DE19841561C2 - Synthetischer Steifverband - Google Patents
Synthetischer SteifverbandInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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- A61F13/00—Bandages or dressings; Absorbent pads
- A61F13/04—Plaster of Paris bandages; Other stiffening bandages
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L15/00—Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
- A61L15/07—Stiffening bandages
- A61L15/12—Stiffening bandages containing macromolecular materials
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Description
Die Erfindung betrifft einen synthetischen Steifverband,
insbesondere zum Schienen und/oder Stützen eines erkrankten
oder verletzten Gliedes am menschlichen oder tierischen Be
wegungsapparat, umfassend einen durch eine oder mehrere mit
Kunstharz getränkte Lagen von Längsstreifen eines textilen
Flächengebildes ausgebildeten, mit einem Polster auf der
einen Seite und einer wasserdampfdurchlässigen, längs-
und/oder querelastischen Folienabdeckung auf der anderen
Seite abgedeckten und in einer feuchtigkeitsdichten Verpac
kung aufzubewahrenden, härtbaren Kern, der im applikations
bereiten Zustand modellierbar ist.
Beim Stand der Technik sind in einer Vielzahl von Dokumen
ten orthopädische Schienen oder Stützen beschrieben, deren
Material sowie Mittel zur Herstellung denjenigen gemäß
Oberbegriff von Anspruch 1 des Anmeldungsgegenstandes prin
zipiell weitgehend ähneln.
Als Ausgangsmaterial werden zumeist textile Substrate aus
Natur- oder Kunststoff- und vielfach Glasfasern verwendet,
getränkt mit einem härtbaren Kunststoffharz und bis zur
Verwendung in einer Folienhülle, vor Zutritt eines Härteme
diums geschützt, zumeist in Form einer Rolle aufbewahrt.
Als Härter sind unter anderen vorgesehen:
- a) UV- bzw. Röntgenstrahlen; z. B. im Zusammenwirken mit Po lyurethan und einem Photoinitiator gemäß US 3 656 475.
- b) Wärmeeinwirkung; z. B. wird eine orthopädische Bandage aus dickem textilem Material mit einer thermoplastischen Komposition, enthaltend 60-80 Gew.-% saturierten linearen Polyester mit 20-40 Gew.-% Harz von niedrigem Kristalli sationspunkt und Erweichungstemperatur bei 45°C gehär tet gemäß US 4 326 509.
- c) Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser; z. B. wird ein textiles Sub strat, imprägniert mit Harz aus der Gruppe wasserhärtba rer Isocyanate in einer porösen Hülle aufbewahrt und zum Härten mit Wasser getränkt, gemäß DE-PS 23 57 931.
- d) Halbsteife, nachgiebige Stützen für beschädigte oder er krankte Glieder sind aus US 4 968 542 bekannt und werden ebenfalls durch eine Reaktion zwischen Harz und Härter gehärtet.
Bei der Vorratshaltung harzimprägnierter textiler Substrate
hat sich aus vielfacher negativer Erfahrung als Nachteil
herausgestellt, daß bei gängigen Systemen der vorbeschrie
benen Art mit harzgetränkten Kernen nach einer nicht vor
herbestimmbaren Lagerzeit ein Harzdurchschlag durch die Ab
deckung erfolgt. Hierdurch kommt es zum Hautkontakt mit den
Händen des Anwenders und damit zu einer möglichen Gefähr
dung, da ohne entsprechende Schutzeinrichtung (Handschuhe)
gearbeitet werden soll. Darüber hinaus wird das Produkt un
brauchbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen syntheti
schen Steifverband der im Oberbegriff von Anspruch 1 ge
nannten Art derart zu verbessern, daß bei einer Vorratshal
tung auch über einen längeren Zeitraum von harzimprägnier
ten textilen Flächengebilden oder Vliesstoff der Durchtritt
von Harz durch die Abdeckung unter Verwendung unkomplizier
ter und preisgünstiger Mittel sicher verhindert wird.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem synthetischen Steif
verband der eingangs genannten Art mit der Erfindung vorge
schlagen, daß ein Abstandshalter zwischen der Folienabdec
kung und dem harzgetränkten Kern eingefügt wird, der mit
der Folie als Außenschicht durch eine segmentierte, wasser
dampfdurchlässige Haftklebebeschichtung verbunden wird.
Durch die Aufbringung z. B. eines hydrophoben, luftdurchläs
sigen und längs- und/oder querelastischen Vlieses, einer
Watte, eines Schaumstoffes oder eines textilen Flächenge
bildes auf der Innenwand der Abdeckfolie wird ein nachtei
liger Kontakt zwischen Harz und Folie verhindert, so daß
ein Harzdurchschlag mit seinen nachteiligen Folgen voll
ständig vermieden wird.
Der Abstandshalter saugt das Harz nicht aus den Lagen des
Kernes heraus und die segmentierte Haftklebebeschichtung
zwischen Abstandshalter und Folie führt zu einer optimalen
ganzheitlichen Lösung, die einerseits die wasserdampfdurch
lässige Eigenschaft der Folie nicht verringert und anderer
seits mit vernachlässigbar geringen Kosten durchführbar
ist. Dabei bleibt auch das auf diese Weise gebildete Lami
nat längs- und querelastisch, so daß sich der Steifverband
faltenfrei an ein Körperteil, beispielsweise einen Arm oder
ein Bein, anlegen läßt, darüber hinaus in einer angemesse
nen Zeit trocknet.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind entsprechend den
Unteransprüchen vorgesehen.
Eine Ausgestaltung des Steifverbandes sieht vor, daß die
den Kern bildenden Lagen von Längsstreifen mit Polyurethan
harz getränkt sind.
Dieses Harz eignet sich in besonderer Weise zur Aushärtung
mittels Luftfeuchtigkeit oder Wasser.
Es kann von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß das
Vlies zu 100% aus Polyesterfasern besteht.
Weiterhin ist mit der Erfindung vorgesehen, daß die Lage
Vlies mit der Abdeckfolie ein Laminat bildet, das längs-
und querelastisch und wasserdampfdurchlässig ist.
Schließlich sieht eine Ausgestaltung vor, daß die Schicht
der hydrophoben Synthetikwatte eine Dicke zwischen 1 und
8 mm, bevorzugt zwischen 1,5 und 5 mm und besonders bevor
zugt von 2,5 mm aufweist.
Die Anwendung des synthetischen Steifverbandes nach der Er
findung ist unkompliziert und zeitsparend, weil die übliche
Polsterung eines einfachen Steifverbandes entbehrt werden
kann. Die Handhabung ist einfach, Handschuhe werden nicht
benötigt, der sogenannte Gipsraum bleibt sauber.
Je nach Indikation wird die Breite und Länge des Steifver
bandes gewählt und die erforderliche Länge aus der Verpac
kung entnommen.
Die Schnittstelle wird sofort sorgfältig verschlossen, um
ein Aushärten durch Eintritt von Luftfeuchtigkeit zu ver
meiden. Dazu wird bevorzugt das Materialende einige Zenti
meter nach innen umgelegt und feuchtigkeitsdicht verschlos
sen. Sodann wird der abgetrennte Steifverband in auf ca.
20-30°C temperiertes Wasser getaucht, anschließend gefal
tet und überschüssiges Wasser ausgedrückt. Sodann wird
durch leichtes Strecken das Polster über die rauhen Glasfa
serschnittkanten gezogen.
Zur Applikation wird das formbare Material mit einer ela
stischen Binde an einem Ende fixiert, anschließend mit der
Hand an das zu stützende Körperteil anmodelliert und sodann
möglichst ohne Bewegung abgewartet, bis der Steifverband in
3-5 min abgebunden hat.
Die Erfindung ist unkompliziert und preisgünstig und ver
hindert den unerwünschten Kontakt zwischen Harz und Folie,
so daß der Harzdurchschlag mit seinen Nachteilen vermieden
wird.
Insofern löst die Erfindung in optimaler Weise die eingangs
gestellte Aufgabe.
Claims (7)
1. Synthetischer Steifverband, insbesondere zum Schienen
und/oder Stützen eines erkrankten oder verletzten Gliedes am
menschlichen oder tierischen Bewegungsapparat, umfassend einen
durch eine oder mehrere kunstharzgetränkte Lagen von
Längsstreifen eines textilen Flächengebildes ausgebildeten, mit
einem Polster auf der einen Seite und einer
wasserdampfdurchlässigen, längs- und/oder querelastischen
Folienabdeckung auf der anderen Seite abgedeckten und in einer
feuchtigkeitsdichten Verpackung aufzubewahrenden, härtbaren Kern,
der im applikationsbereiten Zustand modellierbar ist, wobei die
Folienabdeckung durch einen Abstandshalter aus einem hydrophoben,
luftdurchlässigen, längs- und/oder querelastischen Vlies von den
harzgetränkten Lagen getrennt ist.
2. Steifverband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das den Kern bildende, textile Flächengebilde mit Polyurethanharz
getränkt ist.
3. Steifverband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter durch eine wasserdampfdurchlässige
Haftklebebeschichtung mit der Abdeckfolie verbunden ist.
4. Steifverband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haftklebebeschichtung segmentiert ist.
5. Steifverband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter der
Folienabdeckung aus einem wasserabweisenden textilen
Flächengebilde, Vliesstoff oder Schaumstoff besteht.
6. Steifverband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter mit der äußeren
Kunststofffolie ein Laminat bildet, das längs- und querelastisch
ist.
7. Steifverband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter eine Dicke
zwischen 1 und 8 mm, bevorzugt zwischen 1,5 und 5 mm und
besonders bevorzugt von 2,5 mm aufweist.
Priority Applications (15)
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DE10347593A1 (de) * | 2003-10-14 | 2005-06-16 | Peter Matzker | Flächenkörper |
DE102004011872A1 (de) * | 2004-03-11 | 2005-09-29 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Fixiermittel zum temporären Fixieren von menschlichen oder tierischen Körperteilen |
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1998
- 1998-09-11 DE DE19841561A patent/DE19841561C2/de not_active Expired - Fee Related
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- 1999-03-26 KR KR10-2000-7010897A patent/KR100469041B1/ko not_active IP Right Cessation
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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KR100469041B1 (ko) | 2005-01-29 |
DE19841561A1 (de) | 1999-10-07 |
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DE59909338D1 (de) | 2004-06-03 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20130403 |