DE19911895C2 - Standfuß für eine Meßzelle - Google Patents
Standfuß für eine MeßzelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Standfuß nach den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Standfüße mit den dazugehörigen Meßzellen wer
den insbesondere im Waagenbau verwendet.
Eine Waage wird beispielsweise als Plattform- oder Be
hälterwaage ausgeführt und besteht aus einer Wägeplatte
mit mindestens drei Standfüßen und einer gleichen Anzahl
von auf Druck-, Biegung oder Scherung beanspruchter Meß
zellen. Jedem Standfuß ist eine Meßzelle zugeordnet.
Die Standfüße mit den Meßzellen sind im Bereich der Wä
geplatte räumlich voneinander verteilt angeordnet, wobei
die Meßzellen als Bindeelement zwischen der Wägeplatte
und den Standfüßen fungieren. Dazu sind sie einerseits
mit ihrem Gehäuse an der Wägeplatte und mit ihrem Meßarm
am Standfuß befestigt.
Diese Waagen werden in der Regel fabrikmäßig vorbereitet
und am Aufstellungsort unter Berücksichtigung der örtli
chen Bedingungen nachjustiert.
Die Standfüße haben die Aufgabe, die zu messende Last
aufzunehmen und die entsprechende Gegenkraft weitestge
hend ohne äußere Beeinflussung in die Meßzelle einzuleiten.
Weiterhin besteht ihre Aufgabe darin, die Höhen
unterschiede zwischen den Standorten der einzelnen
Standfüße beim Justieren der Waage am Aufstellungsort
auszugleichen sowie auf die Wägeplatte wirkende Horizon
talkräfte so aufzunehmen, daß keine Beeinträchtigung des
Meßergebnisses erfolgt.
Dazu müssen sie eine hohe Kraftaufnahmefähigkeit, Höhen
verstellbarkeit und eine große Gelenkfähigkeit besitzen.
Es sind nun eine Reihe von Standfüßen in den unter
schiedlichsten Ausführungen bekannt.
So zeigt die DE 297 18 113 U1 des Anmelders einen Stand
fuß mit einem Lastbolzen, der einerseits als Druckkopf
und andererseits als Gewindeschaft ausgebildet ist. Der
Druckkopf besitzt eine stirnseitige Druckfläche und ist
wahlweise in der Meßzelle oder in eine Bodenplatte ein
gesetzt. Dazu ist in der Meßzelle oder in der Bodenplat
te eine Grundbohrung mit einer Gegendruckfläche eingear
beitet. Der Lastbolzen ist im Bereich des Druckkopfes
durch einen speziellen Federring und im Bereich des Ge
windeschaftes durch einen Sicherungsring gegen Heraus
fallen gesichert. Ein Standfuß mit einem solchen Last
bolzen hat sich im allgemeinen bewährt.
Es haben sich aber mit der Zeit zwei Nachteile herausge
stellt. So ist der Abstand zwischen den beiden entgegen
gesetzten Kraftübertragungspunkten an der Bodenplatte
und an der Meßzelle relativ groß. Bei einem Auslenken
des Lastbolzens aus der Senkrechten wirkt dieser Abstand
am Lastbolzen als Hebelarm, der im Zusammenhang mit der
eingeleiteteten Kraft den Lastbolzen verformt und damit
die Meßergebnisse verfälscht.
Nachteilig ist auch, daß der Gewindeschaft des Lastbol
zens in der Meßzelle oder in der Bodenplatte fest einge
spannt ist und somit der Wägeplatte in horizontaler
Richtung nur eine begrenzte Bewegungsfreiheit erlaubt.
Aus der EP 0 361 518 A2 wurde nun ein Standfuß mit ei
nem, die Kraft zwischen der Bodenplatte und der Meßzelle
übertragenden, Lastbolzen bekannt, der an beiden Enden
mit einem Druckkopf ausgebildet ist. Dieser Lastbolzen
ist beidseitig in Grundbohrungen lose eingelegt und ge
gen Herausfallen dadurch gesichert, daß die Meßzelle und
die Bodenplatte durch eine Abhebesicherung zusammenge
halten werden.
Bei diesem Standfuß ist die gezeigte Abhebesicherung von
Nachteil, da sie die horizontale Bewegungsfreiheit der
Wägeplatte stark einschränkt. Damit wird der eigentliche
Vorteil der beiden Druckköpfe wieder aufgehoben.
Allen bekannten Standfüßen ist gemeinsam, daß sie je
weils nur auf einen bestimmten Meßzellentyp ausgelegt
und damit nicht universell einsatzfähig sind.
Es besteht daher die Aufgabe, einen Standfuß der vorlie
genden Gattung zu entwickeln, der höhenverstellbar ist
und der eine an unterschiedliche Meßzellen anpaßbare
Aufnahmevorrichtung und eine von der Meßzelle unabhängi
ge und die Meßwerte nicht beeinflussende Abhebesicherung
besitzt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen 2 bis 3.
Der neue Standfuß beseitigt alle genannten Nachteile des
Standes der Technik. So besitzt er beispielsweise den
Vorteil, höhenverstellbar zu sein. Er zeichnet sich
durch einen kurzen Hebelarm zwischen den beiden Kontakt-
und Druckpunkten zwischen der Meßzelle und dem Standfuß
aus, das Wägefehler bei einem seitlichen Lastangriff auf
ein Minimum reduziert. Durch eine gedrungene und kompak
te Bauweise des Druckstückes können die balligen Druck
flächen mit einem großen Krümmungsradius ausgestattet
werden, was eine günstige Lastverteilung bewirkt und ei
ne hohe Lastaufnahmefähigkeit sichert.
Von großem Vorteil ist auch die gute Beweglichkeit des
tragenden Gelenkes, die sowohl bei Bodenunebenheiten als
auch bei seitlichem Auswandern der Last dafür sorgt, daß
sich die tragende Kontaktfläche immer senkrecht unter
dem Lastarm der Meßzelle befindet und somit das Meßer
gebnis nicht beeinflußt wird.
Von Vorteil ist auch die doppelte Abhebesicherung mit
ihrem einfachen Aufbau und ihrer hohen Funktionalität.
Besonders vorteilhaft ist aber die hohe Anpassungsfähig
keit an unterschiedliche Meßzellentypen. Je nach Erfor
dernis kann der Standfuß durch Austausch einiger Einzel
teile ohne Mühe auf alle herkömmlichen Meßzellen ausge
richtet werden. So kann das obere Kraftübertragungsstück
entfallen und das Druckstück direkt in eine vorhandene
Grundbohrung der Meßzelle eingesetzt werden. Möglich ist
auch, das Druckstück mit dem oberen Kraftübertragungs
stück in eine Durchgangsbohrung und notfalls mit einer
Konterung einzuschrauben. Das Druckstück kann auch an
seinen beiden zylindrischen Enden einen gleichen oder
einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert werden.
Dazu zeigen
Fig. 1: eine vereinfacht dargestellte Plattform
waage,
Fig. 2: ein mit der Meßzelle verschraubter
Standfuß und
Eine Plattformwaage nach der Fig. 1 besteht in der
Hauptsache aus einer Wägeplatte 1, mehreren starr mit
der Wägeplatte 1 verbundenen Meßzellen 2 und mehreren
Standfüßen 3, wobei jeder Meßzelle 2 ein Standfuß 3 zu
geordnet ist.
Jeder Standfuß 3 besitzt eine Bodenplatte 4, in der eine
Durchgangssbohrung mit einem Gewindeteil 5 und einer der
Bodenfläche näherliegenden Auskesselung 6 eingearbeitet
ist. Zum Standfuß 3 gehört weiterhin ein unteres Kraft
übertragungsstück 7, ein oberes Kraftübertragungsstück 8
und ein dazwischen liegendes Druckstück 9.
Das untere Kraftübertragungsstück 7 ist mit einem Gewin
deteil 10 und mit einer Druckstückaufnahme 11 ausgebil
det, mit der Bodenplatte 4 verschraubt und mittels einer
Kontermutter 12 verspannt. Damit ist für einen festen
und spielfreien Sitz des unteren Kraftübertragungsstüc
kes 7 in der Bodenplatte 4 gesorgt. Am unteren Ende des
Gewindeteiles 10 ist eine Nut 13 eingearbeitet, in die
ein Sicherungsring 14 eingesetzt ist, der im Zusammen
wirken mit der Auskesselung 6 ein unbeabsichtigtes Her
ausdrehen des unteren Kraftübertragungsstückes 7 aus der
Bodenplatte 4 verhindert.
Die Auskesselung 6 ist so bemessen, daß eine Montage des
Sicherungsringes 14 möglich ist und eine ausreichende
Höhenverstellung durch Drehen des unteren Kraftübertra
gungsstückes 7 erfolgen kann. Für die Höhenverstellung
ist das untere Kraftübertragungsstück 7 mit, einer ent
sprechenden Schlüsselfläche ausgerüstet.
Das obere Kraftübertragungsstück 8 besitzt ebenfalls ein
Gewindeteil 10' mit einer Schlüsselfläche und eine
Druckstückaufnahme 11', wobei das Gewindeteil 10' in ei
ne Durchgangsbohrung der Meßzelle 2 eingeschraubt ist.
Dadurch sind die beiden Druckstückaufnahmen 11 und 11'
des unteren und des oberen Kraftübertragungsstückes 7
und 8 gegenüberliegend ausgerichtet und in unmittelbarer
Nähe angeordnet.
Sowohl das untere Kraftübertragungsstück 7 als auch das
obere Kraftübertragungsstück 8 sind im Bereich der
Druckstückaufnahmen 11, 11' mit je einer Grundbohrung
16, 16' ausgerüstet, die je eine plane Druckfläche 17,
17' und eine innere Ringnut 18, 18' besitzen.
Das Druckstück 9 ist ein zylindrischer Körper mit stirn
seitigen Druckflächen 19, 19' und einer Mantelfläche, in
die in unmittelbarer Nähe zu den stirnseitigen Druckflächen
19, 19' spezielle Ringnuten 20, 20' eingebracht
sind. Diese Ringnuten 20, 20' sind maßlich und räumlich
auf die Ringnuten 18, 18' in den beiden Kraftübertra
gungsstücken 7 und 8 abgestimmt. Die Druckflächen 19,
19' des Druckstückes 9 sind ballig ausgeführt.
Das Druckstück 9 ist in die Grundbohrungen 16, 16' des
unteren Kraftübertragungsstückes 7 und des oberen Kraft
übertragungsstückes 8 eingesetzt und durch jeweils ei
nen, in den Ringnuten 18, 18' bzw. 20, 20' befindlichen
Federring 21 mit beiden Kraftübertragungsstücken 7, 8
verbunden.
Zur Gewährleistung einer relativ großen Auslenkfähigkeit
des oberen Kraftübertragungsstückes 8 ist der Durchmes
ser des Druckstückes 9 und die beiden Grundbohrungen 16,
16' des unteren und des oberen Kraftübertragungsstückes
7, 8 mit einem großen Spiel aufeinander abgestimmt.
Zum anderen sind die gegenüberliegenden Ringnuten 18 und
20 bzw. 18' und 20' in der Art gestaltet, daß beide etwa
gleich breit sind, wobei die Nutbreiten den Durchmesser
des Federringes 21 um ein bestimmtes Maß übersteigen.
Weiterhin besitzt die Ringnut 18, 18' der Grundbohrung
16, 16' eine zylindrische Mantelfläche und die Ringnuten
20, 20' des Druckstückes 19 eine konkav geformte Mantel
fläche. Die jeweils konkav geformte Mantelfläche der
Ringnut 20, 20' läuft beidseitig im Außendurchmesserbe
reich des Druckstückes 9 aus, wobei der zur Druckfläche
19, 19' des Druckstückes 9 gerichtete Auslauf gegenüber
dem innenliegenden Auslauf eine geringere Steigung be
sitzt.
Die Länge des zylindrischen Druckstückes 9 ist möglichst
kurz bemessen, sodaß die beiden gegenüberliegenden
Druckflächen 19, 19' dicht beieinander liegen. Damit
wird der Hebelarm zwischen den Druckpunkten gering ge
halten und die Gefahr des Verfälschens der Meßergebnisse
minimiert. Die Tiefen der beiden Grundbohrungen 16 und
16' in beiden Kraftübertragungsstücken 7 und 8 sind in
Abstimmung mit der Länge des Druckstückes 9 so aufeinan
der abgestimmt, daß sich zwischen dem unteren Kraftüber
tragungsstück 7 und dem oberen Kraftübertragungsstück 8
ein für die maximale Auslenkbewegung des oberen Kraft
übertragungsstückes 8 ausreichender Abstand ergibt.
Die Fig. 2 zeigt eine andere Art der Befestigung des
oberen Kraftübertragungsstückes 8 in der Meßzelle 2. Da
bei durchdringt das Gewindeteil 10' die Durchgangsboh
rung der Meßzelle 2 und wird von einer außen liegenden
Kontermutter 22 festgesetzt.
1
Wägeplatte
2
Meßzelle
3
Standfuß
4
Bodenplatte
5
Gewindeteil
6
Auskesselung
7
unteres Kraftübertragungsstück
8
oberes Kraftübertragungsstück
9
Druckstück
10
,
10
' Gewindeteil
11
,
11
' Druckstückaufnahme
12
Kontermutter
13
Nut
14
Sicherungsring
15
-
16
,
16
' Grundbohrung
17
,
17
' Druckfläche
18
,
18
' Ringnut
19
,
19
' Druckfläche
20
,
20
' Ringnut
21
Federring
22
Kontermutter
Claims (3)
1. Standfuß für eine Messzelle, die zusammen mit weiteren Messzellen (2) starr mit
einer Wägeplatte (1) verbunden ist und die über eine Aufnahmebohrung mit dem Standfuß
(3) verbunden ist, wobei der Standfuß (3) aus einer Bodenplatte (4) und einem Kraftübertra
gungsstück besteht und das Kraftübertragungsstück höhenverstellbar ausgeführt ist und bal
lige Druckflächen zur Kraftübertragung und eine entsprechende Abhebesicherung zwischen
der Bodenplatte und der Messzelle besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - das Kraftübertragungsstück zweiteilig ausgeführt ist und aus einem unteren Kraftübertra gungstück (7) und aus einem oberen Kraftübertragungsstück (8) besteht,
- - beide Kraftübertragungsstücke (7, 8) jeweils einerseits mit einem Gewindeteil (10, 10') zur Befestigung an die Messzelle (2) oder an die Bodenplatte (4) und andererseits mit einer Grundbohrung (16, 16') zur Aufnahme eines gemeinsamen Druckstückes (9) ausgestattet sind, wobei
- - jede Grundbohrung (16, 16') eine Druckfläche (17, 17') und das gemeinsame Druckstück (9) zwei gegenüberliegende Druckflächen (19, 19') besitzt und
- - zwischen dem Druckstück (9) und jedem Kraftübertragungsstück (7, 8) eine Federring-Nut- Verbindung besteht.
2. Standfuß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden Federring-Nut-Verbindungen aus einem Fe
derring (21) und einer Ringnut (20, 20') im Druckstück (9) und einer Ringnut (18, 18') in
der Grundbohrung (16, 16') besteht.
3. Standfuß nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass beide Ringnuten (20, 20'; 18, 18') breiter als
der Durchmesser des Federringes (21) ausgeführt sind, eine Ringnut (18, 18') eine
plane Grundfläche und die andere Ringnut (20, 20') eine konkave Grundfläche besitzt,
wobei die konkave Grundfläche im Außendurchmesserbereich beidseitig aus
läuft und der zur Druckfläche (19, 19') des Druckstückes (9) gerichtete Auslauf eine
geringere Steigung besitzt als der gegenüberliegende Auslauf.
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