DE19843122A1 - Wegeventil - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Wegeventil (10) vorgeschlagen, das besonders kompakt und einfach aufgebaut ist und das überschneidungsfreie Schaltvorgänge ermöglicht. Hierfür weist das erfindungsgemäße Wegeventil (10) eine Schieberanordnung aus zwei parallel zueinander angeordneten und in separaten Schieberbohrungen (22, 24) geführten Ventilschiebern (48, 49) auf, die gemeinsam und gleichsinnig betätigbar sind. Jeder Ventilschieber (48, 49) ist einem der Arbeitsanschlüsse (36, 38) des Wegeventils (10) zugeordnet. Wegeventile (10) mit vier oder fünf Druckmittelanschlüssen und zwei oder drei Schaltstellungen der Ventilschieber (48, 49) sind möglich.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Wegeventil entsprechend der
Gattung des Anspruchs 1. Ein derartiges Wegeventil ist
beispielsweise aus der DE 195 09 578 A1 bereits bekannt.
Dieses bekannte Wegeventil ist mit einem Ventilschieber
ausgestattet, der in einer Schieberbohrung beweglich geführt
ist. Der Ventilschieber ist relativ schlank ausgebildet und
weist umfangseitig mehrere axial beabstandete
Kolbenabschnitte auf. Diese Kolbenabschnitte steuern
Druckmittelverbindungen zwischen Druckmittelkammern, die im
Gehäuse des Wegeventils vorgesehen sind. Die
Druckmittelkammern sind über Anschlüsse mit externen
Druckmittelquellen, Vorratstanks oder mit Verbrauchern
gekoppelt. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein 5/2-
Wegeventil, mit fünf Anschlüssen und zwei möglichen
Schaltstellungen für den Ventilschieber.
Nachteilig bei diesem 5/2-Wegeventil ist, daß es relativ
lang baut und daß sein Gehäuse verhältnismäßig aufwendig
bearbeitet werden muß, um eine möglichst reibungsarme
Führung des Ventilschiebers zu ermöglichen. Zudem ist dessen
Montageaufwand aufgrund der hohen Anzahl von Einzelteilen
groß.
Demgegenüber weist ein Wegeventil mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil auf, daß es besonders
kompakt und einfach baut und gute Durchflußwerte aufweist.
Das Wegeventil besteht aus wenigen Einzelteilen, die
problemlos zu montieren sind und die preisgünstig
herzustellen sind. Die erfindungsgemäße Bauweise erlaubt
eine überschneidungsfreie Auslegung des Wegeventils und ist
aufgrund überwiegend runder Druckmittel führender Kanäle
äußerst druckfest. Ventilvarianten mit zwei oder mit drei
Schaltstellungen bei jeweils 4 Anschlüssen sind
realisierbar. Weitere Vorteile oder vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes
Wegeventil im Längsschnitt.
Das in der Figur dargestellte Wegeventil 10 weist ein
blockförmiges Gehäuse 12 aus zwei Gehäuseteilen 14, 16 auf.
Die beiden Gehäuseteile 14, 16 liegen entlang einer
Trennebene 17 aneinander an und sind miteinander
verschraubt. Hierfür sind im ersten Gehäuseteil 14
durchgehende Aufnahmebohrungen 18 für nicht gezeichnete
Schrauben vorgesehen; das zweite Gehäuseteil 16 ist mit
sacklochartigen Gewindebohrungen 20 versehen. Senkrecht zur
Trennebene 17 sind in jedem der Gehäuseteile 14, 16 zwei
zueinander parallele Schieberbohrungen 22, 24 ausgebildet.
Diese Schieberbohrungen 22, 24 sind zur Trennebene 17 hin
geöffnet, fluchten im zusammengebauten Zustand des Gehäuses
12 miteinander und sind durch eine gemeinsame Zwischenwand
26 voneinander getrennt. An ihren von der Trennebene 17
abgewandten Enden sind die Schieberbohrungen 22, 24 im
Durchmesser einmal rechtwinklig abgesetzt und münden
anschließend in Richtung der Außenflächen des Gehäuses 12 in
jeweils eine gemeinsame Ausnehmung 28, 29 ein. Die
Ausnehmungen 28, 29 liegen einander gegenüber und sind
jeweils mittels einer Verschlußplatte 30 nach außen
verschlossen.
Jedes Gehäuseteil 14, 16 ist ferner mit einem parallel zur
Trennebene 17 verlaufenden Druckmittelkanal 32, 34
ausgestattet. Diese Druckmittelkanäle 32, 34 durchdringen
die beiden Schieberbohrungen 22, 24 und enden sacklochartig
im Inneren des Gehäuses 12. Am gegenüberliegenden Ende
münden die Druckmittelkanäle 32, 34 in als Steckanschlüsse
ausgeführten Arbeitsanschlüssen 36, 38 des Wegeventils 10.
Die Arbeitsanschlüsse 36, 38 sind mittels nicht
dargestellten Leitungen mit Druckmittelverbrauchern
verbindbar.
Eine Ver- bzw. Entsorgung des Wegeventils 10 mit Druckmittel
erfolgt mittels eines Zulaufkanals 42 bzw. eines
Rücklaufkanals 40, wobei jeweils einer dieser beiden Kanäle
in einem der Gehäuseteile 14, 16 ausgebildet ist. Im
zusammengebauten Zustand des Gehäuses 12 münden der
Zulaufkanal 42 bzw. der Rücklaufkanal 40 zwischen den beiden
Druckmittelkanälen 32, 34 in die Schieberbohrungen 22, 24
ein. Im Ausführungsbeispiel verlaufen der Zulaufkanal 42 und
der Rücklaufkanal 40 senkrecht zur Zeichenebene, so daß
lediglich deren Mündungsquerschnitte in die
Schieberbohrungen 22, 24 erkennbar sind. Die Anschlüsse des
Zulaufkanals 42 bzw. des Rücklaufkanals 40 und die
Arbeitsanschlüsse 36, 38 des Wegeventils 10 sind demnach an
zueinander benachbarten Außenseiten des Gehäuses 12
angeordnet.
Die beschriebene Kanalführung bedingt, daß die
Aufnahmebohrung 18 im ersten Gehäuseteil 14 den darin
ausgebildeten Druckmittelkanal 32 kreuzt. Ein Druckverlust
aus diesem Druckmittelkanal 32 wird durch eine in die
Aufnahmebohrung 18 einzusetzende Befestigungsschraube
vermieden, die mit ihrem Schraubenkopf dichtend am
Gehäuseteil 14 anliegt.
Vor dem Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 14, 16 werden
in jede der Schieberbohrungen 22, 24 im Bereich des
innenliegenden Endes der Zwischenwand 26 Ringe 44
eingepreßt. Diese Ringe 44 befinden sich dadurch jeweils
zwischen einem der Arbeitsanschlüsse 36, 38 und dem Zulauf-
42 bzw. Rücklaufanschluß 40 des Wegeventils 10 und teilen
dessen Innenraum dadurch in mehrere Druckkammern 45 ein. Zur
Steuerung von Druckmittelverbindungen zwischen diesen
einzelnen Druckkammern 45 sind zwei Ventilschieber 48, 49
vorgesehen, die in den Schieberbohrungen 22, 24 axial
beweglich angeordnet sind. Bei den beiden Ventilschiebern
48, 49 handelt es sich um zylindrische Bauelemente, deren
Außendurchmesser auf den Innendurchmesser der Ringe 44
abgestimmt ist. Die Ventilschieber 48, 49 sind mit
umlaufenden Dichtungen 46 und mit jeweils zwei in
unterschiedlichen axialen Abständen zueinander angeordneten
Einschnürungen 47 versehen. Die Dichtungen 46 und die
Einschnürungen 47 geben in Wechselwirkung mit den
Innenflächen der Ringe 44 und in Abhängigkeit von der
axialen Position der Ventilschieber 48, 49 in ihren
Schieberbohrungen 22, 24 Druckmittelverbindungen zwischen
den einzelnen Druckmittelkammern 45 frei oder verschließen
diese druckdicht.
Eine Betätigung der Ventilschieber 48, 49 erfolgt mittels
Kolben 50, 51, die in den einander gegenüberliegenden
Ausnehmungen 28, 29 verschiebbar geführt sind. Diese Kolben
50, 51 haben exemplarisch eine kreisförmige Druckfläche 50a,
51a und jeweils zwei einander gegenüberliegende, senkrecht
zur Druckfläche 50a, 51a angeordnete Führungsabschnitte 50b,
51b. Die Kolben 50, 51 sind an ihren Druckflächen 50a, 51a
mit Dichtmanschetten 52 ausgestattet, so daß sich zwischen
den Verschlußplatten 30 und den Kolben 50, 51 Zylinder 53,
54 ergeben, die auf nicht dargestellte Weise mit Druckmittel
beaufschlagbar sind. Über das Druckniveau in den Zylindern
53, 54 sind die Kolben 50, 51 entgegen der Kraft einer
Druckfeder 55, die in einem dieser Zylinder 53, 54
angeordnet ist und die sich einerseits an der Innenseite der
Verschlußplatte 30 und andererseits an der Druckfläche 50a,
51a eines der Kolben 50, 51 abstützt, betätigbar. Die in das
Innere des Gehäuses 12 weisenden Führungsabschnitte 50b, 51b
der Kolben 50, 51 liegen mit ihren Stirnseiten an denen der
Ventilschieber 48, 49 an. Eine Kolbenbewegung wird
demzufolge direkt auf die beiden Ventilschieber 48, 49
übertragen, so daß sich diese parallel und gleichsinnig
zueinander aus ihren Ruhestellungen in ihre Schaltstellungen
bzw. umgekehrt bewegen.
In der Figur ist das Wegeventil 10 in einer Schaltstellung
dargestellt, bei der sich der Kolben 51 des Gehäuseteils 16
in seiner äußeren Endlage befindet. In dieser Schaltstellung
ist der Zylinder 53 des gegenüberliegenden Kolbens 50
drucklos und die Druckfeder 55 maximal zusammengedrückt. Die
Ventilschieber 48, 49 befinden sich dabei in einer Stellung,
in der der Rücklaufkanal 40 über den Druckmittelkanal 32 mit
dem ersten Arbeitsanschluß 36 verbunden ist, während der
Zulaufkanal 42 über den Druckmittelkanal 34 mit dem zweiten
Arbeitsanschluß 38 Verbindung hat. Eine Druckbeaufschlagung
des Zylinders 53 des Kolbens 50 in Verbindung mit einer
Druckentlastung des gegenüberliegenden Zylinders 54 des
Kolbens 51 löst einen Umschaltvorgang aus, bei dem sich die
Ventilschieber 48, 49 in eine Stellung bewegen, bei der der
Rücklaufanschluß 40 mit dem zweiten Arbeitsanschluß 38 und
der Zulaufanschluß 42 mit dem ersten Arbeitsanschluß 36
verbunden ist. Die Arbeitsanschlüsse 36, 38 werden demnach
bei jeder Schaltbewegung des Wegeventils 10 alternierend mit
dem Zulaufkanal 42 bzw. dem Rücklaufkanal 40 verbunden.
Über eine geeignete maßliche Auslegung der Abstände zwischen
den beiden Einschnürungen 47 eines der Ventilschieber 48, 49
bzw. durch die Relativposition der Einschnürungen 47 an
beiden Ventilschiebern 48, 49 zueinander, ist eine
überschneidungsfreie Auslegung des Wegeventils 10 möglich.
Dies bedeutet, daß während des Umschaltvorgangs keine
Druckmittelverbindung zwischen den beiden Arbeitsanschlüssen
36, 38 besteht. Ebenso wäre es möglich, durch eine
entsprechende Ausbildung der Ventilschieber 48, 49 eine
zwischen den erläuterten zwei Schaltstellungen liegende
dritte Neutralstellung des Wegeventils 10 vorzusehen, bei
der sowohl ein Druckmittelfluß von oder zu den beiden
Arbeitsanschlüssen 36, 38, als auch vom Zulaufanschluß 42
bzw. zum Rücklaufanschluß 40 gesperrt ist.
Selbstverständlich sind weitere Änderungen oder Ergänzungen
am beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich, ohne vom
Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. Dieser besteht im
wesentlichen in einer paarweisen Ausbildung eines
Ventilschiebers 48, 49 um eine überschneidungsfreie
Auslegung eines Wegeventils 10, insbesondere bei niedrigen
Kosten und geringem Bauraum, zu erlauben. Dieser
Grundgedanke ist auf hydraulische und pneumatische
Wegeventile gleichermaßen übertragbar. Zur Betätigung dieser
Wegeventile sind alle bekannten Möglichkeiten, wie
beispielsweise elektrische, elektromagnetische, mechanische,
pneumatische oder hydraulische Betätigungseinrichtungen
vorstellbar, die beschriebene druckmittelgesteuerte
Betätigung durch die Kolben 50, 51 wurde nur exemplarisch
gewählt. Zu erwähnen ist noch, daß das Wegeventil 10
besonders preisgünstig herzustellen ist, wenn das Gehäuse 12
aus Kunststoff in Spritzgußtechnik hergestellt ist und daß
es selbstverständlich möglich ist, erfindungsgemäße
Wegeventile 10 mit mehr als den beschriebenen vier
Anschlüssen 36, 38, 40, 42 auszustatten.
Claims (9)
1. Wegeventil (10), insbesondere zur Ansteuerung
doppeltwirkender Verbraucher, mit einem Gehäuse (12), in dem
eine zwischen wenigstens zwei Schaltstellungen verstellbare
Schieberanordnung (48, 49) Druckmittelverbindungen zwischen
zwei Arbeitsanschlüssen (36, 38) und einem Zulaufkanal (42)
bzw. wenigstens einem Rücklaufkanal (40) steuert, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schieberanordnung zwei in getrennten
Schieberbohrungen (22, 24) angeordnete Ventilschieber (48,
49) umfaßt, die jeweils einem der Arbeitsanschlüsse (36, 38)
zugeordnet sind und daß die Ventilschieber (48, 49) im
Gehäuse (12) parallel zueinander angeordnet sind und mittels
einer Betätigungseinrichtung (50, 51) gleichsinnig
beaufschlagbar sind.
2. Wegeventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungseinrichtung ein Paar einander
gegenüberliegender und druckmittelbetätigter Kolben-
/Zylindereinheiten (50, 51, 53, 54) umfaßt, die beide
Ventilschieber (48, 49) gemeinsam beaufschlagen.
3. Wegeventil nach einen der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) aus zwei mit Hilfe von
Befestigungselementen miteinander gekoppelten Gehäuseteilen
(14, 16) besteht und daß die Trennebene (17) zwischen den
Gehäuseteilen (14, 16) quer zu den Schieberbohrungen (22,
24) verläuft.
4. Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu den Arbeitsanschlüssen (36, 38)
führenden Druckmittelkanäle (32, 34) und der Zulaufkanal
(42) bzw. der Rücklaufkanal (40) unter einem wenigstens
näherungsweise rechten Winkel in die Schieberbohrungen (22,
24) einmünden.
5. Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Gehäuseteil (14, 16) einen der
Arbeitsanschlüsse (36, 38) und den Zulaufkanal (42) oder den
Rücklaufkanal (40) aufweist.
6. Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eines der die Gehäuseteile
(14, 16) miteinander verbindenden Befestigungselemente einen
der Druckmittelkanäle (32, 34) zu den Arbeitsanschlüssen
(36, 38) durchdringt.
7. Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wegeventil (10) ein pneumatisches
Wegeventil in 4/2-Bauweise ist.
8. Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zulaufkanal (42) und der
Rücklaufkanal (40), in axialer Richtung der Ventilschieber
(48, 49), zwischen den beiden Arbeitsanschlüssen (36, 38) in
die Schieberbohrungen (22, 24) einmünden.
9. Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseteile (14, 16)
montagefertig in Spritzgußtechnik herstellbar sind und aus
Kunststoff bestehen.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110401 |