DE19854917A1 - Verfahren zur Bildrekonstruktion für ein CT-Gerät - Google Patents
Verfahren zur Bildrekonstruktion für ein CT-GerätInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildrekonstruktion für ein CT-Gerät, welches Projektionen von einem innerhalb eines Meßfeldes befindlichen Bereichs eines in seiner Ausdehnung das Meßfeld überschreitenden Untersuchungsobjektes aufnimmt, wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte aufweist: DOLLAR A a) Detektieren derjenigen Projektionen, in denen eine Überschreitung des Meßfeldes vorliegt, und DOLLAR A b) Hinzufügen von extrapolierten Meßpunkten zu den detektierte, abgeschnittene Projektionen darstellende Folge von Meßpunkten, derart, daß jede eine detektierte Projektion darstellende Folge von Meßpunkten möglichst wirklichkeitsnah vervollständigt wird und mit dem Meßpunkt beginnt und endet, dessen Meßwert wenigstens annähernd Null ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildrekonstruktion
für ein CT-Gerät mit einer relativ zu einem Untersuchungsob
jekt verstellbaren Strahlungsquelle und einem Detektorsystem
für von der Strahlungsquelle ausgehende Strahlung, welches in
unterschiedlichen Positionen der Strahlungsquelle relativ zu
dem Untersuchungsobjekt Projektionen von dem innerhalb eines
Meßfeldes befindlichen Bereichs des in seiner Ausdehnung das
Meßfeld überschreitenden Untersuchungsobjektes aufnimmt, wo
bei eine Projektion durch eine Folge von Meßpunkten darge
stellt ist, von denen jeder durch eine Kanalnummer und einen
Meßwert gekennzeichnet ist.
In CT Bildsystemen definiert die Geometrie der Meßanordnung
aus Strahlungsquelle, z. B. einer Röntgenquelle, und Detek
torsystem ein zylindrisches Meßfeld um eine Drehachse, um die
die Strahlungsquelle und evtl. auch das Detektorsystem zur
Aufnahme von Projektionen rotieren. Befinden sich Teile des
aufzunehmenden Untersuchungsobjekts außerhalb dieses Meß
felds, treten starke Bildartefakte in Form weit ausgedehnter,
heller Bereiche und Striche am Meßfeldrand nahe der Meßfeld
überschreitungen auf. Diese Artefakte werden von stark von
Null verschiedenen Meßwerten an Anfang und/oder Ende der Pro
jektionen hervorgerufen. Das Meßfeld liegt gewöhnlich zen
triert innerhalb einer sogenannten Gantryöffnung. Dabei kön
nen Meßfeldüberschreitungen nicht nur durch ungewöhnlich
große, sondern auch durch fehlerhaft gelagerte Objekte verur
sacht werden.
Bekannt sind dedizierte Verfahren zur Bildrekonstruktion aus
abgeschnittenen Projektion, wie z. B. iterative Verfahren oder
Wavelet-Verfahren, die aber durch hohen Rechenaufwand gekenn
zeichnet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das die Korrektur der durch
Meßfeldüberschreitungen entstehenden Bildartefakte erlaubt.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ver
fahren gemäß dem geltenden Patentanspruch 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Erweiterung
und Extrapolation der gemessenen Projektionen. Die Erweite
rung und Extrapolation kann auf diejenigen Projektionen mit
detektierter Meßfeldüberschreitung beschränkt werden und soll
einen Abfall der Meßwerte auf Null an Anfang und Ende der er
weiterten, die Projektion darstellenden Folge von Meßpunkten
sicherstellen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, den
diagnostischen Wert auch solcher Bilder zu erhalten, die mit
einer Meßfeldüberschreitung aufgenommen wurden, und eine
wegen mangelhafter Bildqualität eventuell notwendige Wieder
holung der Untersuchung mit veränderter Lagerung des Unter
suchungsobjektes zu vermeiden. Neben der hohen erreichbaren
Qualität der Korrektur, zeichnet sich das beschriebene Ver
fahren durch einfache Realisierbarkeit und niedrigen Rechen
aufwand aus.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erlaubt eine
effektive Vergrößerung des von der Geometrie des CT-Geräts
definierten Meßfeldes und ist besonders für "Kompakt"-CT-Ge
räte mit relativ kleinen Meßfeldern, aber auch für Anlagen
mit größeren Meßfeldern sinnvoll.
Die Detektion von eine Überschreitung des Meßfeldes aufwei
senden Projektionen, bezüglich derer die Extrapolation durch
zuführen ist, erfolgt gemäß einer Variante der Erfindung
durch eine Schwellwertbetrachtung derart, daß für den Fall,
daß der Mittelwert der Meßwerte einer Anzahl von, vorzugs
weise unmittelbar, aufeinanderfolgenden Meßpunkten Nth,sco
wenigstens am Anfang oder am Ende einer eine Projektion dar
stellenden Folge von Meßpunkten einen Schwellwert
überschreitet, von dem Vorhandensein einer eine Überschrei
tung des Meßfeldes aufweisenden Projektion ausgegangen wird.
Die Detektion von eine Überschreitung des Meßfeldes aufwei
senden Projektionen ist also auf sehr einfache, wenig rechen
intensive Weise möglich.
Grundsätzlich sind beliebige Extrapolationsverfahren zur Er
mittlung der hinzuzufügenden Meßpunkte anwendbar, besonders
gute Ergebnisse werden jedoch erreicht, wenn gemäß einer
Variante der Erfindung die Extrapolation in Form einer symme
trischen Extrapolation derart erfolgt, daß die hinzugefügten
Meßpunkte durch Spiegelung einer Anzahl von am Anfang oder am
Ende der die Projektion darstellenden, in einem rechtwinkli
gen Koordinatensystem aufgetragenen Folge von Meßpunkten auf
einanderfolgenden Meßpunkten an einer Gerade, die parallel zu
der dem Meßwert entsprechenden Achse des Koordinatensystems
durch den ersten bzw. letzten Meßpunkt der die Projektion
darstellenden Folge von Meßpunkten verläuft, und an
schließende Spiegelung an einer Gerade, die parallel zu der
der Kanalnummer entsprechenden Achse des Koordinatensystems
durch den ersten bzw. letzten Meßpunkt der die Projektion
darstellenden Folge von Meßpunkten verläuft, gewonnen werden.
Auf diese Weise bleibt nämlich das Rauschverhalten auch für
die extrapolierten Bereiche der Projektionen erhalten.
Die Wahl der Extrapolationsparameter, d. h. insbesondere die
Anzahl der den detektierten Projektionen hinzuzufügenden Meß
punkte, wird gemäß einer Ausführungsform der Erfindung unter
Berücksichtigung eines durch eine Schätzung ermittelten Maßes
der Überschreitung des Meßfeldes vorgenommen. Auch diese Vor
gehensweise ist wenig rechenintensiv.
Um einen möglichst glatten Übergang der extrapolierten Meß
punkte zu Null zu realisieren, erfolgt gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Gewichtung der
extrapolierten Meßpunkte mit einer Dämpfungsfunktion, die
einen solchen Übergang sicherstellt. Obwohl in der Regel eine
derartige Anzahl von extrapolierten Meßpunkten hinzugefügt
wird, daß die Faltungs-Längenbegrenzung nicht überschritten
wird, kann es unter Umständen auch zweckmäßig sein, gemäß ei
ner Variante der Erfindung eine solche Anzahl extrapolierter
Meßpunkte hinzuzufügen, daß eine Überschreitung der Faltungs-
Längenbegrenzung vorliegt, da dann, zumindest bei moderater
Überschreitung der Faltungs-Längenbegrenzung, eine besonders
gute Bildqualität am Meßfeldrand erreicht wird.
Da zur Rekonstruktion eines Bildes eine Vielzahl von Verar
beitungsschritten notwendig ist, sollte zur Minimierung des
Rechenaufwandes die Extrapolation und das Hinzufügen extrapo
lierter Meßpunkte zu einem möglichst späten Zeitpunkt im Ab
lauf der Bildrekonstruktion erfolgen, um den durch die Hinzu
fügung von Meßpunkten erhöhten Rechenaufwand auf nur wenige
folgende Verarbeitungsschritte zu beschränken. Es ist daher
von Vorteil, wenn gemäß einer Variante der Erfindung die
Extrapolation und das Hinzufügen von Meßpunkten im Ablauf der
Bildrekonstruktion unmittelbar vor der Filterung der Daten
mit einem Faltungskern erfolgt.
Die Überschreitung des Meßfeldes muß nicht notwendigerweise
durch die Umstände der jeweils durchzuführenden Untersuchung
bedingt sein. Sie kann gemäß einer Variante der Erfindung
auch bewußt herbeigeführt werden, indem eine Einblendung der
von der Strahlungsquelle ausgehenden Strahlung auf ein zur
Abbildung eines diagnostisch relevanten Bereiches ausreichen
des, reduziertes Meßfeld vorgenommen wird. Das erfindungsge
mäße Verfahren wird dann zur Rekonstruktion eines Teilobjek
tes innerhalb des eingeblendeten, reduzierten Meßfeldes aus
abgeschnittenen Projektionen verwendet. Auch hier ist eine
hohe Bildqualität gewährleistet; gleichzeitig wird eine
Reduktion der dem Untersuchungsobjekt zugeführten Strahlungs
dosis erreicht. Außerdem vermindert sich der Rechenaufwand
gemäß der dem reduzierten Meßfeld entsprechenden verringerten
Anzahl von Kanälen. Dabei erfolgt die Bildrekonstruktion vor
zugsweise nur für ein innerhalb des reduzierten Meßfeldes
liegendes Rekonstruktions-Meßfeld. Der dann vorliegende
"Sicherheitsabstand" zu dem reduzierten Meßfeld garantiert
eine adäquate Bildqualität im Rekonstruktions-Meßfeld bis hin
zu dessen Rand.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung erfolgt die Extrapolation unter Heranziehung von vor der
Untersuchung für das ohne Einblendung der Strahlung vorlie
gende Meßfeld gemessenen Referenzdaten. Hierdurch ist sicher
gestellt, daß sich die Extrapolation den wirklichen Verhält
nissen sehr gut annähert.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung kann die Extrapolation auch unter Heranziehung von wäh
rend der Untersuchung simultan mit den Meßpunkten bezüglich
des reduzierten Meßfeldes gemessenen Referenzdaten bezüglich
des ohne Einblendung der Strahlung vorliegenden Meßfeldes ge
messen werden. Dies kann beispielsweise mittels eines mehrere
in Richtung der Systemachse des CT-Geräts aufeinanderfolgend
angeordnete Reihen von Detektorelementen aufweisenden Detek
torsystems erfolgen, indem eine der Reihen von Detektorele
menten zur Ermittlung der Referenzdaten verwendet wird.
Um einen stetigen Übergang zwischen gemessenen und extra
polierten Meßpunkten zu gewährleisten, sieht eine Ausfüh
rungsform der Erfindung eine Skalierung der Referenzdaten auf
das Niveau der Meßwerte der im reduzierten Meßfeld gemessenen.
Meßpunkte vor.
Die Extrapolation auf Basis von gemessenen Referenzdaten an
stelle einer numerischen Extrapolation ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn sich nur der diagnostisch relevante Bereich
von Aufnahme zu Aufnahme ändert, der diesen umgebende Bereich
jedoch im wesentlichen gleich bleibt.
Es wird also deutlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur die Korrektur der durch Meßfeldüberschreitungen
entstehenden Bildartefakte gestattet. Vielmehr eignet sich
das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Korrektur von Arte
fakten bei der gezielten Aufnahme von Teilobjekten innerhalb
größerer Körperabschnitte. Dabei ermöglicht dann ein durch
die entsprechend eingeblendete Strahlung reduziertes Meßfeld
die Verringerung der dem Untersuchungsobjekt zugeführten
Strahlungsdosis. Außerdem ist der Rechenaufwand geringer, wo
bei der Korrekturalgorithmus des erfindungsgemäßen Verfahrens
dennoch eine hohe diagnostische Bildqualität im reduzierten
Meßfeld sicherstellt. Weiter eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren auch zur Bildrekonstruktion für reduzierte Meßfel
der mit verminderter Kanalzahl bei kleinen Objekten (z. B.
25 cm Kopfmeßfeld). Von Vorteil ist auch, daß das erfindungs
gemäße Verfahren eine effiziente Integration des Extrapola
tionvorganges in die Bildrekonstruktion ermöglicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer, teilweise blockschaltbildartiger
Darstellung ein CT-Gerät, bei dem das erfindungsge
mäße Verfahren zur Bildrekonstruktion zur Anwendung
kommt,
Fig. 2 bis 4 Diagramme, die unterschiedliche Ansätze zur
Extrapolation von Meßpunkten im Zuge des erfin
dungsgemäßen Verfahrens veranschaulichen,
Fig. 5 in grob schematischer Darstellung ein das erfindungs
gemäße Verfahren anwendendes CT-Gerät in einer zwei
ten Betriebsart, in der dieses mit einem reduzierten
Meßfeld arbeitet,
Fig. 6 ein die Extrapolation von Meßpunkten für die Be
triebsart gemäß Fig. 5 veranschaulichendes Diagramm,
Fig. 7 und 8 in grob schematischer Darstellung ein in einer
Variante der zweiten Betriebsart nach dem er
findungsgemäßen Verfahren arbeitendes CT-Gerät,
Fig. 9 ein die Extrapolation von Meßpunkten in der Betriebs
art gemäß den Fig. 7 und 8 veranschaulichendes Dia
gramm, und
Fig. 10 bis 12 in grob schematischer Darstellung ein CT-Ge
rät, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in einer weiteren Variante der zweiten Be
triebsart arbeitet.
Das in Fig. 1 dargestellte Röntgen-CT-Gerät weist eine
Meßeinheit aus einer Röntgenstrahlenquelle 1, die ein fächer
förmiges Röntgenstrahlenbündel 2 aussendet, und einem Detek
tor 3 auf, welcher eine oder mehrere in Richtung der System
achse aufeinanderfolgend angeordnete Reihen von Einzeldetek
toren, z. B. jeweils 512 Einzeldetektoren, zusammengesetzt
ist. Der Fokus der Röntgenstrahlenquelle 1, von der das Rönt
genstrahlenbündel 2 ausgeht, ist mit 4 bezeichnet. Das Unter
suchungsobjekt 5, im Falle des dargestellten Ausführungsbei
spiels ein menschlicher Patient, liegt auf einem Lagerungs
tisch 6, der sich durch die Meßöffnung 7 einer Gantry 8 er
streckt.
An der Gantry 8 sind die Röntgenstrahlenquelle 1 und der
Detektor 3 einander gegenüberliegend angebracht. Die Gantry 8
ist um die mit z bezeichnete z- oder Systemachse des CT-Geräts
drehbar gelagert und wird zur Abtastung des Untersuchungsob
jektes 5 in ϕ-Richtung um die z-Achse gedreht, und zwar um
einen Winkel, der wenigstens gleich 180° plus Fächerwinkel
(Öffnungswinkel des fächerförmigen Röntgenstrahlenbündels 2)
beträgt. Dabei erfaßt das von der mittels einer Generatorein
richtung 9 betriebenen Röntgenstrahlenquelle 1 ausgehende
Röntgenstrahlenbündel 2 ein Meßfeld 10 kreisförmigen Quer
schnitts.
Bei vorbestimmten Winkelpositionen der Meßeinheit 1, 3 werden
Projektionen aufgenommen, wobei die entsprechenden Daten von
dem Detektor 3 zu einer elektronischen Recheneinrichtung 11
gelangen, welche aus den den Projektionen entsprechenden Fol
gen von Meßpunkten die Schwächungskoeffizienten der Bild
punkte einer Bildpunktmatrix rekonstruiert und diese auf ei
nem Sichtgerät 12 bildlich wiedergibt, auf dem somit Bilder
der durchstrahlten Schichten des Untersuchungsobjektes 5 er
scheinen. Jede Projektion p(l,k) ist einer bestimmten Winkel
position, d. h. einem Projektionswinkel l, zugeordnet und um
faßt eine der Anzahl der Detektorelemente, d. h. der
Kanalzahl, entsprechende Anzahl von Meßpunkten, denen jeweils
der entsprechende Meßwert zugeordnet ist, wobei k die Kanal
nummer ist, die angibt, von welchem der Detektorelemente der
Meßwert stammt.
Da der Detektor 3 auch mehrere Zeilen aufweisen kann, ist es
möglich, bei Bedarf mehrere Schichten des Untersuchungsobjek
tes 5 gleichzeitig aufzunehmen, wobei dann pro Projektions
winkel eine der Anzahl der aktiven Detektorzeilen entspre
chende Anzahl von Projektion aufgenommen wird.
Wenn der der Gantry 8 zugeordnete Antrieb 13 dazu geeignet
ist, die Gantry kontinuierlich rotieren zu lassen, und außer
dem ein weiterer Antrieb vorgesehen ist, der eine Relatiwer
schiebung des Lagerungstisches 6 und damit des Untersuchungs
objektes 5 einerseits und der Gantry 8 mit der Meßeinheit 1,
3 andererseits in z-Richtung ermöglicht, können außerdem so
genannte Spiralscans durchgeführt werden.
In Situationen, in denen wie in Fig. 1 dargestellt das Unter
suchungsobjekt 5 solche Dimensionen aufweist, daß es das Meß
feld 10 überschreitet, treten, wie schon eingangs erläutert
wurde, Artefakte auf. Solche Artefakte treten ebenfalls auf,
wenn das Untersuchungsobjekt 5 aufgrund seiner Dimensionen
nicht zwangsläufig das Meßfeld 10 überschreitet, jedoch der
art ungünstig auf dem Lagerungstisch 6 gelagert ist, daß eine
Überschreitung des Meßfeldes 10 auftritt. Zur Eliminierung
derartiger Artefakte wendet die elektronische Recheneinrich
tung 11 ein im folgenden näher beschriebenes erfindungsge
mäßes Verfahren zur Bildrekonstruktion an.
Gemäß diesem Verfahren werden zunächst diejenigen Projek
tionen detektiert, bezüglich derer von einer Meßfeldüber
schreitung auszugehen ist.
Zur Detektion einer Meßfeldüberschreitung in einer Projektion
p(l,k) mit insgesamt NS Meßpunkten (k = 0(1)(NS-1)) wird ein Inter
vall von Nth,sco Meßpunkten an Anfang und Ende der Projektion
untersucht. Falls der Mittelwert MA(l) bzw. ME(l) gemäß Glei
chungen (1a) und (1b) der ersten bzw. letzten Nth,sco Meßpunkte
über einem vordefinierten Schwellwert Sth,sco liegt, wird von
einer Meßfeldüberschreitung durch das Untersuchungsobjekt
ausgegangen:
Eine sinnvolle Parameterwahl für Nth,sco ist beispielsweise
NS/150. Für Sth,sco kann z. B. der Schwächungswert von ca. 5 mm H2O
benutzt werden.
Der erste Schritt der eigentlichen Korrektur ist die symme
trische Erweiterung der eine Meßfeldüberschreitung aufweisen
den Projektionen p(l,k) mit Next Meßpunkten mit Schwächungswert
Null an Anfang und Ende der Projektion, so wie dies in Fig. 2
veranschaulicht ist. Es ergibt sich nach Gleichung (2) die
erweiterte Projektion pext(l,k') mit den Kanalindizes
k' = 0(1)(NS+2Next-1):
Die geeignete Wahl des Erweiterungsparameters Next wird später
näher erläutert.
Im folgenden Schritt der Korrektur erfolgt die Ermittlung der
"Meßwerte" der den eine Meßfeldüberschreitung aufweisenden
Projektionen hinzugefügten "Meßpunkte" durch Extrapolation.
Obwohl es sich dabei nicht um tatsächlich gemessenen Daten
handelt, wird im folgenden dennoch von Meßpunkten und Meßwer
ten gesprochen.
Die Extrapolation der Meßpunkte muß einen gleichmäßigen Über
gang der entsprechenden Meßwerte zu Null sicherstellen. Fig.
2 zeigt dazu die prinzipiellen Zusammenhänge für eine Extra
polation innerhalb der Intervalle an Anfang bzw. Ende einer
Projektion mit Next Meßpunkten.
Eine erste einfache Möglichkeit der Extrapolation besteht in
einem in Fig. 3 veranschaulichten linearen Fit an die ersten
bzw. letzten Meßpunkte der Projektion im Intervall
k'∈[Next(1)(Next+Nfit-1)] bzw. k'∈[(Next+NS-Nfit)(1)(Next+NS-1)] realisiert wer
den. Die Berechnung der extrapolierten Bereiche erfolgt mit
den Koeffizienten c0,A, C1,A bzw. C0,E, c1,E gemäß Gleichungen (3a)
und (3b):
ext(l,k') = c0,A(l)+c1,A(l).k', k' = 0(1)(Next-1) (3a)
ext(l,k') = c0,E(l)+c1,E(l).k', k' = (NS+Next)(1)(NS+2Next-1) (3b)
Die Berechnung der Koeffizienten kann mittels Bestimmung der
minimalen Summe der quadratischen Abweichungen erfolgen. Eine
einfachere Alternative ist die Berechnung des Mittelwertes
der Meßpunkte im Fenster der Breite Nfit an den Projektions
enden. Die Mittelwerte bestimmen dann zusammen mit dem ersten
bzw. letzten gültigen Meßpunkt die Koeffizienten für den
linearen Fit.
Analog zum beschriebenen linearen Fit kann auch ein Fit höhe
rer Ordnung (z. B. parabolischer Fit) der Nfit Meßpunkte
k'∈[Next(1)(Next+Nfit-1)] am Projektionsanfang bzw. der Meßpunkte
k'∈[(Next+NS-Nfit)(1)(Next+NS-1)] am Projektionsende durchgeführt wer
den. Für einen hier beispielhaft betrachteten parabolischer
Fit gelten die Extrapolationsgleichungen (4a) und (4b):
ext(l,k') = c0,A(l)+c1,A(l).k'+c2,A(l).(k')2, k' = 0(1)(Next-1) (4a)
ext(l,k') = c0,E(l)+c1,E(l).k'+C2,E(l).(k')2, k' = (NS+Next)(1)(NS+2Next-1) (4b)
Die Berechnung der Koeffizienten kann wiederum mittels Be
stimmung der minimalen Summe der quadratischen Abweichungen
oder durch Berechnung der Mittelwerte innerhalb von jeweils
zwei Fenstern mit Nfit Meßpunkten an den Projektionsenden er
folgen. Die parabolischen Koeffizienten ergeben sich dann aus
den Mittelwerten und dem ersten bzw. letzten gültigen Meß
punkt der Projektion.
Eine besonders bevorzugte Art der Extrapolation ist die in
Fig. 4 veranschaulichte symmetrische Extrapolation.
Bei diesem Ansatz werden die gültigen Meßpunkte an Projek
tionsanfang bzw. -ende durch Spiegelung am ersten bzw. letz
ten Meßpunkt der Projektion als Fortsetzung der gemessenen
Projektion in das Extrapolationsintervall kopiert. Die Glei
chungen (5a) und (5b) beschreiben die Extrapolationsvor
schrift dieses Ansatzes, der sich durch sehr niedrigen
Rechenaufwand auszeichnet. Gleichung (5a) bezieht sich auf
den Projektionsanfang, Gleichung (5b) auf das Projek
tionsende:
ext(l,Next-k) = 2SA(l)-p(l,k), k = 1(1)KS,A (5a)
ext(l,2NS+Next-2-k) = 2SE(l) - p(l,k), k = (NS-2)(-1)KS,E (5b)
ext(l,2NS+Next-2-k) = 2SE(l) - p(l,k), k = (NS-2)(-1)KS,E (5b)
SA und SE sind dabei die Werte des ersten bzw. letzten gülti
gen Meßpunktes der betrachteten Projektion p(k) mit SA = p(0), SE
= p(NS-1). KS,A und KS,E sind die Indizes der ersten bzw. letzten
Meßpunkte, die mit p(KS,A) < 2SA bzw. p(KS,E) < 2SE die Schwellen 2SA
bzw. 2SE überschreiten. Die "Schwellindizes" müssen dabei auf
KS,A ≦ Next bzw. KS,E NS-Next-1 beschränkt sein. Es sei nochmals
darauf hingewiesen, daß Fig. 4 die durch die Gleichungen (5a)
und (5b) gegebene Extrapolation mit Meßpunktspiegelung ver
anschaulicht, wobei deutlich wird, daß Spiegelung zunächst an
einer parallel zu der dem Meßwert entsprechenden Achse des
rechtwinkligen Koordinatensystems von Fig. 4 durch den ersten
bzw. letzten gemessenen Meßpunkt verlaufenden Gerade und dann
an einer parallel zu der der Kanalnummer k bzw. k' entsprechen
den Achse durch den ersten bzw. letzten gemessenen Meßpunkt
verlaufenden Gerade erfolgt.
Der Ansatz der symmetrischen Extrapolation hat gegenüber den
beiden anderen beschriebenen Ansätzen den Vorteil eines ste
tigen Übergangs an den Projektionsenden. Außerdem wird das
Rauschverhalten der Projektion im Extrapolationsintervall er
halten.
Um gleichmäßige Übergänge der extrapolierten Meßpunkte hin zu
Null zu gewährleisten werden die Extrapolationsintervalle
außerdem gemäß Gleichungen (6a) und 6b) mit Dämpfungsfunk
tionen wA(k') bzw. wE(k') gewichtet. Für die Dämpfungsfunktionen
gilt dabei vorzugsweise wA(0) = 0, wA(Next-1) = 1, wE(NS+2Next-1) = 0 und
wE(NS+Next-1) = 1:
pext(l,k') = ext(l,k').wA(k'), k' = 0(1)(Next-1) (6a)
pext(l,k') = ext(l,k').wE(k'), k' = (NS+Next)(1)(NS+2Next-1) (6b)
Für wA(k') bzw. wE(k') können beispielsweise cosinusförmige
Funktionen gemäß Gleichungen (7a) und (7b) verwendet werden:
Die cosinusförmigen Dämpfungsvektoren können für vorgegebene
Extrapolationsparameter vorab berechnet und abgespeichert
werden. Der Parameter τcos wird beispielsweise in einem Inter
vall τcos∈[0.5; 3] gewählt.
Im Interesse einer optimierten Bildqualität für Unter
suchungsobjekt mit stark veränderlichen Strukturen am Meß
feldrand (z. B. Schulter, Schädel im reduzierten Meßfeld) ist
eine Abschätzung des Ausmaßes der Meßfeldüberschreitung des
Objekts in einer betrachteten Projektion zur anschließenden
Anpassung der Extrapolationsparameter für die Extrapolation
dieser Projektion zweckmäßig. Dabei können z. B. die Parameter
Next und τcos oder auch die Reichweite der Dämpfungsfunktionen
wA bzw. wE in Abhängigkeit von einem geeigneten Maß für die
Meßfeldüberschreitung und Objektstruktur an beiden Projek
tionsrändern variiert werden. Im Falle des beschriebenen Aus
führungsbeispiels wird als Maß das Verhältnis des Meßwertes
am Projektionsrand zum maximalen Meßwert der Projektion und
die Anzahl der Kanäle in den Intervallen [0; KS,A] und [KS,E; NT-1]
herangezogen.
Bei der Bildrekonstruktion durchlaufen die die Projektionen
darstellenden Folgen von Meßpunkten in der elektronischen
Recheneinrichtung 11 eine Kette von mehreren Verarbeitungs
schritten. Der letzte Schritt in der Kette vor der unmittel
baren Berechnung des CT-Bildes, z. B. durch Rückprojektion,
ist die Filterung der Projektionen mit einem Faltungskern mit
Hochpaßcharakter. Im Falle einer Meßfeldüberschreitung liegt
hier die Ursache der auftretenden Artefakte. Die Extrapola
tion kann im Falle der Erfindung in der Rekonstruktionskette
zwar grundsätzlich jederzeit vor der Faltung erfolgen. Im
Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels findet die
Extrapolation jedoch erst möglichst spät statt, d. h. unmit
telbar vor der Faltung, um in den vorangegangen Schritten die
zu bearbeitende Datenmenge und damit den Rechenaufwand nicht
unnötig zu erhöhen.
Zur Filterung mit dem Faltungskern müssen Projektionen der
Länge NS durch Anfügen von Meßpunkten mit dem Wert Null auf
die Faltungslänge LF ≧ 2NS-1 (Faltungs-Längengrenze) gebracht
werden um Überfaltungsfehler ("Aliasing") zu vermeiden. Für
die extrapolierten Projektionen muß dann für die Faltungs
länge LF ≧ 2(NS+2Next)-1 gelten. Im allgemeinen wird die Filterung
der Projektionen durch Multiplikation der diskreten Spektren
im Frequenzbereich durchgeführt. Die diskreten Projektions
spektren werden mit "Fast Fourier Transformationen" (FFTs)
der Länge LFFT berechnet. LFFT muß dabei beispielsweise bei
Verwendung der sogenannten Radix2-FFT der Gleichung
LFFT = 2ceil(ld(2NS-1)) genügen (ld(x) = Logarithmus-Dualis von x, ceil(x) = x
aufgerundet auf die nächst größere ganze Zahl). Entspricht
die Kanalzahl NS der Projektionen keiner Zweierpotenz so kann
eine Extrapolation der Projektionen im "Differenz-Intervall"
erfolgen ohne eine Vergrößerung der FFT-Länge und damit des
Rechenaufwandes zu verursachen. Die Begrenzung des Extrapola
tionsbereichs, beschrieben durch Next, ist durch Gleichung (8)
gegeben:
Überschreitet die Kanalzahl einer Projektion die Faltungs-
Längengrenze, verursacht die Filterung Überfaltungsfehler im
Randbereich der Projektionen. Typischerweise äußern sich sol
che "Aliasing"-Fehler in den rekonstruierten Bildern als Ab
nahme des CT-Wert-Niveaus hin zum Meßfeldrand. Sollte die
Kanalzahl der betrachteten Projektionen sehr nahe an einer
Zweierpotenz liegen erfordert der Extrapolationsschritt mög
licherweise die Verletzung der Faltungs-Längengrenze mit
2(NS+2Next)-1<LF. Da Meßfeldüberschreitungen in den Projektionen
zu einer Zunahme des CT-Wertes im Außenbereich des Meßfeldes
führen, kann der gegenläufige Effekt der Überfaltung zur
teilweisen Kompensation ausgenutzt werden. Bei geeigneter
Wahl des Extrapolationsintervalls, repräsentiert durch Next,
und moderater Überschreitung der Faltungs-Längengrenze wird
eine ausgezeichnete Bildqualität am Meßfeldrand erreicht.
Durch Meßfeldüberschreitungen hervorgerufene Artefakte werden
eliminiert, Aliasing-Artefakte dagegen treten nicht in Er
scheinung. Eine Erhöhung der Faltungslänge LF und der damit
verbundene gesteigerte Rechenaufwand können also vermieden
werden.
In einer von der zuvor beschriebenen abweichenden zweiten Be
triebsart des CT-Geräts erfolgt die Korrektur von Artefakten
bei der gezielten Aufnahme von Teilobjekten innerhalb größe
rer Körperabschnitte nach einem auf dem bereits beschriebenen
Verfahren aufbauenden erweiterten Verfahren, d. h. es erfolgt
eine Bildrekonstruktion aus abgeschnittenen Projektionsdaten.
In dieser zweiten Betriebsart wird eine Überschreitung des
aktiven Meßfeldes bewußt dadurch herbeigeführt, daß gemäß
Fig. 5 eine Einblendung des von der Röntgenstrahlenquelle 1
ausgehenden fächerförmigen Röntgenstrahlenbündels 2 mittels
einer Blende, vorzugsweise einer der Röntgenstrahlenquelle 1
benachbarten Primärstrahlenblende 14, auf ein zur Abbildung
eines diagnostisch relevanten Bereiches 16 ausreichendes
reduziertes Meßfeld 17 vorgenommen wird.
Für ein derartiges reduziertes Meßfeld 17 ist gemäß Fig. 5
nur noch das Kanalintervall [KM,A, KM,E] einer betrachteten Pro
jektion mit gültigen Meßpunkten belegt. Theoretisch kann bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im ganzen redu
zierten Meßfeld 17 ein Bild rekonstruiert werden. Sinnvoller
weise definiert man aber noch ein Rekonstruktions-Bildfeld 18
innerhalb des reduzierten Meßfelds 17, welches in den Projek
tionen das Kanalintervall [KR,A, KR,E] überdeckt. Da die Bilddar
stellung auf das Rekonstruktions-Bildfeld 18 beschränkt wird,
sollte der diagnostisch relevanten Bereich 16 vollständig in
diesem liegen. Der "Sicherheitsabstand" zum reduzierten Meß
feld 17 garantiert eine adäquate Bildqualität für den diagno
stisch relevanten Bereich 16 im Rekonstruktions-Bildfeld 18
bis hin zu dessen Rand.
Durch das abrupte Abschneiden der Projektionen am Rand des
reduzierten Meßfeldes 17 sind auch noch Artefakte und Fehler
im CT-Wert-Niveau innerhalb des Rekonstruktions-Bildfelds 18
zu erwarten. Dies wird vermieden durch eine geeignete Extra
polation der Daten im Kanalbereich außerhalb des reduzierten
Meßfelds 17. In der Regel wird das Untersuchungsobjekt 5 in
seiner Gesamtheit das reduzierte Meßfeld 17 deutlich über
schreiten. Es kann dann nicht davon ausgegangen werden, daß
sich eine Extrapolation auf die abfallende "Flanke" der Pro
jektionen am Rand des Untersuchungsobjektes 5 beschränken
kann.
Im folgenden werden daher beispielhaft zwei in der zweiten
Betriebsart wahlweise aktivierbare Ansätze zur Extrapolation
erläutert, die gegenüber den im Zusammenhang mit der ersten
Betriebsart beschriebenen erweitert sind.
Der erste Ansatz ist eine Polynom-Extrapolation. Es werden
dann in den Extrapolationsintervallen [KM,A-Kext+1; KM,A] und
[KM,E; KM,E+Kext-1] die Meßpunkte, wie in Fig. 6 veranschaulicht,
durch eine Parabel-Näherung (Polynom-Fit) 2.Ordnung berech
net. Die Parabel-Koeffizienten c0(l),c1(l),c2(l) bestimmen sich aus
drei Stützpunkten, nämlich erster Meßpunkt p(l,KM,A), letzter
Meßpunkt p(l,KM,E) und p(l,Kmax(l)), durch Lösung des Gleichungs
systems (9). Kmax(l) ist dabei der Kanalindex für den Maximal
wert der Projektion l. Der "Maximumsstützwert" p(l,Kmax(l)) ist
der Mittelwert aus einem symmetrischen Kanalintervall der
Breite ΔKmax um den Index Kmax(l)
c0(l)+c1(l).KM,A+c2(l).KM,A 2 = p(l,KM,A)
c0(l)+c1(l).Kmax(l)+c2(l).(Kmax(l))2 = p(l,Kmax(l)) (9)
c0(l)+c1(l).KM,E+c2(l).KM,E 2 = p(l,KM,E)
c0(l)+c1(l).Kmax(l)+c2(l).(Kmax(l))2 = p(l,Kmax(l)) (9)
c0(l)+c1(l).KM,E+c2(l).KM,E 2 = p(l,KM,E)
Die Meßpunkte in den Extrapolationsinvervallen können dann
mit nach Gleichung (10) berechnet werden.
ext(l,k) = c0(l)+c1(l).k+c2(l).k2
für
k = (KM,A-Kext+1)(1)KM,A,k = KM,A(1)(KM,A+Kext-1) (10)
Wie im Falle der ersten Betriebsart wird durch z. B. cosinus
förmige Gewichtungen der Extrapolationsintervalle gemäß Glei
chungen (11a) und (11b) sowie (12a) und 12b) eine gleich
mäßige Konvergenz der extrapolierten Daten zu Null gewährlei
stet.
Die Breite des Extrapolationsintervalls Kext kann so gewählt
werden, daß gegebenenfalls eine gegenüber der vollständigen
Projektion reduzierte Faltungslänge LF,M verwendet werden
kann. Soll Überfaltung vermieden werden, muß
LF,M ≧ 2(KM,E-KM,A+2Kext+1) gelten. Wie in der ersten Betriebsart
ist aber auch hier eine moderate Verletzung der Faltungs-Län
genbegrenzung nach der Extrapolation möglich.
Nach dem zweiten Ansatz findet die Extrapolation außerhalb
des reduzierten Meßfelds 17 auf Grundlage von gemessenen
Referenzdaten statt, und zwar vorzugsweise bei der Unter
suchung von Teilbereichen einer Region des Untersuchungsob
jektes 5 mit moderater Variation der gemessenen Schichtposi
tionen in z-Richtung. Medizinische Anwendungsbeispiele sind
Cardio-Untersuchungen oder fluoroskopische, CT-gestützte
Intervention.
Bei der Ermittlung der Referenzdaten können zwei Vorgehens
weisen wahlweise aktiviert werden.
Zum einen können die Referenzdaten vor der eigentlichen Un
tersuchung aus einem Umlauf der Gantry 8 mit vollem Meßfeld
10 an einer mittleren z-Position des zu untersuchenden Be
reichs des Untersuchungsobjektes 5 gewonnen werden. Dieser
Referenzumlauf kann mit reduzierter Strahlungsdosis durchge
führt werden und außerdem zur richtigen Positionierung des
diagnostisch relevanten Bereichs 16 im reduzierten Meßfeld 17
dienen. Fig. 7 zeigt die Messung mit vollem Meßfeld 17 und
Fig. 8 die Messung mit durch die Primärstrahlenblende 14
reduziertem Meßfeld 17 an verschiedenen z-Positionen. Es ge
nügt, die Referenzdaten im Kanalbereich der Extrapolations
intervalle abzuspeichern.
Gemäß Fig. 9 werden die Referenzdaten pref(l,k) der Projektion an
der diskreten Winkelposition l zur Extrapolation der redu
zierten Projektion p(l,k) während der Hauptuntersuchung verwen
det. Um einen stetigen Übergang an der Grenze der Extrapola
tionsintervalle zu gewährleisten, werden die Referenzdaten
mit Gleichung (13) auf das Niveau der gemessenen Daten ska
liert. Die Skalierfaktoren SA(l) und SE(l) ergeben sich aus dem
Verhältnis der Meßwerte von gemessener Projektion und Refe
renzprojektion an den Extrapolationsintervallgrenzen k = KM,A
und k = KM,E.
Wie im Falle der ersten Betriebsart werden die Extrapola
tionsintervalle mit den Gewichtungsfunktionen wA(k) und wE(k)
aus Gleichung (12) multipliziert, um einen gleichmäßigen
Übergang der extrapolierten Daten innerhalb der Intervall
grenzen zu Null zu erreichen.
Als Erweiterung der Gleichungen (13) kann zur weiteren Glät
tung des Übergangs eine Übergangsgewichtung der gleichzeitig
vorhandenen Meß- und Referenzdaten in den Intervallen
[KM,A; KR,A] und [KR,E; KM,E] durchgeführt werden.
Außer mit einer Referenzuntersuchung vor der eigentlichen
Untersuchung können die Referenzdaten bei einem Mehrzeilen-
CT-System wie dem hier beschriebenen aus einer bestimmten Re
ferenzdetektorzeile gewonnen werden. Nur in der Referenz
detektorzeile ist keine vollständige röntgenstrahlenquellen
seitige Einblendung des reduzierten Meßfelds 17 vorhanden, so
daß verwertbare Referenzdaten außerhalb des eingeschränkten
Meßfeldes 17 und damit bezüglich des gesamten Meßfeldes 10 -
vorzugsweise wie im Falle des beschriebenen Ausführungsbei
spiels mit verringerter Patientendosis - aufgenommen werden
können. Die Dosisreduktion in der Referenzdetektorzeile kann
durch eine teildurchlässige, röntgenstrahlenquellenseitige
Blende 19 realisiert werden, so wie dies beispielhaft in
Fig. 9 bis 12 für ein CT-Gerät mit einem Detektor 3 mit vier
Detektorzeilen 3 1 bis 3 4 dargestellt ist, wobei im Falle die
ses Ausführungsbeispiels die vierte Detektorzeile 3 4 als
Referenzzeile fungiert.
Zur Reduktion des Speicheraufwandes für den Referenzdatensatz
ist es möglich dessen Projektions- und Kanalzahl vor der
Speicherung zu reduzieren. Er kann dann für die Extrapolation
durch eine geeignete Expansion durch Interpolation (z. B.
"nearest-neighbour" oder linear) wieder auf die volle Größe
gebracht werden.
Die beschriebenen Extrapolationsansätze sind beispielhaft zu
verstehen; andere Ansätze sind im Rahmen der Erfindung mög
lich. Allerdings werden die beschriebenen Ansätze hinsicht
lich als besonders vorteilhaft angesehen.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels erfolgt die
Extrapolation unmittelbar vor der Filterung der Projektionen
mit dem Faltungskern. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch
auch möglich die Extrapolation an anderer Stelle der Verar
beitungskette vorzunehmen.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft die medizini
sche Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der CT-
Technologie. Dieses kann jedoch auch bei anderen tomographi
schen bildgebenden Verfahren sowie auch im nichtmedizinischen
Bereich angewendet werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Bildrekonstruktion für ein CT-Gerät mit ei
ner relativ zu einem Untersuchungsobjekt verstellbaren Strah
lungsquelle und einem Detektorsystem für von der Strahlungs
quelle ausgehende Strahlung, welches in unterschiedlichen Po
sitionen der Strahlungsquelle relativ zu dem Untersuchungs
objekt Projektionen von einem innerhalb eines Meßfeldes be
findlichen Bereich des in seiner Ausdehnung das Meßfeld über
schreitenden Untersuchungsobjektes aufnimmt, wobei eine Pro
jektion durch eine Folge von Meßpunkten dargestellt ist, von
denen jeder durch eine Kanalnummer und einen Meßwert gekenn
zeichnet ist, und das Verfahren folgende Verfahrensschritte
aufweist:
- a) Detektieren derjenigen Projektionen, in denen eine Über schreitung des Meßfeldes vorliegt, und
- b) Hinzufügen von extrapolierten Meßpunkten zu den detek tierte Projektionen darstellende Folge von Meßpunkten, derart, daß jede eine detektierte Projektion darstellende Folge von Meßpunkten mit einem Meßpunkt beginnt und en det, dessen Meßwert wenigstens annähernd Null ist.
2. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach Anspruch 1, bei dem
die Detektion von eine Überschreitung des Meßfeldes aufwei
senden Projektionen durch eine Schwellwertbetrachtung derart
erfolgt, daß für den Fall, daß der Mittelwert der Meßwerte
einer Anzahl von aufeinanderfolgenden Meßpunkten Nth,sco wenig
stens am Anfang oder am Ende einer eine Projektion darstel
lenden Folge von Meßpunkten einen Schwellwert überschreitet,
von dem Vorhandensein einer eine Überschreitung des Meßfeldes
aufweisenden Projektion ausgegangen wird.
3. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem die Extrapolation in Form einer symmetrischen Extra
polation derart erfolgt, daß die hinzugefügten Meßpunkte
durch Spiegelung einer Anzahl von am Anfang oder am Ende der
die Projektion darstellenden, in einem rechtwinkligen Koordi
natensystem aufgetragenen Folge von Meßpunkten aufeinander
folgenden Meßpunkten an einer Gerade, die parallel zu der dem
Meßwert entsprechenden Achse des Koordinatensystems durch den
ersten bzw. letzten Meßpunkt der die Projektion darstellenden
Folge von Meßpunkten verläuft, und anschließende Spiegelung
an einer Gerade, die parallel zu der der Kanalnummer entspre
chenden Achse des Koordinatensystems durch den ersten bzw.
letzten Meßpunkt der die Projektion darstellenden Folge von
Meßpunkten verläuft, gewonnen werden.
4. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach einem der Ansprüche
1 bis 3, bei dem eine Gewichtung der extrapolierten Meßpunkte
mit einer Dämpfungsfunktion derart erfolgt, daß diese gleich
mäßig auf Null übergehen.
5. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach einem der Ansprüche
1 bis 4, wobei für die jeweilige detektierten Projektion eine
Wahl der Parameter der Extrapolation und Gewichtung unter Be
rücksichtigung eines durch eine Schätzung ermittelten Maßes
der Überschreitung des Meßfeldes erfolgt.
6. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach einem der Ansprüche
1 bis 5, bei dem eine solche Anzahl extrapolierter Meßpunkte
hinzugefügt wird, daß eine Überschreitung der Faltungs-Län
genbegrenzung vorliegt, aber keine Vergrößerung der Faltungs-
Längenbegrenzung notwendig ist.
7. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach einem der Ansprüche
1 bis 6, bei dem eine Filterung der Daten der Projektionen
mit einem Faltungskern vorgenommen wird und die Durchführung
der Extrapolation im Ablauf der Bildrekonstruktion unmittel
bar vor der Filterung der Projektionen mit dem Faltungskern
erfolgt.
8. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach einem der Ansprüche
1 bis 7, bei dem die Überschreitung des Meßfeldes dadurch
herbeigeführt wird, daß eine Einblendung der von der Strah
lungsquelle ausgehenden Strahlung auf ein zur Abbildung eines
diagnostisch relevanten Bereiches ausreichendes reduziertes
Meßfeld vorgenommen wird.
9. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach Anspruch 8, bei wel
chem die Bildrekonstruktion nur für ein innerhalb des redu
zierten Meßfeldes liegendes Rekonstruktions-Meßfeld vorgenom
men wird.
10. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach Anspruch 8 oder 9,
bei dem die Extrapolation Heranziehung von vor der Unter
suchung für das ohne Einblendung der Strahlung vorliegende
Meßfeld gemessenen Referenzdaten erfolgt.
11. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach Anspruch 8 oder 9,
bei dem die Extrapolation unter Heranziehung von während der
Untersuchung simultan mit den Meßpunkten bezüglich des redu
zierten Meßfeldes gemessenen Referenzdaten bezüglich des ohne
Einblendung der Strahlung vorliegenden Meßfeldes gemessen
werden.
12. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach Anspruch 11, bei
dem die Referenzdaten bezüglich des ohne Einblendung der
Strahlung vorliegenden Meßfeldes und die Meßpunkte bezüglich
des reduzierten Meßfeldes mittels eines mehrere Reihen von
Detektorelementen aufweisenden Detektorsystems gemessen wer
den, wobei jede Reihe von Detektorelementen eine der Anzahl
von Detektorelementen entsprechende Anzahl von Kanälen auf
weist, wobei die Referenzdaten mittels einer Reihe von Detek
torelementen und die Meßpunkte bezüglich des reduzierten Meß
feldes mittels anderer Reihen von Detektorelementen gemessen
werden, und wobei pro Reihe von Detektorelementen bei der
Messung der Referenzdaten mehr Kanäle als im Falle der Mes
sung der Meßpunkte bezüglich des reduzierten Meßfeldes be
rücksichtigt werden.
13. Verfahren zur Bildrekonstruktion nach einem der Ansprüche
10 bis 12, bei dem eine Skalierung der Referenzdaten auf das
Niveau der Meßwerte der im reduzierten Meßfeld gemessenen
Meßpunkte vorgenommen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem eine Übergangsgewich
tung der Referenzdaten auf das Niveau der Meßwerte der im
reduzierten Meßfeld gemessenen Meßpunkte vorgenommen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, bei dem die
Referenzdaten in reduzierter Form gespeichert und vor der
Extrapolation durch Interpolation wieder expandiert werden.
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