DE19923396A1 - Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten Faserverbandes - Google Patents
Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten FaserverbandesInfo
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Abstract
Dem Streckwerk einer Ringspinnmaschine folgt eine Verdichtungszone zum pneumatischen Verdichten des verstreckten, noch drehungsfreien Faserverbandes. Die Verdichtungszone ist durch ein Lieferwalzenpaar begrenzt, dessen angetriebene Unterwalze eine Saugwalze ist, welche sich unmittelbar an das Ausgangswalzenpaar des Streckwerks anschließt. Die Saugwalze ist vom Faserverband um wenigstens 45 DEG umschlungen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum pneumatischen Ver
dichten eines verstreckten Faserverbandes in einer einem Aus
gangswalzenpaar eines Streckwerks folgenden Verdichtungszone, die
in Transportrichtung des Faserverbandes durch die eine Drall-
sperre bildende Klemmlinie eines Lieferwalzenpaares begrenzt ist,
welches eine perforierte Saugwalze enthält, in deren Innerem ein
sich im Wesentlichen in Transportrichtung bis zur Klemmlinie
erstreckender Saugschlitz angeordnet ist.
Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DE 41 39 067 A1 Stand
der Technik. Bei dieser Vorrichtung ist um das Ausgangswalzenpaar
des Streckwerks ein Riemchenpaar angeordnet, welches den aus dem
Ausgangswalzenpaar austretenden Faserverband in die Verdichtungs
zone leitet. Das Unterriemchen dieses Riemchenpaares ist auch
über die Unterwalze des Lieferwalzenpaares geführt. Die Oberwalze
des Lieferwalzenpaares weist Saugöffnungen auf und ist somit als
Saugwalze ausgebildet. Die Saugwalze ist vom Oberriemchen des
Riemchenpaares nicht umschlungen.
Dieses Riemchenpaar, welches das Ausgangswalzenpaar des Streck
werks umschlingt, erfordert am Streckwerk für eine einwandfreie
Verzugsklemmung des Faserverbandes hohe Drücke, die höher sind
als beim Ausgangswalzenpaar von normalen Streckwerken und die die
Lebensdauer des Riemchenpaares beeinträchtigen. In der Zone der
Doppelführung des Faserverbandes durch das Riemchenpaar findet
noch keine Verdichtung statt, denn diese kann frühestens an der
Saugwalze erfolgen. Dadurch, dass das Unterriemchen des Riem
chenpaares sowohl die Unterwalze des Ausgangswalzenpaares als
auch die Unterwalze des Lieferwalzenpaares umschlingt, lassen
sich für einen etwaigen Anspannverzug des Faserverbandes keine
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten zwischen dem Aus
gangswalzenpaar und dem Lieferwalzenpaar einstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, möglichst den gesamten
Abstand zwischen dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks und dem
Lieferwalzenpaar für die Verdichtung des Faserverbandes auszu
nutzen und die Möglichkeit zu schaffen, dass man gegebenenfalls
einen Anspannverzug einstellen kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Saugwalze unmittelbar
an das Ausgangswalzenpaar anschließt und vom Faserverband bis zur
Klemmlinie um wenigstens 45° umschlungen ist.
Dadurch, dass in der Verdichtungszone kein Riemchenpaar vorhanden
ist, kann die Verdichtungswirkung sehr frühzeitig hinter dem
Streckwerk einsetzen. Durch die relativ große Umschlingung der
Saugwalze ist die Verdichtungszone ausreichend lang. Außerdem ist
es möglich, das Ausgangswalzenpaar und das Lieferwalzenpaar mit
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten anzutreiben.
Zwar ist es durch die EP 085 017 B1 bekannt, hinter dem eigent
lichen Streckwerk ein Verdichtungselement in Form einer Saugrolle
anzuordnen. Diese Saugrolle weist jedoch für den verstreckten
Faserverband eine Umfangsnut auf, so dass mit der Saugrolle keine
den Faserverband klemmende Klemmstelle gebildet werden kann. Die
Drallsperre soll vielmehr dadurch bewirkt werden, dass die
Saugrolle um einen bestimmten Winkelbetrag umschlungen ist, so
dass sich der zum Streckwerk zurücklaufende Spinndrall mehr und
mehr verliert. Im Bereich der Umschlingung ist die Perforation
der Saugrolle nicht besaugt, so dass in diesem Bereich auch keine
pneumatische Verdichtung stattfinden kann. Vielmehr erfolgt die
Verdichtung auf mechanischem Wege durch die V-Form der Ringnut.
Es hat gezeigt, dass es für die Verdichtungswirkung günstig ist,
wenn eine vom Streckwerk definierte Verzugsebene wenigstens
angenähert eine den Faserverband zur Saugwalze führende Tangen
tialebene ist. Der Faserverband wird somit auf dem Wege vom
Ausgangswalzenpaar des Streckwerks bis zur Saugwalze nicht
umgelenkt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Bereichs
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit einer anderen Ausge
staltung der Erfindung,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit einer Saugwalze großen
Durchmessers, der zwei Klemmwalzen zugeordnet sind.
Das in Fig. 1 und 2 nur teilweise dargestellte Streckwerk 1
enthält ein Ausgangswalzenpaar 2 und ein diesem vorgeordnetes
Riemchenwalzenpaar 3. Weitere Walzenpaare sind nicht dargestellt.
Das Riemchenwalzenpaar 3 führt in bekannter Weise ein Unterriem
chen 4 und ein Oberriemchen 5.
Das Ausgangswalzenpaar 2 enthält eine Ausgangsunterwalze 6, die
in Maschinenlängsrichtung durchläuft und angetrieben ist. An
jeder Spinnstelle ist an die Ausgangsunterwalze 6 eine Ausgangs
oberwalze 7 elastisch angedrückt, wobei in bekannter Weise
jeweils zwei Ausgangsoberwalzen benachbarter Spinnaggregate zu
einem sogenannten Druckwalzenzwilling zusammengefasst sind. Das
Ausgangswalzenpaar 2 des Streckwerks 1 bildet eine Ausgangs
klemmlinie 8, an welcher der Verzug des Fasermaterials beendet
ist.
Durch das Streckwerk 1 wird in Transportrichtung A ein Faserband
oder Vorgarn 9 hindurchgeführt und bis zur gewünschten Feinheit
verzogen. Nach der Ausgangsklemmlinie 8 liegt dann ein
verstreckter, aber noch drehungsfreier Faserverband 10 vor.
Der verstreckte Faserverband 10 wird anschließend an das Streck
werk 1 durch eine Verdichtungszone 11 hindurchgeführt, wo ein
pneumatisches Verdichten stattfindet. Das Verdichten hat den
Zweck, den Faserverband 10 zu bündeln, so dass er im Durchmesser
kleiner und weniger haarig wird, da abstehende Randfasern um den
Kernverband eingerollt werden. Es entsteht dann nach der Ver
dichtungszone 11 ein Faden 20, der reißfester, gleichmäßiger und
relativ glatt ist.
Die Verdichtungszone 11 ist auslaufseitig durch eine Klemmlinie
12 begrenzt, welche durch ein Lieferwalzenpaar 13 definiert wird.
Diese Klemmlinie 12 dient zugleich als Drallstopp für die von
einem nichtdargestellten Drallorgan, beispielsweise einer
Ringspindel, zurücklaufende Spinndrehung.
Das Lieferwalzenpaar 13 enthält als Unterwalze eine angetriebene
Saugwalze 14, die an ihrem Umfang zumindest im faserführenden
Bereich perforiert und somit luftdurchlässig ist. Sie schließt
unmittelbar an das Ausgangswalzenpaar 2 des Streckwerks 1 an. Der
Saugwalze 14 ist eine Klemmwalze 15 zugeordnet, deren Klemmdruck
leichter ist als der Klemmdruck am Ausgangswalzenpaar 2. Die
Klemmwalze 15 bildet die Oberwalze des Lieferwalzenpaars 13 und
ist so angeordnet, dass die Saugwalze 14 in der Verdichtungszone
11 vom zu verdichtenden Faserverband 10 um wenigstens 45° um
schlungen wird.
Es ist günstig, wenn die durch die Klemmlinien des Riemchenwal
zenpaares 3 und des Ausgangswalzenpaares 2 gebildete Tangential
ebene, die sogenannte Verzugsebene 16, zugleich die den Faser
verband 10 zur Saugwalze 14 führende Tangentialebene ist. Dadurch
wird der zu verdichtende Faserverband 10 zwischen der Ausgangs
klemmlinie 8 und der Saugwalze 14 nicht umgelenkt, sondern erst,
nachdem er auf dem Umfang der Saugwalze 14 aufliegt.
Es hat sich gezeigt, dass dies für die Qualität des zu
erspinnenden Fadens 20 günstig ist.
Die Saugwalze 14 ist auf einem in Maschinenlängsrichtung durch
laufenden stationären Saugrohr 17 in nicht dargestellter Weise
gelagert. Im Innern jeder Saugwalze 14 enthält das Saugrohr 17
eine gegen die Verdichtungszone 11 gerichtete Saugöffnung 18, der
ein für die Verdichtungswirkung maßgeblicher Saugschlitz 19
zugeordnet ist. Der Saugschlitz 19 ist deutlich breiter als der
verdichtete Faserverband 10 und erstreckt sich im Wesentlichen in
Transportrichtung A, gegebenenfalls unter einem leichten Winkel
zu dieser Transportrichtung A. Der Saugschlitz 19 beginnt späte
stens dort, wo der Faserverband 10 sich an die Saugwalze 14
anlegt, und reicht bis an die Klemmlinie 12 heran. Dadurch wird
erreicht, dass die Verdichtungswirkung auf jeden Fall bis zur
Klemmlinie 12 erhalten bleibt.
Nach der Klemmlinie 12 wird der nunmehr verdichtete Faserverband
in Form eines Fadens 20 in Lieferrichtung B einer nicht darge
stellten Ringspindel zugeführt. Der von der Ringspindel erteilte
Spinndrall läuft bis zur Klemmlinie 12 zurück.
Dadurch, dass die Saugwalze 14 unmittelbar an das Ausgangswal
zenpaar 2 anschließt, findet das Verdichten des Faserverbandes 10
bereits kurz nach der Ausgangsklemmlinie 8 statt. Dadurch, dass
der Faserverband 10 die Saugwalze 14 um wenigstens 45° um
schlingt, ist die Verdichtungszone 11 ausreichend lang.
Da im Gegensatz zum eingangs genannten Stand der Technik keine
zwangsweise antriebsmäßige Kopplung zwischen der Ausgangsunter
walze 6 und der Saugwalze 14 vorhanden ist, können die Antriebe
bei Bedarf unabhängig voneinander gestaltet werden. So ist es
möglich, die Umfangsgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares 13
geringfügig größer zu machen als diejenige des Ausgangswalzen
paares 2, so dass der zu verdichtende Faserverband 10 einen
geringen Anspannverzug erfährt.
Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich von der Ausführung
nach Fig. 1 und 2 lediglich dadurch, dass die Saugwalze 14
bezüglich des Ausgangswalzenpaares 2 des Streckwerks 1 eine etwas
andere Lage einnimmt. Aus diesem Grund braucht die Beschreibung
der einzelnen Bauteile nicht wiederholt zu werden.
Gemäß Fig. 3 ist die Verzugsebene 16 des Streckwerks 1 nicht
mehr die den Faserverband 10 zur Saugwalze 14 führende Tangenti
alebene. Dies hat den Vorteil, dass die Saugwalze 14 näher an die
Ausgangsklemmlinie 8 herangeführt werden kann, so dass die
Verdichtungswirkung für den verstreckten Faserverband 10 früher
eintritt. Allerdings muss für den Faserverband 10 vor Erreichen
der Saugwalze 14 eine geringe Umlenkung in Kauf genommen werden.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist eine Saugwalze 23 vorgesehen,
deren Durchmesser gegenüber den Durchmessern des Ausgangswalzen
paares 2 des Streckwerks 1 wesentlich größer ist. Dadurch lässt
sich die Krümmung der Walzenoberfläche im Bereich der Verdich
tungszone 11 vorteilhaft verringern. Die Saugwalze 23 bildet mit
einer die Verdichtungszone 11 auslaufseitig begrenzenden Klemm
walze 15 das Lieferwalzenpaar 24.
Wegen des großen Durchmessers der Saugwalze 23 ist die Verdich
tungszone 11 auch einlaufseitig durch eine Klemmwalze 21 be
grenzt, so dass sich die Verdichtungszone 11 jetzt zwischen zwei
Klemmlinien 22 und 12 befindet. Die Umschlingung der Saugwalze 23
beträgt wieder wenigstens 45°.
Wie schon bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen ist die
Saugwalze 23 ebenfalls auf einem stationären Saugrohr 25 gela
gert, welches eine gegen die Verdichtungszone 11 gerichtetete
Saugöffnung 26 aufweist. Letztere steht wieder mit einem Saug
schlitz 27 in Verbindung, der sich im Wesentlichen in Transport
richtung A des zu verdichtenden Faserverbandes 10 zwischen den
beiden Klemmlinien 22 und 12 erstreckt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten
Faserverbandes in einer einem Ausgangswalzenpaar eines Streck
werks folgenden Verdichtungszone, die in Transportrichtung des
Faserverbandes durch die eine Drallsperre bildende Klemmlinie
eines Lieferwalzenpaares begrenzt ist, welches eine perforierte
Saugwalze enthält, in deren Innerem ein sich im Wesentlichen in
Transportrichtung bis zur Klemmlinie erstreckender Saugschlitz
angeordnet ist, dadurch gekennzeichent, dass die Saugwalze (14;
23) unmittelbar an das Ausgangswalzenpaar (2) anschließt und vom
Faserverband (10) bis zur Klemmlinie (12) um wengistens 45°
umschlungen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine
vom Streckwerk (1) definierte Verzugsebene (16) wenigstens
angenähert eine den Faserverband (10) zur Saugwalze (14) führende
Tangentialebene ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugwalze (14; 23) mit gegenüber dem Ausgangswalzenpaar
(2) des Streckwerks (1) unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit
antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Saugwalze (14; 23) eine angetriebene Unterwalze des Lieferwal
zenpaares (13; 24) ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Saugwalze (23) im Vergleich zu den
Walzen (6, 7) des Ausgangswalzenpaares (2) des Streckwerks (1)
einen wesentlich größeren Durchmesser aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Saugwalze (23) zwei die Verdichtungszone (11) einlauf- und
auslaufseitig begrenzende Klemmwalzen (21, 15) zugeordnet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19923396A DE19923396A1 (de) | 1999-01-14 | 1999-05-21 | Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten Faserverbandes |
US09/479,058 US6209300B1 (en) | 1999-01-14 | 2000-01-07 | Apparatus for pneumatic condensing of a drafted fiber strand and method of making and using same |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19901148 | 1999-01-14 | ||
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19923396A1 true DE19923396A1 (de) | 2000-07-27 |
Family
ID=7894218
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19923396A Withdrawn DE19923396A1 (de) | 1999-01-14 | 1999-05-21 | Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten eines verstreckten Faserverbandes |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19923396A1 (de) |
-
1999
- 1999-05-21 DE DE19923396A patent/DE19923396A1/de not_active Withdrawn
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