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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Torsionsprofil für eine Verbundlenkerachse eines Fahrzeugs, insbesondere als Hinterachse für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Verbundlenkerachse für ein Kraftfahrzeug gemäß der gattungsbildenden
DE 103 36 800 A1 umfaßt zwei sich im wesentlichen in Längsrichtung erstreckende Achslenker, die jeweils mit einem Ende am Fahrzeugaufbau schwenkbar ankoppelbar sind, ein Torsionsprofil, das an seiner Unterseite offen ist und die beiden Achslenker in Querrichtung torsionselastisch, jedoch biegesteif miteinander verbindet, und zwei Innenstützen, die jeweils in dem rückseitigen Zwickel zwischen dem Torsionsprofil und einem Achslenker angeordnet sind. Das Torsionsprofil weist eine modifizierte V-Form auf. In einem ersten Abschnitt sind von einem Scheitelbereich im Wesentlichen gerade weglaufende Schenkel vorgesehen, die unter Ausbildung eines Knicks einwärts gebogen sind und in einem anschließenden, zweiten Abschnitt steiler weiter verlaufen.
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Verbundlenkerachsen werden als Teil der Radaufhängung eines Fahrzeugs zumeist als Hinterachse ausgebildet. Insbesondere bei Kraftfahrzeugen werden sie bevorzugt mit einem auf die Vorderräder wirkenden Frontantrieb kombiniert. Deren Aufbau sieht zwei Längsschwingen vor, an welchen jeweils ein Rad der Fahrzeugachse drehbar angeordnet ist. Die Längsschwingen sind über ein quer zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufendes Torsionsprofil biegesteif miteinander verbunden. Das Torsionsprofil ist dazu vorgesehen, um während des Ein- und Ausfederns einer der Längsschwingen in sich verdreht zu werden. Dies ermöglicht den einfachen konstruktiven Aufbau einer Fahrzeugachse. Dabei dient das Torsionsprofil gleichzeitig als Querstabilisator.
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Die Kopplung einer solchen Verbundlenkerachse mit dem Aufbau eines Fahrzeugs erfolgt über zwei Lageranordnungen. Diese sind in Längsrichtung des Torsionsprofils zueinander beabstandet und zumeist als Gummi-Metall-Lager ausgebildet oder enthalten solche. Die Lageranordnungen bilden eine bauliche Drehachse, um welche herum die jeweilige Längsschwinge an dem Fahrzeugaufbau verschwenkbar ist.
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Um die notwendige Charakteristik zu erhalten, werden als Torsionsprofil zumeist offene hohle Querschnitte eingesetzt. Diese lassen gegenüber geschlossenen Hohlprofilen eine einfachere Verdrehbarkeit um ihre jeweilige Längsrichtung herum zu. Aufgrund der Zusatzfunktion als Querstabilisator hat die Ausgestaltung des Torsionsprofils maßgeblichen Einfluss auf das Wankverhalten eines so ausgestatteten Fahrzeugs. Wanken meint die Tendenz eines Fahrzeugs sich bei Kurvenfahrten aufgrund der Fliehkräfte aus der Kurve heraus zu neigen.
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Typischerweise kann die Torsionssteifigkeit des Grundkörpers eines solchen Torsionsprofils durch eine Veränderung seiner Materialdicke eingestellt werden. Hierbei gilt, dass mit zunehmender Materialdicke die Torsionssteifigkeit zunimmt. Nachteilig hierbei ist, dass sich mit zunehmender Materialdicke auch das Gewicht erhöht. Dies ist auch im Hinblick auf die Fahrsicherheit und den Fahrkomfort von Relevanz, da es sich hierbei um eine ungefederte Masse handelt.
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Alternativ oder in Ergänzung hierzu ist im Stand der Technik auch die Anordnung ausgesparter oder ausgestanzter Öffnungen durch die Wandung des Grundkörpers hindurch bekannt, beispielsweise in Form von Löchern. Hierdurch kann das Gewicht um die entsprechend ausgesparten Bereiche reduziert werden. Allerdings zeigen derartige Maßnahmen den Effekt, dass sich die Spannungsverläufe innerhalb des Torsionsprofils nachteilig verändern können. Hierbei sind es insbesondere die von derartigen Öffnungen angezogenen Spannungen, welche sich an den Rändern der Öffnungen konzentrieren können. Im Ergebnis ist hierbei die Gefahr einer etwaigen Rissbildung entsprechend erhöht.
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Mit der
DE 600 24 313 T2 wurde eine Verbundlenkerhinterachse bekannt, welche einen geschweiften Querträger besitzt. Der sich zwischen zwei Längsschwingen erstreckende Querträger umfasst ein im Querschnitt U-förmiges Profil, welches zwei gegenüberliegende Flügel als Schenkel und eine die Flügel miteinander verbindende transversale, gemeinsame Kante besitzt. Die freien Ränder der beiden Flügel weisen einen geradlinigen Verlauf in Längsrichtung des Querträgers auf, wohingegen jene die Flügel im Sinne eines Stegs miteinander verbindende Kante bogenförmig ausgebildet ist. Hierdurch variiert die Länge der beiden Flügel derart, dass diese an den Enden des Querträgers am größten ist und in Richtung eines Mittenabschnitts des Querträgers abnimmt. Gemäße einer weiteren Ausführungsform können an den freien Rändern der beiden Flügel voneinander weg abgebogene Flansche angeordnet sein.
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Aus der
DE 10 2007 022 283 A1 geht der Aufbau einer Verbundlenkerhinterachse für ein Kraftfahrzeug hervor, welche einen sich zwischen zwei Längslenkern erstreckenden Querträger besitzt. Der Querträger weist ein U-Profil mit zwei die Schenkel bildenden Seitenwangen und einem diese miteinander verbindenden Verbindungssteg auf. Die freien Enden der beiden Seitenwagen erstrecken sich dabei parallel zu einer Längsrichtung des Querträgers. Zu einem Mittenabschnitt des Querträgers hin nimmt die Länge der Seitenwangen derart ab, dass diese eine verringerte Höhe aufweisen. Hierdurch weist der Verbindungssteg im Mittenabschnitt des Querträgers zumindest abschnittsweise eine Bogenform auf. An den freien Enden der beiden Seitenwagen sind zusätzlich voneinander weg abgebogene Kanten mit gleichbleibender Länge ausgebildet.
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Gemäß der
JP S58-53 540 A hat ein Torsionsstab einen rechteckigen Querschnitt, dessen untere Seite offen ist, wobei dessen Querschnitt (d.h. Höhe und Breite) von seiner Mitte zu den gegenüberliegenden Enden hin allmählich abnimmt. Die Flansche sind an den gegenüberliegenden unteren Kanten des Torsionsstabs so geformt, dass sie von seiner Mitte zu den gegenüberliegenden Enden hin divergieren.
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Gemäß der WO 2006 / 096 980 A1 ist eine Verbundlenkerachse vorgesehen, bei der das Torsionselement starr am Verbundlenker befestigt ist. Der Torsionslenker hat eine U-förmige Querschnittskonfiguration mit einem Krümmungsabschnitt mit einem ersten und einem zweiten sich davon erstreckenden Vorsprung. Ein Verfahren zum Formen der offenen Verbundlenkerachse ist in der WO 2006 / 096 980 A1 ebenfalls offenbart, wobei das Verfahren den Schritt des starren Befestigens des Torsionselements an dem Krümmungsabschnitt des Verbundlenkers umfaßt.
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Angesichts der bisher bekannten Ausführungsformen wird deutlich, dass Torsionsprofile für Verbundlenkerachsen durchaus noch Raum für Verbesserungen bieten.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Torsionsprofil für eine Verbundlenkerachse dahingehend zu verbessern, dass diese trotz geringer Materialdicke sowie entsprechend geringem Gewicht eine ausreichend hohe Torsionssteifigkeit besitzen.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt nach der Erfindung mit einem Torsionsprofil für eine Verbundlenkerachse mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweils abhängigen Unteransprüche.
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Hiernach wird nachfolgend ein Torsionsprofil für eine Verbundlenkerachse eines Fahrzeugs aufgezeigt. Besagtes Torsionsprofil umfasst einen sich in eine Längsrichtung erstreckenden Grundkörper, welcher einen offenen hohlen Querschnitt besitzt. Dabei kann es sich bevorzugt um einen U-förmigen oder V-förmigen Querschnitt handeln.
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Der Grundkörper weist in Bezug auf seine Längsrichtung einen Mittenabschnitt sowie zwei Endabschnitte auf. Die einzelnen Abschnitte sind dabei so geordnet, dass sich die beiden Endabschnitte jeweils zwischen einem der Enden des Grundkörpers und dem Mittenabschnitt erstrecken. Mit anderen Worten setzt sich der Grundkörper - ausgehend von einem seiner Enden - aus dem ersten Endabschnitt, gefolgt von dem Mittenabschnitt und anschließend aus dem zweiten und somit letzten Endabschnitt zusammen. Dabei besitzen insbesondere die beiden Endabschnitte einen sich in Längsrichtung des Grundkörpers kontinuierlich verändernden Querschnitt. Dies meint, dass jeder der Endabschnitte im Verlauf seiner Erstreckung zwischen einem der Enden und dem Mittenabschnitt eine sich fortwährend variierende Ausgestaltung aufweist.
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Der sich kontinuierlich verändernde Querschnitt der beiden Endabschnitte bewirkt eine sich fortwährend variierende Querschnittsform.
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Der Grundkörper besitzt in Bezug auf seinen Querschnitt zwei sich gegenüberliegende Schenkel. Dies ist beispielsweise bei einer U-förmigen oder V-förmigen Ausgestaltung des Profilquerschnitts der Fall. Dabei können die beiden Schenkel über einen Steg miteinander verbunden sein. Der die beiden Schenkel miteinander verbindende Steg weist die Form eines zu den Schenkeln hin offenen Kreisbogens auf. Hierdurch wird im Wesentlichen ein U-förmiger Querschnitt mit entsprechender Ausrundung zwischen den beiden Schenkeln über den Steg erreicht.
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Dank der Kreisbogenform des Steges werden abrupte Richtungsänderungen oder gar Sprünge im Querschnittsverlauf des Grundkörpers vermieden, was sich vorteilhaft auf den Verlauf der Spannungen innerhalb der Wandung des Torsionsprofils auswirkt. Hier sind es insbesondere Kanten oder Ecken, welche ansonsten Spannungen in nachteiliger Weise anziehen, welche lokal zu hohen Belastungen mit entsprechenden Schäden wie etwa einer Rissbildung führen können.
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Der Übergang zwischen Steg und den beiden daran angeschlossenen Schenkeln ist dergestalt, dass sich auch hier keinerlei abrupte Richtungsänderung oder gar ein Sprung im Querschnittsverlauf des Grundkörpers zeigt.
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Weiterhin besitzt mindestens einer der Schenkel im Bereich wenigstens eines der Endabschnitte einen an seinem freien Ende angeordneten Flansch. Selbstverständlich kann besagter Flansch sich auch in den Mittenabschnitt hinein erstrecken oder gar bis in den gegenüberliegenden Endabschnitt hineinreichen. Dabei ist der Flansch gegenüber dem zugehörigen Schenkel abgewinkelt.
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Durch den abgewinkelten Flansch wird eine vorteilhafte Veränderung in den Spannungsverläufen innerhalb des Torsionsprofils erreicht, welche sich vorteilhaft auf etwaige Spannungsspitzen auswirkt. Hierbei sind es insbesondere die an den freien Enden der Schenkel gelegenen Kanten der Schenkel, welche sich in Längsrichtung erstrecken. An diesen konzentrieren sich im Gebrauch des Torsionsprofils etwaige Spannungen. Aus diesem Grund müssen diese beispielsweise entsprechend verdickt ausgestaltet sein, um einer möglichen Rissbildung vorzubeugen.
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Die Querschnittsveränderung der Endabschnitte ist auf eine Veränderung der endseitigen Flansche beschränkt, um die notwendige Wanksteifigkeit einzustellen.
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Dabei verändert sich die Länge wenigstens eines Flansches in Bezug auf den Querschnitt des Grundkörpers in Längsrichtung.
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Der sich hieraus insgesamt ergebende Vorteil ist darin zu sehen, dass ein Torsionsprofil mit geringen Abmessungen ermöglicht wird, welches gleichzeitig die erforderliche Torsionssteifigkeit besitzt. Grundlage hierfür ist insbesondere der sich kontinuierlich verändernde Querschnitt der Endabschnitte, durch welchen sich die Torsionssteifigkeit über die Längsrichtung der Endabschnitte hinweg exakt einstellen lässt. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise das Wankverhalten eines so ausgestatteten Fahrzeugs in Bezug auf die benötigte Wanksteifigkeit abgestimmt werden, beispielsweise durch die sich verändernde Profilform des Torsionsprofils.
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Da zum Erreichen der notwendigen Torsionssteifigkeit nun nicht mehr eine Erhöhung der Materialdicke des Torsionsprofils erforderlich ist, weist das Torsionsprofil ein entsprechend vorteilhaftes niedrigeres Gewicht auf.
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Die sich verändernde Querschnittsgestaltung der Endabschnitte beginnt an jeweils einem der Enden des Grundkörpers in Richtung des Mittenabschnitts und weist dabei einen Übergang zu diesem auf. Unter einem Übergang wird beispielsweise eine geeignete Ausrundung zwischen dem Mittenabschnitt und dem jeweiligen Endabschnitt verstanden.
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Erfindungsgemäß variiert der zwischen dem jeweiligen Flansch und dem zugehörigen Schenkel eingeschlossene Winkel in Längsrichtung des Grundkörpers.
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In Bezug auf die Längen von Mittenabschnitt und den beiden Endabschnitten ist vorgesehen, dass diese in Bezug auf die Gesamtlänge des Grundkörpers je ein Drittel einnehmen können. Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung kann der Mittenabschnitt von 10% bis 20% der Gesamtlänge des Grundkörpers einnehmen, wohingegen sich die entsprechend restlichen 90% bis 80% auf die beiden Endabschnitte aufteilen. Besonders bevorzugt weisen die beiden Endabschnitte eine identische Länge in Bezug auf die Längsrichtung auf.
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Selbstverständlich kann der Mittenabschnitt sich auch auf einen quasi imaginären Abschnitt zwischen den beiden Endabschnitten reduzieren, so dass der Mittenabschnitt lediglich eine Übergangseben zwischen den beiden Endabschnitten darstellt.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann das Torsionsprofil ein optionales Verstärkungselement besitzen. Hierzu kann das Verstärkungselement den Grundkörper an einer Außenseite des Stegs umfassen. Dabei kann es beispielhaft vor der Abwinklung der Flansche an den Schenkeln enden.
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Das Verstärkungselement erhöht die Lebensdauer des Torsionsprofils, wobei es optional auch zu Einstellzwecken z. B. hinsichtlich der Torsionssteifigkeit dienen kann. Zudem kann an dem Verstärkungselement angegriffen werden, um das Torsionsprofil zu handeln, also zu bearbeiten. Beispielsweise kann zu Schweißzwecken daran angegriffen werden, wenn das Torsionsprofil mit anderen Elementen verbunden werden soll. Möglich ist auch, das Verstärkungselement wieder zu entfernen, wenn das Torsionsprofil mit dem gewünschten Bauteil verbunden ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann das Verstärkungselement an dem Mittenabschnitt und/oder an einem oder an beiden Endabschnitten angeordnet sein.
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Weiterhin kann das Verstärkungselement durchgehend oder unterbrochen entlang der Längserstreckung des Torsionsprofils oder auch nur bereichsweise an dem Torsionsprofil angeordnet sein.
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Durch die Anordnung des Flansches an wenigstens einem der Schenkel werden die auftretenden Spannungen in vorteilhafter Weise umgelenkt. Dies meint, dass die Spannungen von den Kanten weg hin zur Mitte; näher hin zur Profilbasis umgelenkt und/oder verschoben werden können. Aufgrund der so erreichten Verlagerung der Spannungen ist folglich die Gefahr einer typischerweise an den sonst geraden Kanten des Torsionsprofils auftretenden Rissbildung reduziert.
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In vorteilhafter Weise können daher beide Schenkel wenigstens eines Endabschnitts an ihren freien Enden angeordnete Flansche besitzen. Besonders bevorzugt können beide Endabschnitte eine derartige Ausstattung ihrer Schenkel mit endseitigen Flanschen aufweisen. Besonders bevorzugt können die Flansche gegenüber dem jeweils zugehörigen Schenkel abgewinkelt sein, wobei sie in vorteilhafter Weise voneinander weg weisend ausgerichtet sind. Hierdurch wird die vorteilhafte Verlagerung der auftretenden Spannungen in die Mitte des Grundkörpers des Torsionsprofils hinein verbessert.
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Vorgesehen ist, dass der Grundkörper eine gleichbleibende Materialdicke aufweisen kann. Hiernach würde die Einstellung der notwendigen Wanksteifigkeit in vorteilhafter Weise einzig auf der Veränderung der Querschnittsform basieren. Bei dem Grundkörper oder bei Teilen des Grundkörpers kann es sich beispielsweise um ein entsprechend gekantetes und/oder umgeformtes Blech handeln. Selbstverständlich kann die Wandung des Grundkörpers bei Bedarf auch unterschiedliche Materialdicken aufweisen, wie sie beispielsweise bei der Verwendung einer Blechplatine in Form einer Tailored Blank erreichbar sind.
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Auch wenn die beiden Endabschnitte unterschiedliche Längen und/oder unterschiedliche Querschnittsverläufe aufweisen können, ist bevorzugt eine gleiche Ausgestaltung vorgesehen. So können die beiden Endabschnitte des Grundkörpers in Bezug auf eine senkrecht zur Längsrichtung verlaufende und den Mittenabschnitt gleichmäßig teilende Spiegelebene entsprechend spiegelbildlich ausgestaltet sein. Auf diese Weise kann ein gleichmäßiges Verhalten des Torsionsprofils in Bezug auf seine Verdrehung erreicht werden.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Grundkörper um ein einzelnes Bauteil, welches materialeinheitlich einstückig ausgebildet ist. Mit anderen Worten wird zur Herstellung des Torsionsprofils bevorzugt ein einteiliges Halbzeug wie beispielsweise eine Blechplatine genutzt, welches durch geeignete Umformmaßnahmen die erfindungsgemäße Ausgestaltung erhält.
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Das vorgestellte erfindungsgemäße Torsionsprofil für eine Verbundlenkerachse eines Fahrzeugs trägt entscheidend dazu bei, dass diese trotz geringer Materialdicke sowie entsprechend geringem Gewicht eine ausreichend hohe Torsionssteifigkeit besitzt. Dank der Variierung des Profilquerschnitts kann die notwendige Torsionssteifigkeit allein durch die jeweilige Querschnitts- sowie Profilform eingestellt werden. Insbesondere in Kombination mit den an den Schenkeln des Grundkörpers angeordneten Flanschen werden zudem die Spannungen an den Kanten der Schenkel reduziert, indem diese in die Mitte - in Bezug auf die Längsrichtung des Torsionsprofils - verschoben werden. Im Ergebnis liegt somit ein überaus leichtes und gegenüber etwaigen Schäden durch Rissbildung widerstandsfähiges Torsionsprofil vor, welches gegenüber den in Stand der Technik bekannten Ausgestaltungen trotz gleichem Material eine vorteilhafte Gewichtsersparnis besitzt.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Wirkungen der Erfindung sind im Folgenden anhand von in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Torsionsprofil sowie
- 2 das Torsionsprofil aus 1 in einer Seitenansicht.
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1 ist ein Schnitt durch ein Torsionsprofil 1 zu entnehmen, so wie es auch für die Verbundlenkerachse (hier nicht gezeigte) verwendet werden kann. Das Torsionsprofil 1 umfasst einen Grundkörper 2, welcher einen offenen hohlen Querschnitt besitzt. Wie zu erkennen, weist der Grundkörper 2 vorliegend einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Mit Bezug auf die Darstellung von 1 ist besagter Querschnitt des Grundkörpers 2 nach oben geöffnet.
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Der Grundkörper 2 besitzt in Bezug auf seinen Querschnitt zwei sich gegenüberliegende Schenkel 3, 4. Die beiden Schenkel 3, 4 sind über einen Steg 5 miteinander verbunden. Hierbei weist der Steg 5 die Form eines zu den Schenkeln 3, 4 hin offenen Kreisbogens auf. Auf diese Weise ist der Steg 5 um eine Längsrichtung x des Torsionsprofils bzw. des Grundkörpers 2 herum gekrümmt.
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Beide Schenkel 3, 4 besitzen an ihren freien Enden 6, 7 angeordnete Flansche 8, 9. Die Flansche 8, 9 sind gegenüber den jeweils zugehörigen Schenkeln 3, 4 abgewinkelt, so dass diese einen Winkel a zwischen sich einschließen. Wie zu erkennen, sind die beiden Flansche 8, 9 dabei so ausgerichtet, dass sie voneinander weg weisen. Der Grundkörper 2 weist eine gleichbleibende Materialdicke b auf, wobei er materialeinheitlich einstückig ausgebildet ist.
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2 zeigt das erfindungsgemäße Torsionsprofil 1 aus 1 in einer Seitenansicht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist dieses hier nicht in seiner gesamten sich in Längsrichtung x erstreckenden Länge gezeigt, sondern auf eine Hälfte reduziert. Die somit vorliegende Trennung in der Darstellung erfolgt entlang einer Spiegelebene c, welche je nach Querschnittsverlauf im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung x verlaufen kann.
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Der hier hälftig gezeigte Grundkörper 2 weist in Bezug auf seine Längsrichtung x einen Mittenabschnitt 10 und zwei Endabschnitte 11 auf, wobei von den beiden Endabschnitten 11 vorliegend nur einer dargestellt ist. Die Endabschnitte 11 erstrecken sich dabei jeweils zwischen einem der Enden 12 des Grundkörpers 2 und dem Mittenabschnitt 10. An dem hier gezeigten Ende 12 des Grundkörpers 2 ist dieser derart ausgespart, dass dieser mit einer nicht näher gezeigten Längsschwinge verbindbar ist. Wie zu erkennen, besitzt der hier gezeigte Endabschnitt 11 einen sich in Längsrichtung x kontinuierlich verändernden Querschnitt. Mit anderen Worten verändert sich die Querschnittsform des Grundkörpers 2 zumindest im Bereich des Endabschnitts 11 beständig. Der hier gezeigte Endabschnitt 11 steht stellvertretend auch für den nicht gezeigten anderen Endabschnitt. Insofern sind die beiden Endabschnitte 11 des Grundkörpers 2 in Bezug auf die den Mittenabschnitt 10 teilende Spiegelebene c spiegelbildlich ausgestaltet.
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Besagte Veränderung des Querschnitts basiert erkennbar darauf, dass der die beiden Schenkel 3, 4 miteinander verbindende Steg 5 sich parallel zur Längsrichtung x des Torsionsprofils 1 erstreckt, wohingegen die freien Enden der Schenkel 3, 4 bzw. der Flansche 8, 9 bogenförmigen Verlauf aufweisen. Mit anderen Worten ergibt sich die Veränderung des Querschnitts in Längsrichtung x aus einer sich verändernden Länge der Schenkel 3, 4 bzw. der Flansche 8, 9 gegenüber dem geradlinigen Verlauf des Stegs 5 bzw. der Längsrichtung x.
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In 1 ist noch ein Verstärkungselement 13 erkennbar, welches optional vorgesehen werden kann. Das optionale Verstärkungselement 13 erhöht die Lebensdauer des Torsionsprofils 1, wobei das Verstärkungselement 13 optional auch zu Einstellzwecken z. B. hinsichtlich der Torsionssteifigkeit dienen kann. Zudem kann an dem Verstärkungselement 13 angegriffen werden, um das Torsionsprofil 1 zu handeln, also zu bearbeiten. Beispielsweise kann zu Schweißzwecken daran angegriffen werden, wenn das Torsionsprofil 1 mit anderen Elementen verbunden werden soll. Beispielhaft kann das Verstärkungselement 13 an dem Mittenabschnitt 10 und/oder an einem oder an beiden Endabschnitten 11 angeordnet sein. Das Verstärkungselement 13 kann durchgehend oder unterbrochen entlang der Längserstreckung des Torsionsprofils 1 oder auch nur bereichsweise an dem Torsionsprofil 1 angeordnet sein. Das Verstärkungselement 13 umfasst, den Grundkörper 2, wie in 1 erkennbar, an einer Außenseite des Stegs 5, und endet beispielhaft vor der Abwinklung der Flansche 8, 9 an den Schenkeln 3, 4. Möglich ist auch, das Verstärkungselement 13 wieder zu entfernen, wenn das Torsionsprofil 1 mit dem gewünschten Bauteil verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Torsionsprofil
- 2
- Grundkörper von 1
- 3
- Schenkel von 2
- 4
- Schenkel von 2
- 5
- Steg zwischen 3 und 4
- 6
- freies Ende von 3
- 7
- freies Ende von 4
- 8
- Flansch an 6 von 3
- 9
- Flansch an 7 von 4
- 10
- Mittenabschnitt von 2
- 11
- Endabschnitt von 2
- 12
- Ende von 2
- 13
- Verstärkungselement
- a
- Winkel zwischen 3 und 8 bzw. 4 und 9
- b
- Materialdicke von 2
- c
- Spiegelebene
- x
- Längsrichtung