DE19915352A1 - Aerosol bildendes Löschmittel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Aerosol bildendes Löschmittel und Verfahren zu seiner Herstellung

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Aerosol bildendes, festes Löschmittel und Verfahren zu seiner Herstellung. Es ist die Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln ein freonfreies Löschmittel, das aus Oxydationsmitteln der Typen Kaliumnitrat und/oder Kaliumperchlorat, Brennstoff und Zutaten zusammengesetzt ist, zu schaffen, das transportsicher und ökologisch einwandfrei ist, keine korrodierenden Wirkungen hat, nicht zu Schäden durch große Flammentwicklung führt und äußerst wirksam in seiner Anwendung ist. Die Erfindung besteht darin, daß das Löschmittel DOLLAR A 65 bis 80% Kaliumnitrat KNO¶3¶, ggf. Kaliumperchlorat KCl0¶4¶, oder ihrer Mischung, DOLLAR A 10 bis 12% wasserstofflosen Brennstoff und DOLLAR A 25 bis 8% eines Regulators der Brenngeschwindigkeit enthält (% = Gewichtsprozent). DOLLAR A Die Wirkung dieses Löschmittels ist sehr effektiv. Dabei hat es eine auf 600 DEG C herabgesetzte Entzündungstemperatur und ist einfach herzustellen, wobei man die bestimmte Reihenfolge des Einbringens der einzelnen Zutaten einhalten muß. Das Lagern und die Arbeit mit dem Löschmittel sind sehr einfach und sicher.

Description

Die Erfindung betrifft ein Aerosol bildendes, festes Löschmittel und Verfahren zu seiner Herstellung.
Wegen des Verbots der Herstellung von Freon werden in­ tensiv Verfahren zur Herstellung alternativer Löschmit­ tel gesucht, die nicht nur gleich effektiv, sondern auch umweltfreundlicher als die früheren Löschmittel sein sollen. Zu diesen alternativen Löschmitteln kann man auch Aerosole rechnen, die beim Verbrennen speziell zusammengesetzter Löschmittel gebildet werden.
Das Prinzip ihrer Wirkung besteht darin, daß man je nach der Größe und dem Ort des Feuers eine entsprechen­ de Menge des festen Löschmittels benutzt, das bisher in verschiedenen Größen und Verpackungen erzeugt und gela­ gert wird. Däs Löschmittel wird entzündet (z. B. mit einem Funken, einem Streichholz, einem brennenden Ge­ genstand, einem Schlag . . .) und dann läßt man es seine Wirkung in einem brennenden, insbesondere geschlossenen Raum ausüben. Es kommt zu einer schnellen Aerosolent­ wicklung, wodurch der Sauerstoff dem brennenden. Raum entzogen wird. Das Feuer wird oft bis zum völligen Er­ löschen erstickt. Die nachfolgende Arbeit der Feuerwehr besteht aus dem Beendigen der Löscharbeiten, Beschau und Sicherstellung der Brandstätte und der Aufräumung, die größtenteils nur mit Wasser vorgenommen zu werden braucht.
Aerosol entwickelnde Löschmittel sind immer mehr wegen ihrer einfachen Handhabung, ihrer, hohen Effektivität bei der Anwendung und ihrer hohen Wirksamkeit in einem breiten Temperaturspektrum im gelöschten Raum beliebt. Ein großer Nachteil ihrer Anwendung besteht aber darin, daß die bisher bekannten Aerosol entwickelnden Lösch­ mittel eine große Menge von oxydierenden Stoffen und besonders Brennsubstanzen in Form von Kohlenwasserstof­ fen enthalten, was manchmal bei ihrer Anwendung nach­ träglich Schäden mit sich bringt. Sie haben nämlich eine hohe Temperatur der Flammenentzündung (bis 2600°C), die Flamme ist diffus und kann im Anfangsstadium des Löschens auch zu einem größeren Schaden durch das Feuer beitragen. Überdies ist die entzündete Flamme oft ziemlich hoch und kann Gegenstände in der Nähe des Löschmittels anzünden, die vor dem Löschen nicht brann­ ten. Wegen des hohen Gehaltes von brennbaren Stoffen in den bisher benutzten Löschmitteln muß man bei der Mani­ pulation mit diesen größte Vorsicht walten lassen, da­ mit es nicht zu einer Selbstentzündung oder gar zu einer Explosion kommt. Ein weiterer Nachteil der Pul­ verlöschmittel dieser Art ist es, daß sie während des Lagerns zusammengedrückt werden, was eine Senkung ihrer Wirksamkeit und Einsatzfähigkeit mit sich bringt und öftere Kontrollen erfordert.
Aus dem russischen Patent 20 80 137 sind Aerosol ent­ wickelnde Löschmittel auf der Basis von Mischungen aus Kaliumperchlorat KClO4, Kohlenwasserstoff enthaltenden Brennstoffen der Typen Polyuretan oder Butadienkau­ tschuk oder Epoxydharz und eines Katalysators bekannt. Auch wenn sie bereits eine niedrige Flamme besitzen, ist ihre Entzündungstemperatur hoch und liegt bei bis zu 2600°C. Auch durch ein anderes russisches Patent (Nr. 20 76 761) ist das Benutzen eines ähnlichen Lösch­ mittels auf der Basis von Kaliumnitrat KNO3, Kohlenwas­ serstoffen der Typen Polyuretan oder Butadienkautschuk oder Epoxydharz und Zusatzstoffen bekannt, das wiederum mit hohen Flammen bei hoher Temperatur brennt und eine hohe Entzündungstemperatur aufweist.
Nach der russischen technischen Norm TU 080-192-33-91 wird ein Löschmittel auf der Basis von 12% Masse Ther­ moplast Divinylstyren benutzt, das weiterhin 12% M. Phenolformaldehyd, 51% M. Kaliumnitrat KNO3, 25% M. Ka­ liumperchlorat KClO4 und bis 100% M. technologische Zu­ satzstoffe enthält. Beim Brennen dieses Löschmittels entstehen Dispersionsstoffe, die das Feuer löschen. Dieses Löschmittel wird in Form einer festen Mischung benutzt, die durch eine Pressung der Basismasse bei 100°C und mehr gewonnen wird. Nachteile dieses Lösch­ mittels bestehen darin, daß man die Geschwindigkeit des Brennens, mit oder ohne Katalysator, nicht regulieren kann und daß es einen niedrigeren Alpha-Koeffizient von 0,6 hat, so daß die Brennprodukte nicht oxydieren, in denen bis zu 40% Wasserstoff und Kohlenstoffoxyde ver­ bleiben und bei deren Reaktion in die Luft und ins Was­ ser Kohlenstoffoxyd entweicht, wobei eine große diffuse Flamme (0,5 bis 1,0 m) entsteht. Es müssen spezielle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden und das Lösch­ mittel kann nur in kleinen Mengen benutzt werden.
Analog ist nach dem russischen Patent Nr. 208 55 16 ein Aerosol bildendes Löschmittel bekannt, das einen Alpha- Koeffizienten in der Toleranz von 0,8 bis 1,0 hat und aus 13,5 bis 20 Gewichts-% Kohlenwasserstoff-Brenn­ stoff, Bindemittel des Typs Polyuretan oder Butadien­ kautschuk oder Epoxydharz, aus einem Oxydationsmittel der Typen Kaliumperchlorat KClO4 oder Kaliumnitrat KNO3 oder ihrer Mischung von 70 bis 82 Gewichts% und aus speziellen Zutaten in einer Menge von 5 bis 10%, unter diesen auch dem Katalysator Kupferoxyd, zusammengesetzt ist. Dieses Löschmittel ermöglicht es, die Brennge­ schwindigkeit zu beherrschen und setzt genügend reine Produkte frei, in denen Wasserstoff (2 bis 5%) und Kohlenstoffoxyde (12 bis 18%) überwiegen, so daß wie­ derum eine diffuse Flamme entsteht, deren Entflammungs­ temperatur hoch ist und bei 2500 bis 2700°K liegt. Die Zusammensetzung des Löschmittels ist die Ursache für Änderungen während des Lagerns in Behältern, was auch die Auswahl der Fertigungsmaterialien der Behälter (Ge­ neratoren) beeinflußt.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik und insbesondere der Aerosol bildenden Lösch­ mittel, die aus Oxydationsmitteln der Typen Kalium­ nitrat und/oder Kaliumperchlorat, Brennstoff und Zuta­ ten zusammengesetzt sind. Es ist die Aufgabe der Erfin­ dung, mit einfachen Mitteln ein freonfreies Löschmittel zu schaffen, das transportsicher und ökologisch ein­ wandfrei ist, keine korrodierenden Wirkungen hat, nicht zu Schäden durch große Flammentwicklung führt und äußerst wirksam in seiner Anwendung ist.
Die Erfindung besteht darin, daß das Löschmittel
65 bis 80% Kaliumnitrat KNO3, ggf. Kaliumperchlorat KClO4, oder ihrer Mischung,
10 bis 12% wasserstofflosen Brennstoff und
25 bis 8% eines Regulators der Brenngeschwindigkeit
enthält (% = Gewichtsprozent).
Besonders gute Erfahrungen konnten mit dem erfindungs­ gemäßen Löschmittel gemacht werden, wenn es
68 bis 73% Kaliumnitrat KNO3 ggf. Kaliumperchlorat KClO4, oder deren Mischung,
10,5 bis 11% wasserstofflosen Brennstoff des Typs Ruß und
21,5 bis 16% eines Regulators der Brenngeschwindigkeit des Typs Magnesiumkarbonat MgCO3
enthält.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn das Löschmittel
70% Kaliumnitrat KNO3
10% Ruß und
20% Magnesiumkarbonat MgCO3
enthält.
Erfindungsgemäß besteht das Verfahren der Herstellung dieses Löschmittels darin, daß in eine Mischeinrichtung der entsprechende Anteil des Oxydationsmittels einge­ legt wird, zu diesem wird die entsprechende Menge des Regulators der Brenngeschwindigkeit beigefügt, dann wird in die Mischung Wasser im Verhältnis von 1 Teil Wasser (in Litern) zu 5 Teilen der gemischten Mischung (in kg) eingegossen. Das Wasser läßt man dann gründlich in die Mischung einsickern. Das Mischen wird fortge­ setzt bis eine einheitliche homogene Mischung entsteht und in diese feuchte homogene Mischung wird die ent­ sprechende Menge von wasserstofflosen Brennstoff ein­ gefügt, wiederum wird gründlich gemischt und die ent­ standene feuchte Mischung wird nach dem Mischen bei einer Temperatur von 18 bis 23°C gepreßt und so zum Löschmittel in seiner endgültigen Form verarbeitet. Nach einem ggf. freien Trocknen wird es in eine Alumi­ nium- oder Kunststoffolie eingepackt und zur Anwendung gebracht oder in einem Lager eingelagert.
Das Herstellungsverfahren des Löschmittels kann auch so verlaufen, daß in die Mischeinrichtung die entsprechen­ de Menge des Oxydationsmittels eingefügt wird, zu die­ sem wird Wasser im Verhältnis 1 Teil Wasser zu 5 Teilen Löschmittel eingegossen und nach dem Einsickern wird gründlich gemischt. In diese Mischung wird die entspre­ chende Menge des Regulators der Brenngeschwindigkeit eingelegt und ordentlich gemischt, der entstandenen ho­ mogenen Mischung wird die entsprechende Menge des was­ serstofflosen Brennstoffes beigefügt und wiederum or­ dentlich gemischt. Nach der Bildung einer feuchten ein­ heitlichen Mischung werden bei einer Temperatur von 18 bis 23°C flache Löschmittelgebilde gepreßt, die nach dem freien Trocknen in z. B. Kunststoff- oder Aluminium­ folien eingepackt und zur Verwendung bereitgestellt werden.
Ein Vorteil des erfinderischen Löschmittels besteht da­ rin, daß während des kontinuierlichen Brennens keine hohe Temperatur entsteht. Diese liegt bei etwa 600°C. Ein weiterer Vorteil ist ein wesentlich niedrigerer Verbrauch des Löschmitteis für das Löschen eines Feuers in einem bestimmten Raum als der Verbrauch bei bisher bekannten Löschmitteln von entsprechenden Typen. We­ sentlich wird das Entstehen von gesundheitsschädigenden Stoffen herabgesetzt, denn es wurde überzeugend fest­ gestellt und deklariert, daß bei einem einmaligen oder mehrmaligen Hautkontakt das erfinderische Löschmittel keine Reize hervorruft und keine sensibilen Einwirkun­ gen aufweist. Auch toxikologische Einwirkungen bei der Inhalation wurden nicht festgestellt, es reizt nur ent­ sprechend und vorübergehend die Schleimhaut und die Augen. Das Löschmittel wurde nach der russischen Norm in die 4. Klasse der Brennbarkeit eingereiht. Unter der VoraussetzUng, daß das Löschmittel vor ungünstigen atmospherischen Einwirkungen, besonders vor Feuchte und Wärme, geschützt ist, wird eine 10jährige Lagerzeit garantiert. Hygienisch-toxikologische Messungen der Einwirkungen nach dem Gebrauch des erfinderischen Löschmittels wurden an Mäusen und Ratten durchgeführt und es wurde im wesentlichen seine Unschädlichkeit bei Kontakten mit lebenden Organismen nachgewiesen.
Prophylaktische Bedingungen
Im Falle einer Selbstentzündung des Löschmittels und bei Bränden in geschlossenen Räumen wird eine Evaku­ ierung der Menschen und eine Durchlüftung der Räume empfohlen. In unumgänglichen Fällen eines längeren Aufenthaltes in der Zone der Brennprodukte ist es zu empfehlen, individuelle Schutzmittel der Atemorgane und der Augen zu benutzen (die Gasmaske der Marke M). Eine Beseitigung der beim Einsatz entstehenden Produkte wird beim Aufräumen der Räume nach dem Erlöschen des Brandes mit Wasser vorgenommen.
Mit dem erfindungsgemäßen Löschmittel wurden mit Erfolg brennbare Flüssigkeiten, z. B. Maschinenöl, Benzin, Aze­ ton, aber auch Erzeugnisse aus technischem Gummi, Kunststoffen, Holz oder Textilien gelöscht. Es ist zweckmäßig, einen 25 cm Abstand von allen möglichen brennbaren Elementen, einschließlich Tragkonstruktio­ nen, beim Einsatz des erfindungsgemäßen Löschmittels einzuhalten.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Löschmittels ist sowohl seine Transportsicherheit als auch die ei­ gentliche Arbeit mit diesem Löschmittel, denn eine Selbstentzündung oder Explosion ist nicht zu befürch­ ten. Man sollte das Löschmittel nicht schlagen und Temperaturen von über 50°C aussetzen; oder es umge­ kehrt in feuchter Umgebung lagern. Beim Löschen eines Brandes ist es zweckmäßig, im zu löschenden Raum die Fenster, Türen oder andere Öffnungen zu schließen und den Raum zu verlassen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Löschmittels besteht darin, daß es nicht ökologische Schadstoffe freimacht, die die Ozonschicht der Erde beeinflussen könnten, weiterhin besitzt es keinen unter Druck ste­ henden Anteil, hat ein viel höheres Löschvermögen als andere Löschmittel, enthält keine die Materialkorrosion ermöglichenden und unterstützenden Stoffe, was seine einfache Anwendung und auch den Transport verbessert und die Herstellungskosten des Löschmittels und auch seiner Verpackung verbilligt.
Das erfindungsgemäße Löschmittel wird auf einfache Art und Weise hergestellt. In der Mischeinrichtung wird zunächst eine entsprechende Menge des Oxydationsmit­ tels, insbesondere des Kaliumnitrates, mit der entspre­ chenden Menge des Regulators der Brenngeschwindigkeit, insbesondere dem Magnesiumkarbönat, vermischt, dann wird in die entstandene Mischung eine entsprechende Menge Wasser gegossen, vorzugsweise im Verhältnis von 1 l Wasser zu 5 kg der gemischten Masse. Nach dem Einsic­ kern des Wassers wird bei ständigem Mischen eine feuch­ te homogene Mischung erreicht, zu der wiederum während stetigem Mischen eine bestimmte Menge eines wasser­ stofflosen Brennstoffes, besonders Ruß, beigefüt wird. Nach der Bildung einer einheitlichen feuchten Mischung werden verschiedene Formen des fertiggestellten Lösch­ mittels ausgepreßt, das dann einfach in ein Lager bis zur Anwendung transportiert wird. Es gibt aber eine unbedingte Voraussetzung für das angeführte Verfahren: die Folge der Zugabe der einzelnen Komponente ist ein­ zuhalten. Die ganze Löschmittelherstellung verläuft bei üblichen Temperaturen von 18 bis 23°C.
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Einfach­ heit und Sicherheit, überdies wird Abfallmaterial ver­ arbeitet und die eigentliche Herstellung ist umwelt­ freundlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Herstel­ lung anderer Typen bekannter Löschmittel, die Aerosol entwickeln, angewendet werden, und die z. B. Chlorate oder Kaliumperchlorate und einen Katalysator anstatt des Brennregulators oder Kohlenstoffbrennstoffes ent­ halten.
Die folgenden Beispiele der Zusammensetzung des Lösch­ mittels belegen das erfindungsgemäße Verfahren, ohne es einzuschränken.
Beispiel 1 Verfahren I
In die Mischeinrichtung wird 70 kg Kaliumnitrat KNO3 eingefüllt, 20 kg Magnesiumkarbonat MgCO3 zugegeben, gemischt und 20 l Wasser zugegossen. Das Wasser läßt man in die Mischung einsickern. Dann wird wieder or­ dentlich gemischt. In die einheitliche feuchte Mischung wird 10 kg Ruß zugegeben und wiederum wird gründlich gemischt und die entstandene homogene Mischung bei einer üblichen Temperatur von 18 bis 23°C z. B. in fla­ che Gebilde gepreßt, die bei einer vorteilhaften Dicke von 20 mm die Form von runden, ovalen, elliptischen oder quadratischen Tabletten haben. Man kann auch be­ liebige Preßlinge von 5 mm bis 1,0 m Dicke herstellen. Die Form ist der Speicherform (Generatorform) angepaßt. Die Preßlinge werden frei getrocknet, in eine vor Feuchte schützende Folie eingepackt und dann gelagert. Unmittelbar vor der Anwendung wird die Verpackung ent­ fernt, das Löschmittel entzündet und in den zu löschen­ den Raum plaziert, der dann geschlossen wird. Das ent­ stehende Aerosol, das insbesondere Wasserdampf, Kohlen­ stoffoxyde und Brenninhibitoren, d. h. Kaliumbikarbonat K2CO3, Kaliumchlorid KCl oder ihre Mischung enthält, löscht das Feuer.
Verfahren II
In die Mischeinrichtung wird 70 kg Kaliumnitrat KNO3 eingefüllt, zu diesem 20 l Wasser zugegossen und ge­ mischt. In die Mischung wird 20 kg Magnesiumkarbonat MgCO3 zugegeben, ordentlich gemischt und in die ein­ heitliche Mischung wird noch 10 kg Ruß zugegeben. Nach einem gründlichen Mischen wird die feuchte homogene Mischung in flache Preßlinge gepreßt, die 20 mm dick sind. Weiter wird die Tätigkeit gleich dem Verfahren I fortgesetzt.
Beispiel 2
Die im Beispiel 1 angeführten Verfahren I und II wurden in weiteren Varianten dieses Verfahrens bereitgestellt und geprüft, die Zusammensetzung und die Charakteristik der Löschmittel sind in der Tabelle 1 angeführt.
Die Erfinder haben eine große Menge der erfindungsge­ mäßen Löschmittelmuster verschiedener Zusammensetzung hergestellt und geprüft, ein Teil davon ist in der Ta­ belle 1 zusammengefaßt. Aus dieser ergibt sich eindeu­ tig, daß die optimalen Eigenschaften das erfinderische Löschmittel der folgenden Zusammensetzung hatte:
70% Masse Kaliumnitrat KNO3
10% Masse Ruß
20% Masse Magnesiumkarbonat MgCO3.
Dieses Löschmittel hat einen Löscheffekt von etwa 30 Minuten, eine geeignete Brenngeschwindigkeit, eine niedrige Flamme und eine niedrige Entzündungstempera­ tur.
Die Erfindung betrifft somit ein Aerosol erzeugendes Löschmittel, das größtenteils aus Kaliumnitrat oder Kaliumperchlorat oder deren Mischung, Ruß und Magne­ siumkarbonat zusammengesetzt ist und dessen Löscheffekt etwa 30 Minuten dauert. Das Löschmittel wird besonders in überwiegend geschlossenen Räumen eingesetzt, z. B. in Fabrikanlagen, Garagen oder in Haushalten, da es seine einfache Herstellung und Handhabung ermöglicht, ver­ schiedene Größen von Packungen mit großen Anwendungs­ möglichkeiten bereitzustellen.
Die Wirkung dieses Löschmittels ist sehr effektiv. Da­ bei hat es eine auf 600°C herabgesetzte Entzündungs­ temperatur und ist einfach herzustellen, wobei man die bestimmte Reihenfolge des Einbringens der einzelnen Zutaten einhalten muß. Das Lagern und die Arbeit mit dem Löschmittel sind sehr einfach und sicher.
Tabelle 1

Claims (6)

1. Aerosol erzeugendes Löschmittel, zusammengesetzt aus einem Oxydationsmittel der Typen Kaliumnitrat und/oder Kaliumperchlorat, Brennstoff und Zusatz­ stoff, dadurch gekennzeichnet, daß es
65 bis 80% Kaliumnitrat KNO3 oder Kaliumperchlo­ rat KClO4 oder ihrer Mischung,
10 bis 12% wasserstofflosen Brennstoff und
25 bis 8% eines Brenngeschwindigkeitsregulators
enthält (% = Gewichtsprozent).
2. Löschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
68 bis 73% Kaliumnitrat KNO3 oder Kaliumperchlorat KClO4 oder ihrer Mischung,
10,5 bis 11% wasserstofflosen Brennstoff des Typs Ruß und
21,5 bis 16% eines Brenngeschwindigkeitsregulators des Typs Magnesiumkarbonat MgCO3
enthält.
3. Löschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
70% Kaliumnitrat KNO3
10% Ruß und
20% Magnesiumkarbonat MgCO3
enthält.
4. Herstellung eines Aerosol erzeugenden Löschmit­ tels, zusammengesetzt aus einem Oxydationsmittel der Typen Kaliumnitrat und/oder Käliumperchlorat, Brennstoff und Zusatzstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Mischeinrichtung eine entsprechen­ de Menge des Oxydationsmittels hineinlegt, zu die­ sem eine entsprechende Menge des Brenngeschwindig­ keitregulators zufügt, worauf man in die Mischung Wasser in einem Verhältnis von 1 Teil Wasser (in Litern) zu 5 Teilen der gemischten Mischung (in kg) gießt und es gründlich einsickern läßt, wobei die entstandene Mischung bis zum Erhalt einer ein­ heitlichen, feuchten homogenen Masse gemischt wird, wonach in diese Masse eine entsprechende Menge des wasserstofflosen Brennstoffes zugegeben wird, das Mischen bis zum Entstehen einer wiederum feuchten, homogenen Mischung fortgesetzt wird, die dann in die endgültige Form des Löschmittels ver­ arbeitet wird, das frei getrocknet und in eine wasserdichte dünne Hülle eingehüllt wird, wobei man alle Verfahrensschritte bei einer Temperatur von 18°C bis 23°C durchführt.
5. Herstellungsverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Mischeinrichtung eine entsprechen­ de Menge des Oxydationsmittels hineinlegt, zu die­ sem Wasser im Verhältnis von 1 Teil Wasser (in Li­ tern) zu 5 Teilen der gesamten gemischten Mischung (in kg) gießt und es einsickern läßt, dann gründ­ lich mischt, anschließend zur Mischung die ent­ sprechende Menge des Brenngeschwindigkeitregula­ tors beifügt, wiederum mischt und dann in die ein­ heitliche Mischung die entsprechende Menge des wasserstofflosen Brennstoffes beifügt, wiederum wird gründlich gemischt und die feuchte homogene Mischung bei einer Temperatur von 18°C bis 23°C zum Löschmittel in seiner endgültigen Form verar­ beitet, das frei getrocknet und in eine wasser­ dichte dünne Hülle eingehüllt wird.
6. Herstellungsverfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschmittel zur endgültigen Form durch Pressen in Preßlinge mit einer Dicke von 5 mm bis 1,0 m, vorteilhaft in flache 20 mm dicke Gebilde verarbeitet wird.
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