DE19914045A1 - Stößelstange eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Stößelstange eines Ventiltriebs einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Eine Stößelstange (5) besteht erfindungsgemäß aus zwei teleskopartig ineinander gesteckten Abschnitten (7, 8), die über radial verlagerbare Koppelmittel (12) miteinander koppelbar sind. Somit ist mit einfachen Mitteln eine Stößelstange (5) geschaffen, die wahlweise vom Hub eines Nockens (2) abkoppelbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Stößelstange eines Ventiltriebs einer Brennkraftma
schine, die an einem Ende von zumindest einem Nocken einer Nockenwelle
beaufschlagbar und am anderen Ende auf wenigstens einen Kipphebel ein
wirkbar ist.
Derartige Stößelstangen sind der Fachwelt hinreichend bekannt und müssen
an dieser Stelle nicht näher erläutert werden. Bekannt sind zudem Ventiltriebe
mit Stößelstangen, bei denen beispielsweise ein von einer jeweiligen Stößel
stange beaufschlagter Kipphebel mit einem Schaltelement versehen ist, über
welches Schaltelement der Ventiltrieb vom Nockenhub abkoppelbar ist. Auch
bekannt sind Ventiltriebe zur Direktbetätigung von Gaswechselventilen über
Tassenstößel, welche Tassenstößel mit Schaltelementen verbunden sind, über
die ebenfalls der Ventiltrieb vom Nockenhub abkoppelbar ist. Nicht bekannt
sind jedoch Stößelstangen als solche, die über die vorgenannten Eigenschaf
ten verfügen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Stößelstange der vorbeschriebenen
Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln und zumindest teilweise vom Noc
kenhub abkoppelbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Stößelstange
zweigeteilt hergestellt ist und aus einem nockenseitigen und einem kipphebelseiti
gen Abschnitt besteht, wobei der nockenseitige Abschnitt das eine Ende und der
kipphebelseitige Abschnitt das andere Ende besitzt, wobei diesen Enden abge
wandte Endstücke der Abschnitte teleskopartig ausgebildet und außerhalb der
Enden ineinander gesteckt sind und wobei den Endstücken Koppelmittel zugeord
net sind, über welche Koppelmittel die Abschnitte wahlweise zur Übertragung ei
nes Hubes des Nockens auf den Kipphebel koppelbar und zur teilweisen oder
vollständigen Trennung des Hubes des Nockens auf den Kipphebel entkoppelbar
sind.
Grundgedanke der Erfindung ist es daher, die Stößelstange nicht im Bereich ihrer
Enden mit entsprechenden Koppelmaßnahmen zu versehen, so wie es aus dem
Stand der Technik durch schaltbare Stößel bekannt ist, sondern im Bereich der
Längserstreckung der Stößelstange derartige Koppelmaßnahmen zu treffen.
Durch die teleskopartige Ausbildung der ineinander gesteckten Enden der in zwei
Abschnitte unterteilten Stößelstange ist eine sehr einfache Verbindungsmöglichkeit
für den gewünschten Koppelfall der Abschnitte geschaffen. Vorgeschlagen ist hier
beispielsweise ein radial oder sekantenartig verlaufendes Koppelmittel wie ein
Schieber. Dieser Schieber soll für den gewünschten Koppelfall, z. B. über Druckfe
derkraft, beide Abschnitte im Bereich ihrer Endstücke miteinander verbinden. Im
Entkoppelfall wird der Formschluß gelöst und der nockenseitige Abschnitt wird mit
Nockenhub relativ zum kipphebelseitigen Abschnitt verlagert. In zweckmäßiger
Weise soll die Kopplung beider Abschnitte in einer Grundkreisphase des beauf
schlagenden Nockens realisiert werden.
In Fortbildung der Erfindung ist es zwar vorgeschlagen, daß die Koppelmittel me
chanisch wirkend, beispielsweise als Schieber, hergestellt sein sollen. Denkbar ist
jedoch auch eine elektromagnetische, magnetische bzw. hydraulische oder pneu
matische Kopplung der Abschnitte.
Vorgesehen ist zumindest ein Schieber. Denkbar ist jedoch auch ein Schieberpa
ket bestehend aus zwei oder drei Schiebern, welche für ihren gewünschten Verla
gerungsfall geschlossen, analog dem Honda-VTEC-Verfahren, verlagerbar sind.
In Konkretisierung der Erfindung ist es vorgeschlagen, die Koppelmittel in ihre Ent
koppelrichtung über Hydraulikmitteldruck und in Koppelrichtung über die Kraft ei
nes Federmittels wie einer Druckfeder zu verschieben. Dies hat den Vorteil, daß
bei nicht anliegendem Hydraulikmitteldruck, beispielsweise beim Motorstart, ein
Ventilhub realisiert werden kann. Denkbar ist jedoch auch eine Umkehrung des
eben genannten Prinzips.
Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Hydraulikmittel zur Beauf
schlagung der Koppelmittel über einen Pfad im kipphebelseitigen Abschnitt entlang
zu führen. Alternativ hierzu kann es vorgesehen sein, die Stößelstange zumindest
im Bereich der teleskopartig ineinander gesteckten Endstücke in einer Aufnahme
zu führen, die vom Zylinderkopf ausgeht. In dieser Aufnahme kann dann auch eine
Zuleitung für das Hydraulikmittel realisiert sein.
In Richtung voneinander weg sind die beiden Abschnitte über die Kraft eines Fe
dermittels wie wenigstens einer Druckfeder beaufschlagt. Dieses Federmittel sorgt
in einfacher Art und Weise dafür, daß im entkoppelten Zustand der Abschnitte der
nockenseitige Abschnitt in permanentem Kontakt am Nocken bleibt und mit ablau
fender Nockenflanke beide Abschnitte ihre zueinander gewünschte Relativposition
einnehmen können, in welcher Relativposition (Grundkreis) eine bevorzugte
Kopplung der Abschnitte miteinander vorgesehen ist.
Vorteilhaft ist es, wenn in die Stößelstange ein hydraulisches Spielausgleichsele
ment eingebaut wird. Dieses kann in einem der Endstücke verlaufen und über den
gleichen Pfad mit Hydraulikmittel versorgt werden, welcher das oder die Koppel
mittel versorgt.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Ansicht einen Ventiltrieb mit Stö
ßelstange und Kipphebel und
Fig. 2 im Längsschnitt die Stößelstange im Bereich der Enden ih
rer Abschnitte mit Koppelmittel.
Fig. 1 offenbart einen Ventiltrieb 1, bestehend aus einem Nocken 2 einer
Nockenwelle 3, welcher Nocken 2 auf ein Ende 4 einer Stößelstange 5 im Hub
sinn einwirkt. Ein anderes Ende 6 der Stößelstange 5 beaufschlagt einen Kipp
hebel 6a im Schwenksinn. Der Kipphebel 6a wiederum wirkt auf ein Gaswech
selventil 7 im Hubsinn ein.
Nach der Erfindung ist die Stößelstange 5 zweigeteilt hergestellt und besteht
(siehe Fig. 2) aus einem nockenseitigen Abschnitt 7a und einem kipphebel
seitigen Abschnitt 8. Der nockenseitige Abschnitt 7a besitzt das Ende 4, wo
hingegen der kipphebelseitige Abschnitt 8 mit dem anderen Ende 6 versehen
ist. Diesen Enden 4, 6 abgewandte Endstücke 9, 10 der Abschnitte 7a, 8 sind
teleskopartig ausgebildet. Dabei besitzt das Endstück 9 eine Bohrung 11, in die
das Endstück 10 des kipphebelseitigen Abschnitts 8 gesteckt ist.
Im Endstück 9 verläuft ein als Schieber ausgebildetes Koppelmittel 12. Über
das Koppelmittel 12 sind die beiden Abschnitte 7a, 8 hier formschlüssig ver
bunden. Dabei greift ein Teilabschnitt 13 des Koppelmittels 12 in eine komple
mentäre Aufnahme 14 des Endstücks 10. In Koppelrichtung ist das Koppelmit
tel 12 über die Kraft eines Federmittels 15 (hier Druckfeder) beaufschlagt. In
Entkoppelrichtung ist das Koppelmittel 12 über an seine innere Stirnfläche 16
anlegbaren Hydraulikmitteldruck verlagerbar. Hierzu ist im kipphebelseitigen
Abschnitt 8 ein Pfad 17a vorgesehen, der vom Kipphebel 6 ausgeht und bis
unmittelbar vor die Stirnfläche 16 führt.
Gegen einen Grund 17 der Bohrung 11 ist ein Federmittel 18 (hier zwei
Druckfedern) abgestützt. Das Federmittel 18 wirkt anderenends gegen eine
Stirnseite 19 des Endstücks 10 des kipphebelseitigen Abschnitts 8. Das Fe
dermittel 18 bewirkt einen stetigen Nockenkontakt des nockenseitigen Ab
schnitts 7a im entkoppelten Zustand der Abschnitte 7a, 8, insbesondere bei
ablaufender Nockenflanke.
Zusätzlich kann der Fachmann sich Fig. 2 entnehmen, daß im nockenseitigen
Abschnitt 7a ein Höhenanschlag 20 für den kipphebelseitigen Abschnitt 8 in
Richtung zum Kipphebel 6a vorgesehen ist. Dieser Höhenanschlag 20 sichert
die Lagezuordnung der Aufnahme 14 zum Koppelmittel 12 im Grundkreis des
Nockens 2 der Nockenwelle 3. Er kann auch als Verdrehsicherung ausgebildet
sein.
Zugleich ist der Fig. 2 entnehmbar, daß in das Endstück 10 ein nicht näher zu
beschreibendes hydraulisches Spielausgleichselement 21 eingebaut ist. Die
ses wird ebenfalls aus dem Pfad 17a mit Hydraulikmittel versorgt.
Soll nun eine Abkopplung des Ventiltriebs 1 vom Hub des Nockens 2 realisiert
werden, so wird im Grundkreis dieses Nockens 2 der im Pfad 17a anstehende
Hydraulikmitteldruck derartig erhöht, daß das Koppelmittel 12 vollständig aus
der Aufnahme 14 im Endstück 10 verlagert ist. Somit kann mit beginnendem
Hub des Nockens 2 der nockenseitige Abschnitt 7a mit seiner Bohrung 11 rela
tiv zum kipphebelseitigen Abschnitt 8 verlagert werden. Der Kipphebel 6a und
somit das Gaswechselventil 7 bleiben unbeaufschlagt.
Soll der Ventiltrieb 1 an den Hub des Nockens 2 gekoppelt werden, so wird bei
einem Grundkreisdurchlauf des Nockens 2, bei welchem Durchlauf die Auf
nahme 14 zum Koppelmittel 12 fluchtet, der im Pfad 17a anstehende Hydrau
likmitteldruck derartig abgesenkt, daß das Koppelmittel 12 über die Kraft seines
Federmittels 15 mit dem Teilabschnitt 13 in der Aufnahme 14 des Endstücks 10
sitzt.
1
Ventiltrieb
2
Nocken
3
Nockenwelle
4
eines Ende
5
Stößelstange
6
anderes Ende
6
a Kipphebel
7
Gaswechselventil
7
a nockenseitiger Abschnitt
8
kipphebelseitiger Abschnitt
9
Endstück
10
Endstück
11
Bohrung
12
Koppelmittel, Schieber
13
Teilabschnitt
14
Aufnahme
15
Federmittel
16
Stirnfläche
17
Grund
17
a Pfad
18
Federmittel
19
Stirnseite
20
Höhenanschlag
21
hydraulisches Spielausgleichselement
Claims (9)
1. Stößelstange (5) eines Ventiltriebs (1) einer Brennkraftmaschine, die an einem
Ende (4) von zumindest einem Nocken (2) einer Nockenwelle (3) beaufschlag
bar und am anderen Ende (6) auf wenigstens einen Kipphebel (6a) einwirkbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stößelstange (5) zweigeteilt hergestellt
ist und aus einem nockenseitigen und einem kipphebelseitigen Abschnitt (7a,
8) besteht, wobei der nockenseitige Abschnitt (7a) das eine Ende (4) und der
kipphebelseitige Abschnitt (8) das andere Ende (6) besitzt, wobei diesen Enden
(4, 6) abgewandte Endstücke (9, 10) der Abschnitte (7a, 8) teleskopartig aus
gebildet und außerhalb der Enden (4, 6) ineinander gesteckt sind und wobei
den Endstücken (9, 10) Koppelmittel (12) zugeordnet sind, über welche Kop
pelmittel (12) die Abschnitte (7a, 8) wahlweise zur Übertragung eines Hubes
des Nockens (2) auf den Kipphebel (6a) koppelbar und zur teilweisen oder
vollständigen Trennung des Hubes des Nockens (2) vom Kipphebel (6a) ent
koppelbar sind.
2. Stößelstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel
mittel (12) mechanisch wirkend ausgebildet und über Hydraulikmittel in wenig
stens eine Verlagerungsrichtung verschiebbar sind.
3. Stößelstange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel
mittel (12) aus wenigstens einem sekantenartig oder radial verlagerbaren
Schieber bestehen, der in einem der Endstücke (9 oder 10) im Entkoppelfall
verläuft und für den Koppelfall mit einem Teilabschnitt (13) in das andere der
Endstücke (10 oder 9) verlagerbar ist.
4. Stößelstange nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Koppelmittel (12) in Entkoppelrichtung über die Kraft des Hydraulikmittels und
in Koppelrichtung über die Kraft eines Federmittels (15) wie wenigstens einer
Druckfeder verlagerbar sind.
5. Stößelstange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den
kipphebelseitigen Abschnitt (8) ein Pfad (17a) zur Zuleitung des Hydraulikmit
tels verläuft, der von dem Kipphebel (6a) ausgeht und zu dem Endstück (10)
des kipphebelseitigen Abschnitts (8) vor wenigstens eine Stirnfläche (16) der
Koppelmittel (12) führt.
6. Stößelstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endstücke
(9, 10) von der Kraft eines Federmittels (18) wie wenigstens einer Druckfeder in
Axialrichtung voneinander weg beaufschlagt sind.
7. Stößelstange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere
Endstück (9 oder 10) eine stirnseitige Bohrung (11) aufweist, in welche Boh
rung (11) das innere Endstück (10 oder 9) eingesetzt ist und wobei in dieser
Bohrung (11) das Federmittel (18) verläuft und sich an deren Grund (17) ab
stützt, wobei das Federmittel (18) anderenends gegen eine dem äußeren End
stück (9 oder 10) zugewandte Stirnseite (19) des inneren Endstücks (10 oder 9)
wirkt.
8. Stößelstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Stößel
stange (5) ein hydraulisches Spielausgleichselement (21) eingebaut ist.
9. Stößelstange nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Spielaus
gleichselement (21) in einem der Endstücke (10 oder 9) verläuft und über einen
Pfad (17a) durch das Endstück (10 oder 9) mit Hydraulikmittel versorgbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999114045 DE19914045A1 (de) | 1999-03-27 | 1999-03-27 | Stößelstange eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999114045 DE19914045A1 (de) | 1999-03-27 | 1999-03-27 | Stößelstange eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19914045A1 true DE19914045A1 (de) | 2000-09-28 |
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ID=7902705
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---|---|---|---|
DE1999114045 Withdrawn DE19914045A1 (de) | 1999-03-27 | 1999-03-27 | Stößelstange eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19914045A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2927566A (en) * | 1957-05-29 | 1960-03-08 | Benjamin H Moye | Push rod for internal combustion engine |
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WO1995030081A1 (en) * | 1994-05-03 | 1995-11-09 | Lotus Cars Limited | Valve control mechanism |
-
1999
- 1999-03-27 DE DE1999114045 patent/DE19914045A1/de not_active Withdrawn
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