DE19906221C1 - Verfahren zur Detektion von Teilnehmerstationen in CDMA-Systemen und Verwendung des Verfahrens in einem CDMA-System - Google Patents
Verfahren zur Detektion von Teilnehmerstationen in CDMA-Systemen und Verwendung des Verfahrens in einem CDMA-SystemInfo
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Abstract
Das Verfahren zur Detektion von Multiuser-Signalen in einem auf CDMA basierenden Mobilfunksystem ordnet bei ausreichenden Systemressourcen jedem signifikanten Tap der Kanalimpulsantwort einer Teilnehmerstation eine virtuelle Teilnehmerstation zu, der den gleichen CDMA-Code wie die Teilnehmerstation verwendet, wobei die virtuellen und realen Teilnehmerstationen mit einem Detektor detektiert werden. DOLLAR A Dabei werden die zeitvarianten Teilnehmerstationen mit mehreren signifikanten Taps durch eine Detektion erkannt und bestimmt, bevor die Zuweisung der virtuellen Teilnehmerstationen durchgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Verwendung des
Verfahrens zur Detektion von Teilnehmerstationen in CDMA-
Systemen, und betrifft insbesondere die Reduktion der Folgen
der Zeitvarianz der Teilnehmerstationen eines
Mobilfunksystems, in dem die Teilnehmerstationen in einer
Funkzelle mittels Multiuserdetektoren detektiert werden.
Bei Mehrteilnehmer (Multiuser)detektoren in CDMA-Systemen, die
beispielsweise mit Interference Cancellation, kurz IC, oder
Joint Detektion, kurz JD, arbeiten, werden die einzelnen
Teilnehmerstationen nicht mehr unabhängig voneinander detek
tiert, wie dies beispielsweise bei derzeitigen GSM-Systemen
der Fall ist. Durch diese Abhängigkeit der Teilnehmersta
tionen voneinander bei der Detektion können zeitvariante
Teilnehmerstationen, d. h. beispielsweise Teilnehmerstationen,
die sich in der Funkzelle bewegen und dadurch u. a. Doppler
effekte bewirken, die Detektion der anderen Teilnehmer
stationen stören und beeinflussen. Dabei erfahren auch die
zeitvarianten Teilnehmerstationen durch ihre Zeitvarianz,
d. h. Bewegungsgeschwindigkeit relativ zur Basisstation oder
Bewegung der elektromagnetische Wellen reflektierenden Um
gebung, bei ihrer Detektion eine Störung.
Diese Störung drückt sich bei den Bitfehlerraten, kurz als
BER bezeichnet, in Form eines nicht reduzierbaren Fehlersoc
kels aus, der im folgenden als Error Floor bezeichnet wird.
Mit anderen Worten, es ist auch bei unendlich hohem Signal zu
Rauschverhältnis S/N nicht möglich, die Bitfehlerrate BER un
ter einen bestimmten Wert zu drücken. Selbst wenn nur wenige
Teilnehmerstationen zeitvariant sind, können alle Teilnehmer
stationen in einer Zelle, die gleichzeitig detektiert werden
müssen, in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die gilt insbesondere auch für den Fall, daß in einer zeitva
rianten Umgebung wenige Teilnehmerstationen stark zeitvariant
sind, d. h. sich beispielsweise mit hoher Geschwindigkeit in
der Zelle des Mobilfunksystems bewegen. Im Hinblick auf die
Kapazität des Mobilfunknetzsegmenten mit wenigen (sehr) zeit
varianten Teilnehmerstationen sind diese Störungen der ande
ren Teilnehmerstationen sehr unvorteilhaft.
Hierbei sind insbesondere folgende Szenarien hervorzuheben:
- - In einer Zelle eines Mobilfunksystems sind in der Regel nur schwach zeitvariante Teilnehmerstationen anzutreffen. Der Ausbau und die Kapazität des Netzes sind darauf ausgelegt. Eine stark zeitvariante Teilnehmerstation würde dieses Gefüge durch seine nicht eliminierbare Interferenz stark stören.
- - Für LCD-Datenservices (Low Constraint Data) gelten be sonders harte Anforderungen an die Bitfehlerrate. Allerdings werden diese Dienste wahrscheinlich nur für wenig zeitva riante Umgebungen verwendet werden. Falls jedoch diese Dien ste zusammen mit normalen Sprachdiensten empfangen werden, kann der Fall auftreten, daß diese besonders anfälligen Dienste durch stark zeitvariante Teilnehmerstationen erheb lich gestört und beeinträchtigt werden.
In bisherigen Untersuchungen, die im wesentlichen auf Simula
tionsergebnissen basieren, so in A. Klein: "Multiuser detek
tion of CDMA signals - algorithms and their application to
cellular mobile radio", Doktorarbeit Universität Kaiserslau
tern, Deutschland, Fortschrittsberichte VDI, Vol. 10, Nr.
423, S. 146-155, 1996, und in M. Naßhan: "Realitätsnahe
Modellierung und Simulation nachrichtentechnischer Systeme,
gezeigt am Beispiel eines CDMA-Mobilfunksystems, Doktorarbeit
Universität Kaiserslautern, S. 128-135, 1995, wurde mit kon
ventionellen Mitteln gegen den durch die Zeitvarianz hervor
gerufenen Error Floor vorgegangen:
- - Durch eine Erhöhung der Systembandbreite ergibt sich eine Erhöhung der Mehrwegediversität, wodurch die Anfällig keit des Systems gegenüber Zeitvarianz verringert wird.
- - Durch das Einführen einer Antennendiversität, d. h. Schaffen von Diversität durch unabhängige Empfangsverhält nisse an den Antennen, ergibt sich ebenfalls eine Verrin gerung der Anfälligkeit des Systems gegenüber einer Zeit varianz.
- - Die Wahl einer geeigneten Kanalcodierung, d. h. Ausnut zung von Zeitdiversität und Codierungsgewinn, ergibt eben falls eine Verringerung der Anfälligkeit gegenüber der Zeit varianz.
Diese konventionellen Mittel umgehen das Wesen der Zeitvari
anz, gehen sie daher nicht direkt an. Ab einem gewissen Grad
an Zeitvarianz versagen daher die konventionellen Maßnahmen.
Ferner ist es möglich, den geschätzten Kanal adaptiv nachzu
führen. Hierbei werden jedoch Nachschätzungen der Impulsant
worten aus bereits detektierten Daten notwendig. Wird der De
tektion ein variables Transmissionsmodell zugrunde gelegt, so
wird der Detektor i. a. wesentlich aufwendiger. Ferner ist bei
der Joint Detektion die Approximation der Choleskyzerlegung
nicht mehr möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
für ein CDMA-Mobilfunksystem zu schaffen, worin zeitvariante
Teilnehmerstationen weniger störend sind, sowie eine
Verwendung des Verfahrens anzugeben.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 12
gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Lösung wird zunächst anhand einer Joint
Detektion beschreiben. Die Verallgemeinerung auf andere De
tektoren wird anschließend durchgeführt.
Einführend wird die grundsätzliche Wirkungsweise der Zeit
varianz auf einen linearen, kohärenten Detektor, beispielhaft
anhand eines Zero Forcing-Block Linear Equalizer, kurz ZF-
BLE, erläutert.
Ein ZF-BLE minimiert die folgende Metrik:
In obiger Gleichung wird der Datenvektor d so ausgewählt, daß
das aus dem Datenvektor d rekonstruierte Empfangssignal Ad
dem Empfangssignal e unter Berücksichtigung der Rauschko
varianzfunktion, dargestellt durch die Rauschkovarianzmatrix
R, und der Systemmatrix A im Sinn der Metrik am ähnlichsten
ist. Dabei sind die geschätzten Daten komplexwertig. Eine
ausführliche Diskussion obiger Gleichung ist in der bereits
erwähnten Dissertation von A. Klein zu finden, so daß an
dieser Stelle nicht darauf eingegangen wird.
Hat nun ein zeitvarianter Nutzer eine Kanalimpulsantwort mit
einem Abtastwert, der im folgenden als Tap bezeichnet wird,
bei einer festen Verzögerung, so kann der Detektor, hier im
Beispiel ZF-BLE, nicht unterscheiden, ob der detektierte Wert
von einer Datenmodulation oder von der Zeitvarianz des einen
Kanalimpulsantwort-Taps herrührt. Der Detektor wird im Mittel
die richtige Datenschätzung so drehen und skalieren, wie es
der Änderung des einen Kanalimpulsantwort-Taps entspricht,
oder anders ausgedrückt, bis die obige Metrik minimal ist.
Die Daten der anderen Teilnehmerstationen ändern sich nicht.
In diesem Fall beschränkt sich der Error Floor nur auf die
zeitvarianten Teilnehmerstationen.
Da sich die Zeitvarianz der zeitvarianten Teilnehmerstation
komplett in deren Datenschätzung abbildet, kann auf der Sym
bolebene, beispielsweise unter Berücksichtigung des Modula
tionsalphabets und/oder der Kanalcodierung, eine adaptive
Nachführung des einen Taps durchgeführt werden. Damit läßt
sich der Error Floor der zeitvarianten Teilnehmerstationen
signifikant reduzieren.
In der nächsten Stufe weisen die Kanalimpulsantworten der
zeitvarianten Teilnehmerstationen mehrere Taps auf, die stark
miteinander korreliert sind. Dies kann beispielsweise aus der
Chipimpulsformung und/oder den Sende- und Empfangsfiltern re
sultieren. Alle statischen Anteile der Kanalimpulsantwort
werden von nun an mit Gesamtchipformimpuls bezeichnet. Die
zeitvarianten Teilnehmerstationen haben damit einen effek
tiven zeitvarianten Kanalimpulsantwort-Tap. Da sich diese
vielen Taps synchron wie ein Tap verändern, ändert sich am
Verhalten des Detektors nichts. Die zeitinvarianten Teil
nehmerstationen erfahren keinen Error Floor und der Error
Floor der zeitvarianten Teilnehmerstationen kann durch die
adaptive Nachführung reduziert werden.
Ein grundsätzlich anderes Verhalten des Systems liegt vor,
wenn die Kanalimpulsantworten der zeitvarianten Teilneh
merstationen (oder der einen zeitvarianten Teilnehmerstation)
mehr als einen signifikanten Tap aufweisen, die mehr oder
weniger unkorreliert zueinander sind. Dies ist als Regelfall
anzusehen. Da hier die Zeitvarianz mehr als einen Freiheits
grad hat, kann der Detektor nicht mehr die Metrik durch Ver
zerrung der zeitvarianten Teilnehmerstationen allein mini
mieren. Daher sind die anderen Teilnehmerstationen der Zelle
ebenfalls betroffen. Ferner wird die adaptive Nachführung
ebenso degradieren, so daß die zeitvarianten und zeitin
varianten Teilnehmerstationen einen Error Floor besitzen. Der
Detektor erfaßt nicht, daß unterschiedliche Teile der Kanal
impulsantwort einer Teilnehmerstation sich unterschiedlich
verhalten können.
Um die unterschiedlichen Teile der Kanalimpulsantwort einer
zeitvarianten Teilnehmerstation erfassen zu können wird daher
erfindungsgemäß die zeitvariante Teilnehmerstation so detek
tiert, als sei sie aus mehreren zeitvarianten sog. virtuelle
Teilnehmerstationen mit jeweils einem effektiven Tap, die den
gleichen CDMA-Code verwenden, zusammengesetzt. Dazu wird die
Kanalimpulsantwort der zeitvarianten Teilnehmerstationen im
mehrere, nur einen effektiven Kanalimpulsantwort-Tap enthal
tende Unterkanalimpulsantworten aufgeteilt, die dann mehreren
virtuellen Teilnehmerstationen zugeordnet werden. Die vir
tuellen Teilnehmerstationen der zeitvarianten Teilnehmersta
tionen und die anderen Teilnehmerstationen, sog. reale Teil
nehmerstationen, werden dann zusammen mit einem herkömmlichen
JD-Detektor detektiert. Damit werden dem Detektor Freiheits
grade zugeordnet, mittels denen es möglich ist, die Störungen
durch die Zeitvarianz allein den zeitvarianten Teilnehmer
stationen zuzuordnen. Der Error Floor der anderen Teilneh
merstationen wird erniedrigt und die Symbole der virtuellen
Teilnehmerstationen können wieder gut adaptiv nachgeführt
werden. Nach oder während der Nachführung der virtuellen
Teilnehmerstationen können die Signale wieder zu den Daten
signalen der zeitvarianten Teilnehmerstationen zusammen
geführt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausfüh
rungsformen und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1a-1c zeigen die Ermittlung der Impulsantworten
zweier virtueller Teilnehmerstationen, und
Fig. 2 zeigt die Abwägung zwischen S/N-Degradation und Error
Floor.
Im folgenden wird die Erfindung für eine zeitvariante Teil
nehmerstation mit zwei signifikanten effektiven Taps disku
tiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den folgenden Ablauf:
Es müssen zuerst die zeitvarianten Teilnehmerstationen er
kannt werden, und, falls die Detektionsressourcen bzw.
Systemressourcen begrenzt sind, müssen diejenigen Teilneh
merstationen ausgewählt werden, die die größte Verbesserung
versprechen. Dabei muß eventuell eine Teilnehmerstation mit
weniger virtuellen Teilnehmerstationen detektiert werden als
er signifikante effektive Taps besitzt, d. h. dieser Teil
nehmerstation werden weniger virtuelle Teilnehmerstationen
zugeordnet als entsprechend seiner Taps notwendig wären,
falls der Ressourcenpool des Detektors nicht ausreichend groß
ist.
Die Entscheidung des Schritts I) kann gefällt werden mit:
- - Analyse der Korrelationseigenschaften der Kanalimpulsantworten aufeinanderfolgender Bursts;
- - Ausprobieren der vielversprechenden Kandidaten nach dem Trial-and-Error Prinzip;
- - Bestimmen der uncodierten Bitfehlerrate BER aus der Me trik des Kanaldecoders;
- - Analyse der Abweichungen der uncodierten Daten von den unverzerrten Werten, wobei eventuell der Kanaldecoder und das S/N berücksichtigt werden kann.
Im Fall einer Vorabinformation über die zeitvarianten Teil
nehmerstationen kann dieser Schritt übersprungen werden.
Fig. 1a zeigt die Kanalimpulsantwort einer zeitvarianten
Teilnehmerstation, Fig. 1b die Zuordnung zweier nichtüber
lappender virtueller Teilnehmerstationen 1 und 2, und Fig. 1c
zeigt zwei überlappende virtuelle Teilnehmerstationen 1 und
2.
Wie aus den Beispielen in den Fig. 1b-1c hervorgeht,
können die Kanalimpulsantworten der virtuellen Teilnehmer
stationen als überlappend oder nicht überlappend bestimmt
werden. Die Position und die Stärke der effektiven Kanal
impulsantwort-Taps kann beispielsweise mit Methoden der
Mustererkennung oder durch inverse Filterung der Kanalimpuls
antworten mit dem Gesamtchipformimpuls (= Kanalschätzung mit
Midamble-Code äquivalent zum Gesamtchipformimpuls, Midamble
äquivalent zur geschätzten Kanalimpulsantwort) ermittelt
werden.
Fig. 2 zeigt den Zusammenhang zwischen der Bitfehlerrate und
dem Signal/Rauschverhältnis für verschiedene Systemzustände.
Dargestellt ist in der Kurve A der Fall, daß in der Zelle
keine zeitvarianten Teilnehmerstationen auftreten. Es tritt
kein Error Floor auf. Kurve B zeigt den Fall zeitvarianter
Teilnehmerstationen, die Störungen verursachen, ohne Einfüh
rung virtueller Teilnehmerstationen, d. h. ohne Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Folge ist ein hoher Error
Floor der Bitfehlerrate BER, der für hohes S/N konstant ist
und dessen Bitfehlerrate nicht unterhalb eines hohen ersten
Wertes sinkt. Kurve C zeigt den Fall zeitvarianter, Störungen
verursachender Teilnehmerstationen mit der Verwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens, d. h. der Verwendung virtueller
Teilnehmerstationen. Es ist zu erkennen, daß für niedriges
S/N die Kurve C ein etwas schlechteres Ergebnis als Kurve B
liefert, allerdings liefert Kurve C eine deutlich geringere
Bitfehlerrate bei hohem S/N-Verhältnis, d. h. der Error Floor
ist deutlich geringer.
Im folgenden wird das Verfahren anhand des Beispiels zweier
Teilnehmerstationen erläutert. Jede zusätzliche virtuelle
Teilnehmerstation ruft eine zusätzliche S/N-Degradation her
vor. Wird beispielsweise bei dem aktuellen TD-CDMA-Vorschlag
für Mobilfunksysteme der dritten Generation Teilnehmerstation
I mit einem Kanalimpulsantwort-Tap und Teilnehmerstation II
mit zwei Kanalimpulsantwort-Taps empfangen, so liefert der
beispielsweise MMSE-BLE (Minimum Mean Square Error-Block Li
near Estimator) bei gleich starken Taps für Teilnehmerstation
II und gleicher Empfangsleistung bei statischen Empfangsver
hältnissen für beide Teilnehmerstationen eine zusätzlich S/N-
Degradation von 0,25 db für den Fall, daß Teilnehmerstation
II mit virtuellen Teilnehmerstationen empfangen wird. Falls
Teilnehmerstation II stark zeitvariant ist, läßt sich der
Error Floor für beide Teilnehmerstationen erheblich verrin
gern. Der niedrige Error Floor erhöht sich dann wieder, wenn
für zeitvariante Teilnehmerstationen nicht genügend virtuelle
Detektionskanäle zur Verfügung gestellt werden können. Bei
einem JD-Detektor können im allgemeinen nicht mehr Teilneh
merstationen detektiert werden als es der Größe des Spreiz
faktors entspricht. In der Regel bringt das erfindungsgemäße
Verfahren auch dann eine Erniedrigung des Error Floors, falls
die Anzahl der effektiven Kanalimpulsantwort-Taps höher als
die Anzahl der virtuellen Teilnehmerstationen ist.
Eine weitere Optimierung kann durch eine Kombination der Kur
ven B und C erreicht werden, was in Fig. 2 durch die fette
Linie B + C dargestellt ist. Mit anderen Worten, eine Entschei
dung darüber, ob virtuelle Teilnehmerstationen verwendet wer
den, wird von der zu erwartenden Performanz abhängig gemacht.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Verbesse
rungen durch das erfindungsgemäße Verfahren besonders hoch
sind, wenn starke Unterschiede in der Zeitvarianz der Teil
nehmerstationen vorliegen und/oder bei Umgebungen, in denen
die Kanalimpulsantworten mehrere Taps aufweisen. Ferner ist
es vorteilhaft, daß ungenutzte Ressourcen, d. h. nicht belegte
Kanäle, für virtuelle Teilnehmerstationen vergeben werden. So
kann eine Verbesserung der Detektion ohne Erhöhung des Auf
wands erreicht werden.
Zwar wird bei einer vorgegebenen Anzahl von gleichzeitig de
tektierbaren Kanälen die Anzahl der gleichzeitig detektierba
ren Teilnehmerstationen durch den Einsatz virtueller Teilneh
merstationen verringert, aber ohne die Vergabe virtueller
Teilnehmerstationen ist eine Detektion bei gegebener Emp
fangsqualität im Fall zeitvarianter Teilnehmerstationen nicht
möglich, wie sich aus dem hohem Error Floor der Kurve B in
Fig. 2 ergibt. Ferner geht dem System keine Kapazität ver
loren, da es im Fall vollständiger Belegung ohnehin normal
arbeiten muß, da keine virtuellen Teilnehmerstationen mangels
freier Kanäle vergeben werden können.
Bei Detektoren, die IC nutzen, kann Zeitvarianz die Detektion
der leistungsstark empfangenen Teilnehmerstationen nach Emp
fang und Regeneration mit einem zeitinvarianten Transmis
sionsmodell die Detektion der schwächeren Teilnehmerstationen
beeinträchtigen. Werden bei der IC die zeitvarianten Teilneh
merstationen mit Hilfe von virtuellen Teilnehmerstationen
detektiert, dann die virtuellen Teilnehmerstationen nachge
führt und dabei kombiniert, und anschließend die Interferenz
unter Berücksichtigung der nachgeführten Teilnehmerstationen
reduziert, läßt sich auch hier eine Reduktion des Error
Floors erreichen, ohne daß der Detektor aufwendiger gestaltet
werden muß.
Der RAKE-Empfänger stellt einen Extremfall der Anwendung dar.
Hier wird zwar keine Interferenz eliminiert, es wird aber je
der Finger, der auch als effektiver Kanalimpulsantwort-Tap
aufgefaßt werden kann, getrennt detektiert. Hier läßt sich
bei stark empfangenen Teilnehmerstationen durch einzelne
Nachführung auf den Fingern und anschließendes oder gleich
zeitiges Kombinieren zu einem einzigen Empfangssignal eine
Verbesserung für die zeitvariante Teilnehmerstation erzielen,
da auch die einzelnen Finger des RAKE-Empfängers als vir
tuelle Teilnehmerstationen aufgefaßt werden können.
Claims (12)
1. Verfahren zur Detektion von Multiuser-Signalen in einem
auf CDMA basierenden Mobilfunksystem,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - falls die Kanalimpulsantwort einer Teilnehmerstation meh rere signifikante Taps aufweist, jedem signifikanten Tap eine virtuelle Teilnehmerstation zugeordnet wird, die den gleichen CDMA-Code wie den der Teilnehmerstation verwendet, solange ausreichende Systemresourcen vorhanden sind, und daß
- - die virtuellen und realen Teilnehmerstationen mit einem De tektor detektiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Symbole der virtuellen Teilnehmerstationen ad
aptiv nachgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß während oder nach der Nachführung die Signale wie
der zu den Datensignalen einer realen Teilnehmerstation zu
sammengeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zeitvarianten Teil
nehmerstationen mit mehreren signifikanten Taps durch eine
Detektion erkannt und bestimmt werden, bevor die Zuweisung
der virtuellen Teilnehmerstationen entsprechend der signifi
kanten Taps der entsprechenden Teilnehmerstation durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß bei begrenzter Gesamtzahl der zulässigen
Teilnehmerstationen diejenigen virtuellen Teilnehmerstationen
ausgewählt werden, die die größte Verbesserung versprechen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Detektion und die Entscheidung über die Zuord
nung der signifikanten Taps zu den virtuellen Teilnehmersta
tionen durch eine
- - Analyse der Korrelationseigenschaften der Kanalimpulsant worten aufeinanderfolgender Bursts, und/oder
- - Ausprobieren vielversprechender Teilnehmerstationen, und/oder
- - Bestimmen der uncodierten Bitfehlerrate aus der Metrik des Kanaldecoders, und/oder
- - Analyse der Abweichungen der uncodierten Daten von den un verzerrten Werten erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Position und Stärke
der effektiven Kanalimpulsantwort-Taps
- - mit Methoden der Mustererkennung, und/oder
- - durch inverse Filterung der Kanalimpulsantworten mit dem Gesamtchipformimpuls ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Systemressourcen
zur Detektion von virtuellen und realen Teilnehmerstationen
aus dem gemeinsamen Ressourcenpool des Detektors entnommen
werden.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein JD-Detektor verwen
det wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein IC-Detektor verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein RAKE-Empfänger verwendet wird.
12. Verwendung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen
Ansprüche in einem Mobilfunksystem mit mindestens einer Ba
sisstation und mindestens einer Mobilstation.
Priority Applications (2)
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- 1999-02-15 DE DE1999106221 patent/DE19906221C1/de not_active Expired - Fee Related
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