DE19925273A1 - Verdunstung einer Flüssigkeit aus einem bewegten Behälter - Google Patents
Verdunstung einer Flüssigkeit aus einem bewegten BehälterInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verdunstung von Flüssigkeiten durch Benetzung einer Behälteroberfläche. Die Erfindung findet bevorzugt Anwendung bei der Ausbringung von Duftstoffen in Raumluft.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur schnellen Verdunstung von Flüssigkeiten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Teil der zu verdunstenden Flüssigkeit bei Bedarf
auf einer Behälteroberfläche durch eine Bewegung dieses Behälters verteilt wird. Des
weiteren umfaßt die Erfindung die für dieses Verfahren notwendigen Behälter.
Die Erfindung findet Anwendung auf allen technischen Gebieten, auf denen eine
steuerbare und einfache Verdunstung von Flüssigkeiten in ein Luftvolumen notwendig ist.
Insbesondere findet die vorliegende Erfindung Anwendung bei der Aromatisierung bzw.
Beduftung von Räumen.
Desweiteren findet die Erfindung Anwendung in der Medizin, wie beispielsweise der
Aromatherapie oder der Inhalationstherapie flüssiger Therapeutika. Der Gegenstand der
Erfindung kann auch verwendet werden, um eine bakteriostatische Wirkung zu vermitteln
wie sie zur Sterilisierung von Räumen notwendig ist.
Insbesondere kleinste Mengen Flüssigkeiten können so schnell und definiert in große
Luftmengen eingebracht werden.
Bei der Darstellung des Standes der Technik wird beispielhaft auf die Verdunstung von
Flüssigkeiten zur Aromatisierung bzw. Beduftung von Räumen eingegangen. Die
Erfindung ist jedoch keineswegs auf eine solche Anwendung beschränkt.
In den letzten Jahren nimmt die Beduftung von Wohn- und Geschäftsräumen,
Fahrstühlen, sanitären Anlagen, stark frequentierten Räumen, Fluren, Anlagen und selbst
Fahrzeugen immer mehr an Bedeutung zu.
Neben der Verdampfung durch Erhitzen werden Flüssigkeiten auch mittels Düsen
vernebelt wie bei Raumsprühern und Klimaanlagen derzeit üblich. Bei der Beduftung
kleiner Raumvolumen genügt oft schon das einfache Verdunsten ohne Erhöhung der
Flüssigkeitsoberfläche oder Erwärmung.
Duftbäume, Zerstäuber, Duftkerzen, Duftlampen und andere technische Vorrichtungen
sind üblich. Die dadurch ausgebrachte Flüssigkeitsmenge wird jedoch durch die
Dimensionierung der Vorrichtung und die Dauer des Einschaltens des Geräts bestimmt
und ermöglicht deshalb keine auf die Räumlichkeit abgestimmte definierte Verdampfung.
Typischerweise weisen im Sanitärbereich eingesetzte Duftsprüher eine lokale und
kurzzeitig überhöhte Duftstoffkonzentration auf. Mit Duftstoffen getränkte bzw.
imprägnierte Gegenstände setzen ihren Duftstoff dauerhaft frei, was beispielsweise im
PKW schnell zu einer Überdosierung führt.
Im Bereich der Klimaanlagen werden Duftstoffe durch Versprühen und Verdampfen
ausgebracht. Die geschieht jedoch mit erheblichem technischen Aufwand. Auch ist die
Wartung und Reinigung solcher Vorrichtungen aufwendig.
Als der Erfindung nächster Stand der Technik können folgende Verfahren angesehen
werden. Bei dem einen Verfahren wird einfach eine mit Duftflüssigkeit gefüllte offene
Schale zur Verdunstung in einen Raum gestellt. Zur Verstärkung der Verdunstung kann
die Flüssigkeit erhitzt werden. Zum An- und Ausschalten der Vorrichtung muß diese oder
die Flüssigkeit entfernt werden oder aber die Schale muß verschlossen werden. Eine
andere Regelung ist nicht möglich.
Ein weiteres Verfahren nutzt ein mit Duftstoff angereichertes saugfähiges Stück Flies oder
Zellulose, welches sich offen in einem zu beduftendem Raum befindet ("Duftbaum"). Diese
Vorrichtung setzt seinen Wirkstoff ständig frei.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war eine effiziente Verdunstung von Flüssigkeiten in
Raumluft durch eine technisch einfache, transportfähige und zeitlich regelbare technische
Lösung.
Die oben gestellte Aufgabe konnte mit der vorliegenden Erfindung im Rahmen der
Beschreibung und der Ansprüche gelöst werden, indem das folgende Verfahren zur
Verfügung gestellt wird:
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verdunstung von Flüssigkeiten aus einem offenen Behälter, ist dadurch gekennzeichnet, daß sich der Hauptanteil der Flüssigkeit immer stationär am tiefsten Punkt des Behälters befindet und ein Teil dieser Flüssigkeit auf der Behälterinnenoberfläche dadurch verteilt wird, daß sich der Behälter unter der stationär gelagerten Flüssigkeit bewegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verdunstung von Flüssigkeiten aus einem offenen Behälter, ist dadurch gekennzeichnet, daß sich der Hauptanteil der Flüssigkeit immer stationär am tiefsten Punkt des Behälters befindet und ein Teil dieser Flüssigkeit auf der Behälterinnenoberfläche dadurch verteilt wird, daß sich der Behälter unter der stationär gelagerten Flüssigkeit bewegt.
Das Prinzip ist beispielhaft und schematisch in Fig. 1 wiedergegeben.
Erfindungswesentlich ist, daß der Hauptanteil Flüssigkeit, der als Reservoir dient, sich
immer stationär am tiefsten Punkt der Behälters befindet.
Im Ruhezustand bewegt sich der Behälter nicht und die gesamte Flüssigkeit befindet sich
am tiefsten Punkt. Der Raumanteil des Behälters, an dem sich die Flüssigkeit im
Ruhezustand vollständig sammelt, wird im folgenden als Behälterreservoir bezeichnet.
Eine Verdunstung der Flüssigkeit im Ruhezustand aus dem Behälterreservoir findet im
Vergleich zum unten beschriebenen Aktionszustand kaum statt und je nach den
physikalischen Eigenschaften der Flüssigkeit ist die geringe verdunstende
Flüssigkeitsmenge kaum oder gar nicht nachweisbar (z. B. als Geruch).
Im Aktionszustand wird ein Teil der Flüssigkeit durch die Bewegung des Behälters auf
dessen Oberfläche ausgebracht und die Verdunstungsoberfläche somit um ein Vielfaches
erhöht. Zudem erfährt die auszubringende Flüssigkeit, die als Film auf der
Behälteroberfläche vorliegt, eine zusätzliche effiziente Durchmischung. Diese effiziente
Durchmischung des Flüssigkeitsfilms bewirkt eine höhere Verdunstungsrate als bei einer
Verdunstung größerer Volumina. Bei größeren Volumina bestimmen Diffusionsvorgänge
und Diffusionswege der Flüssigkeitsteilchen zur Oberfläche die Verdunstungsrate
entscheidend. Auch eine Durchmischung großer Volumina kann diesem limitierenden
Vorgang nur begrenzt Abhilfe schaffen.
Flüssigkeitsfilme zeichnen sich durch geringe Diffusionswege auf. Im Film wird eine
optimale Durchmischung durch die verschiedenen Kräfte, die auf die Flüssigkeit einwirken,
erreicht. Diese Kräfte sind durch ein Wechselspiel der Schwerkraft und der Kraft, die aus
der Bewegung des Behälters resultiert, gekennzeichnet.
Unter dem Begriff Hauptanteil der Flüssigkeit wird im Sinne der vorliegenden
Beschreibung mehr als 50% der Flüssigkeit verstanden. Es ist jedoch klar, daß sich in
einem Behälter, dessen Reservoir an Flüssigkeit nur teilweise gefüllt oder fast erschöpft
ist, dieses Verhältnis zu Gunsten des Anteils im Flüssigkeitsfilm ändert. Voraussetzung für
ein erfindungsgemäßes Verfahren ist somit nur, daß sich der Hauptanteil der Flüssigkeit
während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei maximaler Füllung des
Behälters stationär am tiefsten Punkt des Behälters aufhält.
Als Bewegung des Behälters zur Verdunstung eines Teils der Flüssigkeit als Film aus dem
Flüssigkeitsreservoir ist jede Bewegung geeignet, die zur dauerhaften Benetzung eines
möglichst großen Teils der Behälterinnenfläche führt, ohne daß der Hauptanteil der
Flüssigkeit das Reservoir verläßt. Eine solche Bewegung läßt sich besonders leicht um
eine Drehachse realisieren. Eine solche Bewegung um eine Drehachse kann sowohl
axialer, exzentrischer oder radialer Natur sein. Als vorteilhaft für das erfindungsgemäße
Verfahren hat sich erwiesen, daß sich der stationäre Anteil der Flüssigkeit nicht auf
einer Drehachse des Behälters befindet.
Prinzipiell ist jede Richtung einer Bewegung, die in der ausreichenden Benetzung der
Behälteroberfläche resultiert, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die aus der
Bewegung des Behälters resultierende Fliehkraft, die auf die Flüssigkeit wirkt, geringer ist
als die Schwerkraft, die die stationäre Lage der Flüssigkeit am tiefsten Punkt des
Behälters gewährleistet. Eine zu hohe Fliehkraft kann zu einer unerwünschten
Verlagerung der Flüssigkeit im Flüssigkeitsreservoir an die Behälteraußenkanten führen.
Eine effiziente erfindungsgemäße Verteilung wäre dann nicht mehr gegeben. Es ist
möglich, die bereits sehr effiziente Verdunstung durch das erfindungsgemäße Verfahren
durch zusätzliche Luftströmung um die Öffnung des Behälters im Aktionszustand zu
erhöhen. Dies kann durch Positionierung des Behälters in einem vorhandenen Luftstrom
(z. B. in einem Klimaschacht, vor einem Fenster, etc.) oder eine zusätzliche Luftstromquelle
(z. B. Ventilator) erreicht werden. Der schnellere Luftaustausch verschiebt das
Verdunstungsgleichgewicht oberhalb der benetzten Oberfläche zugunsten einer noch
besseren Verdunstung.
Prinzipiell sind alle Behälter zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet, die einen tiefsten Punkt aufweisen, der als stationäres Flüssigkeitsreservoir dient
und dessen Innenfläche durch eine Bewegung mit der Flüssigkeit benetzt wird ohne den
Hauptanteil der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir zu entfernen. Als vorteilhaft
werden in einem zusätzlichen Aspekt offene Behälter beansprucht, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie
- a) eine Drehachse aufweisen, und
- b) einen tiefsten Punkt zur Aufnahme der Flüssigkeit
aufweisen, der nicht auf der Drehachse liegt.
Als besonders vorteilhaft zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren werden
offene Behälter beansprucht, die dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter durch eine
geeignete, überzogen nach innen gerichtete Krümmung des Randes ein Verschütten der
Flüssigkeit verhindert. Eine solche Ausführungsform ist beispielhaft in den Figuren
aufgeführt.
Durch diese besondere Ausformung des Randes wird ein Transport oder andere räumliche
Manipulation des Behälters ohne Verschütten erheblich erleichtert. Da das Entleeren oder
das Reinigen eines solchen Behälters mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist, hat es
sich als ausgesprochen vorteilhaft herausgestellt, solche Behälter mit einer
verschließbaren Öffnung zur Entleerung und Reinigung versehen ist.
Die oben beschriebenen Verfahren und Behälter finden insbesondere bei der Verdunstung
von Duftstoffen und biologisch aktiven Flüssigkeiten ihre Anwendung.
Fig. 1 beschreibt einen schräg gelagerten, rund ausgeführten Behälter (1) zur
Verdunstung einer Flüssigkeit (2).
Der nach oben geöffnete Behälter (1) enthält die zu verdunstende Flüssigkeit (2) im
Flüssigkeitsreservoir am tiefsten Punkt des Behälters. Der Behälter wird in dieser
Ausführungsform von einem Antrieb (3) um eine Drehachse axial gedreht (5). Der so
erzeugte Flüssigkeitsfilm (4) führt zu einer deutlich erhöhten Verdunstung der Flüssigkeit
(2). Im Falle einer erfindungsgemäßen Ausführungsform mit zusätzlicher Luftströmung (10,
z. B. durch einen Ventilator(9)) um die Öffnung des Behälters wird die Verdunstung
nochmals gesteigert.
Ein Rand mit überzogener, nach innen gerichteter Krümmung (6) verhindert ein
unerwünschtes Auslaufen der Flüssigkeit (2) aus dem Behälter (1) im Falle einer
beliebigen Lageveränderung oder beim Transport. Eine zusätzliche Wartungsöffnung (11)
erleichtert das Entleeren und Reinigen eines so geformten Behälters.
Fig. 2 zeigt die Verteilung der Flüssigkeit innerhalb des Behälters während der Drehung
des Behälters in axialer Aufsicht auf den Behälter (1). Der erfindungsgemäß erzeugte
Flüssigkeitsfilm (4) der Flüssigkeit (2) wird über den gesamten Bodenbereich des
Behälters (1) verteilt. Der Innenrand (6) wird dabei nicht benetzt. Die Drehung (5) des
Behälters (1) ist bei dieser Ausführungsform fast beliebig schnell (z. B. 10 Umdrehungen
pro Minute).
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform, die zwar waagerecht aber
"verkehrt" herum angeordnet ist. Dies ist durch ein Verdrehen der Vorrichtung möglich.
Fig. 3 zeigt beispielhaft, daß durch das Verdrehen des Behälters (1) keine Flüssigkeit (2)
aus dem Behälter gelangen kann. Die nach innen gerichtete Krümmung (6) der
Behälteröffnung (12) verhindert dieses.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verdunstung von Flüssigkeiten aus einem offenen Behälter, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Hauptanteil der Flüssigkeit immer stationär am tiefsten
Punkt des Behälters befindet und ein Teil dieser Flüssigkeit auf der
Behälterinnenoberfläche dadurch verteilt wird, daß sich der Behälter unter der stationär
gelagerten Flüssigkeit bewegt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des
Behälters um eine Drehachse erfolgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der
Bewegung des Behälters um eine axiale, exzentrische oder radiale Bewegung handelt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter so angeordnet ist, daß sich der stationäre Anteil der Flüssigkeit nicht auf einer
Drehachse des Behälters befindet.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
der Bewegung des Behälters resultierende Fliehkraft, die auf die Flüssigkeit wirkt, geringer
ist als die Schwerkraft, die die stationäre Lage der Flüssigkeit am tiefsten Punkt des
Behälters gewährleistet.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verdunstung der Flüssigkeit durch eine zusätzliche Luftströmung um die Öffnung des
Behälters erhöht wird.
7. Offener Behälter zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einer der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
- a) eine Drehachse aufweist, und
- b) einen tiefsten Punkt zur Aufnahme der Flüssigkeit
8. Offener Behälter gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter durch
eine geeignete, überzogen nach innen gerichtete Krümmung des Randes ein Verschütten
der Flüssigkeit verhindert.
9. Offener Behälter gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter mit
einer verschließbaren Öffnung zur Entleerung und Reinigung versehen ist.
10. Verwendung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 oder eines offenen
Behälters gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9 zur Verdunstung von Duftstoffen und
biologisch aktiven Flüssigkeiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19925273A DE19925273A1 (de) | 1999-06-02 | 1999-06-02 | Verdunstung einer Flüssigkeit aus einem bewegten Behälter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19925273A DE19925273A1 (de) | 1999-06-02 | 1999-06-02 | Verdunstung einer Flüssigkeit aus einem bewegten Behälter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19925273A1 true DE19925273A1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7910012
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19925273A Withdrawn DE19925273A1 (de) | 1999-06-02 | 1999-06-02 | Verdunstung einer Flüssigkeit aus einem bewegten Behälter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925273A1 (de) |
-
1999
- 1999-06-02 DE DE19925273A patent/DE19925273A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |