DE19842505A1 - Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils in einen Shunt zwischen Oesophagus und Trachea - Google Patents
Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils in einen Shunt zwischen Oesophagus und TracheaInfo
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Abstract
Es wird ein Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils (1) in einen operativen Verbindungskanal zwischen Trachea und Oesophagus eines laryngektomierten Patienten beschrieben. Das Shunt-Ventil (1) weist oesophagusseitig wenigstens zwei flexible, zusammengerollte Haltelaschen (5, 6) auf, die sich nach dem Einsatz in dem Verbindungskanal aufrichten lassen und sich gegen die Oesophaguswand legen. DOLLAR A Das Set weist einen Halter (2) mit einem proximalen, im wesentlichen zylindrischen Kupplungsstück (3) auf, auf welches das Shunt-Ventil (1) gesetzt ist, sowie einen Zugfaden (7) mit einem ersten freien Ende (8), der längs des Halters (2) zum Kupplungsstück (3) geführt ist, aus diesem heraustritt und die wenigstens zwei Haltelaschen (5, 6) lösbar in zusammengerollter Stellung hält, wieder in das Kupplungsstück (3) eintritt und längs des Halters (2) zurückgeführt ist, wo er mit seinem zweiten freien Ende (9) ein Betätigungsende bildet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils in einem
operativ erzeugten Verbindungskanal (Shunt) zwischen Trachea und
Oesophagus eines laryngektomierten Patienten.
Der Einsatz von Shunt-Ventilen ist seit langem bekannt. Ein derartiges Shunt-
Ventil ist beispielsweise aus der jüngeren deutschen Patentanmeldung 196 59 51
der Anmelderin bekannt. Üblicherweise weisen die Shunt-Ventile zwei
umlaufende Flansche auf, von denen nach dem Einsatz in den
Verbindungskanal der eine Flansch an der Oesophaguswand und der andere
Flansch an der Tracheawand zum Liegen kommt.
Neuere Entwicklungen weisen anstelle des oesophagusseitigen umlaufenden
Flansches größere, flexiblere Haltelaschen auf, die sich nach dem Einsatz des
Ventils in radialer Richtung quasi entfalten und sich großflächig gegen die
Oesophaguswand anlegen, um so für einen sicheren Halt des Ventils im
Verbindungskanal zu sorgen.
Problematisch dabei ist die Art und Weise, wie ein Shunt-Ventil mit
vergrößerten Haltelaschen überhaupt in den Verbindungskanal gesetzt werden
kann, ohne dem Patienten allzuviel Unannehmlichkeiten oder gar Schmerzen
zu bereiten. Im Grunde genommen besteht die Hauptschwierigkeit beim
Einsatz des Ventils in den Verbindungskanal darin, die flexiblen großen
Haltelaschen, die radial von der Hauptachse des Ventils abstehen, in geeigneter
Weise zusammenzurollen und sich erst nach dem Einsatz des Ventils entfalten
zu lassen.
Da dies von Hand nicht möglich ist, muß ein Instrument oder Halter für das
Shunt-Ventil verwendet werden. Ein Vorschlag, die erwähnten Haltelaschen
während des Einsetzens im zusammengerollten Zustand zu halten, sieht vor,
die Haltelaschen mittels eines lebensmittelechten Klebers in der entsprechenden
Lage zu halten. Im Laufe der Zeit nach dem Einsatz des Shunt-Ventils löst
sich der Kleber auf und die Haltelaschen entfalten sich in vorgesehener Weise.
Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Komplett-Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils zu geben, mit dem der
Ersteinsatz in den operativ erzeugten Shunt problemlos möglich ist und
welches den Vorgang des Einsatzes für die behandelnde Person erleichtert.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Set gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demnach wird ein Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils in einen operativ
erzeugten Verbindungskanal zwischen Trachea und Oesophagus eines
laryngektomierten Patienten vorgeschlagen, wobei das Shunt-Ventil
oesophagusseitig wenigstens zwei flexible, zusammengerollte Haltelaschen
aufweist, die sich nach dem Einsatz in dem Verbindungskanal aufrichten lassen
und gegen die Oesophaguswand legen, aufweisend einen Halter mit einem
proximalen, im wesentlichen zylindrischen Kupplungsstück, auf welches das
Shunt-Ventil gesetzt ist, sowie einen Zugfaden mit einem ersten freien Ende,
der längs des Halters zum Kupplungsstück geführt ist, aus diesem heraustritt
und die wenigstens zwei Haltelaschen lösbar in zusammengerollter Stellung
hält, wieder in das Kupplungsstück eintritt und längs des Halters zurückgeführt
ist, wo er mit seinem zweiten freien Ende ein Betätigungsende bildet.
Kern der Erfindung ist demnach, daß der so geführte Zugfaden sowohl das
Element ist, welches die wenigstens zwei Haltelaschen zusammengerollt hält,
als auch das Element ist, mit welchem die Entfaltung der Haltelaschen in situ
ausgelöst wird. Die Auslösung erfolgt in einfachster Weise durch Ziehen am
Betätigungsende des Zugfadens, woraufhin das erste freie Ende des Fadens in
Richtung auf das Kupplungsstück und die zusammengerollten Haltelaschen und
von dort wieder zurück in Richtung Kupplungsstück gezogen wird. Wenn der
Zugfaden so weit am Betätigungsende gezogen wurde, daß das erste freie Ende
des Zugfadens beide Haltelaschen passiert hat, so entspannt sich das flexible
Material der Haltelaschen und diese legen sich oesophagusseitig an die
Oesophaguswand an. Der Zugfaden hält die Haltelaschen im wesentlichen
durch einfache Reibeffekte im zusammengerollten Zustand. Hierzu können die
Haltelaschen jeweils ein Loch aufweisen, durch welches hindurch jeweils der
Zugfäden tritt.
Die Verwendung des Sets durch die behandelnde Person erfolgt
folgendermaßen:
Die behandelnde Person nimmt das steril verpackte Set aus der Verpackung
und hält das einsatzbereite Set in einer Hand, welches das zum Einsatz bereite
Shunt-Ventil mit zusammengerollten Haltelaschen aufweist. Das Set wird
proximal durch das Tracheostoma an den Verbindungskanal herangeführt, das
Shunt-Ventil wird mit den zusammengerollten Haltelaschen durch den Kanal
gesetzt bis das Ventil die richtige Lage eingenommen hat. Sodann zieht die
Person an dem Betätigungsende des Zugfadens so lange, bis der Faden
vollständig aus dem Halter gezogen worden ist, so daß sich die Haltelaschen in
jedem Falle großflächig an die Oesophaguswand anlegen können und so für
einen sicheren Halt sorgen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, daß der Zugfaden längs
des Rückens des Halters in einer Nut und durch eine Durchbohrung auf Höhe
des Kupplungsstückes in dieses hineingeführt ist, an dessen Stirnende
heraustritt, eine die Haltelaschen durchsetzende Schlinge bildet, wieder in die
Durchbohrung eintritt und in der Nut längs des Halters herabgeführt ist. Durch
die Führung des Zugfadens in der Nut im Rücken unterliegt der Zugfaden
einer gewissen Führung. Darüberhinaus kann das Set als kompakte Einheit als
Einmalartikel bereitgestellt werden, ohne daß der Zugfaden sich in der
Anwendung abträglicher Weise verknoten oder verheddern könnte.
Letzterer Effekt wird vorteilhaft noch dadurch unterstützt, wenn in dem Set
gemäß einer noch weiteren Weiterbildung der Zugfaden in der Nut durch den
Halter umgreifende Halterungen gehalten wird.
Vorteilhaft ist das Betätigungsende des Zugfadens mit einem Zugring versehen.
Dies erleichtert die Betätigung des Sets erheblich, da die behandelnde Person
lediglich nach dem Zugring greifen muß und nicht erst mühsam das
Zugfädenende suchen muß.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der
Halter vom distalen Griffende längsgestreckt verläuft und zum proximalen Teil
hin in einem Bogen gekrümmt ist, um dann in dem Kupplungsstück
auszulaufen oder zu enden, wobei die Hauptachse des Kupplungsstückes in
einem Winkel zwischen 70 bis 90° zur Längsachse des Griffendes steht. Diese
Formgebung des Halters erleichtert die Handhabung des Sets, indem nämlich
das proximale Ende, auf welchem das vorbereitete Shunt-Ventil sitzt, durch
das Tracheostoma hin zum Verbindungskanal zwischen Trachea und
Oesophagus geführt werden kann. Die gekrümmte Form erleichtert gleichwohl
die visuelle Kontrolle durch die behandelnde Person hinsichtlich der richtigen
Führung und Lage des Ventils.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei
zeigt:
Fig. 1 in Seitenansicht die Hauptkomponenten Shunt-Ventil und
Halter des Sets vor dem Zusammenbau,
Fig. 2 das Set im einsatzbereiten Zustand,
Fig. 3 das proximale Ende des Sets aus Fig. 2, und
Fig. 4 die rückseitige Ansicht des Halters.
In allen Zeichnungsfiguren sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen.
In Fig. 1 ist der Halter 2 des Sets in einer geschwungenen Form dargestellt.
Hierbei verläuft der Halter 2 vom distalen Griffende 17 her längsgestreckt in
einen Bogen in sein proximales Ende aus, welches gebildet ist durch das
Kupplungsstück 3 mit seiner Stirnseite 13.
Auf das Kupplungsstück 3 kann das Shunt-Ventil 1 geschoben werden. Das
Shunt-Ventil weist einen umlaufenden Flansch 20 und zwei radial abstehende
flexible Haltelaschen 5 und 6 auf. An das Shunt-Ventil 1 ist über ein Band 19
ein Ring 18 angebunden, mittels dessen das Ventil 1 bei Bedarf aus dem
Verbindungskanal zwischen Trachea und Oesophagus gezogen werden kann.
Das Kupplungsstück 3 ist durch eine Durchbohrung 12 durchsetzt, welche sich
im Bereich des geschwungenen Bogens des Halters 2 öffnet. Beim
Zusammenbau des Sets wird nun das Shunt-Ventil 1 auf das Kupplungsstück 3
gesetzt. Allerdings muß zunächst der Zugfaden 7 in die rückseitige Nut 11 im
Rücken 10 des Halters eingelegt werden, so daß das eine freie Ende 8 des
Zugfadens 7 im Bereich des Griffendes 17 endet und der Faden 7 in der Nut
11 geführt durch die Durchbohrung 12 gesetzt wird. Aus der Stirnseite 13 des
Kupplungsstückes 3 tritt der Zugfäden 7 aus und bildet hier eine Schlinge 14
unter Durchsetzung der beiden Haltelaschen 5 und 6 (Fig. 3). Hierzu ist in
jeder Haltelasche 5 und 6 ein Loch eingebracht, durch welches hindurch der
Zugfäden 7 geführt wird. Der Zugfäden wird dann zurück in die
Durchbohrung 12 gesetzt und den Halter 2 herabgeführt (Fig. 2). Dort ist
sein zweites freies Ende 9 mit einem Zugring 15 versehen, der das
Herausziehen des Zugfadens 7 aus dem Halter 2 erleichtert.
Die Führung des Zugfadens 7 in der Nut 11 des Halters 2 wird vorliegend
stabilisiert durch den Halter 2 umgreifende Halterungen 16, die beispielsweise
durch Gummiringe gebildet sein können.
Auf diese Weise ist es möglich, daß der Zugfaden 7 die zusammengerollten
Haltelaschen 5 und 6 in diesem Zustand halten.
In Fig. 3 sind im übrigen gestrichelt dargestellt die Haltelaschen 5 und 6
nach dem Entfalten, so daß sie sich in diesem Zustand an die Oesophaguswand
anlegen können. Auslöser für die Entfaltung ist - wie erläutert - das Ziehen an
dem Zugfäden 7 bis die Schlinge 14 geöffnet wird.
Claims (5)
1. Set für den Ersteinsatz eines Shunt-Ventils (1) in einen operativ
erzeugten Verbindungskanal zwischen Trachea und Oesophagus eines
laryngektomierten Patienten, wobei das Shunt-Ventil (1)
oesophagusseitig wenigstens zwei flexible, zusammengerollte
Haltelaschen (5, 6) aufweist, die sich nach dem Einsatz in den
Verbindungskanal aufrichten lassen und sich gegen die Oesophaguswand
legen, aufweisend einen Halter (2) mit einem proximalen, im
wesentlichen zylindrischen Kupplungsstück (3), auf welches das Shunt-
Ventil (1) gesetzt ist, sowie einen Zugfaden (7) mit einem ersten freien
Ende (8), der längs des Halters (2) zum Kupplungsstück (3) geführt ist,
aus diesem heraustritt und die wenigstens zwei Haltelaschen (5,6)
lösbar in zusammengerollter Stellung hält, wieder in das
Kupplungsstück (3) eintritt und längs des Halters (2) zurückgeführt ist,
wo er mit seinem zweiten freien Ende (9) ein Betätigungsende bildet.
2. Set nach Anspruch 1, bei dem der Zugfäden (7) längs des Rückens (10)
des Halters (2) in einer Nut (11) und durch eine Durchbohrung (12) auf
Höhe des Kupplungsstückes (3) in dieses hineingeführt ist, an dessen
Stirnseite (13) heraustritt, eine die Haltelaschen (5,6) durchsetzende
Schlinge (14) bildet, wieder in die Durchbohrung (12) eintritt und in
der Nut (11) längs des Halters (2) herabgeführt ist.
3. Set nach Anspruch 2, bei dem der Zugfäden (7) in der Nut (11) durch
den Halter (2) umgreifende Halterungen (16) gehalten wird.
4. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Betätigungsende (9)
des Zugfadens (7) mit einem Zugring (15) versehen ist.
5. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der Halter (2) vom
distalen Griffende (17) längsgestreckt verläuft und zum proximalen Teil
hin in einem Bogen gekrümmt ist, um dann in dem Kupplungsstück (3)
auszulaufen, dessen Hauptachse in einem Winkel zwischen 70 bis 90°
zur Längsachse des Griffendes (17) steht.
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