DE19853264A1 - Lenkvorrichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Lenkvorrichtung, welche
mehrere Lenkwellen umfaßt, die miteinander durch ein Doppel-Kardan-Gleichlaufgelenk
verbunden sind, und insbesondere auf eine Technologie zum Verbessern einer Stoß-
Aufzehr-Charakteristik bei einer Kollision.
Eine Lenkvorrichtung eines Automobils ist aufgebaut aus einem Lenkrad, das für
Lenkoperationen vom Fahrer benutzt wird, einem Lenkgetriebe zum Lenken der Räder,
und einer Lenkwelle zum Verbinden des Lenkrades mit dem Lenkgetriebe. Die Lenk-
Wellen-Einheit wird so eingesetzt, daß eine Vielzahl von Lenkwellen miteinander
verbunden sind ausschließlich diejenige, die zum Lenkgetriebe führt und in einer axialen
Linie mit dem Lenkrad angeordnet ist. Beispielsweise ist in einem sogenannten Kabinen
über-dem-Motor-Fahrzeug (Fahrzeug mit Unterflur-Motor), wie einem Einzel-Be
hälter-Wagen, u. dgl., das Lenkgetriebe unterhalb einer Bodenplatte angeordnet, auf welche
der Fahrer seine Füße abstellen kann, so daß das Lenkgetriebe im wesentlichen unter
den Füßen des Fahrers positioniert ist, welche Konfiguration die Verwendung einer
oberen Lenkwelle (nachfolgend nur mehr als eine obere Welle) voraussetzt, die integral
mit dem Lenkrad geneigt ist, und einer unteren Lenkwelle (nachfolgend nur mehr als
untere Welle), die hinter einem Armaturenbrett im wesentlichen vertikal angeordnet ist.
Diese beiden Wellen sind durch ein Universal-Gelenk miteinander verbunden.
Normalerweise, und in den meisten Fällen, wird ein Kardangelenk als ein Gelenk zum
Verbinden der oberen Welle und der unteren Welle in der Lenkwelleneinheit verwendet,
die aus den beiden Wellen aufgebaut ist. Das Kardangelenk ist zu definieren als ein
einfaches Universal-Gelenk, das so ausgebildet ist, daß ein Kreuzstück (eine
Gelenkspinne) zwischen einem Paar Jochen schwingfähig angeordnet ist. Wenn die
Mittelachsen der beiden Joche nicht auf derselben geraden Linie liegen, kann die
Winkelgeschwindigkeit bei einer Bewegungsübertragung variieren aufgrund der
Schwenkbewegung des Kreuzstücks, so daß es unvermeidlich ist, daß Rotationen
zwischen den beiden Wellenabschnitten mit ungleichen Geschwindigkeiten übertragen
werden. In dem Fall, in dem das Kardangelenk in der Lenkvorrichtung eines solchen
Unterflurfahrzeuges verwendet wird, wird deshalb der Schnittwinkel zwischen der oberen
Welle und der unteren Welle groß und tritt als Konsequenz die lästige Wirkung auf, daß
man nicht in der Lage ist, eine sichere und gleichförmige Lenkoperation auch wegen der
unegalen Geschwindigkeit der Übertragung der Rotation auszuführen, wobei das
Ausmaß dieser ungleichen Geschwindigkeitsübertragung einen tolerierbaren Bereich bei
weitem überschreitet.
Um dieses Problem abzuwenden, wird in der japanischen Patentanmeldung, die nach
der Prüfung mit der Nummer 50-21610 veröffentlicht wurde, und in der japanischen
offengelegten Patentanmeldung Nr. 7-251746 vorgeschlagen, bei einer solchen
Lenkvorrichtung ein Doppel-Kardan-Gleichlaufgelenk (nachfolgend als
Doppelkardangelenk benannt) einzusetzen. Solche Gleichlauf- oder homokinetischen
Gelenke zeichnen sich dadurch aus, daß Drehbewegungen über sie ohne nennenswerte
Drehgeschwindigkeitsvariationen übertragbar sind. Das Doppel-Kardangelenk ist so
ausgebildet, daß zwei Kardangelenke über ein Mittelgehäuse kombiniert sind, wobei der
Aufbau ein Eingangs- und ein Ausgangs-Seitenjoch umfaßt, in welche Enden der oberen
und unteren Wellen jeweils eingepaßt sind. Ein Paar Kreuz-Stücke zum Verbinden
dieser Joche mit dem Mittel-Gehäuse ist vorgesehen, wobei die Verbindung die
erforderlichen Schwenkbewegungen zuläßt, sowie ein exzentrisches Stützglied, das
derart drehbar in dem Mittelgehäuse gehalten wird, daß es sphärische Randbereiche der
beiden Joche in gleicher Phase exzentrisch abstützt.
In dem Doppel-Kardangelenk wird beispielsweise bei einer Drehung des
eingangsseitigen Joches dessen Drehung auf das ausgangsseitige Joch übertragen
über das eingangsseitige Kreuzstück, das Mittelgehäuse und das ausgangsseitige
Kreuzstück. Bei diesem Bewegungsablauf werden die beiden Joche in gleicher Phase
durch das exzentrische Stützglied abgestützt. Dadurch wird eine Veränderung in der
Winkelgeschwindigkeit aufgrund der Seitwärtsverlagerung oder Schwenkung des
eingangsseitigen Kreuzstückes ausgeglichen durch eine Schwenkbewegung oder
Seitwärtsbewegung des ausgangsseitigen Kreuzstückes, mit dem Resultat, daß bei der
Übertragung dieser Rotationen keine ungleichförmigen Geschwindigkeiten auftreten. Es
ist zu bemerken, daß in dem Doppel-Kardangelenk das exzentrische Stützglied in dem
Mittelgehäuse gehalten ist, so daß dadurch der Kreuzungswinkel zwischen dem
eingangsseitigen und ausgangsseitigen Jochen nicht mehr veränderbar festgelegt ist.
Demzufolge ist zum Verwenden des Doppel-Kardangelenks in einer Lenkvorrichtung das
exzentrische Stützglied präzise herzustellen, und zwar in Anpassung an den
Kreuzungs- oder Schnittwinkel zwischen den oberen und unteren Wellen.
In Lenkvorrichtungen für Automobile sind in der Vergangenheit stoß-absorbierende
Lenkwellen benutzt worden zum Absorbieren der Stoßenergie, die nach einer
sekundären Kollision erzeugt wird. Die stoß-absorbierenden Lenkwellen sind so
ausgebildet, daß die Lenkwelle auf der Seite des Lenkrades kollabierbar ist, wenn der
Fahrer eine sekundäre Kollision erleidet. Unter sekundärer Kollision versteht man dabei
den Aufschlag des Fahrers auf das Lenkrad zufolge einer primären Kollision des
Fahrzeuges selbst. Allgemein läßt sich zu stoßabsorbierenden Lenkwellen sagen, daß
diese Lenkwellen in eine Außenwelle und eine Innenwelle separiert sind, die so
miteinander in Eingriff stehen, daß sie beispielsweise über Längsverkeilungen relativ
zueinander gleiten können. In einem Unterflurfahrzeug oder einem Fahrzeug, bei dem
das Lenkrad ganz weit vorne angeordnet und das Lenkgetriebe in etwa vertikal unter
dem Lenkrad vorgesehen ist, wird jedoch, da das Lenkrad in einem Frontbereich des
Fahrzeugkörpers positioniert ist, die Gesamtlänge der oberen Welle kurz, so daß eine
ausreichende Kollabier-Quantität (eine Stoß-Energie-Absorptions-Quantität) der
Lenkwelle bei einer Konzeption als stoßabsorbierende Lenkwelle nicht sichergestellt
werden kann. Wird bei einer solchen Lenkwelle mit einem konventionellen Kardangelenk
im Falle einer sekundären Kollision die Reaktion betrachtet, dann läßt sich feststellen,
daß die obere Welle schräg nach unten fällt oder schräg nach oben fällt zusammen mit
dem Lenkrad, wobei der Verbindungsbereich mit der unteren Welle als ein Drehpunkt
dient, wobei auf diese Weise die Stoßenergie absorbiert wird.
Bei einer Steuervorrichtung, die ein Doppelkardan-Gelenk verwendet, wird jedoch der
Kreuzungswinkel zwischen den oberen und unteren Wellen fest stabilisiert durch das
exzentrische Stützglied, so daß im Falle einer sekundären Kollision dann keine solchen
oben geschilderten Bewegungen der oberen Welle erwartet werden können. Daraus
resultiert, daß die Möglichkeit besteht, daß der Fahrer unter einer sehr starken
sekundären Kollision mit dem Lenkrad nach der Unfalls-Kollision zu leiden hat, mit dem
Resultat, daß der Fahrer ernsthaft verletzt wird und dann schwere Blutergüsse am Kopf
und auch an der Brust erhält. Es wurde in Erwägung gezogen, zur Beseitigung eines
solchen Problems, ein biegbares Gleichlaufgelenk oder
Konstantgeschwindigkeitsgelenk, wie ein Birfield-Gelenk anstelle des
Doppel-Kardangelenks zu verwenden. Dieses Konstant-Geschwindigkeits-Gelenk hat jedoch
Probleme erbracht, da der zulässige Schnittwinkel sehr klein ist und die Teilekosten
extrem hoch sind, was es erschwert, das Konstant-Geschwindigkeits-Gelenk für die
Lenkvorrichtung eines Unterflurfahrzeugs bzw. eines Fahrzeugs mit der Kabine oberhalb
des Motors einzusetzen.
Es ist ein primäres Ziel der vorliegenden Erfindung, das unter den vorerwähnten
Umständen entdeckt wurde, eine Lenkvorrichtung mit einer verbesserten Stoß-
Absorbier-Charakteristik im Falle einer Kollision anzugeben, bei der mehrere Lenkwellen
mittels eines doppelten Kardangelenks mit konstanter Geschwindigkeitsübertragung zur
Lenk-Bewegungsübertragung verbunden sind.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine
Lenkvorrichtung vorgeschlagen, die eine erste Lenkwelle, eine zweite Lenkwelle, und ein
Doppel-Kardan-Konstantgeschwindigkeits-Gelenk zum Verbinden der ersten und der
zweiten Wellen miteinander aufweist, wobei wenigstens eine der ersten und zweiten
Lenkwellen mit einem flexiblen Bereich geformt ist.
Erfindungsgemäß führt die Lenkwelle leicht eine Biegedeformation in dem flexiblen
Bereich durch, falls ein Fahrer sekundär mit einem Lenkrad kollidiert, wobei während der
Zeitdauer der Biegedeformation eine Stoßenergie absorbiert wird.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivansicht eines Bereiches einer Lenkvorrichtung an der Seite
des Fahrerraums in einem Auto,
Fig. 2 eine Seitenansicht dieses Bereiches der Lenkvorrichtung im Fahrerraum;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Verbindungsbereiches zwischen einer oberen
Welle und einer unteren Welle;
Fig. 4 eine Vertikalschnittansicht einer internen Struktur eines Doppel-Kardan-Ge
lenks; und
Fig. 5 eine Vertikalschnittansicht der internen Struktur, wobei eine Drehphase um
90° gegenüber dem Status von Fig. 4 verschoben ist.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnung wird nachstehend eine Ausführungsform einer
Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug beschrieben, bei dem sich die Kabine oberhalb des
Motors befindet, und bei dem die vorliegende Erfindung angewendet wird.
Fig. 1 ist eine Perspektivansicht eines Bereiches der Lenkvorrichtung an der Seite des
Fahrerraums. Fig. 2 ist eine Seitenansicht desselben Bereiches. Unter Bezugnahme auf
die Fig. 1 und 2 ist eine Lenksäule 1 eines stoßabsorbierenden Typs
(zusammenfaltbarer Typ) erkennbar. Die Lenksäule 1 ist an einem Fahrzeug
körper-Seitenbügel 3 mittels eines aus Harz bestehenden Bolzens u. dgl. befestigt und stützt
mittels eines nicht dargestellten Lagers eine obere Welle 5 drehbar ab. Ein oberes Ende
der oberen Welle 5 ist mit einem Lenkrad 7 zusammengefügt, während an einem
unteren Ende der oberen Welle 5 eine untere Welle 11 mittels eines Doppel-Kardan
gelenks 9 angeschlossen ist. Mit einem unteren Ende der unteren Welle 11 ist
ein Lenkgetriebe 13 in den Fig. 1 und 2 verbunden. Ein Armaturenbrett 15 definiert
zusammen mit einer Bodenplatte 17 den Fahrerraum des Fahrzeugs.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht, die einen Verbindungsbereich zwischen der oberen Welle 5
und der unteren Welle 11 zeigt. Die Fig. 4 und 5 sind vertikale Schnittansichten zu
internen Strukturen des Doppel-Kardangelenks 9, bei dem eine Drehphase um 90°
verschoben ist. Wie in diesen Figuren gezeigt wird, besteht das Doppel-Kardangelenk 9
dieser Ausführungsform aus einem eingangsseitigen Joch 33, dessen proximales Ende
31 einen Einsatz der oberen Welle 5 aufnimmt, einem ausgangsseitigen Joch 37, von
dem ein proximales Ende 35 einen Einsatz der unteren Welle 11 aufnimmt, einem Paar
Kreuzstücken 43, von denen jedes aus einer ersten Welle 39 und einer zweiten Welle 41
besteht, die zueinander orthogonal liegen, einem Mittelgehäuse 45, das über die
erwähnten Kreuzstücke 43 mit den beiden Jochen 33, 37 verbunden ist, und einer
Kurbelplatte (ein exzentrisches Stützglied) 47, die im Mittelgehäuse 45 drehbar gehalten
ist.
Das Mittelgehäuse 45 ist ausgebildet aus zwei Flansch-Jochen 55, von denen jedes
aus einem Flanschabschnitt 51 und einem Paar Armabschnitten 53 sowie einer
Mittelplatte 57 besteht, die als eine zweiteilige Struktur und zwischen den Flanschjochen
55 vorgesehen ist. Die einzelnen Glieder sind durch Bolzen 59 und Muttern 61
miteinander verbunden. In den beiden Armabschnitten 53 des Flanschjoches 55 sind
konzentrisch Kreuz-Stück-Stütz-Bohrungen 63 geformt. Eine erste Welle 39 des
Kreuzstückes 43 ist in diesen Kreuz-Stück-Stütz-Bohrungen 63 mittels nicht dargestellter
Nadellager drehbar abgestützt. Die Kurbelplatte 47 wird an der Mittelplatte 57 durch eine
Gleitbuchse 65 drehbar abgestützt und weist zylindrische Stützvorsprünge 67 auf, die an
beiden Endoberflächen der Kurbelplatte 47 in den gleichen Positionen geformt und
jeweils ein vorbestimmtes Maß gegenüber der Mitte exzentrisch sind. Der
Stützvorsprung 67 weist eine in einem Zentralbereich geformte sphärische
Halte-Bohrung 69 auf, deren Endfläche auf eine Weise schräggestellt ist, daß das Ausmaß
des Überstandes in Richtung zum Zentrum kleiner wird, um Kollisionen mit den beiden
Jochen 33, 37 zu vermeiden.
Jedes der Eingangs- und Ausgangsseiten-Joche 33, 37 umfaßt ein Paar Armglieder 73
als eine Komponente, deren Enden miteinander durch ein Brückenglied 71 verbunden
sind. Von der Endfläche des Brückenglieds 71 steht ein sphärischer Endabschnitt 75
vor, der koaxial ist mit der axialen Mitte jedes der Joche 33, 37. Die beiden Armglieder
73 der Joche 33, 37 sind mit koaxialen Kreuzstück-Haltebohrungen 77 ausgebildet, in
denen die zweite Welle 41 des Kreuzstückes 43 eingreift und dort mittels nicht gezeigter
Nadellager drehbar abgestützt ist. Weiterhin sind die sphärischen Endabschnitte 75 der
Joche 33, 37 in die sphärischen Haltebohrungen 69 der beiden Stützvorsprünge 67
eingepaßt, so daß sie relativ zu den beiden Endoberflächen der Kurbelplatte 47
schwingfähig gehalten sind.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist das eingangsseitige Joch 33 mit seinem
proximalen Ende 31 durch eine Schweißung mit dem Armglied 73 vereinigt. Im
Gegensatz dazu ist bei dem ausgangsseitigen Joch 37 das proximale Ende 35 nicht
direkt mit dem Armglied 73 verbunden, sondern ist dazwischen ein Balg 81 vorgesehen,
der einen flexiblen Bereich konstituiert. Der Balg 81 ist geschaffen durch eine an einer
dünnen Stahlplatte oder einem dünnen Stahlblech vorgenommene plastische
Verarbeitung unter Benutzung eines bekannten Verfahrens. Die beiden Enden des
Balges 81 sind durch Punktschweißen mit dem proximalen Bereich 35 und dem Armglied
73 verbunden. Der aus der Stahlplatte hergestellte Balg 81 erbringt im wesentlichen
dieselbe Torsionssteifigkeit wie die eines gewöhnlichen Stahlrohres, und zwar als eine
mechanische Charakteristik, die sich aus seiner Konfiguration und seinem Material
ergibt. Im Vergleich mit der Torsionssteifigkeit sind jedoch die Biegesteifigkeit und die
Kompressionssteifigkeit des Balges 81 bei weitem geringer als die eines gewöhnlichen
Stahlrohres. Der Balg 81 ist leicht plastisch deformierbar, sobald eine Biegespannung
und eine Kompressionsspannung darauf einwirken, die größer sind als vorbestimmte
Werte.
Die Operation der Lenkvorrichtung dieser Ausführungsform wird nun erläutert.
Bei einer Drehung oder einer Rückdrehung nach einer vorhergehenden Drehung und
falls der Fahrer das Lenkrad 7 dreht, wird die Drehung des Lenkrades von dem
eingangsseitigen Joch 33, das mit der oberen Welle 5 integral ist, über das
eingangsseitige Kreuzstück 43, das Mittelgehäuse 45 und das ausgangsseitige
Kreuzstück 43 auf das ausgangsseitige Joch 37 übertragen. Bei diesem
Bewegungsablauf werden die sphärischen Endabschnitte 75 der beiden Joche 33, 37
durch die Kurbelplatte 47 gleichphasig gehalten, so daß eine Änderung der
Winkelgeschwindigkeit aufgrund der Schwenkung des eingangsseitigen Kreuzstückes
43 aufgehoben wird durch die Schwenkung des ausgangsseitigen Kreuzstückes 43. Es
treten deshalb zu keiner Zeit inkonstante Geschwindigkeits-Drehbewegungen bei der
Übertragung zwischen der Eingangsseite und der Ausgangsseite des Doppel-Kardan-Ge
lenks 9 auf, und das Drehausmaß des Lenkrades 7 bleibt stets gleich dem
Drehausmaß des ausgangsseitigen Joches 37.
Die auf das ausgangsseitige Joch 37 übertragene Drehbewegung wird über die untere
Welle 11 an das Lenkgetriebe 13 übertragen, wobei die untere Welle 8 in das proximale
Ende 35 eingepaßt ist. Bei diesem Bewegungsablauf wirkt auf den Balg 81 eine
Torsionslast korrespondierend mit einer Lenkkraft und zwar an der Ausgangsseite. Da
jedoch, wie zuvor beschrieben, der Balg 81 die hohe Torsionssteifigkeit besitzt, erfährt er
zu keiner Zeit eine derartige Torsionsdeformation, daß die Lenk-Steifigkeit vermindert
würde. Das Lenkgetriebe 13 enthält einen Zahnstangen- und Ritzelmechanismus zum
Umwandeln einer eingeleiteten Drehbewegung in eine geradlinige Bewegung. Rechte
und linke Zugstangen 19, 21, die mit nicht dargestellten Zahnstangen verbunden sind,
bewegen sich in bezug auf die Lenkgetriebevorrichtung 13 nach links und nach rechts.
Mit den Zugstangen bzw. Spurstangen 19, 21 verbundene Lenkhebel der nicht
dargestellten Räder werden korrespondierend mit dem Drehausmaß des Lenkrades 7
verlagert, woraus sich ergibt, daß der Fahrzeugkörper des Automobils Kurven oder
gerade fährt, wie dies vom Fahrer beabsichtigt ist. Die vorliegende Erfindung läßt sich
auch für andere Typen von Lenkgetrieben einsetzen, wobei als
Lenkgetriebevorrichtungen eine Kugel-Schraub-Getriebevorrichtung oder eine
Schnecken-Rollen-Lenkvorrichtung anstelle des beschriebenen Zahnstangen/-
Ritzel-Lenkgetriebes verwendbar sind.
Falls andererseits das Automobil mit einem anderen Fahrzeug oder einer Struktur u. dgl.
kollidieren sollte, schlägt der Fahrer sekundär auf das Lenkrad auf, und zwar durch die
Einwirkung der Trägheitskraft, mit dem Resultat, daß eine große Stoßlast auf die obere
Welle 5 ausgeübt wird. In diesem Fall wird die obere Welle 5 zusammenfaltbar durch die
Aktion eines kollapsiblen Mechanismus. Bei einem Fahrzeug, bei dem sich die
Fahrerkabine oberhalb des Motors und oberhalb des Lenkgetriebes befindet, ist jedoch
die Gesamtlänge der oberen Welle 5 sehr klein und kann deshalb die erwähnte
Stoßenergie nicht genügend durch nur den kollapsiblen Mechanismus absorbiert
werden. Gemäß der beschriebenen Ausführungsform ist jedoch bei dem
ausgangsseitigen Joch 37 der Balg 81 vorgesehen, der als der flexible Bereich definiert
ist. Deshalb, und wie durch die strichpunktierten Linien in Fig. 3 angedeutet ist, tritt die
plastische Deformation auf eine Weise auf, daß der Balg 81 durch die Stoßlast nach
vorne gebogen wird. Daraus ergibt sich, daß die obere Welle 5 und das Lenkrad 7
gemeinsam mit dem Doppel-Kardan-Gelenk 9 nach vorne bewegt werden, wobei mit
dieser Anordnung ein großer Anteil der Stoßenergie genügend absorbiert wird, um den
Aufschlag des Fahrers weitgehend zu mildern.
Die Beschreibung der spezifischen Ausführungsform kommt hier zu einem Ende, jedoch
ist die vorliegende Erfindung nicht auf die vorbeschriebene Ausführungsform beschränkt.
Beispielsweise ist bei der vorbeschriebenen Ausführungsform das ausgangsseitige Joch
des Doppel-Kardan-Gelenks mit dem flexiblen Bereich ausgestattet, den der metallische
Balg bildet. Dieser flexible Bereich kann jedoch nicht nur bei der unteren Welle, sondern
auch bei dem eingangsseitigen Joch und der oberen Welle vorgesehen sein (additiv
oder alternativ), oder es können in der Lenkvorrichtung zwei oder mehrere flexible
Bereiche vorgesehen werden. Weiterhin ist, wie beschrieben, der metallische Balg durch
Verschweißen mit dem Armglied und dem proximalen Ende verbunden, welches vom
ausgangsseitigen Joch konstituiert wird. Er kann jedoch daran auch befestigt werden
durch Verwenden von Schrauben und/oder Metallbändern, od. dgl. Weiterhin ist das
Glied, das den flexiblen Bereich konstituiert, nicht beschränkt auf einen metallischen
Balg, sondern dieser flexible Bereich kann auch durch Verwenden unterschiedlicher
Glieder, wie eines Metallgitters- oder -netzes, eines Weichmetallrohres oder einer
Stahlsäule mit einem fragilen Bereich gebildet werden. Weiterhin umfaßt der flexible
Bereich ggf. Glieder, die nicht nur in der Lage sind, die Biegeverformung auszuführen,
sondern auch in axialer Richtung zusammenfaltbar oder zusammenlegbar sind, oder
Glieder, die ohne Biegedeformation zusammenfaltbar oder zusammenlegbar sind.
Weiterhin können der Gesamtaufbau der Lenkvorrichtung, wie auch die spezifische
Struktur mit dem Doppel-Kardan-Gelenk entsprechend innerhalb des Schutzbereiches
der vorliegenden Erfindung modifiziert werden, ohne von dem Grundgedanken der
Erfindung abzuweichen.
Wie vorstehend erläutert wurde, ist die Lenkvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebaut aus den ersten und zweiten Lenkwellen, die über das
Konstantgeschwindigkeit-Doppel-Kardan-Gelenk verbunden sind, und wird wenigstens
eine der ersten und zweiten Lenkwellen mit dem flexiblen Bereich geformt. Mit dieser
Ausbildung führt die Lenkwellenanordnung leicht eine Biegedeformation aus, wenn der
Fahrer sekundär bei einer Unfallkollision od. dgl. auf das Lenkrad aufschlägt, wobei dann
die Stoßenergie genügend absorbiert wird, um den Stoß gegen den Fahrer wirksam zu
mildern.
Claims (2)
1. Lenkvorrichtung, mit
einer ersten Lenkwelle;
einer zweiten Lenkwelle;
und einem Konstant-Geschwindigkeits-Doppel-Kardan-Gelenk zum Verbinden der ersten und zweiten Lenkwellen miteinander, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der ersten und zweiten Lenkwellen (5, 11) mit einem flexiblen Bereich (81) geformt ist.
einer ersten Lenkwelle;
einer zweiten Lenkwelle;
und einem Konstant-Geschwindigkeits-Doppel-Kardan-Gelenk zum Verbinden der ersten und zweiten Lenkwellen miteinander, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der ersten und zweiten Lenkwellen (5, 11) mit einem flexiblen Bereich (81) geformt ist.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Bereich
(81) einen metallischen Balg umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
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JP9366013A JPH11182573A (ja) | 1997-12-24 | 1997-12-24 | ステアリング装置 |
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DE (1) | DE19853264A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |