DE19850426A1 - gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
- Publication number
- DE19850426A1 DE19850426A1 DE1998150426 DE19850426A DE19850426A1 DE 19850426 A1 DE19850426 A1 DE 19850426A1 DE 1998150426 DE1998150426 DE 1998150426 DE 19850426 A DE19850426 A DE 19850426A DE 19850426 A1 DE19850426 A1 DE 19850426A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- carnitine
- coenzyme
- butyrobetainyl
- crotonobetaine
- dehydratase
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P13/00—Preparation of nitrogen-containing organic compounds
- C12P13/007—Carnitine; Butyrobetaine; Crotonobetaine
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H19/00—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
- C07H19/02—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
- C07H19/04—Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
- C07H19/16—Purine radicals
- C07H19/20—Purine radicals with the saccharide radical esterified by phosphoric or polyphosphoric acids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P41/00—Processes using enzymes or microorganisms to separate optical isomers from a racemic mixture
- C12P41/001—Processes using enzymes or microorganisms to separate optical isomers from a racemic mixture by metabolizing one of the enantiomers
Abstract
Die Erfindung betrifft das gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung bei der Herstellung von L(-)-Carnitin. DOLLAR A An L(-)-Carnitin besteht ein wachsender Bedarf. Es ist die Aufgabe gestellt, diese Substanz in größeren Mengen zur Verfügung zu stellen. DOLLAR A Die Aufgabe wird gelöst, indem gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A zur Aktivierung von Carnitindehydratase eingesetzt wird und diese aus Crotonobetain das L(-)-Carnitin produziert. Ähnlich kann verfahren werden, indem gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Carnitinracemisierendes System in Puffer gelöst werden und diese aus D(+)-Carnitin das gewünschte L(-)-Carnitin herstellt. DOLLAR A Die Erfindung wird angewendet in der L(-)-Carnitinsynthese.
Description
Die Erfindung betrifft gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A, ein Verfahren zur Herstellung von γ-
Butyrobetainyl-Coenzym A und seine Verwendung zur Herstellung von L(-)-Carnitin aus
Crotonobetain und D(+)-Carnitin.
γ-Butyrobetainyl-Coenzym A ist als Substanz bisher nicht bekannt. Betrachtet man die Eignung dieser
Verbindung, im Prozeß der Herstellung von L(-)-Carnitin verwendet zu werden, muß der Stand von
Wissenschaft und Technik bezüglich der Herstellungsverfahren von L(-)-Carnitin berücksichtigt
werden. Für die Gewinnung von L(-)-Carnitin sind zahlreiche chemische und biochemische bzw.
biotechnologische Verfahren bekannt. Die meisten chemischen Synthesen führen zum D,L-Carnitin.
Durch Umsetzung des Racemats mit optisch aktiven Trennsäuren, z. B. mit optischen Isomeren der
Weinsäure, der Camphersäure oder der Camphersulfonsäure und einer anschließenden fraktionierten
Kristallisation ist es möglich, das L-Enantiomer zu gewinnen (z. B. DD-PS 23 217; DD-PS 93 347;
DE-OS 29 27 672). Alle bisher bekannten Verfahren zur Synthese haben den Nachteil, daß D(+)-
Carnitin als Abfallprodukt anfällt, entsorgt werden muß und nur maximal 50% des synthetisierten
Produktes als L(-)-Carnitin erhalten werden. Der therapeutische Einsatz von D,L-Carnitin ist nicht
vertretbar, da D(+)-Carnitin nicht nur wirkungslos bezüglich der Fettsäureoxidation ist sondern auch
kompetitiver Hemmstoff verschiedener L(-)-Carnitin-spezifischer Transportsysteme und Enzyme
(Life Sciences 28 [1981] 2931-2938). Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren Verfahren zur
stereospezifischen Synthese aus achiralen Vorstufen entwickelt worden (z. B. Tetrahedron, [1992],
Vol. 48, 319-324).
Alternativen zur chemischen Synthese von L(-)-Carnitin stellen mikrobiologische bzw. enzymatische
Prozesse dar. So ist es möglich, die Rückreaktion der L(-)-Carnitindehydrogenase (EC 1.1.1.108) zu
nutzen, um L(-)-Carnitin aus 3-Dehydrocarnitin herzustellen (US-PS 4221 869). Da es sich dabei
um ein NADH-abhängiges Enzym handelt, muß die Bereitstellung von Reduktionsäquivalenten
garantiert werden. Außerdem ist 3-Dehydrocarnitin sehr instabil. Verschiedene Stämme von
Enterobacteriaceen sind in der Lage, unter anaeroben Bedingungen L(-)-Carnitin über Crotonobetain
in γ-Butyrobetain umzuwandeln (DD-PS 221 905, JP-PS 6167 494, JP-PS 61 234 794, JP-PS 61
234 788). Die Metabolisierung von L(-)-Carnitin in Crotonobetain ist reversibel und wird von einem
stereospezifischen Enzym, der L(-)-Carnitindehydratase, katalysiert (DD-PS 281 735, DD-PS 281
919). Damit kann Crotonobetain als achirale Ausgangsverbindung zur Synthese von L(-)-Carnitin
verwendet werden. Einige Proteus-Stämme können auch unter aeroben Bedingungen L(-)-Carnitin
aus Crotonobetain bilden (US-PS 5300 430). Für die enzymatische Synthese von L(-)-Carnitin aus
dem Abfallprodukt D(+)-Carnitin wurde eine Racemase beschrieben (DD-PS 300 181). Eine dritte
Möglichkeit stellt die Gewinnung von L(-)-Carnitin aus γ-Butyrobetain mittels der γ-
Butyrobetainhydroxylase (EC 1.14.11.1) dar (DE-OS 31 23 975). In den EP 158 194, EP 195 944
und JP 61 199 793 sind Verfahren beschrieben, die auf der Produktion von L(-)-Carnitin aus
Crotonobetain oder γ-Butyrobetain mittels Kultivierung selektionierter Mikroorganismen auf einer
zusätzlichen C-Quelle, z. B. Glycinbetain, in Anwesenheit von Crotonobetain oder γ-Butyrobetain
beruhen.
Die L(-)-Carnitindehydratase (EC 4.2.1.89) katalysiert die reversible Umwandlung von
Crotonobetain zu L(-)-Carnitin nur in Anwesenheit eines aus Escherichia coli isolierten und bisher noch
nicht identifizierten niedermolekularen Faktors F (DD-PS 281 735). Durch Immobilisierung einer aus
der Familie der Enterobacteriaceae isolierten L(-)-Carnitindehydratase wurde ein Verfahren zur L(-)-
Carnitinsynthese ohne Nebenproduktbildung entwickelt (DD-PS 281 919). Für die Racemisierung von
D(+)- in L(-)-Carnitin ist dieser niedermolekulare Faktor F ebenfalls essentiell. Auch die Reduktion von
Crotonobetain zu γ-Butyrobetain erfolgt nur in Anwesenheit des gleichen Faktors.
L(-)-Carnitin (3-Hydroxy-4-trimethylaminobutyrat) ist eine ubiquitär in der Natur vorkommende
Verbindung. Für den Transport langkettiger Fettsäuren durch die innere Mitochondrienmembran ist es
als Acylgruppencarrier von essentieller Bedeutung. Aufgrund seiner zentralen Bedeutung im
Stoffwechsel höherer Organismen findet L(-)-Carnitin Anwendung in der Therapie und Prophylaxe von
Patienten mit verschiedenen Herzkrankheiten aber auch zur Behandlung von Dialysepatienten
(Übersicht: Pathology 17, [1985] 116-169). Bei parenteraler Ernährung in der Postnatalperiode bei
Neugeborenen sowie bei Erwachsenen über einen längeren Zeitraum erweist sich die Supplementation
von L(-)-Carnitin als unerläßlich (Gürtler und Löster, Carnitin [1996] 21-30). Von zunehmender
Bedeutung ist L(-)-Carnitin als Ergänzungsnährstoff.
Mikrobiologische Verfahren zur Synthese von L(-)-Carnitin haben den Nachteil, daß die
Mikroorganismen aufgrund ihrer geringen Größe schlecht vom Kulturmedium abgetrennt werden
können und daß für die Kultivierung ständig Nährmedien neu zur Verfügung gestellt werden müssen.
Dazu kommt, daß zur Aufarbeitung der verdünnten L(-)-Carnitin-haltigen Kulturflüssigkeit ein
erheblicher Aufwand betrieben werden muß. Bei der Synthese von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain in
mikrobiologischen Systemen besteht die Möglichkeit der Umsetzung von Crotonobetain zu γ-
Butyrobetain durch Crotonobetainreduktase als Konkurrenzreaktion zur Synthesereaktion.
Das Verfahren zur enzymatischen Synthese von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain hat den Nachteil,
daß über die immobilisierte L(-)-Carnitindehydratase neben Crotonobetain eine aus E. coli gewonnene
und von Protein befreite Lösung mit einem nicht identifiziertem Faktor F gegeben werden muß, die
essentiell für die Aktivierung des Enzyms ist. Störende Einflüsse von Komponenten in der proteinfreien
Lösung auf den Faktor F können nicht ausgeschlossen werden. Eine Optimierung der enzymatischen
Synthese von L(-)-Carnitin ist nur bedingt möglich, da insbesondere auch die Menge an zugesetztem
Faktor F nicht exakt quantifizierbar ist. Für die in E. coli beschriebene Racemisierung von D(+)- zu L(-)-
Carnitin ist derselbe Faktor F von essentieller Bedeutung. Der Faktor F kann durch bekannte
Coenzyme und Cofaktoren von Enzymen nicht ersetzt werden (Jung et al., Biochim. Biophys. Acta
1003 [1989] 270-276).
Ursachen für die aufgeführten Nachteile sind fehlende Kenntnisse über die Struktur des Faktors F sowie
über seine Rolle bei der Aktivierung des Apoenzyms der L(-)-Carnitindehydratase. Andere
Verbindungen, die ebenfalls die Aktivierung des Apoenzyms der L(-)-Carnitindehydratse bewirken
könnten, sind nicht bekannt.
Das Ziel der Erfindung ist, die stereospezifische Synthese von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain im
zellfreien Medium bzw. die Racemisierung des Abfallproduktes D(+)-Carnitin zu L(-)-Carnitin
enzymatisch zu ermöglichen. Diese Enzym-katalysierten Reaktionen stellen eine Alternative zur rein
chemischen Synthese von L(-)-Carnitin bzw. zu mikrobiologischen Verfahren der L(-)-
Carnitingewinnung dar.
Die Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen, mit dem aufgeführten γ-Butyrobetainyl-Coenzym A und
L(-)-Carnitindehydratase die enzymatische Synthese von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain ohne
Nebenproduktbildung zu ermöglichen. Weiterhin soll durch die Anwendung des Carnitin-
racemisierenden Systems zusammen mit γ-Butyrobetainyl-Coenzym A die Umwandlung des
physiologisch unwirksamen Abfallprodukts D(+)-Carnitin in L(-)-Carnitin realisiert werden können.
Gegenstand der Erfindung ist eine Coenzym A-Verbindung, im folgenden als γ-Butyrobetainyl-Coenzym
A bezeichnet, die in der Lage ist, als Cofaktor die L(-)-Carnitindehydratase zu aktivieren, so daß eine
reversible Umwandlung von Crotonobetain zu L(-)-Carnitin erfolgen kann. Der Cofaktor ist auch für die
Racemisierung von D(+)- zu L(-)-Carnitin sowie für die Umwandlung von Crotonobetain in γ-
Butyrobetain essentiell erforderlich. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese und
Anwendung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A sowie das Coenzym selbst.
Der Einsatz der L(-)-Carnitindehydratase kombiniert mit γ-Butyrobetainyl-Coenzym A eröffnet eine
neue Möglichkeit der Synthese von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain. Durch Coimmobilisierung von L(-)-
Carnitinhydratase und γ-Butyrobetainyl-Coenzym A wird eine Alternative zu bisherigen
industriellen Verfahren der L(-)-Carnitin-Produktion entwickelt. In analoger Weise kommt das
racemisierende System zusammen mit γ-Butyrobetainyl-Coenzym A als Verfahren zur Synthese von L(-
)- aus D(+)-Carnitin zur Anwendung.
Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, L(-)-Carnitin aus Crotonobetain mittels L(-)-
Carnitindehydratase (EC 4.2.1.89) zu synthetisieren. Für die Aktivierung des Apoenzyms der L(-)-
Carnitindehydratase sind nur katalytische Mengen an γ-Butyrobetainyl-Coenzym A notwendig.
Voraussetzung für die Synthese von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A ist die Aktivierung des γ-
Butyrobetains. Als Ausgangsstoff wird vorzugsweise getrocknetes γ-Butyrobetain-Hydrochlorid
verwendet. Das γ-Butyrobetain-Hydrochlorid wurde mit Phosphortrichlorid bei 15-70°C (vorzugsweise
bei 25°C) unter Sauerstoffabschluß umgesetzt. Gebildetes γ-Butyrobetainylchlorid wird von weiteren
Produkten und Ausgangsstoffen durch Begasen mit Stickstoff abgetrennt.
Das so erhaltene γ-Butyrobetainylchlorid ist für die Synthese von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A
geeignet. Coenzym A wird zuerst in eiskalter 1 M Natriumhydrogencarbonatlösung, pH 7,5-9,5
(vorzugsweise pH 8,5), suspendiert. Dazu wird eine definierte Menge an γ-Butyrobetainylchlorid
(vorzugsweise im Überschuß) unter Kontrolle des pH-Wertes gegeben. Nach 15-30 min ist die Reaktion
beendet. Die Bildung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A wird durch HPLC (Spherisorb, C18-Säule)
kontrolliert und anschließend einem weiteren Reinigungsschritt (Ionenaustauschchromatographie an
DOWEX 50) unterzogen. Die Reinheitskontrolle erfolgt erneut über HPLC (Spherisorb, C18-Säule).
Von dem sauberen Präparat wurden physikalisch-chemische Eigenschaften bestimmt (vgl. nachfolgende
Tabelle).
Eigenschaften | |
γ-Butyrobetainyl-Coenzym A | |
Molare Masse | 895,2 |
Absorptionsmaximum | 206 nm, 258 nm |
Molarer Extinktionskoeffizient (∈260) | 16,1 l.mmol-1 .cm-1 |
pH-Stabilität für 1 h | 3-10 |
Temperaturstabilität für 1 h | 100%: -20°C |
<90%: 0°C bis 90°C | |
Löslichkeit | Wasser |
Für den erfindungsgemäßen Nachweis der Aktivierung der L(-)-Carnitindehydratase wird gereinigtes
γ-Butyrobetainyl-Coenzym A (vorzugsweise 1-10 nmol) in Kaliumphosphatpuffer (10 mM, pH 7,5)
gegeben, partiell angereicherte L(-)-Carnitindehydratase (ohne Faktor F keine Aktivität zeigend) und die
zu metabolisierende Crotonobetainlösung (1 M) hinzugefügt sowie bei 37°C inkubiert.
Gebildetes L(-)-Carnitin wird anschließend im optischen Test mit Hilfe der Carnitin-
Acetyltransferase (nach BERGMEYER (1970)) nachgewiesen. Analog wird beim Nachweis der
Racemisierungsreaktion verfahren, wobei statt Crotonobetain eine D(+)-Carnitinlösung (1 M)
hinzugefügt wird. Die exakte Bestimmung des gebildeten L(-)-Carnitin ist nach vorheriger Eichung des
Systems mit bekannten L(-)-Carnitinlösungen möglich.
Für den erfindungsgemäßen Nachweis der Aktivierung des Enzymsystems, welches Crotonobetain in
γ-Butyrobetain umwandelt, wird gereinigtes γ-Butyrobetainyl-Coenzym A (vorzugsweise 1-10 nmol) in
temperierten (vorzugsweise 37°C) und mit Stickstoff begasten Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,8)
gegeben, Crotonobetain = reduzierendes Enzymsystem (ohne Faktor F keine Aktivität zeigend) sowie
Dithionit (vorzugsweise 50 mM) und Benzylviologen (vorzugsweise 1 mM) hinzugefügt. Nach Zugabe
der zu metabolisierenden Crotonobetainlösung (3,75 M) kann gebildetes γ-Butyrobetain im optischem
Test anhand des oxidierten Benzylviologen nachgewiesen werden.
Bildung von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain durch angereicherte L(-)-Carnitindehydratase und γ-
Butyrobetainyl-Coenzym A (BB-CoA) nach 10 min Inkubation bei 37°C in Kaliumphosphatpuffer
(10 mM, pH 7,5).
Bildung von L(-)-Carnitin aus D(+)-Carnitin durch ein Carnitin-racemisierendes System und γ-
Butyrobetainyl-Coenzym A (BB-CoA) nach 10 min Inkubation bei 37°C in Kaliumphosphatpuffer
(10 mM, pH 7,5).
Bildung von L(-)-Carnitin aus Crotonobetain durch angereicherte L(-)-Carnitindehydratase und γ-
Butyrobetainyl-Coenzym A (CB-CoA) nach 5 min Inkubation bei 37°C.
Claims (6)
1. γ-Butyrobetainyl-Coenzym A, gekennzeichnet durch folgende Eigenschaften:
- a) Molare Masse: 895,2
- b) Absorptionsmaxima: 206 nm und 258 nm
- c) Molarer Extinktionskoeffizient (∈260): 16,1 l.mmol-1.cm-1
- d) d. Km-Wert der L(-)-Carnitindehydratase
für γ-Butyrobetainyl-Coenzym A: 5,9.10-6 M - e) Temperaturstabilität: bei -20°C mehrere Wochen bei 0°C einige Stunden
- f) pH-Stabilität: zwischen pH 3 und pH 10 über 1 Stunde gut stabil bei pH 5 über mehrere Wochen
- g) Löslichkeit: in Wasser gut in organischen Lösungsmittel sehr wenig
- h) Sonstiges: hygroskopisch.
2. Verfahren zur Herstellung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A nach Anspruch 1 aus γ-Butyrobetain-
Hydrochlorid und Coenzym A, dadurch gekennzeichnet, daß γ-Butyrobetainylchlorid mit γ-
Butyrobetain-Hydrochlorid und Phosphortrichlorid bei 25°C behandelt und anschließend mit
Coenzym A in eiskalter Natriumhydrogencarbonatlösung zu γ-Butyrobetainyl-Coenzym A umgesetzt
wird.
3. Verwendung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A nach Anspruch 1 zur Aktivierung von L(-)-
Carnitindehydratase, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verbindungen in eine Pufferlösung von pH
7,8 gegeben werden.
4. Verwendung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von L(-)-
Carnitin, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verbindungen in einen Puffer bei pH 7,8 gegeben
werden und dieser Lösung Crotonobetain zugefügt wird.
5. Verwendung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A nach Anspruch 1 zur Herstellung von L(-)-Carnitin,
dadurch gekennzeichnet, daß γ-Butyrobetainyl-Coenzym A und Carnitin-racemisierendes System
zusammen in Puffer bei pH 7,8 gegeben werden und der Lösung D(+)-Carnitin zugesetzt wird.
6. Verwendung von γ-Butyrobetainyl-Coenzym A nach Anspruch 1 zur Herstellung von γ-Butyrobetain,
dadurch gekennzeichnet, daß γ-Butyrobetainyl-Coenzym A und Crotonobetain-reduzierendes
Enzymsystem zu Benzylviologen und Dithionit in Puffer pH 7,5 gegeben werden und Crotonobetain
zugefügt wird.
Priority Applications (15)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998150426 DE19850426A1 (de) | 1998-10-27 | 1998-10-27 | gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Verfahren zu seiner Herstellung |
PCT/IT1999/000339 WO2000024919A1 (en) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzymes useful for the synthesis of l-carnitine |
AU10754/00A AU1075400A (en) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzymes useful for the synthesis of l-carnitine |
EP04007026A EP1452604A3 (de) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzyme zur Herstellung von L-Carnitin |
DE69924026T DE69924026T2 (de) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzym zur herstellung von l-carnitin |
EP99954351A EP1151130B1 (de) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzym zur herstellung von l-carnitin |
AT99954351T ATE290096T1 (de) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzym zur herstellung von l-carnitin |
SI9930765T SI1151130T1 (en) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzyme useful for the synthesis of l-carnitine |
PT99954351T PT1151130E (pt) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzima utilizada na sintese de l-carnitina |
ES99954351T ES2237954T3 (es) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzima util para la sintesis de l-carnitina. |
DK99954351T DK1151130T3 (da) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | Coenzym, der er nyttigt til syntese af L-carnitin |
JP2000578471A JP2002528468A (ja) | 1998-10-27 | 1999-10-22 | L−カルニチンの合成に有用な補酵素 |
US09/832,063 US6337197B2 (en) | 1998-10-27 | 2001-04-11 | Coenzymes useful for the synthesis of L-carnitine |
US09/992,005 US6379936B1 (en) | 1998-10-27 | 2001-11-26 | Coenzymes useful for the synthesis of L-carnitine |
US10/105,318 US6562608B2 (en) | 1998-10-27 | 2002-03-26 | Coenzymes useful for the synthesis of L-carnitine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998150426 DE19850426A1 (de) | 1998-10-27 | 1998-10-27 | gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19850426A1 true DE19850426A1 (de) | 2000-05-04 |
Family
ID=7886396
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998150426 Withdrawn DE19850426A1 (de) | 1998-10-27 | 1998-10-27 | gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19850426A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995010613A1 (de) * | 1993-10-08 | 1995-04-20 | Lonza Ag | Gene für den butyrobetain/crotonobetain-l-carnitin-stoffwechsel und ihre verwendung zur mikrobiologischen herstellung von l-carnitin |
-
1998
- 1998-10-27 DE DE1998150426 patent/DE19850426A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995010613A1 (de) * | 1993-10-08 | 1995-04-20 | Lonza Ag | Gene für den butyrobetain/crotonobetain-l-carnitin-stoffwechsel und ihre verwendung zur mikrobiologischen herstellung von l-carnitin |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Chem. Abstr. 57 (1962) 14617h (Arch. Biochem. Bio-phys. 96 (1962) 246-251 * |
Chem. Abstr. 61 (1964) 5969-c (Arch. Biochem. Bio-phys. 106 (1) (1964) 267-274 * |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0456107B1 (de) | Enzymatisches Verfahren zur Reduktion von Oxoverbindungen, insbesondere Acetophenon und dafür geeignetes Enzym | |
DE2700456C2 (de) | ||
EP0148132B1 (de) | Mikrobiologisches Verfahren zur stereoselektiven Synthese von (L-)-Carnitin | |
CH664374A5 (de) | Verfahren zur herstellung von l-carnitin auf mikrobiologischem weg. | |
EP0477902A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von L-Phosphinothricin durch eine gekoppelte enzymatische Reaktion | |
EP0054897B1 (de) | Verfahren zur enzymatischen Herstellung von L-2-Amino-4-methylphosphinobuttersäure | |
US5187093A (en) | Microorganisms useful in the process for the production of l-carnitine | |
EP0347374B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxysäuren | |
DE69924026T2 (de) | Coenzym zur herstellung von l-carnitin | |
EP0410430B1 (de) | Verfahren zur diskontinuierlichen Herstellung von L-Carnitin auf mikrobiologischem Weg | |
DE3247703C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von L-Threonin | |
EP1049794B1 (de) | Verfahren zur herstellung von l-carnitin aus crotonobetain | |
DE19850426A1 (de) | gamma-Butyrobetainyl-Coenzym A und Verfahren zu seiner Herstellung | |
US6337197B2 (en) | Coenzymes useful for the synthesis of L-carnitine | |
DE19850433A1 (de) | Crotonobetainyl-Coenzym A, Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE10032076A1 (de) | Verfahren zur enzymatischen Synthese von L-Carnitin | |
DE69935254T2 (de) | Verfahren zur herstellung von pyrrol-2-carbonsäure | |
DD281735A7 (de) | Verfahren zur enzymatischen synthese von l(-)-carnitin | |
AT401269B (de) | Enzymatisches oxidationsverfahren zur umsetzung von cephalosporin c in glutaryl-7- aminocephalosporansäure | |
JPH04341195A (ja) | 光学活性マンデル酸の製法 | |
JPS6332493A (ja) | 酵素法による光学活性α―ヒドロキシ酸の製造法 | |
JPH02295491A (ja) | L―イソロイシンの製造方法 | |
JPS60214898A (ja) | 光学活性カルニチン類の製造法 | |
JPH0556954B2 (de) | ||
JPS61152292A (ja) | L−セリンの製造法 |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
8130 | Withdrawal |