DE19846258A1 - Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid und dessen Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid und dessen VerwendungInfo
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- C02F2103/42—Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated from bathing facilities, e.g. swimming pools
Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid, wobei chlorhaltige Verbindungen elektrolytisch in Chlordioxid umgewandelt werden. Das erhaltene Chlordioxid kann mit geringem apparativen Aufwand zur Wasserbehandlung und -entkeimung verwendet werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid
sowie die Verwendung des Chlordioxids.
Es ist bekannt, Chlordioxid aus Natriumchlorit und Chlor oder Acetanhydrid oder
aus Chloraten mit SO2, HCl, NO2 oder Schwefelsäure herzustellen. Bei Chlordioxid
handelt es sich um ein instabiles, nicht-lagerfähiges Gas, das explosionsartig zer
fällt und vor Ort in speziellen Anlagen bedarfsabhängig produziert werden muß.
Das gebildete Chlordioxid unterliegt leicht Oxidationsreaktionen.
Bekannt ist überdies, daß gemäß gesetzlichen Vorschriften für das Trinkwasser und
für öffentliche Bäder eine klar definierte mikrobiologische Wassergüte eingehalten
werden muß. In den meisten Fällen erfolgt diese Behandlung des Trinkwassers
oder der Schwimmbäder durch Chlor oder verwandte Nebenprodukte, wie zum Bei
spiel Chlordioxid.
Wegen der Gefahr und Umweltverschmutzung, die bei der Produktion, Lagerung
und dem Transport von Chlor und auch Chlordioxid bestehen, besteht ein Bedarf
an Alternativen zu den vorstehenden Produkten oder einer nicht die Umwelt ge
fährdenden Herstellung von Chlorverbindungen, die direkt am Ort des Bedarfes
hergestellt und auch gleich eingesetzt werden können.
Bekannt ist auch, daß unterchlorige Säure elektrolytisch am Verwendungsort her
gestellt werden kann, wobei jedoch technisch aufwendige Geräte und eine aufwen
dige Wartung erforderlich sind. Die meisten dieser "Unterchlorsäure-Verfahren"
sollten nur in einem geschlossenen Wasserkreislauf angewendet werden, wobei
jedoch in Wasser ca. 4 bis 7 kg Salz pro m3 gelöst werden mußten.
Die Nachteile der bekannten Verfahren und des Einsatzes von Chlor waren die
Gesundheitsgefährdung, die Geschmacksveränderung des Wassers, die Gefahr
von Korrosion der metallischen Teile und die kostenaufwendige Wartung.
Es besteht daher die Notwendigkeit, ein für die Wasserbehandlung und -ent
keimung ein Mittel bereitzustellen, welches kostengünstig, gefahrlos und ohne
großen technischen Aufwand herstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 4
gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Gemäß der Erfindung wird das für die Wasserbehandlung und -entkeimung ver
wendete Chlordioxid aus chlorhaltigen Verbindungen elektrolytisch hergestellt. Da
bei wird in einer an sich bekannten Elektrolyse-Apparatur aus der Chlorverbin
dungen enthaltenden Lösung Chlordioxid neben anderen Produkten in geringen
Mengen erzeugt. Mit dem so hergestellten Chlordioxid ist auch bei hohen pH-
Werten eine bessere Entkeimung des zu behandelnden Trinkwassers bzw. der
Schwimmbäder möglich, wobei ein langanhaltender bakteriostatischer Schutz er
zielt werden kann. Vorteile des so hergestellten Chlordioxids sind die im Vergleich
zu den bekannten Chlordioxidherstellungsverfahren niedrigeren Kosten, die
Produktion direkt vor Ort, die gefahrlose Herstellung, die einfache Handhabung,
verringerter Energiebedarf, Schonung der Umwelt, den DIN-Normen entsprechende
Wasseraufbereitung und keine Korrosion der mit der Chlordioxidlösung in Kontakt
tretenden Leitungen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, als die chlorhaltige Verbindung Natriumchlorit
(NaClO2), insbesondere wegen der geringen Kosten dieses Materials, einzusetzen
und der Tatsache, daß dadurch auch die Nebenproduktbildung neben Chlordioxid
verringert ist. Erfindungsgemäß hat es sich dabei als ausreichend erwiesen,
Natriumchlorit (NaClO2) in einer Konzentration von 0,1 bis 5 g/m3, vorzugsweise 0,5
bis 1,5 g/m3, Wasser in der Elektrolysekammer einzusetzen. Zur Verringerung der
Entwicklung ggfs. die Wasserbehandlung und -entkeimung störend beeinflussender
Nebenprodukte und zur Verringerung der Absolutgehalte an Nebenprodukten sollte
ein so rein wie mögliches Natriumchlorit eingesetzt werden, wobei Natriumchlorit
eines Mindestreinheitsgrades von 80% sich als vorteilhaft erwiesen hat. Wegen des
im wesentlichen für die Gesundheit unproblematischen Einsatzes von
Natriumchlorit und der geringen Konzentration des eingesetzten Natriumchlorits
kann selbst unter verringerten Elektrolyseleistungen eine Belastung des mit dem
gebildeten Chlordioxid behandelten Wassers nicht eintreten.
Die Elektrolyse der Natriumchloritlösung kann unter Standardbedingungen durch
geführt werden, wobei sich der Einsatz von mit Edelmetallen beschichteten Metall
elektroden oder mit Kombinationen aus verschiedenen Edelmetallen beschichteten
Metallelektroden als Anode und Kathode für die erfindungsgemäßen Zwecke als
vorteilhaft erwiesen haben, wobei die üblicherweise für Elektroden einsetzbaren
Elemente und/oder Verbindungen verwendet werden. Für die Zwecke der Erfindung
haben sich insbesondere Eisen- und Titanelektroden als vorteilhaft erwiesen, wobei
Titanelektroden ganz besonders bevorzugt sind. Als üblicherweise anzuwendende
Bedingungen werden dabei eine Elektrolyselösung aus 1 g Natriumchlorit pro m3
Wasser eingesetzt, und die Elektrolyse bei Stromstärken von 1 bis 8 Ampere, vor
zugsweise 4 Ampere, und einer Spannung von 220 Volt durchgeführt, wobei Chlor
dioxid in ausreichenden Mengen bis 0,1 bis 0,15 mg/l, gebildet wird. Der Strom wird
als Gleichstrom von einer an sich bekannten handelsüblich erhältlichen Steuer
einheit geliefert.
Je nach Bedarf kann dabei die Elektrolyse kontinuierlich oder in Intervallen durch
geführt werden, wobei das während der Elektrolyse gebildete Chlordioxid direkt
über an sich bekannte Dosiervorrichtungen zum kontinuierlichen und/oder stufen
förmigen Einbringen in Schwimmbecken oder in die Trinkwasserversorgung, in Ab
hängigkeit vom Bedarf, eingebracht wird. Ein Zusatz von bis zu 0,2 mg Chlordioxid
pro Liter zu behandelndem Wasser ist dabei als ausreichend anzusehen, damit die
Qualität des Wassers der DIN-Norm 19643-1 entspricht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid, dadurch gekennzeichnet, daß
chlorhaltige Verbindungen elektrolytisch behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die chlorhaltige
Verbindung Natriumchlorit ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elek
trolyse bei Stromstärken von 1 bis 8 Ampere und einer Spannung von 220 Volt
unter Verwendung von mit Edelmetallen beschichteten Metallelektroden durchge
führt wird.
4. Verfahren zur Wasserbehandlung und -entkeimung, dadurch gekennzeich
net, daß elektrolytisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3 hergestelltes Chlordioxid
eingesetzt wird.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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DE2000117407 DE10017407A1 (de) | 1998-10-07 | 2000-04-07 | Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid und dessen Verwendung |
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DE1998146258 DE19846258A1 (de) | 1998-10-07 | 1998-10-07 | Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid und dessen Verwendung |
Publications (1)
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DE19846258A1 true DE19846258A1 (de) | 2000-04-20 |
Family
ID=7883737
Family Applications (1)
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DE1998146258 Withdrawn DE19846258A1 (de) | 1998-10-07 | 1998-10-07 | Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid und dessen Verwendung |
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- 1998-10-07 DE DE1998146258 patent/DE19846258A1/de not_active Withdrawn
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