DE19923708A1 - Kraftfahrzeug mit Federungs- und Dämpfungseinrichtung und kombinierter Sicherheitseinrichtung - Google Patents
Kraftfahrzeug mit Federungs- und Dämpfungseinrichtung und kombinierter SicherheitseinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer zwischen Fahrwerk und Karosserie angeordneten Federungs- und Dämpfungseinrichtung. Um die Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen bei einem Unfall zu mindern, ist erfindungsgemäß eine Sensoreinrichtung zur Detektion eines drohenden Aufpralls, wobei die Sensoreinrichtung im Falle eines drohenden Aufpralls ein Signal an eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeuges (1) abgibt, die dann mittels der Federungs- und Dämpfungseinrichtung (5, 6) vor dem Aufprall eine Lageverstellung der Karosserie (4) mindestens auf der Aufprallseite bewirkt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer zwischen Fahrwerk und Karosserie
angeordneten Federungs- und Dämpfungseinrichtung.
Heutige Kraftfahrzeuge weisen bereits eine Vielzahl von Sicherheitseinrichtungen auf, wie
beispielsweise verformbare Energieabsorber, Sicherheitsgurte mit Gurtstraffer und Airbags.
In der US 3 806 184 ist eine Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die
aus einem Fahrwerksrahmen mit teleskopierbaren Längsholmen besteht. Die Längsholme
weisen an ihren Enden jeweils schräg nach oben verlaufende Abschnitte auf, die mit
Gleitrollen versehen sind und entsprechend schräg verlaufende, mit der Karosserie
verbundene Rahmenabschnitte tragen, wobei diese Rahmenabschnitte und die sie
tragenden Längsholme über Scherbolzen miteinander verbunden sind. Bei einem
Auffahrunfall werden die teleskopierbaren Längsholme ineinander geschoben, wobei sich der
Abstand ihrer schräg nach oben verlaufenden Abschnitte entsprechend verringert.
Gleichzeitig reißen die Scherbolzen ab, und die ebenfalls schräg verlaufenden, mit der
Karosserie verbundenen Rahmenabschnitte gleiten auf den Gleitrollen der Längsholme nach
oben, so daß die Karosserie entsprechend der Verkürzung der Längsholme angehoben wird.
Durch die Anhebung der Karosserie soll deren unfallbedingte Deformation verringert und
somit die Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen gemindert werden. An dieser
bekannten Sicherheitseinrichtung ist jedoch nachteilig, daß sie einen relativ schweren
Fahrwerksrahmen voraussetzt, wie er bei den meisten heutigen Personenkraftwagen nicht
mehr verwendet wird. Zudem funktioniert die Einrichtung nur bei front- und heckseitigen
Kollisionen.
In der DE 36 40 107 A1 ist eine Einrichtung zur Gewichtsverlagerung zwischen Vorder- und
Hinterrädern eines Kraftfahrzeuges beschrieben, mit der eine effektivere Bremsung erzielt
werden soll. Die Einrichtung besteht aus einem Schalter bzw. Sensor, einem Mikroprozessor
und mindestens einem Hydraulikzylinder, dessen Enden mit dem Fahrgestell und der
Karosserie des Kraftfahrzeuges verbunden sind. Bei einer Bremsung wird die Karosserie
mittels des Hydraulikzylinders gegenüber dem Fahrgestell vorne angehoben, um die
Vorderräder zu entlasten und somit einen Gewichtsausgleich zwischen Vorder- und
Hinterrädern zu erreichen. Ferner ist in dieser Druckschrift erwähnt, daß sich das Fahrzeug
bei starker Bremsung und bei einem Aufprall auf ein Hindernis nach vorne wie eine Schere
öffnet und somit einen größeren Widerstand beim Aufprall bildet. Das Fahrgestell besteht hier
also aus einem die Hinterachse und die vordere Radaufhängung verbindenden
Fahrwerksrahmen. Diese bekannte Sicherheitseinrichtung setzt somit ebenfalls einen relativ
schweren Fahrwerksrahmen voraus. Unbefriedigend ist ferner, daß die Einrichtung bei einem
Heckaufprall unwirksam ist und nur bei einer Bremsung und nicht bei Aufprallsituationen
ohne Bremsung funktioniert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß die Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen bei einem Unfall gemindert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kraftfahrzeug eine
Sensoreinrichtung zur Detektion eines drohenden Aufpralls aufweist, wobei die
Sensoreinrichtung im Falle eines drohenden Aufpralls ein Signal an eine Steuereinrichtung
des Kraftfahrzeuges abgibt, die dann mittels der Federungs- und Dämpfungseinrichtung vor
dem Aufprall eine Lageverstellung der Karosserie mindestens auf der Aufprallseite bewirkt.
Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß bei einem drohenden Aufprall
vor dem Aufprall eine Lageverstellung der Karosserie zumindest auf der Aufprallseite
durchgeführt wird. Da der Aufprall nun in einer Höhe des Fahrzeuges erfolgt, in der passive
Sicherheitseinrichtungen des Fahrzeuges die beste Wirkung entfalten können, ist die
Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen gemindert.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Sensoreinrichtung so
ausgebildet, daß sie den jeweiligen Aufprallbereich des Kraftfahrzeuges vor dem Aufprall
ermittelt. Hierdurch ist eine gezielte Lageverstellung der Fahrzeugkarosserie bei einem
drohenden Aufprall möglich.
Die zur Detektion eines drohenden Aufpralls vorgesehene Sensoreinrichtung ist
vorzugsweise so ausgebildet, daß sie zum einen die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges,
die Verzögerung des Kraftfahrzeuges und/oder den Bremsdruck im Bremssystem des
Kraftfahrzeuges und zum anderen die Bewegungsrichtung und den Abstand des
Kraftfahrzeuges in bezug auf ein Hindernis erfaßt, wobei die erfaßten Meßwerte in einer
Logikschaltung miteinander verknüpft werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die
Sensoreinrichtung die Bewegungsrichtung, den Abstand und die Geschwindigkeit eines sich
dem Kraftfahrzeug nähernden anderen Fahrzeuges oder sonstigen Objektes erfaßt, wobei
die erfaßten Meßwerte wiederum in einer Logikschaltung miteinander verknüpft werden.
Zur Minderung der Verletzungsgefahr bei einem Aufprall ist es in der Regel ausreichend,
wenn die Karosserie zuvor auf der voraussichtlichen Aufprallseite einseitig angehoben wird.
Es sind aber auch Unfallsituationen möglich, in denen eine einseitige Absenkung der
Karosserie auf der Aufprallseite die Unfallfolgen mindert. Nach einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß die Steuereinrichtung im Falle eines
drohenden Aufpralls die Karosserie auf der Aufprallseite zuvor anhebt oder absenkt, je nach
dem, in welchem Niveau die passive Sicherheitseinrichtungen des Fahrzeuges ihre beste
Wirkung entfalten.
Um eine schnelle Lageverstellung der Karosserie im Falle eines drohenden Aufpralls
sicherzustellen, kann die Federungs- und Dämpfungseinrichtung des Kraftfahrzeuges
vorzugsweise eine pyrotechnischen Verstelleinrichtung aufweisen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind vorzugsweise der Motor und/oder das
Getriebe des Kraftfahrzeuges gegenüber der Karosserie beweglich gelagert, wobei die
Steuereinrichtung im Falle eines drohenden Aufpralls die Karosserie gegenüber dem Motor
und/oder dem Getriebe anhebt, so daß der Motor und/oder das Getriebe infolge des Aufpralls
zumindest teilweise unter den Fahrgastraum der Karosserie geschoben werden.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf
die beiliegende prinzipienhaften Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges im normalen
Fahrbetrieb;
Fig. 2 eine Seitenansicht auf das Kraftfahrzeug gemäß Fig. 1 bei einem drohenden
frontseitigen Aufprall und
Fig. 3 eine Seitenansicht auf das Kraftfahrzeug gemäß Fig. 1 bei einem drohenden
heckseitigen Aufprall.
Das allgemein mit 1 bezeichnete Kraftfahrzeug weist ein Fahrwerk mit vorderen
Radaufhängungen und hinteren Radaufhängungen auf, die in bekannter Weise die Führung
der Räder 2, 3 übernehmen. Die vorderen Räder 2 sind über eine nicht näher dargestellte
Lenkung lenkbar.
Die Federungs- und Dämpfungseinrichtung zur Karosserie 4 des Kraftfahrzeuges 1 weist
hydraulische Teleskop-Stoßdämpfer 5, 6 auf, die mit nicht dargestellten
Schraubendruckfedern als sogenannte Federbeine ausgebildet sind. Anstelle hydraulischer
Teleskop-Stoßdämpfer können jedoch auch andere Stoßdämpfer, z. B. auch
Gasdruckdämpfer verwendet werden. Die Federungs- und Dämpfungseinrichtung kann
zudem auch Mittel zur Niveauregulierung der Karosserie 4 umfassen.
Die Stoßdämpfer 5, 6 sind mit einer nicht näher dargestellten Steuerungseinrichtung
verbunden, der eine ebenfalls nicht näher dargestellte Sensoreinrichtung zur Detektion eines
drohenden Aufpralls zugeordnet ist. Vorzugsweise ist die Sensoreinrichtung auch
ausgebildet, um den jeweiligen Aufprallbereich des Kraftfahrzeuges 1 vor dem Aufprall zu
ermitteln.
Die Sensoreinrichtung mißt über einen oder mehrere Sensoren, die beispielsweise nach dem
Radarprinzip arbeiten, die Bewegungsrichtung und den Abstand des Kraftfahrzeugas in
bezug auf ein Hindernis. Desweiteren umfaßt die Sensoreinrichtung einen oder mehrere
Sensoren, welche die Geschwindigkeit, die Verzögerung und/oder ein Bremsdruck im
Bremssystem des Kraftfahrzeuges erfassen. Die Sensoreinrichtung kann dabei
gegebenenfalls im Kraftfahrzeug für andere Zwecke bereits vorhandene Sensoren mitnutzen.
Um die Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen auch in bezug auf einen Aufprall eines
anderen Fahrzeuges auf das Kraftfahrzeug 1 zu mindern, ist die Sensoreinrichtung
vorzugsweise auch imstande, die Bewegungsrichtung, den Abstand und die Geschwindigkeit
eines sich dem Kraftfahrzeug 1 nähernden anderen Fahrzeuges bzw. sonstigen Objektes zu
erfassen.
Die von den Sensoren erfaßten Meßwerte werden in einer der Sensoreinrichtung
zugeordneten Logikschaltung miteinander verknüpft, wobei bestimmte
Verknüpfungsergebnisse einen drohenden Aufprall bedeuten. Bei einem solchen
Verknüpfungsergebnis gibt die Logikschaltung ein Signal an die besagte Steuereinrichtung
des Kraftfahrzeuges ab, die dann mittels der Federungs- und Dämpfungseinrichtung vor dem
Aufprall eine Lageverstellung der Fahrzeugkarosserie 4 auf der Aufprallseite bewirkt. Zur
schnellen Lageverstellung der Karosserie 4 kann die Federungs- und Dämpfungseinrichtung
mit einer pyrotechnischen Verstelleinrichtung ausgerüstet sein.
In Fig. 2 ist die Lageänderung der Fahrzeugkarosserie 4 bei einem drohenden, nicht
vermeidbaren frontseitigen Aufprall schematisch dargestellt. Die Fahrzeugkarosserie 4 ist in
diesem Fall gegenüber den Vorderrädern 2 angehoben.
Bei dem dargestellten Kraftfahrzeug 1 sind Motor und Getriebe vorne angeordnet und
gegenüber der Karosserie 4 beweglich gelagert, und zwar derart, daß die Karosserie 4 bei
einem drohenden frontseitigen Aufprall auch gegenüber dem Motor und dem Getriebe
angehoben wird. Hierdurch kann erreicht werden, daß der Motor und/oder das Getriebe beim
Unfall nicht in den Fahrgastraum eindringen, sondern zumindest teilweise unter den
Fahrgastraum geschoben werden.
In Fig. 3 ist die Lageänderung der Fahrzeugkarosserie 4 vor einem drohenden Heckaufprall
gezeigt. Die Fahrzeugkarosserie 4 wurde wiederum einseitig, und zwar in diesem Fall
gegenüber den Hinterrädern 3 angehoben. Der Aufprall erfolgt nun in einer Höhe des
Fahrzeuges 1, an der dessen passive Sicherheitseinrichtungen ihre optimale Wirkung
entfalten können.
Claims (9)
1. Kraftfahrzeug mit einer zwischen Fahrwerk und Karosserie angeordneten Federungs-
und Dämpfungseinrichtung,
gekennzeichnet durch
eine Sensoreinrichtung zur Detektion eines drohenden Aufpralls, wobei die
Sensoreinrichtung im Falle eines drohenden Aufpralls ein Signal an eine
Steuereinrichtung des Kraftfahrzeuges (1) abgibt, die dann mittels der Federungs- und
Dämpfungseinrichtung (5, 6) vor dem Aufprall eine Lageverstellung der Karosselle (4)
mindestens auf der Aufprallseite bewirkt.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinrichtung einen drohenden Aufprall des Kraftfahrzeuges (1) auf ein
Hindernis und/oder einen drohenden Aufprall eines anderen Fahrzeuges oder
sonstigen Objektes auf das Kraftfahrzeug (1) erfaßt.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinrichtung so ausgebildet ist, daß sie den jeweiligen Aufprallbereich des
Kraftfahrzeuges (1) vor dem Aufprall ermittelt.
4. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinrichtung zum einen die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges, die
Verzögerung des Kraftfahrzeuges und/oder den Bremsdruck im Bremssystem des
Kraftfahrzeuges und zum anderen die Bewegungsrichtung des Kraftfahrzeuges in
bezug auf ein Hindernis und den Abstand des Kraftfahrzeuges gegenüber dem
Hindernis erfaßt, wobei die erfaßten Meßwerte in einer Logikschaltung miteinander
verknüpft werden.
5. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinrichtung die Bewegungsrichtung, den Abstand und die Geschwindigkeit
eines sich dem Kraftfahrzeug nähernden anderen Fahrzeuges oder sonstigen Objektes
erfaßt, wobei die erfaßten Meßwerte in einer Logikschaltung miteinander verknüpft
werden.
6. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung im Falle eines drohenden Aufpralls die Karosserie (4) einseitig
anhebt oder absenkt.
7. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Federungs- und Dämpfungseinrichtung (5, 6) als Luftfederung ausgebildet ist
und/oder Mittel zur Niveauregulierung umfaßt.
8. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Federungs- und Dämpfungseinrichtung (5, 6) mit einer pyrotechnischen
Verstelleinrichtung versehen ist.
9. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Motor und/oder das Getriebe des Kraftfahrzeuges (1) gegenüber der Karosserie (4)
beweglich gelagert sind, wobei die Steuereinrichtung im Falle eines drohenden
Aufpralls die Karosserie (4) gegenüber dem Motor und/oder dem Getriebe anhebt, so
daß sich der Motor und/oder das Getriebe infolge des Aufprall zumindest teilweise
unter den Fahrgastraum der Karosserie (4) bewegen.
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