Die Erfindung betrifft ein CDMA-Empfangsverfahren und eine
CDMA-Empfangseinrichtung zum Einsatz in Mobilfunksystemen.
In einem Mobilfunksystem greifen zahlreiche Teilnehmer zur
gleichen Zeit und im gleichen Raumbereich auf einen gemeinsa
men Mobilfunkkanal zu. Um einen geordneten Zugriff und eine
Teilnehmerseparierung zu ermöglichen, werden Vielfachzu
griffsverfahren eingesetzt. Neben "traditionellen" Vielfach
zugriffsverfahren wie beispielsweise FDMA (Frequency Division
Multiple Access) und TDMA (Time Division Multiple Access),
die z. B. beim GSM (Global System for Mobile Communication)
Standard eingesetzt werden, werden für zukünftige Mobilfunk
systeme zunehmend auch CDMA (Code Division Multiple Access)
Verfahren in Betracht gezogen.
Bei einem CDMA-Vielfachzugriffsverfahren wird weder die Ge
samtübertragungsbandbreite (wie bei FDMA) noch die Gesamt
übertragungsdauer (wie bei TDMA) eingeteilt. Statt dessen
wird jedes Teilnehmerdatensignal durch Aufprägen eines indi
viduellen, teilnehmerspezifischen CDMA-Codes unverwechselbar
gemacht. Das Aufprägen des CDMA-Codes wird auch als "Band
spreizung" oder einfach als "Spreizung" des Teilnehmerdaten
signals bezeichnet.
Als Teilnehmerdatensignal wird im folgenden ein durch Band
spreizung einem bestimmten Teilnehmer zugeordnetes, d. h.
"Teilnehmer-individualisiertes" Datensignal verstanden. Das
Teilnehmerdatensignal kann von einem bestimmten Teilnehmer
stammen (d. h. von einer bestimmten Mobilstation über die so
genannte Aufwärtsstrecke zu einer Basisstation gesendet wer
den) oder für einen bestimmten Teilnehmer vorgesehen sein
(d. h. von einer Basisstation über die sogenannte Abwärts
strecke zu einer bestimmten Mobilstation gesendet werden).
In dem Artikel "Combined Turbo Equalization and Turbo Deco
ding" von D. Raphaeli und Y. Zarai, IEEE Communications Let
ters, Bd. 2, Nr. 4, 1998, Seiten 107 bis 109 ist eine itera
tive Empfängerstruktur beschrieben, die zur adaptiven Kanal
schätzung einen MAP-(Maximum a-posteriori) Symbolschätzer und
zur Decodierung einen nachgeschalteten Turbo-Decodierer ver
wendet. Der MAP-Symbolschätzer und der Turbo-Decodierer sind
in einer Rückkoppelschleife angeordnet und führen eine itera
tive Entzerrung durch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leistungsfähi
ges CDMA-Empfangsverfahren sowie eine leistungsfähige CDMA-
Empfangseinrichtung zu schaffen. Insbesondere soll eine hohe
Teilnehmerzahl erreichbar sein.
Zur Lösung der Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1 und
7 vorgesehen.
Durch die Kombination einer iterativen Entzerrung mit dem
CDMA-Vielfachzugriffsprinzip wird ein CDMA-Empfangsverfahren
bzw. ein CDMA-Empfänger mit einer erhöhten Störfestigkeit ge
schaffen. Dies ermöglicht - unter der Annahme einer gleich
bleibenden Systemlast - eine Erhöhung der Empfangsqualität
(Dienstqualität). Darüber hinaus eröffnet die erhöhte Stör
festigkeit des Empfängers in Verbindung mit dem CDMA-Ver
fahren aber auch die Möglichkeit, sowohl die Teilnehmerzahl
(d. h. die Systemkapazität) als auch die Zellfläche und damit
die Wirtschaftlichkeit des das erfindungsgemäße Verfahren
einsetzenden CDMA-Mobilfunksystems zu erhöhen.
Die letztgenannten Aspekte sind in der Praxis von großem In
teresse. Sie beruhen darauf, daß bei dem CDMA-Verfahren die
Teilnehmerzahl softwaretechnisch - durch Vergabe von Teilneh
mercodes (CDMA-Codes) - verändert werden kann. Diese Flexi
bilität ermöglicht, daß bei störfesteren Empfängern mehr
Teilnehmer zugelassen bzw. zusätzliche Teilnehmer aufgenommen
werden können. Mit anderen Worten kann der durch den Einsatz
störfesterer Empfänger erzielte "Gewinn" statt zur Verbesse
rung der Dienstqualität auch zur Erhöhung der Teilnehmerzahl
bzw. zur Vergrößerung der Zellfläche verwendet werden.
Würde demgegenüber das Konzept der iterativen Entzerrung bei
spielsweise bei dem bekannten GSM-Mobilfunkstandard (der kei
ne CDMA-Komponente verwendet) eingesetzt werden, wäre zwar
auch eine Verbesserung der Dienstqualität erreichbar. Die
maximale Teilnehmerzahl pro Zelle sowie die Zellfläche (so
fern diese durch die Auslastung begrenzt ist) wären jedoch
auf diese Weise nicht zu beeinflussen, da diese Größen durch
das von GSM verwendete FDMA/TDMA-Zugriffsverfahren (8 TDMA-
Zeitschlitze und 124 FDMA-Teilnehmerkanäle, ergibt etwa 1000
Teilnehmer pro Funkzelle) fest vorgegeben sind.
Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäß ermöglichten Erhöhung
der Teilnehmerzahl wirkt sich günstig aus, daß CDMA-Systeme
in der Regel eine sogenannte weiche Degradation ("Soft Degra
dation" oder "Graceful Degradation") zeigen, was bedeutet,
daß bei Zunahme der Vielfachzugriffsinterferenz (d. h. der
Störungen durch andere Teilnehmer) die Funktionstüchtigkeit
des Mobilfunksystems nur allmählich und nicht schlagartig
verloren geht. Das erfindungsgemäß geschaffene zusätzliche
Teilnehmerpotential kann somit gut ausgeschöpft werden, weil
das das erfindungsgemäße Verfahren einsetzende CDMA-Mobil
funksystem noch nahe seiner Kapazitätsgrenze relativ stabil
betrieben werden kann.
Die hier verwendeten Begriffe CDMA-Empfangsverfahren und
CDMA-Empfangseinrichtung schließen den Fall hybrider Viel
fachzugriffsverfahren mit einer obligatorischen CDMA-Kom
ponente und - gegebenenfalls mehreren - fakultativen anderen
Vielfachzugriffskomponenten (wie z. B. TDMA/FDMA) ein.
Vorzugsweise wird bei der iterativen Entzerrung eine kohären
te Datendetektion durchgeführt. Durch eine kohärente Daten
detektion wird die mit dem erfindungsgemäßen Empfangsverfah
ren erreichbare Störfestigkeit (bzw. die Störfestigkeit der
erfindungsgemäßen CDMA-Empfangseinrichtung) weiter erhöht.
Eine weitere bevorzugte Maßnahme kennzeichnet sich dadurch,
daß durch Spreizdecodieren mit einem weiteren CDMA-Code zu
mindest ein weiteres Teilnehmerdatensignal ermittelt wird,
daß auch das weitere Teilnehmerdatensignal iterativ entzerrt
wird und daß durch Berücksichtigung des iterativ entzerrten
weiteren Teilnehmerdatensignals eine Rauschverminderung des
bestimmten Teilnehmerdatensignals erzielt wird. Durch diese
auch als "gemeinsame Detektion" ("Joint Detection") oder
Mehrteilnehmerdetektion bezeichnete Technik wird ebenfalls
eine verbesserte Störungsunterdrückung erreicht. Ihre Wir
kung beruht darauf, daß ein Teil der Störungen des interes
sierenden, bestimmten Teilnehmerdatensignals durch andere
Teilnehmerdatensignale hervorgerufen wird (Mehrteilnehmerin
terferenz). Dieser Störungsanteil ist deterministisch und
läßt sich durch eine Detektion dieser weiteren Teilnehmerda
tensignale ermitteln und sodann gezielt eliminieren.
Vorzugsweise ist der vorgegebene CDMA-Code aus einer Mehrzahl
von empfängerseitig verfügbaren CDMA-Codes auswählbar. Dies
ermöglicht, daß vor der Gesprächsaufnahme zwischen der Sende
einrichtung und dem Empfänger ein geeigneter, noch freier
CDMA-Code vereinbart wird. Dadurch wird die Möglichkeit ei
ner flexiblen Vergabe von CDMA-Codes beispielsweise in Abhän
gigkeit von der Systemauslastung (d. h. den momentan gerade
genutzten Codes) geschaffen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in die
ser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Luftschnittstelle
eines Mobilfunksystems;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer möglichen Struktur
eines CDMA-Datenblocks;
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Empfangs
einrichtung; und
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines iterativen Mehrteilnehmer-
Entzerrers mit vorgeschalteten Spreizcode-Decodierern,
der in der in Fig. 3 gezeigten Empfangseinrichtung zum
Einsatz kommen kann.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Luftschnitt
stelle eines zellularen CDMA-Mobilfunksystems. Zwischen drei
jeweils einzelnen Teilnehmern zugeordneten Mobilstationen
MS1, MS2, MS3 und einer gemeinsamen Basisstation BS können
bidirektionale Kommunikationsverbindungen aufgebaut werden.
Das jeweilige Übertragungsverhalten der Luftschnittstelle
wird durch die drei Funkkanäle K1, K2, K3 beschrieben.
Die Kommunikationsverbindungen zwischen der an ein Fernkommu
nikationsnetz angeschlossenen Basisstation BS und den Mobil
stationen MS1, MS2, MS3 unterliegen einer Mehrwegeausbrei
tung, die durch Reflexionen beispielsweise an Gebäuden oder
Bepflanzungen zusätzlich zum direkten Ausbreitungsweg hervor
gerufen wird. Geht man von einer Bewegung der Mobilstationen
MS1, MS2, MS3 (relativ zu der ortsfesten Basisstation BS)
aus, dann führt die Mehrwegeausbreitung zusammen mit weiteren
Störungen dazu, daß sich bei der empfangenden Station MS1,
MS2, MS3 bzw. BS die Signalkomponenten der verschiedenen Aus
breitungswege eines Teilnehmerdatensignals zeitabhängig über
lagern. Dies hat zur Folge, daß sich die Übertragungseigen
schaften der Funkkanäle K1, K2, K3 fortwährend ändern.
Darüber hinaus tritt sowohl in der Aufwärts- als auch in der
Abwärtsstrecke eine Überlagerung von mehreren Teilnehmerda
tensignalen (d. h. Funksignalen von oder für unterschiedliche
Teilnehmer) ein. Die in den Empfangseinrichtungen der Mobil
stationen MS1, MS2, MS3 bzw. der Basisstation BS vorgenommene
Teilnehmerseparierung erfolgt durch eines der bekannten CDMA-
Verfahren, beispielsweise FH-(Frequency Hopping: Frequenz
sprung-)CDMA, MC-(Multicarrier Code: Multiträger-)CDMA oder
DS-(Direct Sequencing-)CDMA.
Fig. 2 dient der Erläuterung des CDMA-Prinzips zur Teilneh
merseparierung und zeigt zu diesem Zweck am Beispiel von DS-
CDMA einen möglichen Aufbau eines Datenblocks eines von einer
bestimmten Mobilstation MSX (d. h. MS1, MS2, . . .) zu der Ba
sisstation BS oder von der Basisstation BS zu einer bestimm
ten Mobilstation MSX gesendeten Teilnehmerdatensignals.
Der Datenblock besteht aus einer ersten Sequenz S1 von NS
nachrichtentragenden Datensymbolen d, einer Trainingssequenz
TR aus einer Folge von empfängerseitig bekannten Datensymbo
len z (welche zum Zwecke der Kanalschätzung vorgesehen sind),
einer zweiten Sequenz S2 von NS nachrichtentragenden Daten
symbolen d und einer den Datenblock beendenden Schutzsequenz
GP.
Das CDMA-Verfahren beruht darauf, daß jedes einzelne Daten
symbol d mit einem teilnehmerspezifischen Spreizcode beste
hend aus einer Folge von Q Chips c(i), i = 1, 2, . ., Q ge
spreizt wird, wie dies im linken unteren Teil der Fig. 2 ver
anschaulicht ist. Beim DS-CDMA wird das gespreizte Datensym
bol d durch direktes, sequentielles Multiplizieren des Daten
symbolwertes mit den Werten c(i) (z. B. c(i) = -1 oder 1) der
Q Chips c(i) der Spreizcodefolge C gewonnen.
Die Datensymbole z der Trainingssequenz TR sind ebenfalls
spreizcodiert. In der Aufwärtsstrecke (von MSX zu BS) wird
die bei den nachrichtentragenden Datensymbolen verwendete
teilnehmerspezifische Spreizcodierung verwendet, in der Ab
wärtsstrecke (von BS zu MSX) kann eine allein für die Basis
station BS charakteristische, teilnehmerunspezifische
Spreizcodierung der Datensymbole z der Trainingssequenz TR
eingesetzt werden.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Emp
fangseinrichtung E. Die Empfangseinrichtung E kann sich so
wohl in der Mobilstation MSX als auch in der Basisstation BS
befinden. Im folgenden wird (sofern nichts anderes angegeben
ist) angenommen, daß sie sich in der Mobilstation MSX befin
det. Die Empfangseinrichtung E enthält eine Hochfrequenz-
Empfangsstufe HFE, Steuermittel SEE mit einer Speicherein
richtung SPE, Demodulationsmittel DMOD mit einem Datendetek
tor DD und mit einem Kanaldecodierer KDECOD, wobei der Daten
detektor DD einen Kanalschätzer KS und einen Spreizcode-
Decodierer SDC umfaßt, sowie einen dem Demodulatormittel DMOD
nachgeschalteten Quellendecodierer QDECOD.
Die Hochfrequenz-Empfangsstufe HFE nimmt über eine Antenne
eine Funkwelle entgegen, die das für die Mobilstation MSX be
stimmte Teilnehmerdatensignal und weitere, für andere Mobil
stationen bestimmte Teilnehmerdatensignale enthält. Diese
Signale werden in der Hochfrequenz-Empfangsstufe HFE in übli
cher Weise durch Heruntermischen in ein analoges Basisband-
Empfangssignal umgewandelt.
Das analoge Basisband-Empfangssignal wird in nicht darge
stellter Weise von einem Analog/Digital-Umsetzer mit einer
ausreichend hohen, mindestens der Chiprate entsprechenden Ab
tastrate digitalisiert und mittels eines nachgeschalteten di
gitalen Filters (nicht dargestellt) Bandbreiten-begrenzt.
Das auf diese Weise erhaltene digitale Signal wird dem Daten
detektor DD des Demodulatormittels DMOD zugeführt.
Der Datendetektor DD führt mit Hilfe des Kanalschätzers KS
eine adaptive, d. h. an den momentanen Zustand des Übertra
gungskanals angepaßte Datendetektion durch. Die Teilnehmer
separierung wird mittels des Spreizcode-Decodierers SDC er
reicht.
Im einzelnen geschieht dies folgendermaßen: Dem Kanalschät
zer KS sind die Datensymbole z der (ungestörten, gesendeten)
Trainingssequenz TR sowie der ihnen aufgeprägte Spreizcode
(letzterer ist wie bereits erwähnt in dem hier betrachteten
Beispiel einer Übertragung auf der Abwärtsstrecke teilnehmer
unspezifisch) bekannt. Durch Korrelation dieser bekannten,
spreizcodierten Datensymbole mit den entsprechenden empfange
nen (gestörten) spreizcodierten Datensymbolen (in Fig. 3 mit
bezeichnet) berechnet der Kanalschätzer KS bezüglich jeder
Trainingssequenz TR (d. h. für jeden Block) die aktuellen
Kanalparameter desjenigen Mobilfunkkanals, über den die Trai
ningssequenz TR übertragen wurde (auf der Abwärtsstrecke ist
dies für alle Teilnehmerdatensignale der Kanal zwischen BS
und MSX).
Die Kanalparameter beschreiben den momentanen Übertragungszu
stand des betreffenden Mobilfunkkanals. Sie können bei
spielsweise in Form eines Parametersatzes vorliegen, der den
funktionalen Verlauf der Kanalimpulsantwort h parametrisiert.
Die Kanalimpulsantwort h ist die Antwort des Mobilfunkkanals
zur Zeit t auf einen zur Zeit t - τ in den Kanal eingespeisten
Dirac-Impuls.
Nach jeder Kanalschätzung werden die neu ermittelten Kanalpa
rameter dem Datendetektor DD mitgeteilt. Dieser führt dann
durch eine Faltung der empfangenen gestörten (spreizcodier
ten) Versionen (siehe Fig. 3) der ausgesendeten Datensym
bole d mit der aktuellen Kanalimpulsantwort h (parametrisiert
durch die Kanalparameter) die Detektion der nachrichtentra
genden Datensymbole d durch.
Vorzugsweise wird eine kohärente Datendetektion eingesetzt.
Kohärent bedeutet, daß die zeitdiskreten Kanalimpulsantworten
h bei der adaptiven Datendetektion nach Betrag und Phase be
rücksichtigt werden. Dies setzt voraus, daß der Kanalschät
zer KS geeignete Kanalparameter, die entsprechende Betrags-
und Phaseninformation enthalten, generiert, und daß der Da
tendetektor DD diese Informationen (Betrag und Phase) bei der
anschließenden Datendetektion auch nutzt.
Die kohärente, adaptive Datendetektion ist bevorzugt, da sie
im Vergleich zu einer nicht-kohärenten, adaptiven Datendetek
tion ein Erhöhung des Signal-Stör-Verhältnisses ermöglicht.
Die Teilnehmerseparierung kann im Rahmen der Datendetektion
durchgeführt werden. Der Spreizcode-Decodierer SDC separiert
das für die betrachtete Mobilstation MSX bestimmte Teilneh
merdatensignal von den anderen Teilnehmerdatensignalen, was
sowohl die Kenntnis der senderseitig verwendeten Spreiz
codefolge C als auch eine Synchronisierung mit dem sendersei
tig eingesetzten Spreizcode-Codierer voraussetzt. Die sen
derseitig verwendete Spreizcodefolge C (d. h. der teilnehmer
spezifische CDMA-Code) ist in der Speichereinrichtung SPE ab
gelegt. Sie ist entweder fest vorgegeben oder kann bei einer
Gesprächsaufnahme zwischen der Basisstation BS und der Mobil
station MSX vereinbart, d. h. unter der Steuerung durch das
Steuermittel SEE aus mehreren in der Speichereinrichtung SPE
gespeicherten Spreizcodefolgen C ausgewählt werden.
Der Spreizcode-Decodierer SDC kann bei Verwendung von DS-CDMA
mit dem sendeseitigen Spreizcode-Codierer identisch sein,
d. h. ebenfalls aus einem Multiplizierer bestehen, der das de
tektierte digitale Signal mit der zugehörigen Spreizcodefolge
C multipliziert.
Bei der Datendetektion ist ferner die Blockstruktur (siehe
Fig. 2) zu berücksichtigen, d. h. es ist zu unterscheiden,
welche der detektierten Datensymbole nachrichtentragende Da
tensymbole (gemäß Fig. 2: Rekonstruktionen der gesendeten Da
tensignale d der Sequenzen S1 und S2) sind und welche der de
tektierten Datensymbole andere, Zusatzinformation-tragende
Datensymbole (beispielsweise für Steuerinformation und der
gleichen) sind. Zu diesem Zweck sind in dem Speichermittel
SPE entsprechende Informationen über die verwendete Block
struktur (unter anderem die Sequenzlänge NS) gespeichert und
werden dem Demodulator DMOD mitgeteilt.
Am Ausgang des Datendetektors DD steht das (rekonstruierte)
digitale Teilnehmerdatensignal für den bestimmten Teilnehmer,
nämlich die hier betrachtete Mobilstation MSX, bereit. (So
fern der Empfänger E in der Basisstation BS untergebracht
ist, steht ein (rekonstruiertes) digitales Teilnehmerdaten
signal von der bestimmten Mobilstation MSX bereit). Dieses
detektierte digitale Teilnehmerdatensignal ist die empfänger
seitige Rekonstruktion des gesendeten Teilnehmersignals. Die
detektierten nachrichtentragenden Datensymbole werden im fol
genden auch als bezeichnet. Statt einzelner Datensymbole
können auch Folgen von Datensymbolen detektiert werden.
Die durch die adaptive, kohärente Datendetektion gewonnenen
nachrichtentragenden Datensymbole (oder Folgen derselben)
werden dem Kanaldecodierer KDECOD zugeführt.
Durch den schleifenförmigen Pfeil X ist angedeutet, daß die
Verbindung zwischen dem Datendetektor DD und dem Kanaldeco
dierer KDECOD rekursiv ist. Dies ermöglicht einen als itera
tive Entzerrung bezeichneten Prozeß, bei dem die klassische
Unterscheidung zwischen Datendetektion und Kanaldecodierung
aufgehoben ist, weil durch die Rekursion nach der erstmaligen
Kanaldecodierung eine oder mehrere nochmalige Datendetektio
nen erfolgen.
Die mit einer strichpunktierten Linie umrandete Struktur aus
Datendetektor DD mit Kanalschätzer KS, Spreizcode-Decodierer
SDC und Kanaldecodierer KDECOD wird als iterativer CDMA-
Entzerrer IE bezeichnet. Die iterative Entzerrung wird in
Fig. 4 näher erläutert.
Das von dem iterativen CDMA-Entzerrer IE ausgegebene Daten
signal (in Fig. 4 auch mit bezeichnet) wird nach einer
Blockentschachtelung (nicht dargestellt) einem optionalen
Quellendecodierer QDECOD zugeführt. Dieser macht eine ggf.
sendeseitig erfolgte Quellencodierung rückgängig. Der Quel
lendecodierer QDECOD gibt ein Datensignal aus, das eine Re
konstruktionen des ursprünglichen Quellendatensignals, d. h.
ein digitalisiertes Sprachsignal, Bildsignal oder dergleichen
ist.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild eines iterativen Mehrteil
nehmer-CDMA-Entzerrers, der sich von dem in Fig. 3 gezeigten
CDMA-Entzerrer IE dadurch unterscheidet, daß er das bereits
erläuterte Prinzip der gemeinsamen Detektion ("JD") zur Erhö
hung seiner Störfestigkeit nutzt. Er wird deshalb im folgen
den als JD-IE bezeichnet wird. Ein weiterer (optionaler) Un
terschied besteht darin, daß mehrere Signaleingänge E1, E2,
. . ., EK vorgesehen sind, die jeweils unterschiedlichen Emp
fangssensoren (in der Regel Antennen) zugeordnet sind. Dies
wird später erläutert; zunächst wird angenommen, daß nur ein
Eingang E1 vorhanden sei, an dem das von der Hochfrequenz-
Empfangsstufe HFE ausgegebene Basisbandsignal anliegt.
Der iterative Mehrteilnehmer-CDMA-Entzerrer JD-IE kann an
stelle des iterativen CDMA-Entzerrers IE in der erfindungsge
mäßen CDMA-Empfangseinrichtung E der Fig. 3 zum Einsatz kom
men.
JD-IE umfaßt einen Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD mit ei
nem Mehrteilnehmer-Kanalschätzer JD-KS und einem Mehrteilneh
mer-Spreizcode-Decodierer JD-SDC sowie einen Mehrteilnehmer-
Kanaldecodierer JD-KDECOD. Zwischen dem Mehrteilnehmer-Da
tendetektor JD-DD und dem Mehrteilnehmer-Kanaldecodierer JD-
KDECOD kann in optionaler Weise ein Symbol-Codebit-Umsetzer
SCM mit nachgeschaltetem Entschachteler DIL eingesetzt wer
den, wobei dann in einer Rückkoppelverbindung R von dem Mehr
teilnehmer-Kanaldecodierer JD-KDECOD zu dem Mehrteilnehmer-
Datendetektor JD-DD ein Codebit-Symbol-Umsetzer CSM mit nach
geschaltetem Verschachteler IL vorzusehen ist.
Die Arbeitsweise des iterativen Mehrteilnehmer-CDMA-Entzer
rers JD-IE ist wie folgt:
Der Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD weist neben dem Ein
gang E1 einen Eingang EAP zur Entgegennahme einer extrinsi
schen Information zx auf, die ihm bei der Datendetektion als
a-priori-Wissen zur Verfügung steht. Datendetektoren, die
bei der Datendetektion a-priori-Wissen über die zu detektie
renden Datensymbole (oder über eine endliche Folge von zu de
tektierenden Datensymbolen) verwenden, werden in der Technik
auch als APRI-Detektoren bezeichnet.
Der Eingang EAP steht über die Rückkoppelverbindung R mit dem
die extrinsische Information zx liefernden Mehrteilnehmer-Ka
naldecodierer JD-KDECOD in Verbindung.
Der Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD ist so ausgelegt, daß
er eine kohärente Detektion nicht nur von dem für den Empfän
ger bestimmten, interessierenden Teilnehmerdatensignal son
dern von weiteren empfangenen Teilnehmerdatensignalen gleich
zeitig vornimmt. Zunächst wird wiederum die Kanalschätzung
durchgeführt. Befindet sich der Empfänger in der Basisstati
on BS, müssen Kanalparameter bzw. Kanalimpulsantworten h1,
h2, . . . von mehreren detektierten Teilnehmerdatensignalen
nach Betrag und Phase von dem Mehrteilnehmer-Kanalschätzer
JD-KS anhand der empfangenen Trainingssequenzen geschätzt
werden. Sofern sich der Empfänger in der bestimmten Mobil
station MSX befindet, reicht es in der Regel aus, nur einen
Kanal (nämlich von der Basisstation BS zu der bestimmten Mo
bilstation MSX) auszuwerten.
Der Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD ermittelt dann mit
Hilfe der Kanalimpulsantwort(en) h, (h1, h2, . . .) die Rekon
struktionen d der für die diversen Teilnehmer (bzw. von den
diversen Teilnehmern) gesendeten Datensymbole d, wobei die
Teilnehmerseparation mittels des Mehrteilnehmer-Spreizcode-
Decodierers JD-SDC durchgeführt wird, dem dafür die Spreiz
codes aller empfangenen Teilnehmerdatensignale bekannt sein
müssen.
Ferner berechnet der Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD für
jedes Detektionsergebnis eine zugehörige Zuverlässig
keitsinformation Λd. Die Datenfolge und die zugehörige
Folge von Zuverlässigkeitsinformation Λd werden an einem Aus
gang des Mehrteilnehmer-Datendetektors JD-DD bereitgestellt.
Bei der Datendetektion verwendet der Mehrteilnehmer-Daten
detektor JD-DD bezüglich aller empfangenen Teilnehmerdaten
signale die extrinsischen Information zx (sofern eine solche
bereits vorliegt) als a-priori-Wissen über die gesendeten Da
tensymbole. Zumindest bei der Detektion der Datensymbole des
interessierenden Teilnehmers wendet er ferner das JD-Prinzip
an, d. h. er vermindert das Rauschen dieses Teilnehmerdaten
signals durch Eliminierung von "Rauschanteilen", die auf Stö
rungen durch (die detektierten) Signale der anderen Teilneh
mer zurückzuführen sind (Mehrteilnehmerinterferenz).
Beide Datenfolgen und Λd werden dem kombinierten Symbol-
Codebit-Umsetzer SCM/Entschachteler DIL zugeführt und in eine
Folge von binären Daten und eine Folge von Zuverlässig
keitsinformation Λc betreffend der binären Daten umge
setzt. Der kombinierte Symbol-Codebit-Umsetzer SCM/Ent
schachteler DIL ist optional und wird nur dann benötigt, wenn
auch sendeseitig entsprechende binäre Daten eingesetzt wur
den.
Sowohl den Folgen und Λd als auch den Folgen und Λc lie
gen die von sämtlichen empfangenen Teilnehmerdatensignalen
detektierten Datensymbole zugrunde. Beispielsweise kann die
Folge so aufgebaut sein, daß sie die Detektionsergebnisse
aller detektierten Teilnehmer in serieller Form alternierend
aneinanderreiht.
Der Mehrteilnehmer-Kanaldecodierer JD-KDECOD verarbeitet die
genannten Folgen und Λc dergestalt, daß zunächst eine
Schätzung der entsprechenden sendeseitigen, (Kanal-)un
codierten Datenfolge und gegebenenfalls zusätzlich eine zuge
hörige Folge Λu von Zuverlässigkeitsinformation ausgegeben
werden.
Bei dieser Schätzung kann der Mehrteilnehmer-Kanaldecodierer
JD-KDECOD extrinsische Information zc heranziehen, die ihm
als Resultat einer geeigneten Signalverarbeitung von dem
nachgeschalteten Quellendecodierer QDECOD (siehe Fig. 3) zur
Verfügung gestellt wird.
Der Mehrteilnehmer-Kanaldecodierer JD-KDECOD ermittelt ferner
eine Folge von Zuverlässigkeitsinformation Λe, deren Elemente
im wesentlichen Schätzungen der Treffer- bzw. Erfolgsquote
der vorausgegangenen Datendetektionen (d. h. der Wahrschein
lichkeit c = ) repräsentieren. Die Zuverlässigkeitsinfor
mation Λe wird in dem kombinierten Codebit-Symbol-Umsetzer
CSM/Verschachteler IL in die Folge zx umgesetzt.
Im folgenden wird ein Durchlauf der Iterationsschleife bei
der iterativen Entzerrung beschrieben.
Bei dem ersten Iterationsschritt liegt noch keine Folge zx
vor. Daher arbeitet der Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD
zunächst (d. h. beim Erhalt der Teilnehmerdatensignale an dem
Eingang E1) ohne Berücksichtigung von a-priori-Wissen. Die
Detektionsergebnisse und Λd werden wie bereits beschrieben
in die Folgen und Λc umgesetzt. Der Mehrteilnehmer-Kanal
decodierer JD-KDECOD, dem ebenfalls noch kein a-priori-Wissen
(Folge zc) vorliegt, bestimmt in einer ersten Schätzung Werte
für , Λu und Λe. Die Folgen , Λu werden dem Quellendeco
dierer QDECOD (siehe Fig. 3) und die Folge Λe wird (nach
Umsetzung in CSM/IL in die Symbolfolge zx) dem Mehr
teilnehmer-Datendetektor JD-DD zugeführt.
Der Quellendecodierer QDECOD ermittelt auf der Basis der er
haltenen Folgen , Λu die Zuverlässigkeitsinformation zc, und
gleichzeitig ermittelt der Mehrteilnehmer-Datendetektor JD-DD
aus der bereits an dem Eingang E1 vorhandenen Folge und der
nunmehr vorliegenden extrinsischen Information zx eine ver
besserte Version der Folgen und Λd. Diese wiederum werden
in SCM/DIL in verbesserte Versionen der Folgen und Λc um
gesetzt. Der Mehrteilnehmer-Kanaldecodierer JD-KDECOD verar
beitet diese verbesserten Versionen zusammen mit dem nun
ebenfalls vorliegenden a-priori-Wissen zc zu den verbesserten
Versionen der Folgen , Λu und Λe.
Entsprechend der beschriebenen Vorgehensweise können weitere
Iterationsschritte durchgeführt werden. Es sei erwähnt, daß
die Berücksichtigung der von dem Quellendecodierer bereitge
stellten extrinsischen Information zc optional ist, d. h. bei
spielsweise bei späteren oder auch bei allen Iterations
schritten unterbleiben kann.
Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Empfangsqualität
besteht darin, Signale von mehreren (K) Antennen zu nutzen.
Dabei kann es sich um omnidirektionale Antennen oder um An
tennen mit Richtempfangscharakteristik handeln. Bei einer
Mobilstation MSX können beispielsweise zwei im wesentlichen
omnidirektionale Antennen in Form der üblichen Stabantenne
und einer an der Gehäuserückwand angebrachten Planarantenne
vorhanden sein. Bei Basisstationen BS werden häufig (auch)
Antennen mit einer Richtempfangscharakteristik verwendet.
Die von den K Antennen stammenden Basisbandsignale liegen an
den Eingängen E1, E2, . . ., EK an. Aufgrund der Raumdiversi
tät ist jeder Antenne ein eigener Übertragungskanal mit einem
eigenen Übertragungsverhalten zugeordnet. Der Mehrteilneh
mer-Kanalschätzer JD-KS muß in diesem Fall für jeden Eingang
E1, E2, . . ., EK und gegebenenfalls (bei einer Basisstation)
für jeden Teilnehmer eine Kanalschätzung durchführen. Der
Detektionsgewinn bei dieser "Mehrantennen-Detektion" beruht
auf der verbesserten Statistik bei Berücksichtigung von K un
abhängigen Kanälen und steigt mit zunehmendem K.
Es sind vielfältige Modifikationen der in den Fig. 3 und 4
dargestellten Empfangseinrichtung E und der iterativen CDMA-
Entzerrer IE bzw. JD-IE möglich.
Als Kanaldecodierer KDECOD bzw. JD-KDECOD kann - sofern aus
reichend Rechenkapazität vorhanden ist - ein Turbo-Decodierer
eingesetzt werden. Ein Turbo-Decodierer besteht aus zwei
einzelnen Decodierern, die rekursiv verschaltet sind und auf
diese Weise eine iterative Kanaldecodierung vornehmen. Bei
Verwendung eines Turbo-Decodierers wird die iterative Kanal
decodierung als Unterprozeß der vorstehend beschriebenen ite
rativen Entzerrung ausgeführt.
Zur Schätzung der Kanalparameter (d. h. der Kanalimpulsant
wort(en) h bzw. h1, h2, . . .) können eine Vielzahl unter
schiedlicher Algorithmen und insbesondere die in dem Buch
"Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme", von P.
Jung, Stuttgart, B. G. Teubner, 1997 im Kapitel 5.2.3 auf den
Seiten 201-206 beschriebenen Algorithmen eingesetzt werden.
Diese Algorithmen werden durch Bezugnahme Gegenstand der vor
liegenden Anmeldung. Es handelt sich dabei um die Algorith
men für die signalangepaßte Filterung, die Gauß-Schätzung,
die ML-Schätzung und die MAP-Schätzung.
Schließlich wird noch darauf hingewiesen, daß die in der Fig.
2 dargestellte mittambelbasierte Blockstruktur nicht zwingend
ist. Beispielsweise kann die Kanalschätzung auch kontinuier
lich anhand eines eigens zu diesem Zweck von der Basisstation
BS ausgestrahlten, kontinuierlichen Pilotsignals durchgeführt
werden.
Bezugszeichenliste
MS1/2/3/ Mobilstation
BS Basisstation
K1/2/3 Funkkanal
S1/2 Sequenz
NS Anzahl der Datensymbole
d Datensymbol
TR Trainingssequenz
z Datensymbol
GP Schutzsequenz
Q Anzahl der Chips
c1/2/Q Chip
C Spreizcode
E Empfangseinrichtung
HFE Hochfrequenz-Empfangsstufe
SEE Steuermittel
SPE Speichermittel
DMOD Demodulationsmittel
DD Datendetektor
KS Kanalschätzer
SDC Spreizcode-Decodierer
KDECOD Kanaldecodierer
QDECOD Quellendecodierer
IE Iterativer CDMA-Entzerrer
X Pfeil
JD-IE iterativer Mehrteilnehmer-CDMA-Entzerrer
JD-SDC Mehrteilnehmer-Spreizcode-Decodierer
E1/2/K Eingang
EAP Eingang
JD-DD Mehrteilnehmer-Datendetektor
JD-KS Mehrteilnehmer-Kanalschätzer
JD-KDECOD Kanaldecodierer
SCM Symbol-Codebit-Umsetzer
DIL Entschachteler
CSM Codebit-Symbol-Umsetzer
IL Verschachteler
R Rückkoppelverbindung