DE19911447C2 - Verfahren zum analytischen Ermitteln der Konzentration von Zusatzstoffen in galvanischen Metallabscheidebädern - Google Patents
Verfahren zum analytischen Ermitteln der Konzentration von Zusatzstoffen in galvanischen MetallabscheidebädernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum separaten analytischen Ermitteln der
Konzentrationen von glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffen in galva
nischen Metallabscheidebädern, insbesondere in Kupferabscheidebädern.
Galvanische Metallabscheidebäder werden üblicherweise zum Veredeln von
metallischen und elektrisch nichtleitenden Materialien eingesetzt. Beispielswei
se dienen Kupferabscheidebäder dazu, Leiterbahnen auf Leiterplatten und elek
trische Verbindungselemente zwischen mehreren Lagen der Leiterplatten durch
Verkupfern von Bohrlochwänden in den Leiterplatten zu bilden. Außerdem wer
den galvanische Metallabscheidebäder auch zur Herstellung dekorativer Ober
flächenschichten eingesetzt, beispielsweise als Grundschicht von auf Stahl
teilen hergestellten Chrom-Endschichten.
Galvanische Kupferbäder enthalten überwiegend anorganische Bestandteile:
neben einer Kupferionenquelle, beispielsweise Kupfersulfat oder einem anderen
Kupfersalz, enthalten sie Stoffe zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit des
Bades, beispielsweise Schwefelsäure, Methansulfonsäure oder Fluoroborsäure.
Darüber hinaus enthalten Schwefelsäure und Kupfersulfat enthaltende Bäder
Chloride in geringer Konzentration.
Zusätzlich zu den genannten Bestandteilen sind im Bad im allgemeinen weitere
Zusatzstoffe enthalten, um spezielle Eigenschaften der aus den Bädern abge
schiedenen Metallschichten einstellen zu können. Beispielsweise wird fast im
mer gewünscht, daß die abgeschiedenen Metallschichten hochglänzend sind
und daß im zu beschichtenden Grundmaterial enthaltene Unebenheiten eingeebnet
werden, um einen sehr glatten Kupferüberzug abscheiden zu können.
Außerdem müssen die Kupferschichten in den meisten Fällen eine ausreichend
hohe Duktilität und Zugfestigkeit aufweisen. Hierzu enthalten diese Bäder
glanzbildende und einebnende Zusatzstoffe. Es handelt sich hierbei im allge
meinen um organische Verbindungen, die die Abscheidungsmechanismen be
einflussen. Als glanzbildende Verbindungen werden üblicherweise organische
Schwefelverbindungen eingesetzt, beispielsweise Sulfide und Disulfide. Als
einebnende Zusatzstoffe werden beispielsweise Glykolether verwendet. Ein
setzbar sind jedoch auch polymere Stoffe. Während die glanzbildenden Zusatz
stoffe einen die Abscheidung fördernden Einfluß ausüben, inhibieren die ein
ebnenden Stoffe die Abscheidung ganz erheblich, so daß eine relativ hohe
Überspannung bei der Abscheidung angelegt werden muß. Daher begünstigen
letztere Stoffe offenbar die Bildung kleinster Kristallite in der Schicht, so daß
feinkörnige Schichten entstehen.
Es hat sich herausgestellt, daß die Konzentrationen dieser Zusatzstoffe in den
galvanischen Kupferbädern nur mit sehr aufwendigen Methoden verfolgt wer
den können. Beispielsweise ist in "Moderne Analytik von sauren Kupferbädern"
von B. Bressel, W. Dahms, M. Wolter und M. Gündel in Galvanotechnik, Band 75
(1984), Seiten 1488 bis 1493 angegeben, daß als analytische Methode die
Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie eingesetzt werden kann, um die
Konzentration der glanzbildenden Komponenten zu bestimmen. Dabei hat sich
auch herausgestellt, daß sich die Konzentration dieser Zusatzstoffe in kurzen
Zeiträumen relativ stark verändern kann.
Darüber hinaus wird als weitere Methode die zyklische Voltammetrie vorge
schlagen. Hierbei handelt es sich um eine elektrochemische Meßmethode. Es
ist beschrieben, daß zur Durchführung der zyklischen Voltammetrie eine
Dreielektroden-Anordnung mit potentiostatischer Meßanordnung, bestehend
aus rotierender Arbeitselektrode, einer Gegenelektrode aus Platin und einer
Referenzelektrode (Silber/Silberchlorid-Elektrode), eingesetzt werden kann. Ein
zyklisches Voltamogramm wird dadurch erhalten, daß die Elektroden mit der zu
untersuchenden Badprobe in Kontakt gebracht, das Potential der Arbeitselek
trode kontinuierlich und zyklisch zwischen bestimmten Grenzpotentialwerten
variiert und der resultierende Stromfluß gemessen wird. Dabei wird Kupfer un
terhalb von 0,1 V (Volt), bezogen auf das Potential der Silber/Silberchlorid-Elek
trode (vs. Ag/AgCl), auf der Arbeitselektrode abgeschieden und nachfolgend im
Potentialbereich von +100 mV bis +400 mV vs. Ag/AgCl wieder entfernt. Dabei
entsteht ein anodischer Auflöse-Peak, dessen Fläche proportional zur zuvor
abgeschiedenen Kupfermenge ist. Diese Fläche wird zur Analyse des Gehaltes
der Zusatzstoffe eingesetzt. Um den Gehalt der glanzbildenden Zusatzstoffe mit
Hilfe dieser Fläche zu ermitteln, wird nach den Angaben in dieser Druckschrift
die sogenannte Additionsmethode angewendet, wonach nach einer ersten Ana
lyse des Bades mit dieser Methode sukzessive kleine Inkrementmengen einer
Eichlösung zugegeben werden, die lediglich die glanzbildende Komponente
enthält, und jedesmal die Peakfläche bestimmt wird. Nach graphischer Aus
wertung werden Eichgeraden erhalten, aus denen der zu bestimmende Gehalt
dieser Zusatzstoffe durch Extrapolation auf die Abszisse erhalten werden kann.
In DE 27 57 458 C2 ist ferner ein Verfahren zum Bewerten der Qualität eines
Metallisierungsbades beschrieben, bei dem mit der vorgenannten elektroche
mischen Anordnung zusätzlich zu dem zu untersuchenden Bad mindestens
zwei Badproben mit bekannter Zusammensetzung analysiert werden und zur
Bewertung der Qualität des zu untersuchenden Bades die Strommenge bei der
Metallauflösung an der rotierenden Scheibenelektrode bestimmt wird. Durch die
Kalibrierung mit den weiteren Badproben mit bekannter Zusammensetzung wird
den beträchlichen Variationen der Auflösestrommenge von Tag zu Tag bei spe
ziellen Badzusammensetzungen Rechnung getragen.
In FR 2 566 535 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung und Einstellung der Kon
zentration von glanzbildenden oder einebnenden Stoffen in einem Verkupfe
rungsbad beschrieben, bei dem in der vorgenannten elektrochemischen An
ordnung der Spitzenstromwert im Auflösezyklus und das zugehörige Potential
sowie der Stromwert bei demselben Potential im Potentialrücklauf gemessen
und die Konzentration der glanzbildenden Stoffe aus den Stromwerten ermittelt
wird.
Ein weiteres Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von als Inhibitoren
wirkenden organischen Zusatzstoffen während der elektrolytischen Abschei
dung von Metallen aus wäßrigen Elektrolyten ist in DE 37 18 584 A1 angege
ben, bei dem ein Teilstrom des zu untersuchenden Bades mit konstanter Ge
schwindigkeit in eine Meßzelle mit mindestens drei drahtförmigen Elektroden
eingeleitet wird, an den Elektroden mit frischer Leiteroberfläche ein Meßstrom
mit einer Stärke von 5 mA bis 1,0 A angelegt und aufrechterhalten wird und die
Steigung der aufgezeichneten Kathodenpotential/Zeit-Kurve im Bereich von 0,1
bis 50 min als Maß für die wirksame Konzentration des Inhibitors verwendet
wird.
Wie zuvor dargestellt, ändern sich die Konzentrationen der glanzbildenden und
der einebnenden Zusatzstoffe im Abscheidebad häufig innerhalb kurzer Zeit
intervalle relativ stark, so daß das Bad in kurzen Zeitabständen analysiert wer
den muß.
Typischerweise werden galvanische Kupferbäder bis heute aber lediglich da
durch überwacht, daß ein- oder mehrmals täglich manuell Badproben aus dem
Bad entnommen und auf den Gehalt der vorgenannten Bestandteile untersucht
werden. Dieses Kontrollverfahren hat sich jedoch wegen der Gefahr, daß sich
die Konzentrationen der Zusatzstoffe sprunghaft ändern können, als unzurei
chend für die Prozeßsicherung erwiesen.
Daher wird in EP 0 154 705 A2 ein Verfahren zum vollautomatischen Steuern
der galvanischen Abscheidung von Kupferüberzügen aus sauren Kupferbädern
vorgeschlagen. Auch bei diesem Verfahren wird die zyklische Voltammetrie-
Methode unter Verwendung einer potentiostatischen Dreielektroden-Anordnung
mit einer als rotierende Scheibenelektrode ausgebildeten Arbeitselektrode ein
gesetzt. Zur Auswertung wird in diesem Fall die Höhe des Auflösungspeaks
gemessen. Durch periodisch wiederkehrende Ermittlung der Peakhöhe mit immer
wieder in die Meßzelle geförderter Badlösung wird eine kontinuierliche
Überwachung des Bades erreicht. Es wird angegeben, daß die Peakhöhe stän
dig mit einem Sollwert verglichen wird und beim Unterschreiten dieses Wertes
glanzbildende Zusatzstoffe in das Bad dosiert werden. Ein Hinweis auf eine
kontinuierliche Überwachung der einebnenden Zusatzstoffe wird nicht gegeben.
Dieses Verfahren ist jedoch anfällig, da die hierfür erforderliche Analysenvor
richtung komplex aufgebaut ist. Derartige Analysenautomaten müssen auch
unter den rauhen Produktionsbedingungen problemlos über längere Zeit hinweg
korrekte Ergebnissen liefern. Außerdem wird lediglich ein Verfahren zur voll
automatischen Analyse der glanzbildenden, nicht aber der einebnenden Be
standteile des Bades beschrieben.
Problematisch ist auch, daß zur Umgehung von Beiträgen bei der Durchführung
der zyklischen Voltammetrie-Methode, die aus dem Stofftransport in der Meßlö
sung in Elektrodennähe resultieren, mit rotierenden Scheibenelektroden aus
Platin gearbeitet werden muß. Das Verfahren ist durch einen hohen Kalibrier
aufwand gekennzeichnet, der bei jeder Analyse erneut durchgeführt werden
muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die Nachtei
le der bekannten Verfahren zu vermeiden und insbesondere ein Verfahren zum
separaten analytischen Ermitteln der Konzentrationen von glanzbildenden und
einebnenden Zusatzstoffen in galvanischen Metallabscheidebädern zu finden.
Das Verfahren soll vor allem einfach durchführbar sein und mit geringem Kali
brieraufwand für die Messung der Einzelkomponenten des Bades auskommen
können.
Gelöst wird dieses Problem durch die Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Zur Bestimmung der Konzentrationen von glanzbildenden und einebnenden
Zusatzstoffen in galvanischen Metallabscheidebädern wird eine elektrochemische
Dreielektrodenanordnung mit Arbeits-, Gegen- und Referenzelektrode in
einer Meßzelle mit potentiostatischer Anordnung eingesetzt, bei der das Poten
tial der Arbeitselektrode gegen die Referenzelektrode zwischen Grenzpotential
werten zyklisch variiert und dabei Metall auf der Arbeitselektrode abgeschieden
und nachfolgend wieder aufgelöst wird. Da die Menge des abgeschiedenen und
damit auch des nachfolgend wieder aufgelösten Metalls empfindlich von den zu
ermittelnden Konzentrationen der Zusatzstoffe abhängt, kann diese Methode
erfolgreich zu deren Analyse eingesetzt werden.
Um ein einfaches, sicheres und insbesondere ohne großen Kalibrieraufwand
funktionierendes Verfahren zu realisieren, wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zunächst in einem separaten Kalibrierverfahren die Menge des auf
der Arbeitselektrode abgeschiedenen bzw. des nach der Abscheidung wieder
aufgelösten Metalls in Abhängigkeit von verschiedenen Badzusammensetzun
gen, die unterschiedliche Gehalte der glanzbildenden und einebnenden Zusatz
stoffe enthalten, ermittelt. Dabei werden Wertetripel (Metallmenge, Konzen
tration der glanzbildenden und Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe)
erhalten, die zusammen eine Kalibriermatrix bilden. Die Kalibriermatrix kann
beispielsweise in einer dreidimensionalen Graphik dargestellt werden, in der die
Menge des abgeschiedenen bzw. des wieder aufgelösten Metalls auf der Ordi
nate und die Konzentrationen der glanzbildenden und der einebnenden Zusatz
stoffe auf den beiden Abszissen aufgetragen sind.
Zur aktuellen Ermittlung der Konzentrationen der glanzbildenden und der ein
ebnenden Zusatzstoffe in einem Abscheidebad kann erst die eine der beiden
Konzentrationen mit dem Meßverfahren und danach die andere durch Messung
der abgeschiedenen oder aufgelösten Metallmenge mit dem Abscheidebad und
nachfolgendes Ablesen in der Graphik ermittelt werden. Selbstverständlich kön
nen auch andere Darstellungsarten für die Abhängigkeiten der Metallabscheide-
oder -auflösungsmenge von den Konzentrationen gewählt werden, beispiels
weise Tabellen in schriftlicher Form oder auf Datenträgern gespeichert, sowie in
Form von durch Näherungsverfahren ermittelte mathematische Funktionen, aus
denen die jeweiligen Konzentrationen durch einfache Rechenoperationen be
stimmt werden können.
Es gibt grundsätzlich zwei meßtechnische Wege zur Durchführung der Erfin
dung:
- 1. Das Metallabscheidebad wird in die Meßzelle überführt. Dann wird die Kon zentration der einebnenden Zusatzstoffe in einem Additionsverfahren bestimmt, indem bei jedem Titrationsschritt die Menge des auf der Arbeitselektrode abge schiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls ermit telt wird. Anschließend wird die Konzentration der glanzbildenden Zusatzstoffe aus der zuvor ermittelten Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe und den Werten, die mit Hilfe des zuvor durchgeführten separaten Kalibrierverfahrens ermittelt wurden, abgeleitet.
Die Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in dem Metallabscheidebad
kann in einem Meßverfahren dadurch ermittelt werden, daß ein Metallabschei
debad ohne Zusatzstoffe in zwei Titrationsgängen
- - einmal mit dem zu analysierenden Metallabscheidebad, z. B. dem Produktionsbad, und
- - einmal mit einer die einebnenden Zusatzstoffe in bekannter Konzen tration enthaltenden Standardlösung
titriert wird und schließlich die Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe
nach der Gleichung
errechnet wird, wobei
xEZ = Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in dem zu analysieren den Metallabscheidebad,
cEZ = bekannte Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in der Stan dardlösung,
aU = Steigung der Analyse-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens des zu analysierenden Me tallabscheidebades) und
aS = Steigung der Standard-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens der Standardlösung).
xEZ = Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in dem zu analysieren den Metallabscheidebad,
cEZ = bekannte Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in der Stan dardlösung,
aU = Steigung der Analyse-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens des zu analysierenden Me tallabscheidebades) und
aS = Steigung der Standard-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens der Standardlösung).
Unter einer Standardlösung wird in diesem Falle eine Lösung verstanden, die
die einebnenden Zusatzstoffe in bekannter Konzentration enthält, nicht jedoch
die glanzbildenden Zusatzstoffe, beispielsweise also eine Lösung, die außer
den anorganischen Bestandteilen des Metallabscheidebades, beispielsweise im
Falle eines Standard-Kupferbades Kupfersulfat, Schwefelsäure und Chlorid in
Wasser, als weitere Bestandteile nur noch die einebnenden Zusatzstoffe ent
hält.
- 1. Auch bei der zweiten Erfindungsalternative wird das Metallabscheidebad in die Meßzelle überführt. Dann wird die Konzentration der glanzbildenden Zusatz stoffe in einem Standardadditionsverfahren bestimmt, wobei in jedem Titrationsschritt die Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschiedenen oder des nach der Ab scheidung wieder aufgelösten Metalls ermittelt wird. Anschließend wird die Kon zentration der einebnenden Zusatzstoffe aus der zuvor ermittelten Konzentra tion der glanzbildenden Zusatzstoffe und den Werten, die mit Hilfe des zuvor durchgeführten separaten Kalibrierverfahrens ermittelt wurden, abgeleitet.
Die Konzentration der glanzbildenden Zusatzstoffe kann dadurch ermittelt wer
den, daß das zu analysierende Metallabscheidebad mit einer die glanzbilden
den Zusatzstoffe in bekannter Konzentration enthaltenden Standardlösung ti
triert wird und die Konzentration aus dem Abszissenabschnitt der erhaltenen
Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder nach der Abscheidung wie
der aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volu
mens des Standardbades) abgeleitet wird. Unter einer Standardlösung wird in
diesem Falle eine Lösung verstanden, die die glanzbildenden Zusatzstoffe ent
hält, nicht jedoch die einebnenden Zusatzstoffe, beispielsweise also eine Lö
sung, die außer den anorganischen Bestandteilen des Metallabscheidebades
als weitere Bestandteile nur noch die glanzbildenden Zusatzstoffe enthält.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Konzentration so
wohl der glanzbildenden aus auch der einebnenden Zusatzstoffe des Metall
abscheidebades separat zu bestimmen, ohne daß mehrere Analysen durch
geführt werden müssen. Diese Technik eignet sich insbesondere zur kontinuier
lichen Prozeßüberwachung. Da nur eine der beiden Komponenten analytisch in
einem Meßverfahren, beispielsweise in einem sogenannten On-line-Betrieb,
und die andere aus der vorher gemessenen Kalibriermatrix ermittelt wird, redu
ziert sich der Analysenaufwand gegenüber herkömmlichen Techniken auf ein
geringes Maß. Damit sind auch weniger komplexe apparative Einrichtungen zur
Durchführung derartiger Analysen erforderlich, so daß das Gesamtsystem weni
ger störanfällig wird. Lediglich einmalig vor der Durchführung der ersten Analy
se eines Metallabscheidebades ist es notwendig, die Kalibriermatrix zu erstel
len.
Die Kalibriermatrix kann in folgender Weise erstellt werden:
- a) Herstellen von Metallabscheidebädern mit bekannten Konzentrationen der glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffe,
- b) Ermitteln der Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls mit jedem der hergestellten Metallabscheidebäder,
- c) Zuordnen der gemessenen Mengenwerte für das auf der Arbeitselek trode abgeschiedene oder nach der Abscheidung wieder aufgelöste Me tall zu vorgegebenen Konzentrationswertepaaren der glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffe.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine in der Elektrochemie übliche Drei
elektrodenanordnung verwendet, die eine Arbeitselektrode, eine Gegenelek
trode und eine Referenzelektrode aufweist: Während des Analysenbetriebes
wird die Spannung zwischen der Arbeitselektrode und der Referenzelektrode
fest eingestellt und der daraufhin zwischen der Arbeitselektrode und der Gegen
elektrode fließende Strom gemessen. Für die Arbeitselektrode und die Gegen
elektrode werden typischerweise aus Edelmetall, vorzugsweise aus Platin, be
stehende Elektroden eingesetzt. Zur Vermeidung von nachteiligen Effekten, die
von einem nicht kontrollierbaren Stofftransport an der Elektrodeoberfläche her
rühren, wird die Arbeitselektrode üblicherweise als rotierende Scheibenelek
trode mit einer Rotationsgeschwindigkeit von einigen 1000 U/min ausgebildet.
Als Referenzelektrode kann beispielsweise eine Silber/Silberchlorid-Elektrode
eingesetzt werden. Einsetzbar sind u. a. auch Kalomelelektroden als Referenz
elektroden.
Zur Ermittlung der Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschiedenen oder
nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls wird kontinuierlich die Span
nung zwischen der Arbeitselektrode und der Referenzelektrode beispielsweise
zwischen -0,25 V und +1,0 V vs. Ag/AgCl linear mit der Zeit variiert. Im Poten
tialbereich unterhalb von 0 V vs. Ag/AgCl wird Metall auf der Arbeitselektrode
abgeschieden. Dies äußert sich in einem negativen Abscheidestrom. Bei an
schließender Veränderung des Potentials der Arbeitselektrode zu positiveren
Werten hin wird dieses Metall im Potentialbereich von 0 bis +0,3 V vs. Ag/AgCl
wieder aufgelöst. Dies führt zu einem positiven Strom (Stripping-Peak). Der
negative Abscheidestrom sollte mit dem positiven Stripping-Strom weitgehend
gleich sein.
Eine Möglichkeit zur Ermittlung der Metallabscheidemenge bzw. der aufgelö
sten Metallmenge (bzw. der Ladung) besteht darin, den Strom beim Abscheiden
und/oder beim nachfolgenden Auflösen zu registrieren und diesen über die Zeit
zu integrieren, da hiermit die geflossene Ladungsmenge ermittelt wird.
Bei den vorgenannten Additionsmethoden zur Erstellung der Kalibrationsmatrix
und für die Analysen der glanzbildenden und der einebnenden Zusatzstoffe
kann daher die Menge des abgeschiedenen oder nach der Abscheidung wieder
aufgelösten Metalls durch die Ladungsmenge ausgedrückt werden, die beim
Durchlaufen der jeweiligen Potentialbereiche ermittelt wird. Daher kann anstelle
der abgeschiedenen oder aufgelösten Metallmenge in den entsprechenden
Darstellungen (graphische Darstellung, Darstellung in Tabellenform (schriftlich
oder auf Datenspeichern gespeichert) auch die Ladungsmenge als Meßwert
verwendet werden. Selbstverständlich kann nach Umrechnung auch die Metall
menge eingesetzt werden.
Diese Methode kann insbesondere auch zur Ermittlung der Kalibriermatrix her
angezogen werden. Hierzu werden die Mengen der abgeschiedenen und/oder
wieder aufgelösten Metallmengen (bzw. die Ladungsmengen) den entsprechen
den Konzentrationswertepaaren der vorher in einem Metallabscheidebad einge
stellten glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffe zugeordnet und regi
striert.
Die Konzentration der glanzbildenden Zusatzstoffe kann mit einem Standardadditions
verfahren separat bestimmt werden. Hierzu wird dem zu analysierenden Metall
abscheidebad vorzugsweise zuerst eine festgelegte Menge von einebnenden
Zusatzstoffen zugegeben. Danach wird mit einem die glanzbildenden Zusatz
stoffe in bekannter Konzentration enthaltenden Standardbad titriert. Es wird
eine mit dem Titrationsvolumen linear ansteigende abgeschiedene bzw. wieder
aufgelöste Metallmenge ermittelt. Die Extrapolation dieser Geraden auf die Abs
zisse ergibt den Gehalt an glanzbildenden Zusatzstoffen in der Lösung.
Die Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe kann mit einem anderen Addi
tionsverfahren bestimmt werden: Hierzu werden zwei Titrationen mit einem
Metallabscheidebad ohne Zusatzstoffe (Grundbad; z. B. ein Grund-Kupferbad,
bestehend aus Kupfersulfat, Schwefelsäure und Chlorid in Wasser) durchge
führt:
- - einmal mit dem zu analysierenden Metallabscheidebad,
- - einmal mit einer die einebnenden Zusatzstoffe in bekannter Konzen tration enthaltenden Standardlösung.
Bei den Titrationen werden jeweils die abgeschiedenen oder wieder aufgelösten
Metallmengen bestimmt. Die Metallmenge nimmt mit zunehmendem Titrations
volumen im wesentlichen linear ab. Die Konzentration der einebnenden Zusatz
stoffe wird aus diesen Titrationsgeraden nach der obenstehenden Gleichung
errechnet.
Anstelle einer rotierenden Scheibenelektrode als Arbeitselektrode kann auch
eine Mikroelektrode eingesetzt werden. Mit Mikroelektroden können die den
üblichen Scheibenelektroden eigenen Nachteile, die sich aus unzureichendem
Stofftransport an der Elektrodenoberfläche ergeben, vermieden werden. Da die
Mikroelektroden nicht als rotierende Elektroden ausgebildet sein müssen, kann
die Meßanordnung einfacher aufgebaut und damit auch weniger wartungs- und
reparaturanfällig sein.
Als Mikroelektrode kann beispielsweise der Querschnitt eines in ein isolierendes
Material eingebetteten Edelmetalldrahtes mit einem Durchmesser von höch
stens 50 µm, beispielsweise 10 bis 50 µm, eingesetzt werden. Als Edelmetall
draht kann vorzugsweise ein Platindraht verwendet werden. Zur Herstellung
kann dieser beispielsweise in ein Kunstharz eingebettet oder in Glas einge
schmolzen und anschließend der Querschnitt des Drahtes z. B. durch Aufsägen
und Anschleifen freigelegt werden.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Verfahrensweise kann die Menge des auf
der Arbeitselektrode abgeschiedenen oder wieder aufgelösten Metalls durch
direkte Massenänderung mit einer Schwingquarz-Technik bestimmt werden.
Hierzu wird ein mit einer geeigneten Schwingungserregerschaltung gekoppelter
Schwingquarz mit einer Elektrodenfläche als Arbeitselektrode verwendet. Zur
Detektion der Massenänderung während des Abscheidens oder Auflösens von
Metall wird die Frequenzänderung beim Abscheiden bzw. Auflösen gemessen
und die Menge des abgeschiedenen bzw. aufgelösten Metalls aus der Fre
quenzänderung mittels einer Eichgerade bestimmt oder aus der von Sauerbrey
entwickelten Gleichung und der Faraday-Gleichung bestimmt. In diesem Fall
kann die Metallmenge bei den Titrationen bzw. in der Kalibriermatrix durch eine
Frequenzverschiebung ausgedrückt werden. Zu den experimentellen Erforder
nissen zur direkten Änderung der Massenänderung bei der Metallabscheidung
und/oder -auflösung wird auf R. Schumacher in "The Quartz Microbalance: A
Novel Approach to the In-Situ Investigation of Interfacial Phenomena at the
Solid/Liquid Junction", Angewandte Chemie, Band 29 (1990) Seiten 329 bis
343, insbesondere Seiten 330, 331 verwiesen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise zum Ermitteln der Kon
zentrationen glanzbildender und einebnender Zusatzstoffe in galvanischen Kupferabscheidebädern,
insbesondere in Schwefelsäure enthaltenden Kupferbä
dern, angewendet.
Als glanzbildende Zusatzstoffe können in diesen Bädern vor allem organische
Mercapto-, Sulfid- und Disulfid-Verbindungen, wie beispielsweise 3-(Benz
thiazolyl-2-thio)-propylsulfonsäure, Natriumsalz, 3-Mercaptopropan-1-sulfonsäu
re, Natriumsalz, Ethylendithiodipropylsulfonsäure, Natriumsalz, Bis-(p-sulfo
phenyl)-disulfid, Dinatriumsalz, Bis-(ω-sulfobutyl)-disulfid, Dinatriumsalz, Bis-
(ω-sulfohydroxypropyl)-disulfid, Dinatriumsalz, Bis-(ω-sulfopropyl)-disulfid, Dina
triumsalz, Bis-(ω-sulfopropyl)-sulfid, Dinatriumsalz, Methyl-(ω-sulfopropyl)-di
sulfid, Dinatriumsalz, Methyl-(ω-sulfopropyl)-trisulfid, Dinatriumsalz, O-Ethyl
dithiokohlensäure-S-(ω-sulfopropyl)-ester, Kaliumsalz, Thioglykolsäure, Thio
phosphorsäure-O-ethyl-bis-(ω-sulfopropyl)-ester, Dinatriumsalz, Thiophosphor
säure-tris-(ω-sulfopropyl)-ester, Trinatriumsalz, sowie cyclische Schwefelverbin
dungen, wie Thiazole, enthalten sein.
Als einebnende Zusatzstoffe werden u. a. Glykolether und polymere Stoffe ver
wendet, beispielsweise Carboxymethylcellulose, Nonylphenol-polyglykolether,
Octandiol-bis-(polyalkylenglykolether), Octanolpolyalkylenglykolether, Ölsäure
polyglykolester, Polyethylen-propylenglykol, Polyethylenglykol, Polyethylen
glykoldimethylether, Polyoxypropylenglykol, Polypropylenglykol, Polyvinylalko
hol, Stearinsäure-polyglykolester, Stearylalkohol-polyglykolether, β-Naphthol
polyglykolether.
Das Verfahren ist für den Einsatz zur kontinuierlichen automatisierten Prozeß
überwachung geeignet. Vor allem das analytische Verfahren gemäß Anspruch
3 ist einfach und erfordert wenige Analysenschritte, um eine on-line-Überwa
chung durchzuführen.
Hierzu sind moderne Analysenautomaten einsetzbar, mit denen die für die Ti
tration der Badproben benötigten Meßzellen automatisch befüllt, nach Abschluß
der Titration wieder entleert, danach gereinigt und anschließend wieder befüllt
werden können. Außerdem können vorgegebene Verfahrensschritte automati
siert gesteuert werden, beispielsweise die Titration der Badproben mit einer
Titrierflüssigkeit und die zwischen einzelnen Titriervorgängen durchzuführenden
elektrochemischen Analysen mit einer Strommessung oder einer Messung der
Massenänderung mit einem Schwingquarz. Die Badflüssigkeit kann in einem
By-pass zum eigentlichen Behandlungsbehälter, in dem diese Flüssigkeit ent
halten ist, umgepumpt und teilweise über weitere Flüssigkeitsleitungen in den
Analysenautomaten geleitet werden. Die erhaltenen Analysendaten werden in
einem Computer verarbeitet, wobei die zuvor ermittelte Kalibriermatrix in die
sem Computer ebenfalls abgespeichert ist, um eine schnelle Errechnung der
abgeleiteten Daten (Gehalt der nicht experimentell ermittelten Zusatzstoffe) zu
ermöglichen. Die aktuell ermittelten Konzentrationen werden mit Sollwerten
verglichen. Bei festgestellten Abweichungen werden Dosierpumpen angesteu
ert, mit denen Konzentrate der Zusatzstoffe in das Bad gefördert werden.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert:
Zur Ermittlung der Konzentrationen der glanzbildenden und der einebnenden
Zusatzstoffe in einem galvanischen Kupferbad, das folgende anorganische Be
standteile enthielt:
CuSO4 . 5H2O | 0,3 Mol/l |
H2SO4, konz | 2 Mol/l |
Cl- (als NaCl) | 50 mg/l |
AL=L<in Wasser |
wurde zuerst eine Kalibriermatrix für die glanzbildenden und einebnenden Zu
satzstoffe des Bades erstellt. Als Eichlösung für die glanzbildenden Zusatzstoffe
wurde Glanzzusatz CUPRACID® BL (Atotech Deutschland GmbH, Berlin, DE)
und als Eichlösung für die einebnenden Zusatzstoffe Grundeinebner
CUPRACID® BL eingesetzt. Der Glanzzusatz (GZ) und der Grundeinebner (GE)
enthielten im wesentlichen nur die glanzbildenden (GZ) bzw. die einebnenden
(GE) Zusatzstoffe.
Zur Erstellung der Kalibriermatrix wurden verschiedene Badlösungen angesetzt,
die jeweils die vorgenannte Grundzusammensetzung mit den anorganischen
Komponenten (Kupfersulfat, Schwefelsäure, Natriumchlorid) und zusätzlich den
Glanzzusatz und den Grundeinebner mit abgestuften Konzentrationen in den
Konzentrationsbereichen 0 bis 3 ml Glanzzusatz CUPRACID® BL/l Lösung für
die glanzbildenden und 0 bis 15 ml Grundeinebner CUPRACID® BL/l Lösung für
die einebnenden Zusatzstoffe enthielten.
Die Kalibriermatrix wurde mit einer üblichen Meßanordnung mit einer Meßzelle,
darin enthaltener Dreielektrodenanordnung (rotierende Platin-Scheibenelek
trode als Arbeitselektrode, Platinnetz als Gegenelektrode und Silber/Silber
chlorid-Elektrode (Ag/AgCl) als Referenzelektrode), einem kommerziellen Po
tentiostaten mit integriertem Funktionsgenerator zur Erzeugung eines linearen
Potential/Zeit-Gradienten und einer Auswerteeinheit mit einem Strom/Zeit-In
tegrationsmodul zur Ermittlung der Ladungsmengen erstellt. Zyklische Voltamo
gramme wurden mit dieser Meßanordnung mit einer zeitlich konstanten Vor
schubgeschwindigkeit von 100 mV/sec aufgenommen. Die Potential der Ar
beitselektrode wurde innerhalb des Spannungsbereiches von -0,25 bis +1,0 V
vs. Ag/AgCl variiert. Es wurde die Menge des von der Arbeitselektrode während
des anodischen Rücklaufes im Potentialbereich von 0 bis +0,3 V vs. Ag/AgCl
aufgelösten Kupfers durch Integration des fließenden Stripping-Stromes aufge
zeichnet. Die Menge wurde als Mittelwert mehrerer Durchläufe des Potential
bereiches errechnet, wobei der erste Durchlauf, beginnend bei einem Potential
von 1,0 V vs. Ag/AgCl, nicht in die Mittelwertbildung einbezogen wurde.
Die erhaltenen Meßwerte der Stripping-Ladung Qges in [mC/cm2] für bestimmte
Badzusammensetzungen, jeweils ausgedrückt in [ml GZ oder GE/l] sind in
Fig. 1 in einer dreidimensionalen Graphik wiedergegeben. Zu den einzelnen
Meßwerten sind die jeweiligen Absolutfehler als Fehlerbalken hinzugefügt wor
den.
Nach Ermittlung der Kalibriermatrix wurde ein im Produktionsbetrieb befindli
ches Bad untersucht. Die zuerst angewendete Methode beruhte darauf, in einem
ersten Schritt die Konzentration des Glanzzusatzes im Bad zu bestimmen
und anschließend aus der ermittelten Konzentration mit Hilfe der Kalibrations
matrix die Konzentration des Grundeinebners abzuleiten.
Die Konzentration des Glanzzusatzes wurde in folgender Weise bestimmt: Die
Meßzelle der elektrochemischen Anordnung wurde mit einer Titrationsbürette
ausgerüstet. Die Bürette wurde mit dem Glanzzusatz CUPRACID® BL gefüllt.
Anschließend wurden 50 ml des Produktionsbades in die Meßzelle der elektro
chemischen Anordnung eingefüllt. Es wurde ein zyklisches Voltamogramm auf
gezeichnet und nach vorstehender Methode die Menge des von der Arbeits
elektrode aufgelösten Kupfers bestimmt. Es wurde ein spezifischer Ladungs
wert von 48 mC/cm2 ermittelt. Dieser Meßwert wurde nach der Bestimmung der
Konzentration des Glanzzusatzes im Produktionsbades zur Ermittlung des
Grundeinebners aus der Kalibriermatrix benötigt.
Zur Bestimmung des Gehaltes des Glanzzusatzes im Produktionsbad wurden
danach 0,75 ml Grundeinebner CUPRACID® BL in die Lösung gegeben
(Δ 15 ml/l). Anschließend wurde erneut ein zyklisches Voltamogramm aufge
zeichnet und nach vorstehender Methode die Menge des von der Arbeitselek
trode aufgelösten Kupfers bestimmt. Nach Ermittlung dieses ersten Ladungs
meßwertes in der Titration (15 mC/cm2), der in eine Graphik (aufgelöste Kupfer
menge als Funktion des Titriervolumens; Fig. 2) eingetragen wurde, wurden
25 µl der Titrierflüssigkeit aus der Bürette in die Meßzelle eingelassen
(Δ 0,5 ml/l). Danach wurde erneut die aufgelöste Kupfermenge mit der zuvor
beschriebenen Methode bestimmt und der erhaltene Meßwert in die Graphik
eingetragen (Fig. 2). Nach mehrfacher Wiederholung dieses Vorganges konnte
die in Fig. 2 dargestellte Gerade erhalten werden, aus der sich nach Extrapola
tion auf die Abszisse der Betrag des aktuellen Gehaltes des Glanzzusatzes
ergab (xGZ = 1 ml Glanzzusatz CUPRACID® BL (GZ) in 1 l Lösung).
Die Konzentration des Grundeinebners konnte anschließend durch Vergleich
der Konzentration des Glanzzusatzes im Produktionsbad mit der Kalibriermatrix
ermittelt werden, indem der vor der Zugabe des Grundeinebners in die Meßlösung
erhaltene Meßwert für das unveränderte Produktionsbad (48 mC/cm2) mit
dem aus der Analyse für den Glanzzusatz erhaltenen Konzentrationswert ver
glichen wurde. Aus dem Ladungswert von 48 mC/cm2 und einer Konzentration
von 1 ml Glanzzusatz CUPRACID® BL/l Lösung wurde ein Konzentrationswert
von 10 ml Grundeinebner CUPRACID® BL (GE) in 1 l Lösung abgeleitet.
In einem zweiten Beispiel wurden die Konzentrationen der glanzbildenden und
der einebnenden Zusatzstoffe eines weiteren Produktionsbades mit den in Bei
spiel 1 angegebenen anorganischen Bestandteilen in den entsprechenden Kon
zentrationen dadurch ermittelt, daß zuerst die Konzentration der einebnenden
Zusatzstoffe mit Hilfe der beschriebenen elektrochemischen Methode ermittelt
und anschließend unter Zuhilfenahme des ermittelten Wertes und der mit Bei
spiel 1 bereits erstellten Kalibriermatrix der Gehalt der glanzbildenden Zusatz
stoffe abgeleitet wurde. Eine erneute Erstellung der Kalibriermatrix war nicht
erforderlich, da diese für den zweiten Versuch unverändert eingesetzt werden
konnte. Daher mußte lediglich der Gehalt der einebnenden Zusatzstoffe durch
Titration bestimmt werden.
50 ml eines sogenannten Grundbades (Produktionsbad wie in Beispiel 1 ohne
glanzbildende und einebnende Zusatzstoffe) wurde in die Meßzelle der elektro
chemischen Einrichtung eingefüllt, die Ladungsmenge aus dem Auflöse-Peak
mit der beschriebenen Methode gemessen und als Meßpunkt in eine Graphik
eingetragen (aufgelöste Kupfermenge als Funktion des Titriervolumens; Fig. 3).
Die Meßbedingungen waren dieselben wie in Beispiel 1.
Anschließend wurde die Grundbadprobe in einem ersten Titrationsgang mit
einer Standardlösung titriert, die den Grundeinebner CUPRACID® BL in einer
Konzentration von 10 ml/l enthielt. Nach jeder Zugabe wurde erneut die La
dungsmenge beim Auflöse-Peak gemessen. Es wurde die in Fig. 3 erhaltene
abfallende Gerade A erhalten.
Anschließend wurde die Meßzelle geleert, gereinigt und danach erneut 50 ml
einer weiteren Grundbadprobe in die Meßzelle eingefüllt. In einem zweiten Ti
trationsgang wurde diese Badprobe nun mit einer Probe des Produktionsbades
titriert. Nach jeder Zugabe des Produktionsbades zur vorgelegten Grundbad
probe wurde die Ladungsmenge beim Auflöse-Peak gemessen. Die Werte wur
den wiederum in die vorgenannte Graphik eingetragen (Fig. 3). Es wurde wie
der eine abfallende Gerade B erhalten, die jedoch nicht mit der zuerst erhalte
nen Geraden A zusammenfiel (in Fig. 3 auf der Abszisse aufgetragen: ml Stan
dardlösung/l bzw. ml Produktionsbad/l).
Aus der erhaltenen Graphik wurde die Konzentration des Grundeinebners mit
folgender Formel erhalten:
wobei xEZ = Konzentration des Grundeinebners in dem zu analysierenden Pro
duktionsbad,
cEZ = 10 ml Grundeinebner CUPRACID® BL/l Lösung (bekannte Konzen tration des Grundeinebners in der Standardlösung),
aS = Steigung der Standard-Titrationskurve (Menge des nach der Ab scheidung wieder aufgelösten Metalls, ausgedrückt als Qges in [mC/cm2], als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens der Standard lösung, ausgedrückt in [ml/l]), und
aU = Steigung der Analyse-Titrationskurve (Menge des nach der Abschei dung wieder aufgelösten Metalls, ausgedrückt als Qges in [mC/cm2], als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens des zu analysie renden Produktionsbades, ausgedrückt in [ml/l]).
cEZ = 10 ml Grundeinebner CUPRACID® BL/l Lösung (bekannte Konzen tration des Grundeinebners in der Standardlösung),
aS = Steigung der Standard-Titrationskurve (Menge des nach der Ab scheidung wieder aufgelösten Metalls, ausgedrückt als Qges in [mC/cm2], als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens der Standard lösung, ausgedrückt in [ml/l]), und
aU = Steigung der Analyse-Titrationskurve (Menge des nach der Abschei dung wieder aufgelösten Metalls, ausgedrückt als Qges in [mC/cm2], als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens des zu analysie renden Produktionsbades, ausgedrückt in [ml/l]).
Es wurde ein Gehalt von 5 ml Grundeinebner CUPRACID BL (GE)/l Produk
tionsbad errechnet.
Danach wurde die Meßzelle nochmals entleert, gereinigt und 50 ml einer Pro
duktionsbadprobe eingefüllt. Mit dieser Probe wurde erneut ein zyklisches Vol
tamogramm aufgenommen und die Ladungsmenge beim Stripping-Peak er
mittelt. Der Wert betrug 80 mC/cm2.
Der bei der Ermittlung der Konzentration des Grundeinebners bestimmte Wert
(5 ml GE/l) ergab zusammen mit dem Ladungswert (80 mC/cm2) für die Produk
tionsbadprobe und unter Zuhilfenahme der zuvor aufgestellten Kalibriermatrix
einen abgeleiteten Konzentrationswert von 2 ml Glanzzusatz CUPRACID® BL/l
Lösung.
Beispiel 1 wurde wiederholt. Allerdings wurde die Meßanordnung verändert.
Anstelle einer rotierenden Scheibenelektrode wurde eine nicht rotierende Mikro
elektrode eingesetzt. Die Mikroelektrode war als etwa 50 µm dicker Draht in ein
Glasrohr eingeschmolzen und die Spitze des Rohres in üblicher Weise ange
schliffen worden. Beim Eintauchen dieser Elektrode in eine Badprobe stand
dadurch ausschließlich der im wesentlichen kreisrunde Querschnitt des Drahtes
mit einem Durchmesser von etwa 50 µm im Kontakt mit der Badprobe.
Ohne daß besondere Vorkehrungen zur Reproduzierbarkeit der Strom- und
Ladungsmessungen zur Unterdrückung störender Massentransportphänomene
an der Arbeitselektrode getroffen wurden, konnten dieselben Ergebnisse wie in
den Beispielen 1 und 2 erhalten werden.
Beispiel 1 wurde mit einer Badprobe wiederholt, die veränderte Gehalte der
Zusatzstoffe aufwies. Allerdings wurde anstelle der rotierenden Scheibenelek
trode ein Schwingquarz als Arbeitselektrode eingesetzt. Derartige Schwingquar
ze, die an der Vorder- und Rückseite zur Schwingungserregung mit Metall über
zogen sind, wurden von der Firma KVG, Neckarbischofsheim, DE bezogen. Die
Schwingungsfrequenz dieser Quarze lag bei etwa 5 MHz. Zur Schwingungs
erregung wurde eine übliche Erregerschaltung eingesetzt. Derartige Schaltun
gen werden u. a. auch zur Schichtdickenmessung beim Aufdampfen eingesetzt
und sind von daher bekannt. Entsprechende Anwendungsbeispiele aus der
Elektrochemie sind ebenfalls bekannt. Hierzu wird auf die Ausführungen von R.
Schumacher in Angew. Chemie (ibid.) und auf weitere Verweisungen in dieser
Druckschrift auf zusätzliche druckschriftliche Quellen unter den dortigen laufen
den Nummern [5 bis 8 und 28] verwiesen.
Der mit der Lösung in Kontakt stehende Kontakt am Quarz wurde auch als elek
trische Zuführung für die potentiostatische Meßanordnung genutzt.
Die Massenänderung auf dem Quarz wurde als Frequenzänderung Δfges regi
striert. Im vorliegenden Fall wies der Quarz eine aktive Fläche von 0,5 cm2 auf.
Zuerst wurde wie in Beispiel 1 die Kalibriermatrix ermittelt, wobei jedoch an
stelle der elektrochemisch ermittelbaren Ladungsmengen beim Auflösen des
Kupfers die aufgelöste Masse über die Frequenzänderung in [Hz] registriert
wurde. Es wurde die in Fig. 4 dargestellte Matrix erhalten.
Danach wurden die Konzentrationen des Glanzzusatzes und des Grundeineb
ners ermittelt. In einem ersten Versuch wurde die Konzentration des Glanzzu
satzes experimentell nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode ermittelt,
wobei anstelle der Messung der Ladungsmengen eine Messung der Frequenz
änderung am Schwingquarz durchgeführt wurde. Die Frequenzverschiebung
Δfges für das unveränderte Produktionsbad betrug 700 Hz. Für den Glanzzusatz
CUPRACID® BL wurde ein Gehalt von 1 ml/l Lösung ermittelt. Unter Zuhilfe
nahme der zuvor erstellten Kalibriermatrix und zusammen mit der Frequenzver
schiebung für die unveränderte Produktionsbadprobe wurde danach der Gehalt
des Grundeinebners bestimmt. Es waren 5 ml Grundeinebner CUPRACID® BL
in einem Liter Lösung enthalten.
In einem zweiten Versuch wurde analog Beispiel 2 vorgegangen, wobei auch in
diesem Fall eine Badprobe mit wiederum veränderten Konzentrationen der Zu
satzstoffe eingesetzt wurde (Grundbad wie in Beispiel 2). Die Konzentrationen
der Zusatzstoffe wurden durch experimentelle Ermittlung des Gehalts des
Grundeinebners und anschließende Ableitung des Gehaltes des Glanzzusatzes
festgestellt. Die Frequenzverschiebung Δfges für das unveränderte Produktions
bad betrug 1000 Hz. Der experimentell ermittelte Konzentrationswert für den
Grundeinebner CUPRACID® BL betrug 15 ml/l Lösung. Aus diesem Wert und
der gemessenen Frequenzverschiebung für die unveränderte Produktionsbad
probe wurde der Wert für den Gehalt des Glanzzusatzes CUPRACID® BL zu
2 ml/l Lösung abgeleitet.
Es wurden die Konzentrationen der glanzbildenden und der einebnenden Zu
satzstoffe in einem galvanischen Kupferbad ermittelt, das folgende Zusammen
setzung aufwies:
Cu2+ (als CuSO4 . 5H2O) | 19 g/l |
H2SO4, konz | 196 g/l |
Cl- (als NaCl) | 50 mg/l |
AL=L<in Wasser |
Zuerst wurde eine Kalibriermatrix für die organischen Bestandteile des Bades
nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren erstellt. Als organische Be
standteile enthielt das Bad das Dinatriumsalz von Di-(ω-sulfopropyl)-disulfid als
glanzbildenden Zusatzstoff und einen Polyglykolether als einebnenden Zusatz
stoff.
Nach Ermittlung der Kalibriermatrix wurde ein im Produktionsbetrieb befindli
ches Bad mit dem glanzbildenden und dem einebnenden Zusatzstoff unter
sucht.
In einer ersten Zyklovoltammetrie-Analyse wurde wie in Beispiel 1 angegeben
die Konzentration des glanzbildenden Zusatzstoffes im Bad bestimmt und an
schließend aus der ermittelten Konzentration mit Hilfe der Kalibrationsmatrix die
Konzentration des einebnenden Zusatzstoffes ermittelt. Zur Titration wurde eine
Lösung verwendet, die den glanzbildenden Zusatzstoff in einer Konzentration
von 5 mg/l enthielt.
Aus der erhaltenen Titrationsgeraden ergab sich nach Extrapolation auf die
Abszisse der Betrag des aktuellen Gehaltes des glanzbildenden Zusatzstoffes
(xGZ = 1 mg/l).
Die Konzentration des einebnenden Zusatzstoffes konnte anschließend in vor
stehend beschriebener Weise durch Vergleich der Konzentration des glanz
bildenden Zusatzstoffes im Produktionsbad mit der Kalibriermatrix ermittelt wer
den. Es wurde eine Konzentration des einebnenden Zusatzstoffes von 300 mg/l
abgeleitet.
In einem weiteren Beispiel wurden die Konzentrationen des glanzbildenden und
des einebnenden Zusatzstoffes des in Beispiel 6 angegebenen Produktions
bades nach der in Beispiel 2 angegebenen Methode ermittelt. Es wurde ein
Gehalt des einebnenden Zusatzstoffes von 300 mg/l bestimmt. Der Konzen
trationswert für den einebnenden Zusatzstoff ergab unter Zuhilfenahme der
zuvor aufgestellten Kalibriermatrix einen abgeleiteten Wert für die Konzentration
des glanzbildenden Zusatzstoffes von 1 mg/l.
Claims (11)
1. Verfahren zum separaten analytischen Ermitteln der Konzentrationen von
glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffen in galvanischen Metallabschei
debädern, bei dem in einer elektrochemischen Anordnung mit Arbeits-, Gegen-
und Referenzelektrode in einer Meßzelle das Potential der Arbeitselektrode
gegen die Referenzelektrode zwischen Grenzpotentialwerten zyklisch variiert
wird, und bei der hierzu
- a) das Metallabscheidebad in die Meßzelle überführt wird,
- b) die Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in einem Additions verfahren bestimmt wird, indem bei jedem Titrationsschritt die Menge des Metalls ermittelt wird, das auf der Arbeitselektrode abgeschieden oder nach der Abscheidung wieder aufgelöst wird, und bei der
- c) anschließend die Konzentration der glanzbildenden Zusatzstoffe be stimmt wird,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
der einebnenden Zusatzstoffe in dem Metallabscheidebad ermittelt wird, indem
ein Metallabscheidebad ohne Zusatzstoffe in zwei Titrationsgängen:
errechnet wird, wobei
xEZ = Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in dem zu analysieren den Metallabscheidebad,
cEZ = bekannte Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in der Stan dardlösung,
aU = Steigung der Analyse-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens des zu analysierenden Me tallabscheidebades) und
aS = Steigung der Standard-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens der Standardlösung).
- - einmal mit dem zu analysierenden Metallabscheidebad und
- - einmal mit einer die einebnenden Zusatzstoffe in bekannter Konzen tration enthaltenden Standardlösung
errechnet wird, wobei
xEZ = Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in dem zu analysieren den Metallabscheidebad,
cEZ = bekannte Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe in der Stan dardlösung,
aU = Steigung der Analyse-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens des zu analysierenden Me tallabscheidebades) und
aS = Steigung der Standard-Titrationskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens der Standardlösung).
3. Verfahren zum separaten analytischen Ermitteln der Konzentrationen von
glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffen in galvanischen Metallabschei
debädern, bei dem in einer elektrochemischen Anordnung mit Arbeits-, Gegen-
und Referenzelektrode in einer Meßzelle das Potential der Arbeitselektrode
gegen die Referenzelektrode zwischen Grenzpotentialwerten zyklisch variiert
wird, und, bei der hierzu
- a) das Metallabscheidebad in die Meßzelle überführt wird,
- b) die Konzentration der glanzbildenden Zusatzstoffe in einem Standardadditions verfahren bestimmt wird, indem in jedem Titrationsschritt die Menge des Metalls ermittelt wird, das auf der Arbeitselektrode abgeschieden oder nach der Abscheidung wieder aufgelöst wird, und bei der
- c) anschließend die Konzentration der einebnenden Zusatzstoffe be stimmt wird,
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
der glanzbildenden Zusatzstoffe in dem Metallabscheidebad ermittelt wird, in
dem das zu analysierende Metallabscheidebad mit einer die glanzbildenden
Zusatzstoffe in bekannter Konzentration enthaltenden Standardlösung titriert
wird und die Konzentration aus dem Abszissenabschnitt der erhaltenen Titra
tionskurve (Menge des abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder
aufgelösten Metalls als Funktion des bei der Titration zugegebenen Volumens
der Standardlösung) abgeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Titration
des zu analysierenden Metallabscheidebades mit der Standardlösung eine fest
gelegte Menge von einebnenden Zusatzstoffen in das zu analysierende Bad
gegeben wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Abhängigkeit der Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschie
denen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls von Zusam
mensetzungen eines Metallabscheidebades mit bekannten Konzentrationen der
glanzbildenden und der einebnenden Zusatzstoffe in folgender Weise bestimmt
wird:
- a) Herstellen von Metallabscheidebädern mit bekannten Konzentrationen der glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffe,
- b) Ermitteln der Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschiedenen oder des nach der Abscheidung wieder aufgelösten Metalls mit jedem der hergestellten Metallabscheidebäder,
- c) Zuordnen der gemessenen Mengenwerte für das auf der Arbeitselek trode abgeschiedene oder das nach der Abscheidung wieder aufgelöste Metall zu vorgegebenen Konzentrationswertepaaren der glanzbildenden und einebnenden Zusatzstoffe.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zur Ermittlung der Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschiede
nen oder des nach der Abscheidung aufgelösten Metalls die Ladungsmenge
beim Abscheiden und/oder nachfolgenden Auflösen des Metalls bestimmt wird,
indem der fließende Strom beim Abscheiden während des Durchlaufes durch
den Abscheidebereich und/oder der fließende Strom beim Auflösen durch einen
beim Auflösen auftretenden Strompeak integriert wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Arbeitselektrode als Mikroelektrode ausgebildet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Mikroelektrode
der Querschnitt eines in ein isolierendes Material eingebetteten Edelmetalldrah
tes mit einem Durchmesser von höchstens 50 µm eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ermittlung der Menge des auf der Arbeitselektrode abgeschiedenen Metalls
ein mit einer geeigneten Schwingungserregerschaltung gekoppelter Schwing
quarz mit einer Elektrodenfläche als Arbeitselektrode verwendet wird, die Fre
quenzänderung beim Abscheiden und/oder beim Auflösen des Metalls gemes
sen und die Menge des abgeschiedenen und/oder aufgelösten Metalls aus der
Frequenzänderung mittels einer experimentell ermittelten Eichgerade oder über
die Sauerbrey-Gleichung und die Faraday-Gleichung bestimmt wird.
11. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche zum
Ermitteln der Konzentrationen der Zusatzstoffe in galvanischen Kupferabschei
debädern.
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DE1999111447 DE19911447C2 (de) | 1999-03-08 | 1999-03-08 | Verfahren zum analytischen Ermitteln der Konzentration von Zusatzstoffen in galvanischen Metallabscheidebädern |
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