DE19912054A1

DE19912054A1 - Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien

Info

Publication number: DE19912054A1
Application number: DE1999112054
Authority: DE
Inventors: Peter Klenert
Original assignee: INST OBERFLAECHENMODIFIZIERUNG
Current assignee: INST OBERFLAECHENMODIFIZIERUNG
Priority date: 1999-03-18
Filing date: 1999-03-18
Publication date: 2000-09-21

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien, insbesondere unter Anwendung von Flexodruckmaschinen. Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Herstellung von Verbundstoffen, die aus Druck- und Kaschiermaterialien bestehen. Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines derartigen Verfahrens das einen geringeren zeitlichen Aufwand erfordert, der insbesondere durch die bei bisherigen Verfahren erforderliche Auslagerungszeit der Materialien hervorgerufen wird. Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß DOLLAR A a) der Druck- und Kaschierprozeß zusammen innerhalb einer Druckmaschineneinrichtung erfolgt, in der das Verfahren mittels strahlenhärtbarer Druckfarben und mittels für den Kaschierungsprozeß zur Anwendung kommender strahlenhärtbarer Kleber durchgeführt wird, DOLLAR A b) der strahlenhärtbare Kleber im letzten Druckwerk der Druchmaschine aufgetragen wird, danach die Aushärtung mittels eines Strahlersystemes erfolgt und DOLLAR A c) die Verbindung der Kaschiermaterialien mit den bedruckten Materialien nach ihrer Zusammenführung in einem maschineninternen Presseur hergestellt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien, insbesondere unter Anwendung von Flexodruckmaschinen.

Für die Verpackung von Lebensmitteln, medizinischen, kosmetischen, bautechnischen u. a. Produkten kommen flexible Verbundstoffe aus Plastefilmen, Metallfolien, Papier, Karton u. ä. zur Anwendung. Bei der Herstellung der Verbundstoffe werden die flexiblen Materialien in einem separaten Druckvorgang mit strahlenhärtbaren oder konventionellen Farben bedruckt, zwischengetrocknet und im letzten Druckwerk der Kleber aufgetragen. In einem weiteren Bearbeitungsvorgang auf einer externen Kaschiermaschine mit dem Kaschiermaterial verbunden. So sind Flexodruckmaschinen als Zentralzylindermaschinen oder in Reihenanordnungen sowie Tiefdruckmaschinen bekannt, mit denen auf den flexiblen Materialien nacheinander verschiedene Farben aufgetragen werden, wobei jede Farbschicht getrocknet wird, bevor die nächste Farbschicht aufgetragen wird. Für die Trocknung der einzelnen Farbschichten kommen UV-Strahler zur Anwendung. In der Kaschier-/ Laminiermaschine erfolgt der Kleberauftrag in der Regel innerhalb eines Mehrrollenauftragswerkes. Nach dem erfolgten Verbund kann eine Auslagerungszeit bis zu einer Woche für die ausreichende Trocknung des Klebemateriales erforderlich werden.

Nachteilig an diesen Verfahren ist der hohe technische Aufwand durch die erforderlichen zwei Bearbeitungsvorgänge und der damit verbundene hohe zeitliche Aufwand.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Verfahrens, das kostengünstiger durchführbar ist, einen geringeren zeitlichen Aufwand erfordert, der insbesondere durch die Auslagerungszeit hervorgerufen wird. Gelöst wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden durch die Ansprüche 2 bis 8 beschrieben.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es möglich, Verbundstoffe in einer Druckmaschineneinrichtung herzustellen und damit die Verbundstoffe unmittelbar nach ihrer Herstellung ausliefer- und weiterverarbeitbar zur Verfügung zu haben. Die von üblichen Verfahren her bekannten langen Auslagerungszeiten zwecks Erreichung der geforderten Verbundwerte, Restlösemittelgehalte u. a. Merkmale entfallen.

Nachfolgend soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt die dort dargestellte einzige Figur den prinzipiellen Aufbau der Gesamteinrichtung.

Die Zuführung des Druckmateriales 2 erfolgt von der Abwicklungseinrichtung 1 der Druckmaschine. Das Druckmaterial 2 wird über ein Rollensystem zu der Koronastation 11.2 transportiert. In der Koronastation 11.2 wird das Druckmaterial 2 vorbehandelt und danach mittels des Rollensystemes an das erste Druckwerk 3 einer Zentralzylinderdruckmaschine geführt. Nach dem erfolgten Auftrag der ersten Druckfarbe (Vorzugsweise UV-Farbe) wird eine anschließenden Zwischentrocknung mittels des ersten UV-Strahlers 5 vorgenommen. Dieser UV-Strahler 5 und alle weiteren zwischen den Druckwerken angeordneten UV- Strahler sind vorzugsweise als UV-Excimerstrahler oder als polychromatische UV-Strahler ausgebildet. In den nachfolgenden Druckwerken werden die anderen Druckfarben aufgetragen und zwischen jedem Druckwerk die Trocknung in gleicher Weise durchgeführt. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, bei ausgewählten Farbsystemen wie beispielsweise "Weiß" die Zwischenhärtung anstatt mittels eines UV-Excimerstrahlers auch mittels eines polychromatischen Quecksilberstrahlers durchzuführen. (Kombinationshärtung) Im letzten Farbwerk 6 des letzten Druckwerkes wird der Kleber auf das Druckbild aufgetragen. Dabei kommt vorzugsweise ein strahlenhärtbarer Kleber zur Anwendung. Nach dem Verlassen des letzten Druckwerkes der Zentralzylindermaschine wird das Druckmaterial 2 über das Rollensystem zu dem UV-Strahler 7 gefördert. Dieser UV-Strahler 7 bewirkt die Vortrocknung des Klebers und die weitere Farbhärtung der Farbschicht. Nach dem Trocknungs- und Härtevorgang wird das Druckmaterial 2 dem Presseur 8 zugeleitet. Hier wird die Verbindung zwischen dem Druckmaterial 2 und dem Kaschiermaterial 10 hergestellt. Das Kaschiermaterial 10 wird von der Abwicklungseinrichtung 9 über das Rollensystem zur Koronastation 11.1 geleitet, dort vorbehandelt und danach zum Presseur 8 transportiert. Nach der Verbindung des Druckmateriales 2 mit dem Kaschiermaterial 10 zum Verbundstoff 12 mittels des Presseurs 8 wird der Verbundstoff 12 optional mittels der Elektronenstrahlhärtungsanlage 13 und/oder dem UV-Strahlersystem 14 gehärtet bzw. getrocknet. Für nichttransparente Folien (z. B. Metallfolien) wird vorzugsweise die Elektronenstrahl-Trocknung angewandt. Über das Rollensystem wird der getrocknete bzw. gehärtete Verbundstoff 12 zu dem Aufwicklungsaggregat 15 geleitet und dort aufgewickelt. Erforderlichenfalls erfolgt eine Zwischenkühlung des Verbundstoffes 12 vor der Aufwicklung.

Bezugszeichen

1

Abwicklungseinrichtung

2

Druckmaterial

3

erstes Druckwerk

4

Zentralzylinderanordnung

5

erster UV-Strahler

6

letztes Farbwerk

7

UV-Strahler

8

Presseur

9

Abwicklungseinrichtung

10

Kaschiermaterial

11.1

Koronastation

11.2

Koronastation

12

Verbundstoff

13

Elektronenstrahlhärtungsanlage

14

UV-Strahlersystem

15

Aufwicklungsaggregat

Claims

1. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien, insbesondere unter Anwendung von Flexodruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß

a) der Druck- und der Kaschierprozeß zusammen innerhalb einer Druckmaschineneinrichtung erfolgt, in der das Verfahren mittels strahlenhärtbarer Druckfarben und mittels für den Kaschierungsprozeß zur Anwendung kommender strahlenhärtbarer Kleber durchgeführt wird,
b) der strahlenhärtbare Kleber im letzten Druckwerk der Druckmaschine aufgetragen wird, danach die Aushärtung mittels eines Strahlersystemes erfolgt und
c) die Verbindung der Kaschiermaterialien (10) mit den bedruckten Materialien nach ihrer Zusammenführung in einem maschineninternen Presseur (8) hergestellt wird.

2. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Zusammenführung der Kaschiermaterialien (10) mit den bedruckten Materialien eine Anvernetzung durchgeführt wird.

3. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des Verbundstoffes (12) mittels eines UV- Strahlersystemes (14) erfolgt.

4. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß die Härtung des Verbundstoffes (12) mittels einer Elektronenstrahlhärtungsanlage (13) erfolgt.

5. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Verbindung von Druck- und Kaschiermaterial (2; 10) vor der Aufwicklung des Verbundstoffes (12) eine Zwischenkühlung vorgenommen wird.

6. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Druckprozeß in einem zur Anwendung kommenden Zentralzylinderdruckwerk während des Transportes zum Presseur (8) eine UV-Vortrocknung und UV-Farbhärtung vorgenommen wird.

7. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Druckabwicklung des zu bedruckenden Materiales und dem Druckprozeß eine Vorbehandlung des Materiales in einer Koronastation (11.2) stattfindet.

8. Verfahren zum Bedrucken und Kaschieren von flexiblen Materialien nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlung mittels der UV-Trocknungsanlage mit UV-Lampen unterschiedlicher spektraler Zusammensetzung erfolgt.