DE19857613A1 - Intelligente medizinische Behandlungsvorrichtung - Google Patents
Intelligente medizinische BehandlungsvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine medizinische Behandlungsvorrichtung (1) zur Durchführung von medizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Eine derartige Behandlungsvorrichtung (1) weist eine Vielzahl von Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48), bei einer zahnmedizinischen Behandlungsvorrichtung (1) beispielsweise Bohrer (46...48), Fußschalter (3), Sitzverstellung etc. auf. Zur Erhöhung des Leistungs- und Funktionsspektrums einer derartigen Behandlungsvorrichtung (1) wird vorgeschlagen, daß die Behandlungsvorrichtung (1) einen Rechner (11) aufweist, der mit mindestens einer Eingabevorrichtung (6, 7) und mindestens einer Anzeigevorrichtung (6, 7, 8) sowie mit den Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48) der Behandlungsvorrichtung (1) gekoppelt ist. Als kombinierte Eingabe-/Ausgabevorrichtung (6, 7, 8) ist ein sogenannter Touch-Screen vorteilhaft, mit dem einerseits die jeweilige Benutzeroberfläche visualisiert werden kann und andererseits durch Berühren bestimmter Bereiche des Bildschirms eine Steuerung der Behandlungsvorrichtung (1) und seiner Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48) erfolgen kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine medizinische Behandlungsvorrichtung zur
Durchführung von zahnmedizinischen Untersuchungen und/oder
Behandlungen.
Eine derartige Behandlungsvorrichtung kommt beispielsweise im Bereich
einer Zahnarztpraxis zum Einsatz. Die Behandlungsvorrichtung umfaßt
sowohl den Behandlungsstuhl als auch sämtliche zur Zahnbehandlung
erforderlichen Einzelkomponenten, wie beispielsweise Bohrer, Absauger,
Beleuchtungsvorrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine medizinische
Behandlungsvorrichtung anzugeben, die eine einheitliche Benutzung der
verschiedensten Teilkomponenten auf einfache Weise ermöglicht und ohne
großen Aufwand erweiterbar bzw. aktualisierbar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine medizinische Behandlungsvorrichtung zur
Durchführung von zahnmedizinischen Untersuchungen und/oder
Behandlungen, insbesondere eine zahnmedizinische
Behandlungsvorrichtung mit Einzelkomponenten, insbesondere
Behandlungsstuhl, Bohrer, Kamera- und/oder Röntgenvorrichtung, die
jeweils über eine Datenverbindung mit einem Rechner gekoppelt sind, wobei
auf dem Rechner die den Einzelkomponenten zugeordnete
Benutzeroberflächen gespeichert sind, mit mindestens einer
Eingabevorrichtung zur Steuerung der Behandlungsvorrichtung und ihrer
Einzelkomponenten und mit mindestens einer Anzeigevorrichtung zur
Anzeige von zur Steuerung der Behandlungsvorrichtung erforderlichen
Benutzeroberflächen und/oder von Patientendaten.
Die medizinische Behandlungsvorrichtung ist modular aus den
Einzelkomponenten aufgebaut und kann daher auf einfache Weise für die
unterschiedlichsten Anforderungen aus- oder umgerüstet werden. Das
zentrale Kernstück der Behandlungsvorrichtung bildet der Rechner, mit dem
sämtliche Einzelkomponenten der zahnmedizinischen
Behandlungsvorrichtung über einen Datenbus gekoppelt sind. Die
Einzelkomponenten bestehen somit aus einer die mechanischen Funktionen
realisierenden Hardware-Einheit, beispielsweise Behandlungsstuhl, Bohrer,
Röntgeneinrichtung etc. und aus einer die Steuerung der
Hardwarekomponenten ermöglichenden Software-Komponente, die eine
Bedienung der Einzelkomponenten sicherstellt. Die Steuerung sämtlicher
Funktionen der Behandlungsvorrichtung erfolgt durch ebenfalls mit dem
Rechner gekoppelten Eingabevorrichtungen. Insgesamt entsteht somit ein
intelligentes Behandlungssystem, welches sowohl die Funktionalität einer
zahnmedizinischen Behandlungsvorrichtung als auch deren Ergonomie
wesentlich erhöht.
Eine einfache, sichere und intuitive Bedienung der Behandlungsvorrichtung
wird dadurch ermöglicht, daß die Eingabevorrichtung und die
Ausgabevorrichtung als Touch-Screen ausgebildet sind, wobei der
Touch-Screen zur Visualisierung einer jeweiligen Benutzeroberfläche und zum
Bedienen der Behandlungsvorrichtung durch Berühren bestimmter Bereiche
des Bildschirms des Touch-Screen vorgesehen ist. Ein "Lernen" der
Bedienung beispielsweise neu hinzukommender Einzelkomponenten entfällt.
Eine alternative oder additive Möglichkeit zur umfassenden Bedienung und
Nutzung der Behandlungsvorrichtung kann dadurch erzielt werden, daß die
Behandlungsvorrichtung als Eingabevorrichtung eine Spracheingabeeinheit
zur sprachgesteuerten Bedienung der Behandlungsvorrichtung aufweist, die
mit dem Rechner koppelbar ist.
Eine Vernetzung der Behandlungsvorrichtung kann auf einfache Weise
dadurch sichergestellt werden, daß der Rechner Mittel zur Kopplung mit
weiteren Behandlungsvorrichtungen, mit Rechnern weiterer
Behandlungsvorrichtungen und/oder mit einem Verwaltungsrechner zur
Verwaltung von Patientendaten aufweist.
Ein modularer Aufbau der Behandlungsvorrichtung, der auch einfach an
verschiedenste Erfordernisse angepaßt werden kann, wird dadurch erreicht,
daß der Rechner Mittel zur Konfiguration der Behandlungsvorrichtung, zur
Aktivierung von Einzelkomponenten und/oder zur Deaktivierung von
Einzelkomponenten aufweist.
Die intuitive und sichere Bedienung der Behandlungsvorrichtung wird weiter
dadurch gesteigert, daß der Rechner Mittel zur Detektion einer aktuell
aktivierten Einzelkomponente der Behandlungsvorrichtung und zur Anzeige
der der detektierten Einzelkomponente zugehörigen Benutzeroberfläche
aufweist. Hierdurch kann auch eine Mehrfachnutzung vorhandener
Bedienvorrichtungen, beispielsweise eine Nutzung eines Fußschalters
sowohl zur Steuerung eines Bohrers als auch zum Nachfüllen von Wasser
usw. erfolgen.
Ein sofortiger Datentransfer von und zu der Behandlungsvorrichtung
beispielsweise zur Übertragung bereits an einem anderen Ort erstellter
Röntgenbilder wird dadurch ermöglicht, daß der Rechner der
Behandlungsvorrichtung eine Sende-/Empfangskarte, insbesondere eine
ISDN-Karte zum Senden und/oder Empfangen von Daten aufweist.
Eine optimale ergonomische Nutzung der möglichen Ein- und
Ausgabevorrichtungen wird dadurch sichergestellt, daß die
Behandlungsvorrichtung einen Behandlungsstuhl mit einer Kopfstütze
aufweist, wobei im Bereich der Kopfstütze eine Anzeigevorrichtung
angeordnet ist. Somit hat der Zahnarzt auch bei einer Behandlung eines
Patienten zusätzlich die jeweilige Benutzeroberfläche etc. im Blickfeld.
Eine umfassende und schnelle Information des behandelnden Zahnarztes
kann in der Weise sichergestellt werden, daß die Behandlungsvorrichtung
Mittel zur Darstellung von patientenrelevanten Daten, insbesondere des
jeweiligen Behandlungszustandes der Zähne eines Patienten aufweist. Der
Zahnarzt kann sich auf diese Wiese beispielsweise einen Überblick über
bereits erfolgte Vorbehandlungen sowie die Entwicklung bestimmter
Krankheitsprozesse machen.
Die multimedialen Funktionen der Behandlungsvorrichtung werden weiter
dadurch vergrößert, daß die Behandlungsvorrichtung ein
Spracherkennungssystem aufweist, das insbesondere zum Diktat von
durchgeführten Behandlungen dient.
Ein modulares Umrüst- und Erweiterungssystem der
Behandlungsvorrichtung entsteht dadurch, daß die Einzelkomponenten der
Behandlungsvorrichtung jeweils eine Funktionseinheit aufweisen, die mit
dem Rechner koppelbar ist, wobei sämtliche Bedien- und
Steuerungsfunktionen der Einzelkomponente über die
Eingabevorrichtung(en) der Behandlungsvorrichtung erfolgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer zahnmedizinischen
Behandlungsvorrichtung als Einzelplatz,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer zahnmedizinischen
Behandlungsvorrichtung mit vernetztem Rechner,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Bildschirmbenutzeroberfläche
zur Bedienung und Steuerung der Behandlungsvorrichtung und
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines modular aufgebauten Funktions- und
Steuerungssystems für eine zahnmedizinische
Behandlungsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine zahnmedizinische Behandlungsvorrichtung 1 mit einem
Behandlungsstuhl 12 mit einer positionierbaren Kopfstütze 5, mit einer
Versorgungseinrichtung 10 und mit an die Versorgungseinrichtung
koppelbaren Einzelkomponenten 3, 4, 6, 7, 8, 9. Bei diesen
Einzelkomponenten 3, 4, 6, 7, 8, 9 handelt es sich im einzelnen um einen
Fußschalter 3, um ein Mikrofon 4, um jeweils als Touch-Screen ausgebildete
Bildschirme 6, 7, um ein Display 8 sowie um einen Wasserspender 9. In der
Versorgungseinheit 10 ist weiter eine gestrichelt dargestellte Recheneinheit
11 enthalten, mit dem sämtliche Einzelkomponenten 3, 4, 6, 7, 8, 9
gekoppelt sind. So erfolgt bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel beispielsweise der Anschluß des Touch-Screen 6 über
eine Verbindungsleitung 2.
Zentrales Element der Behandlungsvorrichtung 1 ist der integrierte Rechner
11, der netzwerkfähig ist und seitlich, neben dem Behandlungsstuhl 12 in
dem Versorgungsteil 10 integriert ist. Gesteuert wird die gesamte
Behandlungsvorrichtung über den Rechner 11, der sowohl über Touch-Screens
6, 7, als auch über Spracheingabe mit Hilfe des Mikrofons 4.
Hierdurch wird ein steriles Arbeiten, bei gleichzeitig voller Bedienfähigkeit der
Behandlungsvorrichtung sichergestellt. Desweiteren verfügt bzw. steuert der
Rechner 11 den medizinischen Datenbus 2, an den alle zusätzlichen Geräte
wie z. B. intraorale Kameras oder digitale Röntgensensoren oder Laser
angeschlossen werden können. Der Rechner 11 selbst steuert alle
Funktionen der kompletten Behandlungsvorrichtung 1, sei es die Sitzposition
12 des Patienten oder die Wasserabgabe in den Becher 9 des Patienten.
Über das Betriebssystem ist es möglich neue Geräte direkt in die Einheit
einzubinden und ihre Einstellungen via Display oder Sprache festzulegen.
Auch "Treiber", d. h. die Daten für Geräte, die keinen direkten Kontakt mit
dem Rechner 11 haben, wie Hand- und Winkelstücke bzw. Turbinen, können
so in die Einheit eingelesen werden, so daß ihre spezifischen Daten, wie
z. B. das Übersetzungsverhältnis vorliegen und so die korrekte Drehzahl des
Gerätes auf dem Display 6, 7 innerhalb einer Gerätesymbolleiste auf den
Anzeigeeinheiten 6, 7 ausgegeben wird. Der Rechner 11 erkennt außerdem
automatisch, mit welchem Gerät der Zahnarzt gerade arbeitet und hebt
dessen Eigenschaften bzw. Einstellungen innerhalb der Gerätesymbolleiste
hervor. So ändert sich die Funktion des Fußschalters 3 mit dem aktivierten
Gerät. Wählt man aus der Geräteleiste zum Beispiel die Turbine, regelt man
mit ihm die Drehzahl, wird die Kamera benutzt, erzeugt man mit ihm ein
Standbild oder speichert das Bild ab. Über das integrierte Bussystem wird
gleichzeitig während des Betriebs die Funktionsfähigkeit der Einheit und der
zusätzlich angeschlossenen Geräte permanent überwacht und
Fehlerprotokolle in Dateien auf dem Computer abgelegt. Mit einer im Rechner
11 integrierten ISDN-Karte ist es möglich, Daten via ISDN zu versenden
bzw. zu empfangen. Auch können Fehlerprotokolle direkt zum technischen
Service übertragen werden. An den Behandlungsstuhl 12 wird zusätzlich an
der Kopfstütze 5 ein herausklappbares kleines Display 8 angebracht.
Hierdurch wird es für den Zahnarzt bei der Benutzung einer intraoralen
Kamera ermöglicht, bedingt durch seine Sitzposition, gleichzeitig in den
Mund des Patienten und auf das Display zu schauen, um so direkt seine
Aufnahmen bewerten zu können. Sowohl auf der Seite der Helferin, als auch
auf Zahnarztseite befindet sich ein Display 6 u. 7, das Touch-Screenfähig
ist. Mittels dieser Displays 6, 7 läßt sich die gesamte
Behandlungsvorrichtung, als auch alle angeschlossenen Geräte steuern.
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer zahnmedizinischen
Behandlungsvorrichtung mit einem in der Versorgungseinrichtung 10
integrierten Rechner (vgl. Fig. 1). Die Behandlungsvorrichtung 1 besteht
dabei im wesentlichen aus den-bereits im Zusammenhang mit Fig. 1
beschriebenen Komponenten. Zusätzlich sind mit dem Rechner der
Behandlungsvorrichtung 1 Einheiten 14, 18, 19 vernetzbar. So ist der
Rechner der Behandlungsvorrichtung 1 über eine Datenverbindung 13 mit
einem zentralen Verwaltungsrechner 14 gekoppelt, der beispielsweise im
Sekretariat einer Zahnarztpraxis angeordnet ist und auf dem die
Patientendaten der Zahnarztpraxis gespeichert sind. Mit dem Rechner 14
sind eine Tastatur 15 und ein Bildschirm 16 gekoppelt. Weiter sind über
eine Datenverbindung 17 weitere Behandlungsvorrichtungen 18, 19 mit dem
Rechner der Behandlungsvorrichtung 1 vernetzt. Über eine gestrichelt
eingezeichnete weitere Datenverbindung 20 besteht darüber hinaus die
Möglichkeit für eine externe Datenverbindung, beispielsweise eine ISDN-Da
tenverbindung. Über die Datenverbindung 2 ist darüber hinaus eine
Geräteeinheit 43 gekoppelt, die Bohrer 46, 47, eine Zahnpflegeeinheit 48
sowie eine Röntgeneinrichtung 44 und eine Mundkamera 45 aufweist.
Der Rechner 14 stellt insbesondere den Abrechnungscomputer dar, mit dem
die Behandlungsvorrichtungen 1, 18, 19 über den Datenbus 13 vernetzt sind.
Über das Netzwerk 13 können alle an einer Einheit 1, 18, 19 festgelegten
Einstellungen an die anderen Einheiten 1, 18, 19 übertragen werden.
Die eingesetzte integrierte Software für die Patientendatenverwaltung greift
nur noch über das Netzwerk 13 auf die Patientendaten des
Verwaltungsrechners 14 zurück. Patientenbezogene Daten wie
Kameraaufnahmen und Röntgenbilder werden zahnbezogen, unabhängig
vom Abrechnungsrechner gespeichert. Die Software ist so ausgelegt, daß
dem Zahnarzt patientenrelevante Daten wie Füllungslage, ersetzte Zähne
und ähnliches in graphischer Form schnell erkennbar dargestellt werden. Im
Zahnschema werden Informationen zu abgelegten Bildern über dem
entsprechenden Zahn farblich markiert. Durch Anklicken bzw. Ansprechen
des Zahnes öffnet sich ein Dialogfeld über die Bilder die dem Zahn
zugeordnet sind und wahlweise über die an diesem Zahn erfolgten
Behandlungen, z. B. Tiefe der Wurzelkanäle und ähnliches. Leistungen, die
durch den Zahnarzt erbracht werden, werden über das Mikrofon in das
"Behandlungsblatt" des Patienten diktiert und dann an die
Abrechnungssoftware übergeben. Ein weiteres Ziel der Software ist es auch
Heil und Kostenpläne über "Drag and Drop" Funktionen bzw. Spracheingabe
auszufüllen (Zahnangabe, Art der Arbeit), wobei die genaue Berechnung
des Planes über den Abrechnungscomputer 14 erfolgt.
Einverständniserklärungen beispielsweise in Form von Unterschriften des
Patienten können in der Art erfolgen, daß sie elektronisch erfaßt werden, um
den Papierbedarf in der Praxis zu minimieren und das Konzept einer
digitalen Praxis konsequent zu verfolgen. Da die zusätzlichen Geräte
44, . . ., 48, wie z. B. Ultraschall oder Geräte zur Zahnreinigung über den
Datenbus 2 angeschlossen werden, entfallen an ihnen alle Einstellelemente
wie Schalter und Knöpfe. Alle Einstellmöglichkeiten werden über die
Software und das Betriebssystem der Einheit vorgenommen. Hierdurch
können diese Zusatzgeräte wie eine "Black-Box" behandelt werden und in
ein, in die Einheit 43 integriertes Haltesystem verankert werden. Die
Gehäusedimensionen dieser "Black-Boxes" sollten der Größe entsprechend
aufeinander abgestimmt sein. Ziel einer solche Behandlungseinheit 1 ist es,
Systeme von verschiedenen Herstellern optimal nutzen und untereinander
kombinieren zum können. So wird es unter anderem für den Zahnarzt
möglich sein, sich eine Behandlungseinheit 1 nach seinen persönlichen
Wünschen und Bedürfnissen herstellerunabhängig zusammenzustellen, um
so einen für seine Bedürfnisse optimalen Arbeitsplatz zu erhalten, bei dem
alle notwendigen Behandlungsgeräte zentral an der Einheit vorhanden sind.
Weiterhin erfolgt erstmalig eine Integration von Kommunikationsgeräten in
ein Behandlungsgerät, was gerade in Zukunft für die optimale
Patientenbetreuung immer bedeutsamer wird.
Mit der Unterstützung der Spracheingabe 4, 11 wird dem Zahnarzt ein
Instrument in die Hand gelegt, das ihm multiple Vorteile bringt. Zum einen
eine Zeiteinsparung, da nicht mehr die erbrachten Leistungen und Notizen
von Hand in die Kartei eingetragen werden müssen, sondern während der
laufenden Behandlung nebenher einfach diktiert werden können. Hieraus
und der Tatsache, daß die diktierten Informationen sofort auf den Displays 6,
7, 8 angezeigt werden, resultiert die Sicherheit, daß die erbrachte Leistung
auch erfaßt wurde und so mit der Krankenkasse abgerechnet werden kann
und nicht von der Helferin vergessen wird, die Leistung in den
Abrechnungscomputer 14 zu übertragen. Auch ist es so möglich vollkommen
steril die Behandlungseinheit 1 und alle angeschlossenen Geräte zu
kontrollierten und zu steuern. Weiterhin können mit der Spracheingabe
mehrere Befehle gekoppelt sein, so daß das Arbeiten mit dem Computer
insgesamt effizienter wird. Die zentrale übersichtliche Steuerung aller
Komponenten im Verbund mit deren Darstellung auf dem Display erleichtert
dem Behandler die Handhabung der einzelnen Geräte, da kein "Umdenken"
in deren Funktionssteuerung notwendig ist.
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Bildschirmbenutzeroberfläche
zur Bedienung und Steuerung der Behandlungsvorrichtung, wie sie
beispielsweise auf den im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2
gezeigten und beschriebenen Touch-Screens verwendet werden. Der
Bildschirm ist in drei Bildschirmbereiche unterteilt, wobei im oberen und
unteren Bildschirmbereich sich jeweils verschiedene Menüpunkte 31-36 zu
verschiedenen Einzelkomponenten der zahnmedizinischen
Behandlungsvorrichtung und verschiedene Menüpunkte 37, . . ., 42 für einen
Zugriff auf jeweils vorhandene Medien, z. B. ISDN, Internet, Patientenkartei
etc. befinden. Im mittleren Bildschirmbereich der in Fig. 3 dargestellten
Benutzeroberfläche ist eine schematischen Darstellung eines
Behandlungsstuhles 28 dargestellt, wobei durch Pfeile 29, 30 die die
jeweiligen Benutzeroptionen zur Einstellung der Rückenlehne oder
Kopfstütze sowie der Sitzhöhe des Behandlungsstuhls dargestellt sind. Eine
Verstellung der Sitzposition kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß
der Benutzer, beispielsweise der Zahnarzt auf dem Touch-Screen den Pfeil
29 in den Bereichen 24 berührt, wodurch eine Aufwärtsstellung der
Rückenlehne oder der Kopfstütze des Behandlungsstuhls bewirkt wird. Eine
flachere Einstellung der Rückenlehne oder der Kopfstütze erfolgt durch
Berühren des Pfeils 29 im Bereich der Pfeilspitze 25. Analoges gilt für die
Verstellung der Sitzhöhe, wo durch Berühren des Pfeils 30 in Bereichen 26,
27 eine Höher- oder Tieferstellung des Behandlungsstuhles erfolgen kann.
Anstelle einer Berührung der Pfeile auf dem Bildschirm kann eine Steuerung
der Position des Behandlungsstuhles auch mit Hilfe von Sprachsteuerung
über das Mikrofon 4 erfolgen.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild eines modular aufgebauten Funktions- und
Steuerungssystems für eine zahnmedizinische Behandlungsvorrichtung. Der
modulare Charakter der Behandlungsvorrichtung wird dadurch erzielt, daß
mit einer Anwendersoftware 50, die auf einem Rechner 11 gespeichert ist,
über eine Datenverbindung 49, insbesondere einen Datenbus verschiedene
Einzelkomponenten 3, 4, 46, 44 der Behandlungsvorrichtung gekoppelt sind.
Bei den Einzelkomponenten handelt es sich beispielsweise um einen
Fußschalter 3, um ein Mikrophon 4, um einen Bohrer 46 sowie um eine
Röntgenvorrichtung 44. Über eine Verbindungsleitung 2 ist darüber hinaus
eine Anzeigevorrichtung 6 mit dem Rechner 11 gekoppelt.
Fig. 4 veranschaulicht nochmals die modular aufgebaute Grundstruktur der
zahnmedizinischen Behandlungsvorrichtung. Die Funktionen der jeweiligen
Einzelkomponenten 3, 4, 46, 44 werden dabei durch ein Zusammenspiel der
jeweiligen Hardwarekomponenten wie Fußschalter 3, Bohrer 46 und
Röntgenvorrichtung 44 und durch entsprechende Softwarekomponenten
realisiert, die in der Anwendersoftware 50 des Rechners 11 eingebettet
sind. Die Softwarekomponenten enthalten die für eine Bedienung der
Hardwarekomponenten erforderlichen Benutzeroberflächen. Hierzu sind in
der Anwendersoftware den Hardwarekomponenten zugeordnete
Datenobjekte enthalten, die jeweils ein Abbild der realen Funktionalität der
zugeordneten Hardwareobjekte aufweisen. Eine möglichst ergonomische
und intuitive Bedienung und Steuerung der Hardwarekomponenten erfolgt
dabei über graphische auf dem Bildschirm 6 dargestellte
Benutzeroberflächen.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung somit eine zahnmedizinische
Behandlungsvorrichtung zur Durchführung von zahnmedizinischen
Untersuchungen und Behandlungen. Eine derartige Behandlungsvorrichtung
weist eine Vielzahl von Einzelkomponenten, beispielsweise Bohrer,
Fußschalter, Sitzverstellung auf. Zur Erhöhung des Leistungs- und
Funktionsspektrums einer derartigen Behandlungsvorrichtung wird
vorgeschlagen, daß die Behandlungsvorrichtung einen Rechner aufweist,
der mit mindestens einer Eingabevorrichtung und mindestens einer
Anzeigevorrichtung sowie mit den Einzelkomponenten der
Behandlungsvorrichtung gekoppelt ist. Als kombinierte Eingabe-/Aus
gabevorrichtung ist ein sogenannter Touch-Screen vorteilhaft, mit dem
einerseits die jeweilige Benutzeroberfläche visualisiert werden kann und
andererseits durch Berühren bestimmter Bereiche des Bildschirms eine
Steuerung der Behandlungsvorrichtung und seiner Einzelkomponenten
erfolgen kann.
Claims (11)
1. Medizinische Behandlungsvorrichtung (1) zur Durchführung von
medizinischen Untersuchungen und/oder Behandlungen mit
Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48), insbesondere
zahnmedizinische Behandlungsvorrichtung (1) mit Behandlungsstuhl (12),
Bohrer (46, 47, 48), Kamera- (44) und/oder Röntgenvorrichtung (45), wobei
die Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48) jeweils über einen
Datenbus (2) mit einem Rechner (11) gekoppelt sind, wobei auf dem
Rechner (11) die den Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48)
zugeordnete Benutzeroberflächen gespeichert sind, und mit mindestens
einer Eingabevorrichtung (3, 4, 6, 8) zur Steuerung der
Behandlungsvorrichtung (1) und ihrer Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45,
46, 47, 48) und mit mindestens einer Anzeigevorrichtung (6, 7) zur Anzeige
von zur Steuerung der Behandlungsvorrichtung (1) und/oder der
Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48) erforderlichen
Benutzeroberflächen.
2. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabevorrichtung und die Ausgabevorrichtung als Touch-Screen
(6, 7) ausgebildet sind, wobei der Touch-Screen (6, 7) zur Visualisierung
einer jeweiligen Benutzeroberfläche vorgesehen ist, wobei die
Benutzeroberfläche graphische Bereiche (24, . . ., 42) aufweist, die bei
Berührung einen zur Erzeugung eines Steuerbefehls an den Rechner (11)
zur Ausführung eines dem graphischen Bereich (24, . . ., 42) zugeordneten
Befehls vorgesehen sind.
3. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsvorrichtung (1) als Eingabevorrichtung eine
Spracheingabeeinheit (4) zur sprachgesteuerten Bedienung der
Behandlungsvorrichtung (1) aufweist, die mit dem Rechner (11) koppelbar
ist.
4. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (11) Mittel zur Kopplung mit weiteren
Behandlungsvorrichtungen (18, 19), mit Rechnern weiterer
Behandlungsvorrichtungen und/oder mit einem Verwaltungsrechner (14) zur
Verwaltung von Patientendaten aufweist.
5. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (11) Mittel zur Konfiguration der Behandlungsvorrichtung
(1), zur Aktivierung von Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48)
und/oder zur Deaktivierung von Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47,
48).
6. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (11) Mittel zur Detektion einer aktuell aktivierten
Einzelkomponente der Behandlungsvorrichtung (1) und zur Anzeige der der
detektierten Einzelkomponente (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48) zugehörigen
Benutzeroberfläche aufweist.
7. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (11) der Behandlungsvorrichtung eine Sende-/Em
pfangskarte, insbesondere eine ISDN-Karte zum Senden und/oder
Empfangen von Daten aufweist.
8. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsvorrichtung (1) einen Behandlungsstuhl (12) mit einer
Kopfstütze (5) aufweist, wobei im Bereich der Kopfstütze (5) eine
Anzeigevorrichtung (8) angeordnet ist.
9. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsvorrichtung (1) Mittel zur Darstellung von
patientenrelevanten Daten, insbesondere des jeweiligen
Behandlungszustandes der Zähne eines Patienten aufweist.
10. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsvorrichtung (1) ein Spracherkennungssystem aufweist,
das insbesondere zum Diktat von durchgeführten Behandlungen dient.
11. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelkomponenten (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48) der
Behandlungsvorrichtung (1) jeweils eine Funktionseinheit aufweisen, die mit
dem Rechner (11) koppelbar ist, wobei sämtliche Bedien- und
Steuerungsfunktionen der Einzelkomponente (3, 9, 12, 44, 45, 46, 47, 48)
über die Eingabevorrichtung(en) (3, 4, 6, 8) der Behandlungsvorrichtung (1)
erfolgen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19857613A DE19857613A1 (de) | 1998-12-14 | 1998-12-14 | Intelligente medizinische Behandlungsvorrichtung |
EP99124743A EP1010404A3 (de) | 1998-12-14 | 1999-12-13 | Intelligente medizinische Behandlungsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19857613A DE19857613A1 (de) | 1998-12-14 | 1998-12-14 | Intelligente medizinische Behandlungsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19857613A1 true DE19857613A1 (de) | 2000-06-15 |
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ID=7891018
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19857613A Withdrawn DE19857613A1 (de) | 1998-12-14 | 1998-12-14 | Intelligente medizinische Behandlungsvorrichtung |
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EP (1) | EP1010404A3 (de) |
DE (1) | DE19857613A1 (de) |
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