DE19844784A1 - Verfahren zur Ermittlung und ggf. Beseitigung eines von einem Betreiber subjektiv wahrgenommenen Störgeräusches - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung und ggf. Beseitigung eines von einem Betreiber subjektiv wahrgenommenen StörgeräuschesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung und ggf. Beseitigung eines von einem Betreiber subjektiv wahrgenommenen Störgeräusches, insbesondere eines Störgeräusches eines Fahrzeuges, das von einem Betreiber des Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, wahrgenommen wird. Hierzu wird das Fahrzeug von dem das Störgeräusch bemängelnden Betreiber im Störfalle beschrieben, die Geräuschkulisse beim Betreiben des Fahrzeuges insbesondere im Bereich des Ohrs des Betreibers aufgenommen, aus der gesamten Geräuschkulisse eine Geräuschsequenz, die das Störgeräusch beinhaltet, entnommen, die Geräuschsequenz dem Betreiber vorgespielt, bei mit dem Störgeräusch zumindest ähnlicher Geräuschsequenz die Geräuschsequenz mittels eines mathematischen Algorithmus in ein sequentielles Frequenzspektrum umgewandelt, in dem vorliegenden sequentiellen Frequenzspektrum mindestens eine Frequenz oder eine Gruppe von Frequenzen manipuliert, aus dem manipulierten Frequenzspektrum ein Manipulationsgeräusch erzeugt und dem Betreiber zur Bewertung der Veränderung des Störgeräusches vorgespielt und bei Verringerung oder Entfernung des Störgeräusches im Manipulationsgeräusch eine entsprechende Reparatur vorgenommen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung und ggf.
Beseitigung eines von einem Betreiber subjektiv wahrgenommenen
Störgeräusches, insbesondere eines Störgeräusches eines Fahr
zeuges, das von einem Betreiber des Fahrzeuges, insbesondere
eines Kraftfahrzeuges, subjektiv wahrgenommen wird, gemäß den
Oberbegriffe des Anspruchs 1, wie es bspw. in der Automobil
branche eingesetzt und hier als bekannt unterstellt wird.
Aus der DE 195 31 402 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem zur
Beeinflussung des subjektiv wahrgenommenen Fahreindrucks in Ab
hängigkeit eines Parameters und hierbei insbesondere der Motor
drehzahl und/oder der Geschwindigkeit nicht nur der Luftschall,
sondern auch der mit dem Körper wahrgenommenen Körperschall
bzw. Vibrationen beeinflußt wird. Hierzu wird je nach Größe des
Parameters aus einem Datenfeld bestimmte Daten ausgelesen und
unter Zuhilfenahme von Schwingungserregern in u. a. auch körper
wahrnehmbaren Sekundär-Schwingungen umgesetzt. Desweiteren wird
die vorliegende Geräuschkulisse ermittelt. Die ermittelte Ge
räuschkulisse wird mit einem in einem Datenspeicher abgelegten
Vergleichswert verglichen. Liegt die ermittelte Vergleichsku
lisse zumindest bei bestimmten Frequenzen oberhalb des Ver
gleichwertes, wird das Geräuschkulisse mittels eines mathemati
schen Algorithmus, vorzugsweise einer Fouriertransformation, in
ein Frequenzspektrum umgewandelt. Das Frequenzspektrum wird mit
in einem Daten- und/oder Geräuschspeicher abgelegten Frequenz
spektren, die bekannte Fehlerursachen haben, verglichen und ein
Hinweis auf eine notwendige Reparatur abgegeben. Ist die Fre
quenzsequenz, die auf das Störgeräusch zurückzuführen ist und
dessen Ursache bekannt, kann gleichzeitig eine entsprechende
Reparatur angezeigt und in einer Werkstatt vorgenommen werden.
Wird bei einem Fahrzeug ein Störgeräusch in der Geräuschkulisse
beanstandet, so ist es in einigen Fällen schwierig, die zugehö
rige Ursache aufzufinden. Insbesondere sind diese Schwierigkei
ten darauf zurückzuführen, daß die menschliche Sprache keine im
mathematischen Sinne eindeutigen Begriffe für bestimmte Ge
räusche kennt. Desweiteren ist die absolute akustische Erinne
rung selbst bei akustisch trainierten Menschen auf höchsten we
nige Minuten begrenzt.
Außer bei den genannten Fahrzeugen treten aber auch an anderen
Gerätschaften wie Bearbeitungsmaschinen, Haushaltsgeräte usw.
Störgeräusche auf deren Ursache beseitigt werden sollte.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, das zugrundegelegte Verfahren
dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Auffindung und Elimi
nierung von Ursachen, auf die die subjektiv wahrgenommenen
Störgeräusche zurückgehen, verbessert werden kann.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den Verfahrensschrit
ten des Anspruchs 1 gelöst. Durch das erfindungsgemäße Verfah
ren bzw. Vorrichtung ist es möglich, das subjektive wahrgenom
mene Störgeräusch zumindest teilweise zu objektivieren und ggf.
auf einem insbesondere elektronischen Datenträger zu speichern.
Mit entsprechenden Apparaturen kann dann dieser Eindruck jeder
zeit reproduzierbar nachempfunden bzw. abgehört werden. Zur Lo
kalisierung der Ursache eines Störgeräusches wird zumindest ei
ne einzelne Frequenz manipuliert. Die Manipulation erfolgt ins
besondere unter Zuhilfenahme eines Tief- und/oder Hoch-
und/oder Bandpasses oder eines derartig wirkenden Elements bzw.
Algorithmus.
Durch die beanspruchten Maßnahmen wird ferner das sogenannte
akustische Gedächtnis; d. h. die genaue Erinnerung an den Ein
druck beim realen Betreiben des Fahrzeuges durch eine reprodu
zierbare Aufnahme ersetzt und kann daher um ein vielbeliebiges
Maß verlängert.
Desweiteren werden durch das beanspruchte Verfahren auch noch
die Reparaturkosten verringert, was insbesondere auf die Zei
tersparnis bei Auffinden der die Störgeräusche verursachenden
Ursachen zurückzuführen ist. Weiterhin ist - u. a. auch durch
die Zeitersparnis - der Service verbessert und die Kundenzu
friedenheit erhöht.
Im Automobilbereich können in einer weiterführenden Ausfüh
rungsform der Erfindung die Störgeräusche auch noch nach Fahr
zeugtyp, Motorisierung, Ausstattung, Betriebsbedingungen, bei
denen das Störgeräusch auftritt, usw. sortiert und abrufbar
sein.
Weitere sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung sind den Un
teransprüchen entnehmbar. Im übrigen wird die Erfindung anhand
der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Ein Betreiber (Fahrer) eines Fahrzeuges, vorzugsweise eines
Pkw's, bemerkt ein Geräusch, das er subjektiv als störend emp
findet und beanstandet es in einer Werkstatt. Dieses Störge
räusch kann dauerhaft oder nur bei einem bestimmten Betriebszu
stand, also, bspw. beim Beschleunigen und/oder während des
(ggf. Motor-)Bremsens und/oder einer bestimmten Geschwindig
keit usw., auftreten. Gemäß der Erfindung nimmt nun der Mecha
niker eine später beschriebene Vorrichtung mit ins Fahrzeug und
fährt mit dem Betreiber in dem Fahrzeug. Beim Betreiben des
Fahrzeuges nimmt der Mechaniker bevorzugt im Bereich des Ohrs
des Betreibers und besonders bevorzugt biohral die Geräuschku
lisse während der Fahrt auf. Die Aufnahme erfolgt vorzugsweise
in dem Betriebszustand des Fahrzeuges, bei dem das Störgeräusch
auftritt. Tritt nun das Störgeräusch auf und handelt es sich
nur um ein sporadisch auftretendes Störgeräusch, wird von dem
Betreiber des Fahrzeuges der Anfang (tAnfang) und ggf. das Ende
(tEnde) des Störgeräusches markiert. Dies kann bspw. durch eine
Betätigung eines Schalters und/oder durch ein einfaches verba
les Ansagen erfolgen.
Aus der Geräuschkulisse - dem Zeitsignal - wird nun eine Ge
räuschsequenz entnommen, die in etwa zwischen den markierten
Zeiten tAnfang und tEnde angeordnet ist. (Nur der Vollständigkeit
wegen sei erwähnt, daß es sich bei der Geräuschsequenz und
ebenso bei der Geräuschkulisse um ein zumindest bereichsweise
akustisches Zeitsignal handelt.) Die derart ermittelte Ge
räuschsequenz wird dem Betreiber vorgespielt, wozu sie insbe
sondere ständig unterbrechungsfrei - also in der Art eines End
losbandes - wiederholt wird. Hierzu ist es günstig einen Kopf
hörer zu verwenden, der sowohl ein Mikro als auch einen Laut
sprecher aufweist. Erkennt der Betreiber in der akustischen
Vorführung das von ihm beanstandete Störgeräusch, wird aus dem
Zeitsignal der das Störgeräusch enthaltenden Geräuschsequenz
unter Zuhilfenahme einer Fouriertransformation das dazugehörige
sequentielle Frequenzspektrum ermittelt. Das sequentielle Fre
quenzspektrum kann in ein akustisches Zeitsignal (Vergleichs
geräusch) entsprechend der aufgenommenen Geräuschsequenz rück
gewandelt und insbesondere zur erneuten Überprüfung dem Betrei
ber erneut vorgespielt werden.
Das sequentielle Frequenzspektrum wird derart manipuliert, daß
eine bestimmte Frequenz und/oder eine Gruppe von bestimmten
Frequenzen - im folgenden vereinfachend Frequenzgruppe genannt
- verstärkt oder abgeschwächt werden. Die Manipulation erfolgt
sinnvollerweise mit einem Hoch-, Tief- und/oder Bandpaß. Die
entsprechenden Filter sind vorzugsweise durch eine entsprechen
de Software realisiert. Das derartig manipulierte Frequenzspek
trum wird in ein entsprechendes Manipulationsgeräusch rück
transformiert und dem Betreiber erneut vorgespielt. Das Manipu
lationsgeräusch wird vom Betreiber dahingehend bewertet, ob das
Störgeräusch geringer oder gar ganz entfernt ist. Ist dies der
Fall, wird eine entsprechende Maßnahme, insbesondere eine Repa
ratur vorgenommen und das Resultat geräuschseitig in der obigen
Art überprüft. Die Überprüfung kann hier auf einfache Weise
vorgenommen werden, da das beanstandete Störgeräusch erfin
dungsgemäß objektiviert und als Datensatz erfaßte wurde.
Zur Aufnahme des Störgeräusches wird wie in Beispiel 1 vorge
gangen, so daß hier nicht noch einmal darauf eingegangen wird.
Nach der Erfassung der Geräuschsequenz wird hier allerdings das
sequentielle Frequenzspektrum der Geräuschsequenz mit entspre
chenden sequentiellen Frequenzspektren bereits bekannter Stör
geräusche verglichen, wobei die bekannten Störgeräusche vor
zugsweise bei gleichen Betriebsparametern (Fahrzeugtyp, Motori
sierung, Beschleunigung, Bremsen, Geschw. usw.) auftreten
sollten. Liegt zwischen einem bekannten Störgeräusch und dem
beanstandeten Störgeräusch zumindest eine Ähnlichkeit vor, wer
den der Datenbank entsprechende Korrektur-Frequenzen und/oder
Korrektur-Frequenzgruppen entnommen und dem Mechaniker entspre
chend vorgeschlagen.
Aus dem sequentiellen Frequenzspektrum wird durch Veränderung
bei den Korrektur-Frequenzen und/oder Korrektur-Frequenzgruppen
das manipulierte Frequenzspektrum erzeugt, das manipulierte
Frequenzspektrum in das akustische Manipulationsgeräusch rück
gewandelt und das Manipulationsgeräusch dem Betreiber zur er
neuten Beurteilung vorgespielt.
Ist der Betreiber der Ansicht, daß das Störgeräusch in dem Ma
nipulationsgeräusch nicht mehr zu hören ist wird eine entspre
chende Maßnahme bzw. Reparatur vorgenommen. Das sich danach er
gebende Resultat wird zweckmäßigerweise erneut aufgenommen,
überprüft und dem Betreiber erneut zur Begutachtung vorgelegt.
Hier ist die Vorgehensweise wie bei Beispiel 2. Allerdings ist
hier neben dem bekannten Störgeräusch auch die Vorgehensweise
zur Beseitigung und in idealer Weise auch der akustische Ein
druck, der sich nach der entsprechenden Reparatur ergibt, im
Datenspeicher niedergelegt.
In diesem Fall ist von Vorteil, das dem Betreiber das Resultat
einer Maßnahme bzw. einer Reparatur vor der Vornahme der ei
gentlichen Reparatur vorgespielt werden kann, wodurch sich der
Betreiber vom Sinn der beabsichtigten Reparaturmaßnahme über
zeugen kann. Hierdurch werden insbesondere überflüssige Repara
turen vermieden.
Beispiel 4 betrifft eine Weiterführung des Beispiels 1. War die
Aufnahme, die Überprüfung und die Reparatur zur Beseitigung des
Störgeräusches erfolgreich, wird das vorliegende und mit dem
Störgeräusch korrelierte sequentielle Frequenzspektrum und ggf.
die vorliegenden Randbedingungen wie Fahrzeugtyp, Motorisie
rung, Betriebsbedingungen usw., bei denen das Störgeräusch auf
tritt, die zugehörigen Korrektur-Frequenz und/oder Korrektur-
Frequenzgruppen sowie die entsprechenden Maßnahmen zur Beseiti
gung des Störgeräusches in dem Datenspeicher niedergelegt.
Bei Beispiel 5 ist die Auffindung und die Objektivierung des
Störgeräusches sowie die gesamte Vorgehensweise hierzu analog
dem Beispiel 1. Allerdings wird zusätzlich zur Geräuschsequenz
die gesamte aufgenommene Geräuschkulisse in ein Gesamt-
Frequenzspektrum umgewandelt. Dieses Gesamt-Frequenzspektrum
wird auf markante Frequenzen, und hierbei insbesondere auf die
Korrektur-Frequenzen und/oder Korrektur-Frequenzgruppen, auf
die bereits bekannte Störgeräusch zurückzuführen sind, unter
sucht. Treten im Gesamt-Frequenzspektrum Frequenzspektren be
kannter Störgeräusche auf, wird dem Mechaniker dies automatisch
gemeldet und ggf. entsprechende Gegenmaßnahmen nahegelegt.
In einer weitergehenden Ausführung der Erfindung kann hierbei
auch ausschließlich nur die gesamte aufgenommene Geräuschkulis
se in ein Gesamt-Frequenzspektrum umgewandelt werden. Dieses
Gesamt-Frequenzspektrum wird auf markante Frequenzsequenzen un
tersucht, die auf bereits bekannte Störgeräusche zurückzuführen
sind. Die Auffindung der markanten Frequenzsequenzen kann in
bevorzugter Weise dadurch erfolgen, daß von dem vorliegenden
Gesamt-Frequenzspektrum ein vergleichbares bekanntes aber unbe
anstandetes Gesamt-Frequenzspektrum abgezogen und die verblei
benden Frequenzen und/oder Frequenzgruppen bestimmten Störge
räuschen bzw. deren Ursache zugeordnet werden.
Bei allen Beispielen kann es sich bei dem Datenspeicher um ei
nen mobilen Datenspeicher, bspw. um ein tragbaren Rechner oder
um ein stationären Datenspeicher handeln, der in bekannter Wei
se bspw. über ein Modem abgefragt werden kann.
Die Erfindung ist u. a. für Benutzer von Vorteil, die relativ
wenig Erfahrung in der Meßtechnik aufweisen. Bei derartigen
Personen kann es sich um Kundenbetreuer von Werkstätten han
deln. Desweiteren ist auch der Einsatz der Erfindung bei der
Endkontrolle des Produktes denkbar.
Zur Umsetzung des oben beschriebenen Verfahrens weist eine ent
sprechende Vorrichtung einen Recorder, ein Analyseteil und eine
Datenbank auf.
Der Recorder wird sinnvollerweise sehr einfach gehalten. Mit
ihm läßt sich einerseits die gesamte Geräuschkulisse aufnehmen
und die aus den jeweiligen Frequenzspektren rücktransformierten
Zeitsignale der Geräusche wie der Geräuschsequenz, des Ver
gleichsgeräuschs und/oder des Manipulationsgeräusches abhören.
Zweckmäßigerweise weist der Recorder eine Pegelanzeige und eine
Fortschrittsanzeige der Wiedergabe auf. Die Kalibrierung ist
günstigerweise auf ca. 104 dB fest eingestellt. Ferner können
Schalter bzw. softwareseitig Schaltsymbole für Aufnahme",
Stop",
Abspielen", Vor- und Zurückspulen" vorgesehen sein.
Die aufgenommene Geräuschkulisse kann einem Analyseteil überge
ben werden, ohne daß vom Verwender ein Dateiname vergeben wird.
Daher besteht die Möglichkeit, daß die Aufnahme die auf der
Festplatte gespeichert und der Dateiname erst später vergeben
wird.
Das Analyseteil ist mit einem Bildschirm verbunden, auf dem al
le Zeitsignale der jeweiligen Geräusche darstellbar sind. Dies
bietet in besonderer Weise die Möglichkeit, den jeweils hör-
und analysierbaren Zeitausschnitt des betreffenden Geräusches
festzulegen.
Mit dem Analyseteil wird u. a. eine FFT-Analyse der Geräuschse
quenz durchgeführt, wobei die Einstellung der FFT-Länge günsti
gerweise automatisch in Abhängigkeit von der Samplingrate und
dem gewählten Zeitausschnitt automatisch voreingestellt wird.
Zur Analyse von tieffrequenten Geräuschen (< 1000 Hz) wird
temporär gesampelt. Die Analyse kann bspw. als Bilder gespei
chert werden.
Im Analysefenster können zur Erstellung der manipulierten Fre
quenzsequenz Hörfilter aktiviert werden, welche das Manipulati
onsgeräusch und damit den Höreindruck beeinflussen. Die betref
fenden Filter sind hinsichtlich ihrer Mitten- bzw. Grenzfre
quenz und Güte verstellbar.
Die Datenbank übergibt dem Analyseteil u. a. einen möglichen Da
teinamen. Desweiteren stellt die Datenbank Produktinformationen
zur Verfügung, die über dafür vorgesehene Schaltsymbole abgeru
fen werden können. Neben den Produktdaten können noch weitere
Informationen wie Korrektur-Frequenzen, Störgeräusche, Be
triebsbedingungen, wie Fahrzeugtyp, BA-Kode, Gang, Betriebstem
peratur von Motor, Kühlwasser und Öl, Last, Motordrehzahl, Kur
belwellenwinkel, Geschwindigkeit, Frequenzbereich, Frequenzcha
rakteristik, bei davon abhängigen Störgeräuschen usw. abgerufen
und übergeben werden. Ferner sind der Datenbank in bevorzugter
Weise auch Reparaturmaßnahmen bei bekannten Störgeräuschen in
Wort und ggf. auch Bild entnehmbar. In zweckmäßiger Weise ist
die Datenbank netzfähig ausgeführt und mit anderen Datenbanken
verknüpfbar.
Obwohl vorangehend die Erfindung anhand des bevorzugten Einsatz
an einem Kraftfahrzeug und hierbei insbesondere an einem Pkw
beschrieben wurde, ist die Erfindung auch zur Ermittlung von
Ursachen von Störgeräuschen bei Maschinen, Haushaltsgeräten
usw. geeignet. Die Vorgehensweise gleicht in diesen Fällen der
in der eben beschrieben Weise.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Ermittlung ausreichender Dämmaßnahmen, bspw. bei
Fenstern oder von Schalldämpfern in strömenden Medien, wie ins
besondere in einem Abgasstrang (Kamin) einer Heizungsanlage
oder im Auspuff eines Kraftfahrzeuges.
Hierzu wird sinnvollerweise die Geräuschkulisse mit Störge
räusch, also auch im Betrieb, und ohne Betrieb, im folgenden
Hintergrundgeräusch genannt, gemessen. Aus der Geräuschkulisse
wird das Störgeräusch ermittelt und dessen dB-Pegelabstand ge
genüber dem Hintergrundgeräusch gemessen. Aus der Differenz
des Störpegels und des Hintergrundgeräusches kann dann bspw.
auf einfache Weise die notwendige Dimension eines Schalldämp
fers oder einer anderen Schalldämpfenden Maßnahme bestimmt wer
den. Da hierbei dann keine unnötigen Überdimensionierung der zu
ergreifenden Maßnahme erfolgt, ist mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren zusätzlich noch eine Einsparung bei der Beseitigung
des Störgeräusches verbunden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Ermittlung und ggf. Beseitigung eines subjek
tiv wahrgenommenen Störgeräusches, insbesondere eines Störge
räusches, das von einem Betreiber eines Fahrzeuges, insbesonde
re eines Kraftfahrzeuges, wahrgenommen wird,
gekennzeichnet durch die Gemeinsamkeit
folgender Verfahrensschritte,
- 1. das Störgeräusch wird in Anwesenheit des bemängelnden Betrei ber aufgenommen,
- 2. die Geräuschkulisse wird insbesondere im Bereich des Ohrs des Betreibers aufgenommen,
- 3. aus der gesamten Geräuschkulisse wird eine Geräuschsequenz, die das Störgeräusch beinhaltet entnommen,
- 4. die Geräuschsequenz wird dem Betreiber vorgespielt,
- 5. bei mit dem Störgeräusch zumindest ähnlicher Geräuschsequenz wird die Geräuschsequenz mittels eines mathematischen Algo rithmus in ein sequentielles Frequenzspektrum umgewandelt,
- 6. in dem vorliegenden sequentiellen Frequenzspektrum wird min destens eine Frequenz oder eine Gruppe von Frequenzen, im folgenden vereinfachend Frequenzsequenz genannt, manipuliert,
- 7. aus dem manipulierten Frequenzspektrum wird ein Manipulati onsgeräusch erzeugt und dem Betreiber zur Bewertung der Ver änderung des Störgeräusches vorgespielt und
- 8. bei Verringerung oder Entfernung des Störgeräusches im Mani pulationsgeräusch wird eine entsprechende Maßnahme, insbeson dere eine Reparatur vorgenommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fahrzeug von dem das Störgeräusch bemängelnden Betrei
ber im Störfalle betrieben wird, und daß die Geräuschkulisse
beim Betreiben des Fahrzeuges insbesondere im Bereich des Ohrs
des Betreibers aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die manipulierte Frequenz und/oder Frequenzsequenz einer
bestimmten Maßnahme bzw. Reparatur zugewiesen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ähnlichkeit oder Gleichheit des Störgeräusches das vor
liegende Frequenzspektrum der Geräuschsequenz mit in einem Da
ten- und/oder Geräuschspeicher abgelegten Vergleichs-
Frequenzspektren verglichen wird, wobei die abgelegten Ver
gleichs-Frequenzspektren bekannte Ursachen haben.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Vorliegen eines der Geräuschsequenz oder der Frequenz
sequenz ähnlichen oder gleichen Vergleichs-Frequenzspektrums
aus dem Daten- bzw. Geräuschspeicher entsprechende Korrektur-
Frequenzen oder Korrektur-Frequenzsequenzen entnommen werden
und daß zur Erstellung des manipulierten Frequenzspektrums das
sequentielle Frequenzspektrum der Geräuschsequenz diese Korrek
tur-Frequenzen oder Korrektur-Frequenzsequenzen verwendet wer
den.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Abhilfe durch die Korrektur-Frequenzen oder Korrektur-
Frequenzsequenzen dem Datenspeicher Maßnahmen bzw. Reparatur
vorschläge zur Abhilfe entnommen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufgenommene Geräuschkulisse dem Betreiber beim Aufneh
men von ihr möglichst in Echtzeit vorgespielt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Auftreten des Störgeräusches der Betreiber den von ihm
subjektiv wahrgenommenen Anfangszeitpunkt (tAnfang) und ggf. den
Endzeitpunkt (tEnde) des Auftretens des Störgeräusches kenn
zeichnet.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geräuschsequenz etwa zwischen den Zeiten tAnfang und tEnde
entnommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geräuschsequenz vor dem Abspielen des Vergleichsgeräu
sches insbesondere in der Art eines Endlosbandes vervielfältigt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Datenspeicher ein fahrzeugunabhängiger Datenspeicher
verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei bislang unbekanntem Frequenzspektrum und ermittelter
Ursache des Störgeräusches, das entsprechende Frequenzspektrum
in den Datenspeicher überführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei bislang unbekanntem Frequenzspektrum und ermittelter
Ursache des Störgeräusches, das entsprechende Frequenzspektrum
und die zugehörigen Korrektur-Frequenzen oder Korrektur-
Frequenzsequenzen in den Datenspeicher überführt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei bislang unbekanntem Frequenzspektrum und ermittelter
Ursache des Störgeräusches, das entsprechende Frequenzspektrum
und die zugehörigen Korrektur-Frequenzen oder Korrektur-
Frequenzsequenzen in den Datenspeicher überführt werden und daß
zusätzlich entsprechende Maßnahmen zur Abhilfe in den Daten
speicher übernommen werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Geräuschsequenz mittels eines mathematischen
Algorithmus in ein Gesamt-Frequenzspektrum umgewandelt wird,
daß aus dem Gesamt-Frequenzspektrum das sequentielle Frequenz
spektrum entnommen wird und daß das sequentielle Frequenzspek
trum in die Geräuschsequenz umgewandelt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte aufgenommene Geräuschkulisse mittels eines ma
thematischen Algorithmus in ein Gesamt-Frequenzspektrum umge
wandelt wird, daß aus dem Gesamt-Frequenzspektrum das das Stör
geräusch beinhaltende sequentielle Frequenzspektrum entnommen
wird und daß das sequentielle Frequenzspektrum in die Geräusch
sequenz umgewandelt wird und daß zusätzlich in dem Gesamt-
Frequenzspektrum nach Frequenzen bzw. Frequenzspektren bekann
ter Störgeräusche gesucht wird.
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