DE19914591A1 - Verfahren zur Herstellung von Elektromagneten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ElektromagnetenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektromagneten vorzugsweise für Aktoren zur elektromagnetischen Ventilsteuerung bei Brennkraftmaschinen, bei dem unter Verwendung einer Vergußmasse beim Einsetzen der Erregerspule in das Spulenfenster des Jochs eines Elektromagnets eine Wechselspannung angelegt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektromagneten, die jeweils
aus einem Joch und einer Erregerspule bestehen, wobei die Erregerspule im Joch in
einem Spulenfenster angeordnet und durch eine Vergußmasse fixiert wird. Derartige
Elektromagnete werden beispielsweise für Aktoren zur elektromagnetischen Ventil
steuerung bei Brennkraftmaschinen verwendet.
Ein Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung besteht im wesentlichen aus
einem Öffnermagnet und einem Schließermagnet, die durch ein Bauteil aus einem
nicht ferromagnetischen Material voneinander getrennt sind, welches beispielsweise
als Gehäuseteil ausgeführt ist. Der Öffnermagnet und der Schließermagnet sind
Elektromagneten, die jeweils aus einer Erregerspule und einem Joch bestehen;
wobei die Erregerspule im Joch in einem Spulenfenster angeordnet und durch eine
Vergußmasse fixiert ist. Zwischen dem Öffnermagnet und dem Schließermagnet
befindet sich die aus einem ferromagnetischen Material bestehende Ankerplatte, die
durch Bestromen der Erregerspule des Öffnermagneten oder der Erregerspule des
Schließermagneten in die jeweilige Richtung bewegt wird. Der Öffnermagnet weist
eine Durchführung für einen Stößel auf, der die auf die Ankerplatte einwirkenden
Kräfte auf mindestens ein Gaswechselventil überträgt.
Bei der Konstruktion der Elektromagnete werden die Abmessungen und Proportio
nen des Jochs, des Spulenfensters und der Erregerspule des Öffnermagneten sowie
des Schließermagneten exakt aufeinander abgestimmt, wobei es für die Optimierung
der Magnetkraft und für eine gute thermische Anbindung der Erregerspule an das
Joch notwendig ist den Spalt zwischen Joch und Spule so klein wie möglich zu hal
ten.
Dieser Anforderung stehen unvermeidliche Fertigungstoleranzen sowie die Anforde
rung entgegen, daß die dünne Isolierung des Wicklungsdrahtes der Erregerspulen
nicht beschädigt werden darf.
Zudem sollten in die Vergußmasse keine Gasblasen eingebracht werden, die die
thermische Anbindung der Erregerspule an das Joch verschlechtern würden.
Bei Aktoren zur elektromagnetischen Ventilsteuerung werden die Erregerspulen mit
Strömen von bis zu 25 Ampere belastet, wobei eine kritische Temperatur von 135°
Celsius nicht überschritten werden darf. Gasblasen in der Vergußmasse können zu
einem lokalen Wärmestau führen, wobei die Gefahr besteht, daß die kritische Tem
peratur von 135°Celsius lokal überschritten wird und die Erregerspule und/oder
die Vergußmasse schaden nehmen.
Zur Vermeidung von Gasblasen kann im Herstellungsprozeß während des Aushär
tens der Vergußmasse ein Vakuumschritt angewendet werden, der jedoch sehr
aufwendig, zeitintensiv und somit teuer ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Elek
tromagneten, vorzugsweise für Aktoren zur elektromagnetischen Ventilsteuerung bei
Brennkraftmaschinen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 anzugeben,
bei dem die Erregerspule leicht in das mit Vergußmasse gefüllte bzw. zu füllende
Spulenfenster eintaucht, und bei dem Gasblasen in der Vergußmasse vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst, wobei während des Herstellungsprozesses der Elektromagnete beim Eintau
chen der Erregerspule in das mit flüssiger Vergußmasse gefüllte Spulenfenster
und/oder beim Einsetzen der Erregerspulen in das Spulenfenster und dem Übergie
ßen mit der Vergußmasse an die Erregerspule eine Wechselspannung angelegt wird.
Die Frequenz der an die Erregerspule angelegten Wechselspannung wird so gewählt,
daß die Erregerspule derart in Schwingungen versetzt wird, daß die flüssige Ver
gußmasse im Spulenfenster besser verteilt wird und leichter in Unebenheiten wie in
die durch den Wicklungsdraht der Erregerspulen geriffelte Oberfläche der Erreger
spulen fließt, und daß die Entstehung von Gasblasen in der Vergußmasse vermieden
wird, welche die Anbindung der Erregerspulen an das Joch der Elektromagneten
verschlechtern würden.
Nach dem Eintauchen der Erregerspule in das mit flüssiger Vergußmasse gefüllte
Spulenfenster und/oder nach dem Einsetzen der Erregerspule in das Spulenfenster
und dem Übergießen mit der Vergußmasse wird an die Erregerspule eine Wech
selspannung oder eine Gleichspannung angelegt, wobei die Stromstärke, Bestrom
ungsdauer und Bestromungsart so gewählt wird, daß die Zeitspanne bis zum Erstar
ren bzw. zum Aushärten der Vergußmasse verkürzt wird, ohne daß dabei die Erre
gerspule überlastet wird.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Erregerspule vor
und/oder während dem Anlegen der Wechselspannung gekühlt wird, wodurch eine
thermische Ausdehnung der Erregerspule kompensiert wird.
In einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß als Vergußmasse
ein Epoxyd-Harz verwendet wird.
Zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit werden der Vergußmasse Zusätze wie
Aluminiumoxid oder Berylliumoxid beigemengt.
Durch das beschriebene Verfahren zur Herstellung eines Aktors zur elektromagneti
schen Ventilsteuerung kann durch die an die Erregerspule angelegte Wechselspan
nung der Spalt zwischen der Erregerspule und dem Joch der Elektromagneten klein
ausgelegt werden, wobei die Entstehung von Gasblasen in der Vergußmasse, die die
thermische Anbindung der Erregerspulen an das Joch der Elektromagneten ver
schlechtern, vermieden werden, und wobei die Vergußmasse durch die resultierende
Erwärmung der Erregerspule schneller aushärtet.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Aktors zur
elektromagnetischen Ventilsteuerung anhand von einem Ausführungsbeispiel im
Zusammenhang mit zwei Figuren dargestellt und erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Aktors zur elektromagnetischen
Ventilsteuerung.
Fig. 2 die schematische Darstellung des Verfahrens zur Herstellung des
Aktors zur elektromagnetischen Ventilsteuerung beim Einsetzen der
Erregerspule in das Spulenfenster des Jochs des Elektromagneten.
In der Fig. 1 ist ein rechteckig ausgeführter Aktor zur elektromagnetischen Ventil
steuerung schematisch dargestellt. Das Joch des Öffnermagneten ÖM und das Joch
des Schließermagneten SM, die jeweils ein hohlzylindrisches Spulenfenster SF zur
Aufnahme einer Erregerspule ESÖM, ESSM aufweisen, werden durch zwei Distanz
stücke DS voneinander getrennt, die aus einem nicht ferromagnetischen Material
gefertigt sind. Zwischen den Distanzstücken DS oszilliert die rechteckige Ankerplat
te AP. An der Ankerplatte AP ist der Stößel S befestigt, der die auf die Ankerplatte
AP einwirkenden Kräfte über eine Durchführung im Joch des Öffnermagneten ÖM
auf ein Gaswechselventil überträgt. In der Verlängerung des Stößels S liegt auf der
Ankerplatte AP eine Schubstange SS auf, die über eine Durchführung in dem Joch
des Schließermagneten SM die auf die Ankerplatte AP einwirkenden Kräfte auf die
Aktorfeder AF überlägt. Dazu ist an der Schubstange SS ein Aktorfederteller AFT
ausgearbeitet, auf dem die Aktorfeder AF aufliegt, und über den die Aktorfeder AF
die Schubstange SS gegen die Ankerplatte AP preßt. Die Aktorfeder AF befindet
sich in einer radialsymmetrisch um die Durchführung der Schubstange SS ausgebil
deten Ausformung des Jochs des Schließermagneten SM. Die Ausformung des Jochs
des Schließermagneten SM weist auf der Innenseite ein Gewinde auf, in das ein
Schraubdeckel SD eingeschraubt ist. Mittels des Schraubdeckels SD kann die
Vorspannung der Aktorfeder AF verändert werden, wodurch die Ruhelage der An
kerplatte AP einstellbar ist.
In die Durchführung des Jochs des Öffnermagneten ÖM sowie in die Durchführung
des Jochs des Schließermagneten SM ist für den Stößel S und die Schubstange SS
jeweils eine Führungshülse eingepreßt.
Die Erregerspule ESÖM des Öffnermagneten ÖM und die Erregerspule ESSM des
Schließermagneten SM sind ihrer geringfügig verschiedenen Aufgabe entsprechen
unterschiedlich ausgeführt. Während die Erregerspule ESÖM des gegen den Brenn
raumdruck öffnenden Öffnermagneten ÖM 93 Wicklungen eines 0,75 mm2 dicken
Kupferdrahtes aufweist, ist die Erregerspule ESSM des Schließermagneten SM mit 80
Wicklungen eines 0,69 mm2 dicken Kupferdraht ausgeführt. Die Spulenfenster SF im
Joch des Öffnermagneten und im Joch des Schließermagneten sind den Abmessun
gen der unterschiedlichen Erregerspulen ESÖM, ESSM genau angepaßt, wobei für den
Innendurchmesser und den Außendurchmesser der hohlzylindrischen Erregerspulen
ESÖM, ESSM jeweils eine Toleranz von lediglich 0.2 Millimeter vorgesehen ist, d. h. die
Spulenfenster SF sind um 0.4 Millimeter größer ausgeführt, als es die Erregerspulen
ESÖM, ESSM gemäß ihrer Konstruktion erfordern.
In der Fig. 2 ist schematisch eine Vorrichtung dargestellt, durch welche die Erre
gerspulen ESÖM, ESSM mit einem geringen mechanischen Widerstand in das Joch des
Öffnermagneten ÖM und in das Joch des Schließermagneten SM eingesetzt und mit
der Vergußmasse VM fixiert werden.
Als Vergußmasse VM wird Epoxyd-Harz verwendet, dem zur besseren Wärmeleit
fähigkeit 10 Volumenprozent Aluminiumoxid (Al2O3) zugesetzt werden. Die Verarbei
tungstemperatur des Epoxyd-Harz/Aluminiumoxid-Gemisches beträgt ca. 100°
Celsius.
80% der benötigten Vergußmasse VM werden vor dem Einsetzen der Erregerspule
ESÖM, ESSM in das Spulenfenster des Jochs des Öffnermagneten und des Schließer
magneten gegeben. Daraufhin wird die jeweilige Erregerspule ESÖM, ESSM in das
Spulenfenster SF eingesetzt, wobei an der Erregerspule ESÖM, ESSM eine Wech
selspannung mit einer Frequenz von 100 Hertz angelegt ist. Durch diese Wech
selspannung wird die Erregerspule ESÖM, ESSM in Schwingungen versetzt, durch
welche die Erregerspule ESÖM, ESSM leicht in das mit Epoxyd-Harz gefüllte Spu
lenfenster SF einsinkt. Dabei werden Schäden an der Isolierung des Kupferdrahtes
der Erregerspulen ESÖM, ESSM vermieden. Zudem entweichen umgehend in das
Epoxyd-Harz eingebrachte Gasblasen, was durch die Erwärmung der Erregerspule
und der Vergußmasse durch eine der Erstarrung vorausgehenden Absenkung der
Viskosität der Vergußmasse unterstützt wird.
Ist die Erregerspule korrekt im Spulenfenster positioniert werden die restlichen 20%
des Epoxyd-Harz/Aluminiumoxid-Gemisches in das Spulenfenster gegeben.
Dabei ist die Wechselspannung ständig an der Erregerspule ESÖM, ESSM angelegt.
Um einer thermischen Ausdehnung der Erregerspule ESÖM, ESSM entgegenzuwirken,
die aus der Erwärmung durch die angelegte Wechselspannung folgt, kann die Erre
gerspule ESÖM, ESSM vor dem Einsetzen in das Spulenfenster gekühlt werden.
Um das Erstarren und das Aushärten des Epoxyd-Harzes zu beschleunigen wird an
die Erregerspule ESÖM, ESSM eine Gleichspannung von 12 Volt angelegt, wobei für
10 Sekunden ein Strom von 15 Ampere fließt.
Das Anlegen der Gleichspannung an die Erregerspule ESÖM, ESSM mit einer hohen
Stromstärke kann zugleich als Funktions- und Belastungstest für den Elektromagne
ten genutzt werden.
Durch das Verfahren zur Herstellung von Elektromagneten werden bei einem Aktor
zur elektromagnetischen Ventilsteuerung bei Brennkraftmaschinen besonders kleine
Spate zwischen der Erregerspule und dem Spulenfenster des Jochs des Öffnerma
gneten und des Schließermagneten ermöglicht, wobei die Bildung von Gasblasen in
der Vergußmasse vermieden wird, die Vergußmasse schneller aushärtet und die
thermischen Anbindung zwischen der Erregerspule und dem Joch der Elektromagne
ten verbessert wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektromagneten, die jeweils aus einem Joch und
einer Erregerspule (ESÖM, ESSM) bestehen, wobei die Erregerspule (ESÖM, ESSM) im
Joch in einem Spulenfenster (SF) angeordnet und durch eine Vergußmasse (VM)
fixiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Eintauchen der Erregerspule
(ESÖM, ESSM) in das mit flüssiger Vergußmasse (VM) gefüllte Spulenfenster (SF)
und/oder beim Einsetzen der Erregerspule (ESÖM, ESSM) in das Spulenfenster (SF)
und dem Übergießen mit der Vergußmasse (VM) an die Erregerspule (ESÖM, ESSM)
eine Wechselspannung angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der an
die Erregerspule (ESÖM, ESSM) angelegten Wechselspannung so gewählt wird, daß
die Erregerspule (ESÖM, ESSM) derart in Schwingungen versetzt wird, daß die flüs
sige Vergußmasse (VM) im Spulenfenster (SF) besser verteilt wird und leichter in
Unebenheiten fließt, und daß die Entstehung von Gasblasen in der Vergußmasse
(VM) vermieden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Eintauchen der Erregerspule (ESÖM, ESSM) in das mit flüssiger Vergußmasse (VM)
gefüllte Spulenfenster (SF) und/oder nach dem Einsetzen der Erregerspule
(ESÖM, ESSM) in das Spulenfenster (SF) und dem Übergießen mit der Verguß
masse (VM) an die Erregerspule (ESÖM, ESSM) eine Wechselspannung oder eine
Gleichspannung angelegt wird, wobei die Stromstärke und die Bestromungsdauer
so gewählt wird, daß die Zeitspanne bis zum Erstarren bzw. zum Aushärten der
Vergußmasse (VM) verkürzt wird, ohne daß die Erregerspule (ESÖM, ESSM) überla
stet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erregerspule (ESÖM, ESSM) vor und/oder während dem Anlegen der Wech
selspannung gekühlt wird, wodurch eine thermische Ausdehnung der Erreger
spule (ESÖM, ESSM) kompensiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Vergußmasse (VM) ein Epoxyd-Harz verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vergußmasse(VM) Zusätze zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit beigemengt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusätze Beryllium
oxid oder Aluminiumoxid verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche zur Herstellung von
Elektromagneten für Aktoren zur elektromagnetischen Ventilsteuerung für
Brennkraftmaschinen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914591A DE19914591B4 (de) | 1999-03-31 | 1999-03-31 | Verfahren zur Herstellung von Elektromagneten |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE19914591B4 DE19914591B4 (de) | 2004-04-15 |
Family
ID=7903067
Family Applications (1)
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DE (1) | DE19914591B4 (de) |
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- 1999-03-31 DE DE19914591A patent/DE19914591B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE19914591B4 (de) | 2004-04-15 |
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