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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen kernmagnetische Resonanzabbildungsverfahren
und -systeme. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Mehrschnitt-
und Mehrwinkel-Erfassung von kernmagnetischen Resonanzdaten.
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Wird
eine Substanz, wie menschliches Gewebe, einem gleichmäßigen Magnetfeld
(Polarisationsfeld B0) ausgesetzt, versuchen
die einzelnen magnetischen Momente der Spins in dem Gewebe, sich mit
diesem Polarisationsfeld auszurichten, präzedieren jedoch darum in zufälliger Ordnung
an ihrer charakteristischen Larmorfrequenz. Wird die Substanz bzw.
das Gewebe einem Magnetfeld (Anregungsfeld B1)
ausgesetzt, das in der X-Y-Ebene
liegt und sich nahe der Larmorfrequenz befindet, kann das netto-ausgerichtete
Moment Mz in die X-Y-Ebene zur Erzeugung
eines netto-transversalen magnetischen Moments Mt gedreht
bzw. gekippt werden. Nach Beendigung des Anregungssignals B1 wird durch die angeregten Spins ein Signal
emittiert, das zur Ausbildung eines Bildes empfangen und verarbeitet
werden kann.
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Bei
der Ausnutzung dieser Signale zur Erzeugung von Bildern werden Magnetfeldgradienten (Gx, Gy und Gz) verwendet. Typischerweise wird das abzubildende
Gebiet durch eine Folge von Meßzyklen
abgetastet, in denen diese Gradienten sich entsprechend dem verwendeten
bestimmten Lokalisierungsverfahren verändern. Der resultierende Satz empfangener
kernmagnetischer Resonanzsignale (NMR-Signale) wird zur Rekonstruktion
des Bildes unter Verwendung eines vieler bekannter Rekonstruktionsverfahren
digitalisiert und verarbeitet.
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Das
Konzept zur Erfassung von NMR-Abbildungsdaten in einem kurzen Zeitabschnitt
ist seit 1977 bekannt, als die Echo-Planar-Impulsfolge durch Peter Mansfield
vorgeschlagen wurde (J. Phys. C 10: L55–L58, 1977). Gegenüber Standardimpulsfolgen erzeugt
die Echo-Planar-Impulsfolge einen Satz von NMR-Signalen für jeden RF-Anregungsimpuls.
Diese NMR-Signale können
separat phasenkodiert werden, so daß eine gesamte Abtastung von
64 Ansichten in einer einzigen Impulsfolge von 20 bis 100 Millisekunden
Dauer erfaßt
werden kann. Der Vorteil der Echo-Planar-Abbildung (EPI) ist bekannt,
und es besteht seit langem das Bedürfnis nach einem Gerät und Verfahren,
die eine bessere Ausübung
der Echoplanarabbildung in einer klinischen Situation ermöglichen.
Andere Echo-Planar-Impulsfolgen sind in den US-Patenten
US 4 678 996 ,
US 4 733 188 ,
US 4 716 169 ,
US 4 355 282 ,
US 4 588 948 und
US 4 752 735 offenbart.
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Eine
Variante des Echo-Planar-Abbildungsverfahrens ist die Schnell-Erfassungs-,
Relaxations-verbesserte (RARE-)Folge ("Rapid Acquisition Relaxation Enhanced
Sequence"), die
von J. Hennig et al. in einem Artikel in der Druckschrift "Magnetic Resonance
in Medicine" 3,
823–833
(1986) mit dem Titel "RARE
Imaging: A Fast Imaging Method for Clinical MR" beschrieben ist. Der grundlegende Unterschied
zwischen der RARE-Folge und der EPI-Folge liegt in der Art und Weise,
wie Echosignale erzeugt werden. Bei der RARE-Folge werden RF-nachfokussierte aus
einer Carr-Purcell-Meiboom-Gill-Folge erzeugte Echos verwendet,
während
bei den EPI-Verfahren Gradienten-Rückruf-Echos verwendet werden.
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Beide
dieser schnellen Abbildungsverfahren beinhalten die Erfassung mehrerer
Spin-Echo-Signale von einem einzigen Anregungsimpuls, wobei jedes erfaßte Echosignal
separat phasenko diert wird. Jede Impulsfolge oder Aufnahme („shot") ergibt demnach eine
Erfassung einer Vielzahl von Ansichten. Allerdings wird eine Vielzahl
von Aufnahmen typischerweise zur Erfassung eines vollständigen Satzes
von Bilddaten verwendet, wenn die RARE-Fast-Spin-Echo-Folge verwendet
wird. Beispielsweise kann eine RARE-Impulsfolge 8 oder 16 separate
Echosignale pro Aufnahme liefern, und ein 256 Ansichten erforderndes
Bild würde
daher jeweils 32 oder 16 Aufnahmen erforderlich machen.
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Bei
fast allen zweidimensionalen klinischen Abtastungen werden die NMR-Daten
für eine
Vielzahl von Schnittbildern erfaßt. Die Erfassung vieler Schnitte
kann ohne Erhöhung
der Abtastzeit erreicht werden, da andernfalls beim Warten auf die
Wiederherstellung der Längsmagnetisierung
ein großer
Teil der Abtastzeit verschwendet wird. Durch Verschachtelung der
Impulsfolgen für
unterschiedliche Schnitte in jeder TR-Periode wird diese ansonsten ungenützte Zeit
zur Erfassung zusätzlicher
Schnitte verwendet.
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Bei
den meisten klinischen Abtastungen sind die während einer verschachtelten
Abtastung erfaßten
Schnitte in parallelen Ebenen einer nach dem anderen angeordnet.
Es gibt allerdings klinische Anwendungen, bei denen die Schnitte
nicht parallel sind. Eine derartige Anwendung ist beispielsweise die
Abbildung der Wirbelsäule,
wobei Schnitte durch verschiedene Wirbel aufgrund der Krümmung des Rückgrats
mit verschiedenen Winkeln orientiert sind. Wie es in der
US 4 871 966 offenbart ist,
ist es zur Erfassung von Daten bei einer verschachtelten Abtastung
aus mit verschiedenen Winkeln orientierten Schnitten erforderlich,
die Abbildungsgradienten während
der Abtastung zur Drehung der separaten Schnitte in die erforderlichen
Orientierungen zu ändern.
Eine mit derartigen verschachtelten Mehrwinkelabtastungen verbundene
Schwierigkeit besteht darin, dass Flußartefakt-Unterdrückungsverfahren, wie
in der
US 4 715 383 beschrieben,
nicht mit maximaler Effektivität
verwendet werden können.
Bei diesem Verfahren wird ein Sättigungs-RF-Impuls
vor jedem Satz verschachtelter Impulsfolgen zur Unterdrückung des
Signals von fließenden
Spins, stromaufwärts
der Bildschnitte verwendet. Für
eine maximale Effektivität
sollte das Sättigungsband
mit dem Satz von Bildschnitten virtuell angrenzend sein, und dies ist
nicht möglich,
wenn die verschachtelten Schnitte mit unterschiedlichen Winkeln
orientiert und in verschiedenen Gruppen voneinander beabstandet
sind.
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Eine
weitere klinische Anwendung, bei der Mehrfachschnitte bei verschiedenen
Winkeln erfasst werden, ist die Abbildung des temporomandibularen Gelenks
(TMJ). In diesem Fall können
die separaten Schnitte sich in ihrem Sichtfeld schneiden, und wenn sie
alle in der gleichen TR-Periode erfasst werden, wie es in der
US 4 871 966 gelehrt wird,
werden Spins an den Überschneidungen
gesättigt
und ihre NMR-Signale werden in der Amplitude verringert.
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In
der
US 5 548 216 A sind
Verfahren für
eine gleichzeitige Erfassung. mehrerer Magnetresonanzbilder unter
Verwendung einer phasenmodulierten Erregung beschrieben. Ein multiplanares
Abbildungsverfahren verwendet Magnetresonanz zur Erfassung von Bilddaten
von einer Vielzahl von Ebenen in einem Subjekt. Daten von jeder
Ebene werden im Ansprechen auf denselben Auslesegradienten und gleichzeitig
erfasst. Die Bildebenen können
untereinander und im Hinblick auf Auslese- und Phasenkodier-Magnetfeldgradientenimpulse
bei Bedarf willkürlich
orientiert sein. Ein Überlappen
von Bilddaten jeder erregten Bildebene im erfassten Bild wird durch Modulieren
der Phase jedes RF-Erregungsimpulses zusammen mit der Amplitude
des Phasenkodiergradientenimpulses verhindert, um eine Verschiebung der
Bilddaten von jeder Erregungsebene um einen eindeutigen Betrag in
der Phasenkodierrichtung zu verursachen.
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Des
Weitern ist aus der
US
5 438 263 A ein Verfahren einer Magnetresonanzbildgebung
mit wählbarer
Auflösung
bekannt. Dabei werden mehrere Schnittregionen in einem Subjekt definiert,
und die Schnittregionen werden zum Emittieren von NMR-Signalen erregt.
Die NMR-Signale sind ortskodiert, und zumindest zwei ausgewählte Schnittregionen
werden zum Emittieren von NMR-Signalen
erregt, die mit unterschiedlichen Ortsauflösungen kodiert sind.
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Ferner
sind in der
US 4 871 966 eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur mehrwinkligen schrägen Magnetresonanzbildgebung
beschrieben. Eine Vorrichtung zum Erhalten von NMR-Bilddaten für eine Vielzahl
ausgewählter
Ebenen in einem Subjekt während
einer einzelnen Abtastung, die mit verschiedenen Winkeln orientiert
sind, verwendet einen Schnittzeiger zum Ausgeben eines Signals,
das eine bestimmte Ebene anzeigt, zu einem Multiplizierer- und Offsetparameter-RAM,
das Multiplizierer- und Offsetausdrücke entsprechend dem Winkel
der Ebene bereitstellt. Eine Erzeugungseinrichtung erzeugt einen generischen
Gradientensignalverlauf für
eine Arithmetikeinheit, die diesen Signalverlauf mit den Multiplizierer-
und Offsetparametern aus dem RAM zur Erzeugung von Signalverläufen kombiniert,
die die Schnittauswahleinrichtung und die Auslesegradienten drehen,
wenn sie an die Gradientenspulen einer NMR-Vorrichtung angelegt
werden, wodurch Bilddaten in Ebenen mit unterschiedlichen Winkeln
erhalten werden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrschnitt- und Mehrwinkel-Abtastung
durchzuführen,
bei der NMR-Daten aus mit dem gleichen Winkel orientierten Schnitten
während
jeder TR-Periode
erfasst werden.
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Ferner
sollte eine Mehrschnitt-Mehrwinkel-Abtastung durchgeführt werden,
bei der die Gesamtabtastzeit mit der von verschachtelten Mehrschnitt-
und Mehrwinkel-Abtastungen vergleichbar ist. Des Weiteren sollte
eine Mehrschnitt- und Mehrwinkel-Abtastung durchgeführt werden,
bei der Artefakte aufgrund einer Spinsättigung an Schnittkreuzungen
vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Insbesondere
wird bei dem Verfahren der Erfindung eine Fast-Spin-Echo-Impulsfolge zur Erfassung
eines Satzes von n Echosignalen aus einem Bildschnitt verwendet,
wobei die Impulsfolge m-mal während
jeder TR-Periode zur Erfassung von n Echosignalen aus m separaten
aber parallelen Schnitten wiederholt wird, und nach der Erfassung
aller NMR-Daten von den m separaten Schnitten der Vorgang für einen
zusätzlichen
Satz paralleler Schnitte wiederholt wird, die gegenüber den
m separaten Schnitten mit einem unterschiedlichen Winkel orientiert
sind. Ein Vorsättigungs-RF-Impuls
wird zur Unterdrückung
von Bildartefakten in den m separaten Schnitten erzeugt.
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Durch
dieses Verfahren wird die Anwendung eines Vorsättigungsimpulses ermöglicht,
der ein Band sättigt,
das an den Satz der n Schnitte virtuell angrenzt.
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Anstelle
der Verschachtelung von Schnitten bei unterschiedlichen Winkeln
während
jeder TR-Periode werden erfindungsgemäß n Ansichten jedes der m Schnitte
während
jeder TR-Periode erfasst. Ist n gleich der Anzahl verschiedener
Schnittwinkel, aus denen Daten während
der Abtastung zu erfassen sind, beträgt die Gesamtabtastzeit die
gleiche wie bei einer verschachtelten Mehrschnitt- und Mehrwinkel-Abtastung.
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Da
die NMR-Daten in verschiedenen TR-Perioden aus mit unterschiedlichen
Winkeln orientierten Schnitten erfaßt werden, sind die Spins an
der Überschneidung
der Schnitte nicht gesättigt.
Resultierende Bildartefakte werden somit beseitigt.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichung näher beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines MRI-Systems nach dem Stand der Technik, bei
dem die Erfindung angewendet wird,
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2 eine
graphische Darstellung einer bevorzugten Fast-Spin-Echo-Impulsfolge, die zur Ausübung der
Erfindung verwendet wird,
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3 ein
Ablaufdiagramm der durch das MRI-System in 1 unter
Verwendung der Impulsfolge in 2 durchgeführten Abtastung
und
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4 eine
bildliche Darstellung der Anordnung beispielhafter Schnittbilder,
die unter Verwendung der in 3 dargestellten
Abtastung vom Rückgrat
erfaßt
werden.
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1 zeigt
die Hauptkomponenten eines bevorzugten Magnetresonanzabbildungssystems (MRI-Systems),
das die Erfindung beinhaltet. Der Betrieb des Systems wird von einer
Bedienerkonsole 100 aus gesteuert, die eine Tastatur und
ein Steuerpult 102 und eine Anzeigeeinrichtung 104 aufweist. Die
Konsole 100 kommuniziert über eine Verbindung 116 mit
einem separaten Computersystem 107, das einem Bediener
die Steuerung der Erzeugung und die Anzeige von Bildern auf dem
Bildschirm bzw. der Anzeigeeinrichtung 104 ermöglicht.
Das Computersystem 107 beinhaltet eine Anzahl von Einrichtungen,
die miteinander über
eine Rückwandplatine kommunizieren.
Diese enthalten eine Bildverarbeitungseinrichtung 106,
eine Zentraleinheit 108 und eine Speichereinrichtung 113,
die in der Technik als Vollbildpuffer zur Speicherung von Bilddatenarrays bekannt
ist. Das Computersystem 107 ist mit einer Plattenspeichereinrichtung 111 und
einem Bandlaufwerk 112 zur Speicherung von Bilddaten und
Programmen verbunden, und kommuniziert über eine serielle Hochgeschwindigkeitsverbindung 115 mit
einer separaten Systemsteuerung 122.
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Die
Systemsteuerung 122 beinhaltet einen Satz von Einrichtungen,
die miteinander durch eine Rückwandplatine
verbunden sind. Diese beinhalten eine Zentraleinheit 119 und
eine Impulserzeugungseinrichtung 121, die über eine
serielle Verbindung 125 mit der Bedienerkonsole 100 verbunden
ist. Über diese
Verbindung 125 empfängt
die Systemsteuerung 122 Befehle von dem Bediener, die die
durchzuführende
Abtastfolge anzeigen. Die Impulserzeugungseinrichtung 121 bedient
die Systemkomponenten zur Ausführung
der gewünschten
Abtastfolge. Sie erzeugt Daten, die den Zeitverlauf, die Amplitude
und Form der zu erzeugenden RF-Impulse (Hochfrequenzimpulse) und
den Zeitverlauf und die Länge des
Datenerfassungsfensters anzeigen. Die Impulserzeugungseinrichtung 121 ist
mit einem Satz von Gradientenverstärkern 127 zur Anzeige
des Zeitverlaufs und der Form der während der Abtastung zu erzeugenden
Gradientenimpulse verbunden. Die Impulserzeugungseinrichtung 121 empfängt auch
Patientendaten von einer physiologischen Erfassungssteuereinrichtung 129,
die Signale von einer Anzahl verschiedener mit dem Patienten verbundener
Sensoren empfängt,
wie EKG-Signale von Elektroden oder Atmungssignale von der Lunge.
Schließlich
ist die Impulserzeugungseinrichtung 121 mit einer Abtastraumschnittstellenschaltung 133 verbunden,
die Signale von verschiedenen mit dem Zustand des Patienten verbundenen
Sensoren und von dem Magnetsystem empfängt. Über die Abtastraumschnittstellenschaltung 133 empfängt ein
Patientenpositionierungssystem 134 Befehle zur Bewegung
des Patienten an die gewünschte
Position zur Abtastung.
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Die
durch die Impulserzeugungseinrichtung 121 erzeugten Gradientensignalverläufe werden
einem Gradientenverstärkersystem 127 aus
Gx-, Gy- und Gz-Verstärkern
zugeführt.
Jeder Gradientenverstärker
erregt eine entsprechende Gradientenspule in einer allgemein mit 139 bezeichneten
Anordnung zur Erzeugung der zur Positionskodierung erfaßter Signale
verwendeten Magnetfeldgradienten. Die Gradientenspulenanordnung 139 bildet
einen Teil einer Magnetanordnung 141, die einen Polarisationsmagneten 140 und
eine Ganzkörper-RF-Spule 152 enthält. Eine
Sende-/Empfangseinrichtung 150 in der Systemsteuerung 122 erzeugt
Impulse, die durch einen RF-Verstärker (Hochfrequenzverstärker) 151 verstärkt und
der RF-Spule 152 mittels eines Sende-/Empfangsschalters
(T/R-Schalters) 154 zugeführt werden. Die durch die angeregten
Kerne in dem Patienten emittierten resultierenden Signale können durch
die gleiche RF-Spule 152 erfaßt und über den Sende-/Empfangsschalter 154 einem
Vorverstärker 153 zugeführt werden.
Die verstärkten
kernmagnetischen Resonanzsignale (NMR-Signale) werden in dem Empfängerabschnitt
der Sende-/Empfangseinrichtung 150 demoduliert,
gefiltert und digitalisiert. Der Sende-/Empfangsschalter 154 wird
durch ein Signal von der Impulserzeugungseinrichtung 121 zur elektrischen
Verbindung des RF-Verstärkers 151 mit der
Spule 152 während
des Sendemodus und zur Verbindung des Vorverstärkers 153 während des Empfangsmodus
gesteuert. Der Sende-/Empfangsschalter 154 ermöglicht auch
die Verwendung einer separaten RF-Spule (beispielsweise einer Kopfspule oder
Oberflächenspule)
entweder in dem Sende- oder dem Empfangsmodus.
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Die
durch die RF-Spule 152 aufgenommenen NMR-Signale werden
durch die Sende-/Empfangseinrichtung 150 digitalisiert
und zu einer Speichereinrichtung 160 in der Systemsteuerung 122 übertragen.
Ist die Abtastung abgeschlossen und wurde ein gesamtes Array von
Daten in der Speichereinrichtung 160 erfaßt, führt eine
Arrayverarbeitungseinrichtung 161 eine Fourier-Transformation der
Daten in ein Array von Bilddaten durch. Diese Bilddaten werden über die
serielle Verbindung 115 dem Computersystem 107 zugeführt, wo
sie auf der Plattenspeichereinrichtung 111 gespeichert
werden. Im Ansprechen auf von der Bedienerkonsole 100 empfangene
Befehle können
diese Bilddaten auf dem Bandlaufwerk 112 archiviert oder
durch die Bildverarbeitungseinrichtung 106 weiter verarbeitet
und der Bedienerkonsole 100 zugeführt und auf der Anzeigeeinrichtung 104 dargestellt
werden.
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Für eine ausführlichere
Beschreibung der Sende-/Empfangseinrichtung
150 wird
auf die
US-A-4 952 877 und
die
US-A-4 922 736 verwiesen, die
als Referenz angeführt
sind.
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Gemäß 2 ist
die Fast-Spin-Echo-MR-Impulsfolge, die zur Ausübung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
angewendet wird, eine 2DTF-RARE-Folge, bei der eine Vielzahl von
MR-Echosignalen
erfaßt
wird. Aus Klarheitsgründen
sind lediglich vier Echosignale 301 bis 304 in 2 gezeigt,
aber es ist selbstverständlich,
daß mehr
oder weniger erzeugt und erfaßt
werden können.
Diese MR-Echosignale werden durch einen 90- Grad-RF-Anregungsimpuls 305 erzeugt,
der während
der Anwesenheit eines Gz-Schnittauswahlgradientenimpulses 306 zur
Ausbildung einer transversalen Magnetisierung bzw. Quermagnetisierung
in einem Schnitt durch den Patienten erzeugt wird. Diese Quermagnetisierung
wird durch selektive Nachfokussierungsimpulse 307 (die
einen 180°-Kippwinkel
haben können)
zur Erzeugung der MR-Spin-Echo-Signale 301 bis 304 nachfokussiert,
die während
der Anwesenheit von Gx-Auslesegradientenimpulsen 308 erfaßt werden.
Jedes MR-Spin-Echo-Signal 301 bis 304 wird
separat phasenkodiert und danach durch jeweilige Gy-Phasenkodierungsimpulse 309 bis 313 umgespult.
Die Amplitude des Phasenkodierungsimpulses verändert sich und durchschreitet
diskrete Werte zur Erfassung separater Ansichten oder Abtastungen
des ky-Raums. Jedes MR-Spin-Echo-Signal wird
durch Digitalisierung von Abtastungen jedes Signals erfaßt, und
infolgedessen wird bei der Beendigung einer Abtastung für ein Bild
ein zweidimensionales Array von k-Raum-Daten erfaßt, aus dem ein Bild durch
Durchführung
einer zweidimensionalen Fourier-Transformation wie vorstehend beschrieben erzeugt
werden kann.
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Da
sich die Amplitude der MR-Spin-Echo-Signale
301 bis
304 als
Funktion der T
2-Abfallkonstanten der abgebildeten
Spins verringert, wird eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verringerung des
Abstands zwischen den Echosignalen unternommen. Diese Maßnahmen
beinhalten die Anwendung von RF-Echoimpulsen
307 mit minimaler
Dauer und die Verwendung einer hohen Bandbreite und/oder Auslesevorgänge mit
geringerer Auflösung.
Beide resultieren in einer geringeren Zeit zur Ausgabe der zugehörigen Gradientensignalverläufe mit
einer daraus folgenden Verringerung des Abstands zwischen den MR-Signalen
301 bis
304.
Die RF-Nachfokussierimpulse
307 sind unter Verwendung der
in der
US-A-5 315 249 und
der
US-A-5 345 176 offenbarten
Verfahren entwickelt und ihre Dauer ist beispielsweise von 3,2 ms
auf 1,92 ms verringert. Die Dauer des 90-Grad-RF-Anregungsimpulses
305 wird
von 4 ms auf 2,4 ms verringert. Die Dauer des Auslesens jedes MR-Echosignals
wird durch die Verwendung des Null-Auffüllens in der Ebene beim Rekonstruktionsvorgang
verringert. Dies ist ein bekanntes Verfahren, das die Erfassung
weniger k-Raum-Abtastungen entlang der x- oder y-Achse ermöglicht. Die fehlenden Abtastungen
werden durch Nullen aufgefüllt.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ermöglicht
dies die Erfassung von weniger als 256 Abtastungen während des
Auslesens jedes MR-Signals
301 bis
304 mit einer
daraus folgenden Verringerung des Echoabstands.
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Schließlich wird
das in der
US-A-5 399
969 mit dem Titel "Analyzer
of Gradient Power Usage For Oblique MRI Imaging" beschriebene Verfahren verwendet, um
die effiziente und geeignete Erzeugung aller Gradientenimpulse in
der FSE-Impulsfolge
für den
vorgeschriebenen schrägen
Schnittwinkel zu ermöglichen.
Die gegenwärtigen
Einschränkungen
der Gradientenverstärker
127 werden
berücksichtigt,
und die Gradientenimpulse mit der kürzesten Dauer werden innerhalb
dieser gegenwärtigen
Grenzen erzeugt. Abgesehen von diesem Merkmal muß die Gradientenimpulsamplitude
für den
schlimmsten Fall gesenkt werden, wodurch sich eine Verlängerung
ihrer Dauer ergibt, woraus eine Erhöhung des Echoabstands resultiert.
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Die
FSE-Abtastung des bevorzugten Ausführungsbeispiels wird unter
der Steuerung eines durch das MR-System in
1 ausgeführten Programms
durchgeführt.
Die durch dieses Programm ausgeführten
Schritte sind in
3 gezeigt und werden unter Verwendung
einer in
4 dargestellten Beispielabtastung beschrieben.
Es wird eine vollständige
Abtastung mehrfacher Schnitte bei mehrfachen Winkeln oder Orientierungen
unter Verwendung des vorliegenden Verfahrens durchgeführt. In
dem Beispiel in
4 sind fünf Wirbel der Wirbelsäule
350 abzubilden.
Fünf Bildschnitte
sind durch jeden Wirbel zu erfassen, und jede Gruppe von Schnitten
352 bis
356 ist
mit einem unterschiedlichen Winkel orientiert. Die nach einer Seite
angeordneten Spins jeder Gruppe
352 bis
356 müssen zur
Unterdrückung
von Flußartefakten
gesättigt
werden, wie es in der
US-A-4
715 383 beschrieben ist, die als Referenz angeführt ist. Die
Sättigungsbänder sind
durch gestrichelte Linien
358 bis
362 angezeigt
und grenzen im wesentlichen an die jeweiligen Schnittgruppen
352 bis
356 an
und sind mit den gleichen Winkeln orientiert. Der Ort und die Orientierung
jeder Schnittgruppe
352 bis
356 sowie die Anzahl
von Schnitten in jeder Gruppe werden durch den Bediener zusammen
mit den durch die FSE-Impulsfolge zu verwendenden bestimmten Parametern
bestimmt. In dem Beispiel werden fünf Schnitte in jeder Gruppe
erfaßt
und die Anzahl der in jeder FSE-Aufnahme erfaßten MR-Echos ist auf fünf eingestellt (d. h. ETL =
5).
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Gemäß 3 lädt das Computersystem nach
der Durchführung
der üblichen
Vorabtastfunktionen die Gradientensignalverläufe und andere Impulsfolgenparameter
in die Impulserzeugungseinrichtung 121, wie es durch den
Verarbeitungsblock 370 angezeigt ist. Diese Parameter gehören zur
ersten Schnittgruppe 352 und zu dem zugehörigen Sättigungsband 358.
Ein Vorsättigungsimpuls
(oder Impulse, wenn zusätzliche
Sättigungsbänder vorgeschrieben
sind) wird erzeugt, wie es durch den Verarbeitungsblock 372 angezeigt
ist, und es erfolgt der Eintritt in eine Schleife, in der MR-Daten
aus jedem Schnitt in der Schnittgruppe erfaßt werden. Das heißt, die
FSE-Impulsfolge in 2 wird im Verarbeitungsblock 374 zur
Erfassung eines Satzes von Ansichten (fünf im dem Beispiel) aus einem
Schnitt durchgeführt,
und dann wird die Frequenz des Anregungsimpulses 305 im
Verarbeitungsblock 376 zur Erfassung des gleichen Satzes
von Ansichten von dem nächsten
Schnitt in der Gruppe geändert.
Wurden MR-Daten von jedem Schnitt in der Gruppe erfaßt, wie
es im Entscheidungsblock 378 bestimmt wird, wartet das
System im Entscheidungsblock 380 auf den Ablauf der vorgeschriebenen
TR-Periode und geht dann zur Erzeugung eines weiteren Vorsättigungsimpulses
im Block 372 zurück.
Der Phasenkodierungsgradient wird im Verarbeitungsblock 382 geändert, so
daß ein
unterschiedlicher Satz von fünf Ansichten
von jedem Schnitt in der Gruppe bei der nächsten Iteration erfaßt wird.
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Wurden
alle Phasenkodierungsansichten aus der Gruppe der Schnitte erfaßt, wie
es im Entscheidungsblock 384 bestimmt wird, werden die Schnittbilder
für diese
Gruppe rekonstruiert, wie es im Verarbeitungsblock 388 angezeigt
ist. Es wird ein zweidimensionales k-Raum-Datenarray für jeden Schnitt
in der Gruppe erfaßt,
und die Bildrekonstruktion ist eine zweidimensionale Fast-Fourier-Transformation
des zweidimensionalen k-Raum-Datenarrays.
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Dann
kehrt das System zum Verarbeitungsblock 370 zur Wiederholung
der Datenerfassung für die
nächste
Schnittgruppe zurück,
wie es durch den Verarbeitungsblock 386 angezeigt ist.
Neue Gradientensignalverläufe
und Vorsättigungsparameter
werden in die Impulserzeugungseinrichtung 121 geladen,
und die vorstehend beschriebenen Vorgänge werden für die nächste Schnittgruppe
wiederholt. Wurde die letzte Gruppe in der Abtastung erfaßt, wie es
im Entscheidungsblock 390 angezeigt ist, ist die Abtastung
abgeschlossen und der Prozeß springt
an 392 aus.
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Es
ist offensichtlich, daß viele
Vorteile durch die separate Erfassung jeder Schnittgruppe auf verschachtelte
Art und Weise gegenüber
der Erfassung aller Schnitte in einer verschachtelten Erfassung
erreicht werden. Zum ersten können
die Vorsättigungsbänder 358 bis 362 präzise bezüglich jeder
Gruppe zur Maximierung der Flußartefaktunterdrückung positioniert
werden. Beispielsweise ist das Vorsättigungsband 362 optimal
zur Unterdrückung
der Flußartefakte
für die
Schnittgruppe 356 positioniert, überlappt allerdings einige
der Schnitte in der Gruppe 355. Bei einer einzigen verschachtelten
Erfassung könnte
diese Anordnung nicht ausgeführt
werden, da das Vorsättigungsband 362 Spins
in der Schnittgruppe 355 sättigen würde. Durch die separate Erfassung jeder
Schnittgruppe gemäß der Erfindung
wird dieses Problem allerdings vollständig vermieden. Das gleiche
Sättigungsproblem
kann auch auftreten, wenn Schnitte in zwei Gruppen im Ansichtfeld überlappen. Die
Erfindung vermeidet die verminderte Intensität aufgrund der Sättigung
der Spins an diesen Überschneidungen.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Schnitte in einer Gruppe
rekonstruiert werden können,
sobald die zweidimensionalen k-Raum-Datenarrays für diese
Gruppe erfaßt
sind. Somit kann der Bildrekonstruktionsvorgang selbst während der
Erfassung von Daten für
nachfolgende Gruppen durchgeführt
werden.
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Die
Gruppen der Schnitte können
zueinander weitaus größere Winkel
als in 4 gezeigt haben. Insbesondere ist die Erfindung
bei der Erfassung orthogonaler Schnitte verwendbar, wie wenn ein
sagittales oder axiales Bild erwünscht
ist. Bei derartigen orthogonalen Bilderfassungen ist es wahrscheinlich,
daß sich Überschneidungen
der Schnitte im in Frage kommenden Gebiet der Schnittbilder befinden.
Die Überschneidung
der Schnitte kann, wenn die Schnitte auf herkömmliche Art und Weise erfaßt werden,
beispielsweise bei alternierenden Schnitterfassungen bei orthogonalen
Winkeln, Bildartefaktbänder
an den Überschneidungen
erzeugen, die durch die RF-Sättigung
des Gewebes an den Überschneidungen
verursacht werden. Die Erfindung ermöglicht den Erhalt orthogonaler
Bilder schnell und ohne derartige RF-Sättigungseffekte.
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Dieses
Merkmal der Erfindung ist insbesondere dann nützlich, wenn kleine Strukturen
abgebildet werden, wo lediglich wenige Schnittgruppen erforderlich
sind, und wo die Überschneidung
der Schnitte der Gruppen zwangsläufig
in dem in Frage kommenden Gebiet liegen. Insbesondere im Fall der Kontrastabbildung
beispielsweise mit paramagnetischen Kontrastmitteln, wo das Bild
innerhalb möglichst
kurzer Zeit infolge der Injektion des Kontrastmittels erfaßt werden
muß, macht
die Erfindung die Erfassung von zwei oder mehreren orthogonalen Bildsätzen praktikabel.
Ein Beispiel ist die Abbildung von Hypophysen-Adenomen, bei der
das geringe Volumen des Gewebes und die Verwendung von Kontrastmitteln
andere Abbildungsverfahren weniger wünschenswert werden läßt. Die
vorliegende Erfindung, die die Abtastzeit verringert, ist insbesondere bei
Studien unter Verwendung von Kontrastmitteln hilfreich, bei denen
Vor- und Nachkontrastmittelbilder erhalten werden müssen. Bei
derartigen Studien, bei denen auch orthogonale Bilder erforderlich
sind, multipliziert sich der Nutzen der Erfindung in der Verkürzung der
Abtastzeit um das Vierfache.
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Natürlich kann
das beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel
auf vielerlei Arten abgewandelt werden. Beispielsweise muß die Anzahl
von in jeder Gruppe erfaßten
Schnitten nicht die gleiche sein, oder selbst wenn die Anzahl von
Schnitten in jeder Gruppe gleich ist, müssen nicht für alle Schnitte
in allen Gruppen Daten erfaßt
werden. Außerdem
müssen
die Gruppen kein einzelnes Cluster nahezu angrenzender Schnitte
sein, sondern können
mehr als ein derartiges Cluster aufweisen. Beispielsweise ist es
bei der T2-gewichteten Abbildung erwünscht, die Anzahl
von Echos (ETL) in der FSE-Impulsfolge zu erhöhen, und zur Verringerung der
Gesamtabtastzeit wird die Anzahl von Schnitten pro Gruppe erhöht. In diesem
Fall können
die Schnitte in der Gruppe in Cluster eingeteilt sein, um zwei separate
in Frage kommende Gebiete (beispielsweise zwei separate Wirbel)
abzubilden.
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Erfindungsgemäß wird eine Fast-Spin-Echo-(FSE-)Impulsfolge
zur Durchführung einer
Mehrschnitt- und Mehrwinkel-MRI-Abtastung durchgeführt. Die
Schnitte werden in Gruppen abgetastet, wobei alle Schnitte in jeder
Gruppe mit dem gleichen Winkel orientiert sind und auf verschachtelte Art
und Weise abgetastet werden. Die Gesamtabtastzeit wird durch die
Erfassung mehrfacher separat phasenkodierter Echosignale während jeder
FSE-Impulsfolge verringert. Vorsättigungsbänder können für jede Schnittgruppe
zur Verringerung von Flußartefakten
in den rekonstruierten Schnittbildern erzeugt werden.