DE102016115108A1 - Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans - Google Patents

Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans Download PDF

Info

Publication number
DE102016115108A1
DE102016115108A1 DE102016115108.4A DE102016115108A DE102016115108A1 DE 102016115108 A1 DE102016115108 A1 DE 102016115108A1 DE 102016115108 A DE102016115108 A DE 102016115108A DE 102016115108 A1 DE102016115108 A1 DE 102016115108A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
medication
patient
medication plan
plan
cloud
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102016115108.4A
Other languages
English (en)
Inventor
Siegfried Riek
Karl-Heinz Bachmann
Thomas Gaiselmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE102016115108.4A priority Critical patent/DE102016115108A1/de
Publication of DE102016115108A1 publication Critical patent/DE102016115108A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G16INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR SPECIFIC APPLICATION FIELDS
    • G16HHEALTHCARE INFORMATICS, i.e. INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR THE HANDLING OR PROCESSING OF MEDICAL OR HEALTHCARE DATA
    • G16H20/00ICT specially adapted for therapies or health-improving plans, e.g. for handling prescriptions, for steering therapy or for monitoring patient compliance
    • G16H20/10ICT specially adapted for therapies or health-improving plans, e.g. for handling prescriptions, for steering therapy or for monitoring patient compliance relating to drugs or medications, e.g. for ensuring correct administration to patients
    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06QINFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES; SYSTEMS OR METHODS SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G06Q10/00Administration; Management
    • G06Q10/10Office automation; Time management
    • GPHYSICS
    • G16INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR SPECIFIC APPLICATION FIELDS
    • G16HHEALTHCARE INFORMATICS, i.e. INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR THE HANDLING OR PROCESSING OF MEDICAL OR HEALTHCARE DATA
    • G16H40/00ICT specially adapted for the management or administration of healthcare resources or facilities; ICT specially adapted for the management or operation of medical equipment or devices
    • G16H40/60ICT specially adapted for the management or administration of healthcare resources or facilities; ICT specially adapted for the management or operation of medical equipment or devices for the operation of medical equipment or devices
    • G16H40/67ICT specially adapted for the management or administration of healthcare resources or facilities; ICT specially adapted for the management or operation of medical equipment or devices for the operation of medical equipment or devices for remote operation

Abstract

Einrichtung zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans, mit einem in der öffentlich zugänglichen Cloud 10 abgeschotteten virtuellen privaten Bereich (Virtual Private Cloud), mit in diesem privaten Bereich abgelegten jeweils bestimmten Patienten zugeordneten Medikationsplänen, mit einem Zugriff von Endgeräten zu diesen Medikationsplänen über eine Internetfähige Schnittstelle zur interaktiven Bearbeitung und Aktualisierung der Medikationspläne in der Cloud 10, mit einer Authentifizierung des Zugriffs durch eine Identifizierung einer zum Heilberuf befugten Person und zusätzlich durch das Einverständnis des Patienten und mit einem Zugriff des Patienten zu seinem jeweiligen Medikationsplan mit Hilfe einer App auf einem Internet-fähigen Endgerät mittels individueller Zugangsdaten des Patienten und der Möglichkeit des Medikamentenmanagements mit Erinnerungsmeldungen und der Möglichkeit der Feedbackeingabe zur Medikamenteneinnahme.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans.
  • Durch das E-Health-Gesetz soll die Qualität der medizinischen Versorgung der Patienten verbessert werden. Ziel ist hierbei die Einführung einer elektronischen Patientenakte, in welcher neben den persönlichen Daten des Patienten auch gesundheitsrelevante Informationen bereitgestellt werden. Als erster Schritt wurde am 1. Januar 2015 die elektronische Gesundheitskarte (eGK) als Berechtigungsnachweis für die Inanspruchnahme von Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt. Die elektronische Gesundheitskarte enthält zunächst die administrativen Daten des Versicherten, wie zum Beispiel Name, Geburtsdatum, Anschrift, Versicherungsnummer und so weiter. Weiter soll die elektronische Gesundheitskarte behandlungsrelevante Daten enthalten, um den Arzt über den Gesundheitsstand des Patienten zu informieren. Solche Daten sind zunächst in erster Linie Notfalldaten, die zum Beispiel über Allergien, Vorerkrankungen und dergleichen informieren und in einem Notfall von Ärzten beziehungsweise Notfallsanitätern ausgelesen werden können.
  • Weiter wird ab Oktober 2016 ein bundeseinheitlicher Medikationsplan eingeführt. Der Medikationsplan enthält eine Übersicht über die dem Patienten verordneten Arzneimittel, deren Wirkstoffe, deren Dosierung, den Einnahmegrund sowie sonstige Hinweise zur Einnahme. Der Medikationsplan wird von dem behandelnden Arzt erstellt und zunächst in ausgedruckter Form dem Patienten zur Verfügung gestellt. Der Patient kann diesen Medikationsplan einem Arzt, einem Krankenhaus oder einem Apotheker vorlegen, um diesen über seine aktuelle Medikation zu informieren. Bei einer Änderung der Medikation aktualisiert der Arzt, das Krankenhauspersonal oder der Apotheker den Medikationsplan, sodass dieser stets im aktuellen Stand vorliegt. Der Patient kann die Medikamenteneinnahme entsprechend diesem Medikationsplan vornehmen. Der in Papierform ausgedruckte Medikationsplan hat den Nachteil, dass der Patient unter Umständen den Medikationsplan nicht oder nicht in der aktuellen Version mit sich führt. Es ist daher beabsichtigt, auch den Medikationsplan über die elektronische Gesundheitskarte abrufbar zu machen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Medikationsplan zuverlässig und jeweils in der aktuellen Form dem Arzt, dem Krankenhauspersonal, dem Apotheker und so weiter zur Verfügung steht und von diesen gegebenenfalls jeweils aktualisiert wird.
  • Um eine alle Gesundheitsberufe (Ärzte, Krankenhaus, Apotheker) übergreifende Erstellung und Pflege des Medikationsplans zu ermöglichen, ist als Endziel beabsichtigt, die elektronischen Daten des Medikationsplans des jeweiligen Patienten auf der eGK zu speichern. Da die verschiedenen Praxisverwaltungssysteme nicht untereinander kompatibel sind, wurde eine Simulation auf einem KV Server durchgeführt. Der Arzt hat dabei Zugriff auf den gespeicherten Medikationsplan und kann diesen in sein Praxisverwaltungssystem herunterladen. In seinem Praxisverwaltungssystem kann der Arzt den Medikationsplan gegebenenfalls ändern und aktualisieren, um den Medikationsplan dann wieder von seinem Praxisverwaltungssystem in den Server hochzuladen (Dtsch. Ärztebl. 2015; 112). Der Zugriff zu dem Speicher ist gesichert und nur für befugte Personen (zum Beispiel durch Ärzteausweis) und mit Einverständnis des Patienten (zum Beispiel durch elektronische Gesundheitskarte) möglich.
  • Eine wesentliche Schwierigkeit bei diesem Verfahren besteht darin, dass eine große Zahl unterschiedlicher Praxisverwaltungssysteme auf Seiten der Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken existiert. Um einen Datenaustausch zwischen diesen Systemen und dem den Medikationsplan speichernden Server oder der eGK zu ermöglichen, müsste ein einheitliches Austauschformat für den Datenaustausch zur Verfügung stehen. Weiter müssten jeweils geeignete Praxisverwaltungssysteme vorhanden sein, um den Medikationsplan herunterzuladen und zu bearbeiten. Diese Schwierigkeiten stehen aktuell einer flächendeckenden Einführung eines allgemeinen bundeseinheitlichen elektronischen Medikationsplans entgegen.
  • Zudem kann mit den bisher vorhandenen technischen Einrichtungen kein Verträglichkeits-Check aller auf dem Plan befindlichen Medikamente mit neu zu rezeptierenden Medikamenten stattfinden. Dies gilt insbesondere auch für Medikamente der Selbstmedikation, welche in der derzeitigen Situation keinerlei Berücksichtigung finden. Diese Probleme stehen ebenfalls dem geplanten Hauptziel des Medikationsplans entgegen, negative Wechselwirkungen der verordneten Medikamente und somit nachteilige gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
  • Bei der Speicherung des Medikationsplans auf der eGK kann eine nachträglich z.B. vom Arzt geänderte Medikation (z.B. nach Erhalt von Laborwerten) oder die Selbstmedikation nur in den eGK Medikationsplan eingepflegt werden, wenn die eGK beim entsprechenden Arzt vorgelegt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, die die digitale Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans technisch mit den Mitteln einer Arztpraxis, Klinik, Apotheker, Patient ermöglicht sowie zusätzliche Funktionen wie Medikamentenmanagement und Einnahme Feedback ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6.
  • Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung ermöglicht die Erstellung und Nutzung eines interaktiven digitalen Echtzeit-Medikationsplanes, welcher über die Cloud zugangsgeschützt den beteiligten Anwendern zur Verfügung steht und welcher dem Medikamentenanwender über eine geeignete App das Medikamentenmanagement zur Verfügung stellt.
  • Während bisher dem Patienten der Medikationsplan nur in Papierform zur Verfügung stehen soll, besteht erfindungsgemäß für diesen nun die Möglichkeit,
    • – bei Selbstmedikation einen Verträglichkeits-Check durchführen zu lassen und den Plan entsprechend zu ergänzen,
    • – die Medikation gemäß dem Plan managen zu lassen (Einnahmeerinnerungen, Einnahmebestätigungen, ...)
    • – ein Feedback der Medikamenteneinnahme zu erfassen und gegebenenfalls zugriffsberechtigten Institutionen (Arzt, Kostenträger, klinische Forschungseinrichtungen) zur Compliance-Kontrolle zur Verfügung zu stellen.
  • Der Aufbau und die Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens sind beispielhaft in der beigefügten Figur schematisch dargestellt.
  • Wesentlicher Bestandteil ist die Nutzung der Cloud 10. Die Cloud 10 stellt technisch ein System dar, welches die IT-Infrastrukturen, zum Beispiel Rechnerkapazität, Datenspeicher, Netzkapazitäten und auch Software über ein Netz zur Verfügung stellt, ohne dass diese auf dem lokalen Rechner des Nutzers installiert sein müssen. Die Nutzung erfolgt dabei ausschließlich über technische Schnittstellen und Protokolle. Die Cloud 10 ist als Public Cloud öffentlich für jedermann zugänglich. Erfindungsgemäß wird die Cloud 10 als Virtual Private Cloud genutzt. Dabei wird ein virtueller Bereich der an sich öffentlich zugänglichen Infrastruktur durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen abgeschottet, sodass ein Zugriff zu diesem Virtual Private Cloud Bereich nur über eine geeignete Authentifizierung möglich ist.
  • In der Virtual Private Cloud, nachfolgend kurz als Cloud 10 bezeichnet, sind die elektronischen Medikationspläne der Patienten gespeichert. Der Medikationsplan enthält insbesondere eine Übersicht über sämtliche einzunehmenden verschreibungspflichtigen und frei verkäuflichen Arzneimittel eines Patienten mit Angabe der Wirkstoffe, der Dosierung, des Einnahmegrundes sowie Einnahmehinweise. Weiterhin ermöglicht die Cloud 10 Zugriff auf eine zugelassene Arzneimitteldatenbank sowie eine Software, welche die Verträglichkeitsprüfung der Medikamente im Medikationsplan mit den neu zu rezeptierenden Medikamenten durchführt. Dies ist nötig, weil nur so eine Eingabe und Prüfung der Medikamente, durch die verschiedensten Anwender möglich ist, unabhängig von der individuell verwendeten Software.
  • Der Patient kann über eine App (Application Software, Anwendungssoftware) auf den digitalen Medikationsplan in der Cloud 10 zugreifen und auch die oben beschriebenen Funktionen nutzen.
  • Auf den in der Cloud 10 hinterlegten interaktiven Medikationsplan des Patienten ist ein Zugriff 12 über jede Internetfähige Schnittstelle eines elektronischen Endgerätes möglich, zum Beispiel eines Smartphones, eines Tablets, eines PCs und dergleichen. Der interaktive Zugriff 12 kann von jeder für die gesundheitsrelevante Behandlung des Patienten qualifizierten Person oder Institution erfolgen. Dies kann insbesondere ein Arzt 14, eine Klinik 16 eine Apotheke 18 oder ein Patient 20 sein. Für den Zugriff zu dem in der Cloud 10 gespeicherten Medikationsplan eines bestimmten Patienten ist eine zweifache Authentifizierung erforderlich. Zum einen muss die den Medikationsplan aufrufende Person ihre Zugehörigkeit zu der qualifizierten Personengruppe nachweisen. Dies kann beispielsweise durch Eingabe oder Einlesen des Heilberufsausweises, zum Beispiel des Arztausweises, erfolgen. Zum zweiten muss der Patient sein Einverständnis zu dem Zugriff auf seinen Medikationsplan geben. Dies kann in geeigneter Weise zum Beispiel durch eine PIN, ein Passwort oder insbesondere auch durch Einlesen seiner elektronischen Gesundheitskarte erfolgen. Mit dieser zweifachen Authentifizierung kann sich jeder Nutzer des Medikationsplanes in die Cloud 10 einloggen und den speziellen Medikationsplan einsehen und gegebenenfalls bearbeiten oder ausdrucken. Der Patient 20 kann über die oben genannte App auf den Medikationsplan zugreifen.
  • Begibt sich der Patient zu einem Arzt 14, bei dem er bereits in Behandlung ist oder bei dem er sich erstmals vorstellt, so kann der Arzt 14 den Medikationsplan dieses Patienten aufrufen und die aktuelle Medikation des Patienten einsehen. Sofern für den Patienten noch kein Medikationsplan in der Cloud 10 existiert, kann der Arzt 14 einen solchen Medikationsplan neu erstellen. Weiter kann er einen vorhandenen aus der Cloud 10 abgerufenen Medikationsplan durch neu verordnete Medikamente ergänzen oder auch die Medikation ändern und aktualisieren. Dabei kann der Arzt 14 ein Programm in der Cloud 10 nutzen um eine Medikamentendatenbank abzufragen, Wechselwirkungen der Medikamente untereinander über einen Arzneimittel-Therapie-Sicherheitscheck zu prüfen. Insbesondere ist es auch möglich, in dem Medikationsplan eine Notarzt-Information zu hinterlegen.
  • Der von dem Arzt 14 aktualisierte Medikationsplan ist dann in der Cloud 10 hinterlegt und ersetzt die bisherige Version des Medikationsplans. Dadurch ist gewährleistet, dass der in der Cloud 10 zur Verfügung stehende Medikationsplan stets auf dem aktuellen Stand ist, wenn sich der Patient in eine andere Arztpraxis begibt, in eine Klinik aufgenommen wird oder in einem Notfall behandelt werden muss. Der Arzt oder der Patient kann den aktualisierten Medikationsplan auch ausdrucken, sodass der Patient diesen Medikationsplan mit den verordneten Arzneimitteln und den Einnahmevorschriften in Papierform zur Verfügung hat.
  • Wird der Patient in eine Klinik 16 eingewiesen oder begibt er sich in klinische Behandlung, so steht dem Klinikpersonal über den Zugriff 12 der aktuelle Medikationsplan zur Verfügung. Die behandelnden Personen der Klinik können aktuell und zuverlässig einsehen, welche Medikamente der Patient einnimmt und aus welchen Gründen. Erforderlichenfalls können neu verordnete Medikamente eingegeben werden oder die Medikation kann nach dem aktuellen Zustand des Patienten geändert werden. Auch hierbei können Wechselwirkungen der Medikamente über den Zentralen Sicherheitscheck in der Cloud 10 geprüft werden. Auch hier wird der jeweils aktualisierte Medikationsplan wieder in der Cloud 10 abgelegt.
  • Vorzugsweise ist ein interaktiver Zugriff 12 auf den in der Cloud 10 abgelegten Medikationsplan auch für eine Apotheke 18 möglich. Dies ist beispielsweise bedeutsam, wenn der Apotheker 18 anstelle des im Medikationsplan angegebenen verordneten Arzneimittels aufgrund eines Rabattvertrages ein gleichwirkendes Generikum mit einem anderen Produktnamen abgibt. Der Apotheker 18 kann in dem Medikationsplan das Medikament entsprechend abändern, um Verwirrungen und Verunsicherungen bei dem Patienten zu vermeiden. Der digital hinterlegte Medikationsplan gibt dabei auch eine zusätzliche Absicherung gegen Übertragungsfehler und Irrtümer bei der Medikamentenabgabe in der Apotheke. Auch in der Apotheke 18 kann zusätzlich eine Überprüfung von möglichen Wechselwirkungen der verordneten Medikamente über den zentralen Sicherheitscheck in der Cloud 10 erfolgen. Schließlich kann in der Apotheke 18 auch ein Ausdruck des aktualisierten Medikationsplans erfolgen, der dem Patienten die notwendige Information über die ausgegebenen Arzneimittel und deren Einnahmevorschriften gibt.
  • Wesentlich für das erfindungsgemäße System ist dabei, dass der interaktive Medikationsplan stets zuverlässig und überprüft in dem aktuellen Stand zur Verfügung steht, dass der Medikationsplan von jeder befugten Person an jedem Ort abgerufen und aktualisiert werden kann und dass hierzu nur ein Einloggen mit einem beliebigen Endgerät mit Internetzugang erforderlich ist und keine gesonderte lokale Hardware und/oder Software.
  • Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt der Erfindung besteht darin, dass der Patient 20 selbst über einen Zugriff 22 auf seinen in der Cloud 10 befindlichen Medikationsplan zugreifen kann. Der Patient 20 benötigt hierzu ein internetfähiges Endgerät, insbesondere ein Smartphone, ein Tablet, einen PC oder dergleichen. Über die Internet-Schnittstelle des Endgeräts hat der Patient 20 Zugang zu seinem in der Cloud 10 abgelegten Medikationsplan. Die Zugangsberechtigung wird beim Einloggen über einen Zugangscode (PIN), ein Passwort, einen Fingerprintscanner oder dergleichen gewährleistet. Auf dem Endgerät des Patienten 20 ist eine App (Anwendungssoftware) installiert, die das Auslesen und gegebenenfalls die Bearbeitung des Medikationsplans ermöglicht.
  • Der unmittelbare Zugriff 22 des Patienten 20 ermöglicht zahlreiche Nutzungen. Bei einer Selbstmedikation des Patienten kann dieser den Medikationsplan entsprechend ändern oder ergänzen. Eine solche Selbstmedikation beziehungsweise Aktualisierung des Medikationsplans kann gegebenenfalls auch unter telefonischer Anweisung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
  • Weiter kann eine in dem Endgerät installierte App die Medikamenteneinnahme entsprechend den Vorgaben des Medikationsplans steuern. Ein Alarmsignal kann den Patienten an die jeweils erforderliche Medikamenteneinnahme erinnern. Dabei kann auch eine Quittierung der jeweils fälligen Einnahme durch den Patienten vorgesehen sein, wodurch die Compliance der Medikamenten-Einnahme verbessert wird.
  • Die bei dem Medikamentenanwender installierte App kann das gesamte Medikamentenmanagement erfassen, d.h. neben der Erinnerungsfunktion und Einnahmequittierung z.B. auch Art, Anzahl und Einnahmezeitpunkt der Medikamente erfassen, speichern und darstellen, insbesondere gegebenenfalls auch grafisch darstellen. Dieses Medikamentenmanagement kann gegebenenfalls über die App auch anderen zugangsberechtigten Personen oder Institutionen zur Verfügung gestellt werden.
  • Weiter kann über die App der jeweils bei dem Patienten vorhandene Medikamenten-Vorrat überwacht werden, um zu melden, wenn der Vorrat zur Neige geht und eine Nachbestellung des jeweiligen Medikamentes erforderlich wird. Die Bereitstellung des Rezeptes durch den Arzt sowie die Bestellung des Medikamentes in der Apotheke kann dabei auch über die Internet-Verbindung der Cloud 10 erfolgen. Da die Apotheke 18 auch Zugriff auf den Medikationsplan hat, besteht auch die Möglichkeit, die jeweils nach den Einnahmevorschriften vorgesehenen Medikamente nach Einnahmezeitpunkt vorsortiert in entsprechende Ausgabepackungen in der Apotheke vorsortiert zu verpacken bzw. die Rezepte zum entsprechenden Zeitpunkt bereitzustellen. Selbstverständlich kann sich der Patient 20 auch die jeweils aktuelle Version seines Medikationsplans selbst ausdrucken.
  • Die beim Patienten 20 vorliegenden Informationsdaten über den Erwerb und die Einnahme der Medikamente können von dem Endgerät des Patienten 20 gegebenenfalls auch über eine Datenverbindung 24 zum Beispiel an die Krankenkassen, die Ärztekammer oder sonstige Institutionen 26 übermittelt werden. Dadurch können Verwaltungsvorgänge, statistische Datenerhebungen und dergleichen durchgeführt werden.
  • Eine weitere Möglichkeit kann darin bestehen, zu den in dem bei dem Patienten 20 vorliegenden Medikationsplan angegebenen Medikamenten über eine Datenleitung 28 zusätzliche Informationen oder dergleichen bei der Pharmaindustrie 30 abzurufen.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Cloud
    12
    Interaktiver Zugriff
    14
    Arzt
    16
    Klinik
    18
    Apotheke
    20
    Patient
    22
    Zugriff des Patienten
    24
    Datenverbindung
    26
    Krankenkasse, Ärztekammer, sonstige Institutionen
    28
    Datenleitung
    30
    Pharmaindustrie
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Dtsch. Ärztebl. 2015; 112 [0004]

Claims (10)

  1. Einrichtung zur Erstellung und Nutzung eines interaktiven digitalen Echtzeit-Medikationsplans, mit einem in der öffentlich zugänglichen Cloud 10 abgeschotteten virtuellen privaten Bereich (Virtual Private Cloud), mit in diesem privaten Bereich abgelegten jeweils bestimmten Patienten zugeordneten Medikationsplänen, mit einem Zugriff von Endgeräten zu diesen Medikationsplänen über eine Internetfähige Schnittstelle zur interaktiven Bearbeitung und Aktualisierung der Medikationspläne in der Cloud 10, mit Zugriff auf eine zugelassene Arzneimitteldatenbank sowie auf eine Software, welche die Verträglichkeitsprüfung der Medikamente im Medikationsplan mit neu zu rezeptierenden Medikamenten durchführt, mit einer Authentifizierung des Zugriffs durch eine Identifizierung einer zum Heilberuf befugten Person und zusätzlich durch das Einverständnis des Patienten wobei der Medikationsplan dem Medikamentenanwender über eine geeignete App auf einem Internetfähigen Endgerät mittels individueller Zugangsdaten das Medikamentenmanagement zur Verfügung stellt.
  2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Identifizierung der zum Heilberuf befugten Person durch Einlesen des Heilberufsausweises erfolgt.
  3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher das Einverständnis des Patienten durch Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte erfolgt.
  4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher auf dem Endgerät des Patienten eine App installiert ist, welche die in dem Medikationsplan enthaltenen Einnahmevorschriften in Erinnerungssignale umsetzt.
  5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher auf dem Endgerät des Patienten eine App installiert ist, welche ein Feedback der Medikamenteneinnahme erfassen kann und gegebenenfalls zugriffsberechtigten Institutionen (Arzt, Kostenträger, Klinische Forschungseinrichtungen) zur Compliance-Kontrolle zur Verfügung stellen kann.
  6. Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans mit einer Einrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, mit folgenden Schritten: – zur Verfügung stellen eines abgeschotteten virtuellen privaten Bereichs (Virtual Private Cloud) in der öffentlich zugänglichen Cloud 10, – Speichern von bestimmten Patienten zugeordneten Medikationsplänen in diesem Bereich, – Zugreifen auf einen bestimmten Medikationsplan über einen Internet-fähigen interaktiven Zugang, – Bearbeiten und Aktualisieren des Medikationsplans in der Cloud 10 durch Zugriff auf eine zugelassene Medikamentendatenbank und eine Software zur Verträglichkeitsprüfung der Medikamente im Medikationsplan mit neu zu rezeptierenden Medikamenten, – Speichern des bearbeiteten und aktualisierten Medikationsplans in dem Bereich.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, bei welchem das Zugreifen zu dem bestimmten Medikationsplan durch eine Authentifizierung einer zu einem Heilberuf befugten Person und durch den Patienten, dem der Medikationsplan zugeordnet ist, ermöglicht wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, bei welchem der Patient mittels individueller Zugangsdaten auf seinen Medikationsplan in der Cloud zugreifen kann.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, bei welchem der Patient auf seinem Endgerät eine App installiert, die das Herunterladen seines Medikationsplans auf sein Endgerät ermöglicht.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei der Arzt das erstellte Rezept hochladen kann und dieses dann allen Zugriffsberechtigten Anwendern zur Verfügung steht.
DE102016115108.4A 2016-08-15 2016-08-15 Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans Withdrawn DE102016115108A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016115108.4A DE102016115108A1 (de) 2016-08-15 2016-08-15 Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016115108.4A DE102016115108A1 (de) 2016-08-15 2016-08-15 Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102016115108A1 true DE102016115108A1 (de) 2018-02-15

Family

ID=61018436

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102016115108.4A Withdrawn DE102016115108A1 (de) 2016-08-15 2016-08-15 Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102016115108A1 (de)

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Cloud Computing. Aus: Wikipedia, der freien Enzyklopädie; Bearbeitungsstand: 20.06.2016 um 08:02 Uhr; URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cloud_Computing&oldid=155463306 [abgerufen am 20.03.2017]
Dtsch. Ärztebl. 2015; 112

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102006035653A1 (de) System und Benutzerschnittstelle zur Überwachung von Patientenbehandlungsverordnungen
DE60210802T2 (de) Rezeptausführungssystem und verfahren
DE102005061004B4 (de) Einrichtung und Verfahren zum Zugriff auf zumindest eine auf wenigstens ein Medikament bezogene Information
DE4023785A1 (de) System zur speicherung, bereitstellung und aktualisierung von festen und/oder variablen patienten- und behandlungsdaten
DE102008002920A1 (de) Systeme und Verfahren für klinische Analyseintegrationsdienste
WO1997004712A1 (de) System zur personenbezogenen übertragung und speicherung medizinisch-klinischer daten und eine ic-karte für ein derartiges system
DE202019005316U1 (de) Computerprogramm und System zum Verwalten von auf einen Patienten bezogenen Medizindaten
DE112018001359T5 (de) Arzneimittelverschreibungsunterstützungsvorrichtung, verfahren und programmfeld
DE10316298A1 (de) Verfahren und Anordnung zur automatischen Aufbereitung und Auswertung medizinischer Daten
CH713793B1 (de) Zentrales Stationsinformationssystem.
DE102012015808A1 (de) Vorrichtung, Verfahren und System zur automatisierten Erfassung und Verarbeitung von Vitaldaten
DE19536204A1 (de) System zur personenbezogenen Übertragung und Speicherung medizinischklinischer Daten und eine IC-Karte für ein derartiges System
CN110689445A (zh) 医保审核方法、装置、电子设备及可读存储介质
DE102011086575A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Individualbefüllung von Blistern
EP2356600B1 (de) Patientenverwaltungssystem mit intelligenter schnittstelleneinrichtung zur übertragung medizinischer daten
Ives et al. Resilience and ongoing quality care for cancer clinical trials during COVID‐19: experience from a tertiary hospital in Australia
DE102016115108A1 (de) Einrichtung und Verfahren zur Erstellung und Nutzung eines Medikationsplans
DE202022104996U1 (de) Ein intelligentes integriertes System zur Erstellung von Profilen für die Medikation/Krankheitsgeschichte von Patienten, Ärzten, Apothekern und der Industrie
WO2020148199A1 (de) Rekrutierung von patienten für arzneimittelstudien
EP3591657A1 (de) System und verfahren zur verwaltung eines digitalen medikationsplans
DE202015106013U1 (de) System für Steuerung und Austausch von medizinischen Informationen
DE102021127476A1 (de) System und Verfahren zur Bereitstellung einer Medikation an einem medizinischen Gerät
DE202015106012U1 (de) System für Steurung und Austausch von medizinischen Informationen
JP6384055B2 (ja) 調剤スケジュール管理装置、調剤スケジュール管理システム、調剤スケジュール管理方法、およびプログラム
EP2169575A1 (de) Automatische Überprüfung von Arzneimittelverordnungen für Patienten

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R120 Application withdrawn or ip right abandoned