DE19910441C1 - Luftbefeuchtung - Google Patents
LuftbefeuchtungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Luftbefeuchter sowie ein Verfahren zum Befeuchten von Luft, wobei durch den Einsatz spezieller Vorrichtungen die Befeuchtung von Luft mit keimfreiem Wasser ermöglicht wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Befeuchtung von Luft ebenso wie ein Verfahren
zur Luftbefeuchtung unter Einsatz dieser Vorrich
tung.
Der Einsatz von Luft einer bestimmten Feuchte ist
in vielen Fällen erwünscht beziehungsweise notwen
dig, zum Beispiel in der Klimatechnik oder der Me
dizin. Luft aus Druckluftleitungen oder Flaschen
ist in der Regel zu trocken, während Umgebungsluft
große Schwankungen hinsichtlich ihrer Feuchte auf
weist und zudem in ihrer Zusammensetzung oft nicht
den Anforderungen genügt.
Für die Befeuchtung von Luft werden verschiedene
Verfahren angewendet. In den meisten Fällen wird
Wasser versprüht oder verdampft. So verwendet ein
gängiges Verfahren zum Beispiel ein offenes Wasser-
Reservoir, aus dem Flüssigkeit abgepumpt und in den
Luftstrom eingesprüht wird. Das nicht vom Luftstrom
aufgenommene Wasser fließt in das Reservoir zurück.
In diesem Wasser-Reservoir vermehren sich die ein
getragenen Mikroorganismen und können nur durch
Einsatz von Chemikalien kontrolliert werden. Die
befeuchtete Luft ist daher in vielen Fällen in un
erwünschter Weise Chemikalien-belastet. Um dem Mi
kroorganismenbefall zu begegnen, wurden Verfahren
entwickelt, gemäß derer das Befeuchtungswasser er
hitzt wurde. Es stellte sich allerdings heraus, daß
auch abgetötete Mikroorganismen beziehungsweise de
ren Zellbestandteile den Atemtrakt von Menschen be
lasten können. Alternativ dazu wurden daher Verfah
ren entwickelt, die das Einbringen von Wasserdampf
in die zu befeuchtende Luft vorsehen. Dabei wird
das Wasser bis zum Siedepunkt erhitzt und nur die
dampfförmige Phase für die Befeuchtung genutzt. Ein
Nachteil dabei sind die notwendigen langen Misch
strecken, um eine gleichmäßige Befeuchtung zu er
reichen. Schließlich ist es bekannt, Wasser direkt
in dem zu klimatisierenden Raum zu versprühen. Dazu
ist allerdings eine optimale Verteilung von sehr
vielen Düsen notwendig, um überall im Raum eine
gleichmäßige Feuchte zu erzielen. Dieses System ist
zudem nicht ohne weitere Maßnahmen in eine vorhan
dene Klimatisierungsanlage zu integrieren.
Bekannt ist es beispielsweise aus der EP 0 370 540 A1
und der US 5,348,691 eine Sterilisierung von
Wasser durch Filtration mit Membranen zu erzielen.
Gemäß der dort beschriebenen Verfahren wird trocke
ne Luft aus einem Gebläse durch einen Membrankon
taktor geleitet, wobei der Membrankontaktor die
flüssige Phase, also Wasser, von der Luft trennt
und auf sehr kleinem Raum den Luftstrom einer gro
ßen Wasseroberfläche aussetzt. Von der Wasserober
fläche verdunsten die Wassermoleküle und treten in
den Luftstrom über. Die eingesetzten Membranen sind
hydrophile ebenso wie hydrophobe Membranen, vor
zugsweise in Kapillarform. Für die üblicherweise
großen Luftströme muß eine große Membranfläche bei
geringem Strömungsdruckverlust bereitgestellt wer
den. Dies führt sowohl bei Flach-, als auch bei
Hohlfasermembranen zu sehr kurzen Modulen mit sehr
großen Stirn-, das heißt Anströmflächen. Um die er
forderlichen geringen Druckverluste zu realisieren,
müssen die Strömungskanäle relativ groß oder die
Hohlfaserdurchmesser dürfen nicht zu klein sein.
Dies bringt jedoch den Nachteil mit sich, daß keine
hohe Packungsdichte erreicht werden kann. Zudem ist
die großtechnische Herstellung derartiger Module
bisher noch nicht erprobt und wird wohl ein sehr
aufwendiges Verfahren mit sich bringen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das techni
sche Problem zugrunde, einen Luftbefeuchter zur
Verfügung zu stellen, der die vorgenannten Nachtei
le überwindet, insbesondere eine große Kontaktflä
che von Wasser zu Luft bei gleichzeitig geringem
Strömungsdruckverlust bereitstellt.
Die vorliegende Erfindung löst dieses technische
Problem durch die Bereitstellung eines Luftbefeuch
ters, umfassend einen Membrankontaktor, wobei der
Membrankontaktor mindestens eine in einen hydrophi
len, porösen Körper eingebettete Rohrmembran auf
weist. In einer besonders bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung ist der hydrophile, poröse Kör
per ein Körper aus einem keramischen Material, im
folgenden Keramikkörper genannt. Der Körper kann
ausschließlich aus dem keramischen Material beste
hen oder dieses in wesentlichen Mengen, vorzugswei
se in einer Menge von mehr als 50 Gew.-%, bezogen
auf das Körpergewicht, enthalten. Erfindungsgemäß
können zum Beispiel keramische Grobfilter einge
setzt werden, wie sie für die Metallschmelzenfil
tration verwendet werden. In einer weiteren bevor
zugten Ausführungsform der Erfindung ist der hydro
phile, poröse Körper aus einem Polymer hergestellt,
das heißt besteht aus diesem Polymer oder enthält
dieses Polymer in wesentlichen Mengen, bevorzugt in
einer Menge von mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf das
Körpergewicht. Selbstverständlich ist es möglich,
auch hydrophile poröse Körper aus anderen Materia
lien einzusetzen, sofern diese in der Lage sind,
eine Verteilung des Wassers auf einer großen Ober
fläche zu gewährleisten. Erfindungsgemäß können als
ausschließlicher oder wesentlicher Bestandteil des
Körpers auch organische oder anorganische Gewebe
oder gewebeähnliche Strukturen eingesetzt werden,
bestehend aus oder enthaltend in wesentlichen Tei
len, bevorzugt zu mehr als 50 Gew.-% (bezogen auf
Körpergewicht), poröses Fadenmaterial. Der Körper
sollte hydrophil sein und eine poröse, das heißt
oberflächenvergrößerte Struktur aufweisen. Zudem
ist es notwendig, daß der hydrophile poröse Körper
so fest und starr ist, daß durch die anströmende
Luft keine Kompression und damit keine wesentliche
Veränderung der Porenstruktur und Durchströmge
schwindigkeiten stattfindet. Erfindungsgemäß einge
setzte Körper weisen also vorzugsweise eine selbst
tragende und inkompressible Struktur auf.
In bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Er
findung ist der Porendurchmesser der Poren des hy
drophilen, porösen Körpers kleiner oder gleich
5 mm.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird
unter einem Membrankontaktor die erfindungsgemäße
Einheit aus mindestens einer Rohrmembran und hydro
philem porösen Körper verstanden. Die Funktion ei
nes Membrankontaktors liegt darin, über die in ihr
enthaltene mindestens eine Rohrmembran eine Steri
lisation des Wassers zu erreichen, während der hy
drophile poröse Körper als oberflächenvergrößerndes
Kontaktmittel zwischen Luft und keimfreiem Wasser
dient. Der erfindungsgemäße Membrankontaktor kann
in herkömmlichen Luftbefeuchtern in Form eines Mo
duls einzeln, mit anderen Modulen und der Wasserzu
leitung in Reihe oder parallel geschaltet eingebaut
sein. Der Einsatz des Membrankontaktors gemäß der
vorliegenden Erfindung in einem Luftbefeuchter kann
überall dort erfolgen, wo befeuchtete keimfreie
Luft notwendig ist, beispielsweise in Klimatisie
rungsanlagen sowohl stationär, zum Beispiel in Ge
bäuden, als auch in mobilen Einheiten wie Fahrzeu
gen, in Raumluftbefeuchtern, Sterilbänken, Operati
onssälen, Laboratorien, bei der Herstellung von
Arzneimitteln oder sterilen Geräten oder bei der
Aufbewahrung von wertvollen Kulturgütern wie Bü
chern oder in Lager- und Ausstellungsräumen, Museen
etc..
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird
unter einer Membran eine technische Membran ver
standen, besonders bevorzugt eine dünne, folienar
tige und mikroporöse Trennschicht. Eine derartige
poröse Membran kann eine schaumartige Netzstruktur
aufweisen. Erfindungsgemäß ist der Einsatz homogen
ausgebildeter Membranen ebenso möglich wie der Ein
satz asymmetrisch, beispielsweise aus einer Stütz-
und Trennschicht aufgebauter Membranen.
Die erfindungsgemäße Membran ist in bevorzugter
Weise also ein Membranfilter, der in besonders be
vorzugter Weise zum Beispiel aus keramischen oder
polymerem Material, zum Beispiel Cellulose-
Derivaten, Polyamiden, Polyvinylchlorid, Polysulfon
und/oder Teflon hergestellt sein kann und aus die
sem besteht oder dieses in wesentlichen Teilen,
insbesondere zu mehr als 50 Gew.-% enthält. In be
vorzugter Weise sind die Membranen 50 bis 250 µm
dick.
Die erfindungsgemäßen Membranen sind als Rohrmem
bran oder tubuläre Membran ausgeführt.
Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, Kapil
larmembranen oder Hohlfasermembranen zu Bündeln von
tubulären Schläuchen zusammenzufassen und als Bün
del in dem hydrophilen Körper zu integrieren.
Die Erfindung sieht in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform vor, daß die mindestens eine Rohr
membran eine keramische Rohrmembran oder eine poly
mere Filtrationsmembran, insbesondere Mikrofiltra
tionsmembran ist. Selbstverständlich können auch
andere Rohrmembranen eingesetzt werden, solange sie
im wesentlichen tubuläre Formen sowie einen Poren
durchmesser aufweisen, der das Zurückhalten von Mi
kroorganismen, zum Beispiel Bakterien, Vieren, Zel
len menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Her
kunft, Teilen davon und/oder hochmolekularen Sub
stanzen ermöglicht. In besonders bevorzugter Weise
weisen die Rohrmembranen Poren mit einem Durchmes
ser von < 0,2 µm, insbesondere von 0,01 bis 0,20 µm,
auf. Es können auch Filtrationshohlfasern, insbesonde
re Mikrofiltrationshohlfasern, eingesetzt werden.
In bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung liegt der Innendurchmesser der Rohrmembran in ei
nem Bereich von 200 µm bis 16 mm.
Die Erfindung sieht also vor, das Wasser, welches
gegegebenenfalls Keime enthält, durch mindestens
eine Rohrmembran, also eine tubulär oder schlauch
förmig ausgebildete Membran, in einen hydrophilen
porösen Körper geführt wird. Das Wasser tritt in
dem hydrophilen porösen Körper durch die Poren der
Membran in den Körper über. Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, daß die Poren der Membran so klein
sind, daß weder Mikroorganismen noch Bruchstücke
lysierter Mikroorganismen oder größere, eventuell
toxisch oder allergen wirkende Moleküle, die Mem
bran passieren können. Die Rohrmembran wirkt
gleichsam also als Filter für unerwünschte Inhalts
stoffe des Wassers. Das die Rohrmembran verlassende
Wasser ist daher keimfrei. Dieses Wasser gelangt in
die Poren des porösen Körpers und wird dort durch
Kapillarkräfte auf die gesamte innere und obere
Fläche des Körpers verteilt. Die zu befeuchtende
Luft wird durch den porösen Körper geleitet und
kann dort auf einer vergleichsweise großen Fläche
keimfreies Wasser aufnehmen.
Vorteilhafterweise kann die eigentliche Membranflä
che, das heißt die Fläche der Rohrmembran, ver
gleichsweise klein sein, da die Austauschfläche
größtenteils durch die Innen- und Außenflächen des
hydrophilen porösen Körpers bereitgestellt wird und
die Filtrationsleistung der erfindungsgemäß einge
setzten Rohrmembranen sehr hoch ist und Werte von
mehr als 1000 l/m2hbar erreicht.
Die Erfindung sieht in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform vor, die Rohrmembran mäanderförmig
oder schneckenförmig durch den porösen Körper zu
führen. Es kann selbstverständlich auch vorgesehen
werden, mehrere Rohrmembranen, zum Beispiel paral
lel, durch den Körper zu führen, wobei diese auch
in beliebiger anderer Weise durch den Körper ge
führt werden können. Vorzugsweise wird die minde
stens eine Rohrmembran so durch den hydrophilen po
rösen Körper geführt, daß eine gleichmäßige Zufuhr
von Wasser in den gesamten vom Luftstrom erreichten
Bereich des hydrophilen porösen Körpers gewährlei
stet wird, wobei die Verteilung der Rohrmembranen
also auf die Größe und die Porösität des hydrophi
len Körpers sowie den Luftstrom abgestimmt werden
muß.
Die Erfindung sieht in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform vor, daß der hydrophile, poröse
Körper quaderförmig ist und demgemäß vier Seiten
flächen und zwei sich gegenüberliegende Anström-
und Ausströmflächen aufweist. In einer weiteren be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorge
sehen, daß sowohl die An- und als auch die Aus
strömfläche des Quaders jeweils größer als jede
einzelne von dessen Seitenflächen ist, vorzugsweise
um den Faktor 2 bis 50, besonders bevorzugt 10 bis
30.
Es kann auch vorgesehen sein, daß sich die Flächen
von An- und Ausströmfläche voneinander unterschei
den, zum Beispiel die Ausströmfläche größer als die
Anströmfläche ist, um so die Strömungsführung zu
begünstigen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beträgt das Verhältnis von Anströmfläche
des hydrophilen porösen Körpers zur Fläche der in
dem hydrophilen porösen Körper eingelassenen Rohr
membran 10 bis 25, vorzugsweise 15 bis 25, insbe
sondere 20.
Die Erfindung sieht in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform vor, daß die Längsachse, vorzugs
weise die Längsachsen, der mindestens einen Rohr
membran, vorzugsweise der mehreren Rohrmembranen,
in mindestens einer Ebene parallel zur Anströmflä
che des hydrophilen porösen Körpers liegen. Dabei
kann vorgesehen sein, daß die Rohrmembran in einer
oder in mehreren Ebenen parallel zur Anströmfläche
des hydrophilen porösen Körpers liegen.
Die Erfindung sieht auch die Bereitstellung eines
Luftbefeuchters vor, der ein Gehäuse sowie Luftzu-
und Luftabführeinrichtungen, einen erfindungsgemä
ßen Membrankontaktor sowie gegebenenfalls Vorrich
tungen zur Bewegung der Luft, wie Pumpen oder Ven
tilatoren, enthält. Die Erfindung sieht auch vor,
daß die Membrankontaktoren der vorliegenden Erfin
dung zu einem modularen System aus mehreren Mem
brankontaktoren zusammengesteckt werden können, wo
bei durchaus mehrere hydrophile, poröse Körper eine
oder mehrere gemeinsame Rohrmembranen nutzen kön
nen, das heißt, daß diese Rohrmembran(en) durch
mehrere Körper verläuft. Selbstverständlich be
trifft die Erfindung auch Klimaanlagen, die erfin
dungsgemäß Membrankontaktoren oder Luftbefeuchter
enthalten.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum keim
freien Befeuchten von Luft, wobei Wasser in die
mindestens eine Rohrmembran eines Luftbefeuchters
der vorliegenden Erfindung geführt, von dort durch
die Poren der Rohrmembran in den hydrophilen porö
sen Körper des Luftbefeuchters beziehungsweise Mem
brankontaktors gelangt, dort verteilt und von einem
durch den hydrophilen porösen Körper geleiteten
Luftstrom aufgenommen wird.
Die Erfindung sieht in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform ein vorgenanntes Verfahren vor, wo
bei der Luftstrom senkrecht zur Längsachse der
Rohrmembran in den hydrophilen porösen Körper des
Membrankontaktors eingeleitet wird.
Die Erfindung weist dabei den Vorteil auf, daß kur
ze Diffusionsstrecken für das Wasser senkrecht zur
Luftströmungsrichtung vorliegen und daß sich wegen
der kurzen, im Strömungsquerschnitt sehr unter
schiedlich geformten Strecken der durchströmten Po
ren, die außerdem noch Querverbindungen mit anderen
Poren haben, keine laminaren Strömungen ausbilden.
Dies hat erfindungsgemäß den Vorteil, daß keine
Mischzone nach der Befeuchtungszone notwendig ist.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgenden Bei
spieles und der dazugehörigen Figur näher erläu
tert.
Die einzige Figur zeigt:
einen erfindungsgemäßen Membrankontaktor.
einen erfindungsgemäßen Membrankontaktor.
Die Figur zeigt einen Membrankontaktor 1 aus einem
hydrophilen porösen quaderförmigen Körper 3 aus ke
ramischem Material und einer durch diesen verlau
fenden keramischen Rohrmembran 5. Dargestellt sind
auch die Poren 7 des Körpers 3 und die An- und
Durchströmrichtung der Luft in Form der großen
Pfeile. Die Figur zeigt den Verlauf der Rohrmembran
5, die als tubuläre Mikrofiltrationsmembran ausge
führt ist, wobei die drei Äste 9, 11 und 13 der
Rohrmembran 5 mit ihren Längsachsen parallel zuein
ander und in einer zu der Anströmfläche parallelen
Ebene mittig in dem Körper 3 angeordnet sind. Nicht
dargestellt beziehungsweise nur angedeutet sind die
bogenförmigen Verbindungsstücke der Äste 9, 11 und
13 der Rohrmembran 5. Nicht dargestellt sind auch
die Poren der Rohrmembran 5, die einen Durchmesser
von 0,1 µm aufweisen. Der hydrophile, poröse Kera
mikkörper 3 umfaßt zwei jeweils 2,5 cm dicke Kera
mikplatten, in deren zueinander weisenden Grundflä
chen halbkreisförmige Kanäle eingebracht werden,
die der Aufnahme der Rohrmembran 5 dienen. Die bei
den Keramikplatten werden unter Einschluß der Rohr
membran 5 aufeinandergelegt und mittels eines ge
eigneten Fixiermittels verbunden. Der so gebildete
Membrankontaktor 1 wird in einem nicht dargestell
ten Luftbefeuchter so im Luftstrom positioniert,
daß dieser senkrecht auf die Stirn- oder Anström
fläche 15, also eine der beiden größten Flächen,
des Quaders strömt. Die Rohrmembran 5 verläuft
senkrecht zur Anströmrichtung der Luft. Selbstver
ständlich kann eine andere Anordnung oder Anzahl
der Rohrmembran 5 in dem Körper 3 vorgesehen sein.
Für die effiziente Durchführung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens ist es wünschenswert, daß der hydro
phile poröse Körper 3 möglichst gleichmäßig mit
Wasser durch die Rohrmembran 5 versorgt wird.
Wasser wird durch die Rohrmembran 5, die außerhalb
des Körpers 3 wasserdicht beispielsweise mittels
einer Folie umhüllt ist, unter Druck in den Körper
3 verbracht (kleiner Pfeil in der Figur) und tritt
dort durch die Membranporen in den Körper 3 über.
Dabei werden unerwünschte Mikroorganismen, deren
Bruchstücke und hochmolekulare Bestandteile in der
Rohrmembran 5 zurückgehalten. Das Wasser verteilt
sich durch die Kapillarkräfte auf der gesamten in
neren und äußeren Oberfläche der porösen Struktur.
Senkrecht zur Längsachse der Rohrmembran 5 strömt
die zu befeuchtende Luft in den porösen hydrophilen
Körper 3 ein und nimmt das keimfreie Wasser auf.
Aufgrund der kurzen Diffusionsstrecken für das Was
ser senkrecht zur Luftströmungsrichtung und der
kurzen, im Strömungsquerschnitt sehr unterschied
lich geformten Strecken der durchströmten Poren,
bilden sich keine laminaren Strömungen aus. Bei
Luftgeschwindigkeiten von 2,5 m/s können Befeuch
tungsleistungen von 50 bis 100 kg/hm2 Anströmflä
che erzielt werden. Für die Sättigung trockener
Luft benötigt man unter Normbedingungen 17 g Wasser
pro 1 Nm3 Luft. Vorteilhafterweise wird durch den
angelegten Druck auf der Wasserseite gerade so viel
keimfreies Wasser durch die Membran 5 gepreßt, wie
es zur Erlangung einer bestimmten Feuchte des durch
den porösen Körper 3 geblasenen Luftstroms notwen
dig ist. Dadurch wird erreicht, daß kein überschüs
siges Wasser aufgearbeitet und eingesetzt wird.
Claims (16)
1. Luftbefeuchter, umfassend einen Membrankontak
tor, wobei der Membrankontaktor (1) mindestens eine
in einen hydrophilen, porösen Körper (3) eingebet
tete Rohrmembran (5) aufweist.
2. Luftbefeuchter nach Anspruch 1, wobei der hydro
phile, poröse Körper (3) aus keramischem Material
besteht oder dieses in wesentlichen Teilen enthält.
3. Luftbefeuchter nach Anspruch 1, wobei der hydro
phile, poröse Körper (3) aus einem Polymer besteht
oder dieses in wesentlichen Teilen enthält.
4. Luftbefeuchter nach Anspruch 1, wobei der hydro
phile, poröse Körper (3) aus Gewebe oder gewebeähn
lichen Strukturen, vorzugsweise aus porösem Faden
material, mit hydrophiler Oberfläche besteht oder
dieses in wesentlichen Teilen enthält.
5. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei die Poren (7) des hydrophilen porö
sen Körpers (3) einen Durchmesser von < 5 mm aufwei
sen.
6. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei die Rohrmembran (5) aus keramischem
oder polymeren Material besteht oder dieses in we
sentlichen Teilen enthält.
7. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei die Rohrmembran (5) eine Mikrofil
trationshohlfaser oder tubuläre Mikrofiltrations
membran ist.
8. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei die Poren der Rohrmembran (5) einen
Durchmesser ≦ 0,2 µm aufweisen.
9. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei die Rohrmembran (5) einen Innen
durchmesser von 200 µm bis ca. 16 mm aufweist.
10. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei der hydrophile, poröse Körper (3)
quaderförmig ist.
11. Luftbefeuchter nach Anspruch 10, wobei die An
strömfläche (15) des Quaders größer als jede seiner
Seitenflächen (19) ist.
12. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die mindestens eine Rohrmembran
(5) mäanderförmig in dem hydrophilen porösen Körper
(3) angeordnet ist.
13. Luftbefeuchter nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Längsachse der mindestens ei
nen Rohrmembran (5) in einer Ebene parallel zur An
strömfläche (15) des Körpers (3) liegen.
14. Verfahren zur keimfreien Befeuchtung von Luft,
wobei Wasser in die mindestens eine Rohrmembran ei
nes Luftbefeuchters nach einem der vorhergehenden
Ansprüche geführt, von dort in den hydrophilen, po
rösen Körper gelangt, dort verteilt und von einem
durch den hydrophilen porösen Körper geleiteten
Luftstrom aufgenommen wird.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wo
bei das Wasser durch Poren der Rohrmembran (5) mit
einem Durchmesser < 0,2 µm in den hydrophilen, porö
sen Körper gelangt.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei der Luftstrom senkrecht zur Längsachse
der Rohrmembran in den hydrophilen, porösen Körper
eingeleitet wird.
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