DE19843033A1 - Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille - Google Patents
Durchbrucherkennungsverfahren für eine StranggießkokilleInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille (1) mit Breitseiten (8) und Schmalseiten (9), von der ein Metallband (7) mit einer Dicke (d) von maximal 100 mm mit einer Gießgeschwindigkeit (v) gegossen wird. Es werden mehrere Verfahren vorgestellt, gemäß derer zuverlässig und rechtzeitig eine Durchbruchgefahr erkannt werden kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Durchbrucherkennungsverfahren
für eine Stranggießkokille mit Breitseiten und Schmalseiten, von
der ein Metallband mit einer Dicke von max. 100 mm mit einer Gießge
schwindigkeit gegossen wird.
Deartige Stranggießkokillen sind allgemein bekannt. Sie werden
inbesondere bei den sogenannten CSP-Anlagen der Firma SMS
SCHLOE-MANN-SIEMAG AG eingesetzt.
Bei Stranggießkokillen und den mit ihnen gegossenen Metallbändern
kann es zu Durchbrüchen kommen. Größtenteils werden Durchbrüche
durch sogenannte Kleber verursacht. Ein Kleber ist ein Stück Strang
schale, die an der Kokillenwand klebt anstatt auf ihr zu gleiten.
Er führt zu einem Riß in der Strangschale, die sich in der Strang
gießkokille befindet. Der Riß wandert allmählich nach unten. Wenn
er am unteren Rand der Stranggießkokille angekommen ist, tritt der
Durchbruch auf, d. h. das flüssige Metall fließt unkontrolliert aus
der Stranggießkokille aus. Ein Durchbruch bedeutet daher eine
extreme Gefahr für das Bedienungspersonal und beinhaltet weiterhin
auch ein großes Zerstörungspotential für die Stranggießkokille
selbst.
Für dicke Brammen mit einer Dicke von mehr als 150 mm sind ver
schiedene Verfahren bekannt, Kleber rechtzeitig zu detektieren. Als
am zuverlässigsten haben sich dabei Verfahren erwiesen, bei denen
in den Breitseiten und den Schmalseiten der Stranggießkokille
Thermoeleinente angeordnet sind, mittels denen das Temperaturverhal
ten in der Stranggießkokille überwacht wird. Die für dicke Brammen
bekannten Verfahren sind aber nicht auf Stranggießkokillen, mit
denen ein Metallband mit einer Dicke von maximal 100 mm gegossen
wird, anwendbar. Denn derart dünne Metallbänder werden mit einer
größeren Gießgeschwindigkeit gegossen als dicke Metallbänder. Ein
Kleber wird mit den für dicke Brammen bekannten Verfahren daher
meist zu spät detektiert.
Prinzipiell könnte natürlich die Empfindlichkeit der bekannten
Verfahren erhöht werden, so daß diese bereits beim geringsten
Anzeichen einer drohenden Durchbruchsgefahr ansprechen. Die Gießge
schwindigkeit könnte in diesem Fall sofort verringert werden, so
daß der eventuell detektierte Kleber wieder ausheilen könnte. Jede
Verringerung der Gießgeschwindigkeit führt aber zu Qualitätsminde
rungen beim gegossenen Metallband. Die Gießgeschwindigkeit sollte
daher nur dann reduziert werden, wenn tatsächlich ein Kleber ausge
treten ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, Ver
fahren anzugeben, mittels derer zuverlässig und schnell Kleber
detektierbar sind, so daß einerseits bei Erkennen einer Durchbruch
gefahr rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können und
andererseits die Gegenmaßnahmen nur dann ergriffen werden, wenn
tatsächlich ein Kleber austritt.
Eine Lösung der Aufgabe besteht darin, daß in den Breitseiten und
den Schmalseiten der Stranggießkokille eine obere Reihe von oberen
Thermoelementen und darunter in einem Abstand eine untere Reihe von
unteren Thermoelementen angeordnet ist, wobei auf Durchbruchgefahr
erkannt wird, wenn zu einem ersten Zeitpunkt der Anstieg des von
mindestens einem der oberen Thermoelemente gelieferten Temperatursi
gnals einen oberen Minimalanstiegsgrenzwert übersteigt und zu einem
zweiten Zeitpunkt, der nach dem ersten Zeitpunkt liegt, der Anstieg
des von mindestens einem der dem mindestens einen oberen Thermoele
ment benachbarten unteren Thermoelemente gelieferten Temperatursi
gnals einen unteren Minimalanstiegsgrenzwert übersteigt.
Stranggießkokillen werden mittels eines Oszillationsantriebs, z. B.
einer Hydraulikzylindereinheit, unter Aufwenden einer Oszillations
kraft auf und ab bewegt. Ein weiteres Durchbrucherkennungsverfahren
beruht darauf, daß auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn die
Oszillationskraft und/oder deren zeitliche Änderung einen Oszilla
tionskraftgrenzwert übersteigt.
Der von der Stranggießkokille gegossene Metallstrang wird mittels
eines Strangantriebs, z. B. eines Elektromotors, unter Aufwenden
einer Abzugskraft von der Stranggießkokille abgezogen. Eine weitere
Lösung der Aufgabe beruht darauf, daß auf Durchbruchgefahr erkannt
wird, wenn die Abzugskraft und/oder deren zeitliche Änderung einen
Abzugskraftgrenzwert übersteigt.
Die Stranggießkokille wird mittels des Oszillationsantriebs mit
einer Grundfrequenz auf und ab bewegt. Eine weitere Lösung der
Aufgabe beruht darauf, daß mindestens ein durch das Oszillieren der
Stranggießkokille hervorgerufenes Beschleunigungsspektrum gemessen
und mit einem Musterspektrum verglichen wird, wobei auf Durchbruch
gefahr erkannt wird, wenn mindestens eine vorbestimmte Frequenzkom
ponente des gemessenen Beschleunigungsspektrums die korrespondieren
de Frequenzkomponente des Musterspektrums übersteigt.
Die Stranggießkokille wird über ein mit einem Verschlußstopfen
öffen- und schließbares Tauchrohr aus einer Befüllvorrichtung mit
flüssigem Metall befüllt. Das Befüllen der Stranggießkokille mit
flüssigem Metall wird dabei durch Verstellen des Verschlußstopfens
derart geregelt, daß sich in der Stranggießkokille ein möglichst
konstanter Metallbadspiegel einstellt. Ein weiteres Durchbruch
erkennungsverfahren beruht darauf, daß auf Durchbruchgefahr erkannt
wird, wenn der Absolutwert der Schwankung des Metallbadspiegels
einen Schwankungsgrenzwert und/oder die zeitliche Änderung der
Verstellung des Verschlußstopfens einen Verstellgrenzwert über
steigt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Grundverfahren finden sich in
den Unteransprüchen.
Bei einem Erkennen auf Durchbruchgefahr kann zum Ausheilen des
Klebers insbesondere die Gießgeschwindigkeit reduziert werden.
Wenn mehr als eines der oben erwähnten Verfahren angewendet wird
und die Gießgeschwindigkeit nur dann reduziert wird, wenn gemäß mehr
als einem der angewendeten Verfahren auf Durchbruchgefahr erkannt
wird, kann die Gefahr einer Fehlerkennung minimiert werden.
Die Gefahr einer Fehlerkennung kann noch weiter minimiert werden,
wenn mittels mindestens zwei der angewendeten Verfahren Ereignisorte
bestimmbar sind, an denen ein Auftreten von eine Durchbruchgefahr
hervorrufenden Ereignissen vermutet wird, und die Gießgeschwindig
keit nur dann reduziert wird, wenn die gemäß den mindestens zwei
angewendeten Verfahren bestimmten Ereignisorte übereinstimmen.
Die Fehlalarmquote kann noch weiter reduziert werden, wenn einer
Auswerteeinheit Informationen über das zu gießende Metall, z. B.
dessen Ist-Temperatur, dessen Zusammensetzung oder über besondere
Vorkommnisse beim Erzeugen der Schmelze, übermittelt werden und die
Auswerteeinheit bestimmt, welche der Verfahren angewendet werden
und bei wievielen gemäß der angewendeten Verfahren erkannten Durch
bruchgefahren die Gießgeschwindigkeit reduziert wird.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigen in Prinzipdar
stellung
Fig. 1a bis d das Entstehen eines Durchbruchs,
Fig. 2 eine Stranggießkokille mit Thermoelementen in
den Seitenwänden,
Fig. 3 einen Verlauf von von den Thermoelementen de
tektierten Temperaturen,
Fig. 4 eine Stranggießkokille mit einem Oszillations
antrieb,
Fig. 5 den zeitlichen Verlauf der Oszillationskraft,
Fig. 6 eine Stranggießkokille mit einem nachgeschalte
ten Strangantrieb,
Fig. 7 einen Verlauf der Strangabzugskraft,
Fig. 8 eine Stranggießkokille mit Beschleunigungssen
soren,
Fig. 9 ein von einem Beschleunigungssensor aufgenomme
nes Beschleunigungsspektrum,
Fig. 10 eine Stranggießkokille mit einem Tauchrohr und
einem Verschlußstopfen,
Fig. 11 einen Verlauf von Füllstands- und Stopfenposi
tion und
Fig. 12 das Prinzip der Auswertung von erkannten Durch
bruchgefahren.
Gemäß den Fig. 1a bis d oszilliert eine Stranggießkokille 1, wie
durch die Pfeile 2 angedeutet, auf und ab. Eine Strangschale 3
bereits erstarrten Metalls 4 wird dabei mit einer gleichmäßigen
Gießgeschwindigkeit v aus der Stranggießkokille 1 abgezogen. Wenn
nun, z. B. aufgrund eines Schlackenrandes 5 die Schmierverhältnisse
zwischen Strangschale 3 und Stranggießkokille 1 gestört sind, kann
es im oberen Bereich der Stranggießkokille 1 zu einem sogenannten
Kleber 6 kommen. Der Kleber 6 klebt an der Stranggießkokille 1 fest.
Wenn dann die Stranggießkokille 1, wie in Fig. 1a dargestellt, nach
oben bewegt wird, reißt die Strangschale 3 vom Kleber 6 ab und
flüssiges Metall 4 fließt an die Wand der Stranggießkokille 1.
Während der nächsten Abwärtsbewegung der Stranggießkokille 1 bildet
sich an der Rißstelle wieder eine dünne Strangschale 3', wie in Fig.
1b dargestellt. Bei der nächsten Aufwärtsbewegung der Stranggießko
kille 1 jedoch reißt diese dünne Strangschale 3' wieder auf. Der
abgerissene Reststrang 3 hingegen wird weiter aus der Stranggießko
kille 1 abgezogen. Die abgerissene Strangschale 3 und mit ihr auch
die dünne Strangschale 3' wandern daher nach unten, bis die dünne
Strangschale 3' den unteren Kokillenrand erreicht hat. Wenn nun die
Stranggießkokille 1 wieder nach oben bewegt wird und die dünne
Strangschale 3' wieder reißt, trifft das flüssige Metall 4 nicht
mehr auf die Stranggießkokille 1, sondern tritt ungehindert ins
Freie aus. Durch einen derartigen Durchbruch entstehen große Schäden
an der Stranggießkokille sowie Produktionsausfall. Ferner besteht
eine Gefahr für Leben und Gesundheit des Bedienungspersonals. Ein
derartiger Durchbruch muß daher möglichst verhindert werden.
Fig. 2 zeigt eine Stranggießkokille 1, mittels derer mit der
Gießgeschwindigkeit v ein Metallband 7 gegossen wird. Das Metallband
7 weist eine Breite b und eine Dicke d auf. Die Stranggießkokille
1 weist hierzu Breitseiten 8 auf, zwischen denen Schmalseiten 9
angeordnet sind. Die Schmalseiten 9 sind in ihrem Abstand einstell
bar. Die Breite b des gegossenen Metallbandes 7 ist daher variabel,
die Dicke d ist fest. Die Dicke d liegt zwischen 40 und 100 mm, z. B.
bei 50 mm. Die Breite b variiert zwischen 1000 und 1600 mm. Die
Gießgeschwindigkeit v, mit der ein solches Metallband 7 gegossen
wird, beträgt bis zu 7 m/min. Für zukünftige Anlagen sind Gießge
schwindigkeiten v bis zu 10 m/min angestrebt. Mit Stranggießkokil
len, mit denen breite Bänder mit Dicken d über 150 mm gegossen
werden, werden hingegen Gießgeschwindigkeiten v von maximal 4 m/min
erreicht.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist in den Breitseiten 8 und den
Schmalseiten 9 eine obere Reihe 10 von oberen Thermoelementen 11
angeordnet. Unter dieser oberen Reihe 10 ist eine untere Reihe 12
von unteren Thermoelementen 13 angeordnet. Die untere Reihe befindet
sich dabei in einem Abstand a von der oberen Reihe, ist aber noch
oberhalb der Mitte der Stranggießkokille 1 angeordnet, welche in
Fig. 2 durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Unter der
unteren Reihe 12 befindet sich eine weitere Reihe von Thermoelemen
ten, welche im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch nicht von
Belang ist.
Jede Reihe 10, 12 von Thermoelementen 11, 13 weist in jeder Breit
seite 8 je acht Thermoelemente 11, 13 auf, in jeder Schmalseite 9
zwei Thermoelemente 11, 13. Soweit im Rahmen der vorliegenden
Erfindung benutzt, werden also vierzig Thermoelemente 11, 13 ver
wendet.
Jedes der Thermoelemente 11, 13 liefert ein Temperatursignal 14,
15, welches überwacht und auf Durchbruchgefahr ausgewertet wird.
Die Auswertung der Temperatursignale 14, 15 wird nachfolgend in
Verbindung mit Fig. 3 näher erläutert.
Im normalen Gießbetrieb liefern die oberen Thermoelemente 11 im
wesentlichen einheitliche Temperatursignale 14 und die unteren
Thermoelemente 13 im wesentlichen ebenfalls einheitliche Temperatur
signale 15, allerdings auf einem niedrigeren Niveau. Die Stranggieß
kokille 1 wird auf später noch zu erläuternde Art und Weise auf
einem im wesentlichen konstanten Kokillenfüllstand 16 gehalten,
während das Metallband 7 mit im wesentlichen konstanter Gießge
schwindigkeit v aus der Stranggießkokille 1 abgezogen wird. Wenn
nun in der Stranggießkokille 1 ein Kleber 6 auftritt, welcher später
zu einem Durchbruch führen würde, steigt zumindest das Temperatursi
gnal 14 des oberen Thermoelements 11, welches diesem Kleber 6 am
nächsten liegt, zu einem ersten Zeitpunkt t1 an. Wenn ein derartiges
Ansteigen des Temperatursignals 14 detektiert wird, wird die eigent
liche Durchbrucherkennung gestartet. Es werden nämlich nunmehr die
unter dem ansprechenden oberen Thermoelement 11 liegenden, diesem
benachbarten unteren Thermoelemente 13 überwacht, wie dies in Fig.
2 durch die Pfeile 17 angedeutet ist. Wenn das Temperatursignal 15
eines dieser unteren Thermoelemente 13 zu einem zweiten Zeitpunkt
t2 ebenfalls einen Temperaturanstieg anzeigt, so wird auf Durch
bruchgefahr erkannt.
Um fälschlich erkannte Durchbruchgefahren möglichst auszuschließen,
bewirkt selbstverständlich nicht jeder geringfügige Temperatur
anstieg eines der Thermoelemente 11, 13 ein Erkennen auf Durch
bruchgefahr. Nur wenn der Anstieg des von dem einen der oberen
Thermoelemente 11 gelieferten Temperatursignals 14 einen oberen
Minimalanstiegswert und der Anstieg des von mindestens einem der
benachbarten unteren Thermoelemente 13 gelieferten Temperatursignals
15 einen unteren Minimalanstiegswert übersteigt, wird auf Durch
bruchgefahr erkannt. Ferner wird auch die Zeitdifferenz zwischen
dem ersten Zeitpunkt t1 und dem zweiten Zeitpunkt t2 überwacht. Nur
wenn diese Differenz zwischen 75 und 125% des Quotienten des
Abstands a und der Gießgeschwindigkeit v beträgt, wird auf Durch
bruchgefahr erkannt.
Eine weitere Plausibilisierung der registrierten Temperaturanstiege
kann dadurch erfolgen, daß der zeitliche Verlauf der von den oberen
und unteren Thermoelementen 11, 13 gelieferten Temperatursignale 14, 15
mit einem oberen und einem unteren Maximalanstiegswert
verglichen wird. Nur wenn der Anstieg der von den Thermoelementen
11, 13 gelieferten Temperatursignale 14, 15 kleiner ist als der
obere bzw. untere Maximalanstiegsgrenzwert, wird auf Durchbruchge
fahr erkannt. Der obere und der untere Maximalanstiegsgrenzwert
können z. B. aus dem zeitlichen Verlauf der Temperatursignale er
mittelt werden, welche beim Füllen der Stranggießkokille 1 von den
Thermoelementen 11, 13 geliefert werden. Der obere Minimalanstiegs
grenzwert für die obere Reihe 10 von Thermoelementen 11 ist dabei
kleiner als der untere Minimalanstiegsgrenzwert für die untere Reihe
11 von Thermoelementen 13.
Die dahinter stehende Überlegung ist, daß ein schnellerer Tempera
turanstieg als beim Füllen der Stranggießkokille 1 nicht auftreten
kann. Wenn also im laufenden Betrieb ein Temperatursignal 14, 15
schneller steigt als beim Füllen der Stranggießkokille 1, so ist
dies ein Zeichen für eine Fehlfunktion des betreffenden Thermoele
ments 11, 13.
Mittels des neuen Verfahrens zur Auswertung der von Thermoelementen
11, 13 gelieferten Temperatursignale 14, 15 kann bereits dann auf
Durchbruchgefahr erkannt werden, wenn die Anstiege der Temperatursi
gnale 14, 15 einen Durchbruch wahrscheinlich erscheinen lassen. Es
kann daher bereits auf Durchbruchgefahr erkannt werden, wenn das
von dem mindestens einen der oberen Thermoelemente 11 gelieferte
Temperatursignal 14 noch größer ist als das von dem mindestens einen
der benachbarten unteren Thermoelemente 13 gelieferte Temperatursi
gnal 15.
Wenn auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wird die Stranggießkokille
1 weiterhin gefüllt gehalten, wie aus dem Kokillenfüllstand 16 von
Fig. 3 ersichtlich ist. Die Gießgeschwindigkeit v hingegen wird
abgesenkt und nur langsam wieder auf ihren Normalwert angehoben,
damit sich an der Rißstelle eine dickere Strangschale 3' bilden
kann, welche später bei der nächsten Aufwärtsbewegung der Strang
gießkokille 1 nicht wieder reißt. Die Bruchstelle 3' kann also
ausheilen. Das mit verringerter Gießgeschwindigkeit v gegossene
Stück des Metallbandes 7 ist jedoch von verminderter Qualität. Die
Zeitspanne T1, während derer die Gießgeschwindigkeit v abgesenkt
war, wird daher registriert und, wie später noch zu erläutern sein
wird, weiter verarbeitet.
Die Stranggießkokille 1 wird, wie in Fig. 4 dargestellt, mittels
mindestens eines Oszillationsantriebs 18 unter Aufwenden einer
Oszillationskraft 20 auf und ab bewegt. Der Oszillationsantrieb 18
ist im vorliegenden Fall als Hydraulikzylindereinheit 18 ausgebil
det.
In Fig. 5a ist der Druckverlauf in der Hydraulikzylindereinheit 18
beim Anheben der Stranggießkokille 1 dargestellt, in Fig. 5b der
Druckverlauf in der Hydraulikzylindereinheit 18 beim Absenken der
Stranggießkokille 1. Wie aus den Fig. 5a und 5b zu erkennen ist,
schwanken die Drucksignale. Sie müssen daher vor einem Erkennen auf
Durchbruchgefahr gefiltert werden, z. B. in einem Tiefpaßfilter 19.
Wie ferner aus Fig. 5a ersichtlich ist, steigt die Oszillationskraft
20 beim Auftreten eines Klebers zum Zeitpunkt t1 deutlich an. Es
kann daher auf Durchbruchgefahr erkannt werden, wenn die Oszilla
tionskraft 20 und/oder deren zeitliche Änderung einen Oszillations
kraftgrenzwert übersteigt.
Wie aus einem Vergleich von Fig. 5a mit 5b ersichtlich ist, ändert
sich nur die Kraft beim Aufwärtsbewegen der Stranggießkokille 1
signifikant, während die Oszillationskraft 20 beim Abwärtsbewegen
der Stranggießkokille 1 sich im wesentlichen nicht ändert. Vorzugs
weise wird daher nur die Oszillationskraft 20 zum Aufwärtsbewegen
der Stranggießkokille 1 und deren zeitliche Änderung ausgewertet.
Der Anstieg der Oszillationskraft 20 ist darauf zurückzuführen, daß
zum Zerreißen der Strangschale 3 an der Schwachstelle 3' eine höhere
Kraft benötigt wird als zum reinen Oszillieren der Stranggießkokille
1.
Bei einem Erkennen auf Durchbruchgefahr wird auch hier die Gießge
schwindigkeit v reduziert.
Das Metallband 7 wird gemäß Fig. 6 aus der oszillierenden Strang
gießkokille 1 mittels eines Strangantriebs 21 über Treibrollen 22
unter Aufwenden einer Abzugskraft 23 abgezogen. Der Strangantrieb
21 kann bspw. ein Elektro- oder Hydromotor sein. Vom Oszillations
antrieb 18 auf die Stranggießkokille 1 ausgeübte Kräfte werden
teilweise auch auf den Metallstrang 7 übertragen und wirken sich
daher in diesem Umfang auf die Abzugskraft 23 aus. Ähnlich wie bei
dem Auswerten der Oszillationskraft 20 kann daher auch aus einer
Änderung der Abzugskraft 23 auf einen Kleber 6 und somit auf eine
daraus resultierende Durchbruchgefahr geschlossen werden.
Ebenso wie beim Auswerten der Oszillationskraft 20 muß auch die
Abzugskraft 23 vor einem Erkennen auf Durchbruchgefahr gefiltert
werden, wobei auf Durchbruchgefahr erkannt werden kann, wenn die
Abzugskraft 23 und deren zeitliche Änderung - insbesondere beim Auf
wärtsbewegen der Stranggießkokille 1 - einen Abzugskraftgrenzwert
übersteigt. Ein derartiges Verhalten der Abzugskraft 23 ist in Fig.
7 dargestellt. Ebenso wie bei den bisher beschriebenen Verfahren
wird als Gegenmaßnahme zum Verhindern eines Durchbruchs die Gießge
schwindigkeit v reduziert.
Durch das Oszillieren der Stranggießkokille 1 durch den Oszilla
tionsantrieb 18 wird die Stranggießkokille 1 mit einer Grundfrequenz
f0 periodisch auf und ab bewegt. Die Stranggießkokille 1 vibriert
dabei nicht nur in vertikaler Richtung z, sondern auch in den
Horizontalrichtungen x, y. Beim Vibrieren ist die Stranggießkokille
1 selbstverständlich Beschleunigungen unterworfen. Die Beschleuni
gungen können gemessen und in Spektren dargestellt werden. Auch über
die Auswertung derartiger Beschleunigungsspektren kann eine Aussage
über das Auftreten eines Klebers 6 und die daraus resultierende
Gefahr eines Durchbruchs getroffen werden.
Hierzu werden - siehe Fig. 8 - an den vier oberen Ecken der Strang
gießkokille 1 Beschleunigungssensoren 24 für die drei Grundrichtun
gen x, y, z angeordnet. Von jedem dieser Beschleunigungssensoren
24 werden Beschleunigungsmeßwerte geliefert, welche - z. B. nach
einer Fourier-Transformation - einer Frequenzanalyse unterzogen
werden können. Als besonders signifikant hat sich dabei die Aus
wertung von Horizontalspektren bei Oberfrequenzen der Grundfrequenz
f0 erwiesen. Das erhaltene Beschleunigungsspektrum - beispielhaft
dargestellt in Fig. 9 - wird daher mit einem Musterspektrum ver
gleichen, wobei auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn z. B. die
siebte Oberschwingung f7 und die neunte Oberschwingung f9 die korre
spondierende Frequenzkomponente des Musterspektrums übersteigt.
Im Prinzip könnte auch nur eine der beiden Oberschwingungen f7, f9
ausgewertet werden, die Gefahr von Fehlalarmen wird aber minimiert,
wenn beide Oberschwingungen f7, f9 ausgewertet werden.
Wenn mehr als eines der Beschleunigungsspektren ausgewertet wird,
kann über entsprechende, an sich bekannte Auswertealgorithmen sogar
der Ort bestimmt werden, an dem der Kleber 6 ausgetreten ist.
Als Gegenmaßnahme zur Verhinderung eines Durchbruchs wird wieder
die Gießgeschwindigkeit v verringert.
Die Stranggießkokille 1 wird gemäß Fig. 10 während des Stranggießens
laufend aus einer Befüllvorrichtung 25 mit flüssigem Metall
4 befüllt. Das Befüllen geschieht über ein Tauchrohr 26, das mit
einem Verschlußstopfen 27 öffen- und schließbar ist. Das Befüllen
der Stranggießkokille 1 mit flüssigem Metall 4 wird dabei durch
Verstellen des Verschlußstopfens 27 durch eine Hydraulikzylinder
einheit 28 auf eine Verstellung s derart geregelt, daß sich dem
Metallbadspiegel h in der Stranggießkokille 1 möglichst konstant
auf seiner Sollhöhe h* einstellt.
Aufgrund von Schlackeablagerungen am Verschlußstopfen 27 muß die
aus Fig. 11 ersichtliche Verstellung s des Verschlußstopfens 27
allmählich immer weiter erhöht werden, um den Metallbadspiegel h
möglichst konstant zu halten. Dennoch stellt sich ab einem Zeitpunkt
t3 ein sehr unruhiger Metallbadspiegel h ein und die Verstellung s
des Verschlußstopfens 27 steigt deutlich an.
Durch solche Schwankungen des Metallbadspiegels h besteht die
Gefahr, daß es zu Klebern 6 in der Stranggießkokille 1 kommt. Es
kann daher auf Durchbruchgefahr erkannt werden, wenn der Absolutwert
der Schwankung des Metallbadspiegels h einen Schwankungsgrenzwert
und/oder die zeitliche Änderung der Verstellung s des Verschluß
stopfens 25 einen Verstellgrenzwert übersteigt. Selbstverständlich
sollten auch hier wieder der Absolutwert der Schwankung des Metall
badspiegels h und die zeitliche Änderung der Verstellung s des
Verschlußstopfens 27 vor dem Erkennen auf Durchbruchgefahr gemittelt
werden.
Bei einem Erkennen auf Durchbruchgefahr kann auch hier wieder die
Gießgeschwindigkeit v reduziert werden. Da bei diesem Durchbruch
erkennungsverfahren aber nicht bereits aufgetretene Kleber 6 detek
tiert werden, sondern bereits die Gefahr des Auftretens von Klebern
6, steht eine weitere Gegenmaßnahme zur Verfügung. Bei einem kurzen,
schlagartigen Schließen des Verschlußstopfens 27 werden mit hoher
Wahrscheinlichkeit die Schlackeablagerungen am Verschlußstopfen 27
losgeschlagen. Nach diesem Losschlagen der Schlackeablagerungen ist
wieder ein ordnungsgemäßer Betrieb des Verschlußstopfens 27 und ein
gleichmäßiges Regulieren des Kokillenfüllstands 16 bzw. des Metall
badspiegels h möglich. Auch das Losschlagen der Schlackeablagerungen
führt aber aufgrund der dadurch verursachten Verunreinigungen des
flüssigen Metalls 4 in der Stranggießkokille 1 zu einer Qualitäts
minderung des gegossenen Bandes. Auch der Zeitpunkt T2 des Losschla
gens der Schlackeablagerungen wird daher registriert und später
weiter verarbeitet.
Auftretende Durchbrüche bergen ein extremes Gefahrenpotential für
das Bedienungspersonal und die Stranggießanlage in sich. Es sollte
daher möglichst jeder Durchbruch rechtzeitig erkannt und verhindert
werden. Das Verhindern eines sich anbahnenden Durchbruchs führt
jedoch zu einer Qualitätsminderung beim erzeugten Metallband 7.
Fehlalarme sollten daher möglichst vermieden werden. Eine derartige
Minimierung von Fehlalarmen ist möglich, wenn mehr als eines der
obengenannten Verfahren angewendet wird und die Gießgeschwindigkeit
v nur dann reduziert wird, wenn gemäß mehr als einem der angemelde
ten Verfahren auf Durchbruchgefahr erkannt wird.
Es ist bspw. möglich, wie in Fig. 12 dargestellt, simultan die von
den Thermoelementen 11, 13 gelieferten Temperatursignale 14, 15,
den Metallbadspiegel h und die hiermit korrespondierende Verstellung
s sowie die Oszillationskraft 20 auszuwerten. Die Gießgeschwindig
keit v wird in diesem Fall nur dann reduziert, wenn zwei oder sogar
alle drei der Verfahren auf Durchbruchgefahr erkennen.
Insbesondere wenn sowohl die Temperatursignale 14, 15 der Thermoele
mente 11, 13 und die Beschleunigungsspektren der Beschleunigungs
sensoren 24 ausgewertet werden, ist noch eine weitere Minimierung
der Fehlalarme möglich. Mittels dieser beiden Verfahren ist nämlich
nicht nur das Auftreten eines Klebers 6, also das Auftreten eines
Ereignisses, welches eine Durchbruchgefahr hervorruft, detektierbar.
Mittels dieser beiden Verfahren ist auch der Ereignisort bestimmbar,
an denen das Auftreten des Klebers 6 vermutet wird. Die Gießge
schwindigkeit v wird bei Anwendung dieser beiden Verfahren nur dann
reduziert, wenn die Ereignisorte, die gemäß diesen beiden Verfahren
bestimmt worden sind, übereinstimmen.
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Klebern 6 ist von ver
schiedenen Parametern abhängig. So neigen bspw. bestimmte Legierun
gen eher zu Klebern 6 als andere Legierungen. Weiterhin wird das
flüssige Metall mit einer Temperatur T bereitgestellt, wobei die
Temperatur T zwischen einer Minimaltemperatur Tmin und einer Maximal
temperatur Tmax liegen muß. Die Gefahr eines Klebers 6 ist um so
höher, je näher die Temperatur T an der Minimaltemperatur Tmin liegt.
Derartige Parameter werden einer Auswerteeinheit 29 von einem
Steuerrechner 30 übermittelt, welcher den Erzeugungsprozeß für das
flüssige Metall 4 steuert und überwacht. Der Auswerteeinheit 29
werden vom Steuerrechner 30 ferner besondere Vorkommnisse beim
Erzeugen der Schmelze des Metalls 4 übermittelt, welche ebenfalls
Einfluß auf die Gefahr des Auftretens von Klebern 6 haben können.
Die Auswerteeinheit 29 wertet auch diese Informationen aus und
bestimmt dann aufgrund dieser Informationen, welche der Verfahren
zur Erkennung einer Durchbruchsgefahr angewendet werden und bei wie
vielen der gemäß der angewendeten Verfahren erkannten Durchbruchge
fahren die Gießgeschwindigkeit v reduziert wird. So ist es bspw.
möglich, bei einer Schmelze des Metalls 4, die aufgrund ihrer
Temperatur T und ihrer Legierung eher zu Klebern 6 neigt, drei
Erkennungsverfahren anzuwenden und die Gießgeschwindigkeit v zu
reduzieren, wenn gemäß zwei der Verfahren auf Durchbruchgefahr
erkannt wird. Bei einer anderen Schmelze kann bspw. erst dann die
Gießgeschwindigkeit v reduziert werden, wenn alle drei angewendeten
Verfahren auf Durchbruchgefahr erkennen.
Bestimmte Legierungen neigen dazu, in besonders starkem Umfang
Schlacke am Verschlußstopfen 27 abzulagern. Bei derartigen Legierun
gen kann bspw. eine gemäß den Fig. 10 und 11 erkannte Durch
bruchgefahr doppelt gewichtet werden.
Wie obenstehend bereits erwähnt, führen Absenkungen der Gießge
schwindigkeit v und das kurzzeitige schlagartige Schließen des
Verschlußstopfens 27 dazu, daß das Metallband 7 zu diesen Zeitpunk
ten eine verringerte Qualität aufweist. Die Zeitpunkte T1, T2, . . .,
zu denen die Gießgeschwindigkeit v reduziert wird und/oder der
Verschlußstopfen 27 schlagartig kurzgeschlossen wird, werden in der
Auswerteeinheit 29 daher aufgezeichnet. Sie werden später an einen
Steuerrechner 31 weitergeleitet, der ein Walzwerk 31 steuert,
welches der Stranggießkokille 1 nachgeschaltet ist.
1
Stranggießkokille
2
,
17
Pfeile
3
,
3
' Strangschale
4
Metall
5
Schlackenrand
6
Kleber
7
Metallband
8
Breitseiten
9
Schmalseiten
10
,
12
Reihen
11
,
13
Thermoelemente
14
,
15
Temperatursignale
16
Kokillenfüllstand
18
Oszillationsantrieb
19
Tiefpaßfilter
20
Oszillationskraft
21
Strangantrieb
22
Treibrollen
23
Abzugskraft
24
Beschleunigungssensoren
25
Befüllvorrichtung
26
Tauchrohr
27
Verschlußstopfen
28
Hydraulikzylindereinheit
29
Auswerteeinheit
30
,
31
Steuerrechner
a Abstand
b Breite
d Dicke
f0
a Abstand
b Breite
d Dicke
f0
, f7
, f9
Frequenzen
h Metallbadspiegel
h* Sollhöhe
s Verstellung
T, Tmin
h Metallbadspiegel
h* Sollhöhe
s Verstellung
T, Tmin
, Tmax
Temperaturen
T1
T1
, T2
, . . . Zeitpunkte
v Gießgeschwindigkeit
x, y, z Richtungen
v Gießgeschwindigkeit
x, y, z Richtungen
Claims (26)
1. Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille (1)
mit Breitseiten (8) und Schmalseiten (9), in denen eine obere
Reihe (10) von oberen Thermoelementen (11) und darunter in
einem Abstand (a) eine untere Reihe (12) von unteren Thermoele
menten (13) angeordnet ist,
- - wobei von der Stranggießkokille (1) ein Metallband (7) mit einer Dicke (d) von maximal 100 mm mit einer Gießge schwindigkeit (v) gegossen wird,
- - wobei auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn zu einem ersten Zeitpunkt (t1) der Anstieg des von mindestens einem der oberen Thermoelemente (11) gelieferten Temperatursi gnals (14) einen oberen Minimalanstiegsgrenzwert über steigt und zu einem zweiten Zeitpunkt (t2), der nach dem ersten Zeitpunkt (t1) liegt, der Anstieg des von minde stens einem der dem mindestens einen oberen Thermoelement (11) benachbarten unteren Thermoelemente (13) gelieferten Temperatursignals (15) einen unteren Minimalanstiegs grenzwert übersteigt.
2. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt
(t1, t2) in etwa dem Quotienten zwischen dem Abstand (a) der
unteren Reihe (12) von unteren Thermoelementen (13) von der
oberen Reihe (10) von oberen Thermoelementen (11) und der
Gießgeschwindigkeit (v) ist.
3. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Erkennen auf Durchbruchgefahr das von dem mindestens
einen der oberen Thermoelemente (11) gelieferte Temperatursi
gnal (14) größer ist als das von dem mindestens einen der
benachbarten unteren Thermoelemente (13) gelieferte Temperatur
signal (15).
4. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zeitliche Verlauf der von den oberen und unteren
Thermoelementen (11, 13) gelieferten Temperatursignale (14,
15) mit einem oberen und einem unteren Maximalanstiegsgrenzwert
verglichen wird und daß nur dann auf Durchbruchgefahr erkannt
wird, wenn der Anstieg des von dem mindestens einen der oberen
oder unteren Thermoelemente (11, 13) gelieferten Temperatursi
gnals (14, 15) kleiner ist als der obere bzw. untere Maximal
anstiegsgrenzwert.
5. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere und der untere Maximalanstiegsgrenzwert aus dem
zeitlichen Verlauf der von den Thermoelementen (11, 13) beim
Füllen der Stranggießkokille (1) gelieferten Temperatursignale
ermittelt werden.
6. Durchbrucherkennungsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Minimalanstiegsgrenzwert kleiner ist als der
untere Minimalanstiegsgrenzwert.
7. Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille (1),
die mittels mindestens eines Oszillationsantriebs (18), z. B.
einer Hydraulikzylindereinheit, unter Aufwenden einer Oszilla
tionskraft (20) auf und ab bewegt wird,
- - wobei von der Stranggießkokille (1) ein Metallband (7) mit einer Dicke (d) von maximal 100 mm mit einer Gießge schwindigkeit (v) gegossen wird,
- - wobei auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn die Oszil lationskraft (20) und/oder deren zeitliche Änderung einen Oszillationskraftgrenzwert übersteigt.
8. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oszillationskraft (20) vor einem Erkennen auf Durch
bruchgefahr gefiltert wird.
9. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur die Oszillationskraft (20) zum Aufwärtsbewegen der
Stranggießkokille (1) und ihre zeitliche Änderung ausgewertet
werden.
10. Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille (1),
die mittels mindestens eines Oszillationsantriebs (18), z. B.
einer Hydraulikzylindereinheit, auf und ab bewegt wird,
- - wobei von der Stranggießkokille (1) ein Metallband (7) mit einer Dicke (d) von maximal 100 mm mit einer Gießge schwindigkeit (v) gegossen und mittels mindestens eines Strangantriebs (21), z. B. eines Elektromotors, unter Aufwenden einer Abzugskraft (23) abgezogen wird,
- - wobei auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn die Abzugs kraft (23) und/oder deren zeitliche Änderung einen Ab zugskraftgrenzwert übersteigt.
11. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugskraft (23) vor einem Erkennen auf Durchbruchge
fahr gefiltert wird.
12. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur die Abzugskraft (23) und deren zeitliche Änderung beim
Aufwärtsbewegen der Stranggießkokille (1) ausgewertet werden.
13. Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille (1),
die mittels mindestens eines Oszillationsantriebs (18), z. B.
einer Hydraulikzylindereinheit, mit einer Grundfrequenz (f0)
auf und ab bewegt wird,
- - wobei von der Stranggießkokille (1) ein Metallband (7) mit einer Dicke (d) von maximal 100 mm mit einer Gießge schwindigkeit (v) gegossen wird,
- - wobei mindestens ein durch das Oszillieren der Strang gießkokille (1) hervorgerufenes Beschleunigungsspektrum gemessen und mit einem Musterspektrum verglichen wird,
- - wobei auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn mindestens eine vorbestimmte Frequenzkomponente (f7) des gemessenen Beschleunigungsspektrums die korrespondierende Frequenz komponente des Musterspektrums übersteigt.
14. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gemessene Beschleunigungsspektrum ein Horizontalbe
schleunigungsspektrum ist.
15. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz (f7) der vorbestimmten Frequenzkomponente
oberhalb der Grundfrequenz (f0) liegt.
16. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz (f7) der vorbestimmten Frequenzkomponente eine
Oberschwingung (f7) der Grundfrequenz (f0) ist.
17. Durchbrucherkennungsverfahren nach einem
der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur dann auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn mindestens
eine weitere vorbestimmte Frequenzkomponente des gemessenen
Beschleunigungsspektrums die korrespondierende Frequenzkom
ponente des Musterspektrums übersteigt.
18. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 16 und 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Frequenz (f9) der weiteren vorbestimmten Frequenz
komponente eine Oberschwingung (f9) der Grundfrequenz (f0) ist.
19. Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille (1),
die über ein mit einem Verschlußstopfen (27) öffen- und
schließbares Tauchrohr (26) aus einer Befüllvorrichtung (25)
mit flüssigem Metall (4) befüllbar ist,
- - wobei von der Stranggießkokille (1) ein Metallband (7) mit einer Dicke (d) von maximal 100 mm mit einer Gießge schwindigkeit (v) gegossen wird,
- - wobei das Befüllen der Stranggießkokille (1) mit flüssi gem Metall (4) durch Verstellen des Verschlußstopfens (27) derart geregelt wird, daß sich in der Stranggießko kille (1) ein möglichst konstanter Metallbadspiegel (h) einstellt,
- - wobei auf Durchbruchgefahr erkannt wird, wenn der Ab solutwert der Schwankung des Metallbadspiegels (h) einen Schwankungsgrenzwert und/oder die zeitliche Änderung der Verstellung (s) des Verschlußstopfens (27) einen Ver stellgrenzwert übersteigt.
20. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutwert der Schwankung des Badspiegels (h) und/oder
die zeitliche Änderung der Verstellung (s) des Verschlußstop
fens (27) vor dem Erkennen auf Durchbruchgefahr gemittelt
werden.
21. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erkennen auf Durchbruchgefahr der Verschlußstopfen (27)
kurz schlagartig geschlossen wird.
22. Durchbrucherkennungsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erkennen auf Durchbruchgefahr die Gießgeschwindigkeit
(v) reduziert wird.
23. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß mehr als eines der Verfahren gemäß den Anspruchs gruppen 1 bis 6, 7 bis 9, 10 bis 12, 13 bis 18 und 19 bis 21 angewendet wird und
- - daß die Gießgeschwindigkeit (v) nur dann reduziert wird, wenn gemäß mehr als einem der angewendeten Verfahren auf Durchbruchgefahr erkannt wird.
24. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß mittels mindestens zwei der angewendeten Verfahren Ereignisorte bestimmbar sind, an denen ein Auftreten von eine Durchbruchgefahr hervorrufenden Ereignissen (6) vermutet wird, und
- - daß die Gießgeschwindigkeit (v) nur dann reduziert wird, wenn die gemäß den mindestens zwei angewendeten Verfahren bestimmten Ereignisorte übereinstimmen.
25. Durchbrucherkennungsverfahren nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß einer Auswerteeinheit (29) Informationen (z. B. T) über das zu gießende Metall (4), z. B. dessen Isttempera tur (T), dessen Zusammensetzung oder über besonders Vorkommnisse beim Erzeugen der Schmelze, übermittelt werden,
- - daß die Auswerteeinheit (29) bestimmt, welche der Ver fahren gemäß den Anspruchsgruppen 1 bis 6, 7 bis 9, 10 bis 12, 13 bis 18 und 19 bis 21 angewendet werden, und
- - daß die Auswerteeinheit (29) bestimmt, bei wievielen gemäß der angewendeten Verfahren erkannten Durchbruchge fahren die Gießgeschwindigkeit (v) reduziert wird.
26. Durchbrucherkennungsverfahren nach einem
der Ansprüche 21 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitpunkte (T2), zu denen der Verschlußstopfen (27)
kurz schlagartig geschlossen wird, und/oder die Zeiträume (T1),
zu denen die Gießgeschwindigkeit (v) reduziert wird, aufge
zeichnet und an einen Steuerrechner (31) für ein der Strang
gießkokille (1) nachgeschaltetes Walzwerk weitergeleitet
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843033.7A DE19843033B4 (de) | 1998-09-19 | 1998-09-19 | Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille |
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DE19843033.7A DE19843033B4 (de) | 1998-09-19 | 1998-09-19 | Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille |
Publications (2)
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DE19843033A1 true DE19843033A1 (de) | 2000-03-23 |
DE19843033B4 DE19843033B4 (de) | 2017-11-09 |
Family
ID=7881570
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19843033.7A Expired - Lifetime DE19843033B4 (de) | 1998-09-19 | 1998-09-19 | Durchbrucherkennungsverfahren für eine Stranggießkokille |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS DEMAG AG, 40237 DUESSELDORF, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 40237 DUESSELDO, DE |
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R016 | Response to examination communication | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: SMS GROUP GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: SMS SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 40237 DUESSELDORF, DE |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: GIHSKE GROSSE KLUEPPEL KROSS BUEROGEMEINSCHAFT, DE |
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R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final | ||
R071 | Expiry of right |