DE19854607A1 - Mörserzünder mit einem Windrad - Google Patents
Mörserzünder mit einem WindradInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Mörserzünder mit einem Windrad, einem Erzeuger für die Zündenergie einer Sicherheitseinrichtung, einer Zündeinrichtung und einem Doppelbolzen als Auslöser für Windrad und Sicherungseinrichtung, wobei eine Erhöhung der Zuverlässigkeit des Zünders geschaffen werden soll, dadurch, daß die Energieversorgung des Zünders nicht von einer ständigen Drehung des Windrads abhängt. Zu diesem Zweck ist eine aktivierbare Batterie vorgesehen, welche von einem durch ein Windrad angetriebenes Aktivierungsrad aktivierbar ist. Das Aktivierungsrad ist bei Drehung längsverschiebbar auf einer Achse und aktiviert in einer Endstellung die Batterie.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Mörserzünder mit einem Windrad, einem Erzeuger für die
Zündenergie, einer Sicherheitseinrichtung, einer Zündeirrichtung sowie einem Doppelbolzen
als Auslöser für Windrad und Sicherungseinrichtung.
Bei den üblichen Mörserzündern ist ein Windradgenerator vorgesehen, welcher durch das sich
im Luftstrom drehende Windrad zur Erzeugung der Energie für den Zünder sowie zum Antrieb
der Sicherheitseinrichtung dient. Derartige Windradgeneratoren haben den Nachteil, daß die
erzeugte Energie abhängig ist von der Drehzahl des Windradgenerators, weiche im
Scheitelpunkt der Flugbahn des Mörsergeschoßes auf Null absinken kann. Dies kann zu einem
Energieausfall, zumindest jedoch zu Beeinträchtigungen der Zuverlässigkeit des Zünders
führen. Eine weitere Problematik besteht darin, daß das Windrad während des Fluges vereisen
und zum Stillstand kommen kann, ebenfalls mit dem Problem des Energieausfalles.
Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Mörserzünder hoher Zuverlässigkeit zu
schaffen, bei weichem die Energieversorgung des Zünders nicht von einer ständigen Drehung
des Windrades abhängt.
Zur Lösung dieses Problems schlägt die Erfindung vor, daß eine aktivierbare Batterie
vorgesehen ist, welche durch ein von dem Windrad angetriebenes Aktivierungsrad in Funktion
bringbar.
Die Erfindung geht somit davon aus, daß durch die Verwendung einer an sich bekannten
aktivierbaren Batterie während des Fluges ein von dem Windrad angetriebenes Aktivierungsrad
mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung zwischen Abschuß des Geschosses und Erreichen der
Betätigungsstellung aktiviert wird. Je nach verwendetem Batterietyp benötigt die Aktivierung
nochmals einen gewissen Zeitraum ehe die Batterie voll funktionsfähig ist. Spätestens ab
diesem Zeitpunkt kommt es für die Funktionsfähigkeit des Zünders nicht mehr auf die Drehzahl
des Windrades an.
Zur Erzeugung des Zeitpunktes der Aktivierung der Batterie ist gemäß Weiterbildung der
Erfindung vorgesehen, daß das Aktivierungsrad längs einem Schneckengang auf der Achse des
drehenden Windrades verschiebbar und in Kontakt mit der aktivierbaren Batterie bringbar ist.
Als besonders zweckmäßig hat sich in Weiterbildung der Erfindung erwiesen, daß die
aktivierbare Batterie aus einem Batteriebehälter mit den Batteriezellen und einem unmittelbar
benachbarten, jedoch davon getrennten Säurebehälter besteht, welch letzterer durch das
Aktivierungsrad anstechbar ist, wodurch Säure in den Batteriebehälter fließt.
Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit des Zünders ist gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung
vorgesehen, daß das Aktivierungsrad einen Magneten aufweist, der bei dessen Drehung an
einer Spule vorbeiläuft und Energie erzeugt.
Diese Energie dient während der Aktivierungsphase der Batterie zur Stromversorgung des
Zünders und insbesondere zur Energieversorgung für einen Zähler, der die Zeitfunktion des
Zünders steuert.
Schließlich ist in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß eine, einen oder mehrere
Kondensatoren enthaltende Notstromversorgung vorgesehen ist, welche mit dem
Aktivierungsrad zusammenarbeitet und die Funktion des Zählers bei einem etwaigen
Stromausfall der Batterie sicher stellt. Die Notstromversorgung ist ebenfalls bei der
Verwendung eines Windradgenerators einsetzbar.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele noch näher erläutert
werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Notstromversorgung.
In Fig. 1 sind die im Zusammenhang mit der Erfindung wesentlichen Baugruppen eines
Mörserzünders in stark schematisierter Darstellung gezeichnet. Mit 1 ist ein Windrad, mit 2
eine Batterie, mit 3 die Sicherungseinrichtung, mit 4 die Elektronik und mit 5 die Zündung
bezeichnet.
Die Batterie 2 besteht aus einem Batteriebehälter 6 und Batteriezellen 7. In dem
Batteriebehälter befindet sich im Ruhezustand des Zünders, d. h. im nicht abgeschossenen
Zustand, keine Säure. Die Batterie ist daher noch nicht funktionstüchtig. Oberhalb des
Batteriebehälters befindet sich ein Säurebehälter 8, welcher im Aktivierungsfall nach dem
Abschuß zerstört wird, so daß sich die Säure in den darunter befindlichen Batteriebehälter
entleeren kann.
Der Batteriebehälter und der Säurebehälter sind jeweils ringförmig ausgebildet und bilden einen
zylindrischen Raum, welcher von der Achse 9 des Windrads durchdrungen ist. Auf dieser
Achse 9 ist ein Schneckengang 10 angebracht, auf dem sich wiederum ein Zahnrad 11 längs
verschieblich bewegen kann. Bei Drehung des Windrads 1 läuft das Zahnrad 11 entlang dem
Schneckengang 10 nach oben und zerstört den Säurebehälter 8.
In dem zylindrischen Raum des Batteriebehälters, befindet sich an dessen Wandflächen eine
elektrische Spule 12, welche mit einer magnetischen Belegung 13 auf dem Zahnrad 11
zusammenwirkt und in welcher bei Drehung des Zahnrads Energie für die Stromversorgung
des Zünders und eine etwaige Notstromversorgung erzeugt werden.
Die Funktion dieser Anordnung ist wie folgt. Bei Abschuß des den Mörserzünder tragenden
Geschosses beginnt sich das im Kopf des Zünders an der Geschoßspitze befindliche Windrad
zu drehen. Gleichzeitig dreht sich das Zahnrad 11 und erzeugt mit seinem Magneten 13 in der
Spule 12 Energie, welche die Zündelektronik 4 des Zünders und insbesondere den Zeitzähler
dort aktivieren. Das Zahnrad 11 bewegt sich entlang dem Schneckengang 10 nach oben und
erreicht schließlich den nach innen vorspringenden Rand des Säurebehälters 8. Durch den
Druck des Aufpralles wird der Säurebehälter zerstört und sein Inhalt ergießt sich in den
Batteriebehälter 6. Nach kurzer Zeit ist die Batterie betriebsbereit und übernimmt ab jetzt die
Stromversorgung für die Zündelektronik 4. Das Zahnrad 11 hat den Bereich der Spule 12
verlassen und erzeugt keine Energie mehr. Für die weitere Stromversorgung der
Zündelektronik ist es jetzt gleichgültig, ob die Drehzahl des Windrads aufgrund der geringer
werdenden Geschoßgeschwindigkeit und dem Überschreiten des Scheitelpunktes der Flugbahn
geringer wird. Der Antrieb der Sicherungseinrichtung durch das Windrad ist nicht Gegenstand
der Erfindung und wird hier nicht beschrieben. Gleiches gilt für die Scharfstellung des Zünders
durch die Zündelektronik.
In Fig. 2 sind gleiche Bauteile wie bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 mit gleichen
Bezugszeichen belegt. Mit 14 ist ein Doppelbolzen bezeichnet, welcher das primäre
Sicherungssystem des Zünders darstellt, beim Abschuß gelöst wird und dadurch das Windrad 1
freigibt. Dieser Doppelbolzen ist ein bei Zündern übliches Bauteil und wird hier nicht näher
beschrieben.
Zur mechanischen Freigabe der Sicherungseinrichtung 3 dient ein Schneckenrad 15 und ein
Sicherungsbolzen 16. Das Schneckenrad kämmt auf der Achse 9 und arbeitet mit einem
Schneckengang auf einem Sicherungsbolzen 16 zusammen. Bei Verdrehung der Achse 9 wird
über das Schneckenrad 15 der Sicherungsbolzen 16 herausgedreht und die
Sicherungseinrichtung 3, welche einen mechanischen Detonator 3a und einen Zündübertrager
3b aufweist, in Scharfstellung freigegeben. Zur mechanischen Verstellung der
Sicherungseinrichtung in die Scharfstellung dient eine Feder 13.
Die Zündelektronik 4 besteht aus einem Zündkreis 4a und einem elektrischen Detonator 4b
und wird von der Batterie bzw. der Spule 12 mit Strom versorgt.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist sehr ähnlich jener der Anordnung nach Fig. 1. Nach
dem Abschuß des Geschosses wird der Doppelbolzen 14 im Kopf des Zünders betätigt und
gibt das Windrad 1 zur Drehung frei. Über die Achse 9 des Windrads wird das Zahnrad 11 mit
dem Magneten 13 gedreht und erzeugt in der Spule 12 Stromimpulse. Gleichzeitig bewegt sich
das Zahnrad 11 über den Schneckengang 10 längsverschieblich nach unten, trifft auf den
Säurebehälter 8 und zerstört diesen. Dessen Inhalt ergießt sich in den Batteriebehälter 6 und
aktiviert die Batterie. Diese übernimmt jetzt die Stromversorgung für den Zündkreis 4a und
den elektrischen Detonator 4b.
Gleichzeitig wird das Schneckenrad 15 durch die Achse 9 verdreht und dreht seinerseits den
Sicherungsbolzen 16 aus seiner Ruhestellung heraus, wodurch die Sicherungseinrichtung 3
freigegeben und durch die Feder 3c in ihre Scharfstellung gedrückt wird. Der Zünder ist jetzt
vollumfänglich scharf gestellt.
Will man die Zuverlässigkeit des Mörserzünders noch weiter verbessern, so kann man zur
Vorsorge gegen den Fall, daß die aktivierbare Batterie oder ein verwendeter Windradgenerator
ausfällt, eine Notstromversorgung gemäß Fig. 3 vorsehen. Diese Notstromversorgung wird
durch die in der Spule 12 durch den Magneten 13 erzeugten Stromimpulse aufgeladen und
speichert ihren Energieinhalt für die Zeitdauer des Fluges des Geschosses. Der Spule 12
nachgeordnet ist ein Gleichrichter 17, an den m einen ein erster Versorgungskondensator 18
für die Energieversorgung der nachgeordneten Zündelektronik 19 sowie ein zweiter
Versorgungskondensator 20 mit einem nachgeordneten Zeitzähler 21 angeschlossen sind. Ein
Controller 22 dient zur Steuerung der Zündelektronik 19 sowie des Zeitzählers 21. Sinkt die
Drehzahl des Windrads 1 und damit die Abgabespannung der Spule 12, unter einen
vorgegebenen Schwellwert, so wird der Controller 22 über den Gleichrichter 17 geschaltet und
schaltet die Zündelektronik 19 sowie auch sich selbst ab. Der Zähler 21, der als sogenannter
Low-Power-Zähler ausgeführt ist, kommt mit äußerst geringem Stromverbrauch aus und wird
von dem aufgeladenen Versorgungskondensator 20 gespeist. Erst wenn dieser Zeitzähler eine
vorgegebene Zählstellung erreicht hat, veranlaßt er die Wiedereinschaltung des Controllers 22,
der nun über den Versorgungskondensator 18, ebenso wie die Zündelektronik 19 gespeist
wird. Dieses Wiedereinschalten des Controllers 22 geschieht erst kurz vor dem Zielaufschlag;
die in dem Versorgungskondensator 18 gespeicherte Energie reicht zum Betrieb der
notwendigen Baugruppen für die bestimmungsgemäße Arbeit des Zünders im Ziel aus.
Claims (7)
1. Mörserzünder mit einem Windrad, einem Erzeuger für die Zündenergie einer
Sicherheitseinrichtung, einer Zündeinrichtung, sowie einem Doppelbolzen als Auslöser
für Windrad und Sicherungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine aktivierbare Batterie (2) vorgesehen ist, welche durch ein von dem Windrad (1)
angetriebenes Aktiverungsrad (11) in Funktion bringbar ist.
2. Mörserzünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aktiverungsrad (11) längs einem Schneckengang (10) auf der Achse (9) des sich
drehenden Windrads (1) verschiebbar und in Kontakt mit der aktivierbaren Batterie (2)
bringbar ist.
3. Mörserzünder nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktivierbare Batterie (2) aus einem Batteriebehälter (6) mit den Batteriezellen (7)
und einem unmittelbar benachbarten, jedoch davon getrennten Säurebehälter (8) besteht,
welch letzterer durch das Aktivierungsrad (11) anstechbar ist, wodurch Säure in den
Batteriebehälter (6) fließt.
4. Mörserzünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aktivierungsrad (11) einen Magneten (13) aufweist, der bei dessen Drehung an
einer Spule (12) vorbeiläuft und darin Energie erzeugt.
5. Mörserzünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sicherungsbolzen (16) durch das drehende Windrad (1) aus der
Sicherungsposition herausbewegt wird und die Sicherungseinrichtung (3, 3a, 3b) freigibt.
6. Mörserzünder nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energie, die das Aktiverungsrad (11) erzeugt, zur Stromversorgung des Zünders
während der Aktivierungsphase der Batterie (2) und insbesondere zur Energieversorgung
für einen Zähler (21) dienen, der die Zeitfunktion des Zünders steuert.
7. Mörserzünder nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß eine, einen oder mehrere Kondensatoren (18, 20) enthaltende Notstromversorgung
vorgesehen ist, welche mit dem Aktivierungsrad (11) zusammenarbeitet und die Funktion
des Zählers (21) bei einem etwaigen Stromausfall der Batterie oder eines
Windradgenerators sicherstellt.
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