DE19901688A1 - Sperrvorrichtung für einen Antriebsstrang - Google Patents
Sperrvorrichtung für einen AntriebsstrangInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sperrvorrichtung für einen Antriebsstrang, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, mit einem Sperrad und zumindest einem Sperrkörper, der über ein Betätigungsglied lösbar in Eingriff mit dem Sperrad zum Verhindern einer Drehbewegung in zumindest einer Richtung bringbar ist, wobei zwei Sperrkörper selektiv mit dem Sperrad in Eingriff bringbar sind, um eine Drehbewegung in einer ersten Richtung und/oder in einer zu der ersten Richtung entgegengesetzten, zweiten Richtung zu verhindern.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sperrvorrichtung für einen An
triebsstrang, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, mit einem
Sperrad und zumindest einem Sperrkörper, der über ein Betä
tigungsglied lösbar in Eingriff mit dem Sperrad zum Verhin
dern einer Drehbewegung in zumindest einer Richtung bringbar
ist.
Solche Sperrvorrichtungen sind in Form von Parksperren im
Stand der Technik gut bekannt. Parksperren umfassen dabei
meist ein gezahntes Rad, in das eine Klaue zum Verhindern
jeglicher Drehbewegung schwenkbar ist. So offenbart, bei
spielsweise, die DE 32 43 308 C2 eine Parkbremse für ein
Kraftfahrzeuggetriebe, bei der besagte Klaue über den Gang
wahlmechanismus in Eingriff mit dem gezahnten Rad und von
diesem Eingriff gelöst werden kann. Ein ähnlicher Mechanis
mus ist aus der EP 0 823 359 A1 bekannt, bei dem wiederum
mit Einstellung einer Parkposition eines Fahrzeuges automa
tisch eine Klaue zwischen zwei Zähne eines gezahnten Rades
eingreift. Eine Parksperrvorrichtung kann auch einem Fahr
zeugrad zugeordnet sein, wie, beispielsweise, in der
DE 195 33 141 C1 beschrieben, gemäß der wiederum eine Klaue zwi
schen zwei Zähne eines gezahnten Sperrads bringbar ist, wo
bei die Klaue durch mechanische Stellgestänge mit einem vom
Fahrer betätigbaren Steuerhebel kinematisch verbunden ist.
Ferner sind Hilfsbremssysteme für Notfälle bekannt, bei de
nen wiederum eine Klaue zwischen zwei Zähne zum Anhalten ei
nes Fahrzeuges einführbar ist, wie, beispielsweise, in der
WO 93/09 981 offenbart.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Sperrvorrichtung dahingehend weiterzuentwickeln, daß rich
tungsselektiv Drehbewegungen gesperrt werden können, um ins
besondere ein Wegrollen eines Fahrzeugs entgegen der vom
Fahrer gewählten Fahrtrichtung zuverlässig zu verhindern,
ohne daß dafür eine eigene Regelvorrichtung notwendig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei
Sperrkörper selektiv mit dem Sperrad in Eingriff bringbar
sind, um eine Drehbewegung in einer ersten Richtung und/oder
in einer zu der ersten Richtung entgegengesetzten, zweiten
Richtung zu verhindern.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der Antriebsstrang ein
Schalt- oder Automatikgetriebe umfaßt, das mit zumindest ei
nem Betätigungsglied für die Sperrkörper in Wirkverbindung
steht.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß ein erster Sperrkörper in dem Fall, in
dem eine Drehbewegung in die erste Richtung, die einem Vor
wärtsfahren entspricht, eingestellt ist, eine Drehbewegung
in die zweite Richtung verhindert, und der zweite Sperrkör
per in dem Fall, in dem eine Drehbewegung in die zweite
Richtung, die einem Rückwärtsfahren entspricht, eingestellt
ist, eine Drehbewegung in die erste Richtung verhindert, wo
bei vorzugsweise der jeweilige Sperrkörper nur bei Still
stand oder bei sehr langsamer Fahrt (z. B. bei Unterschrei
ten einer definierten geringen Schwellengeschwindigkeit) des
Kraftfahrzeuges in Eingriff gebracht wird.
Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß in einer
Parkstellung beide Sperrkörper an das Sperrad zum Verhindern
einer Drehbewegung in die erste sowie zweite Richtung an
greifen. Hierbei ist eine solche beidseitige Sperrung
unabhängig von der Getriebeart, d. h. im Falle einer Park
stellung sowohl für Fahrzeuge mit Automatik- wie auch für
Schaltgetriebe anwendbar.
Erfindungsgemäß kann eine Drehbewegung eines Getriebes oder
zumindest eines Rads des Kraftfahrzeuges richtungsselektiv
sperrbar sein.
Gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Stellung jedes Sperrkörpers relativ zum Sperrad über
jeweils ein Betätigungsglied in Abhängigkeit von der Getrie
beeinstellung eingestellt ist.
Ebenfalls wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Stel
lung jedes Sperrkörpers relativ zum Sperrad über jeweils ein
Betätigungsglied in Abhängigkeit von der Drehgeschwindigkeit
des Sperrads eingestellt ist, wobei ab einer bestimmten
Drehgeschwindigkeit des Sperrads kein Sperrkörper in Ein
griff mit dem Sperrad bringbar ist.
Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, daß das Sperrad
ein gezahntes Rad, vorzugsweise mit im Querschnitt im we
sentlichen rechteckförmigen Zähnen, ist, und jeder Sperrkör
per eine Anlagefläche zum Angreifen an einen Zahn aufweist.
Schließlich wird erfindungsgemäß noch vorgeschlagen, daß je
der Sperrkörper im Querschnitt im wesentlichen rechteckför
mig, an einem Ende des Rechtecks drehbeweglich gelagert und
an dem anderen, gegenüberliegenden Ende des Rechtecks in
Eingriff mit dem Sperrad bringbar ist.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zu
grunde, daß der Funktionsumfang bekannter Sperrvorrichtungen
dadurch erweitert werden kann, daß selektiv eine Drehbewe
gung in eine Richtung und/oder in die dazu entgegengesetzte
Richtung verhindert werden kann, wobei bei Sperrung einer
Drehbewegung in eine Richtung durchaus eine Drehbewegung in
die dazu entgegengesetzte Richtung stattfinden kann. Daher
ermöglicht die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung erstmals,
daß zuverlässig verhindert werden kann, daß bei gewählter
Fahrtrichtung "vorwärts" der Antriebsstrang gegen Drehbewe
gungen gesperrt ist, die beim Rückrollen auftreten, während
bei gewählter Fahrtrichtung "rückwärts" eine Sperrung in
entgegengesetzter Richtung stattfindet. In einer Parkstel
lung beispielsweise eines entsprechenden Bedienelementes
kann dabei eine Drehung in beide Richtungen gesperrt werden,
wie im Stand der Technik bislang einzig für Fahrzeuge mit
Automatikgetriebe möglich.
Wie von herkömmlichen Getriebesperren bekannt, kann erfin
dungsgemäß vorgesehen werden, daß in der Parkstellung ein
Lösen der Sperre nur stattfindet, wenn der Fahrer die Be
triebsbremse betätigt.
Um Störungen eines normalen Fahrbetriebs auszuschließen,
kann die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung vorteilhafterwei
se auch so ausgeführt sein, daß sie ab einer bestimmten
Fahrgeschwindigkeit nicht mehr zur Wirkung kommt. Fällt der
Betrag der Fahrgeschwindigkeit danach wieder unter einen
vordefinierten Schwellenwert, so wird die der gewählten
Fahrtrichtung entgegengesetzte Drehrichtung automatisch wie
der gesperrt.
Schließlich kann erfindungsgemäß entweder die Getriebedre
hung oder die Drehbewegung einzelner Räder mittels radindi
vidueller Sperren drehrichtungsselektiv sperrbar sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen im
einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Teilschnittansicht einer erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung, im inaktiven Zustand;
Fig. 2 eine Ansicht wie Fig. 1, mit Sperrung einer Dreh
bewegung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn;
Fig. 3 eine Ansicht wie Fig. 1, mit Sperrung einer Dreh
bewegung im Uhrzeigersinn; und
Fig. 4 eine Ansicht wie Fig. 1, mit Sperrung einer Dreh
bewegung im Uhrzeigersinn sowie entgegengesetzt da
zu.
Wie den Fig. 1 bis 4 zu entnehmen ist, umfaßt eine erfin
dungsgemäße Sperrvorrichtung 10 ein Sperrad 20 mit einer
Vielzahl von im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmigen
Zähnen 22, 22', 22" auf einer Welle 26 und zwei Sperrkörper
30a, 30b, die jeweils im wesentlichen einen rechteckförmigen
Querschnitt aufweisen, um einen Drehpunkt 32a, 32b drehbe
weglich gelagert und mittels eines Betätigungsglieds 34a,
34b in Eingriff mit dem Sperrad 20 bringbar sind.
Das Funktionsprinzip der soeben im Aufbau beschriebenen, er
findungsgemäßen Sperrvorrichtung 10 ist wie folgt:
Fährt ein nicht dargestelltes Fahrzeug mit einer Geschwin digkeit oberhalb einer bestimmten Schwellengeschwindigkeit, wie zum Beispiel 0,3 km/h, in eine Richtung, so ist keine Sperrung notwendig, und die Sperrkörper 30a, 30b greifen nicht an das Sperrad 20 an, siehe Fig. 1.
Fährt ein nicht dargestelltes Fahrzeug mit einer Geschwin digkeit oberhalb einer bestimmten Schwellengeschwindigkeit, wie zum Beispiel 0,3 km/h, in eine Richtung, so ist keine Sperrung notwendig, und die Sperrkörper 30a, 30b greifen nicht an das Sperrad 20 an, siehe Fig. 1.
Ist eine Fahrtrichtung eingestellt, sei es in Fahrtrichtung
oder entgegengesetzt dazu, ohne daß jedoch bereits die
Schwellengeschwindigkeit überschritten ist, so ist einer der
beiden Sperrkörper 30a, 30b zum Verhindern eines Wegrollens
in die jeweils andere Richtung in Eingriff mit dem Sperrad
20 gebracht, wie in Fig. 2 beziehungsweise 3 dargestellt.
Befindet sich das Fahrzeug in einer Parkstellung, so greifen
beide Sperrkörper 30a, 30b an das Sperrad 20 an, wie in
Fig. 4 gezeigt.
Will also ein Fahrer aus der in Fig. 4 dargestellten Park
stellung heraus, beispielsweise, an einem Hang in Fahrtrich
tung bergauf anfahren, so verhindert die erfindungsgemäße
richtungsselektive Sperrung ein Wegrollen des Fahrzeuges
entgegen der Fahrtrichtung, wie in Fig. 2 beziehungsweise 3
angedeutet. Sobald das Fahrzeug die Schwellengeschwindigkeit
erreicht hat, wird zur Vermeidung jeglicher Störungen des
normalen Fahrbetriebs der entsprechend aktivierte Sperrkör
per, sei es der Sperrkörper 30a im Falle von Fig. 2 oder
der Sperrkörper 30b im Falle von Fig. 3, von seinem Ein
griff mit dem Sperrad 20 gelöst.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen so
wie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung
können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombina
tion für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschie
denen Ausführungsformen wesentlich sein.
10
Sperrvorrichtung
11
Sperrad
22
,
22
',
22
" Zahn
26
Wellen
30
a,
30
b Sperrkörper
32
a,
32
b Drehpunkt
34
a,
34
b Betätigungsglied
Claims (9)
1. Sperrvorrichtung für einen Antriebsstrang, insbesonde
re eines Kraftfahrzeuges, mit einem Sperrad und zumin
dest einem Sperrkörper, der über ein Betätigungsglied
lösbar in Eingriff mit dem Sperrad zum Verhindern ei
ner Drehbewegung in zumindest einer Richtung bringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Sperrkörper
(30a, 30b) selektiv mit dem Sperrad (20) in Eingriff
bringbar sind, um eine Drehbewegung in einer ersten
Richtung und/oder in einer zu der ersten Richtung ent
gegengesetzten, zweiten Richtung zu verhindern.
2. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Antriebsstrang ein Schalt- oder Automa
tikgetriebe umfaßt, das mit zumindest einem Betäti
gungsglied (34a, 34b) für die Sperrkörper (30a, 30b)
in Wirkverbindung steht.
3. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein erster Sperrkörper (30a) in dem
Fall, in dem eine Drehbewegung in die erste Richtung,
entsprechend einem Vorwärtsfahren, eingestellt ist,
eine Drehbewegung in die zweite Richtung verhindert,
und der zweite Sperrkörper (30b) in dem Fall, in dem
eine Drehbewegung in die zweite Richtung, entsprechend
einem Rückwärtsfahren, eingestellt ist, eine Drehbewe
gung in die erste Richtung verhindert.
4. Sperrvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in einer Parkstellung beide Sperr
körper (30a, 30b) an das Sperrad (20) zum Verhindern
einer Drehbewegung in die erste sowie zweite Richtung
angreifen.
5. Sperrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drehbewegung ei
nes Getriebes oder zumindest eines Rads des Kraftfahr
zeugs richtungsselektiv sperrbar ist.
6. Sperrvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Stellung jedes Sperrkör
pers (30a, 30b) relativ zum Sperrad (20) über jeweils
ein Betätigungsglied (34a, 34b) in Abhängigkeit von
der Getriebeeinstellung eingestellt ist.
7. Sperrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung jedes
Sperrkörpers (30a, 30b) relativ zum Sperrad (20) über
jeweils ein Betätigungsglied (34a, 34b) in Abhängig
keit von der Drehgeschwindigkeit des Sperrads (20)
eingestellt ist, wobei ab einer bestimmten Drehge
schwindigkeit des Sperrads (20) kein Sperrkörper (30a,
30b) in Eingriff mit dem Sperrad (20) bringbar ist.
8. Sperrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrad (20) ein
gezahntes Rad, vorzugsweise mit im Querschnitt im we
sentlichen rechteckförmigen Zähnen (22, 2 2', 22"),
ist, und jeder Sperrkörper (30a, 30b) eine Anlageflä
che zum Angreifen an einen Zahn (22, 22', 22") auf
weist.
9. Sperrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sperrkörper
(30a, 30b) im Querschnitt im wesentlichen rechteckför
mig, an einem Ende des Rechtecks drehbeweglich gela
gert und an dem anderen, gegenüberliegenden Ende des
Rechtecks in Eingriff mit dem Sperrad (20) bringbar
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999101688 DE19901688A1 (de) | 1999-01-18 | 1999-01-18 | Sperrvorrichtung für einen Antriebsstrang |
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DE1999101688 DE19901688A1 (de) | 1999-01-18 | 1999-01-18 | Sperrvorrichtung für einen Antriebsstrang |
Publications (1)
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