DE19903265A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer Steuereinrichtung in einem Fahrzeug - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer Steuereinrichtung in einem FahrzeugInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung einer Steuereinrichtung in einem Fahrzeug vorgeschlagen, bei welchem eine Regelgröße abhängig von Vorgabewerten und von Sensoren gemessenen Istwerten an wenigstens zwei unterschiedlichen Stellen eingestellt wird. Zur Überwachung ist vorgesehen, daß eine Referenzgröße für die gemessenen Signalwerte im Rahmen einer Testphase vorgegeben wird und ein Fehler erkannt wird, wenn sich die Signalwerte gegenläufig ändern.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Überwachung einer Steuereinrichtung in einem Fahrzeug.
Im Bereich von Fahrzeugen werden vielfach Steuereinrichtun
gen eingesetzt, die wenigstens eine Betriebsgröße des Fahr
zeugs oder einer seiner Komponenten steuern. Beispielsweise
sind Bremsanlagen bekannt, bei welchen der Bremsdruck, die
Bremskraft oder Bremsmoment an jedem Rad mittels eines Re
gelkreises unter Erfassung eines entsprechenden Istwertes
eingeregelt wird. Um die Funktionsfähigkeit derartiger Steu
ereinrichtungen sicherzustellen, sind Überwachungsmaßnahmen
notwendig, die die Steuereinrichtung insgesamt und/oder ein
zelne Komponenten überwachen.
Aus der EP 478 953 A1 ist ein Beispiel einer Bremsanlage ge
zeigt, bei welcher auf elektrischem Wege die Bremskraft an
den einzelnen Radbremsen über Druckregelkreise eingeregelt
werden. Bei dieser Bremsanlage ist vorgesehen, im Fehlerfall
die elektrische Regelung abzuschalten und die Bremskraft auf
herkömmliche Weise unter Zwischenschaltung eines Druckmedi
ums (Druckluft, Hydraulik) durch den Fahrer an den Radbrem
sen einzustellen (Back-up-Kreis). Die Qualität und Funkti
onsfähigkeit der elektronischen Steuerung hängt im wesentli
chen von der Fehlerfreiheit der den Druck in den Radbremsen
erfassenden Drucksensoren ab. Im Fehlerfall hängt die Ver
fügbarkeit der Bremsanlage von der Funktionsfähigkeit der
Rückfallebene, des Back-up-Kreises ab.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit deren
Hilfe auf schnelle und einfache Art und Weise die Funktions
weise einer Steuereinrichtung überprüft werden kann.
Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Besonders vorteilhaft ist, daß eine einfache und schnelle,
sichere Überwachung der Steuereinrichtung bereitgestellt
wird, die allein auf einem relativen Signalverhalten beruht.
Von besonderem Vorteil ist, daß während einer nur kurzzeiti
gen Testphase lediglich die Änderungsrichtungen zweier Sen
sorsignale ausgewertet werden und es auf die statisch sich
einstellenden Sensorsignale nicht ankommt. Dadurch gelingt
es, daß der Wert der sensierten Größe und damit der Steue
rungsvorgang selbst durch die Überwachungsmaßnahmen nicht
nennenswert beeinflußt wird.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Überwachungsmaßnahmen bei
einer Steuereinrichtung in einem Fahrzeug anhand der Sensor
signale einer Regelgröße (Istwert) auf der Basis einer Refe
renzgröße für diese Regelgröße durchgeführt werden, so daß
neben der Funktionsfähigkeit der Istwertsensoren auch die
Funktionsfähigkeit des zugeführten Referenzwertes überprüft
wird.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der Überwachungsmaß
nahmen bei einer elektrisch gesteuerten Bremsanlage, bei
welcher die Istgröße der Bremsdruck, die Bremskraft oder das
Bremsmoment ist und bei welcher während einer kurzzeitigen
Testphase an wenigstens zwei verschiedenen Stellen der Brem
sanlage, an denen die Istwerte erfaßt werden, Referenzwerte
für die Istgröße zugeführt werden. Dies kann aus einer Refe
renzguelle oder bei elektropneumatischen oder elektrohydrau
lischen Bremsanlagen durch Zuführen eines Referenzdrucks aus
dem Rückfallkreis (back-up-Kreis) der Bremsanlage vorgenom
men werden. Von besonderem Vorteil ist, daß damit auch die
Funktionsfähigkeit dieses Rückfallkreises geprüft wird.
Von besonderem Vorteil ist, daß durch die Überwachungsmaß
nahmen die Druckregelung nur kurzzeitig unterbrochen wird
und auf diese Weise Funktionen wie eine lastabhängige Brems
regelung, ein Antiblockierregler, etc. auch während bzw.
nach der Testphase zur Verfügung stehen. Von besonderem Vor
teil ist, daß der Fahrer praktisch keine Fahrzeugreaktion
infolge der Testphase bemerkt.
Besonders vorteilhaft ist, daß nicht nur eine Überwachung
der Funktionsfähigkeit, sondern auch eine Abschätzung des
tatsächlich herrschenden Drucks in der Rückfallebene (Back
up-Druck) durchgeführt werden kann. Diese Information wird
dann für weitere Drucküberwachungen und/oder für andere
Funktionen ausgewertet.
Wird ein beliebiger Referenzwert, beispielsweise ein belie
big einstellbarer Testdruck, zu Überwachungszwecken zuge
führt, wird durch die nachfolgend beschriebene Überwachungs
strategie festgestellt, ob durch einen Fehler unterschiedli
che Referenzwerte auf die wenigstens zwei Sensoren wirken.
Auf diese Weise kann ein Fehler in der Bereitstellung des
Referenzwertes erkannt werden, analog zum Feststellen eines
Fehlerzustandes im Bereich der Rückfallebene einer elektri
schen Bremsanlage, so daß im Falle des Back-up-Drucks als
Referenzwert der Gleichlauf der Back-up-Drücke und damit das
Back-up-System selbst überprüft werden können. Entsprechende
Vorteile ergeben sich auch in Verbindung mit anderen Refe
renzgrößen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 am Beispiel eines einzelnen Rades eine Regeleinrich
tung für eine elektrisch betätigbare Radbremse mit einer
pneumatischen Rückfallebene. In den Fig. 2 und 3 wird an
hand von Kennlinien die nachfolgend beschriebene Vorgehens
weise zur Überwachung dargestellt. In den Fig. 4 und 5
ist ein Flußdiagramm skizziert, welches eine bevorzugte Rea
lisierung der erfindungsgemäßen Überwachung als Rechnerpro
gramm darstellt.
Fig. 1 zeigt beispielhaft den Aufbau einer Steuereinrich
tung eines einzelnen Rads bei einer elektro-pneumatischen
Bremsanlage. Entsprechende Anordnungen sind auch in Verbin
dung mit den anderen Rädern des Fahrzeugs vorgesehen. Das
gezeigte Druckregelmodul 10 für eine Radbremse besteht aus
einem pneumatischen Teil 12 und einem elektronischen Steuer
gerät 14, die vorzugsweise baulich vereinigt sind. Das elek
tronische Steuergerät 14 ist über eine Datenverbindung 16
mit einem nicht dargestellten zentralen Steuergerät verbun
den, welches über diese Datenverbindung dem elektronischen
Steuergerät 14 einen Bremsdrucksollwert übermittelt. Ferner
ist ein Betriebsbremsventil 17 vorgesehen, welches wenig
stens einen pneumatischen Teil 19 und wenigstens einen elek
trischen Teil 21 aufweist. Der elektrische Teil 21 sendet
über die Leitung 25 an das nicht dargestellte elektronische
Zentralsteuergerät ein Signal, welches den Betätigungsgrad
des Bremspedals repräsentiert. Aus diesem Signal bildet das
zentrale Steuergerät gegebenenfalls unter Berücksichtigung
weiterer Betriebsgrößen Bremsdrucksollwerte für die einzel
nen Radbremsen, die über die Datenleitungen 16 an die elek
tronischen Steuergeräte der Druckregelmodule der einzelnen
Radbremsen übermittelt werden. Der pneumatische Teil 19 des
Betriebsbremsventils 17 ist über eine pneumatische Leitung
27 an einen Druckmittelvorratsbehälter 29 angeschlossen.
Ferner ist der pneumatische Teil 19 über die Leitung 23 an
den Eingang 18a des pneumatischen Teiles 12 des Druckregel
moduls 10 angeschlossen. Entsprechend ist der Druckmittel
vorratsbehälter 29 über die Leitung 22 an den Anschluß 18b
des pneumatischen Teils 12 des Druckregelmoduls 10 ange
schlossen. Eine pneumatische Leitung 24, die an den Ausgang
20 des pneumatischen Teils 12 angeschlossen ist, führt
Druckluft zum Bremszylinder 31. Der pneumatische Teil weist
zwei Magnetventile 33 und 35 auf, ein Relaisventil 37 und
ein weiteres Magnetventil 15 (Back-up-Ventil). Die Magnet
ventile 33 und 35 dienen zum elektrischen Einregeln des
Bremsdrucks und dienen als Einlaß-(Magnetventil 35) und
Auslaßventil (Magnetventil 33). Über das Relaisventil 37
wird der Bremsdruck in der Bremsleitung 20 gesteuert. Die
Magnetventile 33, 35 und 15 werden vom elektronischen Steu
ergerät 14 betätigt. Das elektronische Steuergerät 14 führt
dabei im elektrisch gesteuerten Normalbetrieb eine
Bremsdruckregelung durch, bei welcher die Magnetventile der
art angesteuert werden, daß der über die Leitung 16 vorgege
bene Solldruck eingeregelt wird. Zu diesem Zweck ist wenig
stens ein Drucksensor 39 vorgesehen, welcher eine den einge
stellten Bremsdruck repräsentierende Größe als Istgröße er
faßt und über die Signalverbindung 41 dem elektronischen
Steuergerät 14 übermittelt. Zum Bremsdruckaufbau wird das im
unbestromten Zustand geschlossene Einlaßventil 35 geöffnet,
so daß am Steuereingang des Relaisventils 37 im wesentlichen
Vorratsdruck anliegt. Ist der Istdruck gleich dem Solldruck,
wird das Ventil geschlossen. Zum Bremsdruckabbau wird das
Ventil 33, welches im nicht angesteuerten Zustand ebenfalls
geschlossen ist, geöffnet, so daß die Bremsanlage über den
Anschluß 43 entlüftet wird. Das Back-up-Ventil 15 ist im
nicht angesteuerten Zustand geöffnet und erlaubt einen di
rekten pneumatischen Zugriff vom Betriebsventil 17 auf das
Relaisventil 37, so daß im Fehlerfall bei nicht aktiver
elektrischer Steuerung eine herkömmliche pneumatische Steue
rung des Bremsdrucks ermöglicht ist. Im Normalbetrieb wird
mit Start des Fahrzeugs das Magnetventil 15 vom elektroni
schen Steuergerät betätigt, so daß die pneumatische Rückfal
lebene, der Back-up-Kreis, aufgetrennt ist und der Fahrer
keinen direkten pneumatischen Eingriff auf die Bremszylinder
hat.
Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung für ein Druckregelmodul
ist an allen Radbremsen vorgesehen. Neben dieser konkreten
Ausführung sind andere Ausführungen einsetzbar, wobei es le
diglich darauf ankommt, daß die Ventilanordnung zum einen
den Bremsdruck im Radbremszylinder abhängig von elektrischen
Betätigungssignalen steuert und bei abgeschalteter elektri
scher Steuerung einen direkten pneumatischen Durchgriff zum
Bremszylinders bereitstellt.
Die elektrische Regelung dieser Bremsanlage besteht im we
sentlichen darin, daß an jeder Radbremse der Bremsdruck im
Rahmen eines Bremsdruckregelkreises eingestellt wird. Dabei
werden die Sollbremsdrücke von einem zentralen Steuergerät
vorgegeben und die Istbremsdrücke von Drucksensoren vor Ort
gemessen. Bei fehlerfreiem Drucksensor wird somit der ge
wünschte Druck eingestellt. Ist ein Drucksensor jedoch de
fekt, wird an der betroffenen Radbremse ein zu niedriger
oder ein zu hoher Druck eingestellt. Derartige Fehlerzustän
de können beispielsweise eine erhöhte oder eine verringerte
Steigung der Sensorkennlinie oder des Offsets der Sensor
kennlinie sein. Daher besteht Bedarf, die Funktionsfähigkeit
des Drucksensors zu überprüfen.
Erfindungsgemäß ist dabei eine Testphase vorgesehen, die
während einer elektrisch geregelten Bremsung z. B. zeitge
steuert eingeleitet wird. Während dieser Bremsung werden die
in Fig. 1 dargestellten Einlaß- und Auslaßventile kurzzei
tig geschlossen und das Back-up-Ventil geöffnet. Das Grund
prinzip der Überwachung ist, daß die Änderungsrichtung zwei
er Sensorsignalwerte, die verschiedenen Radbremsen, vorzugs
weise den Radbremsen einer Achse, überprüft wird. Die Test
phase ist nur so lang, wie für die Auswertung der Änderungs
richtung der zwei Sensorsignalwerte notwendig. Es entsteht
im Radbremszylinder keine nennenswerte Druckänderung und so
mit keine Rückwirkung auf den Fahrer. Bei längerer Dauer der
Testphase, wie es zum Erreichen eines statischen Druckwertes
notwendig ist, würde der Druck im Radbremszylinder dem Back
up-Druck entsprechen, der sich in der Regel vom elektrisch
gesteuerten Druck unterscheidet, so daß eine Rückwirkung auf
den Fahrer vorhanden wäre.
Die Auswertung der Änderungsrichtungen der beiden Sensor
signalwerte wird im folgenden anhand Fig. 2 dargestellt.
Dort ist der Druck P über den jeweiligen Sensorsignalwerte U
aufgetragen. Eingezeichnet ist die Sensorkennlinie K1, die
einem fehlerfreien Drucksensor entspricht. Eine Sensorkenm
linie K2 stellt die Kennlinie eines defekten Sensors mit ei
ner erhöhten Steigung und einem erhöhten Offset dar, während
die Sensorkennlinie K3 ein Beispiel für einen defekten Sen
sor mit verringerter Steigung und Offset repräsentiert. Fer
ner ist auf der Druckachse ein Back-up-Druck eingezeichnet,
auf der Sensorsignalwerteachse vier verschiedene Sensor
signalwerte U1 bis U4.
Ändern sich in der Testphase die beiden Sensorsignalwerte um
einen Mindestbetrag gegenläufig, so wird mindestens ein de
fekter Drucksensor erkannt und die Testphase beendet. In
Bild 2 ist diese Situation gegeben, wenn über die Druckre
gelkreise ein Sensorsignalwert U2 eingeregelt wird und einer
der Drucksensoren eine Sensorkennlinie gemäß K2 aufweist.
Entsprechend verändern sich die beiden Sensorsignalwerte ge
genläufig, wenn der Wert U3 eingeregelt ist und einer der
Sensoren eine Sensorkennlinie gemäß K3 aufweist. In diesen
beiden Fällen wird bei Einleiten des Back-up-Betriebs die
Drucksensorsignaländerung in Richtung des Back-up-Drucks er
kannt und aufgrund der Gegenläufigkeit davon ausgegangen,
daß einer der Sensoren defekt ist. Sind die Sensorkennlinien
derart, daß sich die beiden Werte während der Testphase
gleichläufig verändern, kann nicht entschieden werden, ob
ein Defekt vorliegt. Auch in diesem Fall wird die Testphase
zunächst beendet. Eine gleichläufige Änderung ist in Fig. 2
bei folgenden Paaren der eingeregelten Sensorsignalwerte und
der Kennlinie der Fall, wobei ein Sensor die Nominalkennli
nie, ein anderer Sensor die jeweils angegebene Kennlinie
aufweist: U2/K3, U1/K2, U1/K3, U4/K2, U4/K3 sowie Ux/K1 mit
x = 1-4.
Sind die Änderungen der Sensorsignale gleichläufig, kann in
nerhalb einer Testphase nicht festgestellt werden, ob Defek
te vorliegen oder nicht. Es muß daher eine zweite und gege
benenfalls weitere Testphasen folgen. Sind in der vergange
nen Testphase beide Sensorsignalwerte gestiegen bzw. gefal
len, so ist für die nächste Testphase ein Sensorsignalwert
zu verwenden, bei der der Druck nach der nominalen Sensor
kennlinie höher bzw. niedriger ist als der Back-up-Druck.
Dies wird dadurch erreicht, daß die zweite Testphase mit ei
nem erhöhten, bzw. erniedrigten, Sensorsignalwert durchge
führt wird, der bezogen auf den Back-up-Druck erhöht bzw.
verringert ist (z. B. mit anderen Solldrücken). Eine andere
Möglichkeit zur Bestimmung der zweiten Testphase liegt dar
in, daß die zweite Testphase dann durchgeführt wird, wenn
ein Bremsvorgang bei einem Sensorsignalwert stattfindet, von
der bekannt ist, daß der zugeordnete Druck höher bzw. nied
riger als der Back-up-Druck ist. Die Auswertung der zweiten
Testphase wird entsprechend der ersten Testphase durchge
führt. Wird auch in der zweiten Testphase keine Gegenläufig
keit der Druckwerte erkannt, müssen gegebenenfalls weitere
Testphasen folgen. Die letzte Testphase ist erreicht, wenn
die beiden Werte sich gegenläufig verändern und somit ein
Fehlerzustand erkannt ist oder wenn sich die beiden Sensor
signalwerte gleichläufig verändern, aber in anderer Richtung
als in der vorhergehenden Testphase. Bei letzterem wird dann
erkannt, daß im Rahmen der Prüfgenauigkeit kein defekter
Sensor vorliegt.
Unter Sensorsignalwert wird dabei die vom Sensor ausgegebene
Spannung oder solchen Spannungen entsprechende oder daraus
abgeleitete Signalwerte, z. B. in digitaler Form, verstanden,
z. B. auch der ermittelte Istwert (z. B. Druckwert) für die
Regelung selbst.
Mit der geschilderten Überwachungsstrategie werden nicht nur
die Drucksensoren selbst, sondern auch der Gleichlauf der
Back-up-Drücke an den einzelnen Radbremsen und damit das
Back-up-System geprüft. Dieser Zusammenhang ist in Fig. 3
veranschaulicht.
In Fig. 3 ist ebenfalls der Druck P über dem Sensorsignal
wert U aufgetragen. Dabei wird davon ausgegangen, daß beide
Sensoren fehlerfrei sind und die nominale Kennlinie K1 auf
weisen. Ferner sind verschiedene Back-up-Drücke eingezeich
net, wobei der normale Back-up-Druck als P1, ein zu großer
Druck als P2 und ein zu kleiner Back-up-Druck als P3 einge
tragen ist. Wird der Sensorsignalwert U2 an beiden Radbrem
sen eingeregelt und ist ein Back-up-Druck P1 und der andere
P2, so wird dieser Fehler durch die gegenläufige Veränderung
der Drucksensorsignalwerte erkannt. Entsprechend wird bei
einem eingeregelten Sensorsignalwert U3 und einem Back-up-
Druck P3 ein Fehlerzustand erkannt.
Neben der Drucksensorüberwachung bzw. der Überwachung des
Back-up-Systems wird durch die dargestellte Überwachungs
strategie der an der Achse vorhandene Back-up-Druck abge
schätzt. Da die Back-up-Drücke an den Achsen in charakteri
stischer Weise voneinander abhängen, wird dadurch auch ein
Druckbereich für den Back-up-Druck anderer Achsen abge
schätzt. Die Abschätzung erfolgt dadurch, daß insbesondere
bei korrekt arbeitenden Drucksensoren der bei Beendigung der
Testphase gemessene Druckwert als Schätzwert für den Back
up-Druck angenommen wird. Ist eine Achse vorgesehen, in der
die Radbremsen beider Räder über ein Druckregelmodul einge
stellt werden, so kann die Drucküberwachung an einer solchen
Achse nach der Drucküberwachung an einer Achse mit zwei un
abhängigen Druckregelmodulen durchgeführt werden. Mit dem
abgeschätzten Back-up-Druck kann eine Überwachung des einen
Drucksensors eines solchen Druckregelmoduls für eine ganze
Achse durchgeführt werden. Anstelle des Back-up-Drucks kann
in Bremsanlagen, die keine derartige Rückfallebene aufwei
sen, ein vorgegebener Referenzdruck während der Testphase
zugeführt werden. In diesem Fall findet eine entsprechende
Überwachung statt, wobei neben Drucksensorfehlern auch Feh-
ler im Zusammenhang mit der Referenzdruckquelle ermittelt
werden.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist anhand des bevorzug
ten Ausführungsbeispiels einer elektro-pneumatischen Brem
sanlage mit Druckregelkreisen dargestellt. Neben elektro
pneumatischen Bremsanlagen weisen auch elektrohydraulische
Bremsanlagen Druckregelkreise für jedes Rad einer Achse auf,
wobei durch Ventilanordnungen, die jeder Radbremse zugeord
net sind, unter Messung des Istdrucks ein vorgegebener Soll
druck eingestellt wird. In anderen Ausführungsbeispielen
sind keine Druckregelkreise vorgesehen, sondern Regelkreise
für das Bremsmoment bzw. die Bremskraft an den einzelnen
Radbremsen. Auch in diesem Fall kann die erfindungsgemäße
Vorgehensweise eingesetzt werden, wobei das erfaßte Bremsmo
ment bzw. die erfaßte Bremskraft als Istwert der Regelung
entsprechend der oben dargestellten Vorgehensweise bei Um
schalten auf die Rückfallebene überwacht wird.
Ist keine Rückfallebene vorgesehen, so wird eine Referenz
größe während der Testphase zugeführt, die beispielsweise in
einem Druck oder bei einer elektromotorischen Bremse in ei
nem vorgegebenen Strom bestehen kann, wobei dann anhand der
Veränderung der Istgröße Defekte im Rahmen der Referenzgrö
ßenbildung und/oder der Istwerterfassung ermittelt werden.
Allgemein läßt sich die Vorgehensweise überall dort anwen
den, wo an zwei verschiedenen Stellen durch Regelkreise eine
vorgegebene Regelgröße eingeregelt wird, die über Sensoren
als Istgröße erfaßt wird. In allen diesen Fällen kann durch
Vorgabe einer Referenzgröße für diesen Sensorsignalwert, die
nicht notwendigerweise unmittelbar, sondern auch nur mittel
bar auf den Sensorsignalwert einwirkt, unabhängig vom Regel
kreis während einer Testphase aufgrund der Veränderung der
Sensorwerte auf Defekte im Bereich der jeweiligen Regelein
richtung geschlossen werden.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die dargestellte Vor
gehensweise als Programm eines Mikrocomputers realisiert,
welcher insbesondere in der in Fig. 1 nicht dargestellten
zentralen Steuereinheit oder einer vergleichbaren elektroni
schen Steuereinheit angeordnet ist. Das in den Fig. 4 und
5 dargestellte Programm wird während eines Bremsvorgangs
eingeleitet. Im ersten Schritt 100 wird überprüft, ob eine
Testphase eingeleitet werden soll. Eine derartige Testphase
wird beispielsweise zeitgesteuert nach Ablauf einer vorgege
benen Betriebsdauer des Kraftfahrzeugs oder zu Beginn bei
der ersten Bremsung eines Fahrzyklusses, etc. eingeleitet.
Liegt die Testbedingung nicht vor, wird das Programm been
det. Liegt die Testbedingung vor, so werden im bevorzugten
Ausführungsbeispiel im Schritt 100 die gemessenen Bremsdrüc
ke P1 und P2 an zwei ausgewählten Radbremsen gespeichert,
gemäß Schritt 104 Einlaßventil und Auslaßventile geschlossen
sowie das Back-up-Ventil geöffnet. Daraufhin werden im
Schritt 106 nach einer gewissen Zeit die Istdrücke P1 und P2
erfaßt und im Schritt 108 durch Vergleich der erfaßten Ist
drücke mit den gespeicherten Istdrücken aus Schritt 102 die
Änderungsrichtung der beiden Sensorsignalwert e ermittelt.
In einem anderen Ausführungsbeispiel wird auf die Speiche
rung im Schritt 102 verzichtet und die Änderungstendenz nach
Einleiten des Testbetriebs auf der Basis aufeinanderfolgen
der Sensorsignalwert e durchgeführt.
Im Schritt 110 wird überprüft, ob die beiden Sensorsignal
wert e sich gegenläufig ändern. Ist dies der Fall, wird ge
mäß Schritt 112 von einem Fehlerzustand ausgegangen und der
Back-up-Betrieb gemäß Schritt 114 aufrecht erhalten. In ei
nem anderen Ausführungsbeispiel wird ein eingeschränkter
elektrischer Betrieb eingeleitet, in dem beispielsweise eine
Achse elektrisch geregelt, eine andere im Back-up-Betrieb
betrieben wird. Eine Fehlerlampe wird ebenfalls angesteuert.
Danach wird das Programm beendet.
Hat Schritt 110 ergeben, daß sich die Sensorwerte gleichläu
fig verändern, so wird wie in Fig. 5 dargestellt im Schritt
116 die ermittelten Bewegungsrichtungen (steigend, fallend)
als Marke gespeichert. Daraufhin wird im Schritt 118 wieder
der elektrische Betrieb eingeleitet. Danach wird im Schritt
120 überprüft, ob geeignete Bedingungen für einen erneuten
Test vorliegen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt
die Abfrage im Schritt 120 während des Bremsvorgangs, in an
deren Ausführungsbeispielen wird der erneute Test erst in
einem anderen Bremsvorgang durchgeführt. Sind die Testbedin
gungen nicht erfüllt, wird im Schritt 122 überprüft, ob die
Überwachung abzubrechen ist, z. B. wenn der Bremsvorgang be
endet ist oder wenn kein Überwachungsergebnis innerhalb ei
ner vorgegebenen Zeit erzielt wurde. Ein entsprechender Ab
frageschritt findet sich auch vorzugsweise in dem in Fig. 4
gezeigten Programm. Ist die Überwachung abzubrechen, wird
das Programm beendet, andernfalls wird Schritt 120 wieder
holt.
Ist die Testbedingung erfüllt, wird gemäß Schritt 124 der
elektrisch geregelte Bremsdruck beispielsweise durch eine
Erhöhung des Sollwertes an den Rädern erhöht bzw. verrin
gert, je. nach dem ob die Sensorwerte gestiegen oder gefallen
sind. Danach wird gemäß Schritt 126 der Test entsprechend
den Schritten 102 bis 108 durchgeführt und im darauffolgen
den Schritt 128 überprüft, ob sich jetzt die Sensorwerte ge
genläufig verändern. Ist dies der Fall, wird gemäß Schritt
130 wie in den Schritten 112 und 114 verfahren und das Pro
gramm beendet. Wird auch dieses Mal keine Gegenläufigkeit
festgestellt, wird gemäß Schritt 132 abgefragt, ob sich die
Sensorwerte gleichläufig mit entgegengesetzter Bewegungs
richtung ändern. Ist dies der Fall, ist die Regeleinrichtung
gemäß Schritt 134 in Ordnung und das Programm wird beendet,
andernfalls wird das Programm mit Schritt 120 wiederholt und
gegebenenfalls eine erneute Testphase eingeleitet.
Claims (7)
1. Verfahren zur Überwachung einer Steuereinrichtung in ei
nem Fahrzeug, wobei mindestens zwei Regelkreise vorgesehen
sind, die an zwei verschiedenen Stellen abhängig von Vorga
bewerten und von Sensoren gemessenen Istgrößen eine Regel
größe einregeln, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen einer
Testphase eine Referenzgröße für die gemessenen Signalwerte
vorgegeben wird und ein Fehler erkannt wird, wenn sich die
Signalwerte entgegengesetzt verändern.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Regelgröße der Bremsdruck in
wenigstens zwei Radbremsen einer Bremsanlage eines Fahrzeugs
ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Referenzgröße eine Referenz
größe ist, die von einer Rückfallebene einer Bremsanlage er
zeugt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei gleichläufiger Veränderung der
Signalwerte im Rahmen einer weiteren Testphase mit einem an
deren Wertebereich der Sensorwerte ein Fehler erkannt wird,
wenn sich die Sensorwerte sich gegenläufig ändern.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Fehlerfreiheit angenommen
wird, wenn in zwei Testphasen sich die Sensorwerte
gleichläufig ändern mit unterschiedlichen Bewegungsrichtun
gen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung eine elek
trisch gesteuerte Bremsanlage für wenigstens zwei Radbremsen
ist, vorzugsweise eine elektro-pneumatische oder eine elek
tro-hydraulische Bremsanlage.
7. Vorrichtung zur Überwachung einer Steuereinrichtung in
einem Fahrzeug, welche wenigstens zwei Regler aufweist, die
jeweils eine Regelgröße in Abhängigkeit von jeweils einem
Vorgabewert und einem von einem Sensor gemessenen Istwert
regeln, gekennzeichnet durch Überwachungsmittel, die in ei
ner Testphase einer Referenzgröße für die gemessenen Signal
werte vorgeben und die einen Fehler erkennen, wenn die
Signalwerte sich gegenläufig ändern.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103265 DE19903265A1 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer Steuereinrichtung in einem Fahrzeug |
JP2000015485A JP2000231410A (ja) | 1999-01-28 | 2000-01-25 | 車両における制御装置のモニタ方法および装置 |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999103265 DE19903265A1 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer Steuereinrichtung in einem Fahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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