DE19626329C2 - Verfahren zur Analyse von Schallereignissen - Google Patents
Verfahren zur Analyse von SchallereignissenInfo
- Publication number
- DE19626329C2 DE19626329C2 DE1996126329 DE19626329A DE19626329C2 DE 19626329 C2 DE19626329 C2 DE 19626329C2 DE 1996126329 DE1996126329 DE 1996126329 DE 19626329 A DE19626329 A DE 19626329A DE 19626329 C2 DE19626329 C2 DE 19626329C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sound
- frequency
- noise
- analysis
- filter bank
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01H—MEASUREMENT OF MECHANICAL VIBRATIONS OR ULTRASONIC, SONIC OR INFRASONIC WAVES
- G01H3/00—Measuring characteristics of vibrations by using a detector in a fluid
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01H—MEASUREMENT OF MECHANICAL VIBRATIONS OR ULTRASONIC, SONIC OR INFRASONIC WAVES
- G01H3/00—Measuring characteristics of vibrations by using a detector in a fluid
- G01H3/04—Frequency
- G01H3/08—Analysing frequencies present in complex vibrations, e.g. comparing harmonics present
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Measurement Of Mechanical Vibrations Or Ultrasonic Waves (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gehörrichtigen
Geräuschqualitätsbestimmung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Derartige Verfahren kommen in den unterschiedlichsten
Bereichen der Technik zum Einsatz. Beispielsweise wird
eine Analyse von Schallereignissen bei technischen
Einrichtungen, die Geräusche abgeben, z. B. bei Motoren
und dergleichen, vorgenommen.
Aus der DE 42 22 050 C2 geht eine Vorrichtung zur
gehörgerechten Schallfeldanalyse, insbesondere bei
Vorhandensein von mehr als einer Schallquelle oder bei
einer Schallquelle in halliger Umgebung hervor, wobei
eine mehrkanalige Mikrofonanordnung vorgesehen ist,
deren Ausgangssignale einem binauralen Prozessor zur
Zerlegung in den einzelnen Schallquellen zuzuordnende
Einzelsignalanteile zugeführt sind, die hinter dem
binauralen Prozessor, dessen Ausgangssignalanteile der
Anzahl der vorhandenen Schallquellen entsprechen,
getrennt einer Einrichtung zur psychoakustischen
Bewertung zugeführt sind.
Aus der DE 29 18 420 A1 ist eine Vorrichtung zum
Erkennen des Klopfens bei Brennkraftmaschinen mit einem
Klopfsensor bekannt. Der Klopfsensor erzeugt ein Signal,
das Klopfschwingungen und Grundrauschen enthält. Dieses
Signal wird hochpaßgefiltert, über eine
Demodulatorschaltung geleitet und auf einen Tiefpaß
gegeben. Das Ausgangssignal des Tiefpasses wird zur
Entscheidung, ob ein Klopfen der Brennkraftmaschine
vorliegt oder nicht, herangezogen.
Aus Patent Abstracts of Japan 07306087 A geht eine
Vorrichtung zur Bestimmung der Schallqualität hervor,
bei der digitale Filterbänke bei der Schallbewertung zum
Einsatz kommen.
Ferner ist aus Patent Abstracts of Japan 07019947 A eine
Vorrichtung bekannt, welche es ermöglicht, aus
Frequenzschwankungen ein Geräusch aus einem
Geräuschgemisch zu erkennen. Hierbei wird ein spezielles
Geräusch, beispielsweise ein Helikoptergeräusch, von
einem anderen Geräusch, beispielsweise dem Geräusch,
welches ein Kraftfahrzeug erzeugt, unterschieden. Es
wird mit anderen Worten ein bekanntes "Störgeräusch"
vorausgesetzt, um ein anderes bekanntes Geräusch zu
detektieren.
Aus der deutschen Zeitschrift ATZ Automobiltechnische
Zeitschrift 95 (1993) S. 508-519 ist ein Verfahren zur
Entwicklung eines subjektiv angenehmen Innengeräusches
bekannt, welches die spektrale Zusammensetzung und die
zeitliche Struktur von Schallsignalen für eine
gehörgerechte Schallanalyse berücksichtigt.
Die DE 295 13 754 U1 offenbart schließlich eine
Vorrichtung zum Detektieren eines Maschinenschadens, bei
der ein Vergleich eines mittleren Referenzsprektrums und
eines aktuell gewonnenen mittleren Spektrums von
Schwingungssignalen vorgenommen wird.
Ein großer Anwendungsbereich derartiger Verfahren liegt
auch im Automobilsektor. So kommen derartige Verfahren
beispielsweise bei der Analyse des Geräusches zum
Einsatz, das durch Zufallen einer Fahrzeugtür entsteht,
oder des Geräusches, das beim Betätigen der elektrischen
Fensterheber entsteht oder auch des Geräusches, welches
die Brennkraftmaschine des Fahrzeugs im Inneren des
Autos erzeugt.
Dabei kommt es insbesondere auf eine objektive, gehör
richtige Geräuschqualitätsbestimmung an. Ziel derartiger
Verfahren ist es nämlich, die subjektiv empfundene
Geräuschqualität von Schallereignissen durch objektive
Parameter, wie die Lautheit, die Rauhigkeit, die Schärfe
und dergleichen objektiv zu beschreiben. Das Verfahren
findet demnach Einsatz auf dem Gebiet der sogenannten
Psychoakustik. Psychoakustische Meßverfahren bedeuten
ganz allgemein die technisch realisierbare Erfassung und
Bewertung von Schallereignissen zur objektiven Beur
teilung von Geräuschqualitäten. Zur näheren Erläuterung
der Psychoakustik im allgemeinen und bekannter
psychoakustischer Meßverfahren wird auf folgende
Publikationen verwiesen: E. Zwicker, "Psychoakustik"
Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 1982,
siehe insbesondere S. 52 ff.; F. K. Brandl, H.
Schiffbänker, G. E. Thien, "A concept for definition of
subjective noise character - as a basis for more effi
cient vehicle noise reduction strategies" Inter-Noise
'89, Newport Beach, USA, Dezember 1989; W. Aures,
"Berechnungsverfahren für den Wohlklang beliebiger
Schallsignale, ein Beitrag zur gehörbezogenen Schall
analyse" Dissertationsschrift TU-München, Fakultät für
Elektrotechnik, August 1984, S. 67-S. 85.
Bei bekannten Verfahren wird die subjektiv empfundene
Geräuschqualität von Schallereignissen durch geeignete
Kombinationen von absolut erfaßbaren Parametern, bei
spielsweise der Lautheit, der Rauhigkeit, der Schärfe
und dergleichen des Geräusches objektiv bestimmt und
bewertet.
Hierzu wird beispielsweise ein Referenzspektrum aus
einem Referenz-Schallereignis ermittelt. Dieses
Referenzspektrum wird sodann von dem Spektrum des zu
untersuchenden Schallereignisses subtrahiert, um so
Abweichungen zu dem Referenzspektrum festzustellen.
Nachteilig bei diesen Verfahren ist es jedoch, daß die
objektive gehörrichtige Bestimmung der Geräuschqualität
durch absolute Parameter und deren Kombination nur
unzulänglich möglich ist, da beispielsweise ein sehr
lautes Geräusch nicht unter allen Umständen als unange
nehm empfunden wird, wohingegen auch ein leises Geräusch
durchaus eine schlechte Geräuschqualität aufweisen kann
und daher als eher unangenehm empfunden wird.
Dies resultiert insbesondere daraus, daß das menschliche
Gehör adaptiv analysiert. Es ist nicht in der Lage,
absolut wie ein Meßgerät zu messen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur gehörrichtigen Geräuschqualitätsbestimmung
von Schallereignissen der gattungsgemäßen Art derart zu
verbessern, daß eine möglichst realistische und
objektive Analyse der Schallereignisse, insbesondere
eine adaptiv gehörrichtige Geräuschqualitätsbestimmung,
auf technisch einfach zu realisierende Weise möglich
ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur
gehörrichtigen Geräuschqualitätsbestimmung von
Schallereignissen der eingangs beschriebenen Art erfin
dungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Diese Verfahrensschritte haben den besonders großen
Vorteil, daß statt absoluter Werte von physikalischen
oder auch psychoakustischen Meßgrößen Schwankungen des
Geräuschpegels erfaßt und bewertet werden. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß in der Praxis häufig eine gewisse
Invarianz des menschlichen Gehörs gegenüber absoluten
Änderungen von Schallereignis-Merkmalen zu beobachten
ist. So werden beispielsweise Geräusche als gleich
lästig beurteilt, wenn z. B. der Pegel und damit auch
die Lautheit signifikant verändert werden, die Geräusche
aber ansonsten hinsichtlich beispielsweise ihrer
spektralen Verteilung oder ihrer zeitlichen Strukturen
unverändert wiedergegeben werden. Andererseits ist die
Beurteilung des Schalldruckpegels, der Lautheit, der
Schärfe, der Rauhigkeit und dergleichen abhängig von der
Frequenz des Schallereignisses. So kann beispielsweise
ein bei einer Frequenz sehr unangenehm empfundenes
Geräusch bei einer anderen Frequenz als weniger
unangenehm und lästig empfunden werden.
Das Schallereignis wird vorteilhafterweise jeweils in
Frequenzgruppen, vorzugsweise 24 Frequenzgruppen,
zerlegt und die Analyse wird zugeordnet zu diesen
Frequenzgruppen vorgenommen. Die Aufteilung in 24
Frequenzgruppen ist in der Psychoakustik bekannt und
ausführlich beispielsweise bei Zwicker: "Psychoakustik",
Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 1982,
siehe Tabelle S. 52, beschrieben.
Hierdurch ist auf einfache und leicht zu realisierende
Weise eine frequenzgruppenabhängige Analyse und Bewer
tung des Schallereignisses bei beispielsweise ansonsten
unveränderten Parametern, wie Schalldruckpegel,
Lautheit, Schärfe, Rauhigkeit und dergleichen möglich.
Insbesondere hinsichtlich einer sehr realistischen
gehörgerechten Geräuschqualitätsbestimmung ist es
vorteilhaft, eine Analyse des zeitlichen Verhaltens des
Schallereignisses innerhalb jeweils einer Frequenzgruppe
vorzunehmen.
Auf diese Weise können relative Schwankungen des zeitli
chen Verlaufs innerhalb einer Frequenzgruppe erfaßt
werden.
Zur Zerlegung des Schallereignisses in Frequenzgruppen
sind die unterschiedlichsten Möglichkeiten denkbar.
Vorteilhafterweise wird diese Zerlegung jedoch mit Hilfe
eines Filterbanksystems vorgenommen.
Dabei entspricht die Filterbandbreite des Filterbank
systems vorteilhafterweise der Filterbandbreite des
menschlichen Gehörs, da auf diese Weise eine besonders
realistische gehörgerechte Geräuschqualitätsbestimmung
ermöglicht wird.
Das Filterbanksystem selbst kann auf die
unterschiedlichste Art und Weise realisiert sein.
Vorzugsweise umfaßt das Filterbanksystem jedoch eine
Vielzahl von Terzfiltern.
Eine besonders einfach zu realisierende Filterbank wird
durch frei programmierbare digitale Filter gebildet. Auf
diese Weise können jegliche Art von Filtern auf einfache
Weise realisiert werden.
Als Aufnahmemittel können die unterschiedlichsten
Schallaufnahmesysteme vorgesehen sein. So kann das
Aufnahmemittel ein oder mehrere Mikrofone umfassen.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Aufnahme
mittels stellt jedoch ein Kunstkopfsystem dar, da
mittels eines Kunstkopfsystems eine besonders
realistische gehörrichtige Geräuschqualitätsbestimmung
möglich ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegen
stand der nachfolgenden Beschreibung des Verfahrens in
Verbindung mit der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Analyse
von Schallereignissen;
Fig. 2 schematisch den Vergleich zweier
Geräuschspektren mit gleichen absoluten
Parametern in Abhängigkeit von
Frequenzgruppen;
Fig. 3 eine vergrößerte Ausschnittdarstellung der in
Fig. 2 gezeigten Geräuschspektren und
Fig. 4a und 4b jeweils unterschiedliche zeitliche Strukturen
des Pegels einer Frequenzgruppe.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens zur Analyse, insbesondere gehör
richtigen Geräuschqualitätsbestimmung, dargestellt in
Fig. 1, umfaßt ein Aufnahmemittel in Form eines Kunst
kopfs 10, welcher Schallereignisse aufnimmt und über
eine Signalleitung 11 an eine Filterbank 20 ausgibt.
Die Filterbank 20 selbst kann beispielsweise frei
programmierbare digitale Filter umfassen, die so
programmiert sind, daß das Filterbanksystem 20 eine
Vielzahl von einzelnen Terzfiltern unterschiedlicher
Frequenz F1, F2, . . . Fn aufweist.
Das von dem Filterbanksystem 20 in einzelne Frequenz
gruppen zerlegte Signal wird über Signalleitungen 21
einer Auswerteschaltung 30, beispielsweise einem Mikro
prozessor zugeführt, in dem die Analyse des in Frequenz
gruppen zerlegten Schallereignisses durchgeführt und zu
einer Bewertungsgröße Q verarbeitet wird, die beispiels
weise zur Weiterverarbeitung ausgegeben wird.
Das Verfahren zur Analyse von Schallereignissen mit
Hilfe einer solchen Vorrichtung läßt sich am besten
anhand der Fig. 2, 3 und 4 verdeutlichen.
In Fig. 2 und 3 sind jeweils zwei Geräuschspektren über
der Frequenz zugeordnet zu Frequenzgruppen aufgetragen,
die durch kontinuierliche Bildung des gleitenden Mittel
werts des Geräuschpegels zurückliegender
Schallereignisse in der Auswerteschaltung 30 erhalten
wurden.
Beide Geräusche haben den gleichen dB(A)Wert und
dieselbe Lautheit. Aus beiden Geräuschspektren wird
kontinuierlich der gleitende Mittelwert des
Geräuschpegels zurückliegender Schallereignisse und Ab
weichungen von dem gleitenden Mittelwert um einen
vorgegebenen Betrag bestimmt und zur Ausgabe der
Bewertungsgröße Q in der Auswerteschaltung 30 mit einem
weiter unten noch näher zu erläuternden Wichtungsfaktor
gewichtet.
Bis zu einem Wert von etwa 19 Bark verlaufen beide, in
Fig. 2 und Fig. 3 als Beispiel dargestellte
Geräuschspektren gleich. Dabei ist die Einheit Bark eine
gebräuchliche Frequenzgruppenbezeichnung, wie sie
beispielsweise aus Zwicker: "Psychoakustik", Springer-
Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 1982 hervorgeht.
Ab diesem Wert jedoch zeigt das mit 2 gekennzeichnete
Geräuschspektrum signifikante Änderungen im Vergleich zu
dem mit 1 gekennzeichneten Geräuschspektrum. Objektiv
gesehen wird das mit 1 gekennzeichnete Geräuschspektrum
von einer Person angenehmer beurteilt als das mit 2
gekennzeichnete Geräuschspektrum, bei dem größere
Änderungen von einer Frequenzgruppe zur benachbarten im
Bereich um 20 Bark auftreten.
Um nun eine Analyse, d. h. eine gehörrichtige Bewertung
der Geräuschqualität zu ermöglichen, werden die
Differenzen des gleitenden Mittelwerts des
Geräuschpegels von aufeinanderfolgenden Frequenzgruppen
bestimmt und nach Wichtung mit einem vorgegebenen
Wichtungsfaktor in der Auswerteschaltung 30 als
Bewertungsgröße Q ausgegeben.
Die Bewertung der Geräuschqualität kann dabei beispiels
weise mit Hilfe folgender Vorschrift vorgenommen werden:
Q = f(N, S, R, F) + Σ[|FG(i - 1) - FG(i)|.w1(iFG(i)) + Σ|FG(i, n)
- FG(i, n + 1)|.w2(i, FG(i))].
Dabei ist FG(i) ein Mittelwert des Frequenzgruppenpegels
über eine Zeit T von 2 bis 4 Sekunden, FG(0) = FG(1),
FG(i, n) ist ein Mittelwert des Frequenzgruppenpegels
über einen wesentlich kürzeren Zeitraum, etwa 2 msec, n
ist der aktuelle (zeitabhängige) Wert. Die Wichtungs
faktoren w1(i, FG(i)), w2(i, FG(i)) hängen vom
Frequenzgruppenindex i und vom Frequenzgruppenpegel
FG(i) ab, sie können entsprechend den Kurven gleicher
Lautheit nach Zwicker (a. a. O.) oder vereinfacht
entsprechend der an sich bekannten A-Bewertung gewählt
werden. Die Funktion f bezeichnet einen additiven
Faktor, der von der Lautheit N, der Schärfe S, der
Rauhigkeit R und der Schwankungsstärke F abhängt. Die
Funktion f kann beispielsweise der sogenannte
Lästigkeitsindex nach Zwicker (a. a. O.) oder eine andere,
die Geräuschqualität kennzeichnende Funktion sein.
Statt der in den Summen auftretenden Betragsfunktionen
können auch beliebige andere funktionale Zusammenhänge
in Abhängigkeit vom Frequenzgruppenpegel FG(i)
angenommen werden.
Wie der Gleichung für die Geräuschqualität Q entnommen
werden kann, erfolgt innerhalb einer Frequenzgruppe eine
Analyse des zeitlichen Verhaltens des Schallereignisses
und kombiniert hiermit eine Analyse des Frequenzverhal
tens.
Im Falle der in Fig. 2 und 3 dargestellten Ge
räuschspektren werden beispielsweise die signifikanten,
einen vorgegebenen Wert überschreitenden, mit Δ1 und Δ2
dargestellten Änderungen mit einer anderen
Bewertungsgröße Q ausgegeben als die weniger
signifikanten Änderungen des mit 1 gekennzeichneten
Geräuschpegels. Diese Bewertungsgröße Q ist ein
objektives Maß für ein von dem menschlichen Gehör als
unangenehm empfundenes Geräusch. Die Größen Δr
entsprechen dabei in obiger Gleichung den Größen |FG(r -
1) - FG(r)| bzw. |FG(r, u) - FG(r, u + 1)|.
Wie aus der obigen Gleichung hervorgeht und in Fig. 4
dargestellt ist, erfolgt die Analyse des zeitlichen
Verhaltens des Schallereignisses innerhalb einer Fre
quenzgruppe. In Fig. 4a, 4b ist jeweils die zeitliche
Struktur der Pegel zweier unterschiedlicher Schaller
eignisse der Frequenzgruppe um 6 kHz dargestellt.
Bei dem in Fig. 4a dargestellten Schallereignis ändert
sich der Geräuschpegel in der Frequenzgruppe um 6 kHz
nur wenig, wohingegen bei dem in Fig. 4b dargestellten
Geräuschpegel signifikante Änderungen des Geräuschpegels
in derselben Frequenzgruppe auftreten. Interessant ist
nun, daß beide Pegel etwa denselben Mittelwert von etwa
83 dB(A) haben. Dennoch wird das in Fig. 4b dargestellte
Schallereignis aufgrund seiner starken zeitlichen
Änderung als unangenehmer empfunden.
Ein Maß zur Bewertung des Schallereignisses sind
wiederum die signifikanten Änderungen Δ3, Δ4 des
Geräuschpegels, die mit Hilfe des obenbeschriebenen
Verfahrens erfaßt, gewichtet und als Bewertungsgröße Q
ausgegeben werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur gehörrichtigen Geräuschqualitätsbe
stimmung von Schallereignissen, wobei die
Schallereignisse mit einem Aufnahmemittel erfaßt und
in einer Auswerteeinrichtung ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung eines
Referenzsignals kontinuierlich der gleitende
Mittelwert zeitlich zurückliegender Geräuschpegel
des Schallereignisses bestimmt wird, und daß
innerhalb vorgegebener Frequenzintervalle Änderungen
(Δ1, Δ2, Δ3, Δ4) des Schallpegels im Vergleich zu
dem Referenzsignal um einen vorgegebenen Betrag
sowohl frequenzabhängig als auch zeitabhängig
erfaßt, in der Auswerteeinrichtung verarbeitet und
zur Ausgabe einer Bewertungsgröße (Q) mit einem
vorgegebenen Wert gewichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schallereignis in Frequenzgruppen (f1, f2,
. . . fn) zerlegt wird und die Analyse zugeordnet zu
diesen Frequenzgruppen (f1, f2, . . . fn) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Analyse des zeitlichen Verhaltens
des Schallereignisses innerhalb jeweils einer
Frequenzgruppe (f1, f2, . . . fn) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zerlegung des
Schallereignisses in Frequenzgruppen mit Hilfe eines
Filterbanksystems (20) vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filterbanksystem (20) frei programmierbare
digitale Filter umfaßt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filterbanksystem (20) eine Vielzahl von
Terzfiltern aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterbandbreite des
Filterbanksystems (20) der Filterbandbreite des
menschlichen Gehörs entspricht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufnahmemittel wenigstens
ein Mikrophon umfaßt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufnahmemittel ein
Kunstkopfsystem (10) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996126329 DE19626329C2 (de) | 1996-07-01 | 1996-07-01 | Verfahren zur Analyse von Schallereignissen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996126329 DE19626329C2 (de) | 1996-07-01 | 1996-07-01 | Verfahren zur Analyse von Schallereignissen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19626329A1 DE19626329A1 (de) | 1998-01-08 |
DE19626329C2 true DE19626329C2 (de) | 2002-07-11 |
Family
ID=7798537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996126329 Expired - Fee Related DE19626329C2 (de) | 1996-07-01 | 1996-07-01 | Verfahren zur Analyse von Schallereignissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19626329C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10250739A1 (de) * | 2002-10-31 | 2004-05-13 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zur Bewertung von Störgeräuschen |
DE10337632A1 (de) * | 2003-08-16 | 2005-03-10 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zur Untersuchung von Störgeräuschen in Kraftfahrzeugen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10144087B4 (de) * | 2001-09-08 | 2008-10-30 | Promediascan Ag | Verfahren zur Erkennung und Registrierung urheberrechtlich geschützter Musiksequenzen in Rundfunk- und Fernsehprogrammen |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2918420A1 (de) * | 1979-05-08 | 1980-11-20 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zum erkennen des klopfens bei brennkraftmaschinen |
DE4222050C2 (de) * | 1991-07-09 | 1995-10-05 | Head Acoustics Gmbh | Vorrichtung zur gehörgerechten Schallfeldanalyse |
DE29513754U1 (de) * | 1995-08-26 | 1995-10-26 | Doneit, Jürgen, Dr., 76646 Bruchsal | Vorrichtung zum Detektieren eines Maschinenschadens |
-
1996
- 1996-07-01 DE DE1996126329 patent/DE19626329C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2918420A1 (de) * | 1979-05-08 | 1980-11-20 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zum erkennen des klopfens bei brennkraftmaschinen |
DE4222050C2 (de) * | 1991-07-09 | 1995-10-05 | Head Acoustics Gmbh | Vorrichtung zur gehörgerechten Schallfeldanalyse |
DE29513754U1 (de) * | 1995-08-26 | 1995-10-26 | Doneit, Jürgen, Dr., 76646 Bruchsal | Vorrichtung zum Detektieren eines Maschinenschadens |
Non-Patent Citations (6)
Title |
---|
ATZ 95, 1993, S. 508-519 * |
AURES Wilhelm: Berechnungsverfahren für den Wohl- klang beliebiger Schallsignale, ein Beitrag zur gehörbezogenen Schallanalyse. Dissertation TU München 1984 * |
BRANDL, F.K.: SCHIFFBÄNKER, H., H., THIEN, G.E.: " A concept for definition of subjective noise character - asa basis for more efficient vehicle wire reduction strategies", Inter-Noise, 1989, Newport Beach, USA, S. 1279-1282 * |
Patent Abstracts of Japan 07019947A * |
Patent Abstracts of Japan 07306087A * |
ZWICKER Eberhard: Psychoakustik Springer-Verlag Berlin-Heidelber-New York 1982, Seilen * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10250739A1 (de) * | 2002-10-31 | 2004-05-13 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zur Bewertung von Störgeräuschen |
DE10337632A1 (de) * | 2003-08-16 | 2005-03-10 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zur Untersuchung von Störgeräuschen in Kraftfahrzeugen |
DE10337632B4 (de) * | 2003-08-16 | 2018-10-04 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Untersuchung von Störgeräuschen in Kraftfahrzeugen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19626329A1 (de) | 1998-01-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19647399C1 (de) | Gehörangepaßte Qualitätsbeurteilung von Audiotestsignalen | |
DE102013202890B4 (de) | Verfahren zur Erzeugung eines Audiosignal für ein synthetisches Geräusch eines Kraftfahrzeuges | |
EP1386307B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung eines qualitätsmasses eines audiosignals | |
EP1143416A2 (de) | Geräuschunterdrückung im Zeitbereich | |
DE60311619T2 (de) | Datenreduktion in Audiokodierern unter Ausnutzung nichtharmonischer Effekte | |
DE10214407C1 (de) | Anordnung und Verfahren zur Messung, Bewertung und Störungserkennung von Systemen | |
DE102014212733A1 (de) | Auditive Prüfung von Geräuschen | |
DE19626329C2 (de) | Verfahren zur Analyse von Schallereignissen | |
DE10318191A1 (de) | Verfahren zur Erzeugung und Verwendung einer Übertragungsfunktion | |
EP1563266A1 (de) | Verfahren zur bewertung von störgeräuschen | |
DE10133987C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Quietschgeräuschen einer Fahrzeugbremse durch Erkennung von Signalspitzen in Messreihen im Zeit- oder Frequenzbereich | |
EP1462778A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen Analyse von Motorgeräuschen | |
DE19924955A1 (de) | Akustisches Meßgerät | |
DE19844784B4 (de) | Verfahren zur Ermittlung und ggf. Beseitigung eines von einem Betreiber subjektiv wahrgenommenen Störgeräusches | |
DE102008060194B4 (de) | Verfahren und Kraftfahrzeug für ein Fahrzeugflotten-Qualifikationsmanagement | |
DE19514465C2 (de) | Analysator für Spherics-Signale | |
EP1130577B1 (de) | Verfahren zur Rekonstruktion tieffrequenter Sprachanteile aus mittelhohen Frequenzanteilen | |
DE19748839C1 (de) | Verfahren zur Geräuschanalyse | |
DE10235347C1 (de) | Prüfverfahren zur Überprüfung der Akustik mindestens eines Schallwellen erzeugenden Klimasteuerungselements und Prüfvorrichtung | |
DE102007037074A1 (de) | Verfahren zur auditiven Prüfung transienter Geräusche | |
EP3217392B1 (de) | Hörbarmachung breitbandiger ultraschallsignale | |
EP3579226B1 (de) | Rückfahrwarnvorrichtung | |
EP0689667B1 (de) | Verfahren zum auswerten von schall | |
DE102017202372A1 (de) | Diagnose eines Audiosystems | |
WO2018029270A1 (de) | Verfahren und system zur prüfung eines bedienelements sowie verfahren und system zur erstellung eines prüfmodells |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110201 |