DE19905257A1 - Vorrichtung zum Klettern - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Klettern an flexiblen oder starren länglichen Trageelementen mit Klemmeinrichtungen, die mit einem Zeitstellglied verbunden sind, das die Klemmeinrichtung nach Krafteintrag in einer frei wählbaren Position an dem Trageelement fixiert oder von diesem löst. Vorzugsweise ist die Klemmeinrichtung ein gegenläufiges Keil-Klemmsystem, bestehend aus einem elastischen Gummi- oder Elastomerkörper oder einer Hydraulik- oder Pneumatikfeder. DOLLAR A Mit der Erfindung verbindet sich der Vorzug, daß mit einfachen technischen Mitteln eine volle Funktionsfähigkeit einer Klettervorrichtung für das Klettern von Personen an Seilen oder starren Trageelementen gewährleistet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Klettern an flexiblen oder starren Trageelementen.

Bekannt sind Klettervorrichtungen mit Greifern an Seilen. Ein Nachteil der bekannten technischen Lösun­ gen besteht darin, daß die Forderung nach absoluter Funktionssicherheit und nach der Möglichkeit des Auf- und Absteigens der kletternden Person nur mit einem hohen technischen Aufwand realisiert wird. Naheliegen­ de technische Lösungen hierzu sind in der Patentanmel­ dung 19726035.7 und 19643455.6 offenbart.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, die mit einfachen technischen Mitteln eine volle Funktionssicherheit beim Klettern, insbe­ sondere für Personen an Seilen oder starren Trageele­ menten, ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bis 5 gelöst.

Im folgenden soll die Erfindung an Hand der Fig. 1 bis 3 an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

Es zeigen

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Klettervorrichtung in Seitenansicht;

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä­ ßen Klemmeinrichtung im Schnitt;

Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungs­ gemäßen Klemmeinrichtung im Schnitt.

Ausführungsbeispiel 1 Funktionsweise des Gesamtgerätes

In Fig. 1 ist der Kletterer Typ 240 in einer Über­ sicht dargestellt. Grundlage für die Kletterbewegun­ gen ist die Bewegungscharakteristik der Greifer (Bezugs-Nr. 4 und 6). Wenn eine am Greifer angreifen­ de Kraft nach unten wirkt (der Greifer wird z. B. mit dem Gewicht des Kletterers belastet), wird das Tragseil 1 im Greifer festgeklemmt. Wird der Greifer von der nach unten wirkenden Kraft entlastet, läßt er sich am Tragseil nach oben bewegen. Aufgrund eines eingebauten Verzögerungsgliedes wird der Klemmvorgang im Greifer außerdem zeitverzögert.

Das Aufwärtsklettern wird deshalb wie folgt reali­ siert:
Die beiden unteren Greifer 6 sind zunächst durch das nach unten wirkende Gewicht des Kletterers und der Bedienperson an den beiden Tragseilen festgeklemmt. Indem die beiden Pedalhebel 8 nach unten gedrückt werden, wird der obere Greifer 4 entlastet und zusammen mit dem Kletterer am Tragseil nach oben bewegt. Werden die Pedalhebel anschließend entlastet und der Sitz 7 belastet, klemmt sich der obere Grei­ fer aufgrund der nun an ihm nach unten wirkenden Kraft am Tragseil fest.

Wenn die Pedalhebel entlastet werden, ziehen die Rückholfedern 5 die Pedale nach oben. Damit werden auch die beiden unteren Greifer entlastet und durch die Rückholfedern am Tragseil nach oben bewegt. Die Verzögerungsglieder in den unteren Greifern wurden mit dem Entlasten aktiviert.

Haben die Pedalhebel ihre obere Ausgangsposition erreicht, klemmen sich die unteren Greifer nach Ablauf der Verzögerungszeit wieder an den Tragseilen fest. Der gesamte Kletterzyklus beginnt erneut.

Vorgehensweise beim Abwärtsklettern:
Um das Abwärtsklettern zu gewährleisten, ist in den Greifern ein Verzögerungsglied (Stoßdämpfer) vorhan­ den. Werden die belasteten Greifer entlastet, so klemmen sie sich erst nach einer kurzen Verzögerungszeit (< 1 s) wider am Tragseil fest. Während dieser Zeit sind die Greifer offen und können am Seil nach unten bewegt werden. Diese kurze Verzögerung wird für das Abwärtsklettern ausgenutzt. Die Pedalhebel werden kurz entlastet und dann nach unten durchgetreten. Innerhalb der oben genannten kurzen Verzögerungszeit bewegen sich die unteren Greifer gemeinsam mit den Pedalhebeln am Tragseil nach unten und klemmen sich danach am Tragseil wieder fest. Anschließend wird der obere Greifer kurz entlastet. Innerhalb seiner Verzögerungszeit läßt sich nun der obere Greifer und damit auch der Sitz nach unten bewegen.

Aufbau und Funktionsweise der Greifer

Der Aufbau und die Funktionsweise des oberen Greifers und der beiden unteren Greifer ist in Fig. 2 darge­ stellt.

Die Verbindung mit dem Tragseil 6 wird in den Grei­ fern durch Schließkeile 5 verwirklicht, welche die Seile in einem Spannverbund umschließen können. Dies geschieht, wenn das Joch 1 durch seine Eigenmasse und mit Unterstützung einer Druckfeder 2 auf den Wälzkör­ pern der Nadelflachkäfige aufliegt und dadurch Druck auf die Kelle ausgeübt wird. Während Schließkeile, Käfige und Joch mit dem Seil fest verbunden sind, bewegt sich der Kletterer durch seine Eigenmasse abwärts. Diese Bewegung vollzieht auch das fest mit dem Tragwerk verbundene Greifergehäuse 7, bis der Greiferdeckel 8 auf die Jochoberseite auftrifft. Die Massenkraft des Kletterers überträgt sich dann über

• - Tragwerk,
• - Greiferdeckel,
• - Joch,
• - Wälzkörper der Nadelflachkäfige und
• - Schließkeile

auf das Tragseil. Aufgrund der wirkenden Reibkraft zwischen Tragseil und Schließkeilen, bleiben die Keile fest am Seil stehen. Gleichzeitig rollt das Joch auf den Schließkeilen ab und verspannt die Bauteile stärker miteinander. Nach diesen Vorgängen im Greifer ist der Kletterer fest mit dem Seil verbun­ den.

Der Spannverband kann durch Aufwärtsbewegen des Greifers aufgehoben werden. Ein kurzes Anheben des Jochs ist ausreichend, um die Anpreßkraft zwischen den Teilen aufzuheben. Nadelflachkäfige und Schließ­ keile fallen durch ihre Eigenmasse aus dem Bauteilver­ bund und der Greifer ist offen.

Ausführungsbeispiel 2

In dem Gehäuse 1 sind die Anlaufschrägen 2 oben drehbar gelagert und unten an den Verformungselemen­ ten 5 anliegend. Zwischen den Anläufschrägen 2 und den Klemmelementen sind die Rollen 7 angeordnet. Bei einer vorgegebenen Höhenlage der Rollen 7 werden bedingt durch die geometrische Gestaltung der Anlauf­ schrägen die Klemmelemente 4 gegen das Seil gepreßt, wobei die Verformungselemente 5 zusammengepreßt werden. In dieser Stellung ist die Vorrichtung am Seil fixiert. Das Verschieben der Vorrichtung wird durch Entlastung derselben ermöglicht, wobei die Rollen 7 zurücklaufen. Die freie Beweglichkeit der Vorrichtung am Seil 3 ist solange gegeben, bis die Verformungselemente soweit ihre ursprüngliche Form angenommen haben, bis die Anlaufschräge 2 über die Rollen 7 und die Klemmelemente 4 an das Seil gepreßt werden und somit der Klemmvorgang von neuem beginnt.

Claims (5)

1. Vorrichtungen zum Klettern an flexiblen oder starren länglichen Trageelementen mit Klemmein­ richtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtungen mit einem Zeitstellglied verbunden sind, das die Klemmeinrichtung nach Krafteintrag in einer frei wählbaren Position an dem Tragelement fixiert oder von diesem löst.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Klemmeinrichtung ein gegenläu­ figes Keil-Klemmsystem ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Zeitstellglied vorzugsweise ein elastischer Gummi- oder Elastomerkörper, eine Hydraulik- oder Pneumatikfeder ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtun­ gen mit Zeitstellglied an den Händen und/oder Füßen der kletternden Person angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Klemmeinrichtungen mit Zeitstellgliedern an den Betätigungselemen­ ten einer mechanischen Steigevorrichtung ange­ ordnet sind.