DE19905318A1 - Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund - Google Patents
Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden UntergrundInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (10) zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums (12) auf einen laufenden Untergrund (U). Die Vorrichtung (10) umfaßt ein Gehäuse (20), das im Bereich des Endes eines Förderkanals (26) nach Art der Abgabedüse (34) eines Düsen-Auftragswerks ausgebildet ist. In dem Gehäuse (20) ist eine Förderwalze (24) drehbar aufgenommen, deren Oberfläche (24a) mit einer ihr zugewandten Gehäusewandung (26c) den Förderkanal (36) für das Auftragsmedium (12) bildet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund, wobei der
laufende Untergrund bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton, und bei indirektem Auftrag die
Oberfläche eines Übertragselements, insbesondere einer Übertragswalze,
ist, welche das Auftragsmedium an die Oberfläche der Materialbahn
überträgt.
Als derartige Auftragsvorrichtungen sind Düsenauftragswerke, beispiels
weise Freistrahl-Düsenauftragswerke, bekannt. Bei Düsenauftragswerken
wird das von einem Auftragsmediumvorrat zugeführte, flüssige oder pastöse
Auftragsmedium zunächst in einem Verteilrohr gleichmäßig über die Arbeits
breite des Untergrunds verteilt, bevor es durch einen vom Verteilrohr
ausgehenden Förderkanal zu einer Abgabedüse gefördert wird. Trotz hoher
Sorgfalt bei der Aufbereitung und Zufuhr des Auftragsmediums kommt es
in der Praxis immer wieder vor, daß sich Auftragsmedium-Klumpen in dem
Förderkanal festsetzen und diesen zumindest lokal verstopfen. Dies wirkt
sich nachteilig auf die Qualität des Auftragsergebnisses aus.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Auftragsvorrichtung anzugeben,
bei welcher die Gefahr einer Verstopfung zumindest herabgesetzt, wenn
nicht gar vollständig ausgeschlossen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen
laufenden Untergrund, wobei der laufende Untergrund bei direktem Auftrag
die Oberfläche einer Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, und
bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements, insbeson
dere einer Übertragswalze, ist, welche das Auftragsmedium an die Ober
fläche der Materialbahn überträgt, wobei die Vorrichtung ein Gehäuse
umfaßt, sowie eine in dem Gehäuse drehbar aufgenommene Förderwalze,
deren Oberfläche mit einer ihr zugewandten Gehäusewandung einen Förder
kanal für das Auftragsmedium bildet, und wobei das Gehäuse im Bereich
des Endes des Förderkanals nach Art der Abgabedüse eines Düsen-
Auftragswerks ausgebildet ist. Dabei können die Düsenlippen zwischen sich
einen über die gesamte Arbeitsbreite der Vorrichtung durchgehenden Dosier
spalt bilden. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, daß in wenigstens
eine der Gehäusewandungen eine Vielzahl über die Arbeitsbreite des
Auftragswerks verteilt angeordneter Einzeldüsen eingearbeitet ist.
Da bei der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung der Förderkanal
einerseits durch die feststehende Innenfläche der Gehäusewandung und
andererseits durch die rotierende Oberfläche der Förderwalze begrenzt ist,
ist das im Förderkanal befindliche Auftragsmedium einer hohen Scher
belastung zwischen diesen beiden Flächen ausgesetzt. Durch diese
Scherbelastung werden etwaig vorhandene Auftragsmedium-Klumpen
"zermahlen", so daß sie sich nicht so leicht im Förderkanal festsetzen bzw.
festgesetzte Klumpen sich wieder lösen können. Hierdurch wird ein
Verstopfen des Förderkanals verhindert bzw. werden die nachteiligen
Auswirkungen einer Verstopfung auf die Qualität des Auftragsergebnisses
zeitlich begrenzt.
Die Verstopfungen vorbeugende Wirkung der Scherbelastung des Auftrags
mediums zwischen der feststehenden Gehäusewandung und der rotierenden
Walzenfläche kann weiter dadurch verstärkt werden, daß sich der Förder
kanal zur Abgabedüse hin, vorzugsweise kontinuierlich bzw. stetig,
verjüngt. Aufgrund der zunehmenden Verengung des Förderkanals wird das
Auftragsmedium zur Abgabedüse hin beschleunigt, so daß es sich nicht so
leicht an der feststehenden Gehäusewandung anlagern kann. Da infolge der
Verengung des Förderkanals ferner der in dem Auftragsmedium herrschende
Druck zur Abgabedüse hin zunimmt und sich das Abgabemedium diesem
Druckanstieg auch in Querrichtung der Auftragsvorrichtung zu entziehen
sucht, ist eine über die gesamte Arbeitsbreite im wesentlichen konstante
Dichte- oder/und Druckverteilung des Auftragsmediums sichergestellt.
Das Auftragsmedium kann der Abgabedüse in unterschiedlicher Art und
Weise zugeführt werden. Beispielsweise kann das Gehäuse eine Wanne
umfassen, aus welcher die Förderwalze das Auftragsmedium schöpft.
Daneben ist es auch möglich, die Förderwalze in einer geschlossenen und
mit Auftragsmedium gefüllten Düsenkammer anzuordnen, in welcher das
Auftragsmedium auf die Oberfläche der Förderwalze aufgebracht wird. In
diesen beiden Fällen ist es selbstverständlich erforderlich, daß sich das
Auftragsmedium und die Förderwalzenoberfläche gleichsinnig von der
Wanne zur Abgabedüse hin bewegen. Alternativ ist es jedoch auch denkbar,
das Auftragsmedium unter einem solchen Druck zuzuführen, daß es sich
auch ohne die Drehung der Förderwalze zur Abgabedüse hin bewegt. In
diesem Fall kann die Förderwalze auch gegensinnig zur Bewegung des
Auftragsmedium gedreht werden, was eine Erhöhung der auf das Auftrags
medium ausgeübten Scherkräfte zur Folge hat. Obgleich die Walze bei
dieser gegensinnigen Drehung aufdas Auftragsmedium keine Förderwirkung
im Sinne einer Zufuhr von Auftragsmedium zur Abgabedüse ausübt, sei
festgehalten, daß die Bezeichnung "Förderwalze" im Zusammenhang mit der
Erläuterung des Erfindungsgegenstands sowohl den Fall der bezüglich der
Strömungsrichtung des Auftragsmediums im Förderkanal gleichsinnigen
Drehung dieser Förderwalze als auch den Fall deren bezüglich dieser
Strömungsrichtung gegensinnigen Drehung umfaßt.
In jedem Fall der vorstehend angesprochenen Fälle ist es vorteilhaft, wenn
die Drehzahl der Förderwalze einstellbar ist. Dies ermöglicht eine
Beeinflussung der von der Auftragsvorrichtung pro Zeiteinheit an den
Untergrund abgegebenen Menge an Auftragsmedium.
Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der Abgabemenge besteht darin,
daß in einem abströmseitig der Abgabedüse angeordneten Gehäuseabschnitt
eine verstellbare Blende zum Beeinflussen der Rücklaufmenge vorgesehen
ist. Einen Teil des zugeführten Auftragsmediums an der Abgabedüse als
Rücklaufmenge vorbeiströmen zu lassen, hat ganz allgemein den Vorteil,
daß eine abströmseitige Begrenzungswandung der Abgabedüse mit der
Oberfläche der Förderwalze nicht in Schleifkontakt gehalten zu werden
braucht, sondern in gewissen Abstand von dieser angeordnet sein kann.
Dies wirkt sich auf den Verschleiß sowohl der Förderwalze als auch des
Gehäuses günstig aus. Durch Vorsehen der verstellbaren Blende kann
darüber hinaus der Staudruck, der sich in dem Rücklaufstrom vor dieser
Blende bildet, bis in den Bereich der Abgabedüse zurückwirken und dort die
pro Zeiteinheit an den Untergrund abgegebene Menge an Auftragsmedium
mit beeinflussen.
Wenn die Blende eine Mehrzahl von in Querrichtung des Untergrunds
einander benachbart angeordneter Teilblenden umfaßt, welche unabhängig
voneinander verstellbar sind, so ist es ferner möglich, dem Querprofil der
auf den Untergrund aufgebrachten Schicht an Auftragsmedium einen
gewünschten Verlauf zu verleihen. Eine weitere Möglichkeit zur Beein
flussung des Querprofils besteht darin, der den Förderkanal begrenzenden
Gehäusewandung eine Mehrzahl von in Querrichtung des Untergrunds
benachbart angeordneten Stelleinheiten zuzuordnen, mit deren Hilfe bei
entsprechend flexibler Ausbildung dieser Gehäusewand der Abstand dieser
Gehäusewandung von der Oberfläche der Förderwalze in Querrichtung des
Untergrunds abschnittsweise eingestellt werden kann.
In einer bevorzugten Weiterbildung ermöglicht es das Vorhandensein der
sich drehenden Förderwalze, die erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung in
einer größeren Anzahl von Anwendungsfällen zum Einsatz zu bringen als
dies mit herkömmlichen Düsenauftragswerken, insbesondere Freistrahl-
Düsenauftragswerken, möglich ist. Gemäß dieser bevorzugten Ausführungs
form ist vorgesehen, daß das Gehäuse wenigstens einen die Abgabedüse
umfassenden oder/und an die Abgabedüse angrenzenden Gehäuseabschnitt
aufweist, der von der Oberfläche der Förderwalze entfernbar ist. Hierdurch
kann die Oberfläche der Förderwalze unter Ausschaltung der Abgabedüse
unmittelbar mit dem Untergrund in Wirkverbindung gebracht werden. In
diesem Fall liegt zumindest im Bereich des Übergangs des Auftragsmediums
von der Förderwalze auf den Untergrund kein geschlossener Förderkanal
vor, so daß die Auftragsvorrichtung im wesentlichen nach Art eines
Walzenauftragswerks arbeitet. Die erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung
kann somit insgesamt einen breiteren Arbeitsbereich abdecken,
insbesondere was die bei der Beschichtung erzielbaren Effekte, wie hohe
oder niedrige Druckpenetration und dergleichen, anbelangt.
Die Abgabedüse kann in konstruktiv einfacher Weise bereitgestellt werden,
wenn das Gehäuse zwei von der Oberfläche der Förderwalze entfernbare
Gehäuseabschnitte aufweist, von denen der eine die zuströmseitige
Begrenzungsfläche und der jeweils andere die abströmseitige Begrenzungs
fläche der Abgabedüse bildet.
Um eine möglichst rasche Umwandlung der erfindungsgemäßen Auftrags
vorrichtung von einem Düsenauftragswerk in ein Walzenauftragswerk und
umgekehrt zu ermöglichen, wird in Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, daß der wenigstens eine entfernbare Gehäuseabschnitt an
dem restlichen Gehäuse geführt, vorzugsweise schwenkbar angelenkt, ist.
Ist wenigstens ein Gehäuseabschnitt, beispielsweise der abströmseitige
Gehäuseabschnitt, auswechselbar, so kann hierdurch die Variabilität der
erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung weiter erhöht werden. Beispiels
weise kann der abströmseitige Gehäuseabschnitt im Bereich seines freien
Endes ein Rakelelement, etwa einen glatten oder profilierten Rakelstab,
aufweisen, welches gegen den laufenden Untergrund angelegt werden
kann, so daß die Auftragsvorrichtung als SDTA-Auftragswerk (Short Dwell
Time Applicator) betrieben werden kann.
Die von der Förderwalze auf das Auftragsmedium ausgeübten Scherkräfte
hängen neben der Drehzahl der Förderwalze auch von der Beschaffenheit
der Oberfläche der Förderwalze ab. Entsprechendes gilt für die mit der
Förderwalze erzielbare Schöpfwirkung. In Abhängigkeit des Haupteinsatz
falls, für den die erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung jeweils konzipiert
wird, können sowohl Förderwalzen mit glatter Oberfläche als auch Förder
walzen mit strukturierter Oberfläche zum Einsatz kommen. Dabei kann die
"Struktur" in die Oberfläche sowohl durch materialabtragende Bearbeitung,
wie Fräsen, Gravieren, Ätzen oder dergleichen, als auch durch lokales
Eindrücken der Oberfläche als auch durch Aufbringen von Material auf die
Walzenoberfläche erzielt werden. Ferner kann das Material der Walzen
oberfläche ein beliebiges, herkömmlich bekanntes Walzenoberflächen
material sein, beispielsweise Metall, Kunststoff, Gummi bzw. gummiartiges
Material oder dergleichen.
Obgleich vorstehend bereits auf die Wandelbarkeit der erfindungsgemäßen
Auftragsvorrichtung hingewiesen worden ist, sei nochmals betont, daß
hierin ein besonders hervorzuhebender Vorteil der Erfindung liegt. Daher
wird für eine Auftragsvorrichtung, welche sowohl als Walzenauftragswerk
als auch als Düsenauftragswerk, beispielsweise Freistrahl-Düsenauftrags
werk oder SDTA-Auftragswerk (Short Dwell Time Applicator), betreibbar ist,
gesonderter Schutz angestrebt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es stellt dar:
Fig. 1 eine schematische, teilweise im Schnitt gehaltene Seiten
ansicht einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung ganz allgemein mit
10 bezeichnet. Sie dient zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Auftragsmediums 12 auf einen sich in Richtung des Pfeils L bewegenden
Untergrund U, der beispielsweise die Oberfläche einer um eine Gegenwalze
14 herumgeführten Materialbahn 16 sein kann.
Die Auftragsvorrichtung 10 umfaßt ein Gehäuse 20, dessen Unterteil 22 als
Wanne für das Auftragsmedium 12 ausgebildet ist. In das in der Wanne 22
befindliche Auftragsmedium 12 ist eine Förderwalze 24 eingetaucht, welche
an ihren Längsenden um die Achse A in Richtung des Pfeils P drehbar
gelagert ist. An ihrer Oberseite ist die Wanne 22 mittels zweier Klappen 26
und 28 derart verschlossen, daß die Förderwalze 24 vollständig in dem von
der Wanne 22 und den beiden Klappen 26 und 28 gebildeten Gehäuse 20
aufgenommen ist. Die Klappen 26 und 28 sind bei 30 bzw. 32 mittels
vorzugsweise flüssigkeitsdicht ausgebildeter Scharniere schwenkbar an der
Wanne 22 angelenkt. Das Gehäuse 20 stirnseitige verschließende
Wandungsflächen sind in Fig. 1 nicht dargestellt.
Bei ihrer Drehung nimmt die Förderwalze 24 Auftragsmedium 12 aus der
Wanne 22 mit und fördert es in Richtung des Pfeils P zu einer Abgabedüse
34. Zur Bildung dieser Abgabedüse 34 sind die freien Enden 26a und 28a
der Klappen 26 und 28 derart mit gekrümmten Begrenzungsflächen 26b und
28b ausgebildet sowie bezüglich der Oberfläche 24a der Förderwalze 24
derart angeordnet, daß das Auftragsmedium 12 sich am Ende des Förder
kanals 36 staut, von der Oberfläche 24a der Förderwalze 24 weggelenkt,
in geeigneter Weise bezüglich des Untergrunds U gerichtet wird und
schließlich die Abgabedüse 34 als flacher Freistrahl 38 verläßt. In dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ergibt sich insgesamt ein "S"-
förmiger Verlauf des Auftragsmediums im Bereich der Abgabedüse 34.
Gleichwohl sind auch andere Ausgestaltungen des Verlaufs des Auftrags
mediums denkbar.
Damit die abströmseitige Klappe 28 mit ihrem freien Ende 28a nicht in
unmittelbaren Kontakt mit der Oberfläche 24a der Förderwalze 24 tritt, was
sich verschleißerhöhend auswirken würde, ist zwischen dem freien Ende
28a der Klappe 28 und der Oberfläche 24a der Förderwalze 24 ein geringer
Abstand vorgesehen, durch welchen ein gewisser Anteil an Auftragsmedium
12 als Rückstrom 40 wieder in die Wanne 22 zurückgeführt wird. Dem
freien Ende 28a der Klappe 28 benachbart ist eine Blende 42 vorgesehen,
mit deren Hilfe dieser Rückstrom 40 gezielt gedrosselt werden kann. Hier
durch staut sich das rücklaufende Auftragsmedium 12 mehr oder weniger
stark vor der Drosselblende 42, und zwar derart, daß der Rückstaudruck
sich bis in den Bereich der Abgabedüse 34 hin auswirkt und dort zur
Beeinflussung der pro Zeiteinheit an den Untergrund U abgegebenen Menge
an Auftragsmedium 12 beiträgt. Die Drosselblende 42 stellt somit neben der
Drehzahl der Förderwalze 24 und dem Druck, mit welchem das Auftrags
medium 12 in die Wanne 22 eingeleitet wird, eine weitere Möglichkeit zur
Beeinflussung des Strichgewichts der auf den Untergrund U aufgebrachten
Auftragsschicht 44 dar.
Infolge der Scherbelastung, der das Auftragsmedium 12 in dem Förderkanal
36 zwischen der feststehenden Innenwandung 26c der zuströmseitigen
Klappe 26 und der rotierenden Oberfläche 24a der Förderwalze 24 ausge
setzt ist, kann der Gefahr einer lokalen Verstopfung des Förderkanals 36
wirksam vorgebeugt werden. Sich etwaig an der Wandungsfläche 26c
anlagernde Klumpen von Auftragsmedium 12 werden zwischen diesen
beiden sich relativ zueinander bewegenden Flächen "zermahlen".
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, daß die beiden Flächen 26c und 24a
im Bereich der Anlenkstelle 30 einen größeren Abstand voneinander auf
weisen äls im Bereich des freien Endes 26a der zuströmseitigen Klappe 26.
D. h. der Förderkanal 36 verjüngt sich in Transportrichtung P. Dies führt zu
einer Erhöhung des Drucks und der Strömungsgeschwindigkeit des
Auftragsmediums 12 in dem Kanal 36, die wiederum das Anlagern von
Auftragsmedium-Klumpen an der Wandungsfläche 26c erschwert. Da sich
das Auftragsmedium 12 dem Druckanstieg auch in Querrichtung Q des
Untergrunds U zu entziehen sucht, ist hierdurch darüber hinaus eine
Vergleichmäßigung des Dichte- und Druckprofils in Querrichtung Q
sichergestellt.
Nachzutragen ist noch, daß mit der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung
10 auch das Querprofil der Auftragsschicht 44, d. h. deren Schichtdicken
profil in Querrichtung Q des Untergrunds U in gewünschter Weise beeinflußt
werden kann. Hierzu kann beispielsweise die Drosselblende 42 in eine
Mehrzahl von in Querrichtung Q nebeneinander angeordneten Teilblenden
unterteilt sein, die den Rückstrom 40 von Auftragsmedium 12 abschnitts
weise, unabhängig voneinander beeinflussen, was wiederum eine
abschnittsweise Variation des hierdurch im Bereich der Abgabedüse 34
hervorgerufenen Rückstaudrucks zur Folge hat. Eine weitere Möglichkeit zur
Beeinflussung des Querprofils der Auftragsschicht 44 besteht darin, der
zuströmseitigen Klappe 26 eine Mehrzahl von in Querrichtung Q benach
barten Stelleinheiten zuzuordnen, mittels derer die Weite des Förderkanals
36 im Bereich des freien Endes 26a dieser Klappe abschnittsweise
unabhängig voneinander beeinflußt werden kann.
Nachzutragen ist ferner, daß dann, wenn das Auftragsmedium 12 mit einem
solchen Druck in die Wanne 22 eingeleitet wird, daß es auch ohne die
Förderwirkung durch die Walze 24 durch den Förderkanal 36 zur Abgabe
düse 34 gelangt, die Walze 24 auch gegensinnig zum Strom des Auftrags
mediums 12 gedreht werden kann, also beispielsweise in Fig. 1 in Richtung
des Pfeils P'. Hierdurch kann die Scherbeanspruchung des Auftragsmediums
12 im Förderkanal 36 weiter erhöht und somit einer Verstopfung des Kanals
36 noch effektiver vorgebeugt werden.
Außerdem ist noch nachzutragen, daß die Oberfläche 24a der Förderwalze
24, wie dies an sich bekannt ist, glatt oder strukturiert ausgebildet und
darüber hinaus aus Metall gefertigt oder mit einem Überzug aus Kunststoff,
Gummi, einem gummiartigen Material oder dergleichen versehen sein kann.
Eine besonders hervorzuhebende Besonderheit der erfindungsgemäßen
Auftragsvorrichtung 10 liegt in der Tatsache begründet, daß man sie durch
technisch einfache Maßnahmen von einem Walzenauftragswerk in ein Frei
strahl-Düsenauftragswerk umgewandeln kann. Somit kann die erfindungs
gemäße Auftragsvorrichtung insgesamt einen breiteren Arbeitsbereich
abdecken, insbesondere was die bei der Beschichtung erzielbaren Effekte,
wie hohe oder niedrige Druckpenetration und dergleichen, anbelangt.
Zur Bereitstellung der vorstehend angesprochenen Wandelbarkeit ist es
lediglich erforderlich, die beiden Klappen 26 und 28 von der Oberfläche 24a
der Förderwalze 24 zu entfernen, wie dies in Fig. 1 gestrichelt dargestellt
ist. In diesem Zustand liegt die Förderwalze 24 dem Untergrund U frei
gegenüber, wobei sie aufgrund der Mitnahmewirkung nach wie vor
Auftragsmedium 12 aus der Wanne 22 schöpft und in Richtung des Unter
grunds U fördert. Nähert man die gesamte Auftragsvorrichtung 10 an den
Untergrund U an, bis zwischen der Oberfläche 24a der Förderwalze 24 und
dem Untergrund U nur noch ein Auftragsspalt vorbestimmter Weite besteht,
so bildet sich in Laufrichtung L des Untergrunds U vor diesem Auftragsspalt
ein Sumpf von Auftragsmedium 12 und das Auftragsmedium wird mit einer
durch die Weite des Auftragsspalts bestimmten Schichtdicke auf den
Untergrund U aufgetragen.
Die Förderwalze 24 kann in diesem Fall mit einer solchen Drehzahl gedreht
werden, daß die Geschwindigkeit ihrer Oberfläche 24a im wesentlichen der
Laufgeschwindigkeit des Untergrunds U entspricht. Es ist jedoch auch
möglich, zwischen der Oberfläche 24a der Förderwalze 24 und dem Unter
grund U einen gewissen Schlupf vorzusehen. Dieser Schlupf wird dabei
vorzugsweise derart gewählt, daß sich die Oberfläche 24a der Förderwalze
24 mit einer etwas geringeren Geschwindigkeit bewegt als der Untergrund
U. Hierdurch kann ein das Auftragsergebnis vorteilhaft beeinflussender
Verreibeeffekt erzielt werden.
Selbstverständlich kann die Auftragsvorrichtung 10 ebenso leicht wieder in
ein Freistrahl-Düsenauftragswerk umgewandelt werden.
Alternativ zu der Wandelbarkeit der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung
zwischen einem Walzenauftragswerk und einem Freistrahl-Düsenauftrags
werk ist auch eine Wandelbarkeit zwischen einem Walzenauftragswerk und
einem SDTA-Auftragswerk (Short Dwell Time Applicator) denkbar. Dies
kann beispielsweise dadurch ermöglicht werden, daß am freien Ende der
abströmseitigen Begrenzungswandung ein Rakelelement, beispielsweise eine
glatter oder profilierter Rakelstab, angeordnet ist, welches sich gegen den
laufenden Untergrund anlegt.
Claims (19)
1. Vorrichtung (10) zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Auftragsmediums (12) auf einen laufenden Untergrund (U),
wobei der laufende Untergrund (U) bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn (16), insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertrags elements, insbesondere einer Übertragswalze, ist, welche das Auftragsmedium an die Oberfläche der Materialbahn überträgt,
wobei die Vorrichtung (10) ein Gehäuse (20) umfaßt, sowie eine in dem Gehäuse (20) drehbar aufgenommene Förderwalze (24), deren Oberfläche (24a) mit einer ihr zugewandten Gehäusewandung (26c) einen Förderkanal (36) für das Auftragsmedium (12) bildet, und
wobei das Gehäuse (20) im Bereich des Endes des Förder kanals (26) nach Art der Abgabedüse (34) eines Düsen-Auftrags werks ausgebildet ist.
wobei der laufende Untergrund (U) bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn (16), insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertrags elements, insbesondere einer Übertragswalze, ist, welche das Auftragsmedium an die Oberfläche der Materialbahn überträgt,
wobei die Vorrichtung (10) ein Gehäuse (20) umfaßt, sowie eine in dem Gehäuse (20) drehbar aufgenommene Förderwalze (24), deren Oberfläche (24a) mit einer ihr zugewandten Gehäusewandung (26c) einen Förderkanal (36) für das Auftragsmedium (12) bildet, und
wobei das Gehäuse (20) im Bereich des Endes des Förder kanals (26) nach Art der Abgabedüse (34) eines Düsen-Auftrags werks ausgebildet ist.
2. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Förderkanal (36) zur Abgabe
düse (34) hin, vorzugsweise kontinuierlich, verjüngt.
3. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium (12) der
Abgabedüse (34) unter Druck zugeführt wird.
4. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Förderwalze (24) entgegen der
Zuführrichtung (P) des Auftragsmediums (12) dreht.
5. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) eine Wanne (22)
umfaßt, aus welcher die Förderwalze (24) das Auftragsmedium (12)
schöpft.
6. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderwalze (24) in einer mit
Auftragsmedium (12) gefüllten, vorzugsweise geschlossenen
Düsenkammer angeordnet ist.
7. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Förderwalze (24)
einstellbar ist.
8. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem abströmseitig der Abgabedüse
(24) angeordneten Gehäuseabschnitt (28) eine verstellbare Blende
(42) zum Beeinflussen der Rücklaufmenge (40) von Auftragsmedium
(12) vorgesehen ist.
9. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (42) eine Mehrzahl von in
Querrichtung (Q) des Untergrunds (U) einander benachbart angeord
neter Teilblenden umfaßt, welche unabhängig voneinanderverstellbar
sind.
10. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) wenigstens einen die
Abgabedüse (34) umfassenden oder/und an die Abgabedüse (34)
angrenzenden Gehäuseabschnitt (26, 28) aufweist, der von der
Oberfläche (24a) der Förderwalze (24) entfernbar ist.
11. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) zwei von der Ober
fläche (24a) der Förderwalze (24) entfernbare Gehäuseabschnitte
(26, 28) aufweist, von denen der eine die zuströmseitige Begren
zungsfläche (26b) und der jeweils andere die abströmseitige
Begrenzungsfläche (28b) der Abgabedüse (34) aufweist.
12. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine entfernbare
Gehäuseabschnitt (26, 28) an dem restlichen Gehäuse (22) geführt,
vorzugsweise schwenkbar angelenkt, ist.
13. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine entfernbare
Gehäuseabschnitt (26, 28) an dem restlichen Gehäuse (22)
austauschbar angeordnet ist.
14. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderwalze (24) eine glatte
Oberfläche aufweist.
15. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderwalze (24) eine strukturierte
Oberfläche aufweist.
16. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (24a) der Förderwalze
(24) aus Metall gebildet ist.
17. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (24a) der Förderwalze
(24) aus Gummi oder einem gummiartigen Material gebildet ist.
18. Vorrichtung (10), dadurch gekennzeichnet, daß sie sowohl als
Walzenauftragswerk als auch als Düsenauftragswerk, beispielsweise
Freistrahl-Düsenauftragswerk oder SDTA-Auftragswerk, betreibbar
ist.
19. Vorrichtung (10) nach Anspruch 18 zum Auftragen eines flüssigen
oder pastösen Auftragsmediums (12) auf einen laufenden Untergrund
(U),
wobei der laufende Untergrund (U) bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn (16), insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertrags elements, insbesondere einer Übertragswalze, ist, welche das Auftragsmedium an die Oberfläche der Materialbahn überträgt,
wobei die Vorrichtung (10) ein Gehäuse (20) umfaßt, sowie eine in dem Gehäuse (20) drehbar aufgenommene Förderwalze (24), deren Oberfläche (24a) mit einer ihr zugewandten Gehäusewandung (26c) einen Förderkanal (36) für das Auftragsmedium (12) bildet,
wobei das Gehäuse (20) im Bereich des Endes des Förder kanals (26) nach Art der Abgabedüse (34) eines Düsenauftragswerks ausgebildet ist, und
wobei das Gehäuse (20) wenigstens einen die Abgabedüse (34) umfassenden oder/und an die Abgabedüse (34) angrenzenden Gehäuseabschnitt (26, 28) aufweist, der von der Oberfläche (24a) der Förderwalze (24) entfernbar ist.
wobei der laufende Untergrund (U) bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn (16), insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertrags elements, insbesondere einer Übertragswalze, ist, welche das Auftragsmedium an die Oberfläche der Materialbahn überträgt,
wobei die Vorrichtung (10) ein Gehäuse (20) umfaßt, sowie eine in dem Gehäuse (20) drehbar aufgenommene Förderwalze (24), deren Oberfläche (24a) mit einer ihr zugewandten Gehäusewandung (26c) einen Förderkanal (36) für das Auftragsmedium (12) bildet,
wobei das Gehäuse (20) im Bereich des Endes des Förder kanals (26) nach Art der Abgabedüse (34) eines Düsenauftragswerks ausgebildet ist, und
wobei das Gehäuse (20) wenigstens einen die Abgabedüse (34) umfassenden oder/und an die Abgabedüse (34) angrenzenden Gehäuseabschnitt (26, 28) aufweist, der von der Oberfläche (24a) der Förderwalze (24) entfernbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999105318 DE19905318A1 (de) | 1999-02-09 | 1999-02-09 | Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund |
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DE1999105318 DE19905318A1 (de) | 1999-02-09 | 1999-02-09 | Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund |
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DE1999105318 Withdrawn DE19905318A1 (de) | 1999-02-09 | 1999-02-09 | Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19905318A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1468750A1 (de) * | 2003-04-17 | 2004-10-20 | The Procter & Gamble | Beschichtungsverfahren und -vorrichtung, zum Beispiel für Sanitärprodukten |
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DE4314726A1 (de) * | 1993-05-04 | 1994-11-10 | Bepex Gmbh | Walzenpresse zum Extrudieren eines gefüllten oder mehrlagigen Stranges aus plastischen Massen |
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1999
- 1999-02-09 DE DE1999105318 patent/DE19905318A1/de not_active Withdrawn
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