-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit, insbesondere zur Verbesserung der Luft in Räumen.
-
Zur Verbesserung der Luft in Räumen mittels Verdunstung sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, deren Wirkstoffe in flüssigen oder weitgehend festen Hilfsstoffen gelöst sind. Während bekannte Wirkstoff-Feststoff-Verbindungen direkt der Raumluft ausgesetzt werden können, welche diese nach und nach aufnimmt, werden Flüssigkeiten, in denen an die Raumluft abzugebende Wirkstoffe gelöst sind, nicht unmittelbar der Raumluft ausgesetzt. Um eine allmähliche Verdunstung der gelösten Wirkstoffe zu erreichen, werden geeignete Hilfsmittel eingesetzt, welche die Flüssigkeit aufnehmen und an die Raumluft abgeben.
-
Eine bekannte Bauweise einer solchen Verdunstungsvorrichtung umfasst einen Behälter, welcher eine Wirkstofflösung aufnimmt. In dieser Wirkstofflösung stehen eine beliebige Zahl von Rattanstäbchen, welche in der Behälteröffnung gestützt werden und aus dem Behälter ragen. Solche Rattanstäbchen, die aus den Trieben der Rotangpalmen gewonnen werden, weisen in ihrem Inneren längsverlaufende durchgehende, rohrförmige Kanäle auf, welche an ihrem Ende am Behälterboden Flüssigkeit aufnehmen. Der Wirkstoff wird im wesentlichen an der Innenfläche der Röhrchen an die Raumluft abgegeben.
-
Eine weitere bekannte Bauweise einer Verdunstungsvorrichtung verwendet einen Docht aus Textil, der an seinem unteren Ende in eine Wirkstofflösung taucht und mit seinem oberen Ende aus einem die Wirkstofflösung enthaltenden Behälter ragt. Der Docht gibt den Wirkstoff über seine freie Oberfläche an die Umgebungsluft ab.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit zu schaffen, welche eine verbesserte Abgabe des Wirkstoffs an die Umgebungsluft ermöglicht.
-
Dies wird erfindungsgemäß durch die Lehre des unabhängigen Anspruchs 1 erreicht. Zu bevorzugende Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit weist einen Behälter mit einem Füllraum auf, der bis zu einem maximalen Füllpegel mit einer verdunstbaren Flüssigkeit befüllbar ist, ein Kapillarelement mit einem Aufnahmebereich, der sich von einem unteren Endbereich des in die verdunstbare Flüssigkeit getauchten Kapillarelements noch oben bis zum Füllpegel der verdunstbaren Flüssigkeit erstreckt und einem Abgabebereich, der sich oberhalb des Füllpegels der verdunstbaren Flüssigkeit erstreckt und der zur Abgabe der verdunstbaren Flüssigkeit an die Umgebungsluft dient. Ferner weist die Vorrichtung eine Behälterdecke mit einer Aussparung zur Aufnahme des Kapillarelements auf, wobei das Kapillarelement durch die Aussparung in der Behälterdecke in den Behälter eingreift. Erfindungsgemäß ist die Oberfläche des Aufnahmebereichs des Kapillarelements bei maximalem Füllpegel gering gegenüber der Oberfläche des Abgabebereichs.
-
Unter einer verdunstbaren Flüssigkeit im Sinne der vorliegenden Erfindung wird jede Flüssigkeit verstanden, die mindestens einen Wirkstoff enthält, der an die Raumluft, vorzugsweise durch Verdunstung abgegeben werden kann. Unter Verdunstung ist der physikalische Vorgang zu verstehen, bei dem ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatszustand übergeht. Es soll hier unterschieden werden zwischen dem Verdampfen einer Flüssigkeit durch sieden, also dem Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatszustand durch Zuführung externer Wärmeenergie, und dem Verdampfen einer Flüssigkeit durch Verdunsten aufgrund des Dampfdruckes (charakteristisch für jede Flüssigkeit bei einer definierten Temperatur) der Flüssigkeit. Der erstgenannte Vorgang (Verdampfen durch Sieden) ist hier nicht gewünscht. Vielmehr sorgt der zweite Vorgang (Verdampfen durch Verdunsten) für den Übergang der Wirkstoffe vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatszustand, und somit zur Aufnahme der Wirkstoff in die Umgebungsluft.
-
Geeignete Wirkstoffe können beispielsweise natürliche oder künstliche Duftstoffe, natürliche oder künstliche Aromastoffe, ätherische Öle, Luftverbesserer, Luftreiniger, Geruchsbeseitiger, Stimmungsverbesserer oder Aromatherapie-Zusammensetzungen oder Mischungen daraus sein. Weiterhin ist es auch möglich, mittels der verdunstbaren Flüssigkeit Wirkstoffe wie Gegenmittel gegen schlechte Gerüche, Maskierungsagenzien, Sanitärmittel, Desinfektionsmittel, Insektizide oder Fungizide oder Mischungen daraus an die Umgebungsluft abzugeben. Weiterhin kann die verdunstbare Flüssigkeit einen Lösungsvermittler aufweisen. In einer Ausführungsform ist der Lösungsvermittler befähigt, mindestens einen der vorstehend genannten Wirkstoffe zumindest teilweise zu lösen. Vorzugsweise weist der Lösungsvermittler einen Alkohol oder einen Ether oder Mischungen daraus auf, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe Ethanol, Dipropylenglykolmonoethylether (Handelsname: Dowanol DPM, CAS-Nr.: 34590-94-8) oder 1-Methoxy-2-propanol (Handelsname: PM-Glykolether; CAS-Nr.: 107-98-2) oder Mischungen daraus. Weiterhin ist die verdunstbare Flüssigkeit befähigt, durch Kapillarkräfte in das Kapillarelement aufgenommen zu werden, und entgegen der Schwerkraft ein Kapillarelement entlang aufzusteigen.
-
Der Vorteil bei der Verwendung einer verdunstbaren Flüssigkeit aus einer Kombination aus Wirkstoff und Lösungsvermittler (beides entsprechend der vorstehenden Auflistung) besteht darin, dass der Lösungsvermittler, im Vergleich zum Wirkstoff, zumindest teilweise eine höhere Verdunstungs-Affinität aufweist, und dadurch der Wirkstoff „mitgeschleppt”, also zumindest teilweise mit verdunstet wird.
-
Vorzugsweise weist die verdunstbare Flüssigkeit eine Verdunstungsrate bei 20°C und/oder normaler Luftfeuchtigkeit (10–50% Luftfeuchtigkeit) von bis zu 5 mL/Woche, vorzugsweise von bis zu 10 mL/Woche, vorzugsweise von bis zu 20 mL/Woche auf. Die Verdunstungsrate kann aber auch, abhängig von der Temperatur der Luft oder/und der verdunstbaren Flüssigkeit und/oder der Luftfeuchtigkeit und/oder Zusammensetzung der verdunstbaren Flüssigkeit und/oder Materials des verwendeten Kapillarelements größer oder kleiner sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform verdunstet ein Volumen von 60 mL verdunstbarer Flüssigkeit innerhalb von bis zu drei Wochen, vorzugsweise innerhalb von bis zu sechs Wochen, vorzugsweise innerhalb von bis zu acht Wochen, weiterhin bevorzugt innerhalb von bis zu 15 Wochen, wobei die erfindungsgemäße Gestaltung eine weitgehend gleichbleibende Abgabe des Wirkstoffs über diesen Zeitraum ermöglicht.
-
Der Behälter der Vorrichtung weist einen Füllraum auf, der bis zu einem maximalen Füllpegel mit einer verdunstbaren Flüssigkeit befüllt werden kann, und welcher ferner ein Kapillarelement aufnehmen kann, das in die Flüssigkeit eintaucht. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Behälter aus einem formstabilen und flüssigkeitsundurchlässigen Material hergestellt. Als Materialien eignen sich insbesondere Glas, Kunststoffe, wie insbesondere Polymere, die im Kontakt mit der Flüssigkeit stabil bleiben, Metalle, wie insbesondere Metalllegierungen und behandelte Hölzer oder Kombinationen daraus.
-
Bei einem Kapillarelement handelt es sich um ein Element, dessen Form bevorzugt eine große Oberfläche aufweist und in dessen Inneren eine Vielzahl vorzugsweise verzweigter Kanäle angeordnet sind, welche an der Oberfläche des Kapillarelements münden. Bevorzugt weisen diese Kanäle einen so geringen Querschnitt auf, dass die verdunstbare Flüssigkeit durch Adhäsionskräfte an den Kanalwänden (so genannte Kapillarkräfte) an oder in die Nähe der Oberfläche des Kapillarelements gefördert wird. Das Kapillarelement kann also aus jedem Material bestehen, welches eine ausreichende Anzahl bevorzugt miteinander verbundener und/oder verzweigter Kanäle aufweist, welche an der Oberfläche des Kapillarelements münden, so dass die Flüssigkeit von diesen Kanälen aufgenommen werden und sich im Inneren des Kapillarelements verteilen kann. Das Kapillarelement kann aber auch aus einem porösen Material hergestellt sein, wobei die Kapillaren bzw. Kanäle von Poren gebildet werden, die vorzugsweise miteinander in Verbindung stehen und insbesondere auch aufgrund wirkender Kapillarkräfte Flüssigkeit aufnehmen und weiterleiten können.
-
Die Aufnahme des Wirkstoffs durch die Luft kann dabei innerhalb der Kanäle und durch die sich darin befindliche Luft, welche mit der Umgebungsluft in Verbindung steht, erfolgen, oder direkt an der Mündung der Kapillaren und damit an der Oberfläche des Kapillarelements in dessen Abgabebereich. Als Material des Kapillarelements kann ein natürliches Material wie insbesondere Holz, ein künstlich hergestelltes Material, wie beispielsweise ein geschäumter Kunststoff verwendet werden, oder natürlich und/oder künstlich hergestellte Materialien wie Keramiken. Als besonders geeignete Hölzer für die Verwendung als Kapillarelement haben sich Linden- oder Rattanholz erwiesen.
-
Beim Einsatz des Kapillarelements in der Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit taucht dieses mit einem Endbereich in eine verdunstbare Flüssigkeit ein, vorzugsweise bis zum Boden des Behälters, auf welchem es bevorzugt steht. Der Boden nimmt dann die Gewichtskraft des Kapillarelements auf. Der eingetauchte Bereich des Kapillarelements nimmt durch die Kapillarkanäle die verdunstbare Flüssigkeit auf und bildet den Aufnahmebereich des Kapillarelements. Die verdunstbare Flüssigkeit wird durch die Kapillarkanäle im Kapillarelement aufgenommen und im Kapillarelement vorzugsweise bis an dessen Oberfläche gefördert. Der Bereich des Kapillarelements, der sich oberhalb des Füllpegels der verdunstbaren Flüssigkeit erstreckt, dient zur Abgabe der verdunstbaren Flüssigkeit an die Umgebungsluft und wird daher als Abgabebereich bezeichnet.
-
Die Oberfläche des Aufnahmebereichs ist bei maximalem Füllpegel gering gegenüber der Oberfläche des Abgabebereichs des Kapillarelements. Das heißt, dass die Größe der Oberfläche des Aufnahmebereichs bei maximalem Füllpegel weniger als zwei Drittel (66%) der Größe der Oberfläche des Abgabebereichs, vorzugsweise weniger als die Hälfte (50%) und besonders bevorzugt weniger als ein Drittel (33%) der Größe der Oberfläche des Abgabebereichs beträgt. Da das Kapillarelement bevorzugt vertikal bzw. gegenüber der Vertikalen geneigt und in seinem unteren Bereich in einem, eine Flüssigkeit enthaltenden Behälter angeordnet ist, ist der Aufnahmebereich unterhalb des Füllpegels und der Abgabebereich oberhalb des Füllpegels angeordnet. Bei einer besonderen Gestaltung des Kapillarelements kann sich dessen Abgabebereich beispielsweise auch außerhalb des Behälters bis unter den Füllpegel erstrecken.
-
Der maximale Füllpegel bezeichnet den Pegel, bis zu welchem der Behälter geeignet ist, mit einer verdunstbaren Flüssigkeit gefüllt zu werden. Damit legt der maximale Füllpegel die maximale Eintauchtiefe des Kapillarelements fest. Bei einem vertikalen Eintauchen eines ebenen Kapillarelements bis zum Behälterboden entspricht der maximale Füllpegel der Höhe des Aufnahmebereichs. Beim Eintauchen eines gebogenen Kapillarelements oder einem schrägen Eintauchen eines ebenen Kapillarelements bis zum Behälterboden verlängert sich die Längserstreckung und damit auch die Oberfläche des Aufnahmebereichs. Jedoch kann die Oberfläche des Aufnahmebereichs zum Beispiel bei einem nicht vollständigen Eintauchen des Kapillarelements auch geringer als durch den Füllpegel bedingt sein.
-
Die Oberfläche des Abgabebereichs entspricht der Oberfläche des Bereichs des Kapillarelements, welcher neben dem Aufnahmebereich angeordnet ist, und zur Abgabe des Wirkstoffs beziehungsweise der verdunstbaren Flüssigkeit dient. Der Abgabebereich erstreckt sich am Kapillarelement außerhalb der verdunstbaren Flüssigkeit. Die Oberfläche des Aufnahmebereichs der Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit ist bei maximalem Füllpegel gering gegenüber der Oberfläche des Abgabebereichs des Kapillarelements. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass eine im Vergleich zur Aufnahmefläche große Abgabefläche zur Verfügung steht, durch welche die Abgabe des Wirkstoffs an die Umgebungsluft im Verhältnis zur Größe der Vorrichtung und zum Volumen der eingesetzten verdunstbaren Flüssigkeit verbessert ist.
-
Die Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit weist ferner eine Behälterdecke auf, die oberhalb des Füllraums des Behälters angeordnet ist und den Behälter bevorzugt abdeckt. Als Behälterdecke wird im Sinne der Erfindung allgemein eine Gestaltung verstanden, die oberhalb der größten horizontalen Erstreckung des Behälters bzw. des Füllraums angeordnet ist und den Füllraum horizontal verjüngt bzw. abdeckt. Dabei kann die Behälterdecke in einer Abdeckung oder einem Deckel des Behälters ausgebildet sein, oder auch einstückig mit dem Behälter ausgebildet sein. Die Behälterdecke weist eine Aussparung zur Aufnahme eines Kapillarelements auf, durch welche das Kapillarelement in den Füllraum des Behälters eingreift. Die Form und Größe der Aussparung orientiert sich dabei bevorzugt am Querschnitt des Kapillarelements in dem Bereich, in dem dieses die Behälterdecke durchdringt. Grundsätzlich ist es natürlich auch möglich, mehrere Kapillarelemente in einer oder mehreren Aussparungen der Behälterdecke anzuordnen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aussparung um das Kapillarelement nur geringfügig größer als dessen Querschnitt. Dadurch kann die Decke das Kapillarelement in seiner Position stützen. In Verbindung mit einer solchen Gestaltung ist es bevorzugt, dass die vorzugsweise keine weiteren Durchbrechungen aufweisende Behälterdecke den Füllraum gegenüber der Umgebungsluft weitgehend abschließt. So kann ein direktes Verdunsten von Wirkstoff oder Lösungsvermittler unter Umgehung des Kapillarelements vermieden werden, was z. B. bei leicht flüchtigen Wirkstoffen zu einer übermäßigen Abgabe an die Umgebung oder z. B. bei leicht verdunstbaren Flüssigkeiten dazu führen kann, dass der Lösungsvermittler in nicht mehr ausreichender Menge für die Aufnahme und/oder Transport des Wirkstoffes zur Verfügung steht.
-
Der maximale Füllpegel eines Behälters, dessen Füllraum gegenüber der Umgebungsluft weitgehend abgeschlossen ist, liegt bevorzugt in der Höhe des Behälters, in welcher die Behälterdecke angeordnet ist. Bei einer Gestaltung des Behälters, bei welcher sich der maximale Füllpegel deutlich unterhalb einer Decke befindet, oder bei unvollständiger Füllung, stellt der Bereich des Kapillarelements, der sich vom Füllpegel bis zur Decke erstreckt, einen Übergangsbereich von Aufnahme- zum Abgabebereich dar, womit er keinem der beiden Bereiche zuzuordnen ist.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Behälterdecke können an deren Aussparung auch Vorsprünge angeformt sein, die das Kapillarelement an einem größeren Bereich abstützen oder sogar in einer Höhe über dem Behälterboden halten. Es können auch solche Vorsprünge angeformt sein, welche die Funktion einer so genannten Wassernase erfüllen, an den sich also oberhalb des Füllpegels im Behälter gelöste Flüssigkeit sammelt und an den Vorsprüngen zurück in den Flüssigkeitsvorrat tropft.
-
Die Aussparung der Behälterdecke oder die daran angeordneten Stützelemente können so angeordnet und/oder ausgebildet sein, dass ein Kapillarelement beliebiger Form in jeder gewünschten Lage gestützt bzw. gehalten wird, in welcher zum Beispiel die Luftzuführung zum Abgabebereich und damit die Verdunstung vom Kapillarelement verbessert wird. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform, welche beispielsweise mit weniger leicht verdunstbaren Flüssigkeiten verwendet wird, kann die Behälterdecke auch größere Aussparungen aufweisen und dem Kapillarelement auch einen größeren Bewegungsspielraum ermöglichen.
-
Wenn das Kapillarelement durch die Aussparung der Behälterdecke in den mit verdunstbarer Flüssigkeit gefüllten Füllraum des Behälters eingreift, befindet sich die Vorrichtung im Funktionszustand. Flüssigkeit wird dann über den Aufnahmebereich aufgenommen, innerhalb des Kapillarelements an die Oberfläche bzw. bevorzugt möglichst nahe an die Oberfläche des Abgabebereichs gefördert und dort an die Umgebungsluft abgegeben. Bevorzugt ist das Kapillarelement dabei entlang seiner längsten Erstreckung im Wesentlichen vertikal oder in einem bestimmten, bevorzugt spitzen Winkel gegenüber der Vertikalen angeordnet.
-
Bei der bevorzugten Ausführungsform steht das Kapillarelement am Behälterboden. Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist das Innere des Behälters so gestaltet, dass das Kapillarelement von Behälterboden aufgenommen wird. Das Kapillarelement wird bevorzugt auch vom Behälterinnenraum gestützt. Dabei können im Behälterinneren Stützelemente ausgebildet oder darin angeordnet sein, welche das Kapillarelement in einer gewünschten Lage stützen. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Behälterboden eine Vertiefung auf, in welche das Kapillarelement eingreift und darin – beispielsweise von den Seitenwänden der Vertiefung – gestützt wird. Diese Vertiefung am Behälterboden ist bei einer bevorzugten Ausführungsform so ausgebildet, dass sie ein Reservoir für die verdunstbare Flüssigkeit bildet, in welchem sich die verdunstbare Flüssigkeit vor ihrem Aufbrauch sammelt. Bevorzugt ist der Behälter dabei so ausgebildet, dass sich auch geringe Reste der verdunstbaren Flüssigkeit in dieser Vertiefung sammeln. Dies kann beispielsweise durch die Ausbildung eines Gefälles im Behälterboden wie bei einer trichterförmigen Gestaltung verwirklicht sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Oberfläche des Gefälles im Behälter beschichtet, vorzugsweise mit einer Antihaft-Beschichtung, vorzugsweise aufweisend ein fluorhaltiges Polymer, vorzugsweise Polytetrafluorethylen, bekannt unter dem Handelsnamen Teflon. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Behälter so ausgebildet, dass ein Kapillarelement auch in mehreren verschiedenen Positionen vom Behälter aufgenommen werden kann, oder dass der Behälter auch unterschiedlich geformte Kapillarelemente aufnehmen kann.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Zusammenhang mit den Figuren. Darin zeigt
-
1 eine dreidimensionale Darstellung einer beispielhaften Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit,
-
2 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit aus 1,
-
3a eine Sicht von oben auf den Behälter der Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit aus 1 und
-
3b eine Sicht von oben auf den Behälter aus 3a mit aufgesetztem Deckel.
-
1 zeigt eine dreidimensionale Darstellung einer beispielhaften Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit 1 bestehend aus einem Kapillarelement 10, welches in einen, mit einer verdunstbaren Flüssigkeit 12 gefüllten Behälter 20 ragt. Der Behälter 20 ist mit einer Decke 22 abgedeckt, in deren oberem Bereich sich eine Aussparung 24 befindet. Das Kapillarelement 10 durchgreift den oberen Bereich der Decke 22 im Bereich der Aussparung 24 und wird dort, am Boden des Behälters 20 stehend, vom Randbereich der Aussparung 24 gestützt.
-
Im Ausführungsbeispiel ist die Decke 22 in einem Behälterdeckel 23 integriert, der auf den unteren Teil des Behälters 20 aufgesetzt ist.
-
Das Kapillarelement 10 der beispielhaften Ausführungsform besteht aus einem Holz, welches in seinem Inneren eine Vielzahl durchgehender und/oder verzweigter und miteinander verbundener Kapillarkanäle 14 aufweist, welche im Bereich der Oberfläche des Kapillarelements 10 münden. Der Bereich der Oberfläche des Kapillarelements 10, der sich unterhalb des Füllpegels der verdunstbaren Flüssigkeit im Behälter erstreckt, bildet den Aufnahmebereich 16. Der Bereich der Oberfläche des Kapillarelements 10, der sich oberhalb des Füllpegels der verdunstbaren Flüssigkeit 12 und oberhalb des Deckels 22 erstreckt, bildet den Abgabebereich 18, der zur Abgabe der verdunstbaren Flüssigkeit 12 an die Umgebungsluft dient. Bei maximaler Füllhöhe beträgt die Oberfläche des Aufnahmebereichs 16 der beispielhaften Ausführungsform etwa ein Sechstel der Oberfläche des Abgabebereichs 18, womit die Oberfläche des Aufnahmebereichs 16 gering gegenüber der Oberfläche des Abgabebereichs 18 des Kapillarelements 10 ist. Die Kapillarkanäle 14 sind dabei so im Kapillarelement 10 angeordnet beziehungsweise vernetzt, dass eine durchgehende Verbindung der Kapillarkanäle 14 vom Aufnahmebereich 16 zum Abgabebereich 18 besteht.
-
Die Kapillarkanäle 14, die im Aufnahmebereich 16 an der Oberfläche des Kapillarelements 10 münden, nehmen die verdunstbare Flüssigkeit 12 auf. Diese wird innerhalb der Kapillarkanäle 14 durch Adhäsions- bzw. Kapillarkräfte in deren Innern in den Abgabebereich 18 des Kapillarelements 10 transportiert. Der darin enthaltene Wirkstoff wird entweder an der Oberfläche des Kapillarelements 10 oder innerhalb der Kapillarkanäle 14 von der Umgebungsluft aufgenommen.
-
2 zeigt eine Seitenansicht der beispielhaften Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit 1 aus 1. Das Kapillarelement 10 steht senkrecht im Behälter 20 und wird in der Aussparung 24 der Behälterdecke 22 gestützt. Der Füllpegel 26 der verdunstbaren Flüssigkeit 12 befindet sich unterhalb des maximalen Füllpegels, welcher im Beispiel dem oberen Rand des Behälters 20 entspricht.
-
Das Kapillarelement 10 steht senkrecht am Behälterboden 30, wo es von einer Vertiefung 32 aufgenommen und von den Seitenwänden der Vertiefung 32 gestützt wird. Zu beiden Seiten der Vertiefung 32 ist der Behälterboden 30 zur Vertiefung 32 hin geneigt. Die beiden Schrägen 34 sammeln die verdunstbare Flüssigkeit 12 bei fallendem Füllpegel 26 in der Vertiefung 32.
-
3a zeigt eine Sicht von oben auf den im wesentlichen quadratisch ausgebildeten Behälter 20 der Vorrichtung zum Verdunsten von Flüssigkeit 1. Darin ist zu erkennen, dass die Vertiefung 32 von Behälterrand zu Behälterrand verläuft. Die Schrägen 34 schließen am Rand der Vertiefung 32 an und erstrecken sich bis zu Behälterrand.
-
3b zeigt eine Sicht von oben auf den Behälter 20 aus 3, wobei der Deckel 23 aufgesetzt ist. Der Behälterrand, auf dem der Behälterdeckel 23 sitzt, ist gestrichelt dargestellt. In dieser Figur ist weiter erkennbar, dass die Breite der Aussparung 24 in der Behälterdecke 22 in etwa der Breite der Vertiefung 32 – her etwa der Breite des Kapillarelements – entspricht. Die Aussparung 24 ist an die Form des Kapillarelements 10 angepasst. Die in 3 senkrecht dargestellte Länge der Aussparung reicht nicht von Behälterrand zu Behälterrand, um ein vorzeitiges Verdunsten des Lösungsvermittlers in der verdunstbaren Flüssigkeit 12 zu vermeiden.