DE19910958C2 - Verfahren zur Herstellung eines Faserrohstoffes für technisches Papier aus Abfällen, die bei der Herstellung und Verarbeitung von technischen Textilstoffen aus Si0¶2¶-Filamenten anfallen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Faserrohstoffes für technisches Papier aus Abfällen, die bei der Herstellung und Verarbeitung von technischen Textilstoffen aus Si0¶2¶-Filamenten anfallenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Faserrohstoffes für technisches Papier aus Abfällen, die
bei der Herstellung und Verarbeitung von technischen
Textilstoffe aus SiO2-Filamenten anfallen.
Textilstoffe bezeichnet im Rahmen dieser Erfindung Gewebe
aus SiO2-Filamentgarnen, Vliese aus SiO2-Filamenten sowie
mehrlagige Produkte mit Kombinationen aus Vliesen und
Geweben. Bei der Herstellung von Textilstoffen aus SiO2-
Filamenten fallen als Abfälle z. B. Kantenabfälle von
Gewebe- und Vliesstoffbahnen, Ausschussware mit Gewebe
fehlern und dergleichen an. Beim Anwender und Weiterver
arbeiter fallen Zuschnittverluste, Rollenanfangs- und
Rollenendstücke und dergleichen an.
SiO2-Filamente bezeichnet im Düsenziehverfahren herge
stellte Fasern mit einem SiO2-Gehalt von mehr als
94 Gew.-%, zumeist einem SiO2-Gehalt von 98 bis 99 Gew.-%.
Die Fasern zeichnen sich durch eine hohe Temperaturbestän
digkeit und eine gute chemische Beständigkeit aus. Sie sind
gegen die meisten Chemikalien mit Ausnahme von Fluss- und
Phosphorsäure und starken Laugen beständig. Das Material
besitzt ferner ausgezeichnete elektrische Isolationseigen
schaften. Der Faserdurchmesser ist größer als 6 µm, wobei
die Durchmesserstreuung herstellungsbedingt sehr klein ist.
Aufgrund ihres definierten Durchmessers sind die SiO2-
Fasern nicht lungengängig und daher gesundheitlich
unbedenklich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei der Her
stellung und Verarbeitung von technischen Textilstoffen aus
SiO2-Filamenten anfallenden Abfälle, die aufgrund der vor
stehend erläuterten Materialeigenschaften als Wertstoff
anzusehen sind, zu hochwertigen Recyclingprodukten weiter
zuverarbeiten.
Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein
Verfahren zur Herstellung eines Faserrohstoffes für
technisches Papier aus Abfällen, die bei der Herstellung
und Verarbeitung von technischen Textilstoffen aus SiO2-
Filamenten anfallen, mit den folgenden Merkmalen:
- - die Abfälle werden zerkleinert und anschließend in einer Schneidmühle, die ein rotierendes Schneidaggregat, Statormesser und ein am Umfang des Schneidaggregates angeordnetes Sieb aufweist, zerfasert;
- - die Fasern werden durch das Sieb abgezogen und anschließend thermisch entschlichtet.
Bei der Verarbeitung des Faserrohstoffes zu den End
produkten wird auf bekannte, z. B. in RÖMPP, 9. Auflage,
Band 4, Seite 3209/3210, beschriebene Papiertechnologien
zurückgegriffen. Durch Zugabe von Wasser wird eine Faser
stoff-Suspension hergestellt, der Papierhilfsmittel zu
gegeben werden können. Die Suspension wird einer Papier
maschine zugeführt, in der aus der hochverdünnten Suspen
sion eine flächige Bahn kontinuierlich erzeugt und das
Wasser mechanisch und thermisch abgetrennt wird. Die aus
der Papiermaschine kommende Bahn wird in an sich bekannter
Weise in Streichanlagen und Kalandern veredelt. Im Rahmen
der Erfindung liegt auch eine Metallisierung oder Kaschie
rung mit einer Metallfolie als Veredelungsschritt. Letzter
Prozessschritt ist die als Ausrüstung bezeichnete
Zerteilung der Bahn in Endformate.
Der im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre eingesetzte
Faserrohstoff aus SiO2-Filamenten zeichnet sich dadurch
aus, dass die Fasern einen im Wesentlichen gleichen Faser
durchmesser im Bereich zwischen 6 und 10 µm aufweisen. Die
Durchmesserstreuung ist klein und beträgt etwa ±10%. Die
Länge der Fasern ist durch Auswahl des zur Schneidmühle
gehörenden Siebes einstellbar. Es resultiert ein hoch
wertiger Faserrohstoff, der zu dünnen Spezialpapiersorten
weiterverarbeitet werden kann.
SiO2-Filamente, die thermisch nicht vorbehandelt worden
sind, zeigen bei höheren Betriebstemperaturen eine Längen
schrumpfung. Zur weiteren Verbesserung der Qualität des
Faserrohstoffes werden die zerkleinerten Abfälle oder der
aus den Abfällen gewonnene Faserrohstoff bei einer
Temperatur von mindestens 650°C, vorzugsweise bei
Temperaturen zwischen 700 und 800°C, thermisch vorbe
handelt. Aufgrund der thermischen Vorbehandlung zeichnen
sich die aus dem Faserrohstoff hergestellten technischen
Papiere durch eine hohe Maßhaltigkeit auch bei großen
Betriebstemperaturen aus.
Aufgrund der guten Elektroisolationseigenschaften werden
die Fasern vorzugsweise als Faserrohstoff zur Herstellung
von Elektroisolierpapier, insbesondere auch Kondensator
papier, verwendet. Aufgrund der Temperaturfestigkeit sowie
der guten chemischen Beständigkeit des Fasermaterials
eignen sich die Fasern ferner als Faserrohstoff zur Her
stellung von Filtrierpapieren. Auch die Verarbeitung zu
Filtrierpapieren ist daher eine bevorzugte Anwendung im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung
erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Faserrohstoffes für technisches Papier aus Abfällen, die
bei der Herstellung und Verarbeitung von technischen
Textilstoffen aus SiO2-Filamenten anfallen.
Bei der Herstellung von Textilstoffen aus SiO2-Filamenten
fallen Kantenabfälle, Stücke mit Gewebefehlern, Garnrollen
reste und dergleichen als Abfall an. Beim Anwender der
Textilstoffe entstehen Abfälle durch Zuschnittverluste und
dergleichen. Die bei der Herstellung und Verarbeitung von
technischen Textilstoffen aus SiO2-Filamenten anfallenden
Abfälle 1 werden gesammelt, in einer Einrichtung 2 zer
kleinert und anschließend in einer Schneidmühle 3 zer
fasert. Die Schneidmühle 3 weist ein rotierendes Schneid
aggregat 4, Statormesser 5 und ein am Umfang des Schneid
aggregates angeordnetes Sieb 6 auf. Durch die Auswahl des
Siebes 6 ist die Faserlänge einstellbar. Die Fasern werden
durch das Sieb 6 abgezogen und anschließend thermisch in
einer Einrichtung 7 entschlichtet. Die entschlichteten
Fasern werden als Faserrohstoffe zur Herstellung von
Papieren verwendet. Zu diesem Zweck wird der Faserrohstoff
8 mit Wasser 9 vermischt und in einer Papiermaschine 10
weiterverarbeitet. Bei der Weiterverarbeitung zu Papieren
werden bekannte Technologien eingesetzt. Je nach Ver
fahrensführung werden aus dem Faserrohstoff Endprodukte
erzeugt, die als Elektroisolierpapiere 11 oder als
Filtrierpapiere 12 verwendet werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Faserrohstoffes für
technisches Papier aus Abfällen, die bei der Herstellung
und Verarbeitung von technischen Textilstoffen aus SiO2-
Filamenten anfallen, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abfälle zerkleinert und anschließend in einer Schneidmühle, die ein rotierendes Schneidaggregat, Statormesser und ein am Umfang des Schneidaggregates angeordnetes Sieb aufweist, zerfasert werden und
die Fasern durch das Sieb abgezogen und anschließend thermisch entschlichtet werden.
die Abfälle zerkleinert und anschließend in einer Schneidmühle, die ein rotierendes Schneidaggregat, Statormesser und ein am Umfang des Schneidaggregates angeordnetes Sieb aufweist, zerfasert werden und
die Fasern durch das Sieb abgezogen und anschließend thermisch entschlichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die zerkleinerten
Abfälle oder der aus den Abfällen gewonnene Faserrohstoff
bei einer Temperatur von mindestens 650°C thermisch
vorbehandelt werden.
3. Verwendung des Faserrohstoffes hergestellt nach
Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung von Elektroisolierpapier.
4. Verwendung des Faserrohstoffes hergestellt nach
Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung von Filtrierpapier.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (2)
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Publications (2)
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DE19910958A1 DE19910958A1 (de) | 2000-04-13 |
DE19910958C2 true DE19910958C2 (de) | 2002-06-06 |
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DE19910958A Expired - Fee Related DE19910958C2 (de) | 1998-09-08 | 1999-03-12 | Verfahren zur Herstellung eines Faserrohstoffes für technisches Papier aus Abfällen, die bei der Herstellung und Verarbeitung von technischen Textilstoffen aus Si0¶2¶-Filamenten anfallen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19910958C2 (de) |
-
1999
- 1999-03-12 DE DE19910958A patent/DE19910958C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Römpp, 9. Aufl., Bd. 4, S. 3209-10 * |
Also Published As
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DE19910958A1 (de) | 2000-04-13 |
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