DE19854199C1 - Röntgenbildverstärker mit Klebemontagetechnik und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Röntgenbildverstärker mit Klebemontagetechnik und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Röntgenbildverstärker mit einer die Anode umgebenden, einen Teil des Vakuumgehäuses bildenden Anoden-Keramikhülse, auf deren einspringendem Innenrand eine Elektrode des Abbildungssystems befestigt ist, wobei paßgenau aufeinander aufsitzende Wandungsabschnitte der Anoden-Keramikhülse (1) und der Elektrode (5, 5', 5'') mittels eines vakuumfesten Klebers miteinander verbunden sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Röntgenbildverstärker
mit einer die Anode umgebenden, einen Teil des Vakuumgehäuses
bildenden Anoden-Keramikhülse, auf deren einspringendem
Innenrand eine Elektrode des Abbildungssystems befestigt ist.
Bei einem derartigen, beispielsweise aus EP 0 429 694 A1 be
kannten Röntgenbildverstärker verwendet man üblicherweise zur
Befestigung der sog. E3-Elektrode einen thermischen Schrumpf
prozeß. Die aus Aluminium gefertigte Elektrode ist mit einem
U-förmigen, den Stirnrand der Anoden-Keramikhülse umgreifen
den Rand versehen, der auf die meist aus Al2O3-Keramik be
stehende Anoden-Keramikhülse aufgeschrumpft wird, wobei die
stark unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Alu
minium und Al2O3 ausgenutzt werden. Die Elektrodendicke be
trägt hierzu mindestens 1 bis 3 mm.
Aus der DE 42 08 540 A1 ist es bekannt, bei einem Röntgen
bildverstärker eine Elektrode mit der Anoden-Keramikhülse
durch Hartlöten zu verbinden.
Die Art der Befestigung durch Aufschrumpfen eignet sich
lediglich für relativ dickwandige Aluminiumelektroden, ist
aber für beispielsweise Stahlblechanoden nicht geeignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für einen
Röntgenbildverstärker der eingangs genannten Art eine neue
Befestigung für die an der Anoden-Keramikhülse zu befesti
gende Elektrode zu schaffen, die bei einfacher Fertigung und
dauerhafter Halterung für alle beliebigen Elektrodenmate
rialien geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
paßgenau aufeinander aufsitzende Wandungsabschnitte der Ano
den-Keramikhülse und der Elektrode mittels eines vakuumfesten
Klebers miteinander verbunden sind. Gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, daß
die Elektrode mit einem abgewinkelten, ebenen, in einer zur
Achse des Röntgenbildverstärkers senkrechten Ebene am Stirn
ende der Anoden-Keramikhülse anliegenden Randflansch versehen
ist.
Insbesondere bei über das einspringende Ende der Anoden-Kera
mikhülse nach innen überstehender Ausbildung der Elektrode,
wie es bei manchen Röntgenbildverstärkern aus Abbildungsgrün
den notwendig ist, kann statt dessen auch vorgesehen sein,
daß die Anoden-Keramikhülse derart ausgebildet ist, daß am
einspringenden Ende ein konusförmiger Sitz für einen Wan
dungsabschnitt der Elektrode eingeformt ist.
In Weiterbildung der Erfindung kann der Kleber bevorzugt ein
Polyimid-Lack sein, vorzugsweise in der Ausgangsform Poly
amidocarbonsäure.
Die Elektrode besteht bevorzugt aus einem dünnwandigen Stahl
blech, vorzugsweise einem Edelstahlblech von ca. 0,5 bis 1 mm
Stärke, das durch Tiefziehen oder Rolldrücken in die ge
wünschte Form gebracht wird.
Zur Kontaktierung der Elektroden ist neben der an sich be
kannten Möglichkeit des Vorsehens eines elastischen, an der
Außenwand der Elektrode anliegenden Taststifts bevorzugt eine
Ausbildung vorgesehen, bei der der durch die Anoden-Keramik
hülse geführte Anschlußkontakt über eine bis zum Anlagebe
reich der Elektrode reichende Leitschicht auf der Innenwand
der Anoden-Keramikhülse kontaktierend mit der Elektrode ver
bunden ist.
Dies kann in Ausgestaltung der Erfindung dadurch erfolgen,
daß in die Ecke zwischen der Leitschicht und dem anliegenden
Wandungsabschnitt der Elektrode eine Kontaktwulst aus einer
Leitpaste eingebracht ist.
Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausbildung, bei der der
Kleber elektrisch leitfähig ist und die Leitschicht sich bis
auf den Befestigungs-Wandungsabschnitt der Anoden-Keramik
hülse unter die Kleberschicht erstreckt. Um diese Leitfähig
keit des Klebers zu erhalten, genügt es, dem Kleber etwas Ruß
beizumischen, da angesichts der Tatsache, daß der Kontakt
praktisch unbelastet ist, eine schwache Leitfähigkeit aus
reicht.
Für die vom Anschlußkontakt zur Elektrode führende, auf der
Innenwand der Anoden-Keramikhülse aufgebrachte Leitschicht
eignet sich beispielsweise eine MoMn-Schicht.
Zur Herstellung eines Röntgenbildverstärkers mit einer der
artigen geklebten E3-Elektrode wird bevorzugt ein Polyimid-
Lack der Ausgangsform Polyamidocarbonsäure verwendet, der
ggf. nach einer geeigneten Verdünnung und nach Beimischung
von Ruß auf die aneinander anliegenden Wandungsabschnitte der
Elektrode und der Anoden-Keramikhülse aufgebracht und nach
dem Evakuieren des Vakuumgehäuses bei Temperaturen von ca.
300 bis 400°C durch Imidizierung ausgehärtet wird. Bei dieser
Aushärtung wird auch die ggf. vorgesehene Kontaktwulst aus
einer Leitpaste, z. B. Silberleitpaste, mit eingebrannt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Röntgenbildverstärker im
Bereich der herkömmlichen Schrumpfbefestigung der
sog. E3-Elektrode,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Abwandlung zur Befestigung
der Elektrodenstruktur mittels einer Klebetechnik,
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Ausschnitt mit ab
gewandelter Stromzuführung vom Zuführungskontakt
zur Elektrode,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer abgewandel
ten Stromkontaktierung, und
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel für eine Klebebefestigung
einer anders als in den Fig. 1 bis 4 geformten
Elektrode.
In Fig. 1 erkennt man angedeutet die aus Al2O3-Keramik beste
hende Anoden-Keramikhülse 1, die Teil des Vakuumgehäuse ei
nes Röntgenbildverstärkers ist. Diese Anoden-Keramikhülse
springt radial in das Vakuumgehäuse 2 ein, wobei auf diesem
Vakuumgehäuse in nicht gezeigter, aber an sich bekannter
Weise noch weitere Abbildungselektroden angeordnet sein kön
nen. Im vorliegenden Fall geht es um die Befestigung der sog.
E3-Elektrode, die direkt auf dem einspringenden Rand 3 der
Anoden-Keramikhülse 1 befestigt ist. Zur Befestigung dieser
die Anode 4 umgebenden sog. E3-Elektrode ist bei dem in Fig.
1 gezeigten Ausführungsbeispiel eines herkömmlichen Röntgen
bildverstärkers vorgesehen, daß die Elektrode 5 aus relativ
dickwandigem, 1 bis 3 mm starkem Aluminium mit einem U-förmi
gen Abschnitt 6 versehen ist, der den einspringenden Rand der
Anoden-Keramikhülse umgreift. Zur Befestigung ist eine ther
mische Schrumpfbefestigung vorgesehen, bei der die stark un
terschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Aluminium und
Al2O3 ausgenutzt werden.
Um beispielsweise dünne Stahlblechelektroden an der Anoden-
Keramikhülse 1 befestigen zu können, ist dieses thermische
Aufschrumpfen wie bei einer Aluminiumelektrode 5 nicht mög
lich.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen, mittels Klebetechnik befestigten
dünnwandigen Edelstahlblechelektrode 5' ist deshalb die
Anoden-Keramikhülse 1 um den Randabschnitt 3' verlängert aus
gebildet und die Elektrode 5' weist einen abgewinkelten, ebe
nen Randflansch 7 auf, der an der Stirnfläche 8 der Anoden-
Keramikhülse anliegt und dort mit Hilfe einer vakuumfesten
Kleberschicht 9, vorzugsweise aus einem Polyimid-Lack, be
festigt ist. Bei 10 erkennt man einen durch die Anoden-Kera
mikhülse geführten Anschlußkontakt, der entweder durch einen
federnd ausgebildeten Kontaktstift 11 mit der Außenfläche der
Elektrode kontaktierend verbunden sein kann, oder aber auch
durch eine auf die Innenwand der Anoden-Keramikhülse aufge
brachte Leitschicht 12, beispielsweise aus MoMn, die im Be
reich der Klebebefestigungsstelle kontaktierend mit der Elek
trode 5' verbunden ist.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur
Verbesserung des Kontakts zwischen der Leitschicht 12 und der
Elektrode 5' eine Wulst 13 aus einer Leitpaste, insbesondere
Silberleitpaste, eingebracht. Bevorzugt ist die Ausbildung
der Kontaktierung gemäß Fig. 4. Bei dieser Ausbildung ist die
Leitschicht, beispielsweise aus MoMn, bis über die Stirnflä
che 8 der Anoden-Keramikhülse 1 gezogen und verläuft flächig
unter der darauf aufgebrachten Kleberschicht 9, vorzugsweise
aus Polyimid-Lack. Dabei ist dem Polyimid-Lack Ruß beige
mischt, so daß die Kleberschicht 9 eine wenn auch geringe
Leitfähigkeit aufweist, die aber wegen der Nichtbelastung
dieser Kontaktstelle ausreichend ist.
Die Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Klebebefestigung für
eine E3-Elektrode eines Röntgenbildverstärkers bei einer an
ders ausgebildeten Elektrode. In diesem Fall ist die Anoden-
Keramikhülse 1 am einspringenden Ende mit einem konischen
Wandungsabschnitt 14 versehen, an dem ein entsprechender
Wandungsabschnitt der konischen Elektrode 5" paßgenau unter
Zwischenordnung einer Kleberschicht 9 und der unter ihr nach
oben gezogenen Leitschicht 12 befestigt und kontaktiert ist.
Auch in diesem Fall ist natürlich die Kleberschicht 9 wieder
zumindest schwach leitfähig und besteht auch in diesem Fall
bevorzugt aus einem Polyimid-Lack mit beigemischten Bestand
teilen zur Erzielung einer Leitfähigkeit, beispielsweise Ruß.
Damit der Kleber ausreichend vakuumfest ist, also nach dem
Abbindeprozeß weder ausgast noch sich zersetzt, und dies bei
Temperaturen von 250 bis 280°C über mehrere Stunden hinweg,
wird vorzugsweise ein Polyimid-Lack in der Ausgangsform
Polyamidocarbonsäure verwendet, der in geeigneter Weise, z. B.
im Verhältnis 1 : 2, verdünnt werden kann. Die Imidisierung er
folgt dann bei Temperaturen von ca. 300 bis 400°C unter Va
kuum oder Stickstoffspülung. Niedrigere Temperaturen verlän
gern die Prozeßzeit.
Zur Erzielung einer ausreichenden Leitfähigkeit des Polyimid-
Lacks werden 5 bis 10 g Ruß, beispielsweise Gasruß, dem Aus
gangslackprodukt beigemischt und dabei über mehrere Stunden
mit einem Flügelrührstab durchmischt. Die Mischung wird vor
zugsweise mit einem Pinsel auf die entsprechenden Befesti
gungswandungsabschnitte aufgetragen und danach eine Vaku
umentgasung von einigen Minuten Dauer durchgeführt. Danach
erfolgt schließlich die Imidisierung bei Temperaturen von
300°C bis 450C über einige Stunden. Die genaue Zeit ist ex
perimentell zu ermitteln und hängt vom jeweils verwendeten
Lack ab.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbei
spiele beschränkt. Neben der Verwendung auch anderer vakuum
fester Kleber lassen sich selbstverständlich praktisch sämt
liche denkbare Formen der E3-Elektrode durch entsprechende
Ausbildung der Gegenflächen an der Anoden-Keramikhülse mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Klebetechnik dauerhaft befesti
gen.
Claims (12)
1. Röntgenbildverstärker mit einer die Anode umgebenden,
einen Teil des Vakuumgehäuses bildenden Anoden-Keramikhülse,
auf deren einspringendem Innenrand eine Elektrode des Abbil
dungssystems befestigt ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß paßgenau aufeinander aufsitzende Wan
dungsabschnitte der Anoden-Keramikhülse (1) und der Elektrode
(5, 5', 5") mittels eines vakuumfesten Klebers miteinander
verbunden sind.
2. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode (5') mit
einem abgewinkelten, ebenen, in einer zur Achse des Röntgen
bildverstärkers senkrechten Ebene an der Stirnfläche (8) der
Anoden-Keramikhülse (1) anliegenden Randflansch (7) versehen
ist.
3. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anoden-Keramikhülse
derart ausgebildet ist, daß am einspringenden Ende (3) ein
konusförmiger Wandungsabschnitt(14) als Sitz für einen Wan
dungsabschnitt der Elektrode (5") eingeformt ist.
4. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kle
ber ein Polyimid-Lack ist.
5. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der durch
die Anoden-Keramikhülse (1) geführte Anschlußkontakt (10)
eine bis zum Anlagebereich der Elektrode (5', 5") reichende
Leitschicht (12) auf der Innenwand der Anoden-Keramikhülse
(1) kontaktierend mit der Elektrode (5', 5") verbunden ist.
6. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitschicht (12) aus
MoMn besteht.
7. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß in die Ecke
zwischen der Leitschicht (12) und dem anliegenden Wandungsab
schnitt der Elektrode (5') eine Kontaktwulst (13) aus einer
Leitpaste eingebracht ist.
8. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kle
ber elektrisch leitfähig ist und daß die Leitschicht (12)
sich bis auf den Befestigungswandungsabschnitt der Anoden-
Keramikhülse unter die Kleberschicht (9) erstreckt.
9. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Kleber
Ruß beigemischt ist.
10. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elek
trode (5', 5") aus dünnwandigem Stahlblech besteht.
11. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode (5', 5")
aus einem Edelstahlblech von ca. 0,5 bis 1 mm Stärke durch
Tiefziehen oder Rolldrücken gebildet ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Röntgenbildverstärkers
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch geke
nnzeichnet, daß ein Polyimid-Lack der Ausgangs
form Polyamidocarbonsäure verwendet wird, der ggf. nach Ver
dünnung und Beimischung von Ruß auf den Kontakt-Wandungsab
schnitt der Anoden-Keramikhülse zur Elektrode aufgebracht und
nach dem Evakuieren des Vakuumgehäuses bei Temperaturen von
ca. 300 bis 400°C durch Imidizierung ausgehärtet wird.
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