Die Erfindung betrifft einen Kompressor, insbesondere für die Klimaanlage eines
Kraftfahrzeugs, mit einem Gehäuse und einer in dem Gehäuse angeordneten Ver
dichtereinheit zum Ansaugen und Verdichten eines Kältemittels, wobei das Kältemit
tel von einem in einem Gehäusedeckel ausgebildeten Ansaugbereich durch die Ver
dichtereinheit hindurch in einen ebenfalls in dem Gehäusedeckel ausgebildeten
Auslaßbereich strömt und wobei der Gehäusedeckel über Verbindungsmittel ab
dichtend mit dem Gehäuse verbunden ist.
Kompressoren der hier in Rede stehenden Art werden meist als Klimakompressoren
bezeichnet und sind aus der Praxis in den unterschiedlichsten Ausführungsformen
bekannt. Solche Kompressoren umfassen ein Gehäuse, welches eine von außerhalb
angetriebene Verdichter- bzw. Pumpeneinheit einschließt. Die beispielsweise als
Axialkolbenpumpe ausgebildete Pumpeneinheit umfaßt wiederum mindestens einen
Kolben, der in einem Zylinderblock hin und her bewegbar ist. Üblicherweise ist ein
solcher Kompressor mit mehreren Kolben ausgestattet, die bei Drehung einer Tau
melscheibe über eine Aufnahmescheibe in Richtung ihrer Längsachse hin und her
bewegt werden, wobei die Aufnahmescheibe drehfest im Gehäuse gelagert ist.
Klimakompressoren unterschiedlichster Bauart arbeiten mit einem Kältemittel. Neben
herkömmlichen Kältemitteln, deren Einsatz im Lichte eines zunehmenden Umwelt
bewußtseins immer kritischer erscheint, kann man als Kältemittel ein Inertgas, so
bspw. CO2, verwenden, welches unter Umweltaspekten unbedenklich ist. Die Ver
wendung eines solchen Kältemittels führt jedoch zu höheren Drücken innerhalb des
Verdichters, wodurch ganz besondere konstruktive Maßnahmen, bspw. im Hinblick
auf die Materialauswahl und Dimensionierung, erforderlich sind.
Üblicher Weise ist der Gehäusedeckel mit dem die Verdichtereinheit umfassenden
Gehäuse lösbar verbunden, wobei dazwischen eine Ventilplatte angeordnet ist. Ins
besondere bei mit hohen Drücken arbeitenden CO2-Kompressoren sind die Verbin
dungsmittel einer ganz erheblichen Belastung aufgrund der im Inneren des Gehäu
ses herrschenden Drücke ausgesetzt. So können die dort auftretenden enormen
Drücke in der Verdichtereinheit bzw. im Triebraum - Drücke im Bereich zwischen 40
bar und 60 bar - zu Deformationen der Verbindungsmittel führen, so daß an der
Nahtstelle zwischen Gehäuse und Gehäusedeckel Leckagen die Folge sind. Insoweit
ist es bei herkömmlichen Kompressoren erforderlich, zusätzliche äußere Dichtmaß
nahmen vorzusehen, um nämlich zumindest geringfügige Deformationen der Verbin
dungsmittel zur Vermeidung von Leckagen kompensieren zu können. Dies erfordert
einen weiterreichenden konstruktiven Aufwand und ist vom Ergebnis her unzurei
chend.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kompressor der
eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, daß eine Bela
stung der den Gehäusedeckel mit dem Gehäuse verbindenden Verbindungsmittel
reduziert ist. Außerdem soll eine Druckbelastung der Verbindungsmittel aufgrund
innerer Leckagen zumindest weitestgehend vermieden sein.
Der erfindungsgemäße Kompressor löst die voranstehende Aufgabe durch die
Merkmale des Patentanspruches 1. Danach ist ein Kompressor der eingangs ge
nannten Art dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsbereich, durch den sich
die Verbindungsmittel hindurch erstrecken, zumindest weitgehend druckentlastet ist.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß eine Belastung der Verbindungsmittel,
insbesondere in Folge innerer Leckagen, dann jedenfalls weitestgehend vermieden
ist, wenn eine Druckentlastung des Verbindungsbereichs vorliegt. Mit anderen Wor
ten sollte - im Idealfall - der die Verbindungsmittel umfassende Verbindungsbe
reich druckfrei ausgeführt sein, so daß außer der axialen Belastung der Verbin
dungsmittel keine weitere Belastung, insbesondere keine Biegekräfte, auftreten.
Die Verbindungsmittel erstrecken sich in vorteilhafter Weise durch den Gehäuse
deckel hindurch in die Wandung des Gehäuses hinein, wobei entlang des Umfangs
des Gehäusedeckels mehrere vorzugsweise äquidistant zueinander angeordnete
Verbindungsmittel vorgesehen sind. Im Konkreten könnte es sich bei den Verbin
dungsmitteln um Schrauben handeln, die sich insgesamt durch den Gehäusedeckel
hindurch erstrecken und mit ihrem Außengewinde in mit einem entsprechenden
Innengewinde ausgestattete Bohrungen in der Wandung des Gehäuses greifen.
Beim Festziehen bzw. Festspannen der Schrauben kommt der Schraubenkopf an der
Oberfläche des Gehäusedeckels zur Anlage. Ein abdichtendes Verspannen des Ge
häusedeckels mit dem Gehäuse ist dadurch möglich.
Die in weiter erfindungsgemäßer Weise vorgesehene Druckentlastung könnte durch
eine innere Abdichtung gegenüber dem äußeren Verbindungsbereich realisiert sein,
so daß sichergestellt ist, daß der die Verbindungsmittel aufweisende Verbindungsbe
reich mehr oder weniger druckfrei ist. Zusätzliche äußere Abdichtungsmaßnahmen
sind bei einer solchen inneren Abdichtung nicht erforderlich. Ganz im Gegenteil
könnte der äußere Verbindungsbereich gewollte Leckagen nach außerhalb aufwei
sen, um nämlich auch insoweit eine weitere Druckentlastung für den Fall gewährlei
sten zu können, daß eine innere Leckage auftritt.
Im Konkreten sind zwischen dem Verbindungsbereich und dem Hochdruckbereich -
sowohl im Gehäusedeckel als auch im Gehäuse - Dichtungen angeordnet. In dem
hier als Hochdruckbereich bezeichneten Bereich herrscht Triebraumdruck, der je
nach Regelstellung als Zwischendruck zwischen Hochdruck und Saugdruck zu ver
stehen ist. Dabei könnte der Verbindungsbereich gegenüber dem Triebraum bzw. der
Verdichtereinheit abgedichtet sein, so daß der Verbindungsbereich druckentlastet
oder gar druckfrei ist. Ebenso ist - in weiter vorteilhafter Weise - der Verbindungs
bereich gegenüber dem Hochdruckbereich im Gehäusedeckel abgedichtet. Sofern
zwischen dem Gehäuse bzw. der Verdichtereinheit und dem Gehäusedeckel eine
Ventilplatte vorgesehen ist, ist es von weiterem Vorteil, wenn der Verbindungsbereich
gegenüber der Ventilplatte abgedichtet ist, so daß weder von der Hochdruckseite
innerhalb des Gehäuses noch von der Hochdruckseite innerhalb des Gehäuse
deckels eine Druckbelastung zu dem Verbindungsbereich gelangen kann.
Bei den Abdichtungen könnte es sich um beliebige Gummidichtungen, so beispiels
weise um O-Ringe, handeln. Sonstige konventionelle Abdichtmaßnahmen sind mög
lich.
Des weiteren ist es im Hinblick auf eine gezielte Druckentlastung des Verbindungs
bereichs von weiterem Vorteil, wenn zwischen dem Verbindungsbereich und der
Verdichtereinheit bzw. dem Triebraum ein druckentlasteter Raum ausgebildet ist,
wobei dieser druckentlastete Raum sich kreisringförmig um die Verdichtereinheit
herum erstrecken könnte. Dieser Raum ist vorzugsweise in der Nähe des Eingriffs
zwischen Verbindungsmittel bzw. Schraube und Gehäusewandung vorgesehen. Die
ser Raum ist geeignet, etwaige Leckagen von innerhalb des Gehäuses bzw. aus
dem Triebraum heraus zu kompensieren, jedenfalls dahingehend, daß sogenannte
Kriechdrücke nicht unmittelbar auf und nicht in voller Höhe auf die Verbindungsmittel
wirken.
Des weiteren ist es von Vorteil, wenn der druckentlastete Raum gegenüber der Ver
dichtereinheit bzw. gegenüber dem Triebraum abermals abgedichtet ist.
Zur weiterreichenden Druckentlastung des Raums, vor allem aber der Verbindungs
mittel, ist es von weiterem Vorteil, wenn mindestens ein sich aus dem Raum heraus
nach außerhalb des Gehäuses erstreckender Entlüftungskanal vorgesehen ist, so
daß ungewollte Leckagen aus dem Raum heraus entweichen können, ohne gegen
über den Verbindungsmitteln Druckpolster aufzubauen und so negativ zu wirken.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in
vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die
dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfol
gende Erläuterung des Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbei
spiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
die einzige Figur in einer schematischen Seitenansicht, teilweise und
geschnitten, ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kom
pressors, wobei dort lediglich die im Hinblick auf die beanspruchte
Lehre wesentlichen Merkmale gezeigt sind.
Die einzige Figur zeigt einen Kompressor für die Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs.
Der Kompressor umfaßt ein Gehäuse 1b und eine in dem Gehäuse 1b angeordnete
Verdichtungseinheit 2 zum Ansaugen und Verdichten eines Kältemittels, wobei es
sich bei dem Kältemittel um CO2 handelt.
Das Kältemittel strömt von einem in einem stirnseitigen Gehäusedeckel 3 ausgebil
deten Ansaugbereich 4 durch die Verdichtereinheit 2 hindurch in den ebenfalls im
Gehäusedeckel 3 ausgebildeten Auslaßbereich 5. An dieser Stelle sei angemerkt,
daß es sich bei dem Ansaugbereich 4 um einen Niederdruckbereich und bei dem
Auslaßbereich 5 um einen Hochdruckbereich handelt.
Die einzige Figur läßt des weiteren erkennen, daß der Gehäusedeckel 3 über Ver
bindungsmittel 6 abdichtend mit dem Gehäuse 1b verbunden ist. Zwischen dem Ge
häusedeckel 3 und dem Gehäuse 1b verbunden ist. Zwischen dem Gehäusedeckel 3
und dem Gehäuse 1b ist des weiteren ein Zylinderblock 1a und eine Ventilplatte 7
vorgesehen, auf die hier nicht näher eingegangen wird.
Erfindungsgemäß ist der Verbindungsbereich 8, durch den sich die Verbindungsmit
tel 6 hindurcherstrecken, zumindest weitgehend druckentlastet, nämlich im Bereich
zwischen einer zwischen Verbindungsbereich und Triebraum angeordneten Dichtung
12 und einem druckentlasteten Raum 14, wobei hierunter eine Druckentlastung in
Bezug auf den innerhalb des Kompressors generierten Druck, nämlich der Druck im
Triebraum, zu verstehen ist.
Die einzige Figur läßt weiter erkennen, daß die Verbindungsmittel 6 als Schrauben
ausgeführt sind, wobei die einzige Figur lediglich eine der Schrauben in einer
Schnittdarstellung zeigt. Die Schrauben bzw. Verbindungsmittel 6 erstrecken sich
durch den Gehäusedeckel 3 hindurch in die Wandung 9 des Gehäuses 1b hinein,
wobei entlang des Umfangs des Gehäuses 1b mehrere äquidistant zueinander an
geordnete Verbindungsmittel bzw. Schrauben vorgesehen sind. Die Außengewinde
der Schrauben greifen in mit Innengewinde ausgestattete Bohrungen 10 in der Wan
dung 9 des Gehäuses 1b ein und lassen sich dadurch festziehen, so daß der Ge
häusedeckel 3 fest mit dem Gehäuse 1b verspannbar ist.
Die einzige Figur läßt des weiteren erkennen, daß eine Druckentlastung durch innere
Abdichtungen gegenüber dem äußeren Verbindungsbereich 8 realisiert ist. Im Kon
kreten sind zwischen dem Verbindungsbereich 8 und dem Hochdruckbereich -
einerseits im Triebraum 11 und andererseits im Gehäusedeckel 3 - Dichtungen an
geordnet, wobei der Verbindungsbereich 8 - es handelt sich hier um einen
druckentlasteten Verbindungsbereich - gegenüber dem Triebraum 11 bzw. gegen
über der Verdichtereinheit 2 mittels einer Dichtung 12 abgedichtet ist. Im Konkreten
handelt es sich dabei um einen O-Ring. Als entlasteter Verbindungsbereich ist der
mit Bezugszeichen 8 und dem dort untersten Pfeil gekennzeichnete Bereich sowie
die Wandung 9 des Gehäuses 1b zu verstehen.
Des weiteren sei angemerkt, daß zwischen dem Gehäusedeckel 3 und der Ventil
platte 7 eine Flachdichtung 16 angeordnet ist. Die Ventilplatte besteht aus einer Sitz
platte und einer als Platte ausgeführten Sauglamelle mit einzelnen Drucklamellen,
die im Auslaßbereich 5 angeordnet sind. Die Sitzplatte ist gegenüber der Saugla
melle mit einem O-Ring abgedichtet. Die Sauglamelle ist gegenüber dem Zylinder
block 1a mit einer Flachdichtung abgedichtet.
Eine weitere Dichtung 13 ist zwischen dem Verbindungsbereich 8 und der Ventil
platte 7 vorgesehen, so daß der Verbindungsbereich 8 bereits durch die hier vorge
sehenen Dichtungen 12, 13 bzw. Dichtmaßnahmen zumindest weitgehend
druckentlastet ist.
Als weitere Maßnahme zur Druckentlastung des Verbindungsbereichs 8 sowie der
Wandung 9 des Gehäuses 1b ist zwischen dem Verbindungsbereich 8 und der Ver
dichtereinheit 2 bzw. dem Triebraum 11 ein druckentlasteter Raum 14 vorgesehen,
der sich kreisringförmig um die Verdichtereinheit 2 herum erstreckt. Zur Abführung
innerer Leckagen und somit zur Vermeidung eines innerhalb des Raumes 14 entste
henden hohen Drucks ist als weitere Maßnahme zur Druckentlastung ein Entlüf
tungskanal 15 vorgesehen, der sich aus dem Raum 14 heraus nach außerhalb des
Gehäuses 1b erstreckt. Eine aufgrund von Kriechdrücken entstehende Belastung der
Verbindungsmittel bzw. Schrauben ist somit weitestgehend vermieden, was die
Lebensdauer des Kompressors begünstigt.
Abschließend sei ganz besonders darauf hingewiesen, daß das voranstehend ge
nannte Ausführungsbeispiel lediglich der Erörterung der beanspruchten Lehre dient,
diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt. Des weiteren sei ange
merkt, daß eine beliebige Kombination der voranstehend erörterten Merkmale denk
bar ist, daß jedoch eine hier zufällig gewählte Verknüpfung von Merkmalen nicht
zwingend erforderlich ist.