DE19825191A1 - Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten - Google Patents
Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen DatenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten im Vorfelde und während einer medizinischen Behandlung, insbesondere eines operativen Eingriffs, vorgeschlagen, die umfaßt: DOLLAR A - einen zentralen Rechner (Server) (1) mit Zugriff auf mindestens eine Datenbank (2) mit patientenbezogenen Daten, DOLLAR A - mindestens einen Arbeitsplatzrechner (Client) (3, 4), wobei der Server (1) und der Client (3, 4) miteinander vernetzt sind, so daß sowohl der Client (3, 4) auf die patientenbezogenen Daten der Datenbank (2) zugreifen kann als auch der Server (1) auf vom Client (3, 4) abrufbare Daten zugreifen kann, DOLLAR A - mindestens ein mobiles Datenerfassungsgerät und DOLLAR A - Mittel zur Datenübertragung zwischen dem mobilen Datenerfassungsgerät und dem Server (1) oder dem Client (3, 4).
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren
von patientenbezogenen Daten im Vorfelde und während einer medizinischen Be
handlung, insbesondere eines operativen Eingriffs.
Jede medizinische Behandlung beruht einerseits auf dem konkreten Befund und der
daraus resultierenden Diagnose und andererseits auf der Anamnese, d. h. einer Rei
he von patientenspezifischen Daten, wie z. B. Körpergröße und -gewicht, Blutgruppe,
Erbkrankheiten, Vorerkrankungen des Patienten, Allergien, in der Vergangenheit
aufgetretene Unverträglichkeiten gegen bestimmte Substanzen, Umfang des Tabak-,
Alkohol- und sonstigem Drogenkonsums, Art der regelmäßig eingenommenen Medi
kamente, etc. Während ein Teil dieser patientenspezifischen Daten durch entspre
chende Untersuchungen des Patienten ermittelt werden kann; werden eine Reihe
dieser patientenspezifischen Daten durch Befragung des Patienten erhoben.
In der Praxis wird die gesamte Anamnese nur selten von einer einzigen Person,
nämlich dem behandelnden Arzt, durchgeführt. So werden die patientenbezogenen
Daten im Vorfelde eines operativen Eingriffs in der Regel vom medizinischen Perso
nal des Krankenhauses erhoben, während der eigentliche Eingriff von einem Ärzte
team durchgeführt wird, dem die patienetenspezifischen Daten mitgeteilt werden.
Das Ärzteteam umfaßt in der Regel einen oder mehrere Chirurgen, die die Opera
tion vornehmen, und einen Anästhesisten, der für eine hinreichende Narkose unter
Berücksichtigung der Konstitution des Patienten sorgt. Trotz der unterschiedlichen
Aufgaben der beteiligten Ärzte, sollte jeder von ihnen über alle zur Verfügung ste
henden patientenbezogenen Daten verfügen können. Zur Sicherstellung des Be
handlungserfolgs wird die Krankengeschichte auch während der Behandlung fortge
schrieben, d. h. sowohl die einzelnen therapeutischen Maßnahmen als auch der Zu
stand des Patienten werden protokolliert. Auf diese Weise sollen alle an der Be
handlung des Patienten beteiligten Personen umfassend informiert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten im Vorfelde
und während einer medizinischen Behandlung zur Verfügung zu stellen, die mit den
herkömmlichen Methoden der Anamnese vereinbar ist, und die gesamte über den
Patienten zur Verfügung stehende Information in allen Behandlungsphasen dem je
weils zuständigen Behandlungspersonal zur Verfügung stellt.
Die voranstehende Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfaßt die Vorrichtung zum Erfassen,
Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten im Vorfelde und wäh
rend einer medizinischen Behandlung einen zentralen Rechner - der im folgenden
als Server bezeichnet wird - mit Zugriff auf mindestens eine Datenbank mit patien
tenbezogenen Daten, mindestens einen Arbeitsplatzrechner - der im folgenden als
Client bezeichnet wird - wobei der Server und der Client miteinander vernetzt sind,
so daß sowohl der Client auf die patientenbezogenen Daten der Datenbank zugrei
fen kann als auch der Server auf vom Client abrufbare Daten zugreifen kann, minde
stens ein mobiles Datenerfassungsgerät und Mittel zur Datenübertragung zwischen
dem mobilen Datenerfassungsgerät und dem Server oder dem Client.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß sich in einer Datenbank abge
legte patientenbezogene Daten einfach mit Hilfe einer Client-Server-Netzarchitektur
an mehreren Lokationen gleichzeitig abrufen lassen und auch von mehreren Loka
tionen ausgehend parallel ergänzt und aktualisiert werden können. Die patientenbe
zogenen Daten können auf diese Weise also einfach an verschiedenen Behand
lungsorten, im Falle eines operativen Eingriffs bspw. im sog. Einleitungsraum, dem
Operationssaal (OP) und dem Aufwachraum, abgerufen, ergänzt und aktualisiert
werden. Erfindungsgemäß ist ferner noch erkannt worden, daß die vorgeschlagene
Client-Server-Netzarchitektur auch mit einer von dieser Netzarchitektur räumlich ab
gesetzten Datenerfassung vereinbar ist. Dazu wird die Verwendung eines mobilen
Datenerfassungsgeräts vorgeschlagen, das mit dem Netz kommuniziert, indem eine
Datenübertragung zwischen dem Server und/oder dem Client des Netzes vorgese
hen ist.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung der erfindungs
gemäß vorgeschlagenen Client-Server-Netzarchitektur und der einzelnen Kompo
nenten dieser Architektur. Die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprü
che betreffen Realisierungsmöglichkeiten, die sich im Zusammenhang mit der hier
beanspruchten Verwendung im Rahmen einer medizinischen Behandlung als beson
ders vorteilhaft erwiesen haben.
Um sicherzustellen, daß die patientenbezogenen Daten stets zur Verfügung stehen,
sollten sowohl der Server als auch alle angeschlossenen Clients mit einer unterbre
chungsfreien Stromversorgung ausgestattet sein. Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit
könnte der Server in einer vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
außerdem mit mindestens zwei redundanten Festplatten ausgestattet sein, auf de
nen in regelmäßigen zeitlichen Abständen die jeweils aktuellen Versionen der Da
tenbanken mit patientenbezogenen Daten abgespeichert werden. Zusätzlich könnten
noch weitere Mittel zur Langzeitdatensicherung auf einem archivierbaren Speicher
medium, wie z. B. auf einer CD-ROM oder auf Microfiche, vorgesehen sein.
Im Hinblick auf die stetige Weiterentwicklung von medizinischen Behandlungsmetho
den und die damit steigenden Anforderungen an Rechnerleistung und Speicherkapa
zität ist es außerdem von Vorteil, wenn der Server skalierbar ist, so daß die erfin
dungsgemäße Vorrichtung einfach durch zusätzliche Clients erweitert werden kann.
Eine Aufgabe des Servers der hier beanspruchten Client-Server-Netzarchitektur be
steht in der Bearbeitung der Transaktionen mit dem bzw. den Clients. Als besonders
vorteilhaft erweist es sich, wenn diese Aufgabe durch ein Kernprogramm, einen sog.
Kernel, des Servers erledigt wird, das selbst dann unverändert bleibt, wenn der
Funktionsumfang des Servers vergrößert wird. Dazu können je nach Anwendungsfall
vom Kernel unabhängige Programm-Module geladen werden. Eine solche modulare
Programmstruktur ist nicht nur übersichtlich, sie ermöglicht auch eine schnelle und
unkomplizierte Anpassung des Servers an unterschiedliche Anwendungen.
Da es sich bei patientenbezogenen Daten immer um sehr sensible Daten handelt,
die einem besonderen Datenschutz unterliegen, ist es von Vorteil, wenn alle Trans
aktionen zwischen dem Server und den Clients verschlüsselt werden. Dazu könnte
bspw. das auch bei Online-Banktransaktionen verwendete SSL-Verfahren ange
wandt werden. Außerdem sollten ausschließlich autorisierte Personen auf die pati
entenbezogenen Daten zugreifen können. Die Zugriffsberechtigung eines Benutzers
der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich auf einfache Weise mit Hilfe eines sog.
Key-Servers prüfen. Da der Server sämtliche Transaktionen im Netz koordiniert und
auch den Zugriff auf die Datenbank mit den patientenbezogenen Daten regelt, wird
der Key-Server vorteilhafterweise ebenfalls auf dem Server der erfindungsgemäßen
Vorrichtung installiert.
Wie bereits erwähnt, dient die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur zum Erfassen
von patientenbezogenen Daten, sondern auch zum Protokollieren solcher Daten. Die
protokollierten Daten unterstützen eine optimale Koordination der einzelnen Thera
pieschritte einer medizinischen Behandlung. Daneben läßt sich mit Hilfe der proto
kollierten Daten auch eine juristisch gültige Dokumentation der Behandlung erstellen,
was beispielsweise zur Klärung von Haftungsfragen beiträgt. In diesem Zusammen
hang ist es vorteilhaft, wenn der Server die Daten sowohl in einer sog. SQL-Daten
bank abspeichert, auf die der Server ausschließlich zugreift, als auch in einer Klar
text-Datei, in der - ähnlich wie bei einem Buchhaltungsprogramm - auch alle Ände
rungen protokolliert werden.
In der Regel besteht das Netzwerk der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus dem
Server und mehreren Clients, die abgesetzt voneinander in unterschiedlichen Be
handlungsräumen, wie z. B. dem Einleitungsraum, dem OP und dem Aufwachraum,
angeordnet sind. Entsprechend ihren unterschiedlichen Lokationen haben die einzel
nen Clients der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch unterschiedliche Funktionen.
Allen Clients gemeinsam ist die Kommunikation mit dem Server.
Im Hinblick auf eine einfache Erweiterung und Anpassung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es von Vorteil, wenn auch die Clients mit einer modularen Programm
struktur ausgestattet sind, die ein für alle Clients identisches Kernprogramm (Kernel)
umfaßt, das die Kommunikation mit dem Server regelt. Die Anpassung der Clients an
den jeweiligen Einsatzort und die daran gekoppelten individuellen Funktionen erfolgt
über dynamisch ladbare Programm-Module. Oftmals sind die Clients auch mit min
destens einer Schnittstelle für den Anschluß von externen Geräten ausgestattet und
mit Mitteln zur Übernahme von Daten des über diese Schnittstelle angeschlossenen
Geräts. Auf diese Weise könnte bspw. die Monitoringanlage des OPs direkt an den
dort installierten Client angeschlossen werden, so daß die von der Monitoringanlage
erfaßten Daten direkt an den Server übermittelt und dort protokolliert werden können.
Neben solchen Datenerfassungsgeräten könnten aber auch Behandlungsgeräte, wie
z. B. eine Spritzenpumpe, an den Client angeschlossen werden und über den Client
dokumentiert und/oder geregelt werden.
In der Regel verfügt jeder Client auch über eine Eingabevorrichtung zur manuellen
Dateneingabe. In vorteilhafter Weise könnte diese Eingabevorrichtung räumlich flexi
bel am Client angeordnet sein, so daß die Eingabevorrichtung immer so angeordnet
werden kann, daß die Dateneingabe parallel zur Behandlung und ohne Behinderung
des Behandlungspersonals erfolgen kann. In der Praxis haben sich sog. Touch-
Sreens als Eingabevorrichtungen im medizinischen Bereich bewährt, da sie sich in
einem ergonomisch hoch integrierten Gehäuse unterbringen lassen und so den ho
hen Hygieneansprüchen bei medizinischen Behandlungen genügen. Aus Gründen
der Fehleranfälligkeit einer manuellen Dateneingabe ist es von Vorteil, wenn der Cli
ent über Mittel zum Quittieren einer manuellen Eingabe mit einem akustischen oder
optischen Signal verfügt. Ein solche Bestätigung unterstützt die bewußte Datenein
gabe und veranlaßt den Benutzer, seine Eingaben nochmals zu überprüfen.
In einer besonders vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung kön
nen die einzelnen Clients nicht nur auf die in einer Datenbank abgespeicherten pati
entenbezogenen Daten zugreifen, sondern auch auf Programme, mit denen die pati
entenbezogenen Daten bspw. unter Plausibilitätsgesichtspunkten überprüfbar sind.
Derartige Programme können das frühzeitige Erkennen von Anomalien oder Krisen
situationen während der Behandlung unterstützen. Denkbar ist auch der Zugriff auf
medizinische Datenbanken als Diagnosehilfe.
In jedem Falle ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Mitteln
zur Aufbereitung und grafischen Darstellung der patientenbezogenen Daten ausge
stattet ist. Die so aufbereiteten Daten lassen sich nämlich einfach und schnell erfas
sen, was die medizinische Versorgung und Behandlung des Patienten durch unter
schiedliche Personen in den einzelnen Behandlungsphasen unterstützt.
Wie bereits erwähnt, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens ein mo
biles Datenerfassungsgerät, das insbesondere die Anamnese unterstützen soll. Die
so erfaßten Daten werden dann an das Netz übertragen, d. h. entweder an den Ser
ver oder an einen der angeschlossenen Clients. Dazu könnte bspw. eine Docking-
Station für das mobile Datenerfassungsgerät vorgesehen sein, die entweder an den
Server oder einen der Clients angeschlossen ist. Die Datenübertragung zwischen
dem mobilen Datenerfassungsgerät und dem Netz könnte aber auch schnurlos und
verzögerungsfrei, beispielsweise per Infrarot und vorzugsweise per Funk, erfolgen.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in
vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die
dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfol
gende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des Ausführungsbeispiels werden
auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre
erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine typische Installation einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Die in der einzigen Figur schematisch dargestellte Vorrichtung dient zum Erfassen,
Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten im Vorfelde und wäh
rend einer medizinischen Behandlung, nämlich einem operativen Eingriff. Sie umfaßt
einen zentralen Rechner 1, der im folgenden genauso wie in der Beschreibungsein
leitung als Server bezeichnet wird. Der Server 1 hat Zugriff auf eine Datenbank 2 mit
patientenbezogenen Daten. Bei dem in der einzigen Figur dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist die Datenbank 2 auf der Festplatte des Servers 1 abgespeichert.
Denkbar wäre es aber auch, daß die Datenbank entweder auf einem externen Spei
chermedium, z. B. einer CD-ROM, abgespeichert ist, auf das der Server 1 zugreifen
kann, oder von einem externen System zur Verfügung gestellt wird, an das der Ser
ver 1 angeschlossen ist.
Des weiteren umfaßt die hier dargestellte Vorrichtung zwei Arbeitsplatzrechner 3 und
4, die im folgenden genauso wie in der Beschreibungseinleitung als Clients 3 und 4
bezeichnet werden. Der Client 3 befindet sich in einem Operationssaal, bildet also
einen OP-Arbeitsplatz, während sich der Client 4 in einem Büro befindet, wo die wäh
rend der Behandlung erfaßten patientenbezogenen Daten zusammen mit den Daten
der Datenbank 2 ausgewertet werden. Der Server 1 und die Clients 3 und 4 sind
über ein lokal es Netzwerk miteinander vernetzt, so daß sowohl die Clients 3 und 4
auf die patientenbezogenen Daten der Datenbank 2 zugreifen können als auch der
Server 1 auf die von den Clients 3 und 4 erfaßten bzw. ermittelten Daten zugreifen
kann. Die Anbindung an das lokale Netzwerk kann bspw. in Ethnet-Umgebung reali
siert werden. Dazu könnte eine Ethnet-Karte mit 10 Mbit BNC-, TP- und AUI-An
schlüssen eingesetzt werden.
Der Server 1 ist mit einer leistungsstarken, unterbrechungsfreien Stromversorgung
ausgestattet und mit zweifach redundanten Netzteilen. Außerdem umfaßt der Server
1 noch redundante Festplatten (RAID), auf denen die Datenbank 2 abgespeichert ist.
Im vorliegenden Falle wird Hardware auf Intel™ oder auf DEC Alpha™-Basis einge
setzt.
Zur Sicherung der in der Datenbank 2 abgespeicherten Daten werden hier DDS
DAT-Streamer sowie ein hier nicht dargestelltes CD-ROM-Laufwerk eingesetzt. Die
Langzeitarchivierung kann entweder auf CD-ROM oder in Papierform erfolgen. Auf
Wunsch ist auch eine Sicherheitszertifizierung nach C2 möglich.
Bei steigenden Anforderungen der Klinik und steigender Zahl der an das Netz ange
schlossenen Clients kann der Server 1 skaliert, d. h. aufgerüstet, werden.
Um im Falle eines Stromausfalls die Notstromversorgung des Hauses zu entlasten
und die Arbeit unterbrechungsfrei weiterführen zu können, ist auch der sich im OP
befindende Client 3 mit einer line-interaktiven unterbrechungsfreien Stromversorgung
ausgestattet. Die Rechnerhardware besteht aus zuverlässigen, vielfach erprobten
Standardkomponenten. Allerdings ist der Client 3 mit einem für die spezifischen An
forderungen im OP entwickelten ergonomischen, hochintegrierten Gehäuse ausge
stattet. Der Client 3 verfügt neben einer Eingabevorrichtung zur manuellen Datenein
gabe auch über mehrere Schnittstellen zum Anschluß von externen Geräten, über
die ebenfalls patientenbezogene Daten während der Behandlung im OP erfaßt wer
den. Sowohl die manuell eingegebenen Daten als auch die Meßwerte der ange
schlossenen Geräte werden auf einem lichtstarken aktiven TFT-Display mit großem
Ablesewinkel und einer Diagonalen von 14,4'' und SVGA- bzw. XVGA-Auflösung
angezeigt. Als Eingabevorrichtung dient ein 10,4'' Touch-Screen, der genauso wie
der Kontrollmonitor leuchtstark und mit großem Ablesewinkel ausgestattet ist. Die
Eingabevorrichtung ist räumlich flexibel per Kabel mit dem Client 3 verbunden. Um
eine maximale Konzentration auf den Patienten zu ermöglichen, werden die manu
ellen Eingaben mit einem deutlich erkennbaren akustischen oder optischen Signal
quittiert.
Wie bereits eingangs erläutert, geht der Operation eines Patienten immer eine aus
führliche Anamnese voraus, bei der u. a. auch die für die Dosierung und Durchfüh
rung der Narkose erforderlichen Informationen abgefragt werden. In der Praxis ist es
oftmals nicht möglich, diese Anamnese an einem mit einem Arbeitsplatzrechner aus
gestatteten Ort durchzuführen. Bspw. im Falle eines Unfalls muß die Anamnese in
der Regel auf dem Weg vom Unfallort zum Krankenhaus durchgeführt werden. Erfin
dungsgemäß erfolgt die Datenerfassung im Rahmen der Anamnese mit einem hier
nicht dargestellten mobilen Datenerfassungsgerät. Je nach Art des Datenerfas
sungsgerätes kann die Dateneingabe manuell oder auch über die Sprache erfolgen.
Zur Dokumentation der Anamnese könnten bspw. sog. Personal-Digital-Assistance
(PDA) dienen. Die so erfaßten Daten werden in das Netz eingespeist, d. h. entweder
an den Server 1 übermittelt oder auch an einen der an das Netz angeschlossenen
Clients 3 oder 4. Dies kann über eine angeschlossene Docking-Station für das mo
bile Datenerfassungsgerät erfolgen oder auch in vorteilhafter Weise schnurlos per
Infrarot- oder Funksignal.
Aufgrund der Client-Server-Netzarchitektur der erfindungsgemäßen Vorrichtung lie
gen die im Rahmen der Anamnese erhobenen patientenbezogenen Daten und ggf.
auch zusätzliche Daten vom eventuell vorhandenen Kliniksystem (PDA), z. B. Perso
nalien und Laborwerte, dann sofort im Operationssaal vor bzw. sind von dem dort
installierten Client 3 abrufbar, so daß sich das Operationsteam schnell und umfas
send über den Zustand des Patienten und die erforderliche Behandlung informieren
kann.
Ist der Aufwachraum ebenfalls mit einem an das Netz angeschlossenen Client aus
gestattet, so können auch hier die erhobenen Anamnesedaten zusammen mit den
während der Operation protokollierten Daten abgerufen werden, die den Verlauf der
Operation und den Zustand des Patienten während der Operation wiedergeben. Das
Behandlungspersonal im Aufwachraum kann also unverzüglich und sehr individuell
die für einen Patienten erforderlichen Betreuungsmaßnahmen durchführen.
Der Client im Aufwachraum entspricht in Aufbau und Bedienung dem Client 3 am
OP-Arbeitsplatz. Davon abweichend könnte lediglich eine geänderte Verkabelung zur
Eingabevorrichtung installiert sein, um dem Anästhesiepersonal die Eingabe am Fuß
ende des Bettes zu ermöglichen. An den Client im Aufwachraum könnte ein Drucker
angeschlossen sein, der schon vor dem Zugang des Patienten in den Auf
wachraum die Daten der vorangegangenen Operation ausdruckt, so daß sich das
Anästhesiepersonal frühzeitig auf den Patienten vorbereiten kann. Ein solcher Aus
druck könnte auch zur Information des Stationspersonals angefertigt werden, bevor
der Patient auf die Station verlegt wird.
Der in der einzigen Figur dargestellte Client 4 ist an einem Büroarbeitsplatz installiert,
der zur Nachbereitung der Behandlung, hier der Operation dient. Dieser Client 4
kann in Form eines Standard-PCs unter den Betriebssystemen Linux oder Win
dowsNT™ realisiert sein.
Neben der voranstehend beschriebenen Hardware der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist auch die Software des Servers und der an das Netz angeschlossenen Cli
ents modular aufgebaut. Dadurch läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung ein
fach an unterschiedliche Situationen, d. h. Anwendungen anpassen und auch nach
träglich noch erweitern.
Die Verwaltung des voranstehend beschriebenen Systems erfolgt durch den zentra
len Server 1. Hier übernimmt ein Kernprogramm 5 (Kernel) die Bearbeitung der
Transaktionen innerhalb des Netzes. Aus Datenschutzgründen werden alle Transak
tionen zwischen Server 1 und Clients 3, 4 verschlüsselt, wozu bspw. das auch bei
Online-Banktransaktionen verwendete SSL-Verfahren eingesetzt werden kann.
Der Kernel 5 regelt außerdem die Ablage der von den Clients 3 und 4 erfaßten und
ermittelten Daten und deren Sicherung auf den Festplatten und ggf. einem externen
Speichermedium. Zur Erhöhung der Datensicherheit werden die Daten zum einen in
einer SQL-Datenbank abgespeichert, auf die sowohl der Server 1 als auch die Cli
ents 3 und 4 direkt zugreifen können. Zum anderen werden die Daten nach Abschluß
einer Transaktion in Form einer Klartext-Datei abgespeichert, die eine juristisch gül
tige Dokumentation der Behandlung darstellt und in der jegliche Änderungen der
Daten protokolliert werden.
Die in der Datenbank 2 gespeicherten patientenbezogenen Daten sind von den Be
nutzern des Systems nicht direkt abrufbar, sondern erst nach Anmeldung bei einem
Client, woraufhin die Autorisierung des Benutzers geprüft wird. Dazu ist ein sog. Key-
Server 6 auf dem Server 1 installiert. Außerdem kann der Key-Server die Aktualisie
rung der auf den Clients 3 und 4 geladenen Programm-Module steuern und auch ggf.
die Programmlizenzen verwalten.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß der Server mit Hilfe von unterschiedli
chen dynamisch ladbaren Modulen an andere Systeme, bspw. zur Zeiterfassung,
Lagerhaltung, etc. sowie zum Export in fremde Dokumentformate (MS-Word, MS-
Exel, u.ä.) angeschlossen werden.
Die Software der Clients umfaßt ebenfalls ein kompaktes Kernprogramm 7 (Kernel),
das mit Hilfe von dynamisch ladbaren Modulen an die jeweiligen lokalen Gegeben
heiten des Clients 3, 4 - OP-Arbeitsplatz, Aufwachraum-Arbeitsplatz, Büroarbeits
platz - angepaßt werden kann. So ist der hier dargestellte Client 4 - Büroarbeitsplatz -
beispielsweise mit Mitteln zur Auswertung und Darstellung von Daten 8 und mit
Mitteln zum Export von Daten 9 ausgestattet. Außerdem können noch zusätzliche
Module zur Datenübernahme von an den Client angeschlossenen externen Geräten,
wie z. B. einem Narkosearbeitsplatz, einer Monitoringanlage, Spritzpumpen, etc., ge
laden werden. Derartige Module des Clients 3 - OP-Arbeitsplatz - sind hier mit 10
und 11 bezeichnet.
Die Betriebssoftware der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auf die erfindungsge
mäß realisierte Client-Server-Architektur ausgelegt. Dadurch wird eine Transparenz
der Daten für alle Benutzer bei gleichzeitiger optimaler Systemsicherheit gewährlei
stet.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezo
genen Daten im Vorfelde und während einer medizinischen Behandlung, insbeson
dere eines operativen Eingriffs, umfassend
- - einen zentralen Rechner (Server) (1) mit Zugriff auf mindestens eine Daten bank (2) mit patientenbezogenen Daten,
- - mindestens einen Arbeitsplatzrechner (Client) (3), wobei der Server (1) und der Client (3, 4) miteinander vernetzt sind, so daß sowohl der Client (3, 4) auf die patientenbezogenen Daten der Datenbank (2) zugreifen kann als auch der Server (1) auf vom Client (3, 4) abrufbare Daten zugreifen kann,
- - mindestens ein mobiles Datenerfassungsgerät und
- - Mittel zur Datenübertragung zwischen dem mobilen Datenerfassungsgerät und dem Server (1) oder dem Client (3, 4).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Server (1) mit
einer unterbrechungsfreien Stromversorgungen ausgestattet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Server (1) mit mindestens zwei redundanten Festplatten ausgestattet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Langzeitdatensicherung auf einem archivierbaren Speichermedium vorge
sehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Server (1) skalierbar ist, so daß die Vorrichtung durch zusätzliche Clients (3, 4)
erweitert werden kann.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Server (1) ein Kernprogramm (Kernel) (5) zur Bearbeitung der Transaktionen mit
dem Client (3, 4) umfaßt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zum Verschlüsseln der Transaktionen zwischen dem Server (1) und dem Client
(3, 4) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Server (1) mit Mitteln zur Benutzerautorisierung (Key-Server) (6) ausgestattet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Server (1) Mittel zum Abspeichern von Daten in einer SQL-Datenbank umfaßt, so
daß der Server (1) und auch der Client (3, 4) direkt auf diese Daten zugreifen kön
nen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Server (1) Mittel zum Abspeichern von Daten in einer Klartext-Datei umfaßt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Client (3, 4) mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung ausgestattet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Client (3, 4) mit einem Kernprogramm (Kernel) (7) ausgestattet ist und daß
der Client (3, 4) mit Hilfe von dynamisch ladbaren Programmodulen an die an den
jeweiligen Einsatzort des Clients (3, 4) gekoppelten Funktionen anpaßbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Client (3, 4) mit mindestens einer Schnittstelle für den Anschluß von exter
nen Geräten ausgestattet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Client (3, 4)
mit Mitteln zur Übernahme von Daten des über die Schnittstelle angeschlossenen
Gerätes ausgestattet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das über die Schnittstelle angeschlossene Gerät über den Client (3, 4) gesteuert
wird.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Client (3, 4) eine räumlich flexibel angeordnete Eingabevorrichtung umfaßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabevor
richtung ein Touch-Screen umfaßt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zum Quittieren von manuellen Eingaben mit einem akustischen oder opti
schen Signal vorgesehen sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Kontrolle der dem Client (3, 4) zugeführten externen Daten vorgese
hen sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Aufbereitung und Darstellung der patientenbezogenen Daten vorgese
hen sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel zur Datenübertragung zwischen dem mobilen Datenerfassungsgerät
und dem Server (1) oder dem Client (3, 4) eine an den Server (1) und/oder den Cli
ent (3, 4) angeschlossene Docking-Station für das mobile Datenerfassungsgerät
vorgesehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenübertragung zwischen dem mobilen Datenerfassungsgerät und dem
Server (1) oder dem Client (3, 4) schnurlos, vorzugsweise per Funk erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825191A DE19825191A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825191A DE19825191A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19825191A1 true DE19825191A1 (de) | 1999-12-09 |
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ID=7870039
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19825191A Ceased DE19825191A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Vorrichtung zum Erfassen, Verarbeiten und Protokollieren von patientenbezogenen Daten |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19825191A1 (de) |
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