DE19916684A1 - Verfahren zur Wirkungsgradverbesserung bei Kondensationskraftwerken - Google Patents
Verfahren zur Wirkungsgradverbesserung bei KondensationskraftwerkenInfo
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Abstract
Nachstehend beschriebenes Verfahren - vergl. Fig. 1 - hat den Zweck, die Abdampfverluste bei Kondensationskraftwerken dadurch zu verringern, daß Dampf aus einer Turbine einer vorhandenen Altanlage oder aus einer Neuanlage über eine Leitung I einem Wirbelaggregat (WR 1) zuströmt und dort nach Art eines Hilschrohres in zwei Teilströme unterschiedlicher Temperatur aufgeteilt wird, wobei der kältere Teilstrom kondensiert und das Kondensat über eine Leitung 2 zur Druckerhöhung einer Pumpe 3 zugeführt wird, anschließend in den Heizflächen 4 die Wärme des Warmstromes aufnimmt, dabei auf einem höheren Druckniveau verdampft, das in Abhängigkeit von der erreichbaren Temperatur eingestellt wird, über eine Leitung 5 einer Turbine 6 zuströmt, dort das Druckgefälle abarbeitet und darauf über eine Leitung 7 den Transformationsprozeß erneut durchlaufen kann, wobei jeweils der in den Heizflächen 4 bereits abgekühlte Warmstromanteil von WR 1 über eine Leitung 8 der nächsten Transformationsstufe WR 2 zuströmt bzw. auch einer oder mehreren weiteren WR-Stufen (z. B. WR 3), wo sich jeweils die Aufteilung in 2 Teilströme wie in WR 1 wiederholt, wofür das erforderliche Druckgefälle vorzusehen ist.
Description
Der beiliegende Artikel "Woher nehmen Tornados ihre Energie?", der
1968 verfaßt wurde, versucht die Zusammenhänge bei Wirbelstürmen zu
erläutern und bildete mit einer Ergänzung, wie sie ähnlich hier ein
geflochten ist, die Grundlagen für die damaligen der TH Karlsruhe
eingereichten Vorstellungen, deren Beurteilung vom 18.01.71 hier
beiliegt.
Die Vorstellung baut auf den in der Natur auftretenden Wirbelstür
men auf, bei denen das strömende Medium mit zunehmender Winkelge
schwindigkeit in immer engeren Windungen um einen Sogtrichter kreist
und sich dabei einrollt, wobei das Dampf-Luft-Gemisch gewissermaßen
ausgewrungen wird, die Luftfeuchtigkeit kondensiert und als Regen
niedergeht.
Die freiwerdende Kondensationswärme wird dabei vermutlich u. a. in
kinetische (Geschwindigkeit) und elektrische (Blitze) Energie umge
setzt bzw. vom Kern nach außen gedrängt, wo sie z. B. als Wärmewel
le dem Tornado vorauseilt. Letztere Erscheinung wurde aufgegriffen
und sowohl in die Ausarbeitung an die TH Karlsruhe als auch in den
Anspruch 1 eingearbeitet. Dabei sollte diese Wärme benutzt werden,
um das Kondensat nach Druckerhöhung auf einem entspr. höheren Tem
peraturniveau zu verdampfen, um Arbeitsgefälle zu gewinnen. Soweit
die Theorie.
Eine Beweisführung für die Temperaturerhöhung in der Randzone des
Wirbelaggregates schien kaum theoretisch, sondern nur durch entspr.
Versuche vorstellbar, wie sie seinerzeit auch erläutert wurden. Sie
wurden auch in begrenztem Rahmen befürwortet (s. Anlage), aber - mit
der behördlichen Begründung des Geldmangels - nicht durchgeführt.
Da der Verfasser inzwischen auf das Hilschrohr stieß (s. Anlage),
das ihm seinerzeit noch nicht bekannt war, sah er den erwarteten Ef
fekt bestätigt und glaubt ihn hiermit verständlich erläutern zu kön
nen. Zunächst erschien dieses Wirbelrohr für eine energetische Nut
zung uninteressant angesichts der hohen erforderlichen Verdichtungs
arbeit der Luft, wobei dann auch der Warmluftanteil mit dem höheren
Druck pi nicht mehr genügend Druckgefälle für die rentable Arbeits
leistung aufwies.
Wird jedoch in das Wirbelrohr Dampf statt Luft eingegeben (vergl.
Anspruch 2), so kann eine Kondensation des kalten Teilstromes er
wartet werden, wobei die Druckerhöhung des Kondensates mittels Pumpe
weitaus energiegünstiger ist als die Erhöhung des Luftdruckes beim
Wirbelrohr mittels Verdichter. Auch kann nun das bei Luft für eine
rentable Arbeitsleistung fehlende Druckgefälle durch Sattdampfer
zeugung wirtschaftlich hergestellt werden, indem die Wärme des war
men Stromanteiles der Randzone auf das Kondensat der Kernströmung
übertragen wird, dessen Verdampfungstemperatur über den Sattdampf
druck auf einem möglichst hohen Niveau eingestellt wird, um ein ma
ximales Druckgefälle zu erhalten, das in einer Turbine auf den Ein
gangsdruck des Wirbelrohres abgearbeitet wird, wo der Prozeß von neu
em beginnt. Das Kondensat wird hierbei außen um die erwärmte Randzone
herumgeleitet, nimmt dessen Wärme auf und verdampft. Von Bedeutung
ist hierbei der erreichbare Sattdampfdruck.
Das unter Anspruch 1 geschilderte Prinzip entspricht der ursprüngli
chen Vorstellung. Der Dampfeintritt erfolgt etwa tangential in ein
Gefäß von ca. 10 bis 30 cm Durchmesser, dessen Form einem Ei, einer
Birne oder einem Trichter entspricht, sich nach unten verjüngend ge
mäß dem Volumenschwund durch Dampfkondensation. Das Kondensat wird
in einem mittigen Rohrstumpf nach unten abgeleitet. Da die Umlaufzahl,
mit der der Dampfstrom, in spiralförmigen Wirbeln sich voranbewegend,
die Längsachse des Einrollaggregates durchläuft, von Einfluß ist, wä
re die Auswirkung einer geringen Schrägstellung des tangentialen Ein
trittsrohres zu erproben, ebenso wie die Höhe der mit oder ohne Düse
vorhandenen Eintrittsgeschwindigkeit, um die optimale Wirkung der
Trennung in eine Kernströmung mit Kondensation und in eine Außen
strömung mit möglichst hohem Temperaturanstieg zu erzielen.
Die Formen möglicher Einrollaggregate sind in verschiedenen Schau
berger-Patenten dargestellt, die allerdings vorwiegend für gasför
mige Strömungsmedien bzw. Wasser gedacht waren ohne Änderung des
Aggregatzustandes, während der Einsatz von vorzugsweise Naß- bzw.
Sattdampf eine weitaus größere Volumenänderung durch Kondensation
und eine größere Wärmeumsetzung - auch gegenüber dem mit Druckluft
beaufschlagten Wirbelrohr -, also eine größere Dynamik erwarten läßt,
wobei ein höherer Temperaturanstieg als beim Wirbelrohr auftreten
könnte und von Vorteil wäre bezüglich der Höhe des erreichbaren Satt
dampfdruckes auf der Sekundärseite.
Auch die Abmessungen wären für größere Dampfmengen zu konzipieren und
zu optimieren. Ferner wäre zu prüfen, ob im Grundeinsatz das Schauber
ger-Aggregat mit gleicher Strömungsrichtung für warmen und kalten Teil
strom gemäß Anspruch 1 oder das Wirbelrohrprinzip mit gegenläufiger
Richtung der Austrittsströmung von Kern- und Randzone den besseren
Effekt zeigen würde. Der Rückgriff auf das Wirbelrohr erfolgte hier
vorrangig zur Darstellung der gedachten Funktionsweise eines Wirbel
aggregates mit seinen etwas größeren Abmessungen.
Auch ist wenigstens in groben Umrissen zu überlegen, welcher Druck
vor dem Einrollaggregat zu wählen ist und wie dieses Einrollprinzip
optimal in einen Kraftwerkprozeß einzubinden wäre. Geht man aus von
vorhandenen Kondensationskraftwerken, so wäre aus diesen bevorzugt
Naßdampf aus dem Vakuumgebiet, z.B. von 0,2 bar (ts ~ 60°C) bei etwa
0,07 bar (ts ~ 39°C) Kondensationsdruck einzusetzen, was ein Druck
verhältnis von fast 3 für die Entspannung im Einrollaggregat ergeben
würde. Damit wird eine maximale Vorschaltleistung der vorhandenen Tur
bine angestrebt, deren Leistung nur im Vakuumgebiet eingeschränkt
würde.
Je nach erreichbarem Sekundärdampfdruck von ca. 15 bar (ts~198°C)
oder höher z. B. von 60 bar (ts~275°C) ist der nachfolgende Tur
binenprozeß zu gestalten. Würde der Sekundärdampfdruck z. B. eine
Umsetzung von 20% der an den Sekundärdampf übertragenen transfor
mierten Kondensationswärme erlauben, so wären in erster Überlegung
etwa 5 Durchläufe nötig, um diese hierbei übertragene Wärme voll
ständig in elektrische Energie umzusetzen.
Diese vereinfachte Darstellung hat allerdings noch ein Hindernis: Bei
Aufteilung des Dampfstromes ist anteilmäßig nur der Weg des Kaltstro
mes erfasst über Kondensat und Sekundärdampf. Jedoch ist z. B. beim
Wirbelrohr das Verhältnis des kalten Stromes zum Gesamtstrom zu be
denken. Welche Aufteilung zur optimalen Temperaturerhöhung führt, ist
experimentell zu ermitteln.
Vor allem ergibt sich die Frage nach dem weiteren Weg des Warmstrom
anteiles 1-γ. Wie hoch ist er und welchen Druck besitzt er noch?
Die Wirbelrohr-Messungen lt. Anlage zeigen einen restlichen Überdruck
als Innendruck pi am warmen Rohrende, wogegen die Entspannung des
Kaltluftanteiles auf Atmosphärendruck erfolgt. Die verbleibende Tem
peratur des Warmstromes ist wesentlich abhängig von der Grädigkeit
bei der Sekundärdampferzeugung, dürfte evtl. im Heißdampfbereich lie
gen.
Hierbei wird davon ausgegangen, daß der Transport der Wärme über den
Warmstrom kontinuierlich erfolgt nach dem Prinzip eines dampfbeheiz
ten Verdampfers und Phasenwechsel (Verdampfungseckpunkte), wie sie
z. B. bei einem Abhitzekessel bei der Wahl der Druckhöhe zu beachten
sind, nicht auftreten.
Für den weiteren Weg des Warmstromanteiles würde eine einfache Abar
beitung des mit dem Staudruck pi erhaltenen Druckgefälles wenig Nut
zen bringen. So bietet sich eine Wiederholung des beschriebenen Pro
zesses im Wirbelrohr an. Allerdings müßte hierzu der Druck des ersten
Durchlaufes von ca. 0,2 bar auf ~0,6 bar angehoben werden, damit für
einen zweiten nachgeschalteten Durchlauf noch genügend Druckgefälle
verbleibt, mit dem der von 0,6 bar auf 0,2 bar - zusätzlich Staudruck -
entspannte Warmstromanteil sich weiterhin auf 0,07 bar entspannen
kann.
Wird in beiden Fällen ein Aufteilungsfaktor γ von 0,5 angenommen,
so verbleiben nach zweimaliger Aufteilung nach dem 2. Durchlauf 25%
als Warmstromanteil, bezogen auf den anfänglichen Eingangsdampfstrom.
Diese 25% wären mit dem geringen Restgefälle des Staudruckes pi ab
zuarbeiten und im Kondensator niederzuschlagen, wobei diese verringer
te Dampfmenge einen tieferen Kondensatordruck erlauben würde. Alterna
tiv könnte diese Abdampfmenge zu Heizzwecken eingesetzt werden, wobei
das Restgefälle nochmals in einem Wirbelrohr zu einer mäßigen Tempe
raturerhöhung eingesetzt würde.
Es wird angestrebt, bei den jeweiligen Einrollstufen gemäß Anspruch 2
den gleichen Sekundärdampfdruck zu erhalten, um diese Dampfströme zu
sammenzuführen und evtl. bei passender Druckstufe mit dem Eingangsdampf
strom zur Vereinfachung des Prozesses gemeinsam weiterführen zu können.
Sollte ein höherer Sekundärdampfdruck erreichbar sein, evtl. bei 0,6
oder 1,5 bar statt 0,2 bar Eingangsdruck als Basis, so könnte dieses
höhere Druckgefälle über eine Turbine bis zur gemeinsamen Druckstufe
abgearbeitet werden.
Bei den Versuchen wäre Cu-Legierung als Material zu testen sowie evtl.
Sicherheitsvorkehrungen gegen elektrische Aufladungen zu treffen (Blitze
beim Tornado). Intensivere elektrische Aufladungen wären evtl. dann
zu erwarten, wenn die optimale Wirbelfrequenz und -resonanz getroffen
werden sollten.
Der erörterte Gedankengang baut auf dem gemäß Anspruch 2 erwogenen Ein
satz des verständlicheren Wirbelrohrprinzips mit Gegenstromverfahren
auf. Die ursprüngliche Vorstellung entsprach jedoch mehr dem Prinzip
des Einrollaggregates gemäß Anspruch 1 mit gleicher Strömungsrichtung
der Rand- und Kernströmung, wobei eine höhere Einbindung der Konden
sationswärme, also ein geringerer Restanteil des äußeren Warmstromes,
erwartet wurde. Dies würde natürlich den Prozess vereinfachen, wäre
allerdings weniger einleuchtend als die Veranschaulichung mittels
Wirbelrohr.
Vorstehend ist ein denkbarer Ablauf einer Wärmetransformation mittels
Einrollprinzip geschildert. Die tatsächlichen Verhältnisse dürften in
der Wechselwirkung komplizierter sein und sind stufenweise in Abhängig
keit von Mengenaufteilung γ, Druckniveau und Druckgefälle in der Dü
se experimentell nach ihrer qualitativen Höhe zu ermitteln, um den op
timalen Sekundärdampfdruck sowie die optimale Mengenaufteilung γ zu
erhalten.
Für eine Fernwärmeerzeugung ist das vorstehende Konzept natürlich eben
falls entspr. einsetzbar. Auch könnte aus den verschiedensten Quellen
von Abfallwärme, Solarwärme u. a. Dampf erzeugt werden, der dann mit
tels vorstehenden Prinzips z. T. auf eine höhere Temperaturstufe
transformiert werden könnte zur jeweils gewünschten Umsetzung in Strom
und Wärme. Auch der Einsatz einer Wärmepumpe wäre bei Billigstrom dis
kutabel.
Besonders für Abwasserreinigung oder Meerwasserentsalzung ist vorste
hendes Verfahren geeignet, da bei den verschiedenen Verdampfungsstufen
das dort eingesetzte reine Kondensat zur Nutzung abgeführt und durch zu
reinigendes Wasser ersetzt werden könnte, von dem dann eine Restmenge
mit konzentrierten Verunreinigungen bzw. Salzwasser abzuschlämmen wäre.
Zur punktuellen Wassergewinnung in heißen trockenen Gebieten bietet das
Verfahren die Möglichkeit, je nach relativer Feuchtigkeit der nachts ab
gekühlten Luft durch Luftverdichtung mit anschließender Entspannung im
Wirbelrohr den Kaltluftstrom bis unter den Taupunkt abzukühlen, damit
Wasser auskondensiert. Ein Teil dieses Wassers kann dann tagsüber über
Brennspiegel mittels Sonnenwärme verdampft werden, wobei der über eine
Pumpe hergestellte Wasserdruck mit der erreichbaren Sattdampftemperatur
abzustimmen ist. Die aus dem Sekundärdampf mittels Turbine gewonnene
Energie wird dann auf einer Batterie gespeichert und zum nächtlichen An
trieb des Luftverdichters eingesetzt. Eventuell kann damit nachts auch
der Warmluftstrom zur Erzeugung von Dampf und Strom eingesetzt werden.
Da der Carnot-Wirkungsgrad bei dem vorliegenden Verfahren im Erfolgsfall
keine Begrenzung des Verstromungswirkungsgrades mehr darstellt, könnte
auch mit Wärmequellen tieferen Temperaturniveaus wie Solarenergie über
Brennspiegel wirtschaftlich Strom erzeugt werden. So würde bei neuen
Kraftwerken der teure Zwang zu hohen Frischdampfparametern entfallen,
Betriebssicherheit und Verfügbarkeit zunehmen und die Leistungsgröße
weniger abhängig sein von Kostendegression und somit freier wählbar
sein am Ort des Bedarfs, wo eine Abstimmung mit der Kapazität einer
Meerwasserentsalzungsanlage erfolgen kann, somit teure Stromübertra
gungsleitungen entbehrlich sind. Stattdessen wäre für die Verteilung
des entsalzten Meerwassers in das Landesinnere zu sorgen, was eine in
teressante ökologische Aufgabe darstellt.
Zur Veranschaulichung des Wärmeübergangs im Wirbelrohr wird auf den Be
trieb mit Druckluft gemäß anliegendem Artikel zurückgegriffen. Bei γ = 0,5
Kaltluftanteil am Gesamtstrom ist eine Temperaturspreizung um ca.
90°C (+60°C zu -30°C) meßbar. Der Kaltluftanteil könnte durch Wärme
übertragung um 70°C auf +40°C aufgeheizt werden, wobei der Warmluft
anteil von +60°C auf -10°C abkühlt. Aber selbst bei -30°C benötigt
der Kaltstromanteil zuviel Verdichtungsenergie und erfährt dadurch eine
zu hohe Aufheizung, was die erwähnte Wärmeübertragung und Nutzarbeit
verhindert.
Diese Verhältnisse wären bei Beschickung des Wirbelrohres mit Dampf in
sofern geändert, da als Kaltstromanteil Kondensat erwartet werden kann,
das nach Druckerhöhung durch den Warmstrom aufzuheizen ist. Wesentlich
ist dabei, daß die sekundäre Sattdampftemperatur oberhalb der Satt
dampftemperatur des primären Warmstromanteiles liegen müßte, was ex
perimentell zu bestätigen wäre, aber verständlich erscheinen dürfte.
Die Wärmeübertragung erfolgt durch die aufgeheizte primäre Heißdampf
phase. Dabei wäre auch festzustellen, mit welcher Temperatur der Warm
stromanteil das Wirbelrohr verläßt. Diese würde im vorher erläuterten
Fall bei Luftbeschickung -10°C betragen bei +40°C Kaltluftaustritt,
könnte also auch bei Dampf unterhalb der sekundären Sattdampftempera
tur liegen, darüber hinaus wäre aber ihre Höhe nicht theoretisch vor
aussagbar.
Zur Erläuterung der Ausführungen unter Anspruch 2 ist die Skizze eines
möglichen überschlägigen Schaltplanes beigelegt. Einige Richtwerte sind
eingetragen ohne Abstimmung in der Wärmebilanz. Hierfür müßten konkrete
Versuchsergebnisse vorliegen.
Da in der Turbine des als "Neuanlage" bezeichneten Teiles mit ca.
300÷400 kJ/Kg nur ein Teil jener Wärmemenge in Nutzleistung umgesetzt wird,
die als Kondensationswärme von mehr als 2200 kJ/Kg dem Prozeß über die
Wirbelrohraggregate zufließt, muß hier ein mehrfacher Durchlauf erfol
gen, die Dampfmenge also auf das etwa 6-fache (ca. 2200 kJ/Kg : 350 kJ/Kg)
der im ersten Durchlauf nach dem Start zirkulierenden Menge anwachsen.
Damit steigt natürlich auch die stark verlustbehaftete Kondensations
dampfmenge auf das etwa 6-fache von 25%, bezogen auf die Zudampfmenge
aus der Altanlage, und macht damit den Prozeß unwirtschaftlich.
Daraus ergibt sich die Frage, durch welche Maßnahmen der "Neuanlage"
die Kondensationsverluste verringert werden können. Dies wäre z. B.:
- 1. Geringerer Druckverlust für die einzelnen Wirbelrohrstufen (WR-Stufen), z. B. vom Druckverhältnis 3 auf 2. Jede dieser WR-Stufen kann aus einer Anzahl parallel geschalteten Wirbel rohre bestehen.
- 2. Damit wird die Erhöhung der Anzahl der WR-Stufen auf 4 oder mehr möglich. Bei n Stufen beträgt die Kondensationsdampfmenge bei etwa 0,07 bar, d. h. der Warmstromanteil aus der letzen WR-Stufe, GK = (1-γ)n, bezogen auf die Umlaufdampfmenge der Neuanlage bei Dauerbetrieb.
- 3. Verringerung des Warmstromanteiles (1-γ) am Gesamtstrom, z. B. von 50% auf 33%.
Den Werten analog der angeführten Skizze Fall A soll nun ein Konzept
gemäß Skizze B mit tendenziell geänderten Werten gegenübergestellt wer
den, wobei sich die Prozentsätze auf die Zudampfmenge aus der Altanlage
beziehen, die bei Nichtentnahme in den Kondensator strömen würde.
Als Drücke für die einzelnen WR-Stufen sind angenommen:
bei Fall A: p = 0,6/0,2/0,07 bar (s. Fig. 2)
bei Fall B: p = 0,56/0,28/0,14/0,07 bar (s. Fig. 3)
bei Fall Bi: p = 0,33/0,2/0,12/0,07 bar
im Fall Bi ist ein Staudruck pi für den Warmstromanteil von etwa einem Drittel des Druckverhältnisses im Wirbelrohr be rücksichtigt, wobei das Druckverhältnis etwa 1+(1-1/3) = 1,67 beträgt.
bei Fall A: p = 0,6/0,2/0,07 bar (s. Fig. 2)
bei Fall B: p = 0,56/0,28/0,14/0,07 bar (s. Fig. 3)
bei Fall Bi: p = 0,33/0,2/0,12/0,07 bar
im Fall Bi ist ein Staudruck pi für den Warmstromanteil von etwa einem Drittel des Druckverhältnisses im Wirbelrohr be rücksichtigt, wobei das Druckverhältnis etwa 1+(1-1/3) = 1,67 beträgt.
Für eine vierte Wirbelrohrstufe würde sich im Fall Bi4 ein
Eintrittsdruck von 1,67 × 0,33 = 0,55 bar ergeben.
Der Warmstromanteil wird von 50% auf 33% gesenkt.
Der Kondensationsstrom beträgt bei einem Warmstromanteil
1-γ und n WR-Stufen:
GK = (1-γ)n ca. 5-fach
im Fall A: GK, A2 = (1-0,5)2 = ¼ 125%
GK, A3 = (1-0,5)3 = ⅛ 63%
im Fall B: GK, B3 = (1-0,67)3 = 1/27 19%
im Fall Bi: GK, Bi4 = (1-0,67)4 = 1/81 6%
GK = (1-γ)n ca. 5-fach
im Fall A: GK, A2 = (1-0,5)2 = ¼ 125%
GK, A3 = (1-0,5)3 = ⅛ 63%
im Fall B: GK, B3 = (1-0,67)3 = 1/27 19%
im Fall Bi: GK, Bi4 = (1-0,67)4 = 1/81 6%
An den vorstehenden Beispielen zeigt sich die große Schwankungsbreite
der Kondensationsdampfmenge (hier 125% bis 6%), die maßgeblichen
Einfluß auf den Wirkungsgrad hat. Die gegenüber der Altanlage vermut
lich höhere Abdampfenthalpie wird dabei wenig ins Gewicht fallen.
Vorstehend sollen lediglich die Strukturen und Abhängigkeiten eines
möglichen Konzeptes von den verschiedenen Komponenten umrissen und
das weitgefächerte Wirkungsgradpotenzial ertastet werden, was es
mittels Versuche näher zu erfassen gilt.
Was z. B. das Druckverhältnis bzw. den Druckverlust einer WR-Stufe be
trifft, so ist an dem Beispiel des Wirbelsturmes aufgezeigt - vergl.
Artikel anbei -, daß keine Druckkomponente, sondern eine Sogkomponente
die Rotationsgeschwindigkeit erzeugt. Somit wäre keine Geschwindigkeits
erzeugung über Düsen mit Druckverlust nötig. bzw. könnte eine solche Sog
kraft unterstützend wirken und so den Druckverlust im WR mindern, wo
durch eine größere Anzahl von WR-Stufen in Reihe geschaltet werden könn
te. Dies würde die im Kondensator niederzuschlagende Abdampfmenge und
damit die abzuführende restliche Verlustwärme senken. Auch könnte hier
durch die in Anspruch 1 beschriebene ursprüngliche Vorstellung eines sich
selbst erhaltenden Wirbels eher zu erwarten sein.
Dies wäre verbunden mit einer Erhöhung des γ-Wertes (lt. Hilsch)
bzw. mit einer Verringerung des Warmstromanteiles, der im wesentlichen
als Wärmetransporteur betrachtet wird von der kondensierenden Phase zur
verdampfenden Phase des Kaltstromanteiles nach Druckerhöhung jenseits
der Rohrwand. Sofern dieser Sekundärdampf eine höhere Enthalpie aufweist
als der primäre (Satt)-dampf enthält nach Durchlaufen der Turbine und
Entwässerung, muß die überschüssige Kondensatmenge abgelassen werden,
welche gemeinsam mit Entwässerungen und Kondensatorabdampfmenge in der
Mengenbilanz die Frischdampfmenge der Altanlage im Normalbetrieb ergibt,
sobald die Mengenbalance der Neuanlage (Durchflußvielfaches) im Gleich
gewicht ist.
Auch sind die Parameter des Dampfkreislaufes der Neuanlage lediglich an
genommen und müßten experimentell angenähert werden, so Dampfdruck, mög
liche Überhitzung usw., was über eine Gefälleänderung auch das Dampf
vielfache (Umlaufzahl) der Neuanlage beeinflussen würde.
Als Turbinen für die "Neuanlage" könnten u. U. nach Atomausstieg die
Turbinen der dann stillgelegten Kernkraftwerke verwendet werden, deren
Dampfzustand von ca. 10 bar vor Niederdruckgehäuse bei Gleitdruckbe
betrieb entspr. anpassungsfähig wäre. Eine leichte Überhitzung könnte
eventl. durch Dampf höheren Druckes aus der als "Altanlage" deklarier
ten Vorschaltanlage oder auch durch die WR-Aggregate selbst erfolgen,
falls dort Überhitzungstemperaturen erreichbar sind.
Sollte mittels der WR-Aggregate ein für das Hochdruckgehäuse passender
Sattdampfdruck von ca. 60 bar bei Auslegung und entspr. niedriger bei
Teillast im Gleitdruckbetrieb annähernd zu realisieren sein, so könnte
auch dieser Turbinenteil für eine Wiederverwendung einbezogen werden.
Der diesen Turbinen zugeordnete höhere Massenstrom von ca. 1400 Kg/s
bei ca. 10 bar würde infolge der Vervielfachung der Durchsatzmengen
der "Neuanlagen" einer Zudampfmenge aus der Altanlage von ca. 250 Kg/s
entsprechen, also etwa einem 400 MW-Block.
Die Turbinenstufen der "Neuanlage" hinter dem Entnahmedruck für die
oberste WR-Stufe von z. B. 0,6 bar wären zu entfernen. Durch diese
verringerte Leistung im Vakuumgebiet sowie durch den Teillastbetrieb
der Hochdruckturbine sinkt die Leistung des 1300 MW-Generators ins
Teillastgebiet.
Allerdings ist eine Nachbarschaft einer fossilen Anlage zu einem KKW
nicht häufig gegeben. Dann wäre für das KKW eine fossile Vorschaltan
lage zu erstellen, was eine "maßgeschneiderte" Zuordnung ermöglichen
würde. Dadurch könnte die vorhandene Einbindung in das Stromverteilungs
netz übernommen werden. Die sich hierbei anbietende Alternative einer
dezentralen Stromerzeugung wäre dem gegenüberzustellen bzw. man könnte
in diese hineinwachsen.
Die Vielfalt der möglichen Wirbel ist in dem beiliegenden Artikel von
Prof. Dr. Harthun erörtert. Daher wird hier nicht weiter darauf einge
gangen. In welcher Form sich der eingangs beschriebene Wirbelstromver
lauf tatsächlich zeigt, bleibt Versuchen vorbehalten.
Als Anleitung zu Versuchen sind vorstehende Erörterungen zusammenge
stellt. Die möglichen Versuchsergebnisse können weitaus anders ausfal
len als erwartet. Hier sollte nur ein denkbares Konzept vorgelegt wer
den, um es stufenweise zu überprüfen und den Versuchsergebnissen anzu
passen. Dabei wird sich zeigen, inwieweit ein wirtschaftlicher Kraft
werksprozeß auf diesen Überlegungen aufgebaut werden kann.
Von Vorteil ist, daß eine Aussage über eine wirtschaftliche Nutzung
sich schon im Versuchsstadium herauskristallisiert ohne Errichtung
einer teuren Prototypanlage. Die anzuwendende Niederdrucktechnik ist
zudem kostengünstig und von geringem technischen Risiko. Da im Erfolgs
fall die resultierenden Vorteile bezüglich Umwelt (CO2) und Resourcen
offensichtlich sind, sollte dieses günstige Verhältnis von möglichem
Nutzen zu Aufwand ein Ansporn für Versuche sein.
Claims (6)
1. Wärmetransformationsprinzip mittels Wirbelaggregat, bei dem ein gas
förmiges Medium - vorzugsweise Wasserdampf - nach Druckentspannung
in einer Düse eine Umlenkung der Geschwindigkeit in eine Wirbelströ
mung erfährt, wobei sich radiale Temperaturzonen herausbilden mit ei
ner Erwärmung in der Randzone und Abkühlung mit Kondensation in der
Kernzone - ähnlich den Vorgängen in einem Tornado -, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kondensat nach Druckerhöhung in einer Pumpe das
Wirbelaggregat äußerlich umströmt, die Wärme der Randzone aufnimmt
und verdampft, wobei der Sattdampfdruck möglichst weit oberhalb des
Eintrittsdruckes vor Düse liegen sollte, soweit dies die Temperatur
erlaubt, damit dadurch Arbeitsgefälle für eine Turbine gewonnen wird,
wonach der Dampf wieder der Wirbelströmung zugeführt wird - wie ein
gangs erwähnt - zur Wiederholung der Trennung in verschiedene Tempe
raturzonen mit (Satt)-dampferzeugung, wobei schrittweise in mehreren
Durchläufen die transformierte Kondensationswärme in der Turbine ver
arbeitet wird, also weniger Wärme über den Kondensator und mehr in ge
änderter Form über den Generator abgeführt wird, wobei sich der innere
Wirbelkern und die äußere Wirbelzone in gleicher Achsrichtung bewegen,
gewissermaßen als Gleichstromprinzip.
2. Wärmetransformation mittels Wirbelrohrprinzip gemäß Fig. 1 - Gegen
stromverfahren mit Aufteilung des verwirbelten Mediums in einem Wirbel
rohr (WR) 1 in zwei Teilströme entgegengesetzter axialer Richtung, da
durch gekennzeichnet, daß statt Gas als Medium Dampf eingesetzt wird,
welcher am kalten Ende 2 als Kondensat austritt, nach Druckerhöhung in
einer Pumpe 3 einem Verdampfer 4 am heißen Ende zuströmt, dort verdampft,
und ähnlich dem Anspruch 1 als Dampf in einer Leitung 5 einer Turbine 6
zuströmt, von wo er nach Arbeitsleistung über eine Leitung 7 wieder in
den "Wälzbehälter" 1 eintritt, wobei die Aufteilung in kalten und war
men Anteil unter Berücksichtigung der gegenüber Gas infolge der Konden
sation weitaus größeren Wärmemenge erfolgen sollte, die dann an das
Kondensat nach dessen Druckerhöhung als Verdampfungswärme auf einem
höheren Sattdampftemperaturniveau übertragen wird.
3. Wirbelrohr (WR) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Wirbelrohrstufen in Reihe hintereinandergeschaltet werden, von denen
jede einzelne Stufe aus einer Anzahl parallel geschalteter kombinier
ter Wirbelbohr-Verdampfer-Einheiten bestehen kann, wobei der verblei
bende Warmstromanteil in der folgenden Stufe tieferen Druckes abermals
in einer Wirbelrohrstufe aufgeteilt wird, der Kaltstromanteil als Kon
densat nach Druckerhöhung wieder verdampft und der Warmstromanteil der
letzten Wirbelrohrstufe als Abdampfmenge im Kondensator niedergeschla
gen wird.
4. Wärmetransformationsprinzip gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Wärmequellen tieferen Temperaturniveaus wie Abfallwär
me, Solarwärme, Erdwärme usw. über das Wirbelstromprinzip zur Erzeu
gung von Strom und Heizwärme genutzt werden sowie zur wirtschaftli
chen Aufbereitung von Schmutz- und Salzwasser über Verdampfung, wo
bei auch über Wärmepumpen Wärme eingespeist werden kann, soweit das
Temperaturniveau dies wirtschaftlich zuläßt.
5. Wärmetransformationsprinzip gemäß Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in heißen trockenen Gebieten tagsüber die Solarwärme
über Brennspiegel zur Erzeugung von Strom genutzt wird, der als Spei
cherstrom nachts die abgekühlte Luft verdichtet, die nach Abkühlung
und Entspannung im Wirbelrohr einen Teil der Luftfeuchtigkeit auskon
densiert.
6. Wärmetransformationsprinzip mittels Wirbelströmung gemäß Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftreten von elektrischen
Aufladungen - vergleiche Blitze beim Tornado - die elektrische Ener
gie direkt abgezogen und einer Nutzung zugeführt wird.
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