DE19846400B4 - Verbundlenker-Hinterachse - Google Patents
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Abstract
Verbundlenker-Hinterachse (1) mit einem biegesteifen und torsionsweichen Querträger (2), wobei an jedem Ende des Querträgers (2) ein Längslenker (3) angeordnet ist und jeder Längslenker (3) einenends zur Aufnahme eines Radträgers und anderenends zur Anlenkung an einen Fahrzeugaufbau entsprechend ausgebildet ist und innerhalb des Bereiches des Querträgers (2) ein eine bestimmte Torsionssteifigkeit des Querträgers (2) gewährleistender Stabilisator (4) vorgesehen ist, der als Blech ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator (4) einen mindestens ein Durchgangsloch (7) aufweisenden Basissteg (6) sowie zwei sich von dem Basissteg (6) in Längsrichtung des Querträgers (2) erstreckende und gegenüber dem Basisteg (6) abgewinkelte Schenkel (5) aufweist, welche ihrerseits jeweils eine Ausnehmung (8) aufweisen, wobei der Basissteg (6) an der offenen Profilseite des an einer Seite offenen Querschnittsprofils des Querträgers (2) angeordnet ist und die Schenkel (5) sich tiefer in das Profil des Querträgers (2) hinein erstrecken.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verbundlenker-Hinterachse mit einem biegesteifen und torsionsweichen Querträger, wobei an jedem Ende des Querträgers ein Längslenker angeordnet ist und jeder Längslenker einenends zur Aufnahme eines Radträgers und anderenends zur Anlenkung an einen Fahrzeugaufbau entsprechend ausgebildet ist und innerhalb des Bereichs des Querträgers ein eine bestimmte Torsionssteifigkeit des Querträgers gewährleistender Stabilisator vorgesehen ist, der als Blech ausgeführt ist.
- Im Stand der Technik sind ganz unterschiedlich ausgeführte Stabilisatoren bekannt, mit deren Hilfe für den Querträger einer Verbundlenker-Hinterachse jeweils eine bestimmte Torsionssteifigkeit realisiert wird. Einerseits muß der Querträger torsionsweich ausgebildet sein, damit jeweils auf den Seiten unterschiedliche Einfederwege und/oder entsprechende Kurvenfahrten eines Kraftfahrzeugs unter entsprechenden sicherheitstechnischen Aspekten realisierbar sind. Andererseits muß aber genau aus diesen sicherheitstechnischen Aspekten der Querträger auch eine bestimmte Torsionssteifigkeit aufweisen, um eine bestimmte Wanksteifigkeit des Fahrzeugs während der Fahrt zu gewährleisten.
- So werden im Stand der Technik Vollprofil-Rundstangen oder auch Hohlprofil-Stangen (Rohre) als Stabilisatoren für derartige Querträger einer Verbundlenker-Hinterachse eingesetzt. Hierbei erstrecken sich diese Stabilisatoren über den gesamten Querträger zwischen den jeweiligen Längslenkern.
- Des weiteren sind unterschiedliche Formen für den Querträger bekannt (
DE 196 53 959 C1 ), die eine entsprechende Torsionssteifigkeit des Querträgers gewährleisten. So zeigt die zuvor genannte Druckschrift einen doppelwandig ausgeführten Querträger, der eine U-Form oder eine V-Form bzw. eine Nierenform aufweisen kann, um die entsprechende Torsionssteifigkeit zu gewährleisten. - Weiterhin sind aus der
DE 40 03 922 A1 stabilisatorähnliche Elemente bekannt, die zwischen den Längslenkern und dem Querträger anordenbar sind. - Die im Stand der Technik bekannten Stabilisatoren haben jedoch den Nachteil, daß deren Gewicht zum einen relativ groß ist, insbesondere bei Vollmaterial-Rundstangen, und deren Anordnung innerhalb des Querträgers bzw. die Verbindung dieser Stabilisatoren zwischen Querträger und Längslenker äußerst arbeitsaufwendig ist.
- Weiterhin ist aus der
DE 2 004 367 A eine Hinterachse der eingangs genannten Art bekannt, welche an einem Querträger ein Stabilisatorblech mit sich in Längsrichtung des Querträgers erstreckenden, zueinander angestellten Schenkeln aufweist. Diese Schenkel gehen in einem durchgebogenen Mittelteil unmittelbar biegekantenfrei ineinander über. - Auch aus der
DE 83 15 313 U1 ist bekannt, einen Querträger durch ein Schließblech zu versteifen. Die Schließbleche können mit ebener oder nach innen oder außen gewölbter Form ausgeführt werden, um das Widerstandsmoment der Querstrebe zu beeinflussen. Als weitere Einflussparameter werden die Materialauswahl und die Materialstärke für die Schließbleche angegeben. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass durch Aussparungen an den axialen Stirnseiten ein allzu schroffer Anstieg des Widerstandsmoments gegen Verdrehung beim Übergang vom offenen zum geschlossenen Profil vermieden werden kann. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbundlenker-Hinterachse der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, daß deren Gesamtgewicht verringert ist, wobei der Arbeitsaufwand bei der Herstellung einer derartigen Verbundlenker-Hinterachse entsprechend minimiert ist.
- Die zuvor aufgezeigte Aufgabe wird durch eine Hinterachse gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
- Dadurch, daß der Stabilisator nun als Blech und nicht mehr als Vollmaterial-Rundstange ausgeführt ist, kann eine größere Gewichtseinsparung, nämlich eine Gewichtseinsparung um ca. 70% realisiert werden. Weiterhin ist die Montage des als Blech ausgeführten Stabilisators, verglichen mit der Montage der im Stand der Technik bekannten Rundstange, sehr vereinfacht, insbesondere dadurch, daß der als Blech ausgeführte Stabilisator wesentlich leichter handhabbar ist. Auch gewährleistet der als Blech ausgeführte Stabilisator eine bestimmte Torsionssteifigkeit oder dient sogar – entsprechend dimensioniert – zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit.
- Im übrigen wird nun ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
-
1 eine erfindungsgemäße Verbundlenker-Hinterachse in einer schematischen perspektivischen Darstellung, -
2 den Querträger einer erfindungsgemäßen Verbundlenker-Hinterachse mit dem entsprechend angeordneten Stabilisator in einer perspektivischen schematischen Darstellung, und -
3 den Querträger aus2 mit dem entsprechend angeordneten Stabilisator in einer schematischen Darstellung von der Seite. - Die
1 zeigt eine Verbundlenker-Hinterachse1 mit einem biegesteifen und torsionsweichen Querträger2 . An jedem Ende des Querträgers2 ist ein Längslenker3 angeordnet, wobei jeder Längslenker3 einenends zur Aufnahme eines hier nicht näher bezeichneten Radträgers und anderenends zur Anlenkung an einen Fahrzeugaufbau entsprechend ausgebildet ist. Innerhalb des Bereichs des Querträgers2 ist ein eine bestimmte Torsionssteifigkeit des Querträgers2 gewährleistender Stabilisator4 vorgesehen. - Die eingangs beschriebenen Nachteile werden nun dadurch vermieden, daß der Stabilisator
4 als ein Blech ausgeführt ist. Hierdurch sind größere Gewichtseinsparungen für eine Verbundlenker-Hinterachse1 realisierbar, nämlich vzw. eine Gewichtseinsparung um 70%. Der als „Schottblech” ausgeführte Stabilisator gewährleistet hierbei aber eine bestimmte Torsionssteifigkeit des Querträgers2 , d. h. eine bestimmte Wanksteifigkeit des Fahrzeugs. Anders ausgedrückt, es werden hohe Gewichtseinsparungen bei der Verbundlenker-Hinterachse1 durch den Stabilisator4 möglich, wobei nach wie vor gleiche Wank- bzw. Torsionsraten der entsprechenden Achse gewährleistet sind. Weiterhin versteift der Stabilisator4 hier den Querträger2 lokal, was vzw. schwingungstechnische Vorteile mit sich bringen kann, da beispielsweise eine Steigerung der lokalen Eigenfrequenz möglich ist. Aufgrund des als Bleches ausgeführten Stabilisators4 ist nicht nur eine kostengünstigere Herstellung einer Verbundlenker-Hinterachse1 , sondern auch eine wesentlich arbeitsunaufwendigere und daher kostengünstigere Montage des Stabilisators4 gewährleistet. - So kann durch die Kombination einer Verbundlenker-Hinterachse mit einem derartigen Stabilisator
4 und mit einer Aufdickung des Querträger-Ausgangsmaterials (zum Beispiel von 5,0 mm auf 5,5 mm) immer noch eine Gewichtseinsparung von ca. 25% (Beispiel: [400 g + 700 g]:1.500 g) realisiert werden, wobei die Wankrate gleichbleibt, aber gleichzeitig eine Funktionsverbesserung bezüglich des Seitenkraftlenkens bzw. der Spursteifigkeit einer derartigen Verbundlenker-Hinterachse1 erreichbar ist. - Wie die
1 bis3 zeigen, ist der Stabilisator4 im wesentlichen mittig innerhalb des Querträgers2 angeordnet. Weiterhin ist erkennbar, daß der als Blech ausgeführte Stabilisator4 eine bestimmte Form aufweist. - Bei der Darstellung in
3 , die den Querträger2 mit dem im inneren Bereich des Querträgers2 angeordneten Stabilisator4 in schematischer Darstellung von der Seite zeigt, ist ersichtlich, daß der Stabilisator4 hier zwei gebogene Schenkel5 aufweist. Die Schenkel5 erstrecken sich von einem Basissteg6 . - Wie insbesondere die
1 und2 erkennen lassen, weist der Basissteg6 ein im wesentlichen rundes Durchgangsloch7 auf. Weiterhin weisen die bis zu ihrem äußeren Ende im sich verjüngenden Schenkel5 jeweils eine Ausnehmung8 auf. Aufgrund der Ausbildung des Durchgangslochs7 sowie der Ausnehmungen8 kann zusätzlich eine entsprechende Gewichtseinsparung, hier direkt durch den Stabilisator4 , realisiert werden. Denkbar sind auch anderweitig ausgebildete Durchgangslöcher oder anderweitig ausgebildete Ausnehmungen. Die aus1 erkennbare Form hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen. - Aus
3 ist erkennbar, daß der Stabilisator4 im wesentlichen V-förmig ausgebildet ist.2 zeigt einen im wesentlichen V-förmig ausgeführten Querträger2 , wobei gut zu erkennen ist, daß der Stabilisator4 derartig innerhalb des Querträgers2 angeordnet ist, daß der Basissteg6 im oberen Bereich des Querträgers2 vorgesehen ist und sich die Schenkel5 in Richtung auf den sich verjüngenden Bereich des Querträgers2 , anders ausgedrückt, in Richtung auf das Innere des Querträgers2 , erstrecken. Vzw. ist der Stabilisator4 mit dem Querträger2 verschweißt. Es ist auch denkbar, daß mehrere Stabilisatoren4 vorgesehen und innerhalb des Querträgers2 entsprechend angeordnet sind. - Durch den hier ausgeführten Stabilisator
4 ist eine entsprechende Gewichtseinsparung, wie eingangs erläutert, möglich. Weiterhin ist der Stabilisator4 sehr kostengünstig herstellbar, beispielsweise kann ein entsprechendes Blech ausgestanzt und dann zu der bestimmten Form des Stabilisators4 entsprechend gebogen werden. Auch ist eine leichte Verbindung zwischen dem Stabilisator4 und dem Querträger2 gewährleistet. Vzw. werden hier entsprechende Schweißnähte ausgebildet, wobei der Stabilisator4 vzw. seitlich entlang der Schenkel5 mit dem Querträger2 verschweißt wird. Ein weiterer Vorteil ist das durch den hier ausgeführten Stabilisator4 und Querträger2 gebildete „einfache Schwingungssystem”. Vzw. ist der Stabilisator4 aus Stahl oder einem Leichtmetall, vzw. aus dem gleichen Material wie der Querträger2 hergestellt. - Es ist auch denkbar, daß der Querträger
2 beispielsweise eine U-Form aufweist und der Stabilisator4 dann in einem derartigen Querträger2 entsprechend angeordnet ist. Hierbei ist denkbar, daß der Stabilisator4 an die Form des Querträgers2 in vorteilhafter Weise angepaßt ist. Durch die Form des in den1 bis3 dargestellten Stabilisators4 wird, insbesondere aufgrund der zungenartig ausgebildeten Schenkel5 ein kontinuierlicher Übergang der Torsionssteifigkeit erreicht, wodurch eine entsprechende Wanksteifigkeit des Fahrzeugs ausbildbar ist. Die Ausbildung der entsprechenden Torsionssteifigkeit ist wiederum durch das Durchgangsloch7 bzw. die Ausnehmungen8 des Stabilisators4 möglich.
Claims (8)
- Verbundlenker-Hinterachse (
1 ) mit einem biegesteifen und torsionsweichen Querträger (2 ), wobei an jedem Ende des Querträgers (2 ) ein Längslenker (3 ) angeordnet ist und jeder Längslenker (3 ) einenends zur Aufnahme eines Radträgers und anderenends zur Anlenkung an einen Fahrzeugaufbau entsprechend ausgebildet ist und innerhalb des Bereiches des Querträgers (2 ) ein eine bestimmte Torsionssteifigkeit des Querträgers (2 ) gewährleistender Stabilisator (4 ) vorgesehen ist, der als Blech ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator (4 ) einen mindestens ein Durchgangsloch (7 ) aufweisenden Basissteg (6 ) sowie zwei sich von dem Basissteg (6 ) in Längsrichtung des Querträgers (2 ) erstreckende und gegenüber dem Basisteg (6 ) abgewinkelte Schenkel (5 ) aufweist, welche ihrerseits jeweils eine Ausnehmung (8 ) aufweisen, wobei der Basissteg (6 ) an der offenen Profilseite des an einer Seite offenen Querschnittsprofils des Querträgers (2 ) angeordnet ist und die Schenkel (5 ) sich tiefer in das Profil des Querträgers (2 ) hinein erstrecken. - Verbundlenker-Hinterachse nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator (
4 ) im wesentlichen mittig innerhalb des Querträgers (2 ) angeordnet ist. - Verbundlenker-Hinterachse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Basissteg (
6 ) ein im wesentlichen rundes Durchgangsloch (7 ) aufweist. - Verbundlenker-Hinterachse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator (
4 ) im wesentlichen V-förmig ausgebildet ist. - Verbundlenker-Hinterachse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (
5 ) bis zu ihrem äußeren Ende hin verjüngt ausgebildet sind. - Verbundlenker-Hinterachse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (
2 ) im wesentlichen V-förmig ausgeführt ist und der Stabilisator (4 ) derartig innerhalb des Querträgers (2 ) angeordnet ist, daß der Basissteg (6 ) im oberen Bereich des Querträgers (2 ) vorgesehen ist und sich die Schenkel (5 ) in Richtung auf den sich verjüngenden Bereich des Querträgers (2 ) erstrecken. - Verbundlenker-Hinterachse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator (
4 ) mit dem Querträger (2 ) verschweißt ist. - Verbundlenker-Hinterachse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Stabilisatoren (
4 ) innerhalb des Querträgers (2 ) vorgesehen sind.
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