DE69531214T2 - Verfahren und empfänger zur interferenzunterdrückung - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Interferenzauslöschungsverfahren in einem Funkdatenübertragungssystem, das ein Mehrfachzugriffs-Interferenzauslöschungsverfahren verwendet, bei dem Schätzwerte von interferierenden Signalen vom gewünschten Signal subtrahiert werden, und wobei in dem Verfahren ein Vertrauenskoeffizient für die aus dem empfangenen Signal erhaltenen Schätzwerte berechnet wird, wobei die Koeffizienten beschreiben, wie gut die Schätzwerte gesendete Symbole darstellen, und wobei in dem Verfahren die Signalschätzung eine Mehrstufenerfassung verwendet.
  • Bei der Entwicklung und Implementierung von Datenübertragungsverfahren besteht ein grundlegendes Problem im gleichzeitigen Senden und Empfangen von Signalen mehrerer gleichzeitiger Benutzer, sodass die Signale so wenig Interferenz wie möglich untereinander verursachen. Aufgrund dieser Tatsache und der verfügbaren Übertragungskapazität wurden mehrere verschiedene Übertragungsprotokolle und Mehrfachzugriffsverfahren entwickelt, wobei die gebräuchlichsten insbesondere in der Mobilkommunikation die FDMA- und TDMA-Verfahren und seit kurzem auch das CDMA-Verfahren sind.
  • Das CDMA-(codeüberlappendes Mehrfachzugriffs-)System ist ein Mehrfachzugriffsverfahren, das auf der Spreizspektrumtechnologie beruht, und dessen Anwendung bei zellularen Kommunikationssystemen jüngst zusammen mit den früheren FDMA- (frequenzüberlappender Mehrfachzugriff) und TDMA-(zeitüberlappender Mehrfachzugriff)Technologien begonnen wurde. Die CDMA-Technologie hat mehrere Vorteile gegenüber den früheren Verfahren, wie die Einfachheit der Frequenzplanung und der spektralen Ausnutzung.
  • Bei einem CDMA-Verfahren wird das Schmalbanddatensignal des Benutzers mit einem Spreizungscode einer viel größeren Bandbreite auf ein relativ breites Verkehrskanalband multipliziert. Bei den bekannten experimentellen zellularen Systemen beinhalten die auf Verkehrskanälen verwendeten Bandbreiten beispielsweise 1,25 MHz, 10 MHz und 25 MHz. Bei dem Multiplikationsvorgang wird das Datensignal auf das gesamte verwendete Band gespreizt. Alle Benutzer senden gleitzeitig unter Verwendung des gleichen Frequenzbandes. Für jede Verbindung zwischen einer Basisstation und einer Teilnehmeranschlusseinrichtung wird ein separater Spreizungscode verwendet, und die Signale von den Benutzern können in den Empfängern auf der Grundlage des Spreizungscodes jeder Verbindung untereinander identifiziert werden. Es wird versucht, die Spreizungscodes derart auszuwählen, dass sie untereinander orthogonal sind, das heißt, dass sie nicht miteinander korrelieren.
  • Korrelatoren oder adaptive Filter in CDMA-Empfängern, die auf herkömmliche Weise implementiert sind, werden mit dem gewünschten Signal synchronisiert, das auf der Grundlage des Spreizungscodes identifiziert wird. Das Datensignal wird im Empfänger durch Multiplizieren des Datensignals mit dem gleichen Spreizungscode wie in der Sendephase im ursprünglichen Band wiederhergestellt. Die Signale, die mit einem anderen Spreizungscode multipliziert wurden, korrelieren weder, noch werden sie im idealen Fall im Schmalband wiederhergestellt. Sie erscheinen somit vom gewünschten Signal aus gesehen als Rauschen. Das Ziel besteht somit darin, das Signal des gewünschten Benutzers unter mehreren interferierenden Signalen zu erfassen. In der Praxis sind die Spreizungscodes nicht nicht-korreliert, und die Signale anderer Benutzer komplizieren die Erfassung des gewünschten Signals durch Verzerrung des empfangenen Signals. Diese durch die Benutzer untereinander verursachte Interferenz wird als Mehrfachzugriffsinterferenz bezeichnet.
  • Ein Datenübertragungsverfahren, das ein TDMA-Mehrfachzugriffssystem anwendet, verwendet mehrere Frequenzen, die jeweils in Zeitschlitze unterteilt sind, in die die Signale der verschiedenen Benutzer platziert wurden. Somit hat jeder Benutzer seinen eigenen Zeitschlitz. Da der für das System reservierte Frequenzbereich üblicherweise begrenzt ist, müssen die gleichen Frequenzen verwendet werden, die voneinander einen bestimmten Abstand haben. Wird eine hohe Frequenzausnutzung gewünscht, sollte dieser Abstand so klein als möglich sein. Daraus ergeben sich verschiedene Übertagungen mit den gleichen Frequenzen, die miteinander interferieren. Demzufolge wird im Empfänger in einem bestimmten Zeitschlitz zusätzlich zum gewünschten Signal ein interferierendes Signal gehört, das von einer anderen Verbindung stammt, die die gleiche Frequenz verwendet.
  • Das vorstehend in Verbindung mit CDMA beschriebene Einzelbenutzererfassungsverfahren ist nicht optimal, da zusammen mit der Erfassung Informationen verworfen werden, die in den Signalen anderer Benutzer enthalten sind. Außerdem kann die herkömmliche Erfassung keine Fehler korrigieren, die teilweise durch nicht orthogonale Spreizungscodes und eine Signalverzerrung auf dem Funkweg verursacht werden. Ein optimaler Empfänger berücksichtigt die Informationen in den Signalen aller Benutzer, und so können die Signale auf optimale Weise, beispielsweise unter Verwendung eines Viterbialgorithmus erfasst werden. Beispielsweise besteht beim CDMA-System ein Vorteil dieses Erfassungsverfahrens darin, dass die Situation, soweit der Empfänger betroffen ist, einem Einzelbenutzer-CDMA-System gleicht, bei dem kein Mehrfachzugriffsproblem existiert. Beispielsweise tritt das für CDMA-Systeme typische Nah-Fern-Problem nicht auf. Der Ausdruck „Nah-Fern-Problem" bezieht sich auf eine Situation, in der ein Sender nahe dem Empfänger die weiter entfernt befindlichen Sender durch seine Übertagung abschottet. Die schwerwiegendste Schwachstelle des Viterbialgorithmus besteht darin, dass die erforderliche Rechenkapazität exponentiell mit der Anzahl der Benutzer ansteigt. Beispielsweise würde ein System mit zehn Benutzern, bei dem die Bitrate 100 kbit/s mit QPSK-Modulation beträgt, 105 Millionen arithmetische Operationen pro Sekunde zur Berechnung des Viterbialgorithmus erfordern. In der Praxis bildet dies eine Schranke für die Implementierung eines optimalen Empfängers.
  • Allerdings ist es möglich, durch verschiedene Verfahren einen optimalen Empfänger anzunähern. Der Stand der Technik kennt verschiedene Verfahren für eine Multibenutzererfassung (MUD). Die bekanntesten Verfahren beinhalten eine lineare Multibenutzererfassung, eine Dekorrelationserfassungseinrichtung und eine mehrstufige Erfassungseinrichtung. Diese Verfahren werden näher bei Varanasi, Aazhang: Multistage detection for asynchronous code division multiple access communications, IEEE Transactions on communications, Band 38, Seiten 509–519, April 1990, Lupas, Verdu: Linear multiuser detectors for synchronous code-division multiple access channels, IEEE transactions on Information Theory, Band 35, Nr. 1, Seiten 123–136, Januar 1989, und Lupas, Verdu: Near-far resistance of multiuser detectors in asynchronous channels, IEEE Transactions on communications, Band 38, April 1990 untersucht. Allerdings sind diese Verfahren auch mit Operationen verknüpft, wie Matrixinversionsoperationen, die viel Rechenkapazität erfordern.
  • Ein zweiter Weg zur Lösung der durch die Mehrfachzugriffsinterferenz verursachten Probleme besteht in der Verwendung von Interferenzauslöschungs-(IC-)Verfahren. Bei Lösungen vom IC-Typ sollen die Benutzer einer nach dem anderen erfasst werden, oft in der Reihenfolgen der Größe beziehungsweise Amplitude, sodass der Einfluss der Signale von bereits erfassten Benutzern aus dem empfangenen Signal vor der Erfassung des folgenden Benutzers beseitigt wird. Für ein Beispiel einer derartigen Lösung wird auf die EP-A-0491668 Bezug genommen, die das vorstehend beschriebene Verfahren bei dem zellularen CDMA-Mobilkommunikationssystem anwendet. Die Interferenzauslöschungsverfahren sind hinsichtlich der Berechnungen effektiver als die Algorithmen vom MUD-Typ, jedoch ist ihre Leistung insbesondere während schlechter Empfangsbedingungen schwächer, wie bei einem abklingenden Mehrwegekanal, der oft niedrige Signalpegel hat.
  • Dem vorstehend beschriebenen ähnliche Mehrfachzugriffs-Interferenzauslöschungsverfahren können auch bei TDMA-Systemen angewendet werden. Sie haben allerdings den Nachteil einer sich verschlechternden Leistung, wenn die interferierenden Signale schlechte Schätzwerte haben. Im schlimmsten Fall kann die Mehrfachzugriffs-Interferenzauslöschung die Interferenz sogar erhöhen, wenn die interferierenden Signale auf der Grundlage falscher Schätzwerte subtrahiert werden.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Interferenzauslöschungsverfahren zu implementieren, mit dem die vorstehend angeführten Probleme vermieden werden können, und das den Empfänger im Wesentlicher nicht komplizierter macht, und das sowohl bei TDMA- als auch CDMA-Multibenutzerverfahren angewendet werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß der Einleitung gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schätzwerte der interferierenden Signale mit einem Vertrauenskoeffizienten gewichtet werden, der für jedes Signal berechnet wird, bevor sie vom gewünschten Signal subtrahiert werden.
  • Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Empfänger eines Funk-Datenübertragungsverfahrens, der eine Einrichtung zur Ausführung einer Mehrfachzugriffs-Interferenzauslöschung bei dem empfangenen Signal, mehrere Erfassungsstufen und eine Einrichtung zur Berechnung eines Vertrauenskoeffizienten für die aus dem empfangenen Signal erhaltenen Schätzwerte umfasst, wobei die Koeffizienten beschreiben, wie gut die Schätzwerte gesendete Signal darstellen. Der erfindungsgemäße Empfänger ist gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Gewichten der Schätzwerte der interferierenden Signale mit einem für jeden Schätzwert berechneten Vertrauenskoeffizienten und eine Einrichtung zum Subtrahieren der gewichteten Schätzwerte der interferierenden Signale vom gewünschten Signal.
  • Somit besteht die grundlegende Idee der Erfindung in der Berücksichtigung des Vertrauenskoeffizienten des Schätzwerts des interferierenden Signals vor der Ausführung einer Interferenzauslöschung. Jedes geschätzte Symbol kann mit einem Vertrauenskoeffizienten gewichtet werden, der separat berechnet wird, und der Werte in dem Bereich von 0 ... 1 annimmt. Unzuverlässige Interferenzschätzwerte können verworfen werden, da ihre Subtraktion vom Signal die Interferenz noch erhöhen könnte. Demzufolge erzielt das Interferenzauslöschungsverfahren bessere Ergebnisse, wenn solche Interferenzschätzwerte ausgelöscht werden, die mit der tatsächlichen Interferenz gut übereinstimmen. Des Weiteren kann auf eine weitere Verarbeitung eines Signals mit einem niedrigen Vertrauenskoeffizienten verzichtet werden, beispielsweise auf die letzten Stufen eines mehrstufigen Empfängers, woraus sich eine einfachere Struktur und eine Erhöhung der Rechenleistung ergeben.
  • Vertrauenskoeffizienten wurden zuvor in anderen Abschnitten des Empfängers verwendet, und beispielsweise bei der Verwendung eines Viterbidecoders wurden sie in Verbindung mit der Erfassung berechnet, so wie beispielsweise bei der Quellendecodierung, die bei der Kanaldecodierung berechnete Koeffizienten verwendet hat. Bezüglich früherer Anwendungsziele für Vertrauenskoeffizienten wird auf die US-A-5181209, J. Hagenauer, P. Höher: A Viterbi algorithm with soft decision outputs, Proc. of IEEE Globecom 1989, Dallas, Texas, und P. Höher: TCM on frequency selective fading channels: comaprison of soft output probabilistic equalizers, Proc. of IEEE Globecom 1990 verwiesen. Der Ausdruck „soft output" wird in manchen Publikationen hinsichtlich dieser Anmeldung in einem anderen Sinn verwendet. Diese Anmeldung verwendet diesen Ausdruck zur Bezeichnung eines Vertrauenskoeffizienten einer Gruppierung, während beispielsweise die Publikation D. Brady, J. Catipovic: An adaptive soft-decision multiuser receiver for underwater acoustical channels, 26th Asilomar Conference on Signals, Systems & Computers, 1992, den Ausdruck für eine heuristische Skalierung verwendet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht aufgrund der effektiveren Interferenzauslöschung beispielsweise einen engeren Frequenzneuverwendungsabstand in TDMA-Systemen, was wiederum die Systemkapazität erhöht. Die Erfindung wird nachstehend näher anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
  • 1 ein Blockschaltbild der Struktur eines erfindungsgemäßen Empfängers,
  • 2 die Implementierung eines erfindungsgemäßen Interferenzauslöschungsverfahrens anhand eines Blockschaltbildes mit mehr Einzelheiten,
  • 3 einen alternativen Aufbau eines erfindungsgemäßen Empfängers anhand eines Blockschaltbildes und
  • 4 den Aufbau eines mehrstufigen Empfängers.
  • Der Vertrauenskoeffizient ist bei dieser Erfindung mit erfassten Symbolen verknüpft. Er hängt von der Verteilung des empfangenen Signals ab, die wiederum unter anderem vom Symbolalphabet, dem Übertragungsweg und der Signalverarbeitung im Empfänger abhängt. Die Verteilung des empfangenen Signals hängt insbesondere von der Stärke der mehrwegeausgebreiteten Signale, dem Kanalstatus und von Korrelationen zwischen den empfangenen Symbolen ab. Bei CDMA-Systemen beruhen Interferenzauslöschungsverfahren vor allem auf optimalen oder suboptimalen Entscheidungsregeln, die die Korrelationen zwischen den Symbolen der verschiedenen Benutzer berücksichtigen.
  • Der Vertrauenskoeffizient kann beispielsweise mittels maximum a posteriori (MAP) oder MUSE-Kriterien erzeugt werden. Typischerweise wird das Vertrauen in die Erfassung durch die Schätzung der Wahrscheinlichkeit einer falschen Erfassung beurteilt: PERR = Prob{S ^ ≠ Sk|r},wobei
    Figure 00090001
    das gesendete Symbol, S ^ das geschätzte Symbol und r das der Erfassungseinrichtung zugeführte Signal bezeichnet. Die Symbole sind natürlich auf geeignete Weise für die Anwendung definiert. Sie sind allerdings im Symbolalphabet enthalten, das im Allgemeinen im Sender verwendet wird. Es kann auch ein mehrdimensionaler Symbolvektor beschrieben sein, dessen k-te Koordinaten im Symbolalphabet des k-ten Benutzers enthalten ist. Allgemein gesprochen ist der Vertrauenskoeffizient dann eine Funktion der Verteilung erfasster Symbole oder Parameter der Verteilungen.
  • Das empfangene tiefpassgefilterte Signal kann allgemein durch folgende Gleichung dargestellt werden:
    Figure 00090002
    die Faltung der Impulsantworten jeweils des Sendefilters, Mehrwegekanals und Empfangsfilters auf dem m-ten Diversitätszweig von der n-ten Quelle ist. Das durch den m-ten Diversitätszweig empfangene Gesamtsignal beträgt dann:
    Figure 00090003
    wobei
    Figure 00100001
    Rauschen bezeichnet. Im einfachsten Fall ist m = 1.
  • Ohne Einfluss auf die Allgemeingültigkeit wird angenommen, dass der Index des gewünschten Benutzers null ist, n = 0. Das Verfahren kann entsprechend bei den anderen Benutzern angewendet werden. Die interferierenden Signalkomponenten werden in zwei Teile unterteilt, die dominanten Komponenten Nd und die Rauschkomponenten Nn mit N = Nd + Nn. Im Empfänger wird versucht, den Einfluss der dominanten Rauschkomponenten zu beseitigen. Die Rauschkomponenten umfassen solche interferierenden Signalkomponenten, die hinsichtlich ihrer Stärke schwach sind, und deren Auswirkung bei der Interferenzauslöschung ignoriert werden kann, indem sie als rauschähnliche Interferenz betrachtet werden. Das in der vorstehenden Formel veranschaulichte Gesamtsignal kann in der folgenden Form gezeigt werden:
    Figure 00100002
    Empfang durch herkömmliche Einzelbenutzerempfangsverfahren ausgeführt werden, wie es beispielsweise im GSM-System gemacht wird. Steigt die Co-Kanalinterferenz als Ergebnis der Verringerung von Frequenzneuverwendungsentfernungen, sind effektivere Verfahren erforderlich.
  • Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Interferenzauslöschung durch Subtrahieren der Schätzwerte des dominanten interferierenden Signals vom gewünschten Signal ausgeführt, wobei die Schätzwerte mit dem Vertrauenskoeffizienten der Schätzwerte gewichtet sind. Die Berechnung für die Schätzwerte des dominanten interferierenden Signals kann wie folgt dargestellt werden•
    Figure 00110001
    wobei g n,k der Vertrauenskoeffizient des Schätzwerts des interferierenden Signals ist, und q ^m, n = ct(t – t ^ m) ⨂ h ^ m,n(t) ⨂ cr(t)die zuvor beschriebene Faltung ist, wobei h ^ m,n und t ^ m Kanalschätzwerte sind.
  • Das Verfahren kann auf einfache Weise beispielsweise durch die Erfassung der Symbole aller dominanten interferierenden Signale und Berechnung eines Vertrauenskoeffizienten für die Schätzwerte angewendet werden, für wie genau der erhaltene Schätzwerte gehalten wird. Danach wird das interferierende Signal neu erzeugt, mit dem Vertrauenskoeffizienten multipliziert und von der empfangenen Übertagung subtrahiert. Der Vertrauenskoeffizient kann Werte im Bereich [0, 1] annehmen, sodass dann, wenn der Schätzwert für unzuverlässig gehalten wird, der Koeffizientenwert nahe Null ist, und wenn der Schätzwert für zuverlässig gehalten wird, der Koeffizientenwert nahe Eins ist. Haben alle Interferenzschätzungen einen hohen Vertrauenskoeffizienten, ist es möglich, die Interferenz beinahe vollständig zu beseitigen. Haben sie aber alle einen niedrigen Vertrauenskoeffizienten, gibt es praktisch überhaupt keine Interferenzauslöschung. Auf diese Weise ist es möglich, eine Situation zu vermeiden, in der eine auf der Grundlage eines falschen Schätzwerts berechnete Interferenz vom Signal subtrahiert wird, was tatsächlich zu einer Erhöhung der Interferenz führt. Bei der erfindungsgemäßen Lösung alterniert der Betrieb des Empfängers automatisch zwischen dem eines Einzelbenutzerempfängers und eines Interferenzauslöschungsempfängers in Abhängigkeit von zu einem gegebenen beliebigen Zeitpunkt erhaltenen Vertrauenskoeffizienten.
  • Der Vertrauenskoeffizient kann beispielsweise in Verbindung mit einem Kanaldecodierer berechnet werden. Wird ein Viterbidecoder im Empfänger angewendet, wird der Vertrauenskoeffizient ohne zusätzliche Prozeduren erhalten, da er sowieso berechnet und bei der Verbesserung des Betriebs des Quellendecodierers verwendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei einer mehrstufigen Empfängerstruktur angewendet werden, bei der ein Interferenzauslöschungsverfahren unter Verwendung erfindungsgemäßer Vertrauenskoeffizienten bei der ersten und den letzten Stufen angewendet wird. Bei jedem Zyklus der mehrstufigen Erfassung wird eine Anzahl von Interferenzausdrücken separat geschätzt, die vom empfangenen Signal beispielsweise entsprechend den folgenden Formeln subtrahiert werden, wobei wiederum n = 0 angenommen wird:
    Figure 00120001
    rm(t)(i) = rm,o(t) + INd + I ^ (i)Nd + nmt)wobei Symbole x ^ (i) / n,k, q ^ (i) / m,n Kanalparameter definieren, und die Vertrauenskoeffizienten q ^ (i) / n,k anhand des gewünschten Verfahrens aus dem Signal r ^ (i–1) geschätzt wurden. Typischerweise werden zuerst Anfangswerte für die Kanalparameter q ^ (0) / m,n geschätzt, die bei der Erfassung von Symbolen x ^ (0) / n,k verwendet werden. An der Anfangsstufe werden diese Variablen aus dem Signal geschätzt, das der Interferenz unterworfen ist, woraus sich ergibt, dass ihre Zuverlässigkeit typischerweise schlecht ist.
  • Bei der Schätzung kann eine Trainingssequenz verwendet werden, das heißt, eine bekannte Symbolsequenz im empfangenen Signal, was die Leistung der Kanalschätzung verbessert. Da die Symbole bekannt sind, ist es daher möglich, den Vertrauenskoeffizientenwert a priori auf 1 zu setzen.
  • Sobald q ^ (i) / m,n berechnet ist, können die Symbole x ^ (i) / n,k unter Verwendung der ausgewählten Entscheidungsregel für das ausgewählte Symbolalphabet erfasst werden. Das Symbolalphabet kann beispielsweise BPSK, QPSK oder ein anderes mehrdimensionales sequenzielles Symbol sein. Im CDMA-System kann x ^ (i) / n,k beispielsweise eine modulierte Spreizungssequenz sein.
  • 1 zeigt ein Blockschaltbild des Aufbaus eines erfindungsgemäßen Empfängers. Der in der Figur veranschaulichte erfindungsgemäße Empfänger umfasst eine Antenne 10, mittels der das empfangene Signal zu den Hochfrequenzabschnitten 11 geführt wird, in denen das Hochfrequenzsignal auf eine Zwischenfrequenz umgesetzt wird. Von den Hochfrequenzabschnitten wird das Signal zu einem Analog-Digital-Wandler 12 geführt, in dem das empfangene analoge Signal in digitale Form umgesetzt wird. Das umgesetzte Signal wird ferner einer Erfassungseinrichtung 13 zugeführt, in der Schätzwerte des empfangenen Signals für die empfangenen Symbole erfasst werden. Im erfindungsgemäßen Empfänger wird auch der Vertrauenskoeffizient für die erfassten Symbole in der Einrichtung 13 berechnet. Die Schätzwerte und die berechneten Vertrauenskoeffizienten werden dann einer Interferenzauslöschungseinrichtung 14 zugeführt, in der gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Interferenzschätzwerte mit dem Vertrauenskoeffizienten multipliziert werden und vom gewünschten Signal subtrahiert werden. Das gereinigte Signal wird dann den anderen Abschnitten des Empfängers zugeführt. Der erfindungsgemäße Empfänger kann sowohl in der Basisstation als auch dem Teilnehmerendanschluss in einem zellularen Mobilkommunikationssystem verwendet werden. Natürlich umfasst der erfindungsgemäße Empfänger auch andere Komponenten als die vorstehend beschriebenen, wie Filter und Verstärker.
  • Die erfindungsgemäße Interferenzauslöschung kann vorteilhafterweise in einem Erfassungs-Interferenzauslöschungsblock in 2 stufenweise ausgeführt werden. Das empfangene Signal 28, das in digitale Form umgesetzt wurde, wird der Erfassungseinrichtung 20 zugeführt, in der Anfangsschätzwerte für die empfangenen Signale berechnet werden. In der Einrichtung 21 wird ein Vertrauenskoeffizient für diese Schätzwerte berechnet, wobei der Wert dieses Vertrauenskoeffizienten beschreibt, wie gut der Schätzwert für die Darstellung des gesendeten Symbols gehalten wird. Die erfassten Signale werden in der Einrichtung 22 neu erzeugt, woraufhin die neu erzeugten Signale mit entsprechenden Vertrauenskoeffizienten in einer Multiplikationseinrichtung 23 multipliziert werden. Danach werden die neu erzeugten und mit Koeffizienten gewichteten interferierenden Signale als negative Eingabe in eine Summationseinrichtung 24 geführt, deren zweiter positiver Eingang das ursprüngliche empfangene Signal ist, das durch eine Verzögerungseinrichtung 26 verzögert ist, wobei in der Summationseinrichtung 24 die gewichteten interferierenden Signale von der ursprünglichen Übertagung subtrahiert werden. Somit wird das gereinigte Signal 26 ferner der zweiten Erfassungseinrichtung 27 zugeführt, in der das gewünschte Signal wieder geschätzt wird.
  • 3 zeigt eine zweite mögliche Art und Weise zum Implementieren eines erfindungsgemäßen Empfängers. Der Empfänger der Figur umfasst eine Einrichtung 30, durch die die empfangenen Signale in mehrere Gruppen unterteilt werden, die jeweils zumindest zwei Signale umfassen. Der Empfänger umfasst ferner Erfassungseinrichtungen 31, 35, 39 zur Ausführung einer simultanen Erfassung in jeder Gruppe für die Signale von der empfangenen Übertagung durch ein beliebiges bekanntes Multibenutzererfassungsverfahren. Der Empfänger umfasst ferner Berechungseinrichtungen 31, 35, 39, in denen ein Vertrauenskoeffizient für die erfassten Signale berechnet wird. Die Berechnungseinrichtungen können in Verbindung mit den Erfassungseinrichtungen oder von diesen getrennt vorhanden sein. Der Empfänger umfasst auch Einrichtungen 32, 36 zur Neuerzeugung der erfassten Signale und zum Multiplizieren der Signale mit den entsprechenden Vertrauenskoeffizienten. Die Gruppenerfassungseinrichtungen 31, 35, 39 wurden derart gruppiert, dass jede Gruppe aufeinanderfolgend erfasst wird, sodass es in den Summationseinrichtungen 24, 38 des Empfängers möglich ist, die mit den Vertrauenskoeffizienten der bereits erfassten Gruppen gewichteten Signale von der empfangenen Übertagung vor der Erfassung der folgenden Gruppe zu subtrahieren. Eine Empfängerstruktur, die die vorstehend veranschaulichte Gruppenerfassung anwendet, ist näher in der FI-A-0943196 beschrieben.
  • 4 zeigt die Struktur eines mehrstufigen Empfängers mittels eines Blockschaltbildes. Der mehrstufige Empfänger umfasst mehrere Erfassungsstufen 40, 41, 42, die in Reihe geschaltet sind. In diesem Fall verwenden die späteren Erfassungsstufen die bereits in den vorhergehenden Stufen ausgeführte Erfassung, insbesondere dann, wenn eine Interferenzauslöschung ausgeführt wird. Im mehrstufigen Empfänger der Erfindung umfasst eine der früheren Erfassungsstufen 40, 41, 42 zumindest die vorstehend beschriebene Einrichtung 14, um bei der Mehrfachzugriffs-Interferenzauslöschung Vertrauenskoeffizienten zu verwenden, die für die Schätzwerte der interferierenden Signale berechnet sind.
  • Beispielsweise ist das in den CDMR-Systemen neu erzeugte Signal schmalbandig, wenn es von einem Schmalbandsignal subtrahiert wird. Das heißt, die Neuerzeugung und Subtraktion sollten vor der erfindungsgemäßen Interferenzauslöschung unter Verwendung von Vertrauenskoeffizienten an das Verfahren angepasst werden, das zur Verarbeitung des empfangenen Signals im Empfänger verwendet wird.

Claims (5)

  1. Interferenzauslöschungsverfahren in einem Funk-Datenübertragungssystem, das ein Mehrfachzugriffs-Interferenzauslöschungsverfahren verwendet, bei dem Schätzwerte von interferierenden Signalen vom gewünschten Signal subtrahiert werden, wobei in dem Verfahren ein Vertrauenskoeffizient für die aus dem empfangenen Signal erhaltenen Schätzwerte berechnet wird, wobei die Koeffizienten beschreiben, wie gut die Schätzwerte gesendete Symbole darstellen, und wobei in dem Verfahren die Signalschätzung eine Mehrstufenerfassung verwendet, dadurch gekennzeichnet, dass die Schätzwerte der interferierenden Signale mit einem Vertrauenskoeffizienten gewichtet werden, der für jedes Signal berechnet wird, bevor sie vom gewünschten Signal subtrahiert werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Schätzwerte berechnete Vertrauenskoeffizient Werte im Bereich [0,1] einnimmt, so dass, wenn die Zuverlässigkeit der Schätzung hoch ist, der Koeffizientenwert nah an 1 liegt, und wenn die Zuverlässigkeit der Schätzung gering ist, der Koeffizientenwert nah an 0 liegt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die empfangenen Signale in mehrere Gruppen im Empfänger unterteilt werden, die jeweils zumindest zwei Signale umfassen, und dass in jeder Gruppe eine gleichzeitige Erfassung für die Signale von der empfangenen Übertragung ausgeführt wird, und jede Gruppe aufeinander folgend erfasst wird, und dass die Signale von bereits erfassten Gruppen neu erzeugt und von der empfangenen Übertragung vor der Erfassung der folgenden Gruppe subtrahiert werden, und die vor der Subtraktion erfassten Signale mit einem für jedes Signal berechneten Vertrauenskoeffizienten gewichtet werden.
  4. Empfänger eines Funk-Datenübertragungsverfahrens, der eine Einrichtung (14) zur Ausführung einer Mehrfachzugriffs-Interferenzauslösung bei dem empfangenen Signal, mehrere Erfassungsstufen und eine Einrichtung (21) zur Berechnung eines Vertrauenskoeffizienten für die aus dem empfangenen Signal erhalten Schätzwerte umfasst, wobei die Koeffizienten beschreiben, wie gut die Schätzwerte gesendete Symbole darstellen, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (23) zum Gewichten der Schätzwerte der interferierenden Signale mit einem für jeden Schätzwert berechneten Vertrauenskoeffizienten und eine Einrichtung (24) zum Subtrahieren der gewichteten Schätzwerte der interferierenden Signale vom gewünschten Signal.
  5. Empfänger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger eine Einrichtung (30) zum Unterteilen der empfangenen Signale in mehrere Gruppen umfasst, die jeweils zumindest zwei Signale umfassen, und eine Einrichtung (31, 35, 39) zur Ausführung einer gleichzeitigen Schätzung und Erfassung in jeder Gruppe für die Signale von der empfangenen Übertragung und eine Einrichtung (31, 35, 39) zur aufeinanderfolgenden Erfassung jeder Gruppe und eine Einrichtung (32, 36) zur Neuerzeugung der Signale bereits erfasster Gruppen und eine Einrichtung (32, 36) zum Gewichten der bereits erfassten Signale mit einem für jedes Signal berechneten Vertrauenskoeffizienten und eine Einrichtung (34, 38) zum Subtrahieren der Signale der bereits erfassten Gruppen von der empfangenen Übertragung vor der Erfassung der nachfolgenden Gruppe umfasst.
DE69531214T 1994-10-07 1995-10-06 Verfahren und empfänger zur interferenzunterdrückung Expired - Lifetime DE69531214T2 (de)

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