DE19916581A1 - Lagerentlastung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lagerentlastung, bei der das Lager einen Außenring (10) und einen Innenring (11) umfaßt, die relativ zueinander rotieren und von denen der Außenring (10) im Lagergehäuse (12) und der Innenring (11) auf der Welle (13) angeordnet ist, und von denen der eine Ring relativ zu seiner Stützfläche axial beweglich und an der sich so ergebenden Bewegungsfläche eine Tasche (14) ausgebildet ist, in die zwecks Erleichterns der besagten axialen, etwa wärmeausdehnungsbedingten Bewegung ein Schmiermittelkanal (19) mündet. Die Tasche (14) wird gemäß der Erfindung von einem einen Teil der besagten Bewegungsfläche abgrenzenden Dichtungskreis (15) gebildet.
Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Lagerentlastung, bei der das
Lager einen Außenring und einen Innenring, die relativ zueinan
der rotieren, umfaßt, von denen der Außenring im Lagergehäuse
und der Innenring auf der Welle angeordnet ist, und von denen
der eine relativ zu seiner Stützfläche axial beweglich ist, wo
bei an der so entstehenden Bewegungsfläche eine Tasche ausgebil
det ist, in die sich zwecks Erleichterns der besagten, etwa
durch Wärmeausdehnung verursachten Axialbewegung ein Schmiermit
telkanal erstreckt.
Bei großen und stark belasteten Lagern ergeben sich auch zwi
schen den relativ zueinander beweglichen Teilen große Reibungs
kräfte. Solche Lager sind zum Beispiel die Preßwalzenlager in
Papiermaschinen. Besonders die bei Wärmeausdehnung der Welle
entstehende Reibung bildet bei Lagern, die eine freie axiale Be
wegung erlauben, ein Problem. Dieses Problem tritt nicht auf bei
hydrostatischen Lagern, weil bei ihnen oft auch zwischen Außen
ring und Lagergehäuse eine Schmierölschicht vorhanden ist. Dabei
kann sich dann das gesamte Lager im Lagergehäuse axial bewegen
und sich den Längen- und Winkelveränderungen der Welle anpassen.
Zum Verteilen des Schmiermittels dienen besondere Taschen.
Eine Erleichterung der Wärmeausdehnung bietet also bei den vor
genannten hydrostatischen Lagern kein Problem, während bei La
gern anderen Typs dafür keine einfachen Mittel zur Verfügung
stehen. Ist der Lagerinnenring drehbar, so ist der Lageraußen
ring gleitend und der Innenring straff ins Lagergehäuse einge
paßt. Die Wärmeausdehnung der Welle ist dann über eine relative
Bewegung zwischen Außenring und Lagergehäuse erfolgend vorgese
hen. Ist der Außenring drehbar, so ist die Wärmeausdehnung durch
eine relative Bewegung zwischen Wellenhals und Lagerinnenring
erfolgend vorgesehen. Große Reibungskräfte können jedoch die be
sagte Bewegung u. U. verhindern, wobei dann die Lagerelemente ho
hen Beanspruchungen ausgesetzt werden. Das Lager wird belastet
selbst wenn auf die Welle keine äußere axiale Last wirkt. Diese
zusätzliche Beanspruchung verringert die Lebensdauer des Lagers
und kann zu Beschädigung von Lagerteilen führen.
Mit dieser Erfindung soll eine Lagerentlastung geschaffen wer
den, die eine axiale, insbesondere durch Wärmeausdehnung be
dingte Bewegung der Welle trotz hoher Lagerbelastungen erlaubt.
Die kennzeichnenden Merkmale der Erfindung gehen aus den beige
fügten Patentansprüchen hervor. Die erfindungsgemäße Entlastung
befindet sich zwischen einem Lagerelement und seiner Stützfläche
und eignet sich für Lager verschiedenen Typs. Durch die Entla
stung werden die axial zueinander beweglichen Reibungsflächen
voneinander abgehoben, wodurch sich die Reibung verringert. Auf
diese Weise wird eine leichte axiale Bewegung erzielt und eine
unnötige Belastung des Lagers und seiner Befestigung vermieden.
Die erfindungsgemäße Entlastung basiert auf dem Einsatz von
Schmiermittel, ohne daß jedoch komplizierte Schmiermittelkanäle
dafür erforderlich wären. Außerdem kann die Entlastung entweder
durch kontinuierliche oder durch periodische Schmierung bewerk
stelligt werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beige
fügten Zeichnungen, die einige Ausführungsformen der Erfindung
zeigen, im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Lagergehäuse und die daran montierte, von
einer Dichtung gebildete erfindungsgemäße Tasche
von vorn betrachtet in axonometrischer Darstel
lung;
Fig. 2 das in den Kanal eingesetzte Ventil im Längs
schnitt;
Fig. 3 eine mit der erfindungsgemäßen Tasche ausgerü
stete Lagerausführungsform im Längsschnitt;
Fig. 4 die Ausführungsform aus Fig. 3 im Querschnitt.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung den Lagerbock 18 mit
dem Lagergehäuse 12, das die Stützfläche des Lageraußenringes 10
bildet. Bei dieser Ausführungsform ist das Lager außerdem im La
gergehäuse 12 axial beweglich, wobei zwischen Lagergehäuse 12
und Lageraußenring 10 eine Gleitfläche entsteht. Zur Entlastung
der axialen Bewegung hat das Lagergehäuse 12 eine Dichtung 16,
die zwischen Lagergehäuse 12 und Außenring 10 eine geschlossene
Tasche 14 bildet. Die eigentliche erfindungsgemäße Entlastung
wird durch in die Tasche einzuleitendes Schmiermittel bewirkt.
Allgemein wird die Tasche 14 gemäß der Erfindung von dem einen
Teil der Bewegungsfläche begrenzenden Dichtungskreis 15 gebil
det. Die Tasche befindet sich bevorzugt so auf der belasteten
Seite des Lagers, daß die Taschenmittellinie mit der Lager
last-Mittellinie zusammenfällt.
Der Dichtungskreis 15 wird von der Dichtung 16 gebildet, die
hier in Nuten 17, die in die Innenfläche des Lagergehäuses 12
eingearbeitet sind, sitzen. In Fig. 1 ist die Dicke der Dich
tung 16 im Vergleich zu den übrigen Konstruktionsteilen aus An
schaulichkeitsgründen übertrieben dargestellt. Da der Außenring
10 und das Lagergehäuse nicht gegeneinander rotieren, gibt es
auch kein Problem infolge Abnutzung der Dichtung 16. Die Nuten
17 sind außerdem so tief gearbeitet, daß die Dichtung 16 bis auf
Niveau des Lagergehäuses 12 hineingedrückt werden kann. Somit
wird die Dichtung 16, leert sich die Tasche 14, nicht zerstört,
selbst wenn der Außenring 10 das Lagergehäuse 12 berührt. Im
Bedarfsfall wird die Rotation des Außenringes 10 im Lagergehäuse
12 blockiert.
In Anwendungen, bei denen die Achse rotiert, sind die Nuten ent
weder am Lagergehäuse oder am Außenring angeordnet. Rotiert die
Lagerschale, werden die Nuten entweder an der Achse oder am In
nenring angeordnet. Allgemein wird die Entlastung zwischen dem
nicht rotierenden Lagerteil und seiner Gegenfläche verwirklicht,
wobei dann geringer Dichtungsverschleiß und Fettverbrauch ge
währleistet sind.
In die Tasche 14 wird über einen in den Lagerbock 18 eingearbei
teten Kanal 19 unter Hochdruck stehendes Schmiermittel geleitet.
Als Schmiermittel dient bevorzugt Schmierfett, weil dieses bei
schwer belasteten Lagerflächen seine Schmierfähigkeit besser als
andere Schmiermittel bewahrt. Beim Zuführen von Fett strebt die
Dichtung 16 gegen die Oberfläche des Außenringes 10 zu drücken,
was die Dichtwirkung erhöht und somit den Fettverbrauch redu
ziert. Außerdem ist man bestrebt, durch möglichst große Oberflä
che der Tasche eine ausreichende Hubkraft zu gewährleisten. So
erstreckt sich denn die Tasche 14 in Längsrichtung der
Welle/Achse 13 über 60 bis 90%, bevorzugt über 70 bis 80%, der
in Wellenrichtung gemessenen Länge der Bewegungsfläche. Gleich
zeitig deckt sie in Umfangsrichtung im wesentlichen den gesamten
belasteten Bereich des Bewegungsflächenquerschnitts (Fig. 4).
Der Kanal 19 mündet in die Mitte der Tasche 16, im wesentlichen
an der vertikalen Mittellinie der Welle 13. Dabei reicht die
Spindel 21 des am Ende des Kanals 19 angeordneten, in Fig. 2
dargestellten Ventils 20 zuerst an die Oberfläche des Außenrin
ges 10, weil ja die Bewegung der Welle 13 und damit auch des Au
ßenringes 10 in Richtung der Lagerkraft, in diesem Fall im we
sentlichen vertikal, verläuft. Das Ventil 20 ist außerdem so
eingerichtet, daß es sich, drückt die Spindel 21 nach innen,
öffnet. Gleichzeitig verteilt der mittig angeordnete Kanal 19
das Fett gleichmäßig in die Tasche 14. Mit dem unter Hochdruck
stehenden Fett werden die Gegenflächen auf der belasteten Seite
auseinander gehalten, wodurch sich die Reibung verringert. Bei
der Entlastung kommt also keine Ölumlaufschmierung zum Einsatz,
sondern ein statisches Fettpolster. Der Druck in der Tasche 14
wird entweder durch ständige Fettzufuhr oder mit dem im Kanal 19
angeordneten Rückschlagventil 22 aufrechterhalten. Die Fettzu
führung erfolgt mit einer dafür passenden Einrichtung, mit der
in der Tasche 14 ein ausreichend hoher Druck erzielt wird.
Das Ventil 20 ist also so konstruiert, daß es die Fettzufuhr mit
Erreichen der gewünschten Fettschichtdicke unterbricht. Dabei
kann die Fettzufuhr in den Kanal 19 kontinuierlich erfolgen,
ohne daß die Tasche 14 zu stark belastet wird. Das federbela
stete Ventil 20 befindet sich denn normalerweise auch in
ZU-Stellung. Andererseits verhindert das außerdem zum Kanal 19 ge
hörende Rückschlagventil 22 ein Entweichen von Fett aus der Ta
sche 14 über den Kanal 19, so daß der Druck in der Tasche 14 er
halten bleibt. Bei allmählichem Nachlassen des Druckes infolge
Fettverbrauchs bleibt an der Gleitfläche dennoch eine Fett
schicht erhalten, die die Reibung wesentlich reduziert.
In Fig. 3 ist die Gleitlageranwendung (spherical plain bearing)
bei einer Papiermaschinen-Preßwalze gezeigt. Neben der Entla
stung zwischen Lagergehäuse 12 und Außenring 10 ist bei dieser
Ausführungsform auch zwischen den Gleitflächen des Gleitlagers
eine Entlastung vorhanden. Mit dieser Lösung wird die eine Win
kelabweichung der Welle 13 ermöglichende Verdrehung des Innen
ringes 11 erleichtert. In Fig. 3 bestehen die an den Enden der
Kanäle 19 und 27 angeordneten Rückschlagventile 22 aus Schmier
nippeln. Fett wird in die Taschen 14 und 23 in bestimmten Zeit
abständen nachgefüllt, jedoch ist auch eine kontinuierliche
Druckschmiermittelzufuhr möglich. Zu dieser Ausführungsform ge
hören auch (nicht dargestellte) erfindungsgemäße Ventile zur
Verhinderung von Überfüllung. Der Lagerbock 18 hat außerdem nor
male, durch Bolzen 24 befestigte Stirnwände 25 mit Dichtungen
26. Auch bei anderen Gleitlagern als dem hier dargestellten kann
zwischen Außenring und Innenring eine entsprechende Tasche aus
gebildet sein, in die ein mit Ventilen versehener Kanal mündet.
In Fig. 4 ist die vorangehend beschriebene Lagerausführungsform
im Querschnitt gezeigt.
In dieser Schrift ist als zweites Ausführungsbeispiel ein Gleit
lager angeführt, jedoch kann die erfindungsgemäße Lagerentla
stung auch auf Lager anderen Typs angewendet werden. Die Anord
nung der Nuten kann bei den verschiedenen Anwendungen variieren,
jedoch gestalten sich die hier beschriebenen Ausführungsformen
in der Herstellung vorteilhaft. Die Anordnung der Kanäle kann
hingegen freier erfolgen. Bei Einarbeitung der Nuten in den La
gerbock können gewöhnliche Lager eingesetzt werden. Die Montage
des Lagers kann dann ohne zusätzliche Bearbeitung erfolgen. Auch
wird auf diese Weise eine möglichst große Tasche erzielt. In
Verbindung mit dem Auswechseln des Lagers ist auch ein Auswech
seln der Dichtungen möglich.
Claims (11)
1. Lagerentlastung, bei der das Lager einen Außenring (10) und
einen Innenring (11) umfaßt, die relativ zueinander rotieren und
von denen der Außenring (10) im Lagergehäuse (12) und der Innen
ring (11) auf der Welle (13) angeordnet ist und von denen der
eine Ring relativ zu seiner Stützfläche axial beweglich und an
der sich so ergebenden Bewegungsfläche eine Tasche (14) ausge
bildet ist, in die zwecks Erleichterns der besagten axialen,
etwa wärmeausdehnungsbedingten Bewegung ein Schmiermittelkanal
(19) mündet, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (14) von
einem einen Teil der besagten Bewegungsfläche abgrenzenden Dich
tungskreis (15) gebildet wird.
2. Entlastung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Tasche (14) in Längsrichtung der Welle (13) über eine
Strecke von 60 bis 90 Prozent, bevorzugt von 70 bis 80 Prozent
der in Wellenrichtung (13) gemessenen Länge der Bewegungsfläche
erstreckt und in Umfangsrichtung im wesentlichen die gesamte be
lastete Hälfte des Bewegungsflächenquerschnittes deckt.
3. Entlastung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtungskreis (15) aus einer Dichtung (16) besteht, die
in Nuten 17, die an der Bewegungsfläche ausgebildet sind, einge
paßt ist.
4. Entlastung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nuten (17) der Bewegungsfläche entweder am Lagergehäuse (12)
oder am Außenring (10) angeordnet sind.
5. Entlastung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nuten der Bewegungsfläche entweder an der Welle (13) oder am In
nenring (11) angeordnet sind.
6. Entlastung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem in die Tasche (14) mündenden Ende des
Kanals (19) ein Ventil (20) vorhanden ist, das mit Erreichen der
gewünschten Schmiermittelschichtdicke die Schmiermittelzufuhr
unterbricht.
7. Entlastung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das federbelastete Ventil (20) normalerweise in ZU-Stellung be
findet und sich mit Hineindrücken der Spindel (21) des Ventils
(20) öffnet.
8. Entlastung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Ventil (20) im wesentlichen an der vertikalen Mit
tellinie der Welle (13) in der Mitte der Tasche (14) befindet.
9. Entlastung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zu dem Kanal (19) ein Rückschlagventil (22)
gehört, das ein Abwandern von Schmiermittel aus der Tasche (14)
über den Kanal (19) verhindert.
10. Entlastung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in Gleitlagern, insbesondere in Gelenklagern
(spherical plain bearing), zwischen dem Außenring (10) und dem
Innenring (11) eine zweite Tasche (23) vorhanden ist, in die ein
zweiter mit Ventil (22) bestückter Kanal (27) mündet.
11. Entlastung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schmiermittel Schmierfett dient.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: METSO PAPER, INC. (REG.NO. 763281), HELSINKI, FI |
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