DE19842959A1 - Multifunktionales Sitz-/Liegemöbel - Google Patents

Multifunktionales Sitz-/Liegemöbel

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Description

Bisher bekannte Sitz-/Liegemöbel können durch Umklappen der Rückenlehne von einem Stuhl bzw. Sessel in eine Liege verwandelt werden.
Zum Teil können diese Sitz-/Liegemöbel auch ganz zusammengeklappt werden, so daß sie platzsparend verwahrt werden können.
Andere Sitz- oder Liegemöbel können zwar nicht verwandelt werden, jedoch können sie zum Zwecke der Platzersparnis zum Aufbewahren zusammengeklappt werden.
Auch ist ein Stuhl bekannt, der durch Umklappen eines Teils der Sitzfläche und des damit verbun­ denen Teils der Rückenlehne zu einer Bank bzw. zu einem Tisch umgewandelt werden kann.
Von der äußerlichen Konstruktion kommt dieser Stuhl in seinem 2. Schutzanspruch der hiesigen Erfindung am nächsten.
Es handelt sich um das Gebrauchsmuster des Deutschen Patentamtes mit dem Aktenzeichen DE 296 12 131 U1; Anmeldetag ist der 12.07.96.
Die Konstruktion solcher bekannten Möbel ist immer so angelegt, daß das gesamte Möbelstück mit festen Verbindungen zusammengefügt ist und nur einzelne Teile mit Hilfe von Scharnieren oder Drehachsen beweglich sind.
Dadurch sind die Variationsmöglichkeiten solcher Sitz-/Liegemöbel von vorneherein sehr begrenzt. Diese beschränken sich immer nur auf zwei Möglich­ keiten. So sind die bisher bekannten Möbel von einem Stuhl bzw. einem Sessel in eine Liege zu ver­ wandeln oder von einem Stuhl in eine Sitzbank, die in derselben Form auch als Tisch oder Ablage nutzbar ist.
Die zusammenklappbaren Sitz- und Liegemöbel sind auch im zusammengeklappten Zustand sehr sperrig und deshalb nicht so leicht zu handhaben.
Die Herstellungskosten sind bestimmt durch die Herstellung der Bestandteile des Möbels und den Zusammenbau dieser Bestandteile mit festen Verbin­ dungen; eine wesentliche Senkung der Herstellungs­ kosten würde sich aus der Einsparung des Zusammen­ baues der Möbel mit festen Verbindungen ergeben.
Der in den Schutzansprüchen angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Sitz-/Liege­ möbel zu schaffen,
  • 1. das eine möglichst hohe Anzahl von Variations­ möglichkeiten hat,
  • 2. dessen Herstellungskosten möglichst niedrig sind und
  • 3. das so platzsparend wie möglich gelagert werden kann und bei Bedarf von jedermann zusammengesetzt werden kann.
Diese Probleme werden mit den in den Schutz­ ansprüchen 1-3 aufgeführten Merkmalen gelöst:
Das erfundene Sitz-/Liegemöbel wird nur mit Hilfe von Gewindestangen, Kopfmuttern bzw. Gewindehülsen und Distanzstücken so zusammengesetzt, daß es von jedermann wieder vollkommen in seine Einzelteile zerlegt werden kann.
  • 1) Aus diesen Einzelteilen können dann von jedermann zusammengesetzt werden:
    1. ein Stuhl Fig. 1
    2. ein Hocker Fig. 2
    3. ein Hocker mit hohen Armlehnen, Fig. 3
    4. ein Sessel, Fig. 4
    eine Liege, Fig. 5
    6. eine Bank ohne Rückenlehne, Fig. 2 mehrmals
    7. eine Bank mit Rückenlehne, Fig. 1 mehrmals
    8. eine Bettfläche ohne Kopf- und Fußende, Fig. 5 mehrmals
    9. ein Bett mit Kopf- und Fußende, Fig. 5 und 1 kombiniert
    10. ein Couchtisch Fig. 2 mehrmals
Allein diese 10 Variationsmöglichkeiten zeigen die Variationsbreite eines solchen Möbelstückes, die weit über die bisher bekannten zwei Variationsmöglich­ keiten hinausgehen.
  • 2) Die Herstellungskosten sind äußerst niedrig, da nur die Einzelteile hergestellt zu werden brauchen, die dann der Verbraucher selbst nach Anleitung zusammen­ bauen kann; die gesamten Kosten für den Zusammenbau der Einzelteile entfällt somit.
  • 3) Da das Sitz-/Liegemöbel in seine Einzelteile zerlegt werden kann, nämlich Winkelstäbe, Gewinde­ stangen, Kopfmuttern, Gewindehülsen und Distanzstücke, nimmt die Lagerung dieser Einzelteile den geringsten Platz ein, der nur möglich ist; wären nur einzelne Teile fest miteinander verbunden, würden sie durch ihre Sperrigkeit mehr Platz einnehmen.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß eine hohe Anzahl an Variationen von Sitz- und Liegemöbel erreichbar ist; diese Variationsbreite wird noch erhöht mit den Schutzansprüchen 2 und 3; durch Verwendung von zum Beispiel nicht gleich­ schenkeliger oder gebogener Winkelstäbe gemäß Anspruch 2 können andere Formen der oben auf­ geführten Möbel erzielt werden; durch Verwendung von zwei oder mehr Sorten unterschiedlich geform­ ter Winkelstäbe gemäß Anspruch 3 kann diese Formen­ vielfalt noch gesteigert werden.
Der Hersteller hat die Möglichkeit, die Vielfalt der Formen durch verschiedene Farbgebung oder Oberflächenbehandlung oder Verwendung verschiedener Materialien wie Holz, Kunststoff oder Metall noch zu variieren, der Verbraucher hat die Möglichkeit, aufgrund der vielen Variationen die für ihn passen­ den Möbelstücke durch die richtige Auswahl der in Frage kommenden Winkelstäbe zusammenbauen zu können.
Aufgrund der niedrigen Herstellungskosten und der platzsparenden Lagerungsmöglichkeiten ist es dem Hersteller möglich, hohe Lagerbestände zu halten und damit eine hohe Lieferkapazität zu haben, während der Verbraucher sich Bausätze auf Vorrat für einen zeitweiligen höheren Bedarf hinlegen kann.
Als Ausführungsbeispiele werden ein Stuhl anhand der Fig. 1 und 6 erläutert sowie eine Liege anhand der Fig. 5 und ein Bett mit Kopf- und Fußteil anhand der Fig. 1 und 5.
1. Stuhl
Fig. 1a zeigt den Stuhl in der Seitenansicht,
Fig. 1b in der Draufsicht und Fig. 6 stellt die Explosionszeichnung dar.
Der Stuhl besteht aus aneinandergereihten identi­ schen Winkelstäben, die an den Schenkelenden und im Winkel Bohrungen aufweisen.
Die Winkelstäbe (1) werden so aneinandergereiht, daß abwechselnd ein Winkelstab mit einem Schenkel zur Sitzfläche und mit dem anderen Schenkel zur Rückenlehne gehört und der nächste Winkelstab mit einem Schenkel zur Sitzfläche und mit dem anderen zu den Hinterbeinen.
Dadurch entsteht eine geschlossene Sitzfläche, während die Hinterbeine und die Rückenlehne zwischen den Stäben Lücken in der Stärke der Stäbe aufweisen.
An den Hinterbeinen werden aus Stabilitätsgründen diese Lücken an den Schenkelenden mit Distanz­ stücken (2) ausgefüllt. Die Distanzstücke haben dieselbe Stärke und weisen dieselbe Bohrung auf wie die Winkelstäbe; sie werden so zwischen die Hinterbeinschenkel eingelegt, daß die Bohrungen aufeinanderliegen.
An der Rückenlehne sind solche Distanzstücke nicht erforderlich.
Die beiden Winkelstäbe links und rechts außen werden so eingesetzt, daß jeweils der eine Schenkel zur Sitzfläche gehört und der andere Schenkel das linke bzw. rechte Vorderbein bildet.
Durch die Bohrungen vorne und hinten an den Sitz­ flächen sowie die Bohrungen in den die Hinterbeine bildenden Schenkel mit denen in den Distanzstücken werden entsprechend lange Gewindestangen (3) ge­ führt.
An den Enden dieser Gewindestangen werden Kopf­ muttern (4) so aufgeschraubt, daß die Winkelstäbe zusammengepreßt werden und dadurch der gesamte Stuhl seine Stabilität erhält.
2. Liege
Fig. 5a zeigt die Liege in der Seitenansicht,
Fig. 5b in der Draufsicht.
Die Liege ist aus mehreren hintereinandergereihten Elementen zusammengesetzt.
Das einzelne Element wird von nebeneinander­ gereihten Winkelstäben gebildet, deren eine Schenkel senkrecht als Beine stehen und die an­ deren Schenkel waagerecht liegen und die Liege­ fläche bilden.
Jedoch wird abwechselnd neben jeden Winkelstab des einen Elementes je ein Winkelstab des nächsten Elementes ebenfalls mit einem Schenkel senkrecht und einem Schenkel waagerecht in der Weise eingefügt, daß die Bohrung im Winkel dieses Winkelstabes passend auf der Bohrung am Ende des waagerechten Schenkels des vorherigen Elementes liegt.
Da die Winkel der Winkelstäbe jedoch ca. 100 Grad betragen, stehen die Bein-Schenkel nicht genau senkrecht, sondern in einem Winkel von ca. 10 Grad zum Boden. Dies ermöglicht, ein geneigtes Kopfteil zu bilden, indem die Bein-Schenkel des letzten Elementes in die entgegengesetzte Richtung zu den anderen Bein-Schenkeln gesetzt werden; es ergibt sich daraus eine Neigung des Kopfteils von ca. 20 Grad.
In der Liegefläche und zwischen den Bein-Schenkeln befinden sich Lücken in der Stärke der Winkelstäbe. Zur Stabilisierung der Konstruktion werden an den Bohrungen der Bein-Schenkel Distanzstücke (2) angebracht wie vorher beschrieben. Durch alle Bohrungen werden Gewindestangen ((3) der Fig. 1) geführt, auf deren Enden wie bei dem Stuhl Kopf­ muttern (4) geschraubt werden.
Will man die Neigung des Kopfteiles in die Waagerechte verstellen, ist dies leicht durch Lösen der beiden Kopfmuttern möglich, die das Kopfteil halten.
3. Bett mit Kopf- und Fußende
Ein Bett mit Kopf- und Fußende wird aus den Fig. 5 und 1 - letztere jedoch nur als Teilkonstruktion - zusammengesetzt.
Ein Bett in der Breite einer Liege bzw. eine Stuhls wird so zusammengesetzt, daß an eine Teilkonstruktion des Stuhles die Elemente der Liege angesetzt werden, wie bei der Liege be­ schrieben.
Die Teilkonstruktion des Stuhles besteht aus den Winkelstäben, die die Rückenlehne und den ent­ sprechenden Teil der Sitzfläche bilden, und den beiden äußeren Winkelstäben, deren eine Schenkel hier statt der Vorderbeine die Hinterbeine bilden und deren andere Schenkel zur Sitzfläche gehören.
Am Ende der Liege wird entsprechend wieder eine Teilkonstruktion des Stuhles, entsprechend der oben beschriebenen, angesetzt.
Soll ein Bett mit einer mehrfachen Breite der Liege bzw. des Stuhles gebaut werden, so werden zwei oder mehr Betten nebeneinander so verbunden, daß statt der Kopfmuttern zwischen den Betten Gewindehülsen die Enden der Gewindestangen mit­ einander verbinden.
Soll ein Bett mit einer beliebigen Breite gebaut werden, so können Gewindestangen mit entspre­ chender Länge verwandt werden.
Soll ein Bett ohne Kopf- und Fußende gebaut werden, so braucht nur eine entsprechende Anzahl Liegen nebeneinander verbunden zu werden, wie oben be­ schrieben, oder mit entsprechend langen Gewinde­ stangen eine Liege in der gewünschten Breite gebaut zu werden.

Claims (3)

1. Multifunktionales Sitz-/Liegemöbel, dadurch gekennzeichnet, daß es ohne starre Verbindungen zusammengesetzt ist aus einer Vielzahl identischer gleichschenkeliger Winkelstäbe,
und daß es leicht wieder zerlegt werden kann in seine einzelnen Bestandteile
und leicht zu einem anderen Sitz- oder Liegemöbel wieder zusammengesetzt werden kann,
so daß aus einem oder mehreren Möbelstücken eine Vielzahl anderer Sitz- oder Liegemöbel gebaut werden können.
2. Multifunktionales Sitz-/Liegemöbel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusammengesetzt ist aus je identischen Winkelstäben, deren Schenkel in Länge und Form variieren können,
so daß die Form des zusammengesetzten Sitz- oder Liegemöbels verändert ist.
3. Multifunktionales Sitz-/Liegemöbel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusammengesetzt ist aus zwei oder mehr Sorten verschieden geformter Winkelstäbe,
so daß weitere Formen von Sitz- oder Liegemöbel zusammengesetzt werden können.
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