DE19912400A1 - Lager für einen Spinnrotor - Google Patents
Lager für einen SpinnrotorInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lager für einen Offenend-Spinnrotor (1). Dieser wird mit Hilfe seines Rotorschaftes (10) durch einen Tangentialriemen (6) in einer vorgegebenen Richtung angetrieben und ist in einem Keilspalt (K) gelagert, welcher durch wenigstens zwei durch den Rotorschaft (10) antreibbare Stützscheiben (20, 21) gebildet ist, von denen wenigstens eine, in bezug auf die Antriebsrichtung des Tangentialriemens (6) voreilende Stützscheibe (21) in den Keilspalt (K) hinein- und eine andere, in bezug auf diese Antriebsrichtung nacheilende Stützscheibe (20) aus dem Keilspalt (K) herausdreht. Die Achse (210) der wenigstens einen in den Keilspalt (K) hineindrehenden Stützscheibe (21) weist von einer Ebene (E¶2¶), welche durch die Rotorschäfte (10) der Spinnrotoren (1) mehrerer nebeneinander angeordneter Offenend-Spinnvorrichtungen (A, B) gelegt ist, einen Abstand (a) auf, der kleiner ist als der Abstand (b) zwischen der Achse (200) der wenigstens einen aus dem Keilspalt (K) herausdrehenden Stützscheibe (20) von dieser Ebene (E¶2¶). Eine durch die Achsen (200, 210) der Stützscheiben (20, 21) gelegte Ebene (E¶1¶) schließt mit der durch die Achsen (10) der Spinnrotoren (1) gelegten Ebene (E¶2¶) einen spitzen Winkel (alpha) zwichen 5 DEG und 15 DEG ein.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lager für einen Spinnrotor gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei üblichen Offenend-Spinnvorrichtungen sind die Spinnrotoren der einzel
nen Spinnstellen in der Regel im Keilspalt eines Paares, wie beispielsweise
in der DE 33 46 843 A1 gezeigt, oder zweier Paare von Stützscheiben gela
gert und werden mit Hilfe eines Tangentialriemens angetrieben, der sich
über eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen erstreckt (DE
37 30 705 A1). Es hat sich gezeigt, daß im Tangentialriemen unregelmäßige
Schwingungen bzw. Spannungsschwankungen auftreten, die sich auf den
Rotorschaft übertragen in der Weise, daß der Rotorschaft mit wechselnder
Kraft in den von den Stützscheiben gebildeten Keilspalt hineingedrückt wird.
Aufgrund der wechselnden Spannung im Tangentialriemen löst sich der Ro
torschaft vorübergehend von den Umfangsflächen der den Keilspalt bilden
den Stützscheiben, um anschließend durch den Tangentialriemen wieder auf
die Umfangsflächen der Stützscheiben zurückgedrückt zu werden. Hierdurch
unterliegen die Stützscheiben und der Rotorschaft einer erhöhten Abnüt
zung. Zur Erzielung eines Axialschubs auf dem Spinnrotor sind die Achsen
der Stützscheiben bei den meisten Lagerungen von Spinnrotoren zueinan
der ganz gering geneigt, so daß die Achsen der Stützscheiben streng ge
nommen nicht in einer Ebene angeordnet sind. Diese geringe geometrische
Abweichung soll aber im Folgenden außer Betracht bleiben, da sie für die
vorliegende Erfindung keine Rolle spielt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Bewegungsmöglichkeit des
Spinnrotors im Keilspalt so weit zu reduzieren, daß keine erhöhten mecha
nischen Beanspruchungen, insbesondere Schlagbeanspruchungen, der zu
sammenarbeitenden Teile des Lagers, insbesondere der Stützscheiben und
des Rotorschaftes, auftreten, um so die Lebensdauer dieser Teile zu erhö
hen.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Durch die Neigung der Ebene, in welcher sich die Achsen der
Stützscheiben befinden, gegenüber jener Ebene, die durch die Achsen der
Spinnrotoren nebeneinander befindlicher Spinnstellen verläuft, ist der Keil
spalt, bzw. seine Mittelachse, nicht im rechten Winkel zu der durch die Ach
sen der Spinnrotoren gelegten Ebene angeordnet, sondern - in Laufrichtung
des Tangentialriemens gesehen - in einem spitzen Winkel hierzu.
Dies bedeutet, daß die Umfangsfläche der in bezug auf die Laufrichtung des
Tangentialriemens voreilenden, d. h. in Laufrichtung des Tangentialriemens
nach dem Rotorschaft angeordneten Stützscheibe dem Rotorschaft eine, bei
ansonsten gleichen Stützscheibendurchmessern, steilere Keilspaltflanke
entgegenstellt. Die wirkt einem Hochwandern des Rotorschaftes an der
Umfangsfläche dieser in den Keilspalt hineindrehenden Stützscheibe entge
gen. Obwohl der Tangentialriemen dem Rotorschaft eine Bewe
gungskomponente erteilt, die der Drehrichtung dieser in den Keilspalt hin
eindrehenden Stützscheibe entgegengerichtet ist, besteht keine Gefahr, daß
der Rotorschaft die Position verläßt, in welcher er sich in Kontakt sowohl mit
der in den Keilspalt hineindrehenden Stützscheibe(n) als auch mit der aus
dem Keilspalt herausdrehenden Stützscheibe(n) befindet, so daß der Spinn
rotor sehr ruhig läuft. Dies wirkt sich positiv nicht nur auf die Umfangsflächen
der Stützscheiben und des Rotorschaftes aus, sondern bewirkt auch eine
Vergleichmäßigung des im Spinnrotor erzeugten Fadens.
Um in zusätzlicher Weise Spannungsschwankungen in dem die Rotorschäf
te antreibenden Tangentialriemen entgegenzuwirken und um dadurch die
Gefahr, daß die Rotorschäfte unruhig in ihren Keilspalten laufen, weiter zu
reduzieren, kann der Erfindungsgegenstand gemäß Anspruch 3 weitergebil
det werden, wobei die Merkmale dieses Anspruches auch unabhängig von
den Merkmalen der vorhergehenden Ansprüchen zur Anwendung gelangen
können.
Bei den Durchmessern der üblicherweise zum Einsatz kommenden Stütz
scheiben hat sich ein Neigungswinkel der durch die Achsen der Stützschei
ben gelegten Ebene gegenüber jener Ebene, in welcher sich die Achsen der
Spinnrotoren nebeneinander angeordneter Spinnstellen befinden, gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, als vorteilhaft erwiesen.
Der Erfindungsgegenstand bewirkt in einfacher Weise einen ruhigen Lauf
des Spinnrotors, da er die Möglichkeit reduziert, daß sich der Rotorschaft im
Keilspalt radial bewegt, was auch zu einer Reduzierung der mechanischen
Beanspruchung der Stützscheiben und des Rotorschaftes und damit zu ei
ner Erhöhung der Lebensdauer der zusammenarbeitenden rotierenden Teile
des Lagers führt. Der mit Hilfe der erfinderischen Vorrichtung erzielte ruhige
Rotorlauf führt darüber hinaus zu einer Vergleichmäßigung des im Spinnro
tor erzeugten Fadens.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachste
hend mit Hilfe der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Vorderansicht die Lager zweier benachbarter
Offenend-Spinnstellen; und
Fig. 2 in schematischer Darstellung mit durchgezogener Linie den
Rotorschaft sowie den Keilspalt zwischen den beiden Stütz
scheiben des in Fig. 1 gezeigten, in geneigter Position ange
ordneten Lagers im Vergleich mit einem in herkömmlicher Wei
se angeordneten, mit gestrichelter Linie angedeuteten Stütz
scheibenlager.
Zunächst wird Bezug genommen auf Fig. 1, welche zwei nebeneinander an
geordnete Spinnstellen A und B zeigt. In der Praxis sind in der Regel jedoch
meist mehr als lediglich zwei nebeneinander angeordnete Spinnstellen A
und B vorgesehen, welche in Flucht zueinander längs einer Seite einer Of
fenend-Spinnmaschine angeordnet sind. Diese Spinnstellen A, B etc. sind
dabei im Aufbau gleich, weshalb sich die nachstehende Beschreibung dar
auf beschränkt, am Beispiel einer dieser Spinnstellen A, B . . . die einzelnen,
für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Elemente zu beschreiben.
An jeder Spinnstelle A oder B etc. befindet sich ein Spinnrotor 1, der wäh
rend des Spinnvorganges mit hoher Rotationsgeschwindigkeit angetrieben
wird. Der Spinnrotor 1 besitzt einen Rotorschaft 10, mit dessen Hilfe er in
einem Keilspalt K eines Lagers 2 gelagert wird, welcher durch zwei Stütz
scheiben 20 und 21 gebildet wird, von denen das Lager 2 ein Paar oder zwei
Paare aufweist. Diese Stützscheiben 20 und 21 sind jeweils mit Hilfe einer
Achse 200 bzw. 210 in nicht gezeigten Lagern gelagert, welche von einem
Lagerträger 3 getragen werden. Dieser ist mit seinem einen Ende 30 mit
Hilfe einer Schwenkachse 300 in einem Lager 4 schwenkbar gelagert. Das
freie Ende 31 des Lagerträgers 3 wird durch ein elastisches Element, beim
gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Druckfeder 5, beaufschlagt, wel
ches den Lagerträger 3 in Richtung zum Rotorschaft 10 und damit zum Tan
gentialriemen 6 drückt. Das freie Ende 31 kann zusätzlich noch mit einem
Dämpfungselement in Verbindung stehen, das in der Lage ist, Schwingun
gen des Lagerträgers 3 zu dämpfen.
Die Rotorschäfte 10 der Spinnrotoren 1 benachbarter Spinnstellen A, B . . .
befinden sich mit ihren Achsen in einer gemeinsamen Ebene E2. An den
Rotorschäften 10 der Spinnrotoren 1 benachbarter Spinnstellen A, B usw.
liegt ein Tangentialriemen 6 an, der in vorgegebener Richtung (Pfeil f1) an
getrieben wird und dem gemeinsamen Antrieb der Spinnrotoren 1 der ne
beneinander angeordneten Spinnstellen A, B etc. dient. Dieser Tangential
riemen 6 erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Ebene E2.
Auf der dem Lager 2 abgewandten Seite des Tangentialriemens 6 befindet
sich pro Spinnstelle A, B etc. eine Riemenandrückrolle 7, welche mit Hilfe
eines ortsfesten Lagers 70 gelagert ist und zusammen mit dem elastisch
gelagerten Lager 2 den Tangentialriemen in Kontakt mit dem Rotorschaft 10
hält.
Der in Richtung des Pfeiles f1 angetriebene Tangentialriemen 6 liegt auf dem
Rotorschaft 10 eines Spinnrotors 1 auf und bringt ihn in Richtung des Pfeiles
f2 zum Rotieren. Die beiden Stützscheiben 20 und 21 erhalten ihren Rota
tionsantrieb durch den Rotorschaft 10. Dabei wird die in bezug auf die Lauf
richtung (Pfeil f1) des Tangentialriemens 6 voreilende Stützscheibe 21 durch
den Rotorschaft 10 in den Keilspalt K hineingedreht (siehe Pfeil f4), während
die in bezug auf die Laufrichtung des Tangentialriemens 6 nacheilende
Stützscheibe 20 aus dem Keilspalt K herausgedreht wird (siehe Pfeil f3). Die
Drehungsübertragung vom Rotorschaft 10 auf die Stützscheiben 20 und 21
hängt davon ab, daß der Rotorschaft 10 sicher im Keilspalt K und damit
auch in Anlage an den Umfangsflächen 201 und 211 der beiden Stützschei
ben 20 und 21 gehalten wird. Diesem Zweck dient die elastische Beauf
schlagung des Lagerträgers 3 durch die Druckfeder 5.
Wie aus der Darstellung in Fig. 1 deutlich erkennbar, ist der Abstand a der
Achse 210 der in den Keilspalt K hineindrehenden Stützscheibe 21 von der
Ebene E2, welche durch die Rotorschäfte 10 bzw. Achsen der Spinnrotoren 1
benachbarter Spinnstellen A, B etc. gelegt ist, kleiner als der Abstand b der
Achse 200 der aus dem Keilspalt K herausdrehenden Stützscheibe 20 von
dieser Ebene E2. Legt man durch die Achsen 200 und 210 der Stützscheiben
20 und 21 einer beliebigen Spinnstelle A, B etc. eine Ebene E1, so schließen
die beiden Ebenen E1 und E2 zwischen sich einen spitzen Winkel α ein. Da
bei öffnet sich der spitze Winkel α zwischen den beiden Ebenen E1 und E2
entgegen der durch einen Pfeil f1 gekennzeichneten Laufrichtung des Tan
gentialriemens 6. Hierdurch wird erreicht, daß die in bezug auf die Laufrich
tung (siehe Pfeil f1) des Tangentialriemens 6 voreilende Stützrolle 21 dem
Rotorschaft 10 eine steilere Umfangsfläche 211 darbietet, als dies der Fall
wäre, wenn die Ebenen E1 und E2 parallel zueinander verlaufen würden, wie
dies nachstehend mit Hilfe der Fig. 2 näher erläutert wird.
Zunächst soll mit Hilfe der gestrichelten Darstellung in Fig. 2 die bisher übli
che Anordnung des Lagers 2 (vgl. mit Fig. 1) beschrieben werden, wobei
seine einzelnen Elemente im Unterschied zu dem später zu erläuternden, in
einem Winkel α gegenüber der Ebene E2 geneigten Lager 2 zusätzlich mit
einem Apostroph versehen sind.
Das in herkömmlicher Weise angeordnete Lager 2 ist in Fig. 2 lediglich
durch die Position der Achsen 200' und 210' der beiden Stützscheiben an
gedeutet. Die durch diese Achsen 200' und 210' gelegte Ebene E1' erstreckt
sich bei dieser bisher üblichen Anordnung des Lagers 2 parallel zu der Ebe
ne E2, welche durch die Achsen der Rotorschäfte 10' benachbarter Spinn
stellen A, B etc. gelegt ist. Auf diese Weise ist das mittig zum Keilspalt K' auf
die Ebene E1' gefällte Lot L identisch mit der Mittellinie des Keilspaltes K' mit
der Folge, daß auch die beiden, den Keilspalt K' begrenzenden Umfangsflä
chen 201' und 211' der beiden Stützscheiben jeweils die gleiche, relativ gro
ße Neigung gegenüber der Ebene E1' aufweisen. Diese Neigung ist gekenn
zeichnet durch die gemeinsame Tangente T' zwischen dem Rotorschaft 10'
und der Umfangsfläche 211' der mittels der Achse 210' gelagerten Stütz
scheibe einerseits und der durch das Lot L gebildeten Mittellinie des Keil
spaltes K' andererseits, wobei diese Tangente T' mit dem Lot L einen relativ
großen Winkel β einschließt.
Da bei der beschriebenen, herkömmlichen Anordnung des Lagers 2, bei wel
cher sich die durch die Achsen 200' und 210' der Stützscheiben gelegte
Ebene E1' parallel zu der durch die Rotorschäfte 10' gelegten Ebene E2 er
streckt, der Winkel β relativ groß ist, bedeutet dies, daß die Tangente T' ge
genüber der Ebene E2 relativ stark in Laufrichtung (Pfeil f1) des Tangential
riemens 6 geneigt ist. Das bedeutet ferner, daß im Bereich des Keilspaltes
K' die Umfangsfläche 211' der in bezug auf die Laufrichtung (siehe Pfeil f1)
des Tangentialriemens 6 voreilenden Stützscheibe ebenfalls eine relativ
starke Richtungskomponente in Richtung des Pfeiles f1 aufweist. Auf diese
Weise ist die Gefahr groß, daß der Rotorschaft 10' aufgrund von Span
nungsschwankungen im Tangentialriemen 6 etwas an der Umfangsfläche
211' der voreilenden Stützscheibe in Richtung des Pfeiles f5 (Fig. 2) hoch
klettert, obwohl diese Stützscheibe in Richtung des Pfeiles f4 und daher in
entgegengesetzter Richtung zum Pfeil f5 in den Keilspalt K' hineindreht.
Zwar läßt der Tangentialriemen 6 dieses Hochklettern des Rotorschaftes 10'
an der Umfangsfläche 211' der voreilenden Stützscheibe nur jeweils für eine
sehr kurze Zeit und auf einem kleinen Weg zu, bevor der Rotorschaft 10'
durch den Tangentialriemen 6 wieder auf den Grund des Keilspaltes K' zu
rückgestoßen wird, doch reicht dies aus, um zu einem unruhigen Lauf des
Spinnrotors 1 zu führen. Dieser unruhige Lauf des Spinnrotors 1 beein
trächtigt auf der einen Seite den im Spinnrotor 1 gesponnenen Fadens (nicht
gezeigt). Andererseits führt dieser unruhige Lauf zu einer Verkürzung der
Lebensdauer des Spinnrotors 1 als auch der aus einem Verschleißmaterial
bestehenden Umfangsflächen 201' und 211' der beiden Stützscheiben. Die
se müssen dann ausgetauscht und/oder mit einem neuen Belag versehen
werden.
In Fig. 2 ist außer der zuvor erörterten herkömmlichen Anordnung auch die
in Fig. 1 gezeigte geneigte Anordnung des Lagers 2 dargestellt, wobei auch
dieses Mal das Lager 2 selber nicht gezeigt ist, sondern nur aus der ange
deuteten Position der Achsen 200 und 210 der Stützscheiben 20 und 21 ent
nehmbar ist. Die Elemente des in geneigter Position angeordneten Lagers 2
sind im Gegensatz zu den gestrichelt gezeichneten und mit einem Apostroph
versehenen Elemente der herkömmlichen Lageranordnung mit durchgezo
gener Linie dargestellt und nicht mit einem Apostroph versehen.
Bei einer geneigten Anordnung des Lagers 2 (siehe Winkel α in Fig. 1) ist
die gemeinsame Tangente T zwischen dem Rotorschaft 10 und der Um
fangsfläche 211 der Stützscheibe 21 gegenüber der Ebene E2 sehr steil,
weshalb der Winkel γ zwischen der Tangente T und dem Lot L sehr klein ist.
Die auf den Rotorschaft 10 übertragene Bewegung des Tangentialriemens 6
weist neben der parallel zum Pfeil f1 gegen die Umfangsfläche 211 des
Stützscheibe 21 gerichteten Bewegungskomponente nur eine relativ kleine
Bewegungskomponente in Richtung des Pfeiles f5 auf, so daß die von der in
den Keilspalt K hineindrehenden Stützscheibe 21 auf den Rotorschaft 10
ausgeübte Rückhaltekraft ausreicht, um den Rotorschaft 10 im Keilspalt K
zurückzuhalten. Auf diese Weise wird es dem Rotorschaft 10 verwehrt, bei
kurzzeitigen Spannungsschwankungen an der Umfangsfläche 211 der Stütz
scheibe 21 hochzuklettern.
Durch diese nichtparallele Anordnung der Ebenen E1 und E2 (siehe Winkel α
in Fig. 1) aufgrund der geneigten Anordnung des Lagers 2 wird erreicht, daß
der Spinnrotor 1 ruhiger läuft, als wenn die beiden Ebenen E1' und E2 paral
lel zueinander verlaufen würden, wie dies gemäß der in Fig. 2 gestrichelt
dargestellten, in herkömmlicher Weise vorgesehenen Anordnung des Lagers
2 (Fig. 1) der Fall ist.
Es hat sich gezeigt, daß für den Winkel α in der Regel ein Wert zwischen 5°
und 15°, vorzugsweise in der Größenordnung um 10°, zu wählen ist, um zu
erreichen, daß die Tangente T zwischen sich und dem Lot L einen Winkel γ
gewünschter Größe einschließt, und um dadurch den gewünschten ruhigen
Rotorlauf sicherzustellen. Dabei hängt die zu wählende Größe des Winkels
α von verschiedenen Faktoren ab, wie nachstehend noch beschrieben wird.
So ist der Winkel α u. a. auch in Abhängigkeit von der Antriebsgeschwindig
keit des Tangentialriemens 6 und der Rotationsgeschwindigkeit des Rotor
schaftes 10 zu wählen.
Die beschriebene Vorrichtung läßt sich im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung in vielfältiger Weise abwandeln, beispielsweise durch Austausch ein
zelner Merkmale durch Äquivalente oder durch andere Kombinationen der
erfinderischen Merkmale. So zeigt bereits ein Vergleich der Fig. 1 und 2,
daß die Stützscheiben 20 und 21 eines Stützscheibenpaares in einer ge
meinsamen Ebene angeordnet sein können und sich dann dabei fast tangie
ren (Fig. 2); alternativ kann aber auch vorgesehen sein, daß die Stützschei
ben 20 und 21 sich in parallelen Ebenen befinden und sich etwas überlap
pen (Fig. 1). Dabei fällt jedoch der Winkel γ etwas flacher aus. Um dennoch
optimale Verhältnisse in bezug auf die Zurückhaltung des Rotorschaftes 10
im Keilspalt K zu erreichen, genügt es, den Winkel α zwischen den Ebenen
E1 und E2 dem Bereich c der Überlappung in entsprechendem Maße an
zupassen, wodurch sich im wesentlichen gleiche Verhältnisse erreichen las
sen wie bei dem in Fig. 2 mit durchgezogener Linie gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel. Dabei ist der Winkel α bei größerer Überlappung (größerer
Bereich c) größer zu wählen als bei kleinerer Überlappung.
Zuvor war stets lediglich die Rede von einem einzigen Paar Stützscheiben
20 und 21, z. B. aus der DE 33 46 843 A1 bekannt, wobei diese Stützschei
ben gemäß Fig. 2 sich in einer gemeinsamen Ebene befinden und sich tan
gieren können oder aber gemäß Fig. 1 in zwei parallelen Ebenen angeord
net sein können, so daß sich die beiden Stützscheiben 20 und 21 über einen
gewissen Bereich c überlappen können. Es ist jedoch alternativ durchaus
möglich, zwei derartige Paare von Stützscheiben vorzusehen, die dann
paarweise ebenso entweder jeweils in einer gemeinsamen Ebene angeord
net sind oder in zueinander parallelen Ebenen, wobei die Stützscheiben 21
der beiden Stützscheibenpaare (in Richtung parallel zu den Achsen 200,
210 . . . gesehen) die beiden Stützscheiben 20 dieser beiden Stützscheiben
paare zwischen sich einschließen können (oder von diesen umfaßt werden);
es ist aber auch möglich, den Stützscheiben 20 und 21 eines ersten Stütz
scheibenpaares die in gleicher Reihenfolge angeordneten Stützscheiben
eines zweiten Stützscheibenpaares folgen zu lassen, jeweils in Richtung
parallel zu den Achsen 200, 210 . . . gesehen. Auch diese Stützscheiben ei
nes zweiten Stützscheibenpaares (nicht gezeigt) sind dann auf einem Lager
träger angeordnet. Um zu vermeiden, daß die beiden Stützscheibenpaare
ungewollt unterschiedliche Neigungen (Winkel α) gegenüber der Ebene E1)
aufweisen können, und zur Vereinfachung der Einstellung der Stützscheiben
20 und 21 der beiden Stützscheibenpaare (nicht gezeigt) gegenüber dem
Rotorschaft 10 ist es ratsam, die beiden Stützscheibenpaare auf einem ge
meinsamen Lagerträger 3 zu lagern.
Eine zusätzliche Möglichkeit zur Beeinflussung des Winkels γ ergibt sich da
durch, daß bei gleichem Durchmesser d beider Stützscheiben 20 und 21 so
wie eines evtl. vorgesehenen weiteren Stützscheibenpaares der Winkel α in
Abhängigkeit vom Durchmesser d der Stützscheiben 20 und 21 gewählt
wird. Prinzipiell reicht es zwar aus, lediglich für die Stützscheibe 21 im Ver
gleich zum Durchmesser der Stützscheibe 20 einen größeren Durchmesser
(nicht gezeigt) zu wählen, doch ist dies durch schwerwiegende Nachteile
hinsichtlich Bereitstellung und -haltung von Stützscheiben zweierlei Durch
messers sowohl in bezug auf die Beschaffung als auch den hierfür erforder
lichen Lagerplatzbedarf unvorteilhaft. Zweckmäßigerweise wird deshalb so
wohl für die in den Keilspalt K hineindrehende Stützscheibe 21 als auch für
die aus dem Keilspalt K herausdrehende Stützscheibe 20 ein gleich großer
Durchmesser d gewählt. Ist dieser Durchmesser d beider Stützscheiben 20
und 21 relativ klein, so wird für den Winkel α ein relativ größer Wert ge
wählt, während dann, wenn der Durchmesser d beider Stützscheiben 20 und
21 relativ groß ist, der Winkel α kleiner ausfallen kann.
Weitere Elemente, z. B. ein evtl. zusätzlich vorgesehener zweiter Tangen
tialriemen zum wahlweisen vorübergehenden Antreiben des Spinnrotors 1
mit einer zweiten Geschwindigkeit, welche von jener des gezeigten Tangen
tialriemens 6 abweicht, oder Kupplungen, um den einen oder anderen Tan
gentialriemen 6 in oder außer Eingriff mit dem Rotorschaft 10 zu bringen,
können vorgesehen sein, sind der Übersichtlichkeit der Zeichnung wegen
jedoch nicht dargestellt, da sie das erörterte Prinzip der geneigten Anord
nung des Lagers 2 nicht beeinflussen.
Selbstverständlich kann das in Fig. 1 gezeigte elastische Element statt durch
eine Druckfeder 5 auch durch ein anderes Element, z. B. durch einen hy
draulischen oder pneumatischen Kolben o. dgl., gebildet sein. Außerdem
kann diese Art der elastischen Lagerung des Lagers 2 zur Kompensierung
von Spannungsschwankungen im Tangentialriemen 6 auch unabhängig von
einer geneigten Anordnung des Lagers 2 gegenüber der Ebene E2 Anwen
dung finden. Andererseits ist es auch nicht unbedingt erforderlich, den La
gerträger 3 schwenkbar zu lagern. Vielmehr kann der Lagerträger 3 auch
starr gelagert werden und statt seiner die Riemenandrückrolle 7 elastisch
beaufschlagt sein.
1
Spinnrotor
10
Rotorschaft
10
' Rotorschaft
2
Lager
20
Stützscheibe
200
Achse
200
' Achse
201
Umfangsfläche
201
' Umfangsfläche
21
Stützscheibe
210
Achse
210
' Achse
211
Umfangsfläche
211
' Umfangsfläche
3
Lagerträger
30
Ende
300
Schwenkachse
31
Ende
4
Lager
5
Druckfeder
6
Tangentialriemen
7
Riemenandrückrolle
70
Lager
A Spinnstelle
B Spinnstelle
E1
A Spinnstelle
B Spinnstelle
E1
Ebene
E1
E1
' Ebene
E2
E2
Ebene
K Keilspalt
K' Keilspalt
L Lot
M Mittellinie
T Tangente
T' Tangente
a Abstand
b Abstand
c Bereich
d Durchmesser
f1
K Keilspalt
K' Keilspalt
L Lot
M Mittellinie
T Tangente
T' Tangente
a Abstand
b Abstand
c Bereich
d Durchmesser
f1
Pfeil
f2
f2
Pfeil
f3
f3
Pfeil
f4
f4
Pfeil
f5
f5
Pfeil
α Winkel
β Winkel
γ Winkel
α Winkel
β Winkel
γ Winkel
Claims (7)
1. Lager für einen Spinnrotor einer von wenigstens zwei nebeneinander an
geordneten Offenend-Spinnvorrichtungen, wobei der Spinnrotor einen Ro
torschaft aufweist, mit dessen Hilfe er durch einen Tangentialriemen in einer
vorgegebenen Richtung antreibbar und in einem Keilspalt gelagert ist, welcher
durch wenigstens zwei jeweils mittels einer Achse drehbar gelagerte, durch
den Rotorschaft antreibbare Stützscheiben gebildet ist, von denen wenigstens
eine, in bezug auf die Antriebsrichtung des Tangentialriemens voreilende
Stützscheibe in den Keilspalt hinein- und eine andere, in bezug auf diese
Antriebsrichtung nacheilende Stützscheibe aus dem Keilspalt herausdreht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (210) der wenigstens einen in den
Keilspalt (K) hineindrehenden Stützscheibe (21) von einer Ebene (E2), welche
durch die Rotorschäfte (10) der Spinnrotoren (1) der wenigstens zwei
nebeneinander angeordneten Offenend-Spinnvorrichtungen (A, B) gelegt ist,
einen Abstand (a) aufweist, der kleiner ist als der Abstand (b) zwischen der
Achse (200) der wenigstens einen aus dem Keilspalt (K) herausdrehenden
Stützscheibe (20) von dieser Ebene (E2).
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Keilspalt (K)
hineindrehende und die aus dem Keilspalt (K) herausdrehende Stützscheibe
(20, 21) den gleichen Durchmesser (d) aufweisen.
3. Lager für einen Spinnrotor einer von wenigstens zwei nebeneinander an
geordneten Offenend-Spinnvorrichtungen, wobei der Spinnrotor einen Ro
torschaft aufweist, mit dessen Hilfe er durch einen Tangentialriemen in einer
vorgegebenen Richtung antreibbar und in einem Keilspalt gelagert ist, welcher
durch wenigstens zwei jeweils mittels einer Achse drehbar gelagerte, durch
den Rotorschaft antreibbare Stützscheiben gebildet ist, von denen wenigstens
eine, in bezug auf die Antriebsrichtung des Tangentialriemens voreilende
Stützscheibe in den Keilspalt hinein- und eine andere, in bezug auf diese
Antriebsrichtung nacheilende Stützscheibe aus dem Keilspalt herausdreht,
insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achsen (200, 210) der Stützscheiben (20, 21) in einem an seinem einen Ende
(30) schwenkbar gelagerten Lagerträger (3) gelagert sind, welcher durch ein
elastisches Element (5) in Richtung zum Tangentialriemen (6) beaufschlagt ist.
4. Lager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine durch die Achsen (200, 210) der Stützscheiben (20,
21) gelegte Ebene (E1) mit der durch die Achsen (10) der Spinnrotoren (1)
gelegten Ebene (E2) einen spitzen Winkel (α) zwischen 5° und 15° einschließt.
5. Lager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) bei 10°
liegt.
6. Lager nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
scheiben (20, 21) in parallelen Ebene angeordnet sind und sich teilweise
überlappen, wobei der Winkel (α) bei größerer Überlappung ebenfalls einen
größeren Wert annimmt.
7. Lager nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Winkel (α) bei größerem Durchmesser (d) der beiden
Stützscheiben (20, 21) einen kleineren Wert annimmt, während der Winkel (α)
bei kleinerem Durchmesser (d) der beiden Stützscheiben (20, 21) einen
größeren Wert annimmt.
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DE19912400A DE19912400A1 (de) | 1999-03-19 | 1999-03-19 | Lager für einen Spinnrotor |
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Patent Citations (2)
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