mit Schaftrohr 2, dessen distales Ende mit einem Fenster 3 abgedichtet verschlossen ist. Das Fenster 3 kann auch weggelas­ sen werden, wenn auf Abdichtung des Innenraumes aus Sterilitätsgründen und dergleichen weniger Wert gelegt wird.

Im Innenraum des Schaftrohres 2 ist ringförmig diesem anliegend ein Lichleitfa­ serbündel 4 vorgesehen, dessen distales Ende durch das Fenster 3 Licht auf das Beobachtungsgebiet abstrahlt. Innerhalb des Lichleitfaserbündels 4 ist am dista­ len Ende des Schaftrohres 2 eine Videokamera 5 mit Objektiv 6 befestigt. Das Objektiv 6 kann, wie dargestellt, geradeausblickend durch das Fenster 3 sehen oder kann in anderer Ausführung auch z. B. schräg blickend ausgebildet sein.

Das Lichtleitfaserbündel 4 verläuft durch die Länge des Schaftrohres 2 und endet an dessen proximalem Ende. Es kann dort wiederum mit einem nicht dargestell­ ten Fenster abgedichtet verschlossen sein. Innerhalb des Lichtleitfaserbündels 4 ist am proximalen Ende des Schaftrohres 2 ein Steckerkörper 7 vorgesehen, mit in Achsrichtung des Schaftes 1 erstreckten elektrischen Kontaktstiften 8, die an die einzelnen Adern einer Videoleitung 9 angeschlossen sind, die die Länge des Schaftes 1 durchlaufend eine elektrische Signalübertragung von der Kamera 5 her ermöglicht.

Auf dem proximalen Endbereich des Schaftrohres 2 sind ein Gewindering 10 mit Außengewinde sowie in einer Winkelstellung eine Nase 11 befestigt.

Am Ende eines Anschlußkabels 12 ist über eine Tülle 13 ein Kuppelkörper 14 befestigt. Der Kuppelkörper 14 weist einen Rohrkörper 15 auf, der mit seinem distalen Innendurchmesser passend zum Außendurchmesser des Schaftrohres 2 ausgebildet ist. Er weist einen Schlitz 16 zum drehsichernden Eingriff mit der Nase 11 auf.

Auf dem Rohrkörper 15 ist eine Schraubhülse 17 drehbar gelagert, die mit ihrem Innengewinde auf das Außengewinde des Gewinderinges 10 schraubbar ist. Da­ bei gelangt sie in axialen Eingriff mit einem Außenflansch 18 auf dem Rohrkör­ per 15.

Bei verschraubter Eingriffstellung dieser mechanischen Kupplung 10, 17, 11, 16 liegt das proximale Ende des ringförmig im Schaftrohr 2 angeordneten Lichtleit­ faserbündels 4 gegenüber einem weiterführenden, ringförmig im Rohrkörper 15 befestigten Lichtleitfaserbündel 4', das von der Kupplungsstelle zum Anschlußka­ bel 12 hin zusammenlaufend ausgebildet ist.

Innerhalb des ringförmigen Endes des Lichtleitfaserbündels 4' ist ein Buchsen­ körper 19 befestigt mit gestrichelt dargestellten Buchsen zur Aufnahme der Kon­ taktstifte 8 des Steckerkörpers 7. Innerhalb des Anschlußkabels 12, das, wie dar­ gestellt, in Achsrichtung vom Rohrkörper 15 abgeht, verläuft der weiterführende Teil 9' der Videoleitung.

Wie dargestellt, ist das Anschlußkabel 12 zu einer extern aufgestellten Kaltlicht­ quelle 20 geführt, in der, gestrichelt dargestellt, das Ende des Lichtleitfaserbün­ dels 4' von einer Lampe 21 mit Reflektor 22 in üblicher Weise beleuchtet wird.

Die Videoleitung 9' zweigt aus dem Anschlußkabel 12 ab und ist an eine Bildver­ arbeitungseinrichtung 23 angeschlossen, in der die Verarbeitung der elektroni­ schen Bildsignale erfolgt und an der im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Monitor 24 zur Bilddarstellung vorgesehen sein kann.

Der Kuppelkörper 14 kann in Abwandlung der dargestellten Ausführungsform mit getrennten Abgängen für das Lichtleitfaserbündel 4' und die Videoleitung 9' ausgebildet sein. Er kann auch in anderer Weise räumlich gestaltet sein, z. B. in ergonomisch griffgünstiger Gestaltung, auch beispielsweise mit Pistolengriff und seitlich abgehendem Anschlußkabel 12.

Die mechanische Kupplung zwischen Kuppelkörper 14 und Schaft 1 kann auch auf andere Weise hergestellt sein, z. B. als Bajonett-Kupplung oder als konstruk­ tiv anders gelöste Schraubkupplung.

Die mechanische Kupplung kann auch drehbar ausgestaltet sein. In diesem Fall ist die in der Figur dargestellte ringförmige Ausbildung des Lichtleitfaserkabels 4, 4' von Vorteil, da sie in allen Drehstellungen kuppelt, während sie bei der drehfe­ sten Kupplung auch nicht rotationssymmetrisch ausgebildet sein kann. Bei dreh­ barer Kupplung muß die Videoleitung 9, 9' auf andere Weise z. B. mittels elektri­ scher Schleifringe gekuppelt sein. Es kann dann beispielsweise auch eine opti­ sche Kupplung für die Videoleitung vorgesehen sein, wenn diese als Lichtleit­ signalkabel ausgebildet ist.

Claims (6)

1. Elektronisches Endoskop mit einem rohrförmigen Schaft (1), an dessen distalem Ende eine über eine den Schaft durchlaufende Videoleitung (9) angeschlossene Videokamera (5) angeordnet ist, mit einer vom distalen Ende des Schaftes abstrahlenden Beleuchtungseinrichtung (4), die über ei­ ne den Schaft durchlaufende Lichtversorgungsleitung (4) versorgt ist, und mit einem am proximalen Ende des Schaftes vorgesehenen Hauptkörper (14), der den Schaft (1) hält und der von den Leitungen (9, 9'; 4, 4') durchlaufen ist, die vom Hauptkörper (14) zu extern angeordneten Ein­ richtungen zur Bildverarbeitung (23) und zur Lichtversorgung (20) abge­ hen, dadurch gekennzeichnet, daß das distale Ende des Schaftes (1) mit dem als Kuppelkörper (14) ausgebildeten Hauptkörper über eine mechani­ sche Kupplung (10, 17) lösbar verbunden ist, welche eine Videoübertra­ gungskupplung (7, 19) und eine Lichtversorgungskupplung (4, 4') auf­ weist.

2. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuch­ tungseinrichtung als die Lichtversorgungsleitung ausbildendes, mit seinem distalen Ende abstrahlendes Lichtleitfaserbündel (4) ausgebildet ist.

3. Endoskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtver­ sorgungskupplung durch sich in Kupplungsstellung fluchtend gegenüber­ stehende Endflächen des Lichleitfaserbündels (4, 4') ausgebildet ist.

4. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechani­ sche Kupplung (11, 16) drehfest haltend ausgebildet ist.

5. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Videolei­ tung (9') und die Lichtversorgungsleitung (4') in einem gemeinsamen An­ schlußkabel (12) vom Kuppelkörper (14) abgehen.

6. Endoskop nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschluß­ kabel (12) in Achsrichtung des Schaftes (1) vom Kuppelkörper (14) ab­ geht.