DE19904843A1 - Kantenschutzwinkel für empfindliche Transportgüter - Google Patents

Abstract

Kantenschutzwinkel aus Kunststoff mit zwei durch einen Bogenabschnitt (3) unter Bildung einer Hohlkehle miteinander verbundenen Schenkeln (1, 2), wobei jeder Schenkel einen nach außen verlaufenden Vorsprung (4) aufweist, um die Anpreßkraft eines Zurrgurtes unter Entlastung des Bogenbereichs (3) aufzunehmen.

Description

Große sperrige Güter müssen zum Transport auf Lastwagen zur Sicherung gegen Verrutschen, Umkippen und dgl. verzurrt wer­ den. Bei Gütern mit gegen Beschädigung empfindlichen Kanten muß dafür Sorge getragen werden, daß die Kanten nicht durch einschneidende oder scheuernde Verzurrgute geschädigt werden. Bei stehend transportierten Druckpapierrollen ist es bekannt, Kantenschutzwinkel aus Kunststoff zwischen die Papierrollen­ kanten und die Zurrgurte einzulegen. Diese bekannten Kanten­ schutzwinkel haben zwei flächige Schenkel, die durch einen bogenförmigen, an der Winkelinnenseite eine. Hohlkehle bilden­ den Bogenabschnitt miteinander verbunden, der an seiner Außenseite mit in Bogenumfangsrichtung verlaufenden äußeren Verstärkungsrippen versehen ist. Diese Verstärkungsrippen sind in den beiden äußeren kantennahen Bereichen des Kanten­ schutzwinkels angeordnet, wobei die jeweils innerste Verstär­ kungsrippe zugleich als seitliche Führung für den Zurrgurt dient.

Die Praxis zeigt, daß gerade bei den empfindlichen Papier­ rollen diese Kantenschutzwinkel keinen genügenden Schutz bie­ ten. Weil Papierrollen außerordentlich schwer sind und ein Umkippen beim Transport wegen ungenügender Sicherung äußerst gefahrenträchtig ist, werden die zur Sicherung verwendeten Zurrgurte straff gespannt. Dies führt dazu, daß der Kanten­ schutzwinkel sowohl am Papierrollenumfang wie auch an der Papierrollenstirnseite Eindrücke hinterläßt, die von den inneren, nahe dem Übergangsbogenbereich liegenden Schenkel­ bereichen des Kantenschutzwinkels erzeugt werden. Da hier­ durch der äußere Teil der Papierrolle zum Druck unbrauchbar wird, sind solche Transportschäden sehr ärgerlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Problem durch einen besseren Kantenschutz abzuhelfen, der zwar insbe­ sondere für Papierrollen ausgelegt ist, aber auch bei anderen Transportgütern mit empfindlichen Kantenbereichen ent­ sprechend eingesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung gelöst.

Bei den erwähnten herkömmlichen Kantenschutzwinkeln bewirkt der Zurrgurt, der über den nach außen gewölbten, an der Win­ kelinnenseite eine Hohlkehle bildenden Übergangsbogen zwi­ schen den beiden Schenkeln des Kantenschutzwinkels verläuft, einen über diesen Übergangsbogen wirkenden Anpreßdruck auf den Kantenschutzwinkel. Bei starker Anspannung des Zurrgurts hat dieser Anpreßdruck die Tendenz, den Übergangsbogen flach zusammenzudrücken, weshalb wegen der materialbedingten Eigen­ elastizität des Kunststoffs ein Aufspreizen des Kantenschutz­ winkels erfolgt, d. h. der von den beiden Winkelschenkeln ein­ geschlossene Winkel öffnet sich weiter, mit der Folge, daß der Kantenschutzwinkel nicht mehr flächig mit den beiden Schenkelinnenflächen an der Papierrolle angreift, sondern nur noch mit den Kanten- bzw. Übergangsbereichen zwischen den Schenkeln und den Übergangsbogen und sich dort eindrückt.

Die Erfindung erkennt und löst dieses Problem mit den angege­ benen Mitteln, nämlich durch Anordnen äußerer Vorsprünge auf den beiden Winkelschenkeln, derart, daß der Anpreßdruck des Zurrgurts in beträchtlichem Umfang vom Übergangsbogen ent­ lastet und auf die Schenkelvorsprünge verlagert wird. Dies hat zur Folge, daß die beiden Schenkel mit ihren Schenkel­ flächen direkt vom Zurrgurt an die entsprechenden Flächen der Papierrolle angedrückt werden und ein Aufspreizen der Schen­ kel nicht mehr möglich ist.

Außerdem ist erfindungsgemäß mindestens einer der Schenkel des Kantenschutzwinkels an seiner Innenfläche mit einer rela­ tiv weichelastischen und rutschhemmenden Auflage versehen. Dieses kann in Form von einem oder mehreren Polsterstreifen vorliegen, die mit rückwärtigen angeformten Haltestegen in entsprechend komplementäre, im Schenkel gebildete Haltenuten eingesetzt sind. Bei Kantenschutzwinkeln für Papierrollen ist die Polsterauflage an dem Schenkel angeordnet, der an der Stirnseite der Papierrolle anliegt. Damit wird nicht nur ein verbesserter Schutz gegen mechanische Beschädigung der beson­ ders empfindlichen Stirnseite der Papierrolle, sondern auch eine Rutschsicherung des Kantenschutzwinkels erzielt und damit auch eine Scheuerbelastung ausgeschaltet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden schematischen Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben, in welchen zeigt:

Fig. 1 einen Längenschnitt eines Kan­ tenschutzwinkels nach der Erfin­ dung, und

Fig. 2 eine Ansicht des Kantenschutz­ winkels, längs der Schnittlinie II-II in Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kantenschutzwinkel im Längsschnitt. Der Kantenschutzwinkel ist als einteiliges Kunststoffteil ausgebildet und weist einen ersten Schenkel 1, einen zweiten Schenkel 2 und einen dazwischen verlaufenden Übergangsbogen 3 auf. Wie man deutlich sieht, schließen die beiden Schenkel 1 und 2 einen Winkel ein, der kleiner als 90° ist, so daß der Kantenschutzwinkel sich im Gebrauch unter dem Anpreßdruck durch einen Zurrgurt elastisch auf einen 90°- Winkel ausweiten kann. Damit dies besser gelingt und damit der unmittelbare Kantenbereich des zu sichernden Guts nicht beeinträchtigt wird, bildet der Übergangsbogen 3, wie man in Fig. 1 sieht, eine Hohlkehle.

Jeder der beiden Schenkel 1, 2 des Kantenschutzwinkels weist einen eingeformten äußeren Vorsprung 4 auf, wobei dieser Schenkelvorsprung 4 durch eine Ausbuchtung des Schenkelkör­ pers nach außen gebildet ist. Jeder Schenkelvorsprung 4 er­ streckt sich über den mittleren Bereich der Breite des be­ treffenden Schenkels und hat eine Breite, welche der Breite des Zurrgurts entspricht. Nahe den beiden Längsseiten jedes Schenkels 1, 2 verläuft, wie man in Fig. 2 sieht, eine eben­ falls durch Ausbuchtung des Schenkelkörpers nach außen oder als angeformte Rippe verlaufende Längsrippe, welche auch die seitliche Begrenzung des jeweiligen Schenkelvorsprungs 4 bil­ det. Diese Rippen 5 verlaufen auch über den Übergangsbogen­ bereich und dienen als seitliche Führung für den Zurrgurt insbesondere im Bereich des Übergangsbogens 3 und in dem Be­ reich zwischen dem Übergangsbogen und dem jeweiligen Schen­ kelvorsprung 4. Obwohl in der Darstellung nach Fig. 1 diese Rippen 5 außen bündig mit dem äußersten Bereich des jeweili­ gen Schenkelvorsprungs 4 verlaufen, können die Rippen 5 auch etwas über den jeweiligen Schenkelvorsprung 4 überstehen, um auch im dortigen Bereich noch eine seitliche Führung für den Zurrgurt zu bilden.

An der Innenseite des Übergangsbogens 3 können ebenfalls Rip­ pen 6 zur Versteifung vorgesehen sein. Auch an der Außenseite des Kantenschutzwinkels können nach Bedarf längs verlaufende Versteifungsrippen 7 angeordnet sein.

Im Gebrauch wird der Zurrgurt derart über den Kantenschutz­ winkel gespannt, daß er über die Schenkelvorsprünge 4 der beiden Schenkel 1 und 2 sowie über den Übergangsbogen 3 ver­ läuft und in seinem Verlauf seitlich von den beiderseitigen Rippen 5 geführt wird.

Die Anordnung der Schenkelvorsprünge 4, die auch entsprechend im Verlauf des jeweiligen Schenkels positioniert und dimen­ sioniert sind, daß der Anpreßdruck hauptsächlich auf die Schenkelflächen erfolgt und nur in geringem Maße auf dem Übergangsbogen 3, so daß der Kantenschutzwinkel mit beiden Schenkeln vollflächig an dem zu sichernden Gut anliegt.

Wie in Fig. 1 dargestellt ist, kann an mindestens einem Schenkel, hier am Schenkel 1, eine Gummiauflage 8 oder eine ähnliche Polsterauflage aus geeignetem Material vorgesehen sein, die sowohl dem zusätzlichen Schutz gegen Eindrückungen wie auch als rutschhemmendes Element dienen kann. Eine solche Auflage 8 kann auch am anderen Schenkel 2 vorgesehen sein. Die Befestigung der Auflage 8 am betreffenden Schenkel kann dadurch erfolgen, daß an der Auflage Stege angeformt sind, die in entsprechende Nuten des jeweiligen Schenkels eindrück­ bar sind, oder es kann eine Klebebefestigung oder jede andere geeignete Form der Befestigung vorgesehen sein. Eine Befesti­ gung der Auflage 8 dergestalt, daß sie mit irgendwelchen Halteprofilen in Haltenuten oder Vertiefungen des jeweiligen Schenkels eingreifen, bietet die Möglichkeit, diese Auflage 8 leicht auswechselbar zu machen, um sie insbesondere bei Ver­ schleiß, Beschädigung oder wenn sie im Einzelfall unerwünscht ist, austauschen bzw. abnehmen zu können.

Claims (6)

1. Kantenschutzwinkel aus Kunststoff für empfindliche Transportgüter, bestehend aus zwei flächigen Schenkeln (1, 2), die durch einen bogenförmigen, an der Winkelinnenseite eine Hohlkehle bildenden Bogenabschnitt (3) miteinander ver­ bunden sind und winkelaußenseitig beiderseits eines mittigen Zurrgurt-Aufnahmebereichs mit Verstärkungsrippen (5) versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (1, 2) win­ kelaußenseitig jeweils mit einem Vorsprung (4) versehen sind, über welchen im Gebrauch der Zurrgurt verläuft und der den Anpreßdruck des Zurrgurts unter Entlastung des Bogenab­ schnitts (3) aufnimmt.

2. Kantenschutzwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Vorsprünge (4) der beiden Schenkel (1, 2) je­ weils durch eine entsprechende auswärts verlaufende Ausbuch­ tung des Schenkels gebildet ist.

3. Kantenschutzwinkel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens einer (1) der Schenkel (1, 2) an seiner Innenseite mit einer als Polster und/oder der Rutsch­ hemmung dienenden Auflage (8) versehen ist.

4. Kantenschutzwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß beiderseits des Zurrgurt-Aufnahme­ bereichs eine in Form einer auswärts verlaufenden Ausbuchtung jeweils eine über die Schenkel und den Bogenbereich (3) ver­ laufende Rippe (5) gebildet ist, die als seitliche Führung für den Zurrgurt dient.

5. Kantenschutzwinkel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Auflage (8) mit angeformten Stegen in entspre­ chende Nuten des betreffenden Schenkels eindrückbar ist.

6. Kantenschutzwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß der Bogenabschnitt (3) innenseitig mit Versteifungsrippen (6) versehen ist.