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Die vorliegende Vorrichtung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bildung eines Ähnlichkeitsmaßes für die Ähnlichkeit der Übertragungseigenschaften von mindestens zwei Datenübertragungskanälen durch Bestimmen eines Schätzwertvektors bzgl. der Übertragungseigenschaften für jeden der Übertragungskanäle. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kanalschätzung von mindestens zwei Datenübertragungskanälen mit der Bildung mindestens eines Ähnlichkeitsmaßes und sie betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Nutzsignals aufgrund der Kanalschätzung.
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Die Erfindung dient konkret zur Verbesserung der Kanalschätzung bei einem Mobilfunksystem der 3. Generation, z. B. arbeitend nach dem TDD-Mode des Mobilfunkstandards UMTS, um eine verbesserte Signaldetektion durch den JD-Algorithmus im Empfänger des Mobilfunkgerätes zu gewährleisten.
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Durch Code-Vielfachzugriff (CDMA) gemäß 1 lassen sich mehrere Datenströme für verschiedene User gleichzeitig über ein gemeinsames Frequenzband übertragen. Dabei werden die zu übertragenden Symbole der Datenströme mit sogenannten Spreizungscodes moduliert. Beim UMTS TDD-Mode wird jedem Spreizungscode ein Referenzsignal (Midamble) zugeordnet, das entsprechend 2 mitgesendet wird.
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Die mit verschiedenen Spreizungscodes gleichzeitig übertragenen Datenströme über den einen gemeinsamen Mobilfunkkanal stören sich i. a. gegenseitig: Mehrwegeausbreitung führt zur Überlagerung von nacheinander gesendeten Datensymbolen, was mit Intersymbolinterferenz (ISI) bezeichnet wird. CDMA-Kodierung und Mehrwegeausbreitung sind die Ursache von Mehrfachnutzerinterferenz (MAI). ISI und MAI lassen sich eliminieren im Empfänger durch gemeinsame Detektion (JD); dabei werden aus dem Empfangssignal die Daten aller Teilnehmer zugleich geschätzt, auch wenn nur die Daten eines Teilnehmers von Interesse sind. Die Techniken betreffend CDMA, Spreizungscodes, ISI, MAI und ID sind in WCDMA for UMTS – Radio Access For Third Generation Mobile Communications: H. Holms, A. Toskala; John Wiley & Sons, New York; ISBN 0-47172-051-8; 2000 und Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme: P. Jung; B. G. Teubner, Stuttgart; ISBN 3-519-06190-2; 1997 näher beschrieben.
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Im Empfänger hat also der Joint-Detektion-Algorithmus (JD-Algorithmus) zum Ziel, zu jedem Spreizungscode das dazugehörige Nutzsignal aus dem gesamten Datenstrom herauszurechnen. Dazu benötigt der JD-Algorithmus sogenannte Kanalschätzungen, die ihm der vorgeschaltete Kanalschätzer liefert. Der Kanalschätzer ermittelt zu jedem Spreizungscode mit Hilfe der dazu gehörenden Midamble die Kanalschätzung. Die dabei ermittelte Kanalschätzung ist, da ja eine Schätzung, fehlerbehaftet.
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Unter der Annahme, dass zu einem User mehrere Spreizungscodes gehören, werden für diesen User auch mehrere ähnliche, aber im allgemeinen nicht exakt gleiche, sondern fehlerbehaftete Kanalschätzungen berechnet. Diese Information, dass einem User mehrere Spreizungscodes zugeordnet sind bzw. von diesem verwendet werden, steht dem JD-Algorithmus im (z. B. mobilen) Empfänger nicht zur Verfügung. Diese Information würde die Detektion der Daten dieses Users verbessern. So könnte durch die Mittelung mehrerer Kanalschätzungen, die zu einem User gehören, eine verbesserte Kanalschätzung erzeugt werden. D. h. durch die Mittelung würde eine Verkleinerung der Fehler in der Kanalschätzung erfolgen.
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Die Sachlage, dass ein User mehrere Spreizungscodes nutzen kann, wird noch komplizierter, wenn die Userinformationen im Sender (z. B. Festsender) so aufbereitet werden, dass die Userinformationen über mehrere Sendeantennen übertragen werden – das sogenannte Beamforming. Beim Beamforming werden N Antennen mit unterschiedlichen Koeffizienten so angesteuert, dass eine räumlich gerichtete Übertragung zu einem Empfänger möglich ist.
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Die Userinformationen/Usersignale können für jede Antenne die gleichen, also „Kopien” sein oder eine „große” Information/Signale in mehreren Teilen. Jeder Antenne ist ein bestimmter Koeffizient zugeordnet, der für verschiedene User unterschiedlich ist, aber pro User für alle von dem User genutzten/verwendeten Spreizungscodes gleich ist.
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Die Szenerie ist nochmals in 3 dargestellt, wobei pro User mehrere Spreizungscodes je nach Bedarf für die Übertragung zur Verfügung gestellt werden. Mehrere Antennen dienen zur Übertragung, wobei die Anzahl für alle User gleich ist. Es müssen nicht von jedem User mehrere Antennen genutzt werden, wenn kein Beamforming erforderlich ist. Pro Antenne existiert ein Antennenkoeffizient, der für verschiedene User unterschiedlich ist. Für alle Spreizungscodes des einen Users gelten die gleichen Antennenkoeffizienten.
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Durch den bei Beamforming sehr geringen Abstand der Antennen (in der Größenordnung der halben Wellenlänge), sind die Eigenschaften für die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen von jeder Sendeantenne zur Empfangsantenne so ähnlich, dass man davon ausgeht, dass sie identisch sind. Der Mobilfunkkanal, der durch die Kanalschätzung geschätzt wird, umfasst zusätzlich noch die Eigenschaften in der HF und eben den Einfluss der Antennenkoeffizienten. Dies bedeutet, dass die Signale von jeder Antenne zwar den gleichen Ausbreitungseigenschaften unterliegen, durch die Gewichtung mit den Koeffizienten erscheint nach der Kanalschätzung aber der Ausbreitungsweg von jeder Sendeantenne zur Empfangsantenne etwas unterschiedlich zu sein. Die Erklärung hierfür ist, dass die Kanalschätzung z. B. durch Korrelation des empfangenen Signals (bzw. dem Teil des Signals, das die Midamble enthält) mit der dem Spreizcode zugeordneten Midamble erfolgt. Da durch die Sendeantennen die Midamble (als Teil des kompletten Bursts) aber noch mit den antennenspezifischen Koeffizienten gewichtet wird, werden über den eigentlich identischen Kanal unterschiedliche Midambles übertragen. Durch die Korrelation mit der ursprünglichen Midamble ergeben sich dann eben auch unterschiedliche Kanalschätzungen.
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Somit werden, wie in 4 dargestellt ist, die Kanalschätzungen, die der Kanalschätzer liefert, ohne jegliche Vorverarbeitungen bzw. Voruntersuchungen vom JD-Algorithmus benutzt. Der JD-Algorithmus „weiß” nicht, daß einige/mehrere Kanalschätzungen zu einem einzigen User gehören. Er geht von unterschiedlichen Usern aus.
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Bei Bestimmung dieser Information im Empfänger vor der Datendetektion, können verbesserte Kanalschätzungen bzw. eine gemittelte „gute” Kanalschätzung für den einen User bestimmt und dem JD-Algorithmus zur Datendetektion des entsprechenden Users zur Verfügung gestellt werden, um die Detektionsergebnisse zu verbessern.
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Bei derart durchgeführten Vorverarbeitungen bzw. Voruntersuchungen ist es möglich und/oder wahrscheinlich, dass durch z. B. Ähnlichkeitsuntersuchungen zwischen den Kanalschätzungen Gemeinsamkeiten zwischen einer Anzahl Kanalschätzungen detektiert werden kann, die auf einen User schließen lassen, so dass die weitere Verarbeitung mit dem JD-Algorithmus, wie oben erwähnt, vereinfacht wird.
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In der parallelen Anmeldung
DE 10109340 A1 des gleichen Anmelders wie der vorliegenden Erfindung mit dem Titel ”Verfahren, Vorrichtung, Computerprogramme und Computerprogramm-Erzeugnis zum Abschätzen der Zugehörigkeit von Signalen aus einem Datenstrom zu den entsprechenden, die jeweiligen Signale übertragenden Kanälen”, sind gemäß
5 Möglichkeiten beschrieben, die zu den Spreizungscodes gehörenden Kanalschätzungen, die der Kanalschätzer liefert, auf Ähnlichkeit zu untersuchen und so vorzuverarbeiten (bevor sie in den JD-Algorithmus einfließen), dass die Information – mehrere Kanalschätzungen gehören zu einem User, trotz unterschiedlicher Spreizungscodes und Antennen-Beamforming – auch im Empfänger zur Verfügung steht, ohne dass diese Information explizit übertragen wird. Anhand einer Ähnlichkeitsuntersuchung können diese zusätzlichen Informationen aus den Kanalschätzungen extrahiert werden, wobei zusätzliche Übertragungsressourcen für diese Information nicht benötigt werden. Eine adäquate Weiterverarbeitung der zueinander gehörenden Kanalschätzungen liefert dann einen besseren Input für den JD-Algorithmus mittels besseren, weniger fehlerbehafteten Kanalschätzungen und somit bessere Detektionsresultate für jeden User als Ergebnis des JD-Algorithmus.
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Aus der
DE 197 47 369 A1 ist bekannt, dass für ein Schätzen von drahtlosen Übertragungskanälen in Telekommunikationssystemen zu verbessern, zu vereinfachen und zu optimieren, Korrelationen von unterschiedlichen Kanalimpulsantworten auf unterschiedliche weise ausgenutzt werden.
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Aus VARANASI, Mahesh K., ”Group Detection for Synchronous Gaussian Code-Division Multiple-Rccess Channels”, In: IEEE Transactions an Information Theory, Vol. 41, July 1995, No. pp 1083–1096, wird ein Konzept für eine Gruppendetektion eingeführt, welches das Design von so genannten „Suboptimum Multiuser” Detektoren für Code Division Multiple-Acces (CDMA) Kanälen adressiert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Ähnlichkeitsuntersuchungen der Kanalschätzungen zu verbessern, um eine bessere Berechnung von Nutzsignalen zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach Anspruch 7.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit ein Ähnlichkeitsmaß durch Vektoranalyse gewonnen, wodurch die Ähnlichkeit der Kanalschätzungen genauer festgestellt werden kann. Damit lässt sich eine verbesserte Signaldetektion realisieren, die daraus resultiert, dass durch eine Vorverarbeitung bzw. Abschätzung dem JD-Algorithmus verbesserte Kanalschätzungen pro User bereitgestellt werden können. Dabei lassen sich sowohl Intersymbol- als auch Mehrfachnutzer-Interferenzen eliminieren.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
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1 die Generierung eines CDMA-Signals durch Multiplikation eines Nutzerdaten-Signals mit einer PN-Sequenz, wobei ein Bit einem Symbol entspricht;
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2 ein Beispiel einer Burst-Struktur im UMTS-TDD-Mode;
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3 eine prinzipielle Darstellung einer Zuordnung von Usern zu Spreizungscodes und Antennen einschließlich Antennenkoeffzienten zwecks Beamforming;
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4 eine Ermittlung der Kanalschätzung entsprechend dem Stand der Technik;
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5 eine weitere Ermittlung der Kanalschätzung nach dem Stand der Technik; und
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6 die Ermittlung der Kanalschätzung entsprechend der vorliegenden Erfindung.
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Anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels wird die vorliegende Erfindung ausführlicher erläutert.
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In einem Empfänger liegen zunächst keine Informationen vor, welche Kanalschätzungen zum gleichen User gehören. Diese Information kann mit folgender Ähnlichkeitsuntersuchung angenähert werden:
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Schritt 1: Es wird ein Ähnlichkeitsmaß zwischen zwei beliebigen Kanalschätzungen definiert.
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Schritt 2: Es wird zwischen allen möglichen Paaren von Kanalschätzungen das Ähnlichkeitsmaß ermittelt (im folgenden Abstand genannt). Wird ein bestimmter Wert unterschritten (oder überschritten, je nach Definition des Abstandes), so werden die zwei Kanalschätzungen als „ähnlich” (sonst als „unähnlich”) angesehen.
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Schritt 3: Mit einem bestimmten Verfahren werden dann die als „ähnlich” angesehenen Kanalschätzungen gruppiert. Eine Kanalschätzung kann maximal zu einer Gruppe gehören, und eine Gruppe repräsentiert einen Kanal bzw. einen User.
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Im folgenden wird ein Verfahren für Schritt 3 erläutert, in dem Gruppen mit „ähnlichen” Kanalschätzungen ermittelt werden:
- 1. Suche aus allen Kanalschätzungen, die noch nicht zu einer Gruppe gehören, ein Paar aus, das nach dem gewählten Ähnlichkeitsmaß am „ähnlichsten” ist, d. h. den kleinsten (bzw. größten, s. o.) Abstand hat. Diese zwei Kanalschätzungen bilden eine neue Gruppe. Existiert ein solches Paar nicht, so können keine weiteren Gruppen gebildet werden.
- 2. Suche alle Kanalschätzungen, die „ähnlich” zu den bisher in der Gruppe befindlichen Kanalschätzungen sind. Trifft dies für genau eine Kanalschätzung zu, so wird diese in die Gruppe aufgenommen. Trifft dies für mehr als eine Kanalschätzung zu, so wird die Kanalschätzung mit der kleinsten (bzw. größten, s. o.) Summe der Abstände zu den bisher in der Gruppe befindlichen Kanalschätzungen in die Gruppe aufgenommen.
- 3. Trifft dies für keine Kanalschätzung zu, so kann die Gruppe nicht vergrößert werden. Die Gruppe ist damit festgelegt, es kann mit der Suche nach einer weiteren Gruppe bei 1. fortgesetzt werden.
- 4. Setze sukzessive mit der Vergrößerung der Gruppe bei 2. fort.
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Das Resultat des Verfahrens ist, dass alle Kanalschätzungen, die zueinander „ähnlich” sind, eine Gruppe bilden. Dabei muss jede Kanalschätzung in einer Gruppe zu allen anderen Kanalschätzungen in der gleichen Gruppe ähnlich sein. Falls K1, K2, K3 Kanalschätzungen sind, und K1 ist ähnlich zu K2, K2 ist ähnlich zu K3, aber K1 ist nicht ähnlich zu K3, so werden diese drei Kanalschätzungen nicht als eine Gruppe festgelegt.
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Nachdem nun die Gruppen mit „ähnlichen” Kanalschätzungen ermittelt wurden, findet eine Nachbearbeitung für den JD-Algorithmus statt. Zu jeder Gruppe wird die durchschnittliche Kanalschätzung ermittelt. Dann werden pro Gruppe alle Kanalschätzungen durch die dazugehörige durchschnittliche Kanalschätzung ersetzt.
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Die Gruppenbildung setzt das Vorhandensein eines Ähnlichkeitsmaßes, mit Hilfe dessen zwei Kanalschätzungen als ähnlich eingestuft werden, voraus. Erfindungsgemäß wird das Ähnlichkeitsmaß durch Vektoranalyse zweier Kanalschätzungen gewonnen.
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Ausgehend von der Tatsache, dass Kanalschätzungen mathematisch als komplexwertige Vektoren vorliegen, wird als Ähnlichkeitsmaß eine Art Komponentenmittelwertverhältnis zwischen zwei Kanalschätzungen, nach folgender Formel berechnet:
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Dabei bedeutet ÄM das Ähnlichkeitsmaß, H1 eine vektorielle Kanalschätzung 1 und H2 eine vektorielle Kanalschätzung 2. Die Funktion mean|| liefert den Mittelwert der Beträge der Vektorkomponenten des Operanden. H1 + H2 bedeutet schließlich die Vektoraddition der Vektoren H1 und H2.
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Der Wert des Ähnlichkeitsmaßes ÄM bei gleichen komplexwertigen Vektoren ist gemäß der Formel 1, so dass man davon ausgehend einen Schwellwert für die Zuordnung der zu untersuchenden Vektoren zu bestimmten Gruppen von Kanalschätzungen festlegen kann. Generell gilt dieses Maß nur für die genannten komplexwertigen Vektoren der Kanalschätzungen, weil für realwertige Vektoren, nach der Formel oben, ÄM immer 1 ist.
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Entsprechend den auf diese Art ermittelten Ähnlichkeitsmaßen, erfolgt dann die Weiterverarbeitung, d. h. die Eingruppierung bzw. Zuordnung in bestimmte Gruppen von Kanalschätzungen (siehe obige Schritte 2 und 3).
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Die vorliegende Erfindung ist auch auf andere Ähnlichkeitsuntersuchungsmethoden, die auf einer Schwellwertentscheidung für (Kanal-)Schätzungsähnlichkeiten beruhen, wie z. B. andere Clusteranalyse-Verfahren anwendbar.
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Nachfolgend sei ein konkretes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargelegt.
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Bestimmung Ähnlichkeitsmaß – Schritt 1
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- Kanalschätzung H1: [1 + 2i 3 + 4i]
- Kanalschätzung H2: [2 + 1i 4 + 3i]
- ÄM = 9,7720·10–1 = 0,9772
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Ähnlichkeitsuntersuchung – Schritt 2
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- (der einfacheren Darstellung wegen wird das Beispiel mit reellen Werten weitergeführt, die keinen Bezug zu Schritt 1 haben)
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Seien H1, ..., H6 sechs Kanalschatzungen, die der Kanalschätzer zu sechs genutzten Spreizungscodes liefert. Das Ähnlichkeitsmaß, das in Schritt 1 definiert wird, liefert z. B. folgende Werte für die Abstände (Schritt 2):
| H1 | H2 | H3 | H4 | H5 | H6 |
H1 | 0 | 2 | 7 | 1 | 2 | 3 |
H2 | 2 | 0 | 8 | 2 | 7 | 9 |
H3 | 7 | 8 | 0 | 7 | 3 | 10 |
H4 | 1 | 2 | 7 | 0 | 6 | 2 |
H5 | 9 | 7 | 3 | 6 | 0 | 8 |
H6 | 3 | 9 | 10 | 2 | 8 | 0 |
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Die Schwelle, an der zwischen „ähnlich” und „unähnlich” getrennt wird (siehe Schritt 2), soll hier mit 3 festgelegt werde.
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Gruppierung – Schritt 3
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Nun folgt das Bilden von Gruppen mit „ähnlichen” Kanalschätzungen (Schritt 3) nach dem oben erläuterten Verfahren:
- 1. Das Paar, das „ähnlich” ist und den kleinsten Abstand hat, ist (H1, H4) mit dem Wert 1.
- 2. Die Kanalschätzungen H2 und H6 sind „ähnlich” (d. h. haben einen Abstand <= 3) zu H1 und H4. Die Summe der Abstände zu H1 und H4 ergeben für H2 den Wert 4, für 1–16 den Wert 5. Damit wird H2 zur Gruppe hinzugefügt.
- 3. Wie unter 2. wird nun fortgesetzt: Die Suche nach Kanalschätzungen, die „ähnlich” zu H1, H4 und H2 sind, ist allerdings erfolglos. Somit kann die Gruppe nicht weiter vergrößert werden und ist damit festgelegt.
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Im weiteren Verlauf werden die Kanalschätzungen aus der ersten Gruppe nicht mehr berücksichtigt. Daher kann obere Tabelle übersichtlicher dargestellt werden:
| H3 | H5 | H6 |
H3 | 0 | 3 | 10 |
H5 | 3 | 0 | 8 |
H6 | 10 | 8 | 0 |
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Erneutes Anwenden des Verfahrens:
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- 1. Das Paar, das „ähnlich” ist und den kleinsten Abstand hat, ist (H3, H5) mit dem Wert 3.
- 2. Da es keine Kanalschätzung gibt, die „ähnlich” zu H3 und H5 ist, kann die Gruppe nicht vergrößert werden und ist somit festgelegt.
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Streicht man nun auch noch die Kanalschätzungen H3 und H5, so bleibt lediglich die Kanalschätzung H6 übrig. Somit kann keine weitere Gruppe gebildet werden, das Verfahren ist damit abgeschlossen. Das Ergebnis lautet: Es wurden zwei Gruppen gefunden. Die erste Gruppe besteht aus den Kanalschätzungen H1, H2 und H4. Die zweite Gruppe besteht aus den Kanalschätzungen H3 und H5.
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Nachbearbeitung
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Da nach der Ähnlichkeitsuntersuchung angenommen wird, daß die Kanalschätzungen aus einer Gruppe alle zum gleichen User und damit zum gleichen Kanal gehören, können die Kanalschätzungen in den Gruppen entsprechend nachbearbeitet werden, bevor sie in den JD-Algorithmus einfließen.
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1. Gruppe:
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Seien die Kanalschatzungen reell und 4-dimensionale Vektoren mit z. B.
H1 = (1, 10, 2, 0)
H2 = (1, 11, 1, 1)
H4 = (0, 10, 1, 2),
dann ergibt deren Durchschnitt die Kanalschätzung (0.66, 10.33, 1.33, 1). Die Kanalschatzungen H1, H2 und H4 werden durch diese durchschnittliche Kanalschatzung ersetzt, bevor sie in den JD-Algorithmus einfließen.
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2. Gruppe:
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Seien die Kanalschätzungen ebenfalls reell und 4-dimensionale Vektoren mit z. B.
H3 = (8, 6, 1, 0)
H5 = (9, 6, 1, 1),
dann ergibt deren Durchschnitt die Kanalschätzung (8.5, 6, 1, 0.5). Die Kanalschatzungen H3 und H5 werden durch diese durchschnittliche Kanalschatzung ersetzt, bevor sie in den JD-Algorithmus einfließen.
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Die Kanalschätzung H6 fließt unverändert in den JD-Algorithmus.
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Das oben beschriebene erfindungsgemäße System bzw. Verfahren lässt sich als Computerprogramm in dafür bekannten Sprachen implementieren. Ein derartig implementiertes Computerprogramm kann in ebenfalls bekannter Weise über elektronische Datenwege, aber auch auf Datenträgern abgespeichert und transportiert werden.