DE19856570C1 - Thermometer mit Maximafunktion - Google Patents
Thermometer mit MaximafunktionInfo
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Abstract
Bei einem mit einer benetzenden Flüssigkeit arbeitenden Thermometer wird die Maximafunktion durch eine Schließeinrichtung, beispielsweise in Form eines Rückschlagventils erreicht, das zwischen einem die Flüssigkeit enthaltenden Gefäß und der Meßkapillare 17 eingefügt ist. Dabei wird eine das Gefäß 10 mit der Meßkapillare 17 verbindende Durchgangsbohrung 14 von einem vorgespannten Dichtungselement 20 verschlossen, das bei Überdruck in dem Gefäß 10 abhebt. Zum Zurücksetzen des Thermometers auf seinen Ausgangswert wird das Dichtungselement 20 manuell so betätigt, daß sich die Durchgangsbohrung 14 öffnet.
Description
Thermometer mit einer Anzeige des maximalen Temperatur
wertes werden üblicherweise zur Messung der Körpertemperatur
sowie für spezielle Meßaufgaben in der Meteorologie, in Labo
ratorien, in der Landwirtschaft und Industrie benötigt. Dabei
kommen bisher analoge Glasthermometer mit integriertem Maxi
masystem oder elektronische Thermometer mit Speicherung und
Anzeige des maximalen Meßwertes zum Einsatz.
Die insbesondere zur Fiebermessung üblichen Glasthermo
meter mit Maximafunktion arbeiten mit Flüssigkeiten, die
außer einem genügend großen Wärmeausdehnungskoeffizient die
Eigenschaft haben müssen, daß sie die Kapillare nicht benet
zen. Nur bei dieser Eigenschaft funktioniert die übliche,
durch eine Verengung der Kapillare bewirkte Maximafunktion.
Die Auswahl an Flüssigkeiten, die diese Eigenschaften aufwei
sen, ist begrenzt; üblicherweise kommen flüssige Metalle wie
Quecksilber oder eutektische Legierungen von Metallen, z. B.
von Kalium, Indium und Zinn, zum Einsatz.
Elektronische Maximathermometer sind wegen ihres Aufwan
des nachteilig und daher in ihrem Anwendungsgebiet be
schränkt.
Aus US 3 950 994 A ist ein Thermometer mit Maximafunkti
on mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkma
len bekannt. Es handelt sich dabei um ein Einmalthermometer,
wobei eine Verbindung zwischen Behälter und Anzeigekapillare
vor Gebrauch durch einen Schieber unterbrochen ist. Wie der
Schieber betätigt wird, ist nicht offenbart. Die Maximaltem
peratur wird irreversibel angezeigt.
US 2 447 888 A beschreibt ein Quecksilberthermometer mit
einer Verengung, die durch eine in eine konische Kapillare
eingefügte Glasfaser erzeugt wird.
In US 3 915 005 A ist ein weiteres Einmalthermometer be
schrieben, bei dem die Meßflüssigkeit bei erhöhtem Druck im
Gefäß durch ein Ventil in die Kapillare strömen, aber nicht
mehr zurückfließen kann. Eine Rückstellung des Thermometers
ist nicht offenbart.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mehrfach
verwendbares Thermometer mit Maximafunktion zu schaffen, das
den oben beschriebenen Beschränkungen nicht unterliegt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in An
spruch 1 angegeben. Das danach gestaltete Thermometer arbei
tet mit einer benetzenden Flüssigkeit; da die Kapillare in
der Regel aus Glas besteht, hat diese Eigenschaft nahezu jede
beliebige Flüssigkeit, die sich - soweit sie einen zur Tempe
raturmessung ausreichenden Wärmeausdehnungskoeffizient auf
weist - für die Zwecke der Erfindung eignet.
Die Maximafunktion wird durch die im Anspruch 1 angege
bene Schließeinrichtung bewirkt, die dafür sorgt, daß bei
Ausdehnung der in dem Gefäß enthaltenen Flüssigkeit die in
der Kapillare wirksame Flüssigkeitsmenge zunimmt, so daß das
obere Ende der Flüssigkeitssäule in der Kapillare in üblicher
Weise zur Temperaturanzeige herangezogen werden kann, während
bei Abkühlung die Flüssigkeitssäule in der Kapillare im we
sentlichen unverändert bleibt.
In der Weiterbildung der Erfindung nach den Ansprüchen 2
bis 6 ist die in der Kapillare wirksame Flüssigkeitsmenge ein
Teil der in dem Gefäß enthaltenen Flüssigkeit, und die
Schließeinrichtung wird von einem Rückschlagventil gebildet.
Bei diesen Ausführungsformen wird die Rücksetzung des Thermo
meters dadurch erreicht, daß die Ventilanordnung durch manu
elles Drehen oder Verschieben des das Dichtungselement ent
haltenen Bauteils geöffnet wird.
In der Ausführung der Erfindung nach den Ansprüchen 7
und 8 ist die Flüssigkeitsmenge in der Kapillare von der im
Gefäß getrennt, und die Schließeinrichtung wird von einer
Kolbenanordnung gebildet, wobei der die Flüssigkeitssäule in
der Kapillare begrenzende Kolben nur bei Ausdehnung der Flüs
sigkeit in dem Gefäß verschoben wird. In diesem Fall wird die
Rückstellung des Thermometers durch das bei herkömmlichen Ma
ximathermometern übliche Zurückschleudern bewirkt. Diese Aus
führung hat den Vorteil, daß die in der Meßkapillare wirksame
Flüssigkeit einen besonders kleinen Wärmeausdehnungskoeffizi
ent aufweisen und daher die Meßgenauigkeit erhöhen kann.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigt
Fig. 1a einen Längsschnitt durch den unteren Teil eines
Maximathermometers gemäß einem ersten Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung in der üblichen
Meßstellung,
Fig. 1b das gleiche Thermometer in der Stellung, in der
die in der Kapillare enthaltende Flüssigkeits
säule auf den Ausgangswert rücksetzbar ist,
Fig. 2a und 2b Darstellungen eines zweiten Ausführungs
beispiels in den Fig. 1a und 1b entsprechen
den Stellungen, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den unteren Teil eines
Thermometers gemäß einem dritten Ausführungs
beispiel.
Gemäß Fig. 1 ist ein mit einer benetzenden Flüssigkeit
gefülltes zylindrisches Gefäß 10 nach oben hin durch einen
zylindrischen Hohlkörper 11 verschlossen, der mit der Gefäß-
Innenwand vorzugsweise durch Kleben fest und gasdicht verbun
den ist. Die Bodenwand 12 des Hohlkörpers 11 ist mit einer
zur Achse 13 des Gefäßes 10 exzentrisch angeordneten Durch
gangsbohrung 14 versehen. An seinem von der Bodenwand 12 ab
gewandten Ende ist der Hohlkörper 11 mit einem Deckel 15 ver
schlossen.
Im Innern des Hohlkörpers 11 befindet sich ein Druck
stück 16, an dessen oberem Ende eine den Deckel 15 durchset
zende Meßkapillare 17 ansetzt. Die Bohrung 18 der Meßkapil
lare 17 durchsetzt das Druckstück 16 und endet in einer am
Boden des Druckstücks 16 vorhandenen Aussparung 19, in die
ein Dichtungselement 20 eingeklebt ist.
Das Druckstück 16 ist mit einem O-Ring 21 gegenüber der
Innenwand des Hohlkörpers 11 abgedichtet und wird von einer
zwischen den Deckel 15 und eine hintere Ringfläche des Druck
stücks 16 eingefügte Druckfeder 22 so gegen die Bodenwand 12
des Hohlkörpers 11 gedrückt, daß das Dichtungselement 20 in
der in Fig. 1a gezeigten Stellung die Durchgangsbohrung 14
verschließt.
Dehnt sich die in dem Gefäß 10 enthaltene Flüssigkeit
infolge Erwärmung aus, so bewirkt der dadurch ansteigende
Druck, daß das Druckstück 16 mit dem Dichtungselement 20 ge
gen die Vorspannung der Druckfeder 22 angehoben wird, die
Flüssigkeit aus dem Gefäß 10 durch die Durchgangsbohrung 14
in die Meßkapillare 17 gelangt und in dieser ansteigen kann.
Bei Abkühlung zieht sich die in dem Gefäß 10 enthaltene
Flüssigkeit wieder zusammen; ein Rückströmen aus der Meßka
pillare 17 in das Gefäß 10 hinein wird jedoch von der durch
die Druckfeder 22 vorgespannte Dichtungselement 20 verhin
dert. Daher bleibt die Flüssigkeitssäule in der Meßkapillare
17 auf ihrem Maximalwert stehen.
Zum Zurücksetzen des Thermometers in die Ausgangsstel
lung wird das Druckstück 16 in die in Fig. 1b gezeigte Stel
lung gedreht, in der das Dichtungselement 20 die Durchgangs
bohrung 14 freigibt, so daß die Flüssigkeitssäule durch den
in dem Gefäß 10 vorhandenen Unterdruck aus der Bohrung 18 der
Meßkapillare 17 zurückgezogen wird.
Anstelle des oben beschriebenen Meßvorgangs kann auch
bei der in Fig. 1b gezeigten Stellung gemessen werden, wobei
die Durchgangsbohrung 14 erst bei Erreichen des maximalen
Meßwertes durch Drehen des Druckstücks 16 mit dem Dichtungs
element 20 verschlossen wird.
Die in Fig. 2a und 2b gezeigte Ausführung unterscheidet
sich von der nach Fig. 1a und 1b dadurch, daß die Bohrung 18
der Meßkapillare 17 über eine Querbohrung 23 mit dem zwischen
dem Druckstück 16 und der Innenwand des Hohlkörpers 11 unter
halb des O-Rings 21 gebildeten Raum in Verbindung steht.
Bei Temperaturerhöhung und Druckerhöhung in der in dem
Gefäß 10 enthaltenen Flüssigkeit wird das Druckstück 16 gegen
die Vorspannung der Druckfeder 22 angehoben, so daß das die
Aussparung 19 in diesem Fall vollständig ausfüllende Dich
tungselement 20' die Durchgangsbohrung 14 freigibt und Flüs
sigkeit über die Querbohrung 23 in die Meßkapillare 17 ge
langt.
Das Rücksetzen des Thermometers erfolgt in diesem Fall
nicht durch Drehen sondern durch manuelles Anheben des Druck
stücks 16 gegen die Vorspannung der Druckfeder 22.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 weist die Bodenwand
12' des das Gefäß 10 nach oben begrenzenden Hohlkörpers 11'
eine Zylinderbohrung 25 auf, in der ein mittels eines O-Rings
26 abgedichteter Kolben 27 verschiebbar angeordnet ist. Der
Kolben 27 trägt einen zur Achse 13 koaxial verlaufenden, nach
oben ragenden Stößel 28, der in eine an der Unterseite eines
weiteren Kolbens 29 vorhandene koaxiale Vertiefung 30 ein
greift. Der Kolben 29 ist wiederum mittels eines O-Rings 31
gegenüber der Innenwand des Hohlkörpers 11' abgedichtet. Die
somit zwischen den beiden Kolben 27, 29 gebildete dichte Zwi
schenkammer 32 ist mit Luft oder einem sonstigen kompressi
blen Medium gefüllt.
Der oberhalb des Kolbens 29 vorhandene Raum 33 des Hohl
körpers 11' steht mit der Bohrung 18 der Meßkapillare 17 in
Verbindung, die in diesem Fall mit dem Deckel 15' fest ver
bunden ist. Dieser Raum ist mit einer zur Temperaturanzeige
in der Meßkapillare 17 dienenden Flüssigkeit gefüllt, die von
der Flüssigkeit in dem Gefäß 10 verschieden sein kann.
Bei Temperaturerhöhung und Ausdehnung der in dem Gefäß
10 enthaltenen Flüssigkeit wird der Kolben 27 nach oben ge
drückt, der über den Stößel 28 den Kolben 29 nach oben ver
schiebt und dadurch die in dem Raum 33 befindliche Flüssig
keit in die Meßkapillare 17 drückt. Zieht sich die Flüssig
keit in dem Gefäß 10 zusammen, so wird der untere Kolben 27
zurückgezogen, wobei der Kolben 29 aufgrund der Reibung an
dem O-Ring 31 in seiner Stellung stehenbleibt. Auf diese
Weise bleibt auch die Flüssigkeitssäule in der Meßkapillare
17 auf dem Maximalwert stehen.
Durch Schleudern oder mittels einer geeigneten Vorrich
tung wird der Kolben 29 zurückgeführt und dadurch der zuletzt
angezeigte Meßwert eliminiert.
Claims (8)
1. Thermometer mit Maximafunktion mit einem Gefäß (10), das
eine Flüssigkeit mit temperaturabhängigem Volumen enthält,
und einer Meßkapillare (17), wobei die in der Kapillare (17)
wirksame Flüssigkeit eine gegenüber ihrer Kohäsion höhere
Adhäsion bezüglich der Kapillare aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Gefäß (10) und
Kapillare (17) eine zur Rückführung von Flüssigkeit aus der
Kapillare (17) in das Gefäß (10) betätigbare Schließeinrich
tung angeordnet ist, die bei Volumenvergrößerung der in dem
Gefäß (10) enthaltenen Flüssigkeit eine Erhöhung der in der Kapil
lare (17) wirksamen Flüssigkeitsmenge bewirkt, bei Volumenverklei
nerung der in dem Gefäß (10) enthaltenen Flüssigkeit (17) jedoch die in
der Kapillare (17) wirksame Flüssigkeitsmenge unverändert hält.
2. Thermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in der Kapillare (17) wirksame Flüssigkeitsmenge ein Teil
der in dem Gefäß (10) enthaltenen Flüssigkeit ist und die
Schließeinrichtung ein zwischen dem Gefäß (10) und der Kapillare (17)
eingefügtes Rückschlagventil enthält.
3. Thermometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rückschlagventil ein Dichtungselement (20, 20') enthält, das
eine Durchgangsbohrung (14) zwischen Gefäß (10) und Kapillare
(17) verschließt und in Strömungsrichtung von Kapillare (17) zu
Gefäß elastisch vorgespannt ist.
4. Thermometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dichtungselement (20, 20') mit einem die Kapillare (17) tra
genden Bauteil (16) verbunden und durch Manipulation der Ka
pillare (17) so betätigbar ist, daß es die Durchgangsbohrung (14)
freigibt.
5. Thermometer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bauteil (16) relativ zu dem Gefäß (10) drehbar ist und
die Durchgangsbohrung (14) und das Dichtungselement (20) ex
zentrisch zur Drehachse (13) angeordnet sind.
6. Thermometer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bauteil (16) mit dem Dichtungselement (20') gegen Feder
vorspannung von der Durchgangsbohrung (14) abhebbar ist.
7. Thermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gefäß (10) durch einen ersten Kolben (27) und die Kapil
lare (17) durch einen zweiten Kolben (29) verschlossen ist,
und daß der erste Kolben bei Volumenvergrößerung der in dem
Gefäß (10) enthaltenen Flüssigkeit den zweiten Kolben (29) mit
nimmt.
6. Thermometer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Kolben (27, 29) über einen in einer Zwischenkammer
(32) befindlichen Stößel (28) aneinander liegen.
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