DE19905139A1 - Vorrichtung zur Feinbearbeitung von im wesentlichen zylindrischen Werkstückoberflächen - Google Patents
Vorrichtung zur Feinbearbeitung von im wesentlichen zylindrischen WerkstückoberflächenInfo
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Abstract
Es wird eine bevorzugt als Bandfinishvorrichtung ausgestaltete Vorrichtung zur Feinbearbeitung von im wesentlichen zylindrischen Werkstückoberflächen beschrieben, die einen Träger (13) hat, an dem zwei verschwenkbare Druckarme (10, 11) zum Andrücken von Feinbearbeitungsmittel (40) an die Werkstückoberfläche angebracht sind. Die Druckarme können durch Schwenkung um jeweils 90 DEG nach außen so weit aus einem das Werkstück enthaltenden Horizontalbereich herausbewegt werden, daß ein Werkstück (12) beim Werkstückwechsel horizontal an- bzw. abtransportiert werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung
von im wesentlichen zylindrischen Werkstückoberflächen, ins
besondere eine Bandfinishvorrichtung, nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Die zunehmende Leistungssteigerung von Verbrennungsmotoren
durch höhere Verdichtung und schnellere Drehzahlen bringt
unter anderem die Forderung nach Verschleißminderung von
Lagerstellen, um bessere Laufqualitäten zu erhalten. Hierzu
ist es beispielsweise bekannt, die im wesentlichen zylindri
schen oder axial leicht gewölbten Hauptlager und Hublager von
Kurbelwellen oder Nockenwellen nach dem Schleifen einer zu
sätzlichen Feinbearbeitungsbehandlung zu unterziehen, um die
Oberfläche nach Struktur, Rauhigkeit und/oder Traganteil noch
weiter zu verfeinern. Hierfür haben sich besonders das Außen
honen und das Bandfinishen bewährt. Beim Honen werden als
materialabtragende Feinbearbeitungsmittel üblicherweise Hon
steine, Diamantleisten o. dgl. eingesetzt, die an die relativ
zum Feinbearbeitungsmittel drehend und kurzhubig axial be
wegte Werkstückoberfläche angedrückt werden. Beim Bandfini
shen wird bandförmiges Feinbearbeitungsmittel in Form eines
Schleifbandes oder eines Polierbandes eingesetzt. Ein formge
recht ausgebildetes Andrückelement, das selbst keinem Ver
schleiß unterliegt, drückt das Feinbearbeitungsband über
einen geeigneten Umschlingungswinkel an die drehende und
axial oszillierende Werkstückoberfläche an.
Zum Werkstückwechsel nach Abschluß der Feinbearbeitung ist es
erforderlich, den oder die Druckarme so weit außer Arbeits
eingriff mit dem Werkstück zu bringen, daß das Werkstück aus
gespannt und aus der Spannvorrichtung entnommen werden kann.
Bei den üblichen Feinbearbeitungsvorrichtungen, bei denen
zwei in Bearbeitungsstellung im wesentlichen senkrecht vom
Träger herabhängende Druckarme vorgesehen sind, werden diese
so weit aufgespreizt, daß ein Werkstückwechsel von unten mög
lich ist. Die für den Werkstückwechsel benötigten Zeiten
können erheblich sein und bedeuten unproduktive Maschinen
stillstandszeiten, die die Gesamtfertigungskosten herauftrei
ben. Maschinenstillstandszeiten sind insbesondere bei in
Transferstraßen eingesetzten Feinbearbeitungseinrichtungen
nachteilig, da während des Werkstückwechsels ggf. auch in
vorgeschalteten oder nachgeschalteten Arbeitsstation Unter
brechungen der dortigen Bearbeitungsvorgänge erforderlich
sind.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der genannten Art zu schaffen, die eine Minimierung
von Maschinenstillstandszeiten, insbesondere beim Werkstück
wechsel ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen von Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in
den Unteransprüchen angegeben, deren Wortlaut durch Bezugnah
me zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
daß mindestens ein Druckarm, vorzugsweise beide bzw. alle
Druckarme derart beweglich an dem Träger befestigt sind, daß
sie ausgehend von einer beispielsweise vertikalen Bearbei
tungsstellung, bei der das Feinbearbeitungsmittel in Werk
stückkontakt steht, vollständig aus einem das Werkstück ent
haltenden Horizontalbereich herausbewegbar sind. Dieser Hori
zontalbereich kann als ein Raumbereich angesehen werden, in
dem sich Teile des zu bearbeitenden Werkstückes befinden
können, wenn dieses in horizontaler Richtung quer zu seiner
Bearbeitungsachse in seine Bearbeitungsposition oder aus
dieser heraus bewegt wird. Der Horizontalbereich wird nach
oben durch eine normalerweise horizontale Tangentenebene an
einen "Störkreis" begrenzt, dessen Radius dem maximalen Ra
dius eines zu bearbeitenden Werkstückes entspricht. Die Mög
lichkeit der Entfernung von Druckarmen aus dem genannten
Horizontalbereich kann dazu genutzt werden, beispielsweise
bei Transfermaschinen bzw. bei innerhalb von Transferstraßen
eingesetzten Feinbearbeitungseinrichtungen einen direkten
horizontalen Antransport bzw. Abtransport von Werkstücken zu
ermöglichen. Ein Werkstück kann auf der gleichen Höhe, in der
es zur Bearbeitung zwischen Spitzen gespannt wird, quer zu
seiner Längsrichtung transportiert werden. Hierdurch kann bei
geeigneter Ausführung des Werkstücktransportes eine deutlich
kürzere Nebenzeit beim Werkstückwechsel erzielt werden. Werk
stückhubeinrichtungen können ggf. entfallen.
Die Entfernung von Druckarmen aus dem Horizontalbereich kann
beispielsweise durch eine Kombination von Linearbewegungen
parallel und senkrecht zum Horizontalbereich ermöglicht wer
den. Konstruktiv besonders einfach sind Schwenkbewegungen
realisierbar. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei
in Bearbeitungsstellung vorzugsweise parallele und/oder ver
tikal ausgerichtete Druckarme vorgesehen, die vorzugsweise
gleichzeitig und/oder mittels eines gemeinsamen Schwenkan
triebs in eine Öffnungsstellung verschwenkbar sind, bei der
die Druckarme einen Öffnungswinkel von mehr als 90° ein
schließen, wobei vorzugsweise der maximale Öffnungswinkel
mehr als 120°, insbesondere ca. 180° betragen kann. Dadurch
können Druckarme zum Werkzeugwechsel in einen oberhalb des
Horizontalbereichs liegenden gemeinsamen Bereich verschwenkt
werden, was eine freie seitliche Zugänglichkeit zum Werk
stückwechsel schafft. Als gemeinsamer Schwenkantrieb kann
insbesondere ein hydraulischer Antrieb genutzt werden, der
beispielsweise über geeignete Kniehebelmechanismen oder über
andere Mechanismen, beispielsweise ein Zahnstangengetriebe o.
dgl., auf die am Träger schwenkbar gelagerten Druckarme
wirkt. Besonders bevorzugt ist ein Verstellantrieb, bei dem
das bewegliche Antriebselement, z. B. der Hydraulikkolben,
eine Bewegung im wesentlichen senkrecht zur Öffnungsbewegung
ausführt, wodurch besonders große Schwenkwinkel z. B. um 90°
konstruktiv einfach realisierbar werden.
Es können weitere vorteilhafte Maßnahmen zur Verringerung von
Maschinenstillstandszeiten und damit zur Verringerung von Ge
samtfertigungskosten vorgesehen sein, wobei diese im folgen
den beschriebenen Maßnahmen sowohl bei erfindungsgemäßen Vor
richtungen, als auch bei anderen gattungsgemäßen Feinbearbei
tungsvorrichtungen vorgesehen sein können.
Beim Wechsel zwischen verschiedenen zu bearbeitenden Werk
stücktypen, beispielsweise Wellen unterschiedlicher Größen,
ist es erforderlich, eine gattungsgemäße Vorrichtung zur An
passung an die Dimensionierung des neuen Werkstücktyps umzu
rüsten, um beispielsweise die Bearbeitung mit einem breiteren
Feinbearbeitungsband zu ermöglichen. Hierzu werden in der
Regel bei entnommenem Werkstück und stillstehendem Werkstück
antrieb die entsprechenden werkstückabhängigen Bauteile eines
Druckarmes durch der neuen Werkstückgeometrie angepaßte Bau
teile ersetzt. Derartige Umrüstzeiten führen insbesondere bei
der Bearbeitung von Kleinserien oder gar Einzelwerkstücken zu
einem Mißverhältnis zwischen den erheblichen Maschinenstill
standszeiten und den eigentlichen Bearbeitungszeiten, wodurch
die Fertigungskosten unvorteilhaft erhöht werden. Gelegent
lich ist es auch ohne Wechsel des Werkstücktypes notwendig,
die Vorrichtung anzuhalten, um verbrauchte Werkzeuge, bei
spielsweise abgearbeitete Finishbänder, durch frische Werk
zeuge gleichen oder anderen Typs zu ersetzen. Auch die Werk
zeugwechsel führen zu Maschinenstillstandzeiten.
Eine bevorzugte Ausführungsform schafft hier Verbesserungen.
Bei dieser ist ein Druckarm in eine Trägereinheit und eine
zur Befestigung an der Trägereinheit ausgebildete, auswech
selbare Wechseleinheit zum Tragen werkstückabhängiger Bautei
le der Vorrichtung unterteilt. Dadurch ist es möglich, ggf.
alle werkstückabhängigen Wechselteile zu einer kompakten Ein
heit zusammenzufassen, die vorzugsweise komplett außerhalb
der Vorrichtung vormontiert werden kann. Die werkstückabhän
gigen Wechselteile können an der Wechseleinheit außerhalb der
Feinbearbeitungsvorrichtung lagerichtig zueinander angeordnet
und ggf. justiert werden, ohne daß hierzu die Feinbearbei
tungsvorrichtung stillgesetzt werden muß. Zur Umrüstung der
Vorrichtung wird dann lediglich eine Wechseleinheit gegen
eine z. B. hinsichtlich der werkstückabhängigen Bauteile
anders bestückte Wechseleinheit ausgetauscht. Diese Wechsel
teile sind dann automatisch lagerichtig an der Vorrichtung
angeordnet, sobald die Wechseleinheit lagerichtig und starr
mit der zugeordneten Trägereinheit verbunden ist. Damit redu
ziert sich die Umrüstzeit auf die zum Auswechseln der gesam
ten Wechseleinheit erforderliche Zeit, ohne daß sich die für
die Montage und Justage der einzelnen werkstückabhängigen
Bauteile erforderliche Zeit als Maschinenstillstandszeit
auswirkt. Auch das Auswechseln einzelner Werkzeuge, bei
spielsweise zur Ersetzung eines verbrauchten Schleifbandes
durch neues Schleifband, kann auf die zum Auswechseln einer
Wechseleinheit erforderliche Zeit reduziert werden, indem
eine bisher benutzte Wechseleinheit mit verbrauchtem Schleif
band gegen eine ggf. baugleiche Wechseleinheit mit unver
brauchtem Schleifband gleichen oder anderen Typs oder einem
anderen Feinbearbeitungsmittel ersetzt wird.
Bei bevorzugten Ausführungsformen wird eine schnelle Aus
wechslung dadurch begünstigt, daß zur starren mechanischen
Verbindung der Wechseleinheit mit der Trägereinheit eine
Schnellkupplungseinrichtung vorgesehen ist. Diese kann nach
Art an sich bekannter mechanischer Schnellkupplungen z. B. als
Bajonettkupplung und/oder als Kupplung mit Spannkegeln o. dgl.
ausgebildet sein. Insbesondere kann sie Formschlußmittel zur
lagerichtigen Anordnung der Wechseleinheit an der Trägerein
heit und ggf. gesondert betätigbare Spannmittel zur spiel
freien Verspannung der Wechseleinheit mit der Trägereinheit
aufweisen. Bei einer Ausführungsform umfassen die Formschluß
mittel mindestens einen in eine Befestigungsöffnung einer
Einheit einsteckbaren, insbesondere formschlüssig gegen Her
ausfallen und/oder Verdrehung sicherbaren Steckbolzen und
die Spannmittel mindestens eine mit dem Steckbolzen zusammen
wirkende Spannschraube zum Einziehen des Steckbolzens in die
Befestigungsöffnung. Eine derartige Verbindung ist vorteil
haft ohne gegenseitige Verdrehung von Trägereinheit und Wech
seleinheit herstellbar bzw. auflösbar.
Es ist möglich, die Kupplung zwischen Wechseleinheit und
Trägereinheit so zu gestalten, daß sie mit wenigen Handgrif
fen und/oder ggf. ohne Werkzeug bzw. nur mit einfachen Werk
zeugen wie Schraubendrehern o. dgl. schnell und einfach manu
ell betätigbar ist. Es ist auch möglich, die Kupplungsein
richtung, insbesondere die Schnellkupplungseinrichtung derart
auszubilden, daß sie automatisch betätigbar ist. Damit ist es
möglich, mit Hilfe einer geeigneten, der Vorrichtung zugeord
neten automatischen Wechseleinrichtung die Wechseleinheiten
ähnlich wie bei einem Bearbeitungszentrum automatisch zu
wechseln. Ein dadurch mögliches Feinbearbeitungszentrum mit
automatischem Werkzeugwechsel kann besonders vorteilhaft
dort eingesetzt werden, wo aufgrund sehr kleiner Losgrößen
bzw. Stückzahlen einer Serie bis hin zur Einzelfertigung
oder Sonderfertigung von Werkstücken ein häufiges Umrüsten
der Feinbearbeitungsvorrichtung erforderlich ist. Ein automa
tischer Feinbearbeitungswerkzeugwechsel kann jedoch auch bei
Feinbearbeitungsmaschinen, die in der Großserienproduktion
eingesetzt werden und eine sehr hohe Verfügbarkeit verlangen,
dazu verwendet werden, die Stillstandzeiten für das Einwech
seln frischen Feinbearbeitungsmittels stark zu reduzieren.
Bei Ausführungsformen der Feinbearbeitungsvorrichtung kann
diese so aufgebaut sein, daß die auf das Feinbearbeitungsmit
tel wirkende Andruckkraft ausschließlich durch entsprechendes
Andrücken des Druckarmes erzeugt wird. Ein entsprechendes An
drückelement für das Feinbearbeitungsmittel kann dann bzgl.
des Druckarms unbeweglich direkt oder indirekt an diesem be
festigt sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist jedoch
dem Druckarm mindestens ein gegenüber diesem bewegliches An
drückelement zugeordnet, das mittels eines geeigneten Aktors
beispielsweise hydraulisch betätigbar ist. Zur Ermöglichung
eines einfachen, gewichtsgünstigen Aufbaus der Wechseleinheit
sollte die Anzahl von an dieser angeordneten Aktoren mög
lichst gering gehalten werden. Wenn ein Aktor vorgesehen ist,
so ist vorzugsweise die zugeordnete Energiequelle nicht an
der Wechseleinheit, sondern extern z. B. am Träger oder der
Trägereinheit vorgesehen. An der Wechseleinheit und an der
Trägereinheit können komplementäre Verbindungsmittel zur
Verbindung des Aktors mit seiner zugeordneten Energiequelle
vorgesehen sein, die vorzugsweise bei Befestigung der
Wechseleinheit an der Trägereinheit automatisch bzw. selbst
tätig betätigbar sind. So kann z. B. eine Schnellverschluß
kupplung der Wechseleinheit auch eine automatische Ankupplung
der hydraulischen Druckversorgung eines hydraulischen Aktors
aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Wechselein
heit auch mindestens ein pneumatisch betätigbares Bauelement,
beispielsweise einer Reinigungseinrichtung oder eines pneuma
tischen Oberflächensensors aufweisen, das über eine geeignete
Pneumatikkupplung zwischen Wechseleinheit und Trägereinheit
mit einer externen Druckgasquelle verbindbar ist. Für den
Anschluß möglicherweise vorgesehener, elektrisch betreibbarer
Bauteile, wie Hubmagneten oder Piezotranslatoren zur Betäti
gung von Andrückelementen, an eine externe Steuerung und
Energieversorgung können entsprechende elektrische Schnell
kontakte zwischen Wechseleinheit und Trägereinheit vorgesehen
sein.
Die Vorteile der Erfindung lassen sich bei jeder geeigneten
Feinbearbeitungsvorrichtung unabhängig von der Art des
Schneidstoffträgers nutzen, wobei es sich um feste Schneid
stoffträger (z. B. Honleisten oder -steine, Diamantleisten o.
dgl.), um flexible, bandförmige Schneidstoffträger (Schleif-
oder Polierband) oder um eine Kombination derartiger Schneid
stoffträger handeln kann. Bei einer zum Bandfinishen vorgese
henen Ausführungsform hat eine Wechseleinheit mindestens ein,
insbesondere gesondert von dem Druckarm betätigbares, An
drückelement zum Andrücken von Feinbearbeitungsband an die
Werkstückoberfläche sowie Bandführungsmittel zur Führung des
Feinbearbeitungsbandes in den und aus dem Bereich des An
drückelementes. Vorzugsweise sind alle bandbreitenabhängigen
Teile der Bandführung an der Wechseleinheit vorgesehen, um
für jede Bandbreite eine optimal störungsarme Führung zu ge
währleisten. Besonders bevorzugt ist es, wenn eine Wechsel
einheit bzw. jede Wechseleinheit einen eigenen Kreislauf für
Feinbearbeitungsband aufweist. Dadurch ist es beispielsweise
möglich, bei einer Vorrichtung mit zwei Druckarmen diese mit
Finishbändern unterschiedlicher Körnung zu bestücken. Werden
diese dann nacheinander abwechselnd angedrückt, so kann das
Vor- und Fertigfinishen eines Werkstückes in einer einzigen
Aufspannung ohne zwischenzeitliche Öffnung der Druckarme er
folgen.
Bei dem Bandkreislauf kann es sich um einen offenen Kreislauf
handeln. Hierzu ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, daß
eine Wechseleinheit mindestens einen vorzugsweise rollenför
migen Bandvorrat für unverbrauchtes Finishband aufweist, von
den kontinuierlich oder schrittweise frisches Finishband in
dem Andrückbereich am Werkstück nachgeführt wird. Mittel zur
Verarbeitung verbrauchten Feinbearbeitungsbandes, beispiels
weise eine Sammel- oder Aufwickeleinrichtung oder eine Zer
trennvorrichtung können mit Vorteil gesondert von der Wech
seleinheit vorgesehen sein, um deren Aufbau einfach und deren
Gewicht gering zu halten.
Es ist sowohl bei erfindungsgemäßen, als auch bei anderen
gattungsgemäßen Bandfinishvorrichtungen möglich, daß ein
Druckarm einen geschlossenen Bandkreislauf mit mindestens
einem endlos umlaufenden Feinbearbeitungsband aufweist. Bei
Vorrichtungen mit Wechseleinheit kann diese bevorzugt zur
Förderung von endlos umlaufendem Finishband ausgebildet sein,
dessen schneidstofftragende Bandabschnitte ggf. mehrfach
nutzbar sind. Ggf. kann zur Verbesserung der Schneidleistung
eine geeignete Reinigungseinrichtung zur Befreiung des Fein
bearbeitungsbandes von Bearbeitungsrückständen vorgesehen
sein, beispielsweise eine mit geeignetem Spüldruck arbeitende
Spüleinrichtung oder eine Bürsteneinrichtung.
Obwohl es möglich ist, einen beispielsweise hydraulischen
oder elektrischen Bandantrieb in die Wechseleinheit zu inte
grieren, ist es zur Ermöglichung besonders leichter und kom
pakter, leicht wechselbarer Wechseleinheiten bevorzugt, wenn
ein Bandantrieb zur Förderung von Feinbearbeitungsband geson
dert von der Wechseleinheit z. B. an der Trägereinheit vorge
sehen ist, so daß die Wechseleinheit ggf. lediglich passive
Teile der Bandführung und des Antriebs trägt. Zur Minimierung
der Umrüstzeiten ist es bevorzugt, wenn der Bandantrieb bei
Einwechselung der Wechseleinheit automatisch in kraftschlüs
sige und/oder formschlüssige Antriebsverbindung mit bandför
dernden Elementen der Wechseleinheit oder in eine Position
mit Möglichkeit der Antriebsverbindung tritt.
Ein ggf. vorhandener Sensor zur Überwachung des Bandtranspor
tes, beispielsweise ein Bandzugsensor und/oder ein Bandriß
sensor oder ein Sensor zur Anzeige des Bandendes kann eben
falls mit Vorteil gesondert von der Wechseleinheit beispiels
weise an der Trägereinheit vorgesehen sein, um den Aufbau der
Wechseleinheit unkompliziert zu halten.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehre
ren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein
können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Axialansicht einer
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Band
finish-Vorrichtung in Bearbeitungsstellung,
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1, bei der die Druck
arme zum Werkstückwechsel in eine 180°-Öff
nungsstellung verschwenkt wurden und
Fig. 3 eine vergrößerte Detailansicht eines in eine
Trägereinheit und eine davon gesonderte, aus
wechselbare Wechseleinheit unterteilten
Druckarms.
In Fig. 1 ist in Axialsicht ein zylindrischer Lagerzapfen 1
einer Kurbelwelle 2 zu sehen, die von einem nicht gezeigten
Drehantrieb derart um ihre Längsachse gedreht wird, daß sich
der Lagerzapfen in Richtung des Pfeiles 3 um seine zentrale
Längsachse 4 dreht. Die Kurbelwelle 2 ist hierzu zwischen den
nicht gezeigten Spitzen einer Werkstückhalterung derart axial
eingespannt, daß die Kurbelwellenlängsachse 4 ortsfest ist.
Die exzentrisch zur Kurbelwellenlängsachse 4 angeordneten
Kurbelwellen-Hubzapfen, von denen ein Hubzapfen 5 in Fig. 2
gezeigt ist, laufen bei der Drehbewegung orbital axial ver
setzt um die Kurbelwellenlängsachse 4 herum. Alle Teile der
Kurbelwelle 2 liegen bei ihrer Drehbewegung innerhalb eines
im wesentlichen durch die radiale Länge der Kurbelwangen 6
und die Durchmesser der Lagerzapfen 4, 5 bestimmten, in Fig.
2 gestrichelt angedeuteten Störkreises 7.
Der Hauptlagerzapfen 1 wird von zwei Druckarmen 10, 11 einer
häufig als Finisharm bezeichneten Einrichtung 12 umgeben, die
einen plattenförmigen Träger 13 hat, an dem die Druckarme 10,
11 um achsparallele Drehachsen 14, 15 verschwenkbar gelagert
sind. Über eine bei der gezeigten Ausführungsform hydraulisch
arbeitende Verstelleinrichtung 16, dessen als Hydraulikzylin
der mit vertikal beweglichem Kolben ausgebildeter Stellan
trieb über Kniehebel 17, 18 mit den Druckarmen gekoppelt ist,
können die beiden Arme zum Einbau des Werkstückes in die Vor
richtung in die in Fig. 2 gezeigte Öffnungsstellung ver
schwenkt und anschließend derart geschlossen werden, daß die
beiden Arme das Werkstück in der in Fig. 1 gezeigten Art ein
schließen. In dieser Bearbeitungsstellung stehen die Druck
arme in Werkstückkontakt. Über einen nicht gezeigten Axial-
Schwingantrieb kann unter Bewegung des Werkstückes und/oder
des Finisharmes in Axialrichtung eine kurzhubige axiale Rela
tivbewegung zwischen dem gesamten Finisharm 12 und dem Werk
stück 2 erzeugt werden.
Die Gesamtvorrichtung hat zur gleichzeitigen Bearbeitung von
Hauptlagern und Pleuellagern mehrere in Axialrichtung neben
einander angeordnete, an einem gemeinsamen Maschinengestell
angeordnete Finish-Einheiten der gezeigten Art. Die Einheiten
sind jeweils der axialen Ausdehnung der zu bearbeitenden
Lager angepaßt ggf. sehr schmal, um gleichzeitig nebeneinan
derliegende Lager bearbeiten zu können. Ihre Abmessungen sind
nicht größer als die Lagerlänge zzgl. der anteiligen (halben)
axialen Abmessungen der Kurbelwangen. Während die Finishein
heiten für die Hauptlager 4 während der Bearbeitung im we
sentlichen unbewegt bleiben, folgen die an den Hubzapfen 5
angreifenden Finisheinheiten deren Orbitalbewegungen.
Der Aufbau eines Druckarms wird am Beispiel des rechten
Druckarms 10 anhand Fig. 3 näher erläutert. Jeder Druckarm
ist in eine am Träger 13 angelenkte Trägereinheit 20 und eine
mittels einer Schnellkupplungseinrichtung 21 mechanisch starr
mit der Trägereinheit verbindbare, auswechselbare Wechselein
heit 22 unterteilt, an der sämtliche von der Art bzw. Dimen
sionierung des Werkstückes abhängigen Bauteile der Vorrich
tung angebracht sein können. Ein am unteren Ende der Wechsel
einheit fest angeschraubtes Abstützorgan 23 mit der Grundform
eines in Axialrichtung schmalen, hochkant stehenden Quaders
hat eine werkstückzugewandte, kreissegmentförmige Ausnehmung
24. Im Bereich der Schalenausnehmung sind zwei in einem Um
fangswinkel von 120° gegeneinander und ca. 30° zur vertikalen
Symmetrieebene 25 der Vorrichtung versetzt angeordnete, aus
wechselbare Führungsleisten 26, 27 vorgesehen, die jeweils
aus Hartstoff bestehen, sich über die gesamte axiale Breite
eines Abstützorganes erstrecken und eine im wesentlichen
glatte, der Werkstückkontur angepaßte werkstückzugewandte
Oberfläche haben. Sie sorgen für eine klemmfreie, direkte
Abstützung des Abstützorgans bzw. Druckarmes auf der Werk
stückoberfläche nach allen Richtungen quer zur Zentralsachse
4.
Mittig zwischen den verschleißfesten Führungsleisten ist ein
als Andrückschuh ausgebildetes Andrückelement 28 aus Stahl
vorgesehen, das eine zylindrisch gekrümmte, werkstückzuge
wandte Andrückfläche 29 fest vorgegebener Form aufweist, die
der gewünschten Form der fertig bearbeiteten Werkstückober
fläche angepaßt ist und sich über einen Umfangswinkel von ca.
80° werkstückkonform erstreckt. Die Andrückfläche kann, wie
im gezeigten Beispiel, im wesentlichen starr oder auch ela
stisch nachgiebig sein. Es können auch flächig verteilt ela
stische Bereiche neben starren Bereichen vorliegen. Während
die Andrückfläche bei der gezeigten Bandfinishvorrichtung im
wesentlichen glatt ist, kann sie bei ohne Schleifband arbei
tenden Vorrichtungen auch mit Schneidmittel, beispielsweise
einem mehrschichtigen Diamantbelag, versehen sein. Der An
drückschuh sitzt in einer zur Ausnehmung 24 geöffneten Recht
eckausnehmung des Abstützorgans und ist gegenüber diesem mit
tels zweier in zylindrischen Bohrungen des Abstützorgans ge
führter Bolzen 30 linear beweglich geführt. Zur Bewegung des
Andrückschuhs ist ein hydraulischer Stellantrieb bzw. Aktor
31 vorgesehen, bei dem die Bolzen 31 als Hydraulikkolben
wirken, die über eine Hydraulikleitung 32 mit Fluiddruck be
aufschlagbar sind und das Andrückelement gegen die Kraft
einer nicht gezeigten Feder in Richtung Werkstück drücken,
wobei bei hinreichend schwachem Hydraulikdruck der Andrück
schuh durch die Feder vom Werkstück abhebbar ist. Die Hydrau
likleitung 32 führt über eine automatisch betätigte Hydrau
likkupplung im Bereich der Schnellkupplungseinrichtung 21 zu
einem an der Trägereinheit 21 vorgesehenen Hydraulikanschluß
34 und von dort über den Hydraulikschlauch 35 zu einem Pro
portionaldruckregelventil, mit dem der Aktor gesteuert wird.
Statt des hydraulischen Aktors können auch beliebige andere
Aktoren, z. B. Piezotranslatoren oder Hubmagnete eingesetzt
werden. Es können weitere Aktoren vorgesehen sein, um bei
spielsweise einen in Axialrichtung variierenden Anpreßdruck
eines um eine Vertikalachse schwenkbaren Schwenkelementes zu
erzeugen, um die Höhe des Materialabtrags in axialer Richtung
des Werkstückes gesteuert beeinflussen zu können. Der diame
tral zur Bearbeitungsachse 4 gegenüberliegende, spiegelbild
liche Andrückschuh 33 ist in entsprechender Weise unabhängig
von der Ansteuerung des Andrückschuhs 28 betätigbar.
Der Andrückschuh 28 drückt in der Bearbeitungsstellung (
Fig. 1 und 3) ein gestrichelt gezeichnetes, flexibles Schleif
band 40 an die Werkstückoberfläche an. Die Breite des
Schleifbandes entspricht im wesentlichen der axialen Ausdeh
nung des Lagerzapfens 1 zwischen angrenzenden Kurbelwangen
und im wesentlichen auch der Breite von Abstützorgan und An
drückschuh. Das Schleifband kommt von einem rollenförmigen
Bandvorrat 41, der drehbar an einer Halteplatte 42 gelagert
ist, die einen Teil der Wechseleinheit 22 bildet und auf der
werkstückabgewandten Seite der Wechseleinheit seitlich ab
steht. Das Schleifband wird über einen an der Halteplatte 42
angelenkten, unter anderem als Bandspanner dienenden federbe
lasteten Schwenkhebel 43 und eine Umlenkwalze oder -rolle 44
in den Bereich des plattenförmigen Zentralelementes 45 der
Wechseleinheit geführt. Das Zentralelement 45 hat eine in
Querrichtung durchgehende, im Querschnitt ovale Bandführungs
öffnung 46, durch die hindurch das Schleifband U-förmig ein
gefaltet hindurch zu einer rollenförmigen Umlenkeinrichtung
47 oberhalb des Abstützorgans geführt wird. Die Bandführung
hat weiterhin für jedes Andrückelement ein paar von im we
sentlichen tangential zur Werkstückoberfläche und senkrecht
zur Achse 4 verlaufenden, ovalen Bandführungsöffnungen 48,
49, die sich jeweils vertikal von der vertikalen Oberseite
bzw. Unterseite des Abstützorgans bis in den Bereich des An
drückelementes 28 erstrecken und die werkstückseitig zwischen
Andrückelement und den zugeordneten Abstützbereichen bzw.
Führungsleisten 26, 27 im Bearbeitungsbereich münden. Das
Finishband kann durch diese Ausnehmungen in der Schale so ge
führt werden, daß die Stützleisten 26, 27 direkt auf dem
Werkstück 2 aufliegen können und nicht durch Finishband unter
laufen werden. Die axiale Breite der Führungsöffnungen 48, 49
ist weniger als halb so breit wie die axiale Breite des Ab
stützorgans bzw. Andrückelementes oder des Schleifbandes.
Durch die dreifach gestrichelt gezeichnete Aufweitung des
Schleifbandes im Öffnungsbereich wird angedeutet, daß das
Band 40 in den ovalen Durchgangsöffnungen U-förmig einge
schlagen wird, wobei die glatte Seite außen und die Schleif
seite innen liegt. Im Bereich der oberhalb bzw. unterhalb der
Bandführungsöffnungen angeordneten, walzenförmigen Umlenkele
mente 47, 50 hat das Band dann wieder sein in Axialrichtung
gerade, voll entfaltete Form eingenommen. Der im wesentlichen
gerade Bandverlauf zwischen den Umlenkelementen 47, 50 för
dert einen störungsfreien Betrieb. Vom Umlenkelement 50 wird
das Schleifband über ein weiteres Umlenkelement 51 zwischen
zwei als Zugelemente für die Bandförderung dienenden, gegen
läufig drehend antreibbaren Rollen 52, 53 geführt, zwischen
denen das Band eingeklemmt gehalten ist. Bei der gezeigten
Ausführungsform ist den Förderrollen 52, 53 eine externe
Sammeleinrichtung oder Zerschneidevorrichtung für verbrauch
tes Schleifband nachgeschaltet. Alternativ kann auch eine
Aufwickelrolle an der Wechseleinheit vorgesehen sein. In
beiden Fällen hat die Wechseleinheit 22 einen eigenen
Schleifbandkreislauf.
Die Bandzugrollen 52, 53, sind an der Halteplatte 42 drehbar
gelagert und werden für den Bandvorschub zur Nachführung von
frischem und zur Abförderung von verbrauchtem Schleifband
schrittweise oder kontinuierlich gedreht. Der Antrieb erfolgt
hydraulisch-mechanisch mittels eines an die Hydraulikleitung
35 angeschlossenen, in der Trägereinheit 21 vorgesehenen,
vertikalen Hydraulikzylinder 55, dessen nach unten abragende
Kolbenstange auf einen Hebelarm 56 eines an der Halteplatte
42 angelenkten Schwenkhebels 57 wirkt. Der Schwenkhebel 57
ist über eine Ratscheneinrichtung mit Freilauf mit einem ko
axialen Antriebsrad 58 gekoppelt, das in formschlüssiger
und/oder kraftschlüssiger Antriebsverbindung mit einem großen
Übertragungsrad 59 steht, dessen Umfang in Antriebsverbindung
mit dem Bandzugrad 53 steht. Zum Nachziehen von Schleifband
wird der als Energiequelle für den Bandtransport dienende
Hydraulikzylinder 55 druckbeaufschlagt, so daß die aus der
Unterseite der Trägereinrichtung 21 herausragende Kolbenstan
ge auf den Hebelarm 56 drückt. Dadurch wird der Schwenkhebel
gegen die Kraft einer an der Halteplatte befestigten Zugfeder
in die gestrichelt gezeichnete Stellung verdreht und das An
triebsrad 58 wirkt über das große Übertragungsrad auf die
Zugrollen 52, 53, wodurch Band schrittweise nachgezogen wird.
Wenn das Schleifbandende vom Bandvorrat 41 gezogen wird oder
wenn das Schleifband reißt, dann schnappt der Bandspanner 43
unter Wirkung der Spannfeder nach oben in die gestrichelt
gezeichnete Position und wirkt dabei, beispielsweise mecha
nisch, auf einen an einem Ausleger 60 der Trägereinheit 21
angeordneten Sensor oder Schalter, dessen Betätigung ein Ab
schalten der Vorrichtung bewirkt.
Bei der gezeigten Ausführungsform des Finisharmes sind also
alle werkstückabhängigen bzw. bandbreitenabhängigen Wechsel
teile (Abstützorgan mit Andrückschuh, Bandführung, Bandvorrat
und Bandzugeinrichtungen und dergleichen) zu einer kompakten
Wechseleinheit 22 zusammengefaßt, die komplett außerhalb der
Maschine vormontiert werden kann und die mittels der Schnell
verschlußkupplung 21 mit relativ geringem Zeitaufwand am
Finisharm angebracht bzw. ausgetauscht werden kann. Dabei
sind die hydraulischen Antriebe für Bandandruck und Band
transport sowie ggf. Sensoren für das Betätigen und Über
wachen der Armschließbewegung und des Bandtransportes der
Trägereinheit bzw. dem Träger 13 zugeordnet und werden ent
sprechend bei Austausch der Wechseleinheit nicht mit ausge
tauscht.
Die Schnellkupplungseinrichtung 21 der gezeigten Ausführungs
form hat einen zylindrischen Bolzen 65, dessen Enden jeweils
mit in umlaufenden Ringnuten eingelegten Rundschnurdichtungen
versehen sind und der eine zentrale, axiale Durchgangsbohrung
66 hat. Zur spielfreien, abgedichteten Aufnahme des Bolzens
ist an der Unterseite der Trägereinheit 21 eine zylindrische
Bohrung 67 und an der dieser zugewandten Oberseite des Zen
tralelementes 45 der Wechseleinheit eine gleich große Zylin
derbohrung 68 vorgesehen, wobei jeweils Kanalabschnitte der
Hydraulikleitung 32 in die Bohrungen 67, 68 münden. Von der
Seite des Andrückelementes führen bei der Trägereinheit und
bei der Wechseleinheit jeweils seitliche Gewindebohrungen zu
den Aufnahmebohrungen 67, 68 für den Bolzen. Die Radialboh
rungen dienen der Aufnahme von Madenschrauben 70, deren ke
gelstumpfförmige Spitzen in kegelförmigen Seitenausnehmungen
71 des Bolzens 65 eingreifen. Der Axialabstand der Bolzenaus
nehmungen 71 ist geringfügig kleiner als der bei stirnseiti
gem Anliegen der Wechseleinheit an der Trägereinheit vorlie
gende Achsabstand der Radialbohrungen.
Die mechanische und hydraulische Verbindung von Trägereinheit
und Wechseleinheit kann schnell und einfach mit Zuhilfenahme
eines Imbus-Schraubendrehers dadurch hergestellt werden, daß
zunächst der Bolzen in die obere Öffnung 67 eingeführt und
mittels der oberen Madenschraube 70 in Axialrichtung festge
legt und gegen Verdrehen in der Trägereinheit gesichert wird.
Dann kann bei hinreichend weit ausgeschraubter unterer Maden
schraube die Wechseleinheit unter Einführung des aus der Trä
gereinheit herausragenden Bolzenendes in die Bohrung 68 bis
zum Anschlag der Stirnflächen der Einheiten 20, 22 aufge
steckt werden. Eine in eine Stirnausnehmung der Wechselein
heit eingreifende Schraube 73 dient dabei der Verdrehsiche
rung der aneinander festzulegenden Einheiten 20, 22. Bei Ein
schrauben der der Wechseleinheit zugeordneten Madenschraube
70 drückt deren Kegelstumpfspitze an die der Trägereinheit
20 abgewandte Schrägseite der kegelförmigen Seitenausnehmung
71, wodurch die Wechseleinheit mit der Trägereinheit spiel
frei axial verspannt wird. Da die Aufnahmebohrungen 67, 68
für den Bolzen durch dessen zentrale Längsbohrung 66 hindurch
fluidleitend verbunden sind, umfaßt die Schnellverschlußkupp
lung 21 der Wechseleinheit auch die Ankupplung der hydrauli
schen Druckversorgung der Betätigungskolben 30 für den An
drückschuh 28. Zur Lösung der Schnellkupplung muß lediglich
die der Wechseleinheit zugeordnete Madenschraube hinreichend
weit ausgeschraubt werden, damit die Wechseleinheit vom Bol
zen abgezogen werden kann.
Die beschriebene Auswechslung von Wechseleinheiten ist beson
ders einfach in der in Fig. 2 gezeigten Öffnungsstellung der
Druckarme durchzuführen, in der die Druckarme ausgehend von
der in Fig. 1 gezeigten Bearbeitungsstellung mit vertikaler
Parallelstellung um jeweils ca. 90° nach außen geschwenkt
sind, so daß die Madenschrauben 70 von unten frei zugänglich
sind. Die Auswechslung einer Wechseleinheit erfolgt dann in
seitlicher Richtung. Das Öffnen und Schließen der Druckarme
wird über die hydraulische Verstelleinrichtung 16 erreicht,
deren hydraulisch betätigbarer, am Träger 13 vorgesehener
vertikaler Hydraulikkolben 75 an seinem unteren Ende einen
angeschraubten Querträger 76 aufweist, an dem die Kniehebel
17, 18 angelenkt sind. Bei Bewegung des beidseitig mit Druck
beaufschlagbaren Hydraulikkolbens 75 nach oben werden die
Druckarme nach innen geschwenkt bzw. mit geeigneter vorgebba
rer Andruckkraft an die Werkstückoberfläche angepreßt. Bei
Bewegung des Kolbens nach unten wird unter symmetrischem Ver
schwenken der Druckarme um jeweils ca. 90° nach außen die in
Fig. 2 gezeigte Öffnungsstellung angefahren, in der sich die
Wechseleinheiten leicht austauschen lassen und bei der sämt
liche Teile des Finisharmes oberhalb einer horizontalen Tan
gente 77 an dem Störkreis 7 liegen. Die Tangentenebene 77
ist die obere Begrenzung eines das Werkstück 2 enthaltenden
Horizontalbereiches, in dem sich bei horizontaler Bewegung
des Werkstückes Werkstückteile befinden können. Die bei der
Ausführungsform gegebene Möglichkeit, sämtliche Teile der
Finishvorrichtung aus dem Horizontalbereich zu entfernen,
kann je nach Ausdehnung des Werkstückes und Länge der Druck
arme auch bei Öffnungswinkeln der Druckarme von kleiner 180°
gegeben sein. Die ausreichend weite Öffnung der Druckarme er
möglicht einen direkten horizontalen Antransport oder Ab
transport von Werkstücken aus ihrer Bearbeitungsposition. Das
Werkstück kann, ohne daß eine Hubvorrichtung zum Absenken des
Werkstückes oder zum Heben der Finishvorrichtung vorgesehen
sein muß, quer zu seiner Längsrichtung horizontal transpor
tiert werden. Dadurch sind deutlich kürzere Nebenzeiten beim
Werkstückwechsel erzielbar, was sich insbesondere bei in grö
ßeren Transferstraßen eingebauten Feinbearbeitungsvorrich
tungen kostenreduzierend und arbeitserleichternd bemerkbar
macht.
Claims (21)
1. Vorrichtung zur Feinbearbeitung von im wesentlichen
zylindrischen Werkstückoberflächen, insbesondere Band
finish-Vorrichtung, mit mindestens einem Träger (13), an
dem mindestens ein Druckarm (10, 11) zum Andrücken von
Feinbearbeitungsmittel (40) an die Werkstückoberfläche
beweglich angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Druckarm derart beweglich mit dem Träger
gekoppelt ist, daß er ausgehend von einer Bearbeitungs
stellung mit Werkstückkontakt vollständig aus einem das
Werkstück enthaltenden Horizontalbereich herausbewegbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zwei Druckarme (10, 11) hat, die in eine Öffnungs
stellung verschwenkbar sind, bei der die Druckarme einen
Öffnungswinkel von mehr als 90° einschließen, wobei vor
zugsweise der Öffnungswinkel mehr als 120° beträgt,
insbesondere ca. 180°.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sie mehrere, insbesondere zwei Druckarme (10,
11) hat, die mittels eines gemeinsamen, vorzugsweise
hydraulischen, Verstellantriebs (16) aus dem Horizontal
bereich herausbewegbar, insbesondere verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Verstellantrieb (16) zur
Verschwenkung der Druckarme (10, 11) ein bewegliches
Antriebselement hat, das quer, vorzugsweise im wesent
lichen senkrecht zur Öffnungsbewegung der Druckarme
und/oder im Horizontalbereich bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellantrieb (16) mit minde
stens einem Druckarm (10, 11) über eine Hebeleinrichtung
mechanisch gekoppelt ist.
6. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbe
sondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Druckarm (10, 11) in eine
Trägereinheit (20) und eine zur Befestigung an der
Trägereinheit ausgebildete, auswechselbare Wechselein
heit (22) zum Tragen werkstückabhängiger Bauteile der
Vorrichtung unterteilt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur starren mechanischen Verbindung der Wechseleinheit
(22) mit der Trägereinheit (20) eine Schnellkupplungs
einrichtung (21) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise eine
hydraulische Schnellkupplung in die Schnellkupplungsein
richtung (21) integriert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnellkupplungseinrichtung (21) Formschlußmittel
zur lagerichtigen Befestigung der Wechseleinheit an der
Trägereinheit und Spannmittel zur spielfreien Verspan
nung der Wechseleinheit mit der Trägereinheit aufweist,
wobei vorzugsweise die Formschlußmittel mindestens einen
in eine Befestigungsöffnung (67, 68) einer Einheit
einsteckbaren, vorzugsweise formschlüssig gegen Heraus
fallen und/oder Verdrehung sicherbaren Steckbolzen (65)
und die Spannmittel mindestens eine mit dem Steckbolzen
zusammenwirkende Spannschraube (70) zum Einziehen des
Steckbolzens in die Befestigungsöffnung umfassen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kupplungseinrichtung zur
Verbindung einer Wechseleinheit mit einer Trägereinheit,
insbesondere die Schnellkupplungseinrichtung (21),
automatisch betätigbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wechseleinheit (22) mindestens
einen, vorzugsweise hydraulisch betätigbaren Aktor (31)
aufweist und daß eine dem Aktor zugeordnete Energie
quelle, insbesondere ein hydraulischer Antriebszylinder
für den Aktor (31), gesondert von der Wechseleinheit
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Trägereinheit (20) und an der
Wechseleinheit (22) komplementäre Verbindungsmittel (65,
66, 67, 68) zur Verbindung mindestens eines an der
Wechseleinheit vorgesehenen Aktors (31) mit einer
gesondert von der Wechseleinheit angeordneten Energie
quelle und/oder Steuerung für den Aktor vorgesehen sind,
wobei die Verbindungsmittel vorzugsweise bei Befestigung
der Wechseleinheit an der Trägereinheit selbsttätig
betätigbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Wechseleinheit (22) mindestens
ein, vorzugsweise gesondert von dem Druckarm betätig
bares, Andrückelement (28) zum Andrücken von bandför
migem Feinbearbeitungsmittel (40) an die Werkstückober
fläche sowie Bandführungsmittel (43, 44, 46 bis 54) zur
Führung des Feinbearbeitungsmittels in den und aus dem
Bereich des Andrückelementes aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Wechseleinheit (22) einen
eigenen Kreislauf für bandförmiges Feinbearbeitungsmit
tel (40) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Wechseleinheit (22) mindestens
einen, vorzugsweise rollenförmigen, Bandvorrat (41) für
bandförmiges Feinbearbeitungsmittel (40) aufweist, wobei
vorzugsweise Mittel zur Verarbeitung, insbesondere zum
Aufwickeln oder Zertrennen, verbrauchten Feinbearbei
tungsmittels gesondert von der Wechseleinheit angeordnet
sind.
15. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbe
sondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Druckarm (10, 11) einen ge
schlossenen Bandkreislauf mit mindestens einem endlos
umlaufenden, bandförmigen Feinbearbeitungsmittel auf
weist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wechseleinheit (22) zur Förde
rung von endlos umlaufendem bandförmigem Feinbearbei
tungsmittel (40) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß ein vorzugsweise hydraulischer
Bandantrieb (55) zur Förderung von bandförmigem Fein
bearbeitungsmittel gesondert von der Wechseleinheit,
insbesondere an der Trägereinheit (20) vorgesehen ist,
wobei vorzugsweise der Bandantrieb bei Ankopplung der
Wechseleinheit an die Trägereinheit selbsttätig in
Antriebsverbindung mit dem Feinbearbeitungsmittel
bringbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckarm (10, 11),
insbesondere eine Wechseleinheit (22) mindestens ein zur
direkten Abstützung an der Werkstückoberfläche ausgebil
detes Abstützorgan (23) und mindestens ein sich an dem
Abstützorgan abstützendes, gegenüber diesem bewegliches
Andrückelement (28; 33) zum Andrücken von vorzugsweise
bandförmigem Feinbearbeitungsmittel (40) an die Werk
stückoberfläche aufweist, wobei vorzugsweise die Vor
richtung mindestens zwei in Umfangsrichtung versetzt
angeordnete, sich an einem Abstützorgan abstützende,
voneinander unabhängig betätigbare Andrückelemente (28,
33) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abstützorgan einen in Umfangsrichtung dem
zugeordneten Andrückelement vorgeschalteten Abstütz
bereich und einen dem zugeordneten Andrückelement
nachgeschalteten Abstützbereich hat, wobei vorzugsweise
die Abstützbereiche durch vorzugsweise auswechselbar an
einem Körper eines Abstützorgans anbringbare Abstützele
mente, insbesondere in Form axialer Führungsleisten (26,
27), gebildet sind und/oder symmetrisch zum Andrückele
ment angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützbereiche, insbesondere die Abstützelemen
te (26, 27) eines Abstützorgans einen Umfangswinkelab
stand haben, der zwischen 90° und 150°, insbesondere
zwischen 100° und 130°, vorzugsweise ca. 120° beträgt
und/oder daß ein Andrückelement eine vorzugsweise im
wesentlichen zylindrisch gekrümmte Andrückfläche hat,
die einen Umfangswinkel von mehr als 60°, vorzugsweise
zwischen 70° und 90°, insbesondere ca. 80° einschließt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Führung von Feinbearbeitungsband
(40) in den oder aus dem Bereich eines Andrückelementes
(28) Bandführungsmittel vorgesehen sind, die Bandfüh
rungsöffnungen (48, 49) aufweisen, die in Umfangsrich
tung zwischen einem Andrückelement (28) und zugeordneten
Abstützbereichen, insbesondere Abstützelementen (26,
27), angeordnet sind, wobei vorzugsweise eine Bandfüh
rungsöffnung im wesentlichen tangential zur zylin
drischen Werkstückoberfläche verläuft und/oder eine
ovale Form und/oder einen axialen Durchmesser hat, der
geringer ist als eine axiale Breite eines zugeordneten
Andrückelementes und/oder Feinbearbeitungsbandes.
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