DE19924475A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckergehalts von Traubengut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckergehalts von TraubengutInfo
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Abstract
Zu einer richtigen Bestimmung des Zuckergehalts von in einem Anlieferungsbehälter befindlichen Traubengut sieht die Erfindung beim Verfahren zum Bestimmen des Zuckergehalts von Traubengut bei der Anlieferung vor, daß aus einem Traubengut enthaltenden Anlieferungs-Faß eine Mostvorlauf-Probe genommen und der Zuckergehalt der Mostvorlauf-Probe gemessen wird, daß aus dem Anlieferungs-Faß eine Traubenprobe genommen, aus den Trauben Preßmost ausgepreßt und der Zuckergehalt der gewonnenen Preßmost-Probe gemessen wird und daß schließlich der richtige Zuckergehalt der gesamten Anlieferung aus beiden Probenmessungen bestimmt wird. Eine Vorrichtung zur Bestimmung des Zuckergehalts ist gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Entnahme einer Mostvorlauf-Probe aus einem Anlieferungs-Faß, durch eine Einrichtung zur Messung des Zuckergehalts der genommenen Mostvorlauf-Probe, durch eine Einrichtung zur Entnahme einer Traubenprobe, eine Einrichtung zum Auspressen von Preßmost aus der Traubenprobe, durch eine Einrichtung zur Bestimmung des Zuckergehalts des aus der Traubenprobe gewonnenen Preßmostes und durch eine Einrichtung zur Bestimmung des richtigen Zuckergehalts der gesamten Anlieferung aufgrund der beiden Probenmessungen und der festgestellten betreffenden Massen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bestimmen des Zuckergehalts von Traubengut zur Most
produktion bei der Anlieferung.
Anlieferer, meist Angehörige einer Winzergenossenschaft,
bringen gelesenes Traubengut in Anlieferungsbehältern,
wie Anlieferungs-Fässern, zu einer Annahmestation. In den
Anlieferungs-Fässern befinden sich einerseits Trauben und
andererseits aus diesen schon ausgetretener Most der
sogenannte Mostvorlauf. Dieser tritt ohne wesentlichen
Druck spontan während des Transportes im Anlieferungs-Faß
zur Annahmestation aus den Trauben aus. Die ausgetretene
Mostmenge hängt von verschiedenen Kriterien ab, wie vom
Reifezustand der Beeren, von den Verhältnissen des Tran
sports der Trauben und von den Art der Lese. Bei reifen
Trauben ist der Anteil an Mostvorlauf recht groß. Er kann
eine Höhe von 30 bis 60 % im ansonsten mit Trauben gefüll
ten Anlieferungs-Faß einnehmen. Bei nicht so reifen
Trauben ist der Anteil an Mostvorlauf geringer. Bei
Vollerntern gelesenen Trauben ist sehr viel Most in den
Anlieferungsbehältern.
Zur Verarbeitung in der Kelter wird das angelieferte
Traubengut aus dem Anlieferungsfaß in der Regel in einen
Aufnahmebehälter eingeschüttet und gelangt von diesem
über eine Abbeermaschine, mittels der die Kämme von
Beeren und Beerenteilen getrennt werden, in eine Trauben
presse, in der das Traubengut bis zu mehreren Stunden
gepreßt wird. Der gewonnene Gesamt-Most setzt sich zu
sammen aus dem von vorneherein vorhandenen Mostvorlauf
und dem durch das Pressen der Beeren sich ergebende
Preß-Most.
Der für die Weiterverarbeitung des Mostes relevante und
zur Qualifikation des herzustellenden Weines maßgebliche
Zuckergehalt - bewertet in °Oechsle, °KMW oder dgl. - der
durch die Vergärung in Alkohol umgesetzt wird, wird aus
dem Mostvorlauf und aus dem Preß-Most, (erzeugt in der
Traubenpresse der Kellereinrichtung), als "wahre
Oechslegrade" ("wahres Mostgewicht") bestimmt.
Die Winzer verlangen, daß bei der Anlieferung ihrer
Trauben sofort der Zuckergehalt bestimmt wird, weil
dieser neben der Masse (bzw. dem Gewicht) des angeliefer
ten Gutes für die Vergütung der Winzer ausschlaggebend
ist. Hierzu kann der später durch die Traubenpresse
erzeugte Most nicht herangezogen werden, weil dieser
prinzipiell eine Mischung aus verschiedenen angelieferten
Chargen unterschiedlicher Erzeuger (Winzer) ist. Um die
Pressenkapazität auszunützen, ist es nicht möglich, jede
Anlieferung separat zu pressen. Auch würde dieser Wert
erst nach einer erheblichen Zeit zur Verfügung stehen.
Derzeit wird nach der Anlieferung, nach Abbeeren und/oder
leichtem Vorquetschen der Trauben, unter der Abbeer
maschine - am Boden eines Wiegebehälters - befindlicher
Most/Maische als Probe entnommen und meist refrakto
metrisch der Zuckergehalt bestimmt. Man bezeichnet diese
Meßart auch als Vergleichsmessung (verglichen werden
sollen die Zuckergehalte von Proben, die unter demselben
Bedingungen zustande kommen). Es hat sich bei Prüfungen
herausgestellt, daß der so bestimmte Zuckergehalt erheb
lich vom richtigen Zuckergehalt abweichen kann. Den
Winzern sind diese Abweichungen bekannt. Hauptsächlich
daher stammt das weit verbreitete Mißtrauen der Winzer
gegen diese Meßmethode.
Es wurden verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur
Probennahme und zur Bestimmung des Zuckergehaltes auf
grund von Proben vorgeschlagen. Bisher konnte keines
dieser Verfahren und keine Vorrichtung, die einen hin
reichend genauen, wahren Zuckergehalt liefern sollen,
sich in der Praxis durchsetzen.
Die Bedeutung des genannten Problems der Abweichung
zwischen dem tatsächlichen oder richtigen Zuckergehalt
("Kelleroechsle") und den bei der Anlieferung gemessenen
("Annahmeoechsle") wird dadurch deutlich, daß allein in
Europa ca. 1, 2 Mio. Mitglieder Trauben an genossenschaft
liche Abnahmestationen liefern.
Für die fehlerhafte Bestimmung des Zuckergehalts unmit
telbar nach der Annahme der Proben sind im wesentlichen
verantwortlich
- - Fehlerhafte Stichproben; z. B. keine separaten Mes sungen der Mengen und des Zuckergehaltes von Mostvor lauf und Preßmost.
- - Fehlerhafte "Probenbehälter" bei Vergleichsmessungen; dies führt zu Vermischungen von Most/Maische der Anlieferung mit der vorhergehenden Anlieferung, z. B. wegen nicht völliger Entleerung einer am Boden be findlichen Förderschnecke oder einer Förderpumpe.
- - Mangelhaften Meßgeräten.
- - Manipulationen bei der Messung.
Ein erhebliches Problem liegt darin, innerhalb sehr
kurzer Zeit, nämlich der Zeit der Anlieferung einer
Weintraubencharge durch einen Anlieferer, die im Bereich
von wenigen Minuten liegt, eine statistisch einwandfreie
Bestimmung des Zuckergehaltes aufgrund einer Probennahme
vorzunehmen, damit der Anlieferungsvorgang nicht gehemmt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde unter Vermeidung
der vorgenannten Nachteile unmittelbar bei der Annahme
einer Charge von Trauben eine schnelle und genaue Bestim
mung des richtigen Zuckergehalts der angelieferten
Charge zu ermöglichen.
Zur Lösung der genannten Aufgabe sieht die Erfindung bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art vor, daß aus
einem Traubengut enthaltenden Anlieferungs-Faß eine
Mostvorlauf-Probe genommen und der Zuckergehalt der Most
lauf-Probe gemessen wird, daß aus dem Anlieferungs-Faß
eine Traubenprobe genommen, aus den Trauben Preßmost
ausgepreßt und der Zuckergehalt der gewonnenen Preß
most-Probe gemessen wird und daß schließlich der re
präsentive Zuckergehalt der angelieferten Trauben aus
beiden Probenmessungen bestimmt wird.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist zur Lösung der ge
nannten Aufgabe gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur
Entnahme einer Mostvorlauf-Probe aus einem Anlieferungs-
Faß, durch eine Einrichtung zur Messung des Zuckergehalts
der genommenen Mostvorlauf-Probe, durch eine Einrichtung
zur Entnahme einer Traubenprobe, eine Einrichtung zum
Auspressen von Preßmost aus der Traubenprobe, durch eine
Einrichtung zur Bestimmung des Zuckergehaltes des aus der
Traubenprobe gewonnenen Preßmostes und durch eine Ein
richtung zur Bestimmung des repräsentiven Zuckergehalts
des angelieferten Traubenguts aufgrund der beiden Proben
messungen und der festgestellten entsprechenden Gewichte.
Während bisher bei der Bestimmung des Zuckergehaltes in
der Regel eine Mischung aus Mostvorlauf und Restmost
herangezogen wurde, schlägt die Erfindung vor, zur Be
stimmung des Zuckergehaltes aufgrund der Probennahme
sowohl eine Mostvorlauf-Probe als auch eine Preßmost-
Probe heranzuziehen und diese zur Bestimmung des Zucker
gehaltes insbesondere nicht zu vermischen, sondern die
Zuckergehalte von Mostvorlauf-Probe und Preßmost-Probe
getrennt zu messen, so daß der wahre Zuckergehalt der in
einer angelieferten Charge unter Berücksichtigung der
Menge oder des Anteils des ausgetretenen Mostvorlaufes
und des Anteils des in den Trauben verbliebenen Flüssig
keitsgehaltes derselben bestimmt werden kann. Dies ge
schieht damit, daß Mostvorlauf anders zusammengesetzt ist
als der aus den Trauben gewonnene Preßmost. Die Ursache
dafür ist, daß der äußere, in der Regel saftreichere Teil
der Beere mehr Zucker enthält als die innere Zone. Der
Mostvorlauf entsteht durch Austreten von Saft aus dem
äußeren Beerenteil. Beim Pressen wird der weniger
zuckerreiche Saft (insbesondere aus der Zone um den Kern
herum) freigesetzt. Der Mostvorlauf hat deshalb prinzi
piell einen anderen Zuckergehalt als der Preßmost. Ohne
spezielle Berücksichtigung des Mostvorlaufs ergeben sich
falsche Meßwerte. Derart kann der je nach Traubengut
unterschiedliche Anteil an Mostvorlauf bei der Bestimmung
des wahren Zuckergehaltes berücksichtigt werden, was
bisher nicht der Fall war. Die Gewichtung des einzelnen
gemessenen Zuckergehalts erfolgt unter Berücksichtigung
des Massenanteils des Mostvorlaufs.
In bevorzugter Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß
die Mostvorlauf-Probe aus einem lediglich Mostvorlauf
aufnehmenden, vom Hauptteil des Anlieferungs-Fasses
abgetrennten Abteil desselben entnommen wird. Hierdurch
wird verhindert, daß bei der Entnahme der Mostvorlauf-
Probe durch Einfahren eines Probennehmers weitere Beeren
zerstört werden, und aus diesen Flüssigkeit austritt,
durch welches der Zuckergehalt des Mostvorlaufs ver
fälscht werden kann. Außerdem kann der in diesem Abteil
befindliche Most durch die Transporterschütterungen gut
gemischt werden. Desweiteren kann ein Probennehmer in ein
derart gefülltes Abteil leicht eindringen. Die Gefahr des
Verstopfens des Probennehmers ist gering.
Darüber hinaus wird hierdurch erreicht, daß das Niveau
von Mostvorlauf im Anlieferungsfaß vor und nach Proben
nahme genau bestimmt werden kann. In weiterer Ausgestal
tung ist demgemäß vorgesehen, daß das Mostvorlaufniveau
im Anlieferungs-Faß vor und nach Entnahme der Mostvor
lauf-Probe gemessen wird.
Die Messung des Zuckergehaltes entsteht in der Regel
mittels eines Durchflußrefaktometers. In weiterer Ausge
staltung kann vorgesehen sein, daß der einer Zuckerbe
stimmungseinrichtung zugeführte Mostvorlauf vor dem
Meßteil, bei refraktometrischer Messung z. B. am unteren
Rand eines senkrecht stehenden Meßprismas aufgehalten und
gesammelt wird und daß die Mostvorlauf-Probe wieder in
den Anlieferungsbehälter zurückgeführt wird. Ersteres
dient dazu, um auch bei wenig Mostvorlauf eine genaue
Zuckerbestimmung vorzunehmen.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, daß die Einrichtung zur Zuckerbestimmung des
Mostvorlaufes und des Preßmostes identisch sind. Weitere
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnen
sich dadurch aus, daß das Anlieferungsfaß ein von seinem
Hauptteil durch eine durchbrochene Wandung abgetrenntes
Abteil ausschließlich zur Aufnahme des Mostvorlaufes
aufweist und daß der Probennehmer für den Mostvorlauf in
dieses Abteil einbringbar ist und eine Einrichtung zum
Messen des Mostvorlauf-Niveaus im Anlieferungsfaß vor und
nach Entnahme der Mostvorlauf-Probe vorhanden ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung, in
der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug
nahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei
zeigt die einzige Figur
eine schematische Darstellung einer erfindungs gemäßen Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckerge halts von Traubengut.
eine schematische Darstellung einer erfindungs gemäßen Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckerge halts von Traubengut.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bestimmen des
Zuckergehalts von Traubengut weist eine Rahmenkonstruk
tion 1 auf, durch welche eine Rollenbahn 2 führt, auf der
Anlieferungs-Fässer 3 durch die Rahmenkonstruktion ge
führt werden. Die Anlieferungs-Fässer 3 können kegel
förmig, zylindrisch oder quaderförmig ausgebildet sein.
Sie weisen in einem Seite- oder Eckbereich ein Abteil 3a
auf, das durch eine durchbrochene Trennwand 3b über ein
Gitter vom Hauptteil 3c des Anlieferungsfasses abgetrennt
ist. Das Anlieferungs-Faß wird im Weinberg direkt mit
dem Traubengut gefüllt, wobei kein Traubengut in das
abgetrennte Abteil 3 eingefüllt wird. Das gefüllte An
lieferungs-Faß wird unter die Rahmenkonstruktion 1 ver
fahren. Das Abteil 3a wird dabei stets senkrecht unter
den Probennehmer 6 positioniert.
Die Rahmenkonstruktion 1 trägt eine Mostvorlauf-Proben
einrichtung 4. Diese weist einen Probennehmer 6 zur
Entnahme einer Vorlaufmost-Probe auf. Am unteren Ende des
Probennehmers 6 ist eine Leitfähigkeitssonde 6a angeord
net. Der schlauchförmige Probennehmer 6 ist über eine
Schlauchführung 7, wie einen Kabelschlepp geführt. Im
Probennehmer 6 ist eine Pumpe 6b angeordnet. Unterhalb
und damit vor dieser kann ein Ventil 6c angeordnet sein.
Zwischen zwei der Pumpe 6b folgenden Ventilen 6d, 6e im
Probennehmer ist ein Aufnahmegefäß 8 angeordnet. Auf der
der Sonde 6a abgewandten Seite des Probennehmers 6 ist an
diesem ein Durchflußrefaktometer 9 vorgesehen, unterhalb
dem dem Probennehmer ein weiteres Ventil 6f angeordnet
ist. Von dort führt eine Rücklaufleitung 10 wieder zum
Anlieferungsfaß 3.
Die Rahmenkonstruktion 1 trägt weiterhin an einer Hebe-
und Senkeinrichtung 11 einen Probennehmer 12 für Trauben
gut. Dieser weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen in einem rohrgeführten Schneckenförderer 13 auf,
der über einen Motor 14 angetrieben wird. Im oberen
Bereich des Förderers 13 ist innerhalb eines erweiterten
Gehäuses 16 ein durchbrochener Zylinder angeordnet. Der
zwischen der Außenwandung des Behälters 16 und dem in ihm
befindlichen durchbrochenen Zylinder befindliche Raum ist
über eine Auslaßleitung 17 mit dem Probennehmer 6 verbun
den und mündet in diesem zwischen Ventil 6c und Pumpe
6b. Der Probennehmer 12 ist vorzugsweise horizontalbeweg
lich an der Rahmenkonstruktion 1 angeordnet. Derart kann
der Probennehmer 12 in verschiedenen Bereichen des An
lieferungs-Fasses 3 Proben nehmen und nicht nur bei
spielsweise mittig. Es kann eine Probe an einer willkür
lich bestimmten Stelle des Fasses genommen werden oder es
können an mehreren Stellen des Fasses Proben genommen
werden.
Nach dem Lesen der Trauben und Einfüllen in das Anliefe
rungsfaß wird aus den Trauben spontan und durch den
ausgeübten eigenen statischen Druck sowie das Rütteln
beim Transport Most in Form von Mostvorlauf ausgedrückt,
der sich im unteren Bereich des Anlieferungsfasses sam
melt und dabei auch im abgetrennten Abteil 3a.
Erfindungsgemäß erfolgt zunächst eine Probennahme des
Mostvorlaufs. Hierzu wird der Probennehmer 6 für den
Mostvorlauf in das Anlieferungs-Faß 3 im Bereich des
Abteils 3a eingefahren. Sobald die Leitfähigkeitssonde 6a
am vorderen Ende des Probennehmers 6 in den Mostvorlauf
eintaucht gibt die Leitfähigkeitssonde 6a ein Signal. Die
Eintauchtiefe des Probennehmers 6 wird in diesem Bereich
über eine nicht dargestellte Wegmeßeinrichtung festge
halten, wodurch das Niveau des Mostvorlaufs im Anliefe
rungs-Faß 3 vor der Probennahme bestimmt wird.
Der Probennehmer 6 fährt tiefer in das Anlieferungs-Faß 3
ein, wobei er bis auf den Boden desselben fahren kann;
gegebenenfalls kann auch diese Einfahrposition und damit
die Höhe des Bodens bestimmt werden. Weiterhin kann der
Probennehmer 6 innerhalb des Vorlaufmostes zur Mischung
desselben mehrere Male auf- und abfahren. Während sich
der Probennehmer 6 im Mostvorlauf befindet wird über die
Pumpe 6b bei geöffneten Ventilen 6c, 6d und geschlossenem
Ventil 6e Mostvorlauf aus dem Anlieferungsfaß ab und in
das Gefäß 8 gesaugt. Wenn dieses ein vorgegebenes Volumen
hat, so kann gegebenenfalls über einen Drucksensor die
vollständige Füllung des Gefäßes 8 festgestellt werden.
Alternativ kann im Gefäß 8 ein Niveausensor 8a, bei
spielsweise in Form eines Schwimmers oder dgl. vorgesehen
sein, mittels dessen ebenfalls das Füllvolumen des Ge
fäßes 8 über den Ventilen 6d, 6e festgestellt wird. Sobald
das Gefäß 8 gefüllt bzw. ein vorgegebenes Niveau erreicht
ist, wird das Ventil 6d geschlossen. Der im Eingangszweig
des Probennehmers 6 befindliche Most läuft in das An
lieferungsfaß zurück. Der Probennehmer 6 wird aus dem Faß
heraus nach oben bewegt. Sobald die Sonde 6a aus dem sich
im Faß 3 befindlichen Mostvorlauf herausbewegt gibt sie
wiederum ein Signal ab, wodurch das nach der Probennahme
gegebene Niveau des Mostvorlaufs im Anlieferungsfaß 3
bestimmt wird. In der Regel werden 10 bis 20 l Mostvor
lauf als Probe genommen.
Aufgrund des bekannten Probevolumens sowie des sich vor
und nach Entnahme desselben gegebenen Niveauunterschieds
des Mostvorlaufs im Anlieferungsfaß und der jeweiligen
gemessenen Wegstrecken des Probennehmers kann das Volumen
des Mostvorlaufs im Anlieferungsfaß bestimmt werden.
Im folgenden öffnet das Ventil 6e, so daß der im Gefäß 8
befindliche Mostvorlauf über den Auslaufzweig des Proben
nehmers 6 läuft. Das Ventil 6f ist vorzugsweise geschlos
sen, insbesondere bei schlechten, trockenen Jahren, bei
denen der Anteil des Mostvorlaufs relativ gering ist, so
daß sich oberhalb des Ventils 6f die Mostprobe zur Mes
sung sammeln kann. Anschließend wird das Ventil 6f ge
öffnet, so daß die Mostvorlaufprobe wieder in das An
lieferungsfaß 3 zurückfließen kann und daher nicht ver
loren geht. Dabei wird durch das Durchflußrefaktometer 9
der Zuckergehalt der genommenen Mostvorlauf-Probe be
stimmt. Aufgrund des bestimmten Zuckergehaltes und der
damit gegebenen Dichte des Mostvorlaufes sowie des vorher
bestimmten Volumens des Mostvorlaufes im Anlieferungsbe
hälter kann die Masse des Mostvorlaufes bestimmt werden.
Anstelle der Leitfähigkeit können auch an obere Verfahren
zur Ermittlung des Mostvorlaufvolumens eingesetzt werden.
Anschließend wird aus dem Anlieferungsbehälter 3 eine
Preßmostprobe genommen. Der Probennehmer 12 taucht hierzu
in das Anlieferungs-Faß 3 ein. Die Schnecke 13 wird
durch den Motor 14 in Bewegung gesetzt und fördert Trau
bengut nach oben in das Gehäuse 16, wo es durch den
Förderungsdruck gegen den Lochzylinder gedrückt wird. Die
Trauben werden zerquetscht. Preßmost tritt durch den
Lochzylinder in den Zwischenraum zwischen diesem und der
Außenwandung des Gehäuses 8 aus und über die Auslaßlei
tung 17 in den Mostvorlauf-Probennehmer 6. Das Ventil 6c
ist dabei geschlossen. Der in den Probennehmer 6 gebrach
te Preßmost wird durch die Pumpe 6 wieder zum Durchfluß
refaktometer gefördert und dort wird der Zuckergehalt des
Preßmostes bestimmt. Auch dieser kann über die Rücklauf
leitung 10 wieder in das Anlieferungsfaß zurücklaufen.
Die im Probennehmer für den Preßmost angefallenen Reste
der Traubenprobe können über einen nicht dargestellen
Auswurf ebenfalls wieder in das Anlieferungsfaß zurückge
worfen werden, so daß durch die Probennahme und Zuckerbe
stimmung kein Verlust an Traubengut eintritt.
Bei der Probennahme des Preßmostes geschieht das Pressen
der Trauben in einer Weise, wie dies der tatsächlichen
späteren Mostgewinnung des gesamten Lesegutes entspricht.
Wenn beispielsweise ein Auspressen zu 85% vorgesehen ist,
erfolgt die Preßmost-Probennahme in der gleichen Weise.
Aufgrund der bekannten Geometriedaten des Anlieferungsbe
hälters, des nach der Probennahme festgestellten Gesamt
gewichts der Anlieferung, des bekannten Gewichtes des
Anlieferungsbehälters, des festgestellten Gewichtes des
Mostvorlaufes ergibt sich als Rest das Gewicht der vor
handenen Trauben, aus denen Preßmost gewonnen wird. Unter
Berücksichtigung des Ausbeutegrades bei der Pressung kann
durch eine Mischrechnung der wahre Zuckergehalt der
Gesamtlieferung und die bei der Pressung anfallende
Saftmenge genau berechnet werden.
1
Rahmenkonstruktion
3
a Abteil
3
b Trennwand
3
c Hauptteil
4
Mostvorlauf-Probeneinrichtung
6
Probennehmer
6
a Leitfähigkeitssonde
6
b Pumpe
6
c, d, e, f Ventile
7
Schlauchführung
8
Aufnahmegefäß
8
a Niveausensor
9
Durchflußrefaktometer
10
Rücklaufleitung
11
Senkeinrichtung
12
Probennehmer
13
Schneckenförderer
14
Motor
16
Behälter
17
Auslaßleitung
18
Bestimmungs-Einrichtung
Claims (13)
1. Verfahren zum Bestimmen des Zuckergehalts von Trau
bengut zur Mostproduktion bei der Anlieferung,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Traubengut
enthaltenden Anlieferungs-Faß eine Mostvorlauf-Probe
genommen und der Zuckergehalt der Mostvorlauf-Probe
gemessen wird, daß aus dem Anlieferungs-Faß eine
Traubenprobe genommen, aus den Trauben Preßmost
ausgepreßt und der Zuckergehalt der gewonnenen
Preßmost-Probe gemessen wird und daß schließlich der
richtige Zuckergehalt der Gesamtanlieferung aufgrund
den Probenmessungen bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mostvorlauf-Probe aus einem lediglich Most
vorlauf aufnehmenden, vom Hauptteil des Anliefe
rungs-Fasses abgetrennten Abteil desselben entnommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mostvorlauf-Niveau im Anliefe
rungs-Faß vor und nach Entnahme der Mostvorlauf-
Probe gemessen und hieraus das Mostvorlauf-Volumen
im Anlieferungs-Faß bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß aufgrund des Mostvorlauf-Zuckergehaltes und des
bestimmten Mostvorlauf-Volumens im Anlieferungs-Faß
die Mostvorlauf-Masse im Anlieferungsfaß bestimmt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zuckergehalt der
Mostvorlauf-Probe mittels eines Durchlaufrefakto
meters bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der einer Zuckerbestim
mungseinrichtung zugeführte Mostvorlauf voran deren
messenden Teilen aufgehalten und gesammelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mostvorlauf-Probe
wieder in das Anlieferungs-Faß zurückgeführt wird.
8. Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckergehaltes von
Traubengut bei der Anlieferung zur Verarbeitung zu
Traubenmost, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
(6) zur Entnahme einer Mostvorlauf-Probe aus einem
Anlieferungs-Faß (3), durch eine Einrichtung (8) zur
Messung des Zuckergehalts der genommenen Mostvor
lauf-Probe, durch eine Einrichtung (12) zur Entnahme
einer Traubenprobe, eine Einrichtung (16) zum Aus
pressen von Preßmost aus der Traubenprobe, durch
eine Einrichtung (8) zur Bestimmung des Zuckerge
haltes des aus der Traubenprobe gewonnenen Preß
mostes und durch eine Einrichtung (18) zur Bestim
mung des richtigen Zuckergehalts des angelieferten
Traubenguts aufgrund der beiden Probenmessungen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Zuckerbestimmung des Most
vorlaufes und des Preßmostes identisch sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anlieferungsfaß (3) ein von seinem
Hauptteil (3c) durch eine durchbrochene Wandung (3b)
abgetrenntes Abteil (3) ausschließlich zur Aufnahme
des Mostvorlaufes aufweist und daß die Einrichtung
zur Probennahme des Mostvorlaufes in dieses Abteil
(3a) einbringbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (6a) zum
Messen des Mostvorlauf-Niveaus im Anlieferungsfaß
(3) vor und nach Entnahme der Mostvorlauf-Probe.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (8a) zur
Bestimmung des Volumens der entnommenen Mostvor
lauf-Probe.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
gekennzeichnet durch einen Verbindungsweg (17)
zwischen dem Ort der Preßmostgewinnung (16) und der
Einrichtung zur Zuckerbestimmung (8).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999124475 DE19924475A1 (de) | 1999-05-28 | 1999-05-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckergehalts von Traubengut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999124475 DE19924475A1 (de) | 1999-05-28 | 1999-05-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckergehalts von Traubengut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19924475A1 true DE19924475A1 (de) | 2000-11-30 |
Family
ID=7909467
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999124475 Withdrawn DE19924475A1 (de) | 1999-05-28 | 1999-05-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Zuckergehalts von Traubengut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19924475A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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1999
- 1999-05-28 DE DE1999124475 patent/DE19924475A1/de not_active Withdrawn
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