DE19849916C1 - Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils mit einem elektromagnetischen Aktuator - Google Patents
Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils mit einem elektromagnetischen AktuatorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils für Brennkraftmaschinen, mit einem elektromagnetischen Aktuator, der schwimmend in einem Zylinderkopf gelagert ist und sich durch eine Stelleinheit mit einem hydraulisch beaufschlagbaren Kolben am Zylinderkopf abstützt und der einen Öffnungsmagneten und einen Schließmagneten besitzt, zwischen deren Polflächen ein Anker koaxial zum Gaswechselventil verschiebbar angeordnet ist, der auf einen Ventilschaft wirkt, wobei zwei vorgespannte Ventilfedern, von denen jeweils eine in Öffnungsrichtung und eine in Schließrichtung auf das Gaswechselventil wirken, sich mit einem Ende über einen Federteller am Ventilschaft bzw. einem Ankerstößel abstützen und sich die in Öffnungsrichtung wirkende Ventilfeder mit ihrem freien Ende am Aktuator abstützt. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, daß der Ventilschaft an dem Anker befestigt ist, daß sich die in Schließrichtung wirkende Ventilfeder mit ihrem freien Ende am Aktuator abstützt und die Stelleinheit in Schließstellung des Gaswechselventils den Aktuator mit einer Restschließkraft beaufschlagt und daß der Aktuator während einer Öffnungsstellung des Gaswechselventils in seiner Lage gehalten wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen eines
Gaswechselventils mit einem elektromagnetischen Aktuator nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Elektromagnetische Aktuatoren zum Betätigen von Gaswechselven
tilen besitzen in der Regel zwei Schaltmagnete, einen Öffnungs
magneten und einen Schließmagneten, zwischen deren Polflächen
ein Anker koaxial zu einer Ventilachse verschiebbar angeordnet
ist. Der Anker wirkt direkt oder über einen Ankerstößel auf
einen Ventilschaft des Gaswechselventils. Bei Aktuatoren nach
dem Prinzip des Massenschwingers wirkt ein vorgespannter
Federmechanismus auf den Anker. Als Federmechanismus dienen
meist zwei vorgespannte Ventilfedern, von denen eine obere
Ventilfeder das Gaswechselventil in Öffnungsrichtung und eine
untere Ventilfeder in Schließrichtung belastet. Bei nicht
erregten Magneten wird der Anker durch die Ventilfedern in
einer Gleichgewichtslage zwischen den Magneten gehalten. Die
Ventilfedern können gemeinsam auf einer Seite oder jeweils
getrennt voneinander auf beiden Seiten des Aktuators angeordnet
sein.
Wird der Aktuator beim Start aktiviert, wird entweder der
Schließmagnet oder der Öffnungsmagnet kurzzeitig übererregt
oder der Anker mit einer Anschwingroutine mit seiner Resonanz
frequenz angeregt, um aus der Gleichgewichtslage angezogen zu
werden. In geschlossener Stellung des Gaswechselventlis liegt
der Anker an der Polfläche des erregten Schließmagneten an und
wird von diesem gehalten. Der Schließmagnet spannt die in
Öffnungsrichtung wirkende Ventilfeder weiter vor. Um das
Gaswechselventil zu öffnen, wird der Schließmagnet ausgeschal
tet und der Öffnungsmagnet eingeschaltet. Die in Öffnungsrich
tung wirkende Ventilfeder beschleunigt den Anker über die
Gleichgewichtslage hinaus, so daß dieser von dem Öffnungsmagne
ten angezogen wird. Der Anker schlägt an die Polfläche des
Öffnungsmagneten an und wird von dieser festgehalten. Um das
Gaswechselventil wieder zu schließen, wird der Öffnungsmagnet
ausgeschaltet und der Schließmagnet eingeschaltet. Die in
Schließrichtung wirkende Ventilfeder beschleunigt den Anker
über die Gleichgewichtslage hinaus zum Schließmagneten. Der
Anker wird vom Schließmagneten angezogen, schlägt auf die
Polfläche des Schließmagneten auf und wird von diesem festge
halten. Beide Ventilfedern sind soweit vorgespannt, daß sich
der Anker bei stromlosen Schaltmagneten auf eine annähernd
mittlere Lage zwischen den Polflächen der Schaltmagnete ein
stellt und daß gleichzeitig in bzw. kurz vor der Schließstel
lung des Gaswechselventils eine Restschließkraft von der
unteren Ventilfeder auf das Gaswechselventil wirkt.
Von Beginn an nicht berücksichtigte oder sich über der Zeit
verändernde Größen, wie beispielsweise Fertigungstoleranzen
einzelner Bauteile, Wärmedehnungen unterschiedlicher Materiali
en, durch Fertigungstoleranzen differierende Federsteifigkeiten
der oberen und der unteren Ventilfeder, sowie Setzerscheinungen
durch Alterung der Ventilfedern usw., können dazu führen, daß
die durch die Ventilfedern bestimmte Gleichgewichtslage nicht
mit einer energetischen Mittenlage zwischen den Polflächen
übereinstimmt bzw. nicht eine vorbestimmte Position aufweist.
Ferner können derartige Größen und Verschleiß an den Ventilsit
zen dazu führen, daß der Anker an der Polfläche des Schließmag
neten nicht mit einer konstanten Schließkraft anliegt oder
bereits anliegt, bevor das Gaswechselventil vollständig
schließt. Heiße Brenngase, die über nicht dicht schließende
Ventile abströmen, zerstören die Ventilsitze. Andererseits ist
es durch unterschiedliche Wärmedehnungen möglich, daß der Anker
bei geschlossenem Gaswechselventil nicht mehr vollständig an
der Polfläche des Schließmagneten zum Anliegen kommt, so daß
der Energiebedarf des Schließmagneten stark zunimmt. Ferner ist
mit diesem Vorgang in der Regel ein reduzierter Öffnungshub des
Gaswechselventils verbunden, so daß die Drosselverluste beim
Ladungswechsel zunehmen und sich der Wirkungsgrad verschlech
tert.
In der DE 196 47 305 C1 ist ein Aktuator
dargestellt, der schwimmend in einem Zylinderkopf gelagert ist.
Er öffnet und schließt ein Gaswechselventil, indem sein Anker
zwischen zwei Elektromagneten bewegt wird und dabei auf einen
Ventilschaft des Gaswechselventils wirkt. Ein Federmechanismus
ist zwischen dem Aktuator und dem Ventilteller des Gaswechsel
ventils angeordnet, wobei sich oben die Öffnungsfeder am
Aktuator und unten die Schließfeder am Zylinderkopf abstützen.
Auf der dem Gaswechselventil abgewandten Seite befindet sich
zwischen einer mit dem Zylinderkopf verbundenen Deckplatte und
dem Aktuator ein Spielausgleichselement, das sowohl positives
als auch negatives Ventilspiel ausgleicht.
Das Spielausgleichselement weist einen Kolben in einem Zylinder
auf. Der Kolben trennt einen ersten, dem Gaswechselventil
abgewandten und brennkraftmaschinenabhängig gesteuerten Druckraum von einem
zweiten, dem Gaswechselventil zugewandten Druckraum. Ein
Rückschlagventil im Kolben öffnet bei Überdruck im ersten
Druckraum entgegen der Kraft einer Rückhaltefeder in Richtung
zum zweiten Druckraum. Die Rückhaltefeder ist so ausgelegt, daß
das Rückschlagventil nicht öffnet, wenn kein Spiel vorhanden
ist.
Über eine Drosselverbindung, die als definiertes Spiel zwischen
dem Kolben und dem Zylinder ausgelegt ist, kann bei Belastung
Druckmittel vom zweiten in den ersten Druckraum entweichen.
Das Spielausgleichselement kann entweder nur Druckkräfte oder
in einer anderen Ausführung während des Schließvorgangs Druck-
und Zugkräfte übertragen.
Wenn das Gaswechselventil nicht vollständig schließt, weil der
Aktuator zu weit in Richtung des Gaswechselventils verschoben
ist, d. h. ein negatives Spiel vorliegt, stellt sich eine
Druckerhöhung in dem zweiten Druckraum durch eine in Schließ
richtung wirkende Ventilfeder des Gaswechselventils ein.
Dadurch entweicht Druckmittel aus dem zweiten Druckraum über
die Drosselverbindung, bis das Gaswechselventil wieder voll
ständig schließt.
Wenn Spiel zwischen dem Ankerstößel und dem Gaswechselventil
vorliegt, wird der zweite Druckraum entlastet. Der Druck im
zweiten Druckraum sinkt dadurch unter den des ersten Druck
raums, so daß das Rückschlagventil gegen die Rückhaltefeder
öffnet und Druckmedium vom ersten in den zweiten Druckraum
strömt, bis das Spiel ausgeglichen ist. Dieser Vorgang kann
mehrere Arbeitsspiele des Ventils dauern. Weil sich beim
Spielausgleich die Lage des Aktuators verändert, ändert sich
damit auch die Gleichgewichtslage der Ventilfedern, so daß sie
nicht mehr mit der energetischen Mittenlage übereinstimmt. Dies
verändert das Schwingungsverhalten des Federmechanismus, den
Energiebedarf der Magnete und den Öffnungs- und Schließvorgang
der Gaswechselventile.
Aus der DE 197 02 458 A1 ist ein elektromagnetischer Aktuator
für ein Gaswechselventil mit einem Ventilspielausgleich be
kannt. Auf den Aktuator, der in einem im Zylinderkopf axial
verschiebbaren Gehäuse untergebracht ist, wirkt zu beiden
Seiten jeweils eine Ventilfeder, von denen sich eine unmittel
bar am Zylinderkopf abstützt und über einen Ventilschaft
Druckkräfte auf einen Ankerstößel überträgt, während die andere
am anderen Ende des Ankerstößels angeordnet ist und sich über
das Gehäuse und eine Stelleinrichtung am Zylinderkopf abstützt,
die als Ventilspielausgleich dient. Die Stelleinrichtung ist an
der Druckölversorgung der Brennkraftmaschine angeschlossen und
wird mit einem Öldruck von etwa 0,5 bis 1 bar beaufschlagt. Sie
verstellt das Gehäuse des Aktuators während der Schließstellung
in Richtung des Gaswechselventils, bis der Ankerstößel spiel
frei am Ventilschaft anliegt. Dabei wirkt die Stellkraft der
Stelleinrichtung der Restschließkraft der unteren Ventilfeder
entgegen, so daß diese entsprechend stärker dimensioniert
werden muß.
Beim Öffnungshub des Gaswechselventils wird der Zufluß zur
Stelleinheit durch ein Rückschlagventil blockiert. Das Aktua
torgehäuse kann sich dann über die Stelleinheit am Zylinderkopf
abstützen. Die Bewegung des Aktuators führt ferner dazu, daß
der Anker und als Folge das Gaswechselventil keine exakte,
definierte Bewegung mehr ausführen, so daß trotz des Spielaus
gleichs der Öffnungshub des Gaswechselventils von einer vorge
gebenen Sollfunktion abweicht. Es ist insbesondere zu befürch
ten, daß das Gaswechselventil nicht mehr vollständig geöffnet
werden kann und der Ventilhub verringert wird. Da sich die
Bewegung des Gaswechselventils und die Aktuatorbewegung überla
gern, setzt das Gaswechselventil mit unkontrollierten Geschwin
digkeiten auf den Ventilsitz auf. Dadurch entstehen unerwünsch
te Geräusche und eine höhere Belastung der Bauteile. Diese hat
einen vorzeitigen Verschleiß zur Folge, insbesondere durch die
hohe Impulsübertragung der aufeinandertreffenden Bauteile.
Es wurde bereits in der
DE 197 57 505 A1 vorgeschlagen, das Federsystem in einem
Federgehäuse unterzubringen, das mit dem Aktuator fest verbun
den ist und auf der dem Gaswechselventil zugewandten Seite des
Aktuators liegt. Die Bewegung des Ankers wird über einen
zwischen den Ventilfedern des Federsystems angeordneten,
gemeinsamen Federteller auf den Ventilschaft in beiden Richtun
gen übertragen. Der schwimmend im Zylinderkopf angeordnete
Aktuator stützt sich gegenüber dem Zylinderkopf über eine
hydraulische Feder ab, die den Aktuator mit einer gewünschten
Kraft, einer sogenannten Restschließkraft, in Schließrichtung
drückt. Das Federverhalten der hydraulischen Feder und damit
die Bewegungen des Aktuators können durch ein Rückschlagventil
gedämpft werden. An der gegenüberliegenden Seite wirkt ein
Dämpfer in entgegengesetzter Richtung auf den Aktuator, um
seine axialen Bewegungen gegenüber dem Zylinderkopf zu begren
zen und dafür zu sorgen, daß Axialschwingungen des Aktuators
rasch abklingen. Ferner werden störende Geräusche des Ankers
reduziert, die beim Aufsetzen entstehen, sowie die Kräfte
verringert, die bei Verzögerung des Aktuators im Umkehrpunkt
auf den Aktuator wirken.
Ferner ist in der DE 198 01 396 C1
eine Betätigungsvorrichtung für ein Gaswechselventil mit einem
elektromagnetischen Aktuator beschrieben, der in einem Zylin
derkopf schwimmend geführt ist. Ein Anker ist mit einem An
kerstößel verbunden, der zu beiden Seiten des Aktuators heraus
ragt und an der oberen Seite durch eine Öffnungsfeder belastet
wird, die sich am Zylinderkopf abstützt, während sein unteres
Ende auf einen Ventilschaft wirkt, der durch eine Ventilfeder
in Schließrichtung des Gaswechselventils belastet ist. Zum
Ausgleich von Ventilspiel ist ein Spielausgleichselement
vorgesehen, das zwischen dem Aktuator und dem Gaswechselventil
im Zylinderkopf angeordnet ist und thermische oder durch
Verschleiß bedingte Längenänderungen und Fertigungstoleranzen
ausgleicht, um ein sicheres Schließen des Gaswechselventils und
die Einhaltung eines vorgegebenen Kurvenverlaufs für den
Ventilhub sicherzustellen.
Das Spielausgleichselement besitzt eine Ausgleichsfeder, die
sich am Zylinderkopf abstützt und den Aktuator in Schließrich
tung nach oben drückt. Die Ausgleichsfeder wirkt über einen
Verstellkolben auf den Aktuator. Sie dient nur zum Verstellen
des Aktuators in Schließrichtung und ist nicht in der Lage und
nicht dafür vorgesehen, eine Restschließkraft auf das Gaswech
selventil auszuüben, da der Ankerstößel und der Ventilschaft
nicht miteinander verbunden sind. Der Verstellkolben begrenzt
einen Ringraum, dem über ein Rückschlagventil ein Druckmittel
zugeführt wird. Über einen definierten Bewegungsspalt des
Verstellkolbens kann unter Belastung Druckmittel aus dem
Ringraum gedrosselt entweichen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum
Betätigen von Gaswechselventilen mit einer Stelleinheit zu
schaffen, bei der das Gaswechselventil in Schließstellung mit
einer konstanten Restschließkraft beaufschlagt wird, ohne in
der übrigen Zeit das Betätigungsverhalten des Aktuators zu
beeinträchtigen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, während vorteilhafte Ausge
staltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprü
chen entnommen werden können.
Nach der Erfindung ist der Ventilschaft an dem Anker befestigt,
und zwar direkt oder indirekt, indem er mit einem Ankerstößel
einstückig oder lösbar verbunden ist. Das Federsystem ist in
einem Federgehäuse untergebracht, das mit dem Aktuator verbun
den ist, so daß sich beide Ventilfedern jeweils mit einem Ende
in entgegengesetzter Richtung am Aktuator abstützen, während
ihr anderes Ende auf den Ventilschaft wirkt. Bei einer Verstel
lung des Aktuators bewegen sich die Fußpunkte der Ventilfedern
mit, so daß die Mittenlage des Ankers zu den Polflächen der
Schaltmagnete erhalten bleibt. Ferner können die Ventilfedern
ausschließlich auf das zeitliche Schwingungsverhalten ausgelegt
werden, das für das Öffnen und Schließen des Gaswechselventils
erforderlich ist.
Die Stelleinheit, die das Gaswechselventil in Schließstellung
beaufschlagt und sich am Zylinderkopf abstützt, erzeugt unab
hängig von den Ventilfedern eine vorgegebene Restschließkraft,
die über die Lebensdauer konstant bleibt. Die in der Schließ
stellung durch die Stelleinheit bewirkte Lage des Aktuators
wird beibehalten, wenn das Gaswechselventil öffnet. Der Aktua
tor kann durch eine ansteuerbare Klemmvorrichtung gehalten
werden, z. B. indem die Klemmvorrichtung öffnet, sobald der
Schließmagnet aktiviert wird, und im übrigen geschlossen ist.
Eine weitere Möglichkeit, den Aktuator während der Zeit in
seiner Lage zu halten, wenn das Gaswechselventil geöffnet ist,
besteht darin, daß ein durch einen Kolben und einen Arbeitszy
linder gebildeter Arbeitsraum der Stelleinheit während der
Öffnungszeit des Gaswechselventils hydraulisch blockiert ist.
Zweckmäßigerweise wird der Zufluß der Druckflüssigkeit zum
Arbeitsraum in Abhängigkeit von der Bewegung des Gaswechselven
tils gesteuert, so daß die Stelleinheit während der Schließ
stellung des Gaswechselventils mit einem vorgegebenen Druck
beaufschlagt wird und den Aktuator mit einer entsprechenden
Restschließkraft belastet, im übrigen aber hydraulisch bloc
kiert ist. Hierzu weist der Ventilschaft des Gaswechselventils
nach einer Ausgestaltung der Erfindung eine Ringnut im Bereich
einer Ventilführung auf, wobei die Ringnut in Schließstellung
des Gaswechselventils beide Zuflußabschnitte miteinander
verbindet.
Wird der Arbeitsraum der Stelleinrichtung hydraulisch bloc
kiert, wirkt das Gewicht des Aktuators auf den Arbeitsraum der
Stelleinheit, so daß während des Stillstands der Brennkraftma
schine über Leckagen Druckmittel aus dem Arbeitsraum entweichen
kann und sich der Aktuator soweit verstellt, daß bei einer
erneuten Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine der Start
erschwert wird oder nicht mehr möglich ist. Es ist daher
vorteilhaft, eine Haltefeder vorzusehen, die in Schließrichtung
des Gaswechselventils auf den Aktuator wirkt und das Gewicht
des Aktuators ausgleicht. Dadurch wird der Aktuator auch.in der
Ruhephase der Brennkraftmaschine in seiner Arbeitsposition
gehalten und ein heuer Start begünstigt.
Aus baulichen Gründen ist es günstig, beide Ventilfedern in
einem Federgehäuse zwischen dem Öffnungsmagneten und dem
Gaswechselventil anzuordnen, wobei das Federgehäuse mit dem
Öffnungsmagneten verbunden ist und sich am Kolben der Stellein
heit abstützt. Dieser ist in einem die Ventilführung umgebenden
Zylinder dichtend und axial geführt und begrenzt den Arbeits
raum zu einer Stirnseite hin. Dabei kann der Kolben mit dem
Federgehäuse eine Baueinheit bilden, indem das Federgehäuse am
äußeren Umfang gegenüber dem Arbeitszylinder und im Bereich
eines Federteilers der Ventilfeder gegenüber der Ventilführung
abgedichtet ist.
Um die Mittenlage der Ventilfedern justieren zu können, ist es
zweckmäßig, daß mindestens ein Fußpunkt der Ventilfedern
innerhalb des Federgehäuses axial verstellbar ist. Zweckmäßi
gerweise wird der dem Gaswechselventil zugewandte Federteller
über ein Stellgewinde am äußeren Umfang im Federgehäuse gehal
ten.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbe
schreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Teilschnitt durch eine erfindungs
gemäße Vorrichtung,
Fig. 2 eine Variante zu Fig. 1 und
Fig. 3 eine weitere Variante.
Ein elektromagnetischer Aktuator 2 ist in eine Ausnehmung eines
Zylinderkopfs 5 eingelassen, die mit einem Zylinderkopfdeckel 4
verschlossen ist. Er betätigt ein Gaswechselventil 1, das mit
seinem Ventilschaft 11 mittels einer Ventilführung 15 in dem
Zylinderkopf 5 geführt ist. Der Aktuator 2 besitzt zwei Schalt
magnete, und zwar oben einen Schließmagneten 8 und unten einen
Öffnungsmagneten 7. Zwischen den Polflächen der Schalt
magnete 7 und 8 bewegt sich ein Anker 9, der über einen An
kerstößel 10 auf den Ventilschaft 11 des Gaswechselventils 1
wirkt.
Zwischen dem Öffnungsmagneten 7 und dem Gaswechselventil 1
besitzt der Aktuator 2 ein Federgehäuse 19, in dem ein Federme
chanismus, bestehend aus zwei Ventilfedern 16 und 17, unterge
bracht ist. Die Ventilfedern 16, 17 stützen sich mit einem Ende
an einem gemeinsamen Federteller 14 ab, der am Ventilschaft 11
befestigt ist. Dabei wirkt die obere, vorgespannte Ventilfeder
16 in Öffnungsrichtung, indem sie sich mit ihrem freien Ende am
Öffnungsmagneten 7 abstützt, während die untere, vorgespannte
Ventilfeder 17 in Schließrichtung wirkt, indem sie sich über
einen Federteller 18 mit einem Stellgewinde 21 im Federgehäuse
19 und damit ebenfalls am Aktuator 2 axial verstellbar ab
stützt. Durch die Gleichgewichtslage der Ventilfedern 16, 17
wird die Lage des Ankers 9 bestimmt, wenn die Magnete 7, 8
stromlos geschaltet sind. Diese Lage soll zweckmäßigerweise
einer energetischen Mittenlage entsprechen, die durch das
Stellgewinde 21 eingestellt werden kann.
Die Darstellungen zeigen den Aktuator 2 in der Schließstellung,
in der der Schließmagnet 8 bestromt ist, und der Anker 9 an der
Polfläche des Schließmagneten 8 anliegt. Gleichzeitig ist das
Gaswechselventil 1 geschlossen, indem sein Ventilteller 12 auf
einem Ventilsitzring 13 aufsitzt, der im Zylinderkopf 5 einge
lassen ist und die Öffnung eines Gaswechselkanals 3 bildet.
Werden der Schließmagnet 8 stromlos geschaltet und der Öffnungs
magnet 7 bestromt, öffnet das Gaswechselventil 1, bis der Anker
9 an der Polfläche des Öffnungsmagneten 7 anliegt. Damit ist
der maximale Öffnungshub erreicht.
Auf den Aktuator 2 wirkt als Spielausgleichselement eine
Stelleinheit 6, die sich an dem Zylinderkopf 5 abstützt und den
schwimmend im Zylinderkopf 5 gelagerten Aktuator 2 axial in
Schließrichtung nachstellt und mit einer Restschließkraft
belastet, sobald das Gaswechselventil 1 die Schließposition
erreicht hat. Da sich die Ventilfedern 16 und 17 in einem
Federgehäuse 19 des Aktuators 2 befinden und somit das Federsy
stem mit diesem eine Baueinheit bildet, wird die Gleichge
wichtslage und die Mittenlage von der Verstellung des Aktuators
2 durch die Stelleinheit 6 nicht beeinflußt. Außerdem wird das
Gaswechselventil 1 stets mit einer konstanten Restschließkraft
geschlossen, die vorgegeben und von der Stelleinheit 6 aufge
bracht wird, so daß die Ventilfedern 16, 17 entsprechend
schwächer dimensioniert werden können. Gleichzeitig wird das
Ventilspiel in der Schließposition des Gaswechselventils 1
ausgeglichen und die Lage des Aktuators 2 gesichert, solange
das Gaswechselventil 1 geöffnet ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird der Aktuator 2 im Zylinder
kopf 5 oder in einem mit diesem fest verbundenen Zylinderkopf
deckel 4 durch eine Klemmvorrichtung 25 gehalten. Diese wird
durch Federkraft in Klemmstellung gebracht und durch Magnet
kräfte gelöst, sobald der Schließmagnet 8 aktiviert wird. Wenn
die Klemmvorrichtung 25 gelöst ist, wirkt die Stelleinrichtung
6 in Schließrichtung auf den Aktuator 2, bis der Ventilteller
12 mit einer vorgegebenen Restschließkraft am Ventilsitzring 13
anliegt. Gleichzeitig liegt der Anker 9 an der Polfläche des
Schließmagneten 8 an.
Die Stelleinrichtung umfaßt einen Kolben 22, der in einem
Arbeitszylinder 20 dichtend geführt ist und einen Arbeitsraum
23 begrenzt. Zu diesem führt ein Druckkanal 24, über den der
Kolben 22 mit einem vorgegebenen Druck beaufschlagt wird. Der
Kolben 22 stützt sich am Federgehäuse 19 ab, so daß mit dem
Kolben 22 das Federgehäuse 19 und der Aktuator 2 axial verscho
ben werden können. Wird der Öffnungsmagnet 7 aktiviert und der
Schließmagnet 8 stromlos, sperrt die Klemmvorrichtung 25 durch
Federkraft und hält den Aktuator 2 in seiner Position.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 entfällt die Klemmvorrichtung
25. Statt dessen wird der Arbeitsraum 23 der Stelleinheit 6
hydraulisch blockiert, sobald das Gaswechselventil 1 öffnet.
Hierzu besitzt der Ventilschaft 11 eine Ringnut 29, über die
zwei Zuflußabschnitte 27, 28 des Druckkanals 24 in der Schließ
stellung des Gaswechselventils 1 verbunden sind. Wenn das
Gaswechselventil 1 öffnet, wird die Verbindung über die Ringnut
29 unterbrochen und der Arbeitsraum 23 ist verschlossen, so daß
der Aktuator 2 in der Position der Schließstellung gehalten
wird. Damit sich der Arbeitsraum 23 nicht unter dem Gewicht des
Aktuators 2 über Leckagen während des Stillstands der Brenn
kraftmaschine entleeren kann und sich damit die Mittenlage des
Ventils 1 ändert, stützt eine Haltefeder 26 das Gewicht des
Aktuators 2 gegenüber dem Zylinderkopf 5 ab. Die Haltefeder 26
ist nur für das Gewicht des Aktuators 2 ausgelegt und beein
flußt im übrigen nicht das Schwingungsverhalten der Vorrichtung
zur Betätigung des Gaswechselventils 1.
Wie Fig. 3 zeigt, kann die Haltefeder als Tellerfeder 32
ausgebildet und/oder im Arbeitsraum 23 angeordnet sein und sich
über einen Federteller 33 am Zylinderkopf 5 abstützen. Diese
Ausführung zeigt ferner, daß das Federgehäuse 19 mit dem
Federteller 18 einen Arbeitskolben bildet, indem das Federge
häuse 19 durch einen Dichtring 31 im Arbeitszylinder 20 abge
dichtet ist, während der Federteller 18 an der Ventilführung 15
über einen Dichtring 30 dicht anliegt. Im übrigen arbeitet die
Ausführung nach Fig. 3 in gleicher Weise wie die Ausführung
nach Fig. 2.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils (1) für
Brennkraftmaschinen, mit einem elektromagnetischen Aktuator
(2), der schwimmend in einem Zylinderkopf (5) gelagert ist und
sich durch eine Stelleinheit (6) mit einem hydraulisch
beaufschlagbaren Kolben (22) am Zylinderkopf (5) abstützt und
der einen Öffnungsmagneten (7) und einen Schließmagneten (8)
besitzt, zwischen deren Polflächen ein Anker (9) koaxial zum
Gaswechselventil (1) verschiebbar angeordnet ist, der auf einen
Ventilschaft (11) wirkt, wobei zwei vorgespannte Ventilfedern
(16, 17), von denen jeweils eine in Öffnungsrichtung und eine
in Schließrichtung auf das Gaswechselventil (1) wirken, sich
mit einem Ende über einen Federteller (14) am Ventilschaft (11)
bzw. einem Ankerstößel (10) abstützen und sich die in
Öffnungsrichtung wirkende Ventilfeder (16) mit ihrem freien
Ende am Aktuator (2) abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilschaft (11) an dem Anker (9) befestigt ist, daß sich die
in Schließrichtung wirkende Ventilfeder (17) mit ihrem freien
Ende am Aktuator (2) abstützt, daß die Stelleinheit (6) in
Schließstellung des Gaswechselventils (1) den Aktuator (2) mit
einer Restschließkraft (24, 23) beaufschlagt und daß der
Aktuator (2) während einer Öffnungsstellung des
Gaswechselventils (1) in seiner Lage gehalten wird (25).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aktuator (2) durch eine ansteuerbare Klemmvorrichtung (25)
gehalten wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch den Kolben (22) und einen Arbeitszylinder (20)
gebildeter Arbeitsraum (23) der Stelleinheit (6) während der
Öffnungszeit des Gaswechselventils (1) hydraulisch blockiert
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bewegung des Gaswechselventils (1) den Zufluß (27, 28) einer
Druckflüssigkeit zum Arbeitsraum (23) steuert (29; Fig. 2, 3).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilschaft (11) des Gaswechselventils (1) eine Ringnut (29)
im Bereich einer Ventilführung (15) aufweist, wobei die Ringnut
(29) in Schließstellung des Gaswechselventils (1) zwei
Zuflußabschnitte (27, 28) miteinander verbindet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Aktuator (2) in Schließrichtung des
Gaswechselventils (1) eine Haltefeder (26, 32) wirkt, die zum
Ausgleich des Gewichts des Aktuators (2) ausgelegt ist und sich
am Zylinderkopf (5) abstützt (Fig. 2, 3).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltefeder (26, 32) auf den Kolben (22, 18, 19) der
Stelleinheit (6) wirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltefeder eine Tellerfeder (33) ist (Fig. 3).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Ventilfedern (16, 17) in einem
Federgehäuse (19) zwischen dem Öffnungsmagneten (7) und dem
Gaswechselventil (1) angeordnet sind, wobei das Federgehäuse
(19) mit dem Öffnungsmagneten (7) verbunden ist und sich an dem
Kolben (22) der Stelleinheit (6) abstützt, der in einem die
Ventilführung (15) umgebenden Arbeitszylinder (20) dichtend und
axial geführt ist und den Arbeitsraum (23) begrenzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Federgehäuse (19) und der Kolben (18, 19) eine Baueinheit
bilden, wobei das Federgehäuse (19) am äußeren Umfang gegenüber
dem Arbeitszylinder (20) und im Bereich eines Federtellers (18)
der unteren Ventilfeder (17) gegenüber der Ventilführung (15)
abgedichtet ist (31, 30; Fig. 3).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Federteller (18) der unteren Ventilfeder (17) innerhalb des
Federgehäuses (19) axial verstellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Federteller (18) über ein Stellgewinde
(21) am äußeren Umfang im Federgehäuse (19) gehalten ist.
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DE19849916A DE19849916C1 (de) | 1998-10-29 | 1998-10-29 | Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils mit einem elektromagnetischen Aktuator |
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DE19849916A DE19849916C1 (de) | 1998-10-29 | 1998-10-29 | Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils mit einem elektromagnetischen Aktuator |
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19702458A1 (de) * | 1996-03-16 | 1997-09-18 | Fev Motorentech Gmbh & Co Kg | Elektromagnetischer Aktuator für ein Gaswechselventil mit Ventilspielausgleich |
DE19647305C1 (de) * | 1996-11-15 | 1998-02-05 | Daimler Benz Ag | Vorrichtung zur elektromagnetischen Betätigung eines Gaswechselventils |
DE19757505A1 (de) * | 1997-12-23 | 1999-07-01 | Daimler Chrysler Ag | Betätigungsvorrichtung für ein Gaswechselventil in einer Brennkraftmaschine |
-
1998
- 1998-10-29 DE DE19849916A patent/DE19849916C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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