DE102014113063A1

DE102014113063A1 - Reifendruckreguliervorrichtung mit einem pneumatisch vorgesteuerten Relaisventil

Info

Publication number: DE102014113063A1
Application number: DE102014113063.4A
Authority: DE
Inventors: Kornel KANTOR; Tamas Toth; Janos Toth
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Priority date: 2014-09-10
Filing date: 2014-09-10
Publication date: 2016-04-21
Also published as: EP3191317A1; CN107074045A; BR112017003849A2; US10569604B2; WO2016037935A1; CN107074045B; US20170174011A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reifendruckreguliervorrichtung für mindestens einen Reifen (6) eines Nutzfahrzeuges, mit einem Relaisventil (7), das eine Druckluftbeaufschlagung einer zu dem Reifen (6) führenden Arbeitsleitung (8) ausgehend von einer Druckquelle (9) nach Maßgabe einer pneumatischen Vorsteuerung vornimmt, welche elektropneumatische Wandlermittel zur Umwandlung eines elektrischen Ansteuersignals in ein dem entsprechendes pneumatisches Vorsteuersignal für das Relaisventil (7) umfasst, wobei die Wandlermittel ein elektropneumatisches Belüftungsventil (10) und ein elektropneumatisches Entlüftungsventil (11) zur pneumatischen Signalvorgabe zum Erhöhen oder Verringern des Reifendrucks aufweisen. Die pneumatische Signalvorgabe erfolgt dabei nach speziellen Vorschriften.

Description

Die Erfindung betrifft einen Reifendruckreguliervorrichtung für mindestens einen Reifen eines Nutzfahrzeuges, mit einem pneumatisch vorgesteuerten Relaisventil, das eine Druckluftbeaufschlagung einer zu dem Reifen führenden Arbeitsleitung ausgehend von einer Druckquelle nach Maßgabe einer pneumatischen Vorsteuerung vornimmt, welche elektropneumatische Wandlermittel zur Umwandlung eines elektrischen Ansteuersignals in ein dem entsprechendes pneumatisches Vorsteuersignal für das Relaisventil umfasst. Weiterhin betrifft die Erfindung auch Verfahren zum Befüllen mindestens eines Reifens eines Nutzfahrzeuges mit einer solchen Reifendruckreguliervorrichtung.
Das Einsatzgebiet der Erfindung erstreckt sich vornehmlich auf Nutzfahrzeuge, die unter unterschiedlichen Wegverhältnissen, wie befestigten Straßen, Gelände, Sand, Sumpf und dergleichen eingesetzt werden. Diese benötigen eine Anpassung des Reifendrucks auch während der Fahrt an unterschiedliche Untergrundbedingungen. Daher ist bei den hier interessierenden Nutzfahrzeugen eine Reifenfüllvorrichtung vorhanden, welche den vorhandenen IST-Reifendruck der Bereifung des Nutzfahrzeuges an einen je nach Untergrundbedingungen vorgegebenen SOLL-Reifendruck anpasst. Eine solche Reifenfüllvorrichtung ist gewöhnlich Bestandteil eines pneumatischen Systems des Nutzfahrzeuges, welches daneben auch eine pneumatische Bremsvorrichtung und ggf. eine pneumatische Federvorrichtung umfassen kann.
Aus dem allgemein bekannten Stand der Technik gehen Reifenfüllvorrichtungen hervor, welche zur Druckluftbeaufschlagung eines oder mehrerer Reifen ein Be- bzw. Entlüftungsventil mit hoher Durchflussrate verwenden. Je nach sensortechnisch gemessenem IST-Reifendruck wird eine Druckabweichung im Vergleich mit einer gewünschten Sollvorgabe festgestellt, um daraufhin den Reifendruck anzupassen. Eine Auswahl des zu befüllenden Reifens aus einer Mehrzahl von Reifen eines Fahrzeuges erfolgt dabei über Auswahlventile, welche eine Verbindung zwischen dem zu befüllenden Reifen und der Ventileinrichtung herstellen. Bei den meisten Anwendungsfällen ist das Belüftungsventil mit dem Entlüftungsventil in Serie geschaltet und werden entweder manuell oder elektrisch angesteuert.
Aus der DE 34 05 101 A1 geht demgegenüber eine gattungsgemäße Reifendruckreguliervorrichtung hervor, welche sich eines Relaisventils zur Reifenbefüllung bedient. Die Reifenfüllvorrichtung besteht aus einem Ventilsystem, in dem Magnetventile und Relaisventile miteinander funktionell verbunden sind. Entsprechend der Schaltstellung eines manuellen Steuerschalters werden zur Sollwertvorgabe werden Regelfunktionen ausgeführt, die ein Erhöhen oder Senken des Reifendrucks bewirken. Beim Absenken des Reifendrucks wird die aus dem Reifen abströmende Druckluft über einen Luftauslass eines Relaisventils, welches in einer direkten Verbindung zu einem Radventil steht, in die Atmosphäre abgeleitet. Die manuell vom Steuerschalter ausgewählten Sollwertvorgaben werden über eine elektrische Signalleitung an einen elektromagnetischen Wandler weitergeleitet, welcher die pneumatische Vorsteuerung des Relaisventils ansteuert. Im Rahmen dieser Reifenfüllvorrichtung dient ein Sensor zur Messung des IST-Reifendrucks lediglich der Anzeige und ist nicht Bestandteil eines geschlossenes Regelkreises.
Die DE 31 05 037 A1 offenbart eine Reifenfüllvorrichtung mit Relaisventil, bei welcher ebenfalls elektropneumatische Vorsteuerventile mit einer manuellen Sollwertvorgabe angesteuert werden. Der IST-Reifendruck wird hier über ein Strömungssensor gemessen. Einem manuell einstellbaren Regelventil sind das Relaisventil und ein Absperrventil nachgeschaltet. Das Messprinzip einer solchen Reifenfüllvorrichtung wird durch Strömungssensoren dargestellt, die in die Versorgungsleitung hinter dem Relaisventil angeordnet sind. Mit einer solchen technischen Lösung sind durch die mechanischen Regelkomponenten Sollwertabweichungen recht zeitaufwendig ausregelbar und erfordern mehrere Annäherungsschritte.
Die DE 10 2012 008 002 A1 offenbart eine Reifenfüllvorrichtung mit Relaisventil, das ebenfalls einer mechanischen Regelung unterliegt. Die das Relaisventil ansteuernden Be- und Entlüftungsventil sind ihrerseits ebenfalls pneumatisch vorgesteuert. Bei dieser technischen Lösung soll der Reifendruckkreis eines mehrkreisigen Druckluftversorgungssystems eines Nutzfahrzeuges bevorzugt mit Druckluft versorgt werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Reifenfüllvorrichtung unter Verwendung eines pneumatisch vorgesteuerten Relaisventil für hohe Durchflüsse zu schaffen, welche schnell und präzise eine Regelabweichung zwischen einem gemessenen IST-Reifendruck und einem vorgegebenen SOLL-Reifendruck ausgleicht.
Die Aufgabe wird ausgehend von einer Reifendruckreguliervorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Verfahrenstechnisch wird die Aufgabe durch Anspruch 5 und 6 gelöst. Die jeweils abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Wandlermittel ein elektropneumatisches Belüftungsventil und ein elektropneumatisches Entlüftungsventil zur pneumatischen Signalvorgabe zum Erhöhen oder Verringern des Reifendrucks aufweisen. Vorzugsweise ist hierfür vorgesehen, dass ein arbeitsleitungsseitig des Relaisventils angeordneter Drucksensor den Verlauf des Reifendrucks misst und das Messsignal kontinuierlichen an eine elektronische Steuereinheit zum Einregeln auf den vorgegebenen SOLL-Reifendruck weiterleitet, wozu entweder das Belüftungsventil oder das Entlüftungsventil elektrisch angesteuert wird oder beide Ventile in geschlossenem Zustand gehalten werden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass durch die hierdurch geschaffene kontinuierliche geschlossene Regelung schnell auf eine auszuregelnde Regelabweichung reagiert werden kann. Durch den kontinuierlichen Überwachungsprozess des Reifendrucks erfolgt eine ständige Überwachung auf auszugleichen Solldruckabweichungen. Es sind keine schrittweisen Be- oder Entlüftungsphasen erforderlich, um eine Einstellung auf den gewünschten SOLL-Reifendruck am Ende des Regelprozesses zu erzielen. Die erfindungsgemäße Lösung stellt einen neuen Druckwert auf Anforderung ein, also belüftet, wenn ein höherer SOLL-Reifendruck benötigt wird und entlüftet, wenn ein geringerer Reifendruck benötigt wird. Ansonsten ist die Vorsteuerung abgesperrt. Dabei wird nicht direkt der IST-Reifendruck über einen am Reifen angeordneten Drucksensor gemessen, sondern in analoger Weise der ausgangsseitig des Relaisventils abgehende Arbeitsdruck in der Arbeitsleitung zum Reifen.
Mit dem elektronisch angesteuerten Regelventil kann der SOLL-Wert für eine Belüftung oder Entlüftung kontinuierlich während der Be- bzw. Entlüftung geändert werden, um den Zeitbedarf für einen erforderlichen Reifendruckausgleich zu verringern.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass bei mehreren Reifen eines Nutzfahrzeuges ein je zugeordnetes Radventil vorgesehen ist, um eine Auswahl für einen der Reifen zu treffen, für den eine erforderliche Reifenbelüftung oder -entlüftung durchzuführen ist. Hierdurch für mehrere Reifen eine einzige Reifenfüllvorrichtung verwendet werden, die den SOLL-Reifendruck für mehrere hieran angeschlossene Reifen bei Bedarf anpasst.
Vorzugsweise sind das elektropneumatische Belüftungsventil und Entlüftungsventil, welche durch wechselseitige Ansteuerung durch die Steuereinheit dem Relaisventil den gewünschten Steuerdruck vorgeben als monostabile elektropneumatische 2/2-Wegeventile ausgebildet. Hierdurch wird mit geringem gerätetechnischen Aufwand eine zuverlässige Vorsteuerung des Relaisventils erzielt.
Die Reifenfüllvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art wird durch die Steuereinheit vorzugsweise derart angesteuert, dass im Falle eines zu niedrigen Reifendrucks zu Beginn der in Folge dessen eingeleiteten Belüftung zunächst ein höherer Druck als der SOLL-Reifendruck vorgegeben wird, um die Belüftung zu beschleunigen. Umgekehrt kann durch die Steuereinheit im Falle eines zu hohen Reifendrucks auch zu Beginn der in Folge dessen eingeleiteten Entlüftung der möglichst niedrigste Druck über dem Abschaltdruck, dem sogenannten „shut-off-pressure“, des Radventils vorgegeben werden, um die Entlüftung zu beschleunigen. Dasselbe kann auch durch einen anfänglichen Offset auf das Stellsignal der Regeleinrichtung erzielt werden. Der anfängliche Aufschlag bzw. Abschlag zum auszuregelnden SOLL-Reifendruck oder der den Stellwert repräsentierenden Regelabweichung kann anhand einer in der Steuereinheit hinterlegten oder von dieser gebildeten Kennlinie vorgegeben werden. Die vorzugsweise lineare Kennlinie stellt im Falle der Belüftung sicher, dass der vorgegebene SOLL-Wert während der Belüftung kontinuierlich abfällt. Am Ende der Belüftung ist dann der SOLL-Reifendruck erreicht. In analoger Weise wird dies auch bei der Entlüftung umgesetzt.
Gemäß einer weiteren, die Erfindung verbessernden Maßnahme wird vorgeschlagen, dass durch die Steuereinheit neben dem mit dem Drucksensor gemessenen Reifendruck auch weitere von der Bordpneumatik stammende Messsignale, wie beispielsweise die aktuelle Außentemperatur, der Betriebszustand des Fahrzeugmotors oder der aktuelle Vorratsdruckwert, zur Bestimmung des pneumatischen Vorsteuersignals signalverarbeitet werden und ausgehend davon eine Füllungszeit des Reifens kalkuliert wird, um die Belüftung des Reifens in dem kalkulierten Zeitraum durchzuführen. Ferner kann durch die elektronische Steuereinheit auch nach einer Änderung des Reifendrucks und der weiteren Messignale der Bordpneumatik die Füllzeit neu kalkuliert wird, um eine dynamische Anpassung vornehmen zu können.
Gemäß einer anderen die Erfindung weiter verbessernden Maßnahme wird vorgeschlagen, dass durch die elektronische Steuereinheit die Belüftung dann verwehrt oder unterbrochen wird, wenn eine Auswertung der weiteren Messignale der Bordpneumatik ergibt, dass die Ausführung einer prioritätshöheren Grundfunktion der Bordpneumatik vom Druckluftbedarf der Reifenbefüllung gefährdet wäre. Somit kann die Reifendruckregulierung mit demselben pneumatischen System erfolgen, das beispielsweise auch die sicherheitstechnisch relevantere Fahrzeugbremsung durchführt, ohne deren Funktion zu beeinträchtigen.
Vorzugsweise wird die Übersteuerung der Belüftung beziehungsweise die Untersteuerung der Entlüftung des Reifens durch die Steuereinheit dann gestoppt, wenn der durch den Drucksensor gemessene IST-Reifendruck mindestens 90% des SOLL-Reifendrucks erreicht hat. Eine Bestbeaufschlagung wird durch die im System enthaltenen Trägheiten weitergeführt. Hierdurch kommt es nicht zu einer Überschreitung des SOLL-Reifendrucks, welcher sofort eine Entlüftung des Reifens durch die hierdurch erzeugten Systemschwingungen auslösen würde. Ein zielgerichtetes Erreichen des SOLL-Werts wird hierdurch möglich.
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahme werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
1 eine schematische Darstellung eines Druckluftversorgungssystems für ein Nutzfahrzeug,
2 eine Blockschaltbilddarstellung einer Reifenfüllvorrichtung für die Befüllung von zwei Reifen eines Nutzfahrzeuges, und
3 eine graphische Darstellung eines SOLL-Wertverlaufs mit Offset für einen schnellen Druckausgleich.
Gemäß 1 besteht ein Druckluftsystems eines – hier nicht weiter dargestellten – Nutzfahrzeuges im Wesentlichen aus einem Kompressor 1 zur Erzeugung von Druckluft aus der Umgebungsluft, dem ein Luftrockner 2 zur Entfernung der Feuchtigkeit aus der komprimierten Druckluft nachgeschaltet ist. Die hierdurch getrocknete Druckluft dient der Versorgung verschiedener Druckluftverbraucher 3 und unter anderem über ein Druckbegrenzungsventil 4 auch der Versorgung einer Reifenfüllvorrichtung 5 zur Befüllung mindestens eines hieran angeschlossenen Reifens 6.
Gemäß 2 besteht die Reifenfüllvorrichtung 5 für zwei hierin angeschlossene Reifen 6a und 6b im Wesentlichen aus einem Relaisventil 7, das eine Druckluftbeaufschlagung einer zu den Reifen 6a und 6b führenden Arbeitsleitung 8 ausgehend von einer Vorratsdruckwelle 9 vornimmt. Die Ansteuerung des pneumatisch vorgesteuerten Relaisventils 7 erfolgt über ein elektropneumatisches Belüftungsventil 10 sowie über ein elektropneumatisches Entlüftungsentlüftungsventil 11. Das Belüftungsventil 10 dient der Erhöhung des Vorsteuerdrucks, was eine Erhöhung des Reifendrucks durch das Relaisventil 7 auslöst. Das Entlüftungsventil 11 dient einer Verringerung des Vorsteuerdrucks, was einer Verringerung des Reifendrucks zur Folge hat. Der vorhandene Reifendruck wird in analoger Weise über einen an der Arbeitsleitung 8 des Relaisventils 7 angeordneten Drucksensor 12 gemessen. Das elektrische Messsignal wird einer elektronischen Steuereinheit 13 eingangsseitig zugeführt. Die elektronische Steuereinheit 13 ermittelt anhand des vorgegebenen Soll-Reifendrucks p_soll die Regelabweichung und steuert in Ergebnis dessen entweder das Belüftungsventil 10 zur Erzeugung des Reifendrucks oder das Entlüftungsventil 11 zur Verringerung des Reifendrucks elektrisch an. Pro Reifen 6a und 6b ist ein eigenes Radventil 14a bzw. 14b vorgesehen, um eine Auswahl der Reifenbefüllung zu treffen.
Das elektropneumatische Belüftungsventil 10 und das elektropneumatische Entlüftungsventil 11 sind zueinander in Serie geschalteten und beide als monostabiles elektropneumatisches 2/2-Wegeventil ausgebildet. Durch die Steuereinheit 13 sind beide Ventile wechselseitig ansteuerbar.
Um die Belüftung zu beschleunigen, wird durch die Steuereinheit 13 im Falle eines zu niedrigeren IST-Reifendrucks zu Beginn der Belüftung ein höherer Druck als der Soll-Reifendruck p_soll vorgegeben. Dasselbe erfolgt analog bei der Entlüftung, also einer geregelten Verringerung des Reifendrucks.
Die 3 stellt eine in der Steuereinheit 13 hinterlegte lineare Kennlinie dar, welche einen anfänglichen Aufschlag Δ zum auszuregelnden Soll-Reifendruck aufweist. Dieser anfängliche Aufschlag nimmt bei diesem Ausführungsbeispiel kontinuierlich vom Zeitpunkt t1 zum Zeitpunkt t2 ab, bis dieser auf das Niveau des vorgegebenen Soll-Reifendrucks p1 abgesunken ist. Die Belüftung des Reifens wird durch die Steuereinheit gestoppt, wenn der durch den Drucksensor 12 gemessene IST-Reifendruck den Soll-Reifendruck fast erreicht hat. Die geschlossene Regelung enthält ferner auch vorgegebenen Schwellwerte, um ein Überschwingen des Regelungssystems zu vermeiden.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Schutzbereich der nachfolgenden Ansprüche mit umfasst sind. So ist es beispielsweise auch möglich, mehr als zwei Reifen mit einer einzigen Reifenfüllvorrichtung zu überwachen und mit einem vorgebbaren Reifendruck zu befüllen. Hierfür sind entsprechend viele Radventile in das System zu integrieren.
Bezugszeichenliste

1: Kompressor
2: Lufttrockner
3: Druckluftverbraucher
4: Druckbegrenzungsventil
5: Reifenfüllvorrichtung
6: Reifen
7: Relaisventil
8: Arbeitsleitung
9: Vorwärtsdruckwelle
10: Belüftungsventil
11: Entlüftungsventil
12: Drucksensor
13: Steuereinheit
14: Radventil
p_soll: Soll-Reifendruck
p_ist: IST-Reifendruck
p1: vorgegebener Sollwert
t1: Startpunkt Sollwertvorgabe
t2: Zeitpunkt für Aufschlag
Δ: Aufschlag auf den vorgegebenen Sollwert

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 3405101 A1 [0004]
DE 3105037 A1 [0005]
DE 102012008002 A1 [0006]

Claims

Reifendruckreguliervorrichtung für mindestens einen Reifen (6) eines Nutzfahrzeuges, mit einem Relaisventil (7), das eine Druckluftbeaufschlagung oder -entlüftung einer zu dem Reifen (6) führenden Arbeitsleitung (8) ausgehend von einer Druckquelle (9) nach Maßgabe einer pneumatischen Vorsteuerung vornimmt, welche elektropneumatische Wandlermittel zur Umwandlung eines elektrischen Ansteuersignals in ein dem SOLL-Reifendruck entsprechendes pneumatisches Vorsteuersignal für das Relaisventil (7) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandlermittel ein elektropneumatisches Belüftungsventil (10) und ein elektropneumatisches Entlüftungsventil (11) zur pneumatischen Signalvorgabe zum Erhöhen oder Verringern des Reifendrucks aufweisen.
Reifendruckreguliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein arbeitsleitungsseitig des Relaisventils (7) angeordneter Drucksensor (12) den Verlauf des Reifendrucks misst und das Messignal kontinuierlichen an eine elektronische Steuereinheit (13) zum Einregeln auf den vorgegebenen SOLL-Reifendruck weiterleitet, wozu entweder das Belüftungsventil (10) oder das Entlüftungsventil (11) elektrisch angesteuert wird oder beide Ventile in geschlossenem Zustand gehalten werden.
Reifendruckreguliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Reifen (6a, 6b) ein je zugeordnetes Radventil (14a, 14b) vorgesehen ist, um eine Auswahl für eine erforderliche Reifenbelüftung oder -entlüftung zu treffen.
Reifendruckreguliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektropneumatische Belüftungsventil (10) und Entlüftungsventil (11) je als ein monostabiles elektropneumatisches 2/2-Wegeventil ausgebildet sind, die durch die Steuereinheit (13) zum Be- oder Entlüften wechselseitig ansteuerbar oder gleichzeitig unangesteuert und geschlossen sind.
Verfahren zur Druckregulierung mindestens eines Reifens (6) eines Nutzfahrzeuges, unter Verwendung eines Relaisventils (7), mit welchem eine Druckluftbeaufschlagung oder -entlüftung einer zu dem Reifen (6) führenden Arbeitsleitung (8) ausgehend von einer Druckquelle (9) nach Maßgabe einer pneumatischen Vorsteuerung vorgenommen wird, mit welcher über hierein integrierte elektropneumatische Wandlermittel ein elektrisches Ansteuersignals in ein dem SOLL-Reifendruck entsprechendes pneumatisches Vorsteuersignal für das Relaisventil (7) umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das pneumatische Vorsteuersignal dem SOLL-Reifendruck entspricht oder abhängig von der Charakteristik des Relaisventils (7) proportional zum SOLL-Reifendruck vorgegeben wird.
Verfahren zur Druckregulierung mindestens eines Reifens (6) eines Nutzfahrzeuges, unter Verwendung eines Relaisventils (7), mit welchem eine Druckluftbeaufschlagung oder -entlüftung einer zu dem Reifen (6) führenden Arbeitsleitung (8) ausgehend von einer Druckquelle (9) nach Maßgabe einer pneumatischen Vorsteuerung vorgenommen wird, mit welcher über hierein integrierte elektropneumatische Wandlermittel ein elektrisches Ansteuersignals in ein dem SOLL-Reifendruck entsprechendes pneumatisches Vorsteuersignal für das Relaisventil (7) umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuereinheit (13) a) im Falle eines niedrigen IST-Reifendrucks und/oder hohem SOLL-Reifendrucks in einer Anfangsphase der in Folge dessen eingeleiteten Belüftung ein höherer Druck als der SOLL-Reifendruck vorgegeben wird, um die Belüftung zu beschleunigen und/oder b) im Falle eines hohen IST-Reifendrucks und/oder niedrigen SOLL-Reifendrucks zu Beginn der in Folge dessen eingeleiteten Entlüftung der möglichst niedrigste Druck über dem Abschaltdruck des Radventils (14) vorgegeben wird, um die Entlüftung zu beschleunigen.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der anfängliche Aufschlag bzw. Abschlag zum auszuregelnden SOLL-Reifendruck anhand einer in der Steuereinheit (13) hinterlegten oder von dieser gebildeten Kennlinie vorgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuereinheit (13) neben dem mit dem Drucksensor (12) gemessenen Reifendruck auch weitere von der Bordpneumatik stammende Messsignale zur Bestimmung des pneumatischen Vorsteuersignals signalverarbeitet werden und ausgehend davon eine Füllungszeit des Reifens (6) kalkuliert wird, um die Belüftung des Reifens (6) in dem kalkulierten Zeitraum durchzuführen.
Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch die elektronische Steuereinheit (13) nach einer Änderung des Reifendrucks und/oder der weiteren Messignale der Bordpneumatik die Füllzeit neu kalkuliert wird.
Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch die elektronische Steuereinheit (13) die Belüftung dann verwehrt oder unterbrochen wird, wenn eine Auswertung der weiteren Messignale der Bordpneumatik ergibt, dass die Ausführung einer prioritätshöheren Grundfunktion der Bordpneumatik vom Druckluftbedarf der Reifenbefüllung gefährdet wäre.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übersteuerung der Belüftung oder die Untersteuerung der Entlüftung des Reifens (6) durch die Steuereinheit (13) gestoppt wird, wenn der durch den Drucksensor (12) gemessene Reifendruck mindestens 90% des SOLL-Reifendrucks erreicht hat.
Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuereinheit (13) der durch den Drucksensor (12) ermittelte zeitliche Druckverlauf aufgezeichnet wird.